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Sachsen

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Insgesamt 36 Bewertungen
Bewertung vom 09.06.2025
Mommsen, Janne

Das Licht in den Wellen


ausgezeichnet

Zwischen zwei Welten – ein Roman voller Herz, Mut und Leben

"Das Licht in den Wellen“ von Janne Mommsen ist ein wunderbarer, warmherziger Roman, der mich von der ersten Seite an begeistert hat. Besonders die Abschnitte in New York haben mich fasziniert – voller Atmosphäre, lebendig erzählt und mit einer feinen Prise Nostalgie versehen.

Im Mittelpunkt steht die fast hundertjährige Inge Martensen, die kurz vor ihrem großen Geburtstag kurzerhand mit ihrer Urenkelin Swantje nach New York aufbricht – zurück zu den Wurzeln ihres außergewöhnlichen Lebens. Was wie eine skurrile Idee beginnt, wird zu einer bewegenden Reise durch Inges Erinnerungen: von ihrer Kindheit auf Föhr über ihre Auswanderung bis hin zu glamourösen Momenten in Manhattan.

Ich habe mit Inge gelitten, gelächelt und gestaunt – besonders an den stillen, traurigen Stellen, die sehr authentisch und gefühlvoll beschrieben sind. Die Erzählweise ist einfühlsam, liebevoll und oft überraschend tiefgründig. Janne Mommsen schafft es, große Themen wie Lebensentscheidungen, Reue, Freiheit und Familie in eine Geschichte zu weben, die zugleich leicht und eindrucksvoll ist.

Ein Buch, das nachhallt – und das einem zeigt, dass es nie zu spät ist, das Leben in die Hand zu nehmen oder Frieden mit der Vergangenheit zu schließen. Wunderschön und sehr berührend.

Bewertung vom 18.05.2025
Eui-kyung, Kim

Hello Baby


sehr gut

Wenn der Wunsch zur Last wird
Kim Eui-kyung erzählt in Hello Baby die Geschichte von sechs Frauen, die sich in einer Fruchtbarkeitsklinik in Seoul begegnen – verbunden durch einen tiefen, oft unausgesprochenen Wunsch: Mutter zu werden. Über eine gemeinsame Chatgruppe namens »Hello Baby« stehen sie in engem Kontakt, tauschen Hoffnungen, Rückschläge und Zweifel aus. Der Roman beleuchtet eindrucksvoll den gesellschaftlichen Druck auf Frauen, sich über Mutterschaft zu definieren – und die Unsichtbarkeit, die mit unerfülltem Kinderwunsch oft einhergeht.

Was mir besonders gefallen hat, war die ehrliche, aber nie gefühlsduselige Darstellung dieses existenziellen Themas. Trotz meiner persönlichen Erfahrungen blieb der Roman für mich überraschend nüchtern – nicht, weil es an Tiefe mangelte, sondern weil die südkoreanischen sozialen Strukturen in Familie und Beruf so anders sind als die hiesigen. Gerade dieser kulturelle Abstand hat für eine gewisse Distanz gesorgt und mir ermöglicht, die Geschichte mit Neugier und Reflexion zu lesen, ohne emotional überrollt zu werden.

Kim Eui-kyung gelingt ein sensibles, klug komponiertes Porträt weiblicher Lebensrealitäten – mit viel Respekt für die unterschiedlichen Wege, auf denen Frauen mit gesellschaftlichen Erwartungen ringen. Die überraschende Wendung rund um die Figur Jeonghyo verleiht dem Roman zudem eine geheimnisvolle, beinahe krimihafte Note.

Ein starkes, leises Buch über Sehnsucht, Solidarität und Selbstbestimmung – unbedingt lesenswert.

Bewertung vom 16.05.2025
Cors, Benjamin

Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Spannung trifft Erdgeschichte
Der zweite Thriller rund um Jakob Krogh und Mila Weiss hat mich auf ganzer Linie überzeugt.

Aschesommer von Benjamin Cors fesselt von Anfang an mit einer düsteren Atmosphäre und einer klug aufgebauten Handlung. Die Sonderermittlungsgruppe 4 steht erneut vor einem rätselhaften Fall – und diesmal geraten sie an einen hochintelligenten Täter, der ihnen immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Schon die erste Spur – eine unheilvolle Nachricht – zieht die Leser mitten hinein in eine atemlose Jagd.

Was mir besonders gut gefallen hat: Der Autor Benjamin Cors verwebt gekonnt spannende Thriller-Elemente mit faszinierenden Informationen zur Erdgeschichte. Diese Details sind nicht nur klug recherchiert, sondern verleihen der Geschichte eine zusätzliche Tiefe und ein ganz eigenes Flair. Sie machen den Thriller nicht nur spannend, sondern auch lehrreich und atmosphärisch besonders.

Ein stark geschriebener, vielschichtiger Thriller mit Substanz – unbedingt lesenswert für alle, die Spannung mit Hintergrund lieben.

Bewertung vom 18.04.2025
Ruban, Paul

Der Duft des Wals


sehr gut

Der Duft des Wals von Paul Ruban ist eine herrlich schräge und zugleich feinfühlige Geschichte, die mich positiv überrascht hat. Der Roman erzählt von Judith und Hugo, die versuchen, ihre angeschlagene Ehe in einem luxuriösen Resort in Mexiko zu retten – doch dann wird ein toter Wal an den Strand gespült und bringt die perfekte Urlaubskulisse ins Wanken.

Paul Ruban gelingt es meisterhaft, die absurde Situation mit großem Humor, aber auch mit einer feinen Melancholie zu schildern. Der langsam verfaulende Wal wird zum Sinnbild für alles, was im Leben der Figuren schief läuft. Der Autor zeichnet Judiths und Hugos Krise mit viel Zärtlichkeit, ohne in Kitsch oder Klischees zu verfallen.

Das Cover ist wunderschön gestaltet und passt perfekt zur leicht surrealen Stimmung des Buches. Stilistisch ist der Roman erfrischend klar und gleichzeitig literarisch anspruchsvoll erzählt – eine gelungene Balance, die nicht viele Autoren so mühelos schaffen.

Fazit: Der Duft des Wals ist eine kluge, warmherzige und sehr unterhaltsame Geschichte über das Scheitern und die Hoffnung auf Neuanfang – unbedingt lesenswert.

Bewertung vom 09.04.2025
Raabe, Marc

Die Nacht / Art Mayer-Serie Bd.3


ausgezeichnet

Packender Thriller mit Gänsehaut-Garantie - Marc Raabe in Bestform

"Die Nacht" von Marc Raabe ist ein absolut fesselnder Thriller, der mich von der ersten bis zur letzten Seite komplett begeistert hat. Der Autor, geboren 1968 in Köln und längst kein Unbekannter mehr im Genre, beweist hier erneut, dass er das Handwerk des Spannungsaufbaus meisterhaft beherrscht.

Die Geschichte beginnt scheinbar harmlos, doch schon bald entwickelt sich ein düsterer und vielschichtiger Fall, der sich über mehrere Zeitebenen spannt. Ein verschwundener Junge, ein brutaler Mord an einem Richter und ein Ermittler mit Ecken und Kanten – Art Mayer ist nicht nur glaubwürdig, sondern auch sympathisch in seiner rauen Art. Besonders gelungen ist auch die Figur der Nele Tschaikowski, die als kluge und eigenständige Ermittlerin wunderbar mit Mayer harmoniert.

Marc Raabe gelingt es, mit präzisem Timing und überraschenden Wendungen einen Thriller zu schreiben, der den Leser immer wieder in neue Richtungen stößt. Die Atmosphäre ist beklemmend und dicht, und die Szenen in der verlassenen Wohnwagensiedlung gehören zu den eindrucksvollsten Momenten des Buches.

Hinter der packenden Handlung steckt zudem ein starker emotionaler Kern: das Schicksal der kleinen Milla sorgt für mitreißende Momente und verleiht der Geschichte Tiefe.

Ein Thriller, der alles richtig macht – spannende Handlung, starke Charaktere und eine düstere, unheimlich dichte Atmosphäre.

Bewertung vom 24.03.2025
Piontek, Sia

Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2


sehr gut

Jagd, Rache und tödliche Geheimnisse
Sia Piontek liefert mit "Der Wolf im dunklen Wald" einen packenden Kriminalroman, der von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Die düstere Atmosphäre des Wendlands, die mysteriösen Todesfälle und die komplexen Figuren machen diesen Thriller zu einem echten Pageturner.

Die Geschichte beginnt mit einer Gesellschaftsjagd, nach der einer der Teilnehmer grausam ermordet wird. Die Ermittlerin Carla Seidel vermutet ein Rachemotiv, doch während sie fieberhaft nach dem Täter sucht, gerät ihre eigene Tochter Lana in eine gefährliche Situation. Die Verknüpfung von Kriminalfall und persönlichem Drama sorgt für zusätzliche Spannung.

Die Autorin schafft es, die Handlung mit vielen unerwarteten Wendungen und einer intensiven Dynamik aufzuladen. Besonders gelungen ist die atmosphärische Darstellung der Landschaft, die die düstere Stimmung perfekt einfängt. Auch die Charaktere sind vielschichtig und realistisch gezeichnet.

Ein spannender Krimi mit einem fesselnden Fall, glaubwürdigen Figuren und einer düsteren Atmosphäre. Die Handlung bleibt bis zum Schluss unvorhersehbar – eine klare Leseempfehlung für Krimifans!

Bewertung vom 28.02.2025
Bracht, Helene

Das Lieben danach


gut

Helene Bracht setzt sich in diesem Buch mit tiefgehenden und oft tabuisierten Themen wie Missbrauch auseinander. Besonders eindrucksvoll sind die Kapitel, in denen sie sehr persönlich und emotional schreibt – diese Passagen haben mich berührt und zum Nachdenken angeregt. Andere Abschnitte hingegen wirkten auf mich distanziert und zu theoretisch, wodurch die emotionale Verbindung zum Text stellenweise verloren ging.

Das Cover in sanften Rosatönen mit einer verblühenden Blüte spiegelt die Thematik des Buches auf eindrucksvolle Weise wider. Es vermittelt bereits vor dem Lesen eine Ahnung von Vergänglichkeit, Veränderung und innerer Auseinandersetzung.

Ein mutiges Buch mit wichtigen Denkanstößen, das jedoch in seiner Erzählweise nicht immer durchgehend fesselt. Es ist teilweise Roman und teilweise Sachbuch.

Bewertung vom 06.02.2025
Klüpfel, Volker

»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1


sehr gut

Ein Krimi mit Charme und Humor

Mit „Wenn Ende gut, dann alles“ gelingt Volker Klüpfel ein unterhaltsamer Auftakt zu einer neuen Krimireihe, die mit viel Witz, Herz und unkonventionellen Ermittlern punktet. Das ungewöhnliche Duo – die lebenserfahrene, russische Bücherliebhaberin Svetlana und der chaotische Möchtegern-Bestsellerautor Tommi – stolpert mehr zufällig als geplant in einen rätselhaften Fall. Als sie ein kleines Mädchen am Waldrand finden, wird aus einer gut gemeinten Rettungsaktion bald eine gefährliche Spurensuche.

Die Geschichte lebt von der humorvoller Erzählweise und den charmant-skurrilen Charakteren. Svetlanas markante Sprachweise und ihre unerschütterliche Direktheit sorgen für viele unterhaltsame Momente, während Tommis liebenswert planloses Verhalten das Duo perfekt ergänzt. Die Balance zwischen Humor und Krimi ist gelungen – Spannung und Rätselraten kommen neben den humorvollen Passagen nicht zu kurz.

Fazit: Ein humorvoller Kriminalroman mit liebenswerten Figuren, einer spannenden Geschichte und einer Prise skurrilem Charme. Klüpfel beweist, dass er auch ohne seinen langjährigen Co-Autor einen mitreißenden Krimi schreiben kann. Eine klare Leseempfehlung für Fans von humorvollen Ermittlerduos!

Bewertung vom 24.01.2025
Menz, Lars

Die Schanze


ausgezeichnet

Lars Menz gelingt mit Die Schanze ein fesselnder Thriller, der die düsteren Abgründe einer kleinen Dorfgemeinschaft im Alpenland beleuchtet. Das Cover ist ein echter Hingucker: die Schanze in Vogelperspektive, mit stimmigen Schwarz-Weiß-Kontrasten und grünen Highlights, die den grünen Farbschnitt perfekt ergänzen. Es weckt sofort das Gefühl von Höhe und Gefahr und spiegelt die Spannung des Romans treffend wider.

Die Handlung packt von der ersten Seite an. Der grausame Mord, bei dem ein Mann von einer Schanze gestoßen wird, zieht den Leser in eine Welt aus Schuld, Misstrauen und Geheimnissen. Die Hauptfigur Ellen Roth ist komplex und glaubwürdig. Ihre Rückkehr in das Dorf ihrer Kindheit, das von einem düsteren Verbrechen aus der Vergangenheit überschattet wird, ist eindringlich geschildert. Die Frage, ob sie selbst eine Verbindung zum Mord hat, sorgt für einen ständigen Nervenkitzel.

Der Autor schafft es meisterhaft, die Enge und Spannung einer abgeschotteten Dorfgemeinschaft zu transportieren. Jeder Charakter ist mit Bedacht gezeichnet, und die Beziehungen zwischen den Dorfbewohnern sind geprägt von einem Geflecht aus Lügen, Schuld und alten Geheimnissen. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist fließend und verstärkt die bedrückende Atmosphäre des Romans.

Besonders beeindruckend ist die Intensität, mit der die Emotionen der Figuren und die Konfrontation mit der Vergangenheit geschildert wird. Der Spannungsbogen wird bis zum letzten Kapitel aufrechterhalten, und die Auflösung ist schockierend und plausibel zugleich.

Die Schanze ist ein hervorragend konstruierter Thriller, der durch seine vielschichtigen Charaktere, die beklemmende Dorfatmosphäre und den raffinierten Plot überzeugt. Lars Menz versteht es, seine Leser in Atem zu halten und gleichzeitig die Frage nach Schuld und Vergebung in den Mittelpunkt zu stellen. Ein absolutes Muss für Thriller-Fans, die psychologische Tiefe und unvorhersehbare Wendungen schätzen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.01.2025
Haas, Wolf

Wackelkontakt


ausgezeichnet

Ein elektrisierender Roman

"Wackelkontakt" von Wolf Haas ist ein Roman, der sowohl durch seinen kreativen Erzählstil als auch durch die ausgefeilte Konstruktion der Handlung beeindruckt. Der scheinbar banale Ausgangspunkt – Franz Escher, der auf einen Elektriker wartet, während er ein Buch über den Mafia-Kronzeugen Elio Russo liest – entfaltet sich zu einem wendungsreichen, meisterhaft verflochtenen Erzählexperiment.

Besonders faszinierend ist die Art, wie die beiden Lebensgeschichten von Escher und Russo miteinander verwoben werden. Die Figuren agieren wie in einem literarischen Tanz, der die Grenzen von Realität und Fiktion geschickt verwischt. Die narrative Spirale, in der beide Protagonisten auf fast absurde Weise miteinander verbunden sind, sorgt für ein spannendes und zugleich intellektuell herausforderndes Leseerlebnis.

Wolf Haas versteht es meisterhaft, mit Sprache und Struktur zu spielen. Die Wechsel zwischen den Perspektiven sind präzise und fließend, während subtile Andeutungen und wiederkehrende Motive die Leserinnen und Leser immer tiefer in das komplexe Geflecht der Geschichte hineinziehen. Die skurrilen Details – wie der Wackelkontakt in der Steckdose oder die Paranoia des Kronzeugen – wirken nicht nur als humorvolle Einsprengsel, sondern tragen auch zur dichten Atmosphäre des Romans bei.

Das Cover, das die kreative und ungewöhnliche Natur der Geschichte widerspiegelt, ist ein weiteres Highlight und passt perfekt zum Inhalt. Der Roman besticht durch seine originelle Erzählweise und die ungewöhnlichen Verknüpfungen zwischen den Figuren und Ereignissen.

"Wackelkontakt" ist ein beeindruckendes literarisches Werk, das durch seinen Witz, seine Spannung und seine sprachliche Brillanz überzeugt. Wolf Haas liefert einen Roman, der gleichermaßen unterhaltsam wie anspruchsvoll ist und Leserinnen und Leser mit einem Finale überrascht, das den Titel des Buches in einem neuen Licht erscheinen lässt. Absolute Leseempfehlung!