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Bücherliebe lernen
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Hamburg

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Insgesamt 58 Bewertungen
Bewertung vom 16.07.2025
McLaughlin, Eoin

Was fehlt der Schildkröte?


ausgezeichnet

Wenn ihr nach einer Geschichte über Empathie und die Kraft des Zuhörens sucht, dann solltet ihr dieses Bilderbuch unbedingt kennenlernen.

➡️ Worum geht’s?
Die Geschichte beginnt mit einem Missgeschick: Die kleine Schildkröte fällt beim Klettern auf den Rücken – und kommt aus eigener Kraft nicht mehr hoch. Während ihre Frustration wächst, versuchen verschiedene Tiere mit gut gemeinten, aber wenig hilfreichen Tipps, sie aufzumuntern. Doch niemand erkennt wirklich, was sie braucht.
Nur der Igel nimmt sich Zeit. Statt vorschnell zu helfen und dann aufzugeben, durchlebt er dasselbe, hört aufmerksam zu und erlaubt der Schildkröte ihre Gefühle. So findet die Schildkröte nicht nur wieder auf die Beine – sondern auch einen echten Freund.

➡️ Mein Eindruck:
🌟 Ideal für Gespräche über Wut, Mitgefühl und Freundschaft – ein starkes Buch zur Förderung sozialer Intelligenz
🌟 Zuhören und echtes Verstehen wirken oft mehr als schnelle Lösungen
🌟 Text und Illustration sind bewusst reduziert – die Botschaft dadurch umso klarer
🌟 Besonders gelungen: Die Wetterstimmung spiegelt wunderbar die emotionale Lage der Schildkröte

Bewertung vom 07.07.2025
Percival, Tom

Sarah schafft das / Die Reihe der starken Gefühle Bd.3


sehr gut

„Sarah Schafft das“ ist ein weiteres Buch aus Tom Percivals Reihe „Der starken Gefühle“, die inzwischen aus fünf Bänden besteht. Jede Geschichte widmet sich einem anderen emotionalen Thema und lädt Kinder dazu ein, sich selbst und ihre Empfindungen besser zu verstehen – mal laut und wild, mal leise und nachdenklich. Diese Geschichte gehört zur letzteren Kategorie.

➡️ Worum geht’s?
Sarahs Welt steht eines Tages auf dem Kopf – wortwörtlich. Nichts gelingt mehr und sie verliert die Lust an Dingen, die sie einst geliebt hat, und zieht sich immer weiter zurück. Erst als sie einen kleinen Marienkäfers beobachtet, der hartnäckig versucht vom Rücken wieder auf die Beine zu kommen, fasst sie neuen Mut und lernt: Auch wenn es schwerfällt, der erste Schritt zählt und dann der nächste, bis ihre Welt wieder richtig ist.

➡️ Mein Eindruck
🌟 Die Illustrationen unterstreichen die Geschichte gekonnt: Die Farben verblassen, Formen kippen, die Rückkehr zur Farbe erfolgt subtil und schrittweise. Sie ist so eine gelungene Metapher für die schrittweise wiedererlangte Stabilität.

🌟 Ich mag die Offenheit der Erzählung, auch wenn sie für das Verständnis ein begleitendes Vorlesen voraussetzt (und vllt. auch erst ab 5/6 Jahren passend ist). Weil die Ursache nicht konkret benannt wird, lässt sich das Buch individuell auf die Lebenswelt des Kindes beziehen. (Streit mit Freunden, Umzüge, Verlust, plötzliche Veränderungen oder einfach ein Entwicklungsphase.)

🌟 Es ermutigt zum Nachfragen und gemeinsamen Deuten.

🌟 Die Geschichte vermittelt kindgerecht: Man muss nicht alles immer schaffen – wichtig ist, dass man es versucht. Und dass Rückschläge und schwere Zeiten dazugehören. Ein Buch ganz im Sinne des Growth Mindset-Gedanken.

Bewertung vom 02.07.2025

Aufklappen und Gefühle verstehen: Was bedrückt dich?


ausgezeichnet

Zum Glück wissen heute viele Eltern wie wichtig es ist, mit Kindern offen über Gefühle zu sprechen. Besonders über solche, die belasten, wie „Angst”.

➡️ Worum geht’s?
Dieses interaktive Klappenbuch aus dem Usborne Verlag widmet sich der Frage, wie sich Sorgen und Ängste bei Kindern anfühlen, sie aussehen können – und wie man mit ihnen umgehen kann.

