Tierschutzhund – ein kompetenter und warmherziger Wegweiser
Schon lange engagiere ich mich ehrenamtlich im örtlichen Tierheim – vor allem in der Vermittlung von Kleintieren. Trotzdem hat mich der Titel „Tierschutzhund Lieblingshund“ sofort neugierig gemacht.
Beschreibung des Buches:
„Tierschutzhund Lieblingshund“ von Ursula Löckenhoff und Simone Sombecki ist im Kosmos Verlag 2025 als broschiertes Buch mit 224 Seiten erschienen.
Auf dem Titelbild ist ein Hund hinter Gittern abgebildet. Im Klappenbereich sind die beiden Autorinnen in Bild und Text vorgestellt.
Kurze Zusammenfassung:
Das Buch ist gegliedert in zahlreiche Kapitel mit Fotos, Fließtext und Infokästen, von der Suche nach dem richtigen Tierschutz, dem Kennenlernen, dem Einleben, Erziehung und Gesundheit und Pflege.
Mein Leseeindruck:
Was mich direkt begeistert hat: Das Buch ist reich bebildert, liebevoll gestaltet und sehr ausgewogen in seiner Mischung aus Text, Fotos und kleinen Infokästen.
Man merkt, dass hier nicht nur Wissen vermittelt wird, sondern auch echte Erfahrungen und Herzensgeschichten ihren Platz haben.
Die porträtierten Menschen und ihre Hunde aus dem Tierschutz zeigen eindrucksvoll, wie vielfältig dieser Weg sein kann – und wie viel Freude er bringt.
Inhaltlich führt das Buch fast schon chronologisch durch alle wichtigen Themen:
– Wie erkennt man einen seriösen Tierschutzverein?
– Welche Rolle spielen Pflegestellen?
– Wie ist die aktuelle Situation in Deutschland?
– Die Vorgeschichte des Hundes und warum das wichtig ist
– Was bei Eingewöhnung, Erziehung, Gesundheit und Pflege zu beachten ist.
– Und zum Abschluss: ein Register.
Alles ist kompetent, gut verständlich und mit viel Sachverstand aufbereitet. Die Autorinnen vermitteln nicht nur Wissen, sondern auch ein Gefühl dafür, was es bedeutet, einem Hund aus dem Tierschutz ein Zuhause zu geben: Geduld, Empathie, Klarheit – und ganz viel Liebe.
Fazit:
Dieses Buch ist ein echter Schatz für alle, die sich mit dem Thema Tierschutzhund beschäftigen – egal ob sie bereits Erfahrung haben oder ganz am Anfang stehen.
Ein Zwischenstopp im Hier und Jetzt – den Moment genießen
Ewald Arenz ist mir schon lange ein Begriff – mein Mann hat schon einige Romane von ihm gelesen. Jetzt habe ich mit „Katzentage“ selbst zu diesem Autor gegriffen, und ich kann sagen: Diese kleine Kurzerzählung hat mir einen wunderbar leichten Herbstsonntag beschert.
Kurze Zusammenfassung:
Im Zentrum dieser Erzählung stehen Paula und Peter, zwei Menschen, die nach einem Seminar eigentlich einfach nur nach Hause wollen, doch der Zug bringt sie lediglich nach Würzburg. Hier ist ihre Reise erst einmal zu Ende –ein Bahnstreik stellt alles auf den Kopf. Statt genervt in Wartehallen zu versauern, stranden die beiden in einer beschaulichen Unterkunft und verbringen den ungeplanten Aufenthalt incl. Nacht miteinander.
Mein Leseeindruck:
Zugfahren und stranden - ein Thema, das mich sofort abgeholt hat: Bahnfahren mit Hindernissen kenne ich zur Genüge.
Arenz‘ Sprachstil ist fein - kurze, prägnante Sätze, Wörtliche Rede. Er erzählt die Geschichte eines unfreiwilligen Aufenthaltes auf nur wenigen Seiten, aber mit viel Gefühl für Zwischentöne. Die atmosphärischen Grafiken fangen diese herbstliche, etwas verzauberte Stimmung perfekt ein: mit wenigen Farben, ruhig, ein bisschen melancholisch, aber nie schwer. Alles wirkt unaufgeregt.
