Rauhnacht / Kommissar Kluftinger Bd.5

weniger gut

Als großer Kluftinger-Fan konnte ich es kaum erwarten, das neue Abenteuer des kauzigen Allgäu-Kommissars zu lesen. Auch wenn man an vielen Stellen herzlich über die gewohnt gekonnte Situationskomik von des Autorenduos Klüpfel und Kobr lachen konnte, fand ich die Geschichte letztlich überraschend dünn.

Anders als in den vergangenen Geschichten (allen voran Erntedank und Seegrund) hat Kluftinger hier keinen kniffligen, oft vielschichtigen Fall zu lösen. Der Täter ist nach den ersten 50 Seiten klar - und man liesst sich gemütlich zum Ende durch.

Eher bekommt man den Eindruck, die Autoren hätten sich einen alten Fall von Agatha Christie ausgeliehen, diesen in ein Hotel ins Allgäu gesetzt und möglichst viele der mittlerweile graumelierten Slapsticks eingefügt.

Eigentlich schade - wenn man auf einer solchen Erfolgwelle schwimmt, sollte man es sich leisten können, an der Qualität der Stories zu arbeiten. Stattdessen wird um jeden Preis die Schlagzahl (300-400 Seiten alle 18 Monate) aufrecht erhalten.

Wenn's Kohle bringt. Apropos - dabei hat es mich auch genervt, dass der Verlag nun mit dem margenträchtigen Hardcover statt den bisherigen Paperbacks anfängt (kann sein, dass sich nur so der Deckungsbeitrag aufrecht erhalten lässt) Ich jedenfalls werde nicht mehr unter den ersten Käufern der ersten Auflage sein.

Habe die Ehre, die Herren!

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