➡️ Mein Eindruck:
🌟 Mit zahlreichen stabilen Klappen (30 Stück) und kleinen Szenen lädt das Buch niedrigschwellig ejn, über Ängste und Sorgen ins Gespräch zu kommen.

🌟 Anhand mehrerer kindgerechter Leitfragen nähert sich das Sachbuch dem Gefühl.

🌟 Besonders gefällt mir der praktische Vorschlag eine Sorgenbox zu bauen und zu befüllen.

🌟 Wie bei Usborne typisch sind die Illustrationen kindgerecht und divers.

Fazit: Beide Daumen hoch 👍 Ich finde es ein wunderbares Buch und ein super Preis-Leistungsverhältnis!

Bewertung vom 17.06.2025
Melvin, Alice

Mit Maus am Meer


ausgezeichnet

Beim Lesen dieses Buches verschmelzen gleichzeitig all die Familienurlaube meiner Kindheit mit den aktuellen Strandausflügen – ich atme die Salzluft ein, spüre den Sand unter den Füßen und höre das Rauschen der Wellen. Genau dieses Urlaubsgefühl macht „Mit Maus am Meer“ so magisch.

Worum geht es?
Wir begleiten die Maus durch unbeschwerte Ferientage am nordischen (?) Meer: Beim Spielen am Strand, an der bunten Strandpromenaden mit Eisverkäufern, Luftballons und Puppentheater, beim Sammeln von Treibgut oder beim Entspannen in den Dünen.

Mein Eindruck:
Dieses Bilderbuch ist Urlaubsfeeling pur – die Illustrationen lassen mich sofort in Erinnerungen schwelgen. Jedes Detail – vom Sandkorn bis zur Gischt – ist unglaublich liebevoll dargestellt.

Die gut durchdachten Klappenelemente verändern nicht nur die Szenerie sondern erlauben oft Einblick in verborgene Bereiche (z. B. Kiosk, Puppentheater, hinter den Dünen usw. ) und machen das Vorlesen zu einem besonderen Erlebnis. Selbst als Erwachsene war ich neugierig, was sich hinter den Klappen verbirgt.

Von strahlender Sonne bis aufziehenden Wolken und Sturm: Alles wird mit einem wohlwollenden Blick gezeigt. Kein Element wirkt bedrohlich, sondern gehört zum Abenteuer dazu.

Ob Meeresvögel oder Pflanzenwelt – sie alle tauchen realistisch auf und werden im hinteren Glossar auf sachlicher Ebene nochmals erläutert.

Fazit:
Ich hoffe, man spürt es beim Lesen dieser Rezension: Ich bin komplett verliebt in dieses gereimte Bilderbuch. Es fühlt sich für mich an wie ein kleiner Urlaub, den ich immer wieder gerne erlebe. Selbst ohne Kinder hätte ich mir dieses Bilderbuch für mich gekauft.

Bewertung vom 24.05.2025
Forsyth, Mark

Ein Rätsel für den König


ausgezeichnet

In diesem Roman entführt uns Mark Forsyth in eine liebevoll-skurrile Wel (die Parallelen zu Alice im Wunderland aufweist), in der die Grenzen zwischen Realität und Absurdität verschwimmen. Was als harmloses Kuriosum in der sonst akkurat tickenden Uhrensammlung von Philos Onkel und Tante beginnt entwickelt sich schnell zu einem philosophischen Abenteuer mit überraschender Tiefe. Überall lauern Dilemma und Paradoxe, die Wortwahl trägt Bedeutung. Der Autor versteht es meisterhaft, philosophische Konzepte ikindgerecht zu verpacken, ohne dabei den Anspruch zu verlieren. Zwischen witzigen Dialogen, klugen Denkanstößen und charmant-skurrilen Charakteren steckt eine Fülle an philosophischen Fragen, die nicht nur junge Leser*innen fordern, sondern auch Erwachsene zum Grübeln bringen. Besonders beeindruckend ist, wie viel Freude diese Geschichte trotz – oder gerade wegen – ihres Tiefgangs bereitet. Es ist selten, dass ein Kinderbuch so viele zitierwürdige Sätze bereithält – und noch seltener, dass man sich diese wirklich merken möcht

Bewertung vom 21.05.2025
Westin Verona, Jenny

Kalle und Elsa klettern


ausgezeichnet

Kalle und Elsa klettern“ gehört für mich definitiv zu den schönsten Neuerscheinungen im Bilderbuchbereich! Die Geschichte sprüht vor kindlicher Fantasie, Abenteuerlust und sommerlichen Gartengefühlen.