Paula und Peter begegnen einander ohne große Dramen, dafür mit einer feinen Leichtigkeit. Es sind diese kleinen, flüchtigen Momente, die Arenz so gut kann: das gemeinsame Erleben, das Miteinandersprechen, das Sich-treiben-Lassen. Gelegenheiten, die man im Alltag oft übersieht.
„Katzentage“ ist kein lautes Buch, sondern ein stiller, hübsch illustrierter Herbstzwischenruf – perfekt für eine kurze Auszeit mit Tee und Decke. Ein kleines Geschenk an den Moment.
Fazit:
Ein kleines, feines herbstliches Buch, das zeigt, wie viel Schönheit in ungeplanten Momenten steckt. „Katzentage“ ist kurz, sanft und atmosphärisch – ein liebevoll illustriertes Innehalten, das man gern noch ein paar Seiten länger genießen würde.
Reise durch das Jahr der Feste – bunt, lehrreich und schön!
Wer sich schon immer mal auf eine Reise durch die Feste der Welt machen wollte, der findet in diesem Buch eine große Auswahl, farbig bebildert und erklärt.
Kurze Zusammenfassung:
Das Buch stellt wichtige Feste aus aller Welt vor – geordnet nach diesen Themen:
🎉Feste zum neuen Jahr
🌸 Naturfeste
🙏 Religiöse Feste
🎭 Karnevalsfeste
🕯️ Feste für die Verstorbenen
🌍 Feste zum Gedenken
🎂 Feste zu besonderen Anlässen
Mein Leseeindruck:
Ein schönes, handliches Bilderbuch – und zwar eins, das mich sofort an die Bücher meiner Kindheit erinnert hat (70er-Jahre-Vibes inklusive! ✨).
Die Illustrationen sind herrlich bunt, freundlich und einladend – man möchte gleich mit den Figuren durchs Buch spazieren.
Beim Aufblättern merkt man: Hier steckt ganz schön viel drin! Viele Seiten, viele Texte – also kein Buch zum schnellen Durchblättern, sondern eher eins zum gemeinsamen Entdecken und Staunen. Beim Anschauen, Vorlesen und darüber Sprechen kann man gut ins Gespräch kommen.
Viele Feste kannte ich dem Namen nach, aber oft wusste ich gar nicht genau, was dahintersteckt und wer diese Feste feiert. Genau das erklärt das Buch kindgerecht und anschaulich.
Fazit:
Ein wunderschön illustriertes Sach-Bilderbuch zum gemeinsamen Anschauen, Vorlesen und Besprechen. Besonders geeignet für die Vorschule und Kindergruppen, um Feste aus aller Welt kennenzulernen und über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu sprechen.
Zwischen Oper, Mövenpick und Mord – ein Frankfurter True-Crime
Ich verschlinge ja Krimis, die in Frankfurt spielen – schließlich arbeite ich dort schon seit vielen Jahren, mag diese Stadt und kenne mich hier ganz gut aus.
Kurze Zusammenfassung:
Witwe Helga Lindemeyer wohnt gegenüber dem Kettenhofweg 124/124a in Frankfurt am Main. Von ihrer Wohnung aus hat sie einen guten Blick auf die Villa. Helga geht regelmäßig mit ihrem Hund spazieren und trifft sich mit einer Freundin zu Gesprächen im Restaurant Mövenpick an der Alten Oper. Ihre einzige Verwandte ist ihre Nichte, die sich im Notfall um alle Belange der alten Dame kümmert. Die Beobachtungen der Vorgänge im Nachbarhaus machen Helga neugierig. Dass hier ein privates Bordell betrieben wird, erfährt sie allerdings erst als alle anderen in ihrem Umfeld das schon längst wissen…
Mein Leseeindruck:
Der Kettenhofweg ist mir vertraut, ich bin da schon einige Male entlanggelaufen – die Goldkammer, ein Museum, das sich rund um das Thema Gold dreht, befindet sich ebenfalls in dieser Straße, und im Mövenpick war ich tatsächlich in den 1980er und 1990er Jahren öfter mal zum Brunch. Als ich dann gesehen habe, dass Franziska Franz den wahren Fall der „Kettenhofmorde“ literarisch verarbeitet hat, war klar: Das muss ich lesen!
Und was soll ich sagen – ich war begeistert!
Franziska Franz erzählt behutsam, einfühlsam und mit feinem Humor mit Sicht auf eine ältere Dame, eine Nachbarin, die den Fall aus nächster Nähe – und doch mit einem liebevoll distanzierten Blick – erlebt.
Die sympathische Witwe mit Hund und einer Nichte (ihre einzige Verwandte), ist einfach großartig getroffen: gesprächig, mutig, manchmal ängstlich, leicht naiv, mit Herz und Verstand. Sie trifft sich mit ihrer alten Freundin Erika im Mövenpick, plaudert am Zeitungskiosk, geht gern in die Oper – und nimmt lange Zeit gar nicht so genau wahr, was sich da in der gegenüberliegenden Villa eigentlich abspielt.
Das Besondere an diesem Buch ist die Perspektive: Statt sensationsheischender True-Crime-Dramatik erleben wir hier eine nachbarschaftliche Annäherung an ein reales Verbrechen – warmherzig, ohne extremen Voyeurismus, fast wie ein „Cosy Crime“ mitten in Frankfurt.
Die Autorin hat das schreckliche Geschehen aus Sicht der Umgebung einfühlsam beleuchtet und damit ein Stück Stadtgeschichte literarisch greifbar gemacht.
Ich konnte mir jede Szene bildlich vorstellen – einfach, weil ich die Orte so gut kenne. Das macht den Reiz für mich doppelt aus: Wenn Krimi auf Vertrautheit trifft, entsteht Kopfkino pur.
Fazit:
Ein fein erzählter, stiller, aber spannender Frankfurt-Krimi mit Herz und Atmosphäre. Für alle, die Frankfurt lieben – und gute Geschichten, die zwischen Tatort und einem Nachbarschaftskaffee spielen.
Anekdoten, Tabellen und jede Menge ‚Oh ja, das kenne ich auch!‘
Ein Buch über das Bahnfahren – als leidgeprüfte Bahnfahrerin musste ich das doch lesen!
Beschreibung des Buches:
Das Buch „Your ticket ist not guilty“ von Max Spöcker ist im YES-Verlag als Taschenbuch 2025 erschienen. Es hat 176 Seiten. Das Titelbild ist in der Farbe Rot gehalten, ein Piktogramm zeigt eine typische Bahnszene zwischen Schaffner und Bahnfahrerin.
Mein Leseeindruck:
Humorvoll, kurzweilig und mit einem Augenzwinkern – so liest sich dieses Büchlein mit seinen 14 Kapiteln.
Der Autor serviert kleine Anekdoten, Erlebnisse und sogar Tabellen, die mal überspitzt, mal übertrieben wirken – aber immer irgendwie möglich.
Genau das macht den Charme aus: Man erkennt eigene Situationen wieder, entdeckt noch mehr skurrile Momente, die passieren können, und fühlt sich direkt verbunden mit anderen „Leidensgenossen“.
Tipps im klassischen Sinne gibt es zwar weniger, dafür punktet das Buch mit seinem Unterhaltungswert. Es eignet sich wunderbar zum zwischendurch-Lesen – oder auch als Begleitlektüre auf einer Autofahrt, wenn man als Beifahrer den Fahrer zum Schmunzeln bringen möchte.
Fazit:
Ein Buch, unterhaltsam, mit Wiedererkennungswert und gut für eine kleine Auszeit.
Mein liebster Kinofilm in jungen Jahren war „Eine Leiche zum Dessert“. Ich hatte erwartet, dass dieser Krimi mindestens genauso spannend und geheimnisvoll sein könnte…
Kurze Zusammenfassung:
Mimi und ihre Enkelin Addie folgen einer Einladung der wohlhabenden Nachbarin Jane in deren Herrenhaus. Dort treffen sie auf sechs weitere Gäste, von denen jeder sein eigenes kleines Geheimnis mitbringt. Kaum sind alle angekommen, ertönt ein Schrei – und Jane ist tot. Klar ist: Der Mörder muss unter den Gästen sein.
Mein Leseeindruck:
Es bleibt nicht bei diesem einen Opfer, und so machen sich Mimi und Addie, mit viel Humor und einer guten Portion Neugier, selbst auf die Suche nach dem Täter.
Die Kulisse des verwinkelten Hauses mit geheimen Räumen hat dabei durchaus Charme – für mich persönlich war es allerdings fast schon zu phantasievoll.
Eigentlich ein perfektes Setting für ein „Wer-war’s?“-Krimi mit Mitratefaktor. Leider fand ich das hier schwierig umzusetzen: Es gab für meinen Geschmack zu viele Nebenstränge, und die Charaktere waren teilweise schwer auseinanderzuhalten. An manchen Stellen hatte ich sogar das Gefühl, die Autorin habe selbst Figuren verwechselt. Das hat mich beim Lesen etwas aus dem Lesefluss gebracht.
Gut gefallen haben mir hingegen der angenehm zu lesende Schreibstil und die Länge der Kapitel – die waren genau richtig für ein flottes Weiterlesen. Dass die Gäste durch das schlechte Wetter im Haus festsaßen, gab dem Ganzen eine zusätzliche Spannung.
Fazit:
Eine unterhaltsame, ungewöhnliche Idee mit humorvollen Momenten, die mich aber nicht komplett überzeugen konnte. Der Stil angenehm, das Setting stimmungsvoll, die Umsetzung jedoch für meinen Geschmack etwas überladen.
Eine Familiengeschichte und deutsche Geschichte – berührend erzählt
Der Klappentext hat mich angesprochen, da die Protagonistin im gleichen Jahrzehnt geboren ist wie ich, war ich neugierig auf diesen Roman.
Kurze Zusammenfassung:
Die schwangere Ruth verlässt 1967 Ost-Berlin nachdem der Vater des Kindes plötzlich spurlos verschwunden ist. Ruth zieht zu Verwandten in ein kleines Dorf in Mecklenburg.
Ihre Tochter Jule wächst in dieser dörflichen Idylle mit Andi auf. Zunächst sind sie nur Freunde, dann ein Liebespaar. Doch Jule hat Sehnsucht nach ihrem Vater, den sie nie kennengelernt hat. So macht sie sich auf eine lange Reise, um ihn zu finden und verlässt Andi…
Mein Leseeindruck:
Manchmal sind es die leisen, persönlichen Geschichten, die die große Geschichte greifbar machen. „Was du siehst“ von Laura Maaß (Erstlingswerk) hat mich von der ersten Seite an berührt, zwar zunächst etwas ungeduldig werden lassen, aber bis zum Ende nicht mehr losgelassen.
Der Roman erzählt die Geschichte von Jule in der Zeit von 1967 – 2010.
Wir begleiten Jule, die 1967 in Mecklenburg geboren wird. Ihr Vater weiß nichts von der Schwangerschaft, er verschwindet urplötzlich aus dem Leben von Jules Mutter Ruth.
So wächst Jule ohne ihn auf, dafür aber mit Andi an ihrer Seite. Aus einer besonderen Kindheitsfreundschaft entwickelt sich eine tiefe Verbindung, geprägt von Nähe, Fragen nach der eigenen Herkunft und der Suche nach Identität.
Laura Maaß verwebt in diesem Roman die enge Atmosphäre des Dorflebens in Ostdeutschland mit dem größeren Zeitgeschehen - die starre Enge der DDR, der Mauerfall, die bewegte Zeit der Einheit.
Ich selbst bin wie Jule in diesem Jahrzehnt geboren und habe die Wende hautnah miterlebt – vielleicht hat mich das Buch deshalb besonders erreicht. Viele Erinnerungen, Stimmungen dieser Zeit sind in mir wieder lebendig geworden.
Besonders das letzte Drittel des Romans hat mich vollkommen gepackt: spannend, emotional, voller Wendungen, die mich sowohl bewegt als auch nachdenklich zurückgelassen haben. Und zugleich war da dieses warme Gefühl im Herzen, das das man bekommt, wenn ein Roman einen berührt, weil er von Liebe, Menschlichkeit und dem Mut zur Wahrheit erzählt.
Fazit:
Ein wunderbarer Roman über ein Familiengeheimnis, über Verlust und Zugehörigkeit, über Freundschaft und Liebe – und über das, was wir in der Vergangenheit suchen, um uns selbst besser zu verstehen. Absolut lesenswert!
Ein prima Einstieg in die KI – nicht nur für Technikbegeisterte
Da ich schon ein wenig mit KI mit mehr oder wenig konkreten Anforderungen Dinge ausprobiert habe (Fotos und Comicbilder erstellt, Abfragen), hat mich der Titel dieses Buches direkt angesprochen.
Kurze Zusammenfassung:
In 50 kurzen (meist nur 3- 5seitig) Kapiteln in 9 Abschnitten zeigen die Autoren, wie man die KI sinnvoll im Beruf, Bildung und im Privaten gut nutzen kann. Am Ende gibt es noch zahlreiche Quellennachweise.
Mein Leseeindruck:
Ich habe dieses Taschenbuch an einem Wochenende verschlungen, die kurzen und knackigen Kapitel sind sehr verständlich, haben mir viel Neues vermittelt und machten neugierig auf die weiteren Informationen, die man hier portionsweise präsentiert bekommt.
Die Autoren schreiben wechselweise über ihre eigenen Tätigkeiten, berichten von Interviews aus wissenschaftlichen Bereichen und haben natürlich auch schon einiges ausprobiert.
Neben vielen Beispielen, die man teilweise auch gut im eigenen (Berufs-)Alltag nutzen kann, wird hier aber auch über den Tellerrand geschaut. Die KI braucht immense Rechnerleistung, was ökologisch auch immer wieder bedacht werden sollte, wenn man sie nutzt.
Insgesamt ist das Buch nicht nur etwas für Technikfreaks, es kommt durchaus ohne viele technische Begriffe aus. Es geht hier um den Nutzen, die uns KI bringen kann und um Gefahren, wenn man nicht selbst mitdenkt.
Fazit:
Ein inspirierendes Buch, das mich parallel zum Lesen immer mal wieder zu kleinen Spielereien animiert hat, die für mich nützlich erschienen.
Fazit von chatGPT generiert (angelehnt an meinen Sprachstil erstellt):
Ein tolles Sachbuch für alle, die sich für das Thema interessieren, aber keine Lust auf kompliziertes Technik-Blabla haben. Sympathisch, verständlich und echt inspirierend!
Wie kann es anders sein, an einem Roman, der schon im Titel das Wort „Frankfurt“ mit sich führt und dann noch dem Genre „Thriller“ zugeordnet wird, kann ich nicht vorbeigehen!
Kurze Zusammenfassung:
Milan lebt in Frankfurt am Main im Bahnhofsviertel und arbeitet als Physiotherapeut in der Uniklinik. 2005 hat er in Potsdam seinen Zwillingsbruder Leo auf tragische Weise verloren. Leo und Milan sind in einem Heim aufgewachsen und sehnten sich gemeinsam nach ihrer Mutter. Milan verdrängt seine Erlebnisse mit Arbeit, Musik und Pillen. Eines Tages taucht eine Frau bei ihm auf, die sich als seine Mutter vorstellt. Mit ihr gerät Milan in einen Sog von Gewalt und Schuld…
Mein Leseeindruck:
Der Schreibstil des Autors gefällt mir sehr gut. Ich konnte von Anfang an in diesen Thriller versinken – und ich bin immer wieder gut in die Geschichte hineingetaucht, auch wenn ich mit Unterbrechung einige Abende darin gelesen habe.
Der Thriller spielt hauptsächlich in der Gegenwart in Frankfurt. Es gibt einzelne Rückblicke wie zu Beginn in das Jahr 2005 nach Potsdam als Milan seinen Bruder verliert oder auch z.B. ins Jahr 1989 nach West-Berlin.
Die einzelnen Szenen sind so detailgetreu beschrieben, dass ich beim Lesen in meiner Vorstellung in der Stadt mitlaufen konnte, da ich viele Straßen und Locations tatsächlich kenne. Selbst in einzelnen Örtlichkeiten habe ich schon einen Kaffee getrunken oder gut gegessen. Das macht für mich ganz nebenbei auch ein Buch mit Lokalkolorit aus.
Dieser mit viel Spannung entwickelte Thriller beinhaltet eine Familiengeschichte, die mit Schuld und Verrat einhergeht und auch die Vergangenheit eines einzelnen Lebens in Ostdeutschland während der Teilung beleuchtet.
Fazit:
Mich hat dieser Thriller sehr fasziniert und überzeugt, aber auch mitgenommen. Er ist spannend, aber auch in Teilen tragisch, wenn es um die Familiengeschichte geht, zeigt aber auch die aktuellen Probleme in unser aller Leben.
Wohlfühlkrimi von der Nordseeküste – Strickfans aufgepasst!
Lesen, Stricken und Rätseln (Ermitteln, Recherchieren) zähle ich zu meinen Hobbys, so fiel mir dieses Buch und sein Titel gleich ins Auge.
Beschreibung des Buches:
„Mörderisch verstrickt – ein Strickclub ermittelt“ von Susanne Oswald ist bei HarperCollins 2025 als Taschenbuch mit 314 Seiten erschienen.
Das Cover ist farbenfroh und detailreich gestaltet. Man sieht bunte Wolle im Korb, einen Teekessel und eine Fensteraussicht mit Blick auf Wattenmeer und Leuchtturm.
Kurze Zusammenfassung:
Einmal die Woche treffen sich vier Lüttjekooger (Ort an der Nordseeküste) im kleinen Strickladen Strickschick von Mette und stricken gemeinsam nach dem Motto „Zusammen strickt man weniger allein!“ Die Idylle wird gestört, als Pfarrerin Anne überfallen und kurz danach ein Toter gefunden wird. Der Spürsinn der vier StrickerInnen wird geweckt und so machen sie sich auf etwas unkonventionelle Weise auf die Suche nach dem Mörder.
Mein Leseeindruck:
Man sollte sich vor dem Lesen dieses Cosy-Krimis die letzten Seiten anschauen! Hier findet man ein Personenregister und einige Strickanleitungen zu Strickteilen, die im Buch erwähnt werden.
Der Krimi selbst beginnt mit der Beschreibung der alltäglichen Gegebenheiten und den Personen aus dem Örtchen Lüttjekoog. Man erfährt etwas über die Familienverhältnisse und die Beziehungen zueinander.
Der Sprachstil ist angenehm flüssig zu lesen und die Szenen sind bildhaft beschrieben. Man fühlt sich in den Nordseeküstenort sogleich hineinversetzt und würde sofort dort Urlaub machen und dem Strickclub anschließen wollen.
Der eigentliche „Fall“ und die „Ermittlungsarbeiten“ beginnen dann eher im zweiten Teil des Romans, was dem Krimi allerdings nicht schadet. Es handelt sich ja um einen Cosy-Krimi.
Die Ermittlungsarbeit ist zuweilen ungewöhnlich und mit einem gewissen Humor zu betrachten, was gerade Wohlfühlkrimis ausmacht.
Die Protagonisten habe ich während des Lesens liebgewonnen, es würde mich freuen, wenn das der Beginn einer Reihe um den Strickclub wird.
Fazit:
Wer Cosy-Krimis, das Stricken und die Nordseeküste mit ihren Bewohnern liebt, der findet mit diesem Buch entspannte Lesestunden.
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