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KittysKiste

Bewertungen

Insgesamt 153 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2025
Donnelly, Jennifer

Die Winterrose / Rosentrilogie Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Wie schon der erste Band, wird auch dieser wieder aus ganz verschiedenen Perspektiven erzählt, wodurch man einen richtig guten Eindruck von allem bekommt, was geschieht und warum. Außerdem lernt man die verschiedenen Charaktere, ihre Gedanken und Gefühle, dadurch richtig gut kennen, lernt sie lieben, aber auch hassen.

Zudem geht es auch hier um eine sehr starke und für ihre Zeit moderne Frau, die als Ärztin versucht, auch den Ärmsten, vor allem Frauen, zu helfen. Dabei trifft sie auf den charismatischen Gangsterboss Sid Malone und lernt ihn mit der Zeit zu lieben. Rund um die geheime Liebesgeschichte zwischen den beiden gibt es allerdings noch ziemlich viel Nebenhandlungen. So lernt man auch Indias Verlobten Freddy Lytton kennen, der Sid nach dem Leben trachtet und nur nach außen hin eine reine Weste trägt. Was mich extrem gefreut hat war, dass man ebenfalls wieder auf Fiona und Joe aus dem ersten Band trifft, genauso auf Seamie, der gegen Ende der Geschichte etwas weiter in den Mittelpunkt rückt. Und auch Joe geht hier neue Wege, was ihn früher oder später in Gefahr bringt. Überhaupt gibt es einen großen Konkurrenzkamp und ziemlich viele Intrigen, Verrat, Mord und Totschlag. Es gibt echt viele Ereignisse, die mich wirklich wütend gemacht haben, weil dies alles so ungerecht war, aber auch Drama und Romantik. Allerdings muss ich auch sagen, dass es mir hier etwas schwerer gefallen ist, in die Geschichte zu kommen und dass es auch zwischendrin ein paar Längen gab. Ansonsten war die Story aber erneut großartig, spannend und teilweise echt emotional.

Auch die Charaktere fand ich wieder richtig toll und lebensnah geschrieben. Wie schon erwähnt, bekommt man mit India eine sehr willensstarke, kämpferische Frau, die sich für die einsetzt, die keine öffentliche Stimme haben, aber dabei selbst mehr oder weniger unter die Räder kommt. Sid Malone hingegen ist nur nach außen hin der böse Gangster, aber auch er hat Furchtbares erlebt und wird mehrmals verkannt. Dazu kommen Fiona und Joe, die ich in Band eins schon wahnsinnig gern hatte, Seamie, der inzwischen zum Teenager geworden ist und in Band drei seine eigene Story bekommen wird. Und dann ist da noch Freddy Lytton, der einfach nur fürchterlich ist, ein richtig böser, gieriger Mensch, ohne Gewissen.

Alles in allem kann dieser Band nicht ganz mit dem ersten Band mithalten, welcher für mich ein absolutes Highlight war. Dennoch war er wieder großartig, mit kleinen Mängeln, aber insgesamt einer richtig tollen Geschichte und einer Protagonistin, die man nur ins Herz schließen kann. Von mir gibt es deshalb auch eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.11.2025
Scott, Kylie

Something Pure


gut

Früher mal war ich ein riesiger Fan der Bücher von Kylie Scott, gerade die Stage Dive Reihe fand ich großartig, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass mich in letzter Zeit, bis auf Ausnahmen, diese nicht mehr so sehr begeistern können. So war es auch mit diesem Roman, welcher zwar süß und romantisch war, aber irgendwie auch nichts Besonderes.

Die Geschichte beginnt dabei ziemlich abrupt und man wird einfach so mitten hineingeworfen, wobei ich die kleinen Sticheleien und Flirtereien zwischen Alice und Beck schon ziemlich witzig und unterhaltsam fand. Allerdings wurde es danach schon bald ziemlich trivial. Man bekommt eine typische Cinderella Geschichte geboten, die sich immer wieder um Becks Familie und deren Reichtum dreht, wie er versucht, Alice zu verwöhnen, während gerade seine Großmutter versucht, diese wieder loszuwerden. Gleichzeitig wehrt sich Alice dagegen, von Beck mit Luxus überschüttet zu werden, spielt also die Genügsame, wie es meist in solchen Büchern ist. Alles also gut und schön, aber nicht wahnsinnig spannend, wenn auch teilweise unterhaltsam. Da half auch Becks ständige Lügerei nicht mehr weiter, zumal diese auch eher konstruiert wirkte.

Ich muss aber auch sagen, dass ich die Charaktere selbst relativ gut, wenn auch stereotyp, geschrieben fand. Zumindest fand ich gerade Alice und Beck echt sympathisch, ebenso Becks Schwester Emma. Am meisten mochte ich allerdings seinen kleinen Bruder Henry, da er die Geschichte ein bisschen aufgelockert hat.

Alles in allem war dieser Roman für mich nichts Besonderes. Die Geschichte ist relativ nichtssagend, weder wahnsinnig spannend noch super emotional. Dennoch fand ich die Liebesgeschichte, wie gesagt, echt süß, die Dialoge teilweise witzig und insgesamt wurde ich hier und da schon gut unterhalten.

Bewertung vom 06.11.2025
Haushofer, Marlen

Die Wand


ausgezeichnet

Schon vor langer Zeit habe ich die Verfilmung dieses Klassikers der neueren Literatur geschaut und muss sagen, dass diese schon sehr eindrucksvoll und gleichzeitig bedrückend war, allerdings hätte ich niemals damit gerechnet, wie großartig und packend das Buch tatsächlich ist.

In diesem begleitet man die namenlose Protagonistin dabei, wie sie, plötzlich von einer unsichtbaren Wand in den Bergen eingesperrt, versuchen muss, ohne jeglichen Luxus, ganz allein und mit relativ wenigen Nahrungsmitteln, klarzukommen. Nur ein Hund, später noch eine Kuh und eine Katze, begleiten sie in ihrem spartanischen Leben und werden mehr und mehr zu ihrer Familie. Die ganze Geschichte hätte dabei echt langweilig werden können, doch dem war ganz und gar nicht so, denn diese war zwar relativ sachlich, aber auch einfach nur wahnsinnig spannend und packend geschrieben. Das Buch ist ein Bericht über das, was der Protagonistin geschieht und spiegelt perfekt deren Gefühle und Gedanken wider. Es zeigt die bedrückende Einsamkeit, aber auch die Schönheit der Natur und des Alleinseins, der Ruhe und der Entschleunigung. Außerdem wurde die innige Beziehung zwischen der Protagonistin und den Tieren richtig toll beschrieben und jeder Verlust, den sie erleiden muss, war richtig schlimm für mich, da ich die Tiere auch sehr ins Herz geschlossen habe, allen voran Luchs, den bayrischen Gebirgshund.

Was die Protagonistin angeht, so fand ich diese ebenfalls richtig großartig und vor allem interessant geschrieben. Sie ist eine Mutter und Witwe in ihren Vierzigern und wirkte auf mich recht pragmatisch. Schnell passt sie sich ihrer neuen Situation an und versucht, einfach nur zu überleben. Dabei verändert sie sich immer mehr, wird immer ruhiger, leidet aber auch hier und da unter einer Art Depression. Dennoch kämpft sie, wobei ihr gerade auch ihre Tiere und die Verantwortung helfen.

Alles in allem war dieses Buch super ruhig und unaufgeregt geschrieben und dennoch fand ich den Bericht einfach nur mitreißend und super atmosphärisch. Es zeigt, was im Leben wirklich wichtig ist und dass aller Luxus nichts wert ist, wenn es ums pure Überleben geht. Gleichzeitig muss sich auch die Protagonistin auf das Wesentliche besinnen. Ich hätte jedenfalls niemals gedacht, dass mich dieses Buch so sehr begeistern könnte und kann sagen, dass es für mich ein absolutes Lesehighlight ist.

Bewertung vom 04.11.2025
Rygiert, Beate

Das Geheimnis der Mona Lisa


sehr gut

Ich bin nun nicht unbedingt der größte Fan von historischer Literatur, gerade, wenn es doch recht weit in die Vergangenheit geht, doch diese Geschichte hier hat mich dann doch sehr interessiert und ich muss sagen, dass ich sie letztendlich auch wirklich gut fand.

Der Schreibstil ist dabei der Zeit, in der die Geschichte spielt, wirklich gut angepasst, aber dennoch flüssig lesbar. Ebenso konnte ich mir die Szenerie echt gut vorstellen, da er so bildlich und lebendig ist.

Die Handlung selbst ist aber auch toll und sogar ein Stück weit informativ. Sie zieht sich über einige Jahre und es wird abwechselnd von Lisa und Leonardo da Vinci erzählt, die irgendwann auch aufeinandertreffen werden. Besonders interessant fand ich dabei Lisas Geschichte und ihre Entwicklung, von der geplanten Flucht mit einem der Medici bis hin zur echten, beständigen Liebe. Allerdings kommt es bis dahin zu einigen Intrigen, es gibt Geheimnisse und Verschwörungen. Außerdem hat Lisa als Frau in dieser Zeit nichts zu sagen und um einiges weniger Rechte als die Männer um sie herum. Unter diesen Voraussetzungen ist es nicht gerade leicht für sie, zudem auch ihr Vater immer mehr seinen wahren Charakter zeigt. Ebenfalls muss sich zwischen ihr und Francesco erst einmal eine Beziehung entwickeln, was ebenfalls nicht leicht ist, schließlich ist diese Ehe die einzige Möglichkeit, um schlimmerem zu entgehen. Dennoch geht ihr neuer Ehemann doch recht liebevoll und sanft mit ihr um, hat unter anderem allerdings auch einen großen Fehler. Diesbezüglich fand ich echt verständlich und in einer Sache sogar schön, wie Lisa damit umgeht.

Auch Leonardos Parts fand ich durchaus interessant, zumal die Autorin es geschafft hat, ihn super lebendig wirken zu lassen. Selten habe ich mich einer Figur aus der Geschichte so nah gefühlt. Ebenfalls sind die Einblicke in seine Arbeit echt interessant und es hat echt Spaß gemacht, ihn als Menschen kennenzulernen, egal, ob er nun im realen Leben auch so war oder nicht. In diesem Roman ist er jedenfalls ein total sympathischer Zeitgenosse, der Lisa mit der Zeit ein echter Freund wird.

Alles in allem kann ich diesen Roman durchaus empfehlen, denn für einen historischen Roman lässt er sich wirklich ausgezeichnet lesen und trotz der vielen verschiedenen Charaktere, mit typisch italienischen Namen, war die Geschichte nicht so verwirrend, wie ich befürchtet hatte. Nur mit ein paar Längen hier und da muss man rechnen, aber die waren auszuhalten.

Bewertung vom 02.11.2025
Abel, Susanne

Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104


sehr gut

Kaum ein Buch schafft es tatsächlich, mich zu Tränen zu rühren, aber dieses ist nun schon das zweite Buch der Autorin, dessen Geschichte mich gegen Ende hin tatsächlich hat Rotz und Wasser heulen lassen.

Diese spielt wieder einmal sowohl in der Vergangenheit, nach dem Zweiten Weltkrieg, als auch in der Gegenwart. Es geht wieder darum, was die Vergangenheit aus den Protagonisten, hier Margret und Hardy gemacht hat und wie deren Erfahrungen als Kinder sich auch auf die Gegenwart auswirkt. So müssen beide Ende der vierziger, Anfang der fünfziger Jahre in verschiedenen Heimen grausame Misshandlungen über sich ergehen lassen, Margret wird sogar gerade dann vergewaltigt, als sie sich endlich in Sicherheit wähnt. Die Autorin hat diesbezüglich sehr realistisch und ungeschönt geschildert, was den beiden angetan wird, sodass ich beim Lesen einige Male mehr als entsetzt, teilweise richtig wütend war. Ebenfalls fand ich sehr nachvollziehbar geschrieben, wie sich Margret und Hardy später immer näher kommen, nämlich sehr langsam und aus einer tiefen Freundschaft und Verantwortungsgefühl heraus.

Auch die Handlung in der Gegenwart ist wirklich gut und eindrücklich geschrieben. Hier begleitet man Emily, die es auch nicht gerade leicht hat. Sie leidet darunter, dass sie keine zuverlässige Bindung zu ihrer Mutter hat. Gleichzeitig kennt sie ihren Vater nicht. Ihr einziger Halt sind ihre Urgroßeltern, die aber noch immer unter den Geschehnissen ihrer eigenen Kindheit zu kämpfen haben. Dies führt zu einer großen Zerrissenheit, welche die Autorin ebenfalls super herüberbringen konnte. Genauso ging es mir mit der Beziehung Emilys zu ihren Urgroßeltern, die Liebe zwischen ihnen, aber auch die kleinen und großen Problemchen, gerade auch, als Emily in die Pubertät kommt.

Was ich der Autorin ebenfalls hoch anrechne, ist, dass sie auch für diesen Roman wieder sehr gut recherchiert zu haben scheint, denn die ganze Geschichte wirkt wie aus dem realen Leben gegriffen, ist sehr bildlich und nachvollziehbar geschrieben. Dazu kommt das super schöne Ende, welches vielleicht etwas sehr emotional ist, aber welches ich persönlich nach all dem Leid, den Problemen und Sorgen auch gebraucht habe. Zudem habe ich das, was dort geschieht, Hardy von ganzem Herzen gegönnt. Einzig einen versöhnlichen Satz gegenüber dem christlichen Glauben habe ich vermisst, denn Gott hat ganz sicher nie gewollt, was den Kindern damals durch die Institution Kirche angetan wurde.

Alles in allem war dieses Buch aber wieder einmal großartig, die Geschichte sehr berührend und gerade in den Teilen, die in der Vergangenheit spielen, schwer zu ertragen. Außerdem hangelt sich die Autorin erneut nah an der Realität entlang und macht auf Missstände aufmerksam, die es wirklich in Deutschland gab. Ich kann diesen Roman deshalb absolut weiterempfehlen und hoffe, dass die Autorin noch mehr schreiben wird.

Bewertung vom 31.10.2025
Michaelis, Antonia

Die Worte der weißen Königin


sehr gut

Wer die Bücher von Antonia Michaelis kennt, der weiß, dass sie super poetische, märchenhafte Geschichten schreibt und so war ich auch hier nicht überrascht, wie toll ihr Schreibstil ist und wie außergewöhnlich die Geschichte.

So lernt man zuerst Lion kennen und erfährt, wie er auf die weiße Königin trifft, eine alte Dame, die in der Kirche Kindern Geschichten vorliest, und obwohl Lion eher zurückgezogen aufwächst, scheint er eine glückliche Kindheit bei seinem Vater zu haben. Doch dann geschieht etwas und sein Vater verfällt immer mehr dem Alkohol, was auch Auswirkungen auf Lion hat. Ich glaube, jeder kann sich vorstellen, was das mit einer jungen Kinderseele macht und so flüchtet sich Lion nicht nur in seine eigene Fantasy, sondern auch in den Wald und später Richtung Berlin. Dabei wirkt die ganze Geschichte recht surreal, es gibt eine Figur, die für Lion zwar da ist, aber irgendwie auch nicht. Selbst, ob die Freundschaft zum Adler Rikikikri tatsächlich real ist, ist nicht ganz sicher. Für Lion ist dies alles aber real und das ist am wichtigsten, denn er braucht einen Freund in seiner Furcht und Einsamkeit. Richtig schön fand ich dabei, wie die Autorin Lions Innenleben durch Metaphern und Vergleiche sichtbar macht, wie sensibel sie mit dem Thema umgeht. Ebenso mochte ich ihren poetischen und gleichzeitig bildlichen Schreibstil.

Vor allem aber mochte ich, wie Lion als Hauptfigur geschrieben ist, einerseits sehr kindlich und in all seinem Leid noch immer irgendwie unbedarft, andererseits aber auch recht erwachsen und selbstständig, wobei ihm seine Fantasy hilft und die Liebe zu seinen Seeadlern.

Das Einzige, was ich an diesem Buch zu bemängeln habe, ist, dass die Bindung zwischen Lion und der weißen Königin nicht so richtig erklärt wird. Sie ist irgendwie plötzlich da. Gerade die Zeit, in der es um die Geschichten geht, die sie vorliest und wo Lion sie näher kennenlernt, wurde mir zu schnell abgegrast und so bliebt die weiße Königin für mich leider ziemlich blass.

Alles in allem war dieses Buch aber großartig, sehr emotional und vor allem richtig toll geschrieben. Es lies sich super weglesen, die Geschichte von Lion war, bei aller Leid und Not, märchenhaft schön und er als Protagonist wirklich liebenswert. Wenn man also die Bücher der Autorin mag, wird man wahrscheinlich auch dieses hier mögen.

Bewertung vom 29.10.2025
Gundar-Goshen, Ayelet

Wo der Wolf lauert


gut

So richtig weiß ich nicht, was ich mit diesem Roman anfangen soll, denn irgendwie kann ich ihn nicht wirklich einordnen. Einerseits wirkt er schon fast wie ein Thriller, schließlich gibt es einen relativ mysteriösen Todesfall, andererseits enthält er aber auch die Geschichte über eine jüdische Familie in Amerika, über Antisemitismus und auch Verrat spielt irgendwie eine Rolle.

Die Geschichte beginnt dabei mit einem Anschlag auf eine Synagoge und dem Tod eines Mädchens, welches ihre Oma beschützen wollte. Dies führt zu Unsicherheit, aber auch dem Willen Adams, Lilachs Sohn, sich selbst verteidigen zu können. Da kommt der charismatische, aber zwielichtige Uri gerade recht, der ein paar jüdischen Jugendlichen, unter anderem auch Adam, Selbstverteidigung beibringt. Und hier beginnt es bereits komisch zu werden, denn seine Mittel sind recht kurios. Als dann auf einer Party auch noch ein Mitschüler von Adam stirbt, fängt es so richtig an, unbequem für Lilachs Sohn zu werden, wobei diese ihn aber wohl am besten kennt und für ihn kämpft. Allerdings wirkte dieser Kampf recht einsam auf mich, gleichzeitig konnte ich ihn aber auch verstehen, schließlich ist die Liebe einer Mutter unerschütterlich und das hat die Autorin hier absolut nachvollziehbar und eindrücklich rübergebracht. Dazu kam, dass Uri immer wichtiger für die Geschichte wurde, sich immer mehr in Lilachs Familie einschlich und dabei sehr undurchschaubar blieb. Mit dem Ende hatte ich dann aber auch nicht gerechnet, denn dieses war absolut nicht vorhersehbar. Hier ist der Autorin eine gute Ablenktaktik gelungen.

Dennoch fand ich die Geschichte nur eher okay, denn die Erzählung war doch etwas sehr sachlich und manchmal ging es mir auch zu viel rund um den heißen Brei. Dazu kam, dass ich keinen richtigen Zugang zu Lilach selbst finden konnte. Ja, ich konnte sie bezüglich Adam verstehen, aber ansonsten war da nicht viel Tiefgang. Adam hingegen fand ich wirklich super geschrieben, wie einen typischen, teils verkannten Teenager, mit Ecken und Kanten, aber ohne erkennbare Boshaftigkeit. Dafür war mir Uri umso zwielichtiger, undurchschaubar und kurios. Ich konnte ihn nicht so richtig einordnen, konnte aber verstehen, warum die Jugendlichen ihn so sehr mögen.

Alles in allem fand ich diesen Roman, wie schon erwähnt, ganz okay, aber vom Hocker hat er mich trotzdem nicht gerissen, denn dazu hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Ebenso fand ich ihn nicht übermäßig spannend, wenn auch teilweise interessant. Am meisten hat mich dann aber gestört, dass die wichtigste Frage ungeklärt blieb. Ein Roman also, den man gerne mal lesen kann, aber nicht unbedingt lesen muss.

Bewertung vom 28.10.2025
Green, Hank

The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding


gut

Dieses Buch ist schon irgendwie etwas Besonderes, aber wahnsinnig gut fand ich es leider dennoch nicht, denn hier bekommt man ein eigentlich ziemlich aktuelles Thema recht einseitig betrachtet präsentiert. Zudem gibt es im Englischen noch einen zweiten Band, der nicht ins Deutsche übersetzt wurde, der aber vielleicht einige Fragen hätte beantworten können. Hier blieben nämlich am Ende ziemlich viele besagter Fragen offen.

Dabei geht es hier vor allem um die Verantwortung im Umgang mit Sozialen Medien und wie schnell es möglich ist, sich im Internet zu radikalisieren. Rund um die mysteriösen Skulpturen, die von April „die Carls“ getauft werden, entspinnt sich so schon bald eine Art Kult, es entstehen zwei gegenseitige Gruppen und beide bestehen auf ihrer Meinung. Alles also, wie man es im realen Leben ebenfalls sieht und genau da liegt auch das Problem, denn auch hier ist automatisch eine Seite die Gute und die andere die Böse, ohne sich, bis auf einen kurzen Augenblick, überhaupt mit den Sorgen und Gedanken der Gegenseite auseinanderzusetzen. Dann gibt es auch noch Anschläge und Überfälle, April wird zu einer Kultfigur und alles, was sie macht, ist gut. Sorry, das war mir persönlich viel zu einseitig, fast schon manipulativ.

Ansonsten war das Buch aber echt interessant und es hat mich auch gut unterhalten. Die Idee mit den Skulpturen fand ich großartig, auch den Science Fiction Aspekt. Der Werdegang Aprils war zudem echt spannend, wenn auch nicht in allen Punkten wahnsinnig realistisch. Und dann wurde es zum Ende hin auch noch einmal richtig actionreich, nur leider mit einem offenen Ende, welches mich zusätzlich unzufrieden zurückgelassen hat.

Interessant fand ich aber ebenfalls die Charaktere, wenn für mich April auch ziemlich unsympathisch war, sehr naiv und auf sich selbst bezogen. Sie lebt nur in ihrer eigenen Bubble und ist auch kaum bereit, mal über ihren eigenen Horizont hinüber zu schauen. Genauso fand ich nicht besonders schön, wie sie mit ihrer Mitbewohnerin Maya umgeht. Ihre Freunde waren für mich hingegen allesamt echt liebenswerte Nerds, der sogenannte Gegner Petrawicki nicht böse, sondern einfach nur kritisch.

Alles in allem ist dieses Buch schon interessant und auf irgendwie abgedrehte Weise durchaus unterhaltsam. Ich habe es jedenfalls nicht bereut, es gelesen zu haben, habe aber auch nicht das Bedürfnis, diese Geschichte noch einmal zu konsumieren.

Bewertung vom 27.10.2025
Hoover, Colleen

Für immer ein Teil von dir


ausgezeichnet

Dass Colleen Hoover emotionale Bücher schreiben kann, war ja schon immer klar, dennoch waren für mich bisher noch nicht viele Highlights dabei und jetzt kommt dieses hier, welches mich nach längere Zeit wieder begeistern konnte. Denn dieses hat für mich einfach alles, was eine schöne, emotionale Liebesgeschichte haben muss.

Dabei ist dieser Roman nicht nur ein einfacher Liebesroman, sondern viel mehr. So geht es hier in erster Linie nicht um die Liebesgeschichte, die sich langsam um Kenna und Ledger spinnt, sondern vor allem um den Verlust eines geliebten Menschen, um Schuld und Sühne, Mutterschaft und ums Verzeihen, auch, wenn es noch so unmöglich scheint. Es geht um Eltern, die ihren Sohn verloren haben und eine junge Frau, die nicht nur mit ihrer Schuld zu kämpfen hat, sondern auch damit, ihre kleine Tochter noch nie gesehen zu haben. Dies alles hat die Autorin wahnsinnig überzeugend und emotional geschrieben, dass ich die ganze Zeit mit Kenna gelitten habe und hoffte, dass sie endlich ihre Tochter kennenlernen darf. Ebenso konnte ich aber auch Scotts Eltern ein Stück weit verstehen, denn diese wollen nur das Beste für ihre Enkelin Diem, nachdem sie ihren Sohn ausgerechnet durch Kennas Schuld verloren haben. Allerdings gibt es auch einige Vorurteile, die es Kenna nicht gerade leicht machen. Die Liebesgeschichte fand ich ebenfalls wirklich gut. Diese beginnt ziemlich rasant, jedoch mit einem großen Knall, der alles zum Wackeln bringt, entwickelt sich aber dennoch weiter und man merkt einfach die Anziehung zwischen Kenna und Ledger.

Richtig gut fand ich auch die Charaktere, denn diese sind sehr vielschichtig, machen Fehler, aber lernen auch daraus. Dabei habe ich Kenna super gut verstehen können und obwohl sie wirklich viel falsch gemacht hat, so tat sie mir dennoch super leid. Auch Scotts Eltern konnte ich, wie gesagt, absolut verstehen. Ebenfalls fand ich Ledger großartig, sehr verantwortungsbewusst und gleichzeitig sexy. Außerdem wird er mit der Zeit zum wichtigen Verbindungsstück zwischen Kenna, Scotts Eltern und Diem, was ihm selbst einige Probleme einbringt.

Alles in allem fand ich diesen Roman super emotional, mit viel Drama, wobei dieses aber sehr realistisch wirkte und nicht übermäßig konstruiert. Genauso mochte ich die Charaktere und der Schreibstil war sowieso großartig. Jetzt freue ich mich auf die Verfilmung und hoffe, dass diese genauso gut wird, wie die Buchvorlage.

Bewertung vom 25.10.2025
Erikson, Katelyn

Darkside 2


gut

Schade, schade, denn so gut der letzte Band auch mit seinen kleinen Problemchen war, so sehr nahmen die Probleme hier leider zu, was ihn nicht nur ziemlich verwirrend machte, sondern teilweise auch richtig skurril.

Enttäuschenderweise weiß ich, nach Beendigung dieses Buches, noch immer nicht so richtig, was es mit der ganzen Entführung Sloans auf sich hat und wer hier eigentlich wer ist. Irgendwie scheint alles in der Familie zu liegen oder auch nicht. Ich habe keine Ahnung. Allerdings war es dann doch recht aufschlussreich, wer so alles ein Verräter ist. Mit manchen Wendungen habe ich dabei gerechnet, manche kamen aber auch ziemlich unerwartet. Dazu kommt, dass Sloane sich doch sehr einwickeln lässt. Nach all den Geschehnissen, die ihr und teilweise auch Menschen, die sie angeblich liebt, angetan wurden, kann ich nicht mehr verstehen, wie sie Hunter noch immer so vergöttern kann. Es geht ja noch nicht mal um Verzeihen, sondern es wirkt, als wäre alles vorher gar nicht passiert. Außerdem war auch dieser Band wieder sehr brutal, die Sexszenen allerdings zum Teil echt kreativ, manchmal heiß, manchmal auch sehr schräg. Dennoch war auch dieser Band wieder ziemlich spannend, wenn auch nicht so spannend wie der erste Band und hatte wirklich unterhaltsame Szenen.

Die Charaktere fand ich auch nur okay, wobei ich Sloane zwar nicht nachvollziehen konnte, sie sehr naiv war und leicht zu manipulieren, aber ich sie dennoch recht sympathisch fand. Hunter allerdings mochte ich nicht wirklich und so sexy er auch irgendwie ist, würde ich den nicht einmal zehn Meter weit in meine Nähe lassen. Er schreit nämlich einfach nur Gefahr und ist in meinen Augeneinfach nur ein böser Mensch, selbst, wenn er Sloane selbst verehrt und ihr nichts tut.

Alles in allem war dieser Band noch ganz okay, aber eher mit Tendenz nach unten, denn irgendwie muss man die Geschichte schon mögen. Und ich bin auch gern bereit, zu akzeptieren, wenn manches nicht ganz realistisch wirkt, aber hier war es schon extrem komisch, teils schon fast lächerlich.