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Bücherliebe lernen
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Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 54 Bewertungen
Bewertung vom 24.05.2025
Ein Rätsel für den König
Forsyth, Mark

Ein Rätsel für den König


ausgezeichnet

In diesem Roman entführt uns Mark Forsyth in eine liebevoll-skurrile Wel (die Parallelen zu Alice im Wunderland aufweist), in der die Grenzen zwischen Realität und Absurdität verschwimmen. Was als harmloses Kuriosum in der sonst akkurat tickenden Uhrensammlung von Philos Onkel und Tante beginnt entwickelt sich schnell zu einem philosophischen Abenteuer mit überraschender Tiefe. Überall lauern Dilemma und Paradoxe, die Wortwahl trägt Bedeutung. Der Autor versteht es meisterhaft, philosophische Konzepte ikindgerecht zu verpacken, ohne dabei den Anspruch zu verlieren. Zwischen witzigen Dialogen, klugen Denkanstößen und charmant-skurrilen Charakteren steckt eine Fülle an philosophischen Fragen, die nicht nur junge Leser*innen fordern, sondern auch Erwachsene zum Grübeln bringen. Besonders beeindruckend ist, wie viel Freude diese Geschichte trotz – oder gerade wegen – ihres Tiefgangs bereitet. Es ist selten, dass ein Kinderbuch so viele zitierwürdige Sätze bereithält – und noch seltener, dass man sich diese wirklich merken möcht

Bewertung vom 21.05.2025
Kalle und Elsa klettern
Westin Verona, Jenny

Kalle und Elsa klettern


ausgezeichnet

Kalle und Elsa klettern“ gehört für mich definitiv zu den schönsten Neuerscheinungen im Bilderbuchbereich! Die Geschichte sprüht vor kindlicher Fantasie, Abenteuerlust und sommerlichen Gartengefühlen.

➡️Worum geht es?
Die beiden Freunde Kalle und Elsa verbringen den Tag bei Oma im Garten. Als sie schon alles Mögliche gespielt haben und etwas Langeweile aufkommt, entdecken sie im Schuppen drei seltsam aussehende Samen. Für die Kinder ist sofort klar: Das müssen Zaubersamen sein! Zwischen den Rosen finden sie einen Platz zum Aussäen – und mit kräftigem Gießen, einem wilden Wachstumstanz und ihrer lebhaften Vorstellungskraft beginnt etwas Magisches zu wachsen. Eine märchenhafte Pflanze, die bis in den Himmel reicht!
Kalle und Elsa klettern hoch und immer höher – und begegnen dabei allerlei abenteuerlichen Insekten.

➡️ Mein Eindruck:
🌟 Die Geschichte zeigt, wie Kinder mit Fantasie, Neugier und durch eine Prise Langeweile ganze Welten erschaffen können – die Übergänge zwischen Realität und magischer Vorstellung sind dabei fließend und poetisch erzählt.

🌟Wunderschöne und stimmungsvolle Illustrationen, die zwischen blumig-lieblich und aufregend-wild changieren, je nach Gefühlswelt der Kinder.

🌟 Die Freundschaft zwischen Kalle und Elsa durchbricht klassische Rollenbilder: Ein eher sensibler Junge und ein wildes Mädchen als unzertrennliches Team, das auch mal streitet – aber immer wieder zueinanderfindet. Denn Streiten gehört wie Vertragen zum Spielen dazu.

Fazit: Eine Empfehlung, die hoffentlich ganz schnell auch in euer Bücherregal klettert.

Bewertung vom 03.05.2025
Warte mal ...
Williams, Rachel;Lord, Leonie

Warte mal ...


ausgezeichnet

Es ist ganz sicher eines der schönsten Sachbücher, das wir zuhause haben. Und hervorragend für Kinder zwischen 5-7 Jahren geeignet; eine Phase, in der gerade das Zeitgefühl entwickelt wird.

Worum geht es?
Warte mal” von Rachel Williams ist ein wunderschön gestaltetes Sachbuch, das Lesende auf eine Reise durch die Wunder der Zeit und der Natur mitnimmt. Das Buch erforscht verschiedene Naturphänomene – von der rasanten Geschwindigkeit des Lichts, das die Erde erreicht, bis hin zum langsamen Wachstum eines Regenwaldes über Jahrzehnte. Jedes Thema wird auf zwei Doppelseiten präsentiert.

Mein Eindruck:
Es gehört zur Slow Down-Reihe und ist von Leonie Lord illustriert, deren warme und detailreiche Zeichnungen, passend zum Thema, Ruhe ausstrahlen und dieses Sachbuch zu etwas ganz Besonderem machen.

Was dieses Buch auszeichnet, ist seine Fähigkeit, Kindern den Wert des Wartens und die Schönheit von Prozessen zu vermitteln, die Zeit brauchen. Mir gefallen vor allem die Seiten, die den Prozess/die Entwicklung in vielen Bildern illustrieren. Der erzählerische Ton und das leicht verständliche und sich wiederholende Layout machen es für junge Lesende zugänglich, während die wissenschaftlichen Fakten Tiefe und Lernmöglichkeiten bieten.

Ich bin begeistert und kann es wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 26.04.2025
The Lesbiana's Guide to Catholic School
Reyes, Sonora

The Lesbiana's Guide to Catholic School


sehr gut

Sonora Reyes’ Debüt The Lesbiana’s Guide to Catholic School ist eine zärtlich rebellische Reise durch die Spannungsfelder von Glaube, Familie und queerer Selbstliebe. Die Geschichte rund um Yamilet „Yami“ Flores – eine mexikanisch-amerikanische Schülerin, die nach ihrem unfreiwilligen Outing auf eine konservative katholische Schule wechselt – verwebt auf einfühlsame Weise queere Identität, familiäre und religiöse Erwartungen, kulturelle Wurzeln und Rassismus.



Um Konflikte mit ihrer streng gläubigen Mutter zu vermeiden, versucht Yami, ihre Sexualität zu verbergen – ein Balanceakt zwischen Selbstschutz und Selbstverleugnung. Yami wirkt glaubwürdig, verletzlich und gleichzeitig stark; mit ihrem Witz und ihrer Lebendigkeit fällt es leicht, sich in sie hineinzuversetzen. Ihre Entwicklung wird behutsam und authentisch erzählt, auch wenn sich einige ihrer Gedanken im Verlauf wiederholen und gelegentlich Längen entstehen.

Reyes greift eine Vielzahl schwerwiegender Themen auf: Glaubenszweifel, Alltagsrassismus, Queerfeindlichkeit, mentale Gesundheit, Suizidgedanken und Armut. Diese Themenvielfalt ist beeindruckend, wirkt aber manchmal etwas überladen – eine stärkere Fokussierung hätte einzelnen Aspekten mehr Tiefe verliehen.

Der Schreibstil ist locker, flüssig und jugendlich, wobei humorvolle und ernste Töne gut miteinander harmonieren. Besonders bewegend ist, wie Reyes schwierige Erlebnisse oft nur in knappen Nebensätzen andeutet, was ihre Wucht umso stärker wirken lässt.

Trotz kleiner Schwächen ist The Lesbiana’s Guide to Catholic School ein kraftvolles, sensibles Debüt über Mut, Zugehörigkeit und Selbstannahme – ein Buch, das Hoffnung schenkt, ohne die Härten des Lebens auszublenden.

Bewertung vom 24.04.2025
Alle weg
Hergane, Yvonne

Alle weg


ausgezeichnet

Welche Kinder verstecken sich nicht gern?
Bei uns ist das ein Familien-Dauerbrenner – Verstecken spielen geht einfach immer und fast überall. Kein Wunder, dass auch dieses Buch bei unseren Kindern, besonders der Jüngsten, total gut ankommt.

➡️ Worum geht’s?
Angelehnt an den bekannten Abzählreim „10 kleine Kinderlein“ spielen hier zehn wilde Kinder Verstecken – und einer nach dem anderen verschwindet hinter Büschen, im Matsch oder hinterm Opa. Am Ende können die kleinen Lesenden dem letzten Kind helfen, seine Freunde wiederzufinden, indem sie Klappen öffnen.

➡️ Mein Eindruck:
Manchmal braucht es gar keine große Geschichte, um Kleinkinder zu fesseln. Viel wichtiger sind Bücher mit klarer sich wiederholender Struktur, kurzen Reimen und Situationen, die sie aus ihrem Alltag kennen. Und wenn dann noch ein Mitmach-Element, wie Klappen, dabei ist – umso besser!

Dieses Pappbilderbuch bringt alles mit und hat richtig gute Chancen ein echter Klassiker für die Kleinsten zu werden. Ein Lieblingsbuch in unserem Regal ist es bereits.

Bewertung vom 20.04.2025
Der Vergessenstag
Ottenschläger, Madlen

Der Vergessenstag


ausgezeichnet

Bitte sagt mir, dass es euch auch oft so geht:
Man ist unterwegs, halb in Gedanken, halb mit Kindern und Kinderwagen beschäftigt – und plötzlich fällt auf: ups etwas (Wichtiges) fehlt! Ich habe mich in „Vergessenstag“ sofort wiedergefunden. 🫣 Wie oft musste ich schon auf dem Weg zur Haustür umkehren oder am Ziel feststellen, dass etwas zu Hause geblieben ist … (Es gilt: Hauptsache, die Snacks sind dabei!)

Worum geht’s?
Die kleine dreiköpfige Familie im Buch möchte mit dem Fahrrad zum Sommerfest der Oma fahren. Doch bevor es richtig losgehen kann, wird immer wieder etwas vergessen: Erst fehlt Karlis Kuschelhase, dann sein Schnuffeltuch, schließlich das Geschenk – und als Papa schon langsam die Geduld verliert, fällt auf, dass sein Geldbeutel auch noch fehlt.
Trotz allem bleibt die Stimmung entspannt, und schließlich kommen alle gut bei der Oma an – nur um festzustellen: Auch sie hat etwas vergessen: den Kuchen.

Mein Eindruck:
Mir hat dieses humorvolle Pappbilderbuch über familiäres Alltagschaos, Geduld und dem Wissen, dass am Ende alles gut wird - auch ohne perfekten Plan, sehr gut gefallen.

Besonders mag ich neben der bunten und vielfältigen Illustrationen die gelassene Grundstimmung: Niemand ist wütend, alle halten und helfen zusammen – eine wertvolle Botschaft für kleine (und große) Menschen.

Der Text ist in rhythmisch gelungenen Paarreimen verfasst – super für Kinder zwischen 2 und 3 Jahren, um spielerisch Sprachgefühl und Hörwahrnehmung zu fördern.

Von uns gibt es eine klare Kaufempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.04.2025
Abenteuer im Schattenwald
Feinbube, Lisa

Abenteuer im Schattenwald


gut

Schon in meiner Kindheit waren Paper-PEN-Rollenspiele und interaktive Bücher, bei denen man selbst über den Verlauf der Geschichte entscheidet, ein echtes Highlight. Abenteuer im Schattenwald von Lisa Feinbube knüpft genau an dieses Prinzip an – und bringt mit der Einbindung eines Würfels eine schöne spielerische Komponente ins Leseerlebnis.

Die Geschichte selbst ist spannend und altersgerecht erzählt. Besonders die drei Hauptfiguren sind uns schnell ans Herz gewachsen. Die Atmosphäre ist geheimnisvoll, ohne zu gruselig zu werden, und motiviert Kinder, weiterzulesen (und weiterzuwürfeln).

Allerdings bringt das interaktive Konzept auch eine Schwäche mit sich: Die Entscheidungen, die man trifft, haben leider kaum echte Auswirkungen auf den Verlauf der Geschichte. Zwar gibt es immer zwei Optionen, zwischen denen man per Würfelwurf entscheidet – doch egal, welchen Weg man einschlägt, führt er meist nach wenigen Seiten wieder zurück auf den gleichen Pfad. Dabei liegt m.E. genau hier das große Potenzial solcher Bücher: Kinder zum mehrfachen Lesen zu animieren, verschiedene Enden zu entdecken und wirklich Einfluss auf die Geschichte zu nehmen.

Abenteuer im Schattenwald bietet eine fantasievolle Welt und sympathische Charaktere – hätte aber mehr Mut bei den Handlungsverläufen zeigen dürfen.

Bewertung vom 19.04.2025
Die Challenge deines Lebens
Schumacher, Jens

Die Challenge deines Lebens


ausgezeichnet

Würdet ihr manchmal auch gerne die Zeit zurückdrehen, andere Entscheidungen treffen und sehen, wie sich dadurch alles verändert hätte?
Mit Entscheidungsromanen wie „Die Challenge deines Lebens“ ist genau das möglich – und zwar auf humorvolle, interaktive Weise.

➡️ Worum geht’s?
Gar nicht so leicht zu sagen, denn in diesem Buch verbergen sich unzählige Geschichten – je nachdem, welchen Weg die Lesenden einschlagen. Ich habe das Buch inzwischen dreimal „durchgespielt“ und längst nicht alles entdeckt.
Im Kern geht es um das Leben in der Pubertät: Konflikte mit Eltern, Mitschüler*innen und Lehrkräften, Fragen der Selbstfindung, Unsicherheit und Selbstzweifel. Dabei schlüpfen die Lesenden in eine von drei möglichen Rollen und entscheiden immer wieder, wie sie handeln würden. Manchmal bestimmt auch der Zufall den weiteren Verlauf, wie im echten Leben auch.

➡️ Mein Eindruck:
Das Buch richtet sich klar an Jugendliche und überzeugt durch seine jugendnahe Sprache (ich sag nur cringe 😬), seinen Humor und den spielerischen Aufbau (mich hat es stark an klassische PC-Rollenspiele erinnert). Besonders für Pubertierende, die Games Romanen vorziehen, kann so ein Format ein niedrigschwelliger Zugang zur Bücherwelt sein.

Doch es motiviert nicht nur zum Lesen, sondern fördert auch das Textverständnis: Um gute – oder ganz bewusst fragwürdige 😉 – Entscheidungen zu treffen, müssen Informationen abgewogen und Details genau gelesen werden. Ich selbst habe viele Passagen mehrfach gelesen, einfach aus Neugier, wie sich alternative Wege entwickeln.

Fazit:
Ein kreatives und witziges Buchkonzept mit Leseförderpotenzial nicht nur für Lesemuffel.

Bewertung vom 06.04.2025
Detektiv Samson 2 - Auf den Inseln
Gorelik, Katerina

Detektiv Samson 2 - Auf den Inseln


ausgezeichnet

Auch wenn Detektiv Samson heute eigentlich frei hat, lässt ihn seine Arbeit nicht los. Immer wieder erhält er neue Aufträge, um verschwundene Gegenstände und Tiere aufzuspüren. Die sechs Fälle werden zu Beginn übersichtlich vorgestellt. Auf jeder Doppelseite besucht Detektiv Samson eine Insel – jede verrückter als die andere. Auf jeder dieser Inseln gilt es, pro Fall ein gesuchtes Objekt zu entdecken. Doch damit nicht genug: Wie schon in Band 1 erhält Samson auch hier immer wieder spontane Zusatzaufträge. Und damit es garantiert nie langweilig wird, gibt es am Ende des Buches noch weitere Extra-Aufgaben. So bietet das Suchbuch viele Such- und Rätselstunden. Und wer einmal nicht weiterkommt, findet am Ende des Buches eine Lösungsseite.

Mein Eindruck
Die Idee, ein Wimmel-/Suchbuch mit einer kleinen Detektivgeschichte zu verknüpfen, gefällt mir sehr gut – und auch mein Kind war hochmotiviert, die Fälle zu lösen und die verschwundenen Dinge zu finden. Auch den Aufbau des Buches finde ich passend (u.A. Einleitung zu Beginn, Lösungsseiten am Ende)
Obwohl die Illustrationen nicht überladen oder zu kleinteilig sind, ist es gar nicht so einfach, alle Objekte aufzuspüren. Was uns auch sehr gefällt: Die Bilder sind voller witziger und überraschender Detail. So findet man zum Beispiel ein Eis, das sich sonnt und schmilzt, Kakteendiebe oder einen Kühlschrank, der als Pinguin-Hotel dient.

Es kann herausfordernd sein, sich alle gesuchten Gegenstände zu merken. Hier hilft es, einen Fall nach dem anderen zu lösen oder die Übersicht der Fälle zu kopieren, sodass die Kinder sie herausnehmbar ins Buch legen können. Und noch Ein kleiner Hinweis zum Schluss: Einige Bilder enthalten wie ich finde gruselige Elemente. Daher sind bestimmte Seiten möglicherweise nicht für junge oder besonders empfindsame Kinder geeignet.

Bewertung vom 03.04.2025
Hokus Pokus Oktopus
Lecher, Doris

Hokus Pokus Oktopus


ausgezeichnet

Dieses Buch ist bei uns derzeit der Hit – es musste sogar schon mit in die Kita und wurde dort begeistert vorgelesen.

➡️ Worum geht’s?
Die Oktopus-Eltern wollen am Abend ausgehen, und Schildkröt-Babysitter Klaas, passt auf die drei kleinen Oktopuskinder Okta, Pi und Puss auf. Die sind zunächst gar nicht begeistert, dass ihre Eltern weggehen. Doch als Klaas vorschlägt, Verstecken zu spielen, ist die schlechte Laune schnell vergessen – sie sind in ihrem Element! Seite für Seite sucht Klaas immer verzweifelter nach den geschickt getarnten Oktopuskindern, während die kleinen und großen (Mit-)Lesenden fleißig miträtseln können. Doch als Klaas plötzlich selbst in Gefahr gerät, zeigt sich, dass Okta, Pi und Puss nicht nur Meister im Verstecken sind. Mit einer Tintenwolke eilen sie ihrem Babysitter mutig zur Hilfe.

➡️ Mein Eindruck:
Bei uns steht Verstecken ganz hoch im Kurs – und Suchbücher sind ebenfalls sehr beliebt. Die Kombination aus beidem, verpackt in eine schön gereimte Geschichte, sorgt hier für absolute Begeisterung. Die liebevollen und detailreichen Illustrationen der Unterwasserwelt verleihen dem Buch zusätzlichen Zauber und tragen zur Begeisterung bei. Und es ist einer der wenigen Bilderbücher, bei denen auch das Vorsatzpapier (Rückseite des Einbandes) wunderbar und informativ gestaltet ist.

Fazit: Eine klare Leseempfehlung und Geheimtipp von mir und den Kindern! 👍👍