➡️Worum geht es?
Die beiden Freunde Kalle und Elsa verbringen den Tag bei Oma im Garten. Als sie schon alles Mögliche gespielt haben und etwas Langeweile aufkommt, entdecken sie im Schuppen drei seltsam aussehende Samen. Für die Kinder ist sofort klar: Das müssen Zaubersamen sein! Zwischen den Rosen finden sie einen Platz zum Aussäen – und mit kräftigem Gießen, einem wilden Wachstumstanz und ihrer lebhaften Vorstellungskraft beginnt etwas Magisches zu wachsen. Eine märchenhafte Pflanze, die bis in den Himmel reicht!
Kalle und Elsa klettern hoch und immer höher – und begegnen dabei allerlei abenteuerlichen Insekten.

➡️ Mein Eindruck:
🌟 Die Geschichte zeigt, wie Kinder mit Fantasie, Neugier und durch eine Prise Langeweile ganze Welten erschaffen können – die Übergänge zwischen Realität und magischer Vorstellung sind dabei fließend und poetisch erzählt.

🌟Wunderschöne und stimmungsvolle Illustrationen, die zwischen blumig-lieblich und aufregend-wild changieren, je nach Gefühlswelt der Kinder.

🌟 Die Freundschaft zwischen Kalle und Elsa durchbricht klassische Rollenbilder: Ein eher sensibler Junge und ein wildes Mädchen als unzertrennliches Team, das auch mal streitet – aber immer wieder zueinanderfindet. Denn Streiten gehört wie Vertragen zum Spielen dazu.

Fazit: Eine Empfehlung, die hoffentlich ganz schnell auch in euer Bücherregal klettert.

Bewertung vom 03.05.2025
Williams, Rachel;Lord, Leonie

Warte mal ...


ausgezeichnet

Es ist ganz sicher eines der schönsten Sachbücher, das wir zuhause haben. Und hervorragend für Kinder zwischen 5-7 Jahren geeignet; eine Phase, in der gerade das Zeitgefühl entwickelt wird.

Worum geht es?
Warte mal” von Rachel Williams ist ein wunderschön gestaltetes Sachbuch, das Lesende auf eine Reise durch die Wunder der Zeit und der Natur mitnimmt. Das Buch erforscht verschiedene Naturphänomene – von der rasanten Geschwindigkeit des Lichts, das die Erde erreicht, bis hin zum langsamen Wachstum eines Regenwaldes über Jahrzehnte. Jedes Thema wird auf zwei Doppelseiten präsentiert.

Mein Eindruck:
Es gehört zur Slow Down-Reihe und ist von Leonie Lord illustriert, deren warme und detailreiche Zeichnungen, passend zum Thema, Ruhe ausstrahlen und dieses Sachbuch zu etwas ganz Besonderem machen.

Was dieses Buch auszeichnet, ist seine Fähigkeit, Kindern den Wert des Wartens und die Schönheit von Prozessen zu vermitteln, die Zeit brauchen. Mir gefallen vor allem die Seiten, die den Prozess/die Entwicklung in vielen Bildern illustrieren. Der erzählerische Ton und das leicht verständliche und sich wiederholende Layout machen es für junge Lesende zugänglich, während die wissenschaftlichen Fakten Tiefe und Lernmöglichkeiten bieten.

Ich bin begeistert und kann es wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 26.04.2025
Reyes, Sonora

The Lesbiana's Guide to Catholic School


sehr gut

Sonora Reyes’ Debüt The Lesbiana’s Guide to Catholic School ist eine zärtlich rebellische Reise durch die Spannungsfelder von Glaube, Familie und queerer Selbstliebe. Die Geschichte rund um Yamilet „Yami“ Flores – eine mexikanisch-amerikanische Schülerin, die nach ihrem unfreiwilligen Outing auf eine konservative katholische Schule wechselt – verwebt auf einfühlsame Weise queere Identität, familiäre und religiöse Erwartungen, kulturelle Wurzeln und Rassismus.



Um Konflikte mit ihrer streng gläubigen Mutter zu vermeiden, versucht Yami, ihre Sexualität zu verbergen – ein Balanceakt zwischen Selbstschutz und Selbstverleugnung. Yami wirkt glaubwürdig, verletzlich und gleichzeitig stark; mit ihrem Witz und ihrer Lebendigkeit fällt es leicht, sich in sie hineinzuversetzen. Ihre Entwicklung wird behutsam und authentisch erzählt, auch wenn sich einige ihrer Gedanken im Verlauf wiederholen und gelegentlich Längen entstehen.

Reyes greift eine Vielzahl schwerwiegender Themen auf: Glaubenszweifel, Alltagsrassismus, Queerfeindlichkeit, mentale Gesundheit, Suizidgedanken und Armut. Diese Themenvielfalt ist beeindruckend, wirkt aber manchmal etwas überladen – eine stärkere Fokussierung hätte einzelnen Aspekten mehr Tiefe verliehen.

Der Schreibstil ist locker, flüssig und jugendlich, wobei humorvolle und ernste Töne gut miteinander harmonieren. Besonders bewegend ist, wie Reyes schwierige Erlebnisse oft nur in knappen Nebensätzen andeutet, was ihre Wucht umso stärker wirken lässt.

Trotz kleiner Schwächen ist The Lesbiana’s Guide to Catholic School ein kraftvolles, sensibles Debüt über Mut, Zugehörigkeit und Selbstannahme – ein Buch, das Hoffnung schenkt, ohne die Härten des Lebens auszublenden.

Bewertung vom 24.04.2025
Hergane, Yvonne

Alle weg


ausgezeichnet

Welche Kinder verstecken sich nicht gern?
Bei uns ist das ein Familien-Dauerbrenner – Verstecken spielen geht einfach immer und fast überall. Kein Wunder, dass auch dieses Buch bei unseren Kindern, besonders der Jüngsten, total gut ankommt.

➡️ Worum geht’s?
Angelehnt an den bekannten Abzählreim „10 kleine Kinderlein“ spielen hier zehn wilde Kinder Verstecken – und einer nach dem anderen verschwindet hinter Büschen, im Matsch oder hinterm Opa. Am Ende können die kleinen Lesenden dem letzten Kind helfen, seine Freunde wiederzufinden, indem sie Klappen öffnen.

➡️ Mein Eindruck:
Manchmal braucht es gar keine große Geschichte, um Kleinkinder zu fesseln. Viel wichtiger sind Bücher mit klarer sich wiederholender Struktur, kurzen Reimen und Situationen, die sie aus ihrem Alltag kennen. Und wenn dann noch ein Mitmach-Element, wie Klappen, dabei ist – umso besser!

Dieses Pappbilderbuch bringt alles mit und hat richtig gute Chancen ein echter Klassiker für die Kleinsten zu werden. Ein Lieblingsbuch in unserem Regal ist es bereits.

Bewertung vom 20.04.2025
Ottenschläger, Madlen

Der Vergessenstag


ausgezeichnet

Bitte sagt mir, dass es euch auch oft so geht:
Man ist unterwegs, halb in Gedanken, halb mit Kindern und Kinderwagen beschäftigt – und plötzlich fällt auf: ups etwas (Wichtiges) fehlt! Ich habe mich in „Vergessenstag“ sofort wiedergefunden. 🫣 Wie oft musste ich schon auf dem Weg zur Haustür umkehren oder am Ziel feststellen, dass etwas zu Hause geblieben ist … (Es gilt: Hauptsache, die Snacks sind dabei!)

Worum geht’s?
Die kleine dreiköpfige Familie im Buch möchte mit dem Fahrrad zum Sommerfest der Oma fahren. Doch bevor es richtig losgehen kann, wird immer wieder etwas vergessen: Erst fehlt Karlis Kuschelhase, dann sein Schnuffeltuch, schließlich das Geschenk – und als Papa schon langsam die Geduld verliert, fällt auf, dass sein Geldbeutel auch noch fehlt.
Trotz allem bleibt die Stimmung entspannt, und schließlich kommen alle gut bei der Oma an – nur um festzustellen: Auch sie hat etwas vergessen: den Kuchen.

Mein Eindruck:
Mir hat dieses humorvolle Pappbilderbuch über familiäres Alltagschaos, Geduld und dem Wissen, dass am Ende alles gut wird - auch ohne perfekten Plan, sehr gut gefallen.

Besonders mag ich neben der bunten und vielfältigen Illustrationen die gelassene Grundstimmung: Niemand ist wütend, alle halten und helfen zusammen – eine wertvolle Botschaft für kleine (und große) Menschen.

Der Text ist in rhythmisch gelungenen Paarreimen verfasst – super für Kinder zwischen 2 und 3 Jahren, um spielerisch Sprachgefühl und Hörwahrnehmung zu fördern.

Von uns gibt es eine klare Kaufempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.