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firecanyon

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Insgesamt 51 Bewertungen
Bewertung vom 30.11.2025
Hewlett, Rosie

Medea


ausgezeichnet

Ein neuer Blickwinkel auf eine tragische Heldin
Rosie Hewlett gelingt es in „Medea – Die Hexe von Kolchis“, einer der umstrittensten Frauenfiguren der griechischen Mythologie endlich eine eigene Stimme zu geben. Statt der später gefürchteten Zauberin zeigt sie zunächst ein einsames, verletzliches Mädchen, das in den harten Strukturen Kolchis’ aufwächst und von seinem Vater für seine magischen Fähigkeiten verachtet und geschlagen wird. Medea sehnt sich nach Nähe und Anerkennung – ein Bedürfnis, das von der zauberhaften Tante Circe erstmals gesehen wird, bevor auch diese Beziehung auf Druck der Eltern abrupt endet.
Als Jason auf Kolchis erscheint, sieht Medea in ihm die erste Chance auf Freiheit. Hewlett zeigt eindringlich, wie Medea sich an ihn klammert, obwohl er ihr nicht guttut. Aus Liebe und Hoffnung verrät sie ihre Familie und trifft Entscheidungen, die ihr Leben für immer bestimmen. Jason wird zunehmend als manipulativer Held sichtbar, der Medeas Hingabe ausnutzt und sie in eine Spirale aus Abhängigkeit und Schuld zieht.
Der Roman beginnt stark, mit intensiven Einblicken in Medeas Kindheit und den frühen Kampf mit ihren Kräften. In der Mitte verlangsamt sich die Handlung etwas, doch zum Ende hin entwickelt die Geschichte wieder eine große emotionale Wucht. Ich schwankte ständig zwischen Mitgefühl und Frustration, ein Zeichen dafür, wie überzeugend Hewlett Medeas innere Zerrissenheit darstellt.
Fazit:
Eine atmosphärische, kraftvolle Neuerzählung des Mythos, die den Blick weg von den strahlenden Helden und hin zu den oft übersehenen Frauenschicksalen lenkt. Ein berührendes Porträt einer jungen Frau, die nach Zugehörigkeit sucht und dabei immer wieder an die falschen Menschen gerät. Intensiv, düster und lange nachhallend.

Bewertung vom 12.11.2025
Blattmann, Sonja;Derks, Karin

Nein ist Nein! Das gilt für Groß und Klein


ausgezeichnet

Wichtiges Thema
Nein ist Nein! Das gilt für Groß und Klein – Das Buch zum Kinderschutz-Rap hat mich sofort angesprochen, weil es ein wichtiges Thema aufgreift, das im Familienalltag oft zu kurz kommt: Kinder dabei zu unterstützen, ihre eigenen Grenzen zu erkennen und selbstbewusst „Nein“ zu sagen.

Das Buch ist als stabiles Pappbilderbuch gestaltet und wirkt ansprechend verarbeitet und kindgerecht. Das Cover ist freundlich, klar und signalisiert schon auf den ersten Blick, worum es geht – nämlich Stärke, Mut und Selbstvertrauen. Auch innen ist alles übersichtlich gestaltet, ohne zu überladen zu wirken. Die Illustrationen sind liebevoll, aber nicht zu verspielt, sodass sie den Fokus auf das Wesentliche lenken.

Inhaltlich überzeugt das Buch vor allem durch seine einfache, verständliche Sprache und die lebensnahen Alltagssituationen. Kinder können sich darin gut wiederfinden, und die Botschaften sind klar formuliert, ohne belehrend zu wirken. Besonders gelungen finde ich den Kinderschutz-Rap, den man über einen QR-Code anhören kann. Das macht das Ganze lebendig – Bewegung, Musik und Sprache greifen ineinander, und die Kinder werden aktiv einbezogen. So bleibt die Botschaft auch wirklich hängen.

Man merkt, dass hinter dem Buch pädagogische Erfahrung steckt. Es vermittelt nicht nur theoretisch, wie wichtig es ist, auf das eigene Bauchgefühl zu hören, sondern zeigt konkrete Wege, wie Kinder das üben können. Schön ist auch, dass die Autorinnen das Thema positiv anpacken: Es geht nicht um Angst oder Verbote, sondern um Selbstvertrauen.

Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann vielleicht noch ein paar mehr Szenen oder unterschiedliche Perspektiven – das Buch ist relativ kurz, und das Thema hätte durchaus noch mehr Raum verdient. Trotzdem ist es ein wunderbarer Einstieg, um mit Kindern ins Gespräch zu kommen.

Ein sehr gelungenes Buch, das Mut macht und Kinder darin bestärkt, auf sich selbst zu hören. Es ist liebevoll gestaltet, leicht verständlich und bietet mit dem Rap eine tolle Möglichkeit, das Thema spielerisch zu vertiefen. Eine klare Empfehlung – nicht nur für den Kindergarten, sondern auch für zu Hause.

Bewertung vom 08.11.2025
Åslund, Sandra

Dann ruhest auch du / Maya Topelius Bd.3


ausgezeichnet

Spannend
Mit „Dann ruhest auch du“ gelingt Sandra Åslund ein intensiver und stimmungsvoller Abschluss ihrer Krimireihe rund um Kriminalinspektorin Maya Topelius. Schon nach wenigen Seiten war ich wieder vollkommen in dieser besonderen, nordischen Atmosphäre, die Åslund so meisterhaft erschafft – ruhig, eindringlich und voller unterschwelliger Spannung.

Die Autorin versteht es, aktuelle und gesellschaftlich relevante Themen wie Rechtsextremismus, Nachhaltigkeit, Konsumverhalten und Vorurteile feinfühlig in die Handlung einzubetten. Dabei wirkt nichts belehrend oder aufgesetzt – alles fügt sich stimmig in die Geschichte ein und regt gleichzeitig zum Nachdenken an. Das macht diesen Krimi nicht nur spannend, sondern auch bemerkenswert tiefgründig.

Maya wirkt in diesem Band geerdeter und nahbarer als zuvor, ohne ihre Ecken und Kanten zu verlieren. Sie ist eine starke, eigenwillige, aber sehr menschliche Figur, deren innere Entwicklung ich mit großem Interesse verfolgt habe. Besonders berührt hat mich Johan Magnelis, ein Außenseiter, dessen leise und tragische Geschichte dem Roman eine zusätzliche emotionale Dimension verleiht. Auch die Nebenfiguren, insbesondere Mayas Freundinnen, tragen dazu bei, dass die Reihe lebendig und vielschichtig bleibt.

Die Spannung wächst langsam, aber stetig – getragen von psychologischem Feingefühl statt von übertriebener Action. Sandra Åslunds Schreibstil ist flüssig, klar und atmosphärisch, sodass man mühelos durch die Seiten fliegt. Besonders schön finde ich, dass sie es schafft, Spannung, Emotion und gesellschaftliche Relevanz in ein harmonisches Gleichgewicht zu bringen. Selbst das dezente Cover, das auf den ersten Blick unscheinbar wirkt, passt im Kontext perfekt zur ruhigen, nordischen Stimmung und zum nachdenklichen Ton des Buches.

„Dann ruhest auch du“ ist für mich der stärkste und zugleich berührendste Teil der Reihe. Ein kluger, ruhiger und bewegender Krimi, der weit mehr erzählt als nur von einem Mordfall – er blickt hinter die Fassaden und zeigt, wie eng Schuld, Moral und Mitgefühl miteinander verwoben sind.

Mein Fazit:
Ein atmosphärischer, tiefgründiger und emotional überzeugender Abschluss der Maya-Topelius-Reihe. Sandra Åslund beweist erneut, dass Spannung und Nachdenklichkeit wunderbar zusammenpassen.

Bewertung vom 08.11.2025
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5


ausgezeichnet

Der Donnerstagsmordclub ist zurück – und es wird wieder spannend
Nach einer einjährigen Pause kehren Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim endlich zurück – herzlich, humorvoll und voller Persönlichkeit. Dieses Mal steht ein besonders kniffliger Fall an: ein mehrfach gesicherter Code, den es nicht nur zu entschlüsseln gilt, sondern auch durch die richtige Tür zu gelangen. Allen voran Elizabeth hat eine anspruchsvolle Aufgabe vor sich.

Die Geschichte beginnt mit der Hochzeit von Joyces Tochter Joanna, die ihren Paul übers Internet kennengelernt hat. Während das Brautpaar sich auf den großen Tag freut, ist Joyce hin- und hergerissen. Dann verschwindet der Trauzeuge Nick Silver spurlos, nachdem klar wird, dass jemand es auf ihn abgesehen hat. Die Polizei kann ihm nicht helfen – und so liegt es an Elizabeth, Licht ins Dunkle zu bringen. Dabei hängt nicht nur viel Geld, sondern auch das Schicksal mehrerer Personen am seidenen Faden.

Der spezielle, charmante Humor der Reihe macht das Lesen zu einem Vergnügen. Ob Joyces trockene Tagebucheinträge, Elizabeths Schlagfertigkeit oder die kleinen, augenzwinkernden Momente zwischen Joanna und Paul – man schmunzelt immer wieder. Gleichzeitig sorgt die Geschichte für Spannung und Nervenkitzel, man bangt um Nick, aber auch um andere Figuren.

Die Charaktere bleiben das Herzstück: Elisabeths vorsichtiges Zurückfinden ins Leben, Rons größere Rolle, die cleveren Beiträge von Kendrick und Mia sowie neue Figuren wie Joanna, Paul, Tia und Ibrahim bringen frischen Wind und erweitern den Club um spannende Perspektiven.

Allerdings tritt der Mordfall diesmal etwas in den Hintergrund, die Spannung ist geringer, und einige Erzählstränge ziehen sich. Wer direkt mit Band 5 einsteigt, könnte anfangs Schwierigkeiten haben, alle Figuren auseinanderzuhalten. Dennoch lässt sich das Buch leicht lesen, und die liebenswerten Charaktere machen vieles wett.

Fazit: Ein unterhaltsamer, humorvoller Fall voller liebgewonnener Figuren, Freundschaft und Zusammenhalt. Fans der Reihe werden das Wiedersehen lieben, Neueinsteiger sollten besser mit Band 1 beginnen. Cozy Crime mit Herz, Witz und einer Prise Spannung – genau das, was man vom Donnerstagsmordclub erwartet!

Bewertung vom 08.11.2025
Starker, Bo

Mumpelmoff und das Wunder am Schloss


ausgezeichnet

Das perfekte Herbstbuch
Kinderbücher gibt es viele, doch nur wenige besitzen die Qualität, die auch erwachsene Leser fesselt. Mumpelmoff und das Wunder am Schloss von Bo Starker gehört zu dieser Kategorie.

Die Geschichte um Mumpelmoff, der glaubt, nur durch Verkleidungen Anerkennung zu finden, ist klug erzählt und entfaltet in drei Teilen mit zehn Kapiteln einen Spannungsbogen, der sich hervorragend zum Vorlesen in kleinen Portionen eignet. Es sind in sich abgeschlossene Episoden, die dennoch miteinander verwoben bleiben – ein Kunstgriff, der Kindern Orientierung bietet und zugleich Neugier weckt.

Besonders hervorzuheben sind die Illustrationen. Sie sind nicht bloß Beiwerk, sondern eigenständige Kunstwerke: detailreich, atmosphärisch, ohne ins Niedliche oder Überladene abzurutschen. Die zurückhaltende, herbstliche Farbwelt spiegelt perfekt die Stimmung des Textes und lädt zu wiederholtem Entdecken ein.

Thematisch geht es um Freundschaft, Selbstvertrauen und das Erkennen der eigenen Stärken. Werte, die hier nicht plakativ vermittelt, sondern behutsam erzählt werden. Für Kinder ist das nachvollziehbar, für Erwachsene anregend.

Das Buch will keine Aufmerksamkeit erzwingen sondern ist ein leises, kluges Buch, das im gemeinsamen Lesen seine volle Wirkung entfaltet. Ein schöner Begleiter für den Herbst – und vermutlich weit darüber hinaus.

Bewertung vom 15.09.2025
Doughty, Louise

Deckname: Bird


ausgezeichnet

Die Spannung resultiert aus der Atmosphäre
Bird verzichtet bewusst auf Effekte – zugunsten einer intensiven psychologischen Entwicklung der Protagonistin.

Im Mittelpunkt steht Heather Berriman, Deckname Bird, eine Ermittlerin innerhalb eines britischen Geheimdienstapparats. Sie ist dafür zuständig, Abweichungen aufzuspüren – bis sie selbst zur Risikoposition wird. Bird flieht - nicht actionreich sondern professionell, leise, effizient.

Der Weg, den Bird einschlägt, führt durch Orte der Durchreise: Konferenzräume, Züge, Fähren, verregnete Rastplätze, Wälder, Eisfelder. Doughty beschreibt diese Szenerien ohne Pathos, beinahe lakonisch. Der Roman bleibt dabei konsequent in der Innenperspektive. Es gibt keine erklärende Instanz, keinen Erzähler, der einordnet oder vermittelt. Alles, was der Leser erfährt, geht von der Protagonistin aus – und bleibt doch bruchstückhaft und wird durch Rückblenden erklärt.

Die Sprache ist reduziert, nie ausschweifend. Doch gerade diese kontrollierte Zurückhaltung erzeugt eine eindringliche Spannung. Die Rückblenden svervollständigen das psychologischer Bild, das die eigentliche Stimmung erzeugt. Der Roman vertraut der Intelligenz seiner Leser und gibt ihnen Raum, sich die Figur selbst zu erschließen – in all ihrer Widersprüchlichkeit.

Heather Berriman geprägt von Misstrauen, geprägt durch Jahre in einem Beruf, in dem Schweigen Professionalität bedeutet. Doughty fragt, was es mit einem Menschen macht, wenn Vertrauen keine Option ist, wenn Selbstschutz zum einzigen Handlungsmuster wird – nicht als Drama inszeniert, sondern als Zustand.

Bird ist kein Agentenroman im klassischen Sinn. Wer actionreiche Spannungsbögen erwartet, wird sich wundern. Stattdessen entfaltet sich die Geschichte einer Frau, die gelernt hat, sich aufzulösen, bevor andere es für sie übernehmen.

Bewertung vom 14.09.2025
Bunting, Philip

Das Lexikon gruseliger Tiere


ausgezeichnet

Faszinierend und ganz nebenbei lehrreich

Ein Lexikon der gruseligen Tiere – das klingt nach schaurigem Kitsch aus der Halloween-Resterampe. Aber: Dieses Buch ist alles andere als Ramsch, sondern eine großartige kleine Enzyklopädie des Staunens.

Hier treffen wir auf Vampire, Teufelsfische, Riesenvogelspinnen, Hyänen und Kreaturen, die ihr eigenes Blut verspritzen. Klingt nach Splatterfilm, ist aber kindgerecht und spannend aufbereitetes Sachwissen. Die Texte sind kurz, knackig, verständlich – und dabei so charmant lustig, dass man selbst als erwachsener Leser grinst. Kinder erfahren spielerisch echtes Wissen über faszinierende Tiere.

Die Illustrationen sind witzig und liebevoll – aber nie so, dass man kleine Leser verschrecken würde. Das Buch balanciert geschickt zwischen gruseligem Hauch und Humor, sodass Kinder fasziniert weiterblättern, während Erwachsene sich fragen: „Warum wusste ich das alles eigentlich noch nicht?“

Ein Buch, das Spaß macht und nebenbei faszinierende Tiere vorstellt.

Bewertung vom 14.09.2025
Wind, Juli

Stachel und Stunk


ausgezeichnet

Es darf gepupst werden

Ein Stachelschwein und ein Stinktier haben ihren ersten Tag im Kindergarten. So beginnt diese aus unserer Sicht wirklich gelungene Geschichte über Außenseiter, Freundschaft und das Glück, sich nicht verstellen zu müssen.

Stachel, das Stachelschwein, ist ständig in Habachtstellung und gestresst von der neuen Situation: Wer ihm helfen will, piekst sich unweigerlich. Stunk, das Stinktier, ist mies gelaunt, weil er überzeugt ist, dass niemand ihn mögen kann – schließlich trägt er seinen Ruf ja im Namen. Zwei Figuren, die zunächst keinen Platz in der Kita-Gemeinschaft finden. Doch dann merken die beiden, dass ihre Besonderheiten nicht Fluch, sondern Geschenk sind. Und gemeinsam schaffen sie es, nicht nur Freunde zu werden, sondern auch alle anderen Tiere beim Singen und Tanzen mit Stunks Boombox zu begeistern.

Die Illustrationen sind locker, bunt und kindgerecht, ohne ins Beliebige abzurutschen. Sie unterstützen die Geschichte und nehmen ihr zugleich das Drama: Aus dem Pieksen und Miefen wird Humor, den Kinder sofort verstehen und lieben. Ja, es wird gepupst, und ja, es wird gelacht – aber auf eine Art, die mehr ist als nur Klamauk.

Die eigentliche Botschaft: Akzeptiere den anderen so, wie er ist. Dann wird aus dem vermeintlich Nervigen etwas Schönes. Das erzählt das Buch leichtfüßig, witzig und ohne erhobenen Zeigefinger.

Mein Fazit: Stachel und Stunk ist ein gelungenes Bilderbuch, das Kindern zeigt, dass man nicht perfekt sein muss, um Freunde zu finden. Und Eltern lernen nebenbei: Manchmal darf ein guter Pups eben auch pädagogisch wertvoll sein.

Bewertung vom 02.08.2025
Orso, Kathrin Lena

Play+ Mein Spiel mit-Magnetbuch Komm, wir lernen die Farben - ab 18 Monate


ausgezeichnet

Schön gestaltet, super Qualität, viel Spaß und toller Lerneffekt
„Komm, wir lernen die Farben“* ist ein tolle Buch, mit dem Kinder spielen können und sich auch mal allein beschäftigen und das auch toll gemeinsam gelesen werden kann und dabei spielerisch Farben gelernt werden. Durch die Magnetfiguren erlaubt es Kindern, mitzugestalten – neugierig, spielerisch.

Das Prinzip ist einfach, aber wirkungsvoll: Das kleine Mädchen trägt im Sommer ein gelbes Kleid, der kleine Junge im Winter einen grünen Schneeanzug. Die Kinder dürfen entscheiden, wo welche Figur was anzieht. Dazu gibt es Magnetteile, die sich auf den Seiten platzieren lassen – ganz ohne Kraft, ganz ohne Frust. Und immer wieder problemlos ablösen und woanders hin setzten. Und dabei entdecken sie nach und nach Farben, die plötzlich mehr sind als nur Wörter. Gelb, grün, blau – auf einmal ist da Bedeutung dahinter. Ein Kleid, eine Badehose, ein Regenschirm.

Was mir besonders gefallen hat: Die Bilder sind fröhlich, bunt, aber nie überdreht. Sie lassen Platz zum Erzählen. Die Texte sind angenehm kurz, kleine Einstiege, die ein Gespräch möglich machen. Kein Druck, kein Lernziel – einfach nur die Einladung, gemeinsam zu entdecken.

Die Magnetfiguren lassen sich leicht greifen und haften gut – auch nach mehrmaligem Spielen. Und das integrierte Fach zum Aufbewahren der Teile: praktisch. Man merkt, hier hat jemand mitgedacht.

Ein liebevoll gestaltetes Spielbuch, das Kinder nicht mit Reizen überflutet, sondern ihnen auf Augenhöhe begegnet. Für alle, die Farben nicht nur benennen, sondern gemeinsam erleben möchten.

Bewertung vom 02.08.2025
Orso, Kathrin Lena

Play+ Mein Spiel mit-Magnetbuch Komm, wir lernen Zählen - ab 18 Monate


ausgezeichnet

Schönes Buch, Spielen und lernen
Bei meinem Kind hat das Buch direkt Begeisterung ausgelöst.

Die Idee ist relativ einfach aber dadurch so gut für Kinderhände geeignet: Zählen lernen auf dem Bauernhof. Eine Kuh, zwei Schweine, drei Ziegen. Dazu ein paar Magnetfiguren, die man ins Bild setzen kann – auf eine Wiese, an einen Trog, zu den Lämmern. Das ist nichts Revolutionäres, aber es ist klug gemacht. Die Magnete haften gut, die Figuren sind liebevoll gezeichnet, nie kitschig. Sie sehen aus, als ob sie jemand gemalt hat, der Kinder mag.
Was mir gefällt: Das Buch kann allein vom Kind gespielt werden oder auch gemeinsam auch einfach gemeinsam gelesen und gezählt werden. Und irgendwann wird das Kind die Zahl fünf erkennen – ganz von selbst. Ohne große Erklärungen.

Das Fach für die Magnetteile ist praktisch. Die Seiten sind dick und abweisend beschichtet und überstehen auch klebrige Kinderhände. Und wenn man zusammen sitzt, zählt, Tiere hin und her schiebt, dann ist da dieses kleine Glück. Dieses: Wir machen was zusammen. Ganz ohne Bildschirm, ganz ohne Tempo.

Ein leises, kluges Spielbuch. Für Eltern, die keine Wunder versprechen, sondern Zeit verschenken wollen. Und für Kinder, die einfach mitmachen dürfen.