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KittysKiste

Bewertungen

Insgesamt 168 Bewertungen
Bewertung vom 12.12.2025
Kova, Elise

Dance with the Fae Prince / Married into Magic Bd.2


sehr gut

Zum Glück habe ich nach dem eher mittelmäßigen ersten Band dieser Reihe nicht aufgegeben, denn dieser zweite, ein gelungenes Retelling von Aschenputtel, konnte mich dann doch überzeugen, auch, wenn die Geschichte teilweise schon etwas vorhersehbar war.

Dennoch wurde ich von diesem Roman super unterhalten, denn dieser kann mit einem wunderschönen, magischen und bildlich beschriebenen Setting sowie interessanten Themen aufwarten und hatte trotz der Vorhersehbarkeit hier und da noch immer genug Spannung, um mitreißend zu sein. Zudem waren die verschiedenen Konflikte gut verständlich und die Kampfszenen nicht zu überbordend. Überhaupt muss ich sagen, dass ich die Geschichte hier, die verschiedenen Themen, und alles drumherum viel besser verstanden habe und mich deshalb auch besser auf die Geschichte einlassen konnte. Außerdem fand ich die Liebesgeschichte hier noch intensiver und es gab auch um einiges mehr Spice, aber alles sehr niveauvoll und sinnlich geschrieben. Dazu kommt, dass die Beziehung zwischen Katria und Davien von Anfang an sehr respektvoll ist und obwohl sie sich langsam entwickelt, von vornherein mit einem gewissen, unterschwelligen Prickeln daher kam.

Auch die Charaktere fand ich hier noch überzeugender und besser geschrieben, denn auch Katria ist an sich eine starke Frau, hat aber ganz andere Voraussetzungen als Luella aus Band eins. So entwickelt sich ihre Stärke auch erst im Laufe der Geschichte auf ihr Höchstmaß. Davien dagegen wirkt anfangs noch etwas abweisend, ist aber nicht einfach nur der strenge Prinz der Fae, sondern echt ein netter Kerl mit verschiedenen Facetten. Ansonsten fand ich auch die Nebencharaktere echt super, vor allem Ralph, der immer wieder für etwas Action sorgt.

Alles in allem war dieser Band der Reihe echt toll, sehr unterhaltsam und hat mich wirklich mitgerissen. Ich mochte die Welt der Fae echt sehr und auch die Charaktere haben es mir durchaus angetan. Nun bin ich auf jeden Fall gespannt auf Band drei.

Bewertung vom 09.12.2025
Kova, Elise

Deal with the Elf King / Married into Magic Bd.1


gut

Ich weiß nicht so recht, was ich von diesem Buch halten soll. Irgendwie fühlen sich Fantasy Romane in letzter Zeit fast immer ähnlich verwirrend für mich an. Vielleicht liegt das aber auch nur an mir.

Den Anfang fand ich hier noch wirklich gut und vor allem fand ich super, dass Luella dem Elfenkönig von vornherein die Stirn bietet und sich nichts gefallen lässt. Ebenfalls fand ich alles rund um die beiden, die sich langsam entwickelnde Liebesbeziehung, die liebevollen Begegnungen aber auch die Streitereien, echt unterhaltsam und süß. Dafür hatte ich Probleme mit dem Magiesystem und auch die ganze Sache, die Konflikte mit den Fae habe ich nicht so richtig verstanden. Das Ende fand ich dafür aber wieder echt romantisch und schön.

Die Charaktere fand ich in Ordnung, wobei ich Luella echt großartig geschrieben fand, einerseits selbstbewusst und selbstständig, andererseits aber manchmal auch etwas unsicher und in manchen Sachen vielleicht noch etwas naiv. Eldas ist leider etwas flach geschrieben und der typische, grummelige König mit dem dann doch weichen Herzen. Dann gibt es noch dessen Bruder Harrow sowie dessen freundschaftliche Generalin Rinni, die beide um einiges interessanter sind als er selbst. Außerdem ist da noch Hook, die wohl tollste Nebenfigur von allen, gefährlich wirkend, aber super süß und für mich das Highlight im ganzen Buch.

Alles in allem fand ich diesen Roman okay, nicht mehr und nicht weniger. Dennoch bin ich gespannt auf den zweiten Band und vielleicht verstehe ich auch irgendwann, worum es hier eigentlich wirklich geht.

Bewertung vom 07.12.2025
Riley, Lucinda

Das Mädchen auf den Klippen


ausgezeichnet

Ich weiß echt nicht, warum ich bisher noch nicht viel mehr Bücher von Lucinda Riley gelesen habe, denn auch dieses hier konnte mich wieder begeistern, und zwar so richtig. Dieses spielt nämlich wieder in verschiedenen Zeitebenen, wobei es um Geheimnisse rund um zwei Familien geht, die letztendlich miteinander verwoben sind, alles super interessant und spannend geschrieben, aber auch mit vielen Emotionen.

Der Roman beginnt dabei mit einer Art Brief von Aurora, die kurz vor ihrem Lebensende steht und es wird schon bald klar, dass die Geschichte ihrer Familie mehr oder weniger noch einmal aus ihren Augen erzählt wird, die ganzen Geheimnisse, die Dramen und die Liebe. Sie erzählt von Grania, die Aurora eines Tages in Irland trifft und sich dieser annimmt, von Missverständnissen und Verlust, aber auch über Familie im Allgemeinen. Außerdem dreht es sich hier viel um die Liebe zum Ballett. Diese Themen hat die Autorin großartig miteinander verbunden, hat immer wieder Spannung aufgebaut und einige Wendungen eingebaut. Die ganzen Familienverhältnisse sind dabei zwar ziemlich verzwickt, aber dazu gibt es einen Stammbaum, den ich sehr praktisch fand. Ebenfalls mochte ich die vielen verschiedenen Aspekte der Geschichte, vor allem auch die Handlung, die sich rund um Mary, Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, dreht, deren Geschichte sich der von Grania ähnelt, aber für mich noch intensiver war. Allerdings muss ich auch sagen, dass der Brief Auroras vom Anfang erst mit dem letzten Brief am Ende des Buches, richtig Sinn ergibt und das auf wirklich tragische Weise, dass er der Geschichte noch einmal einen dramatischen Dreh gibt, der alle übrigen Fragen noch aufklärt. Dennoch fand ich das Ende insgesamt wirklich schön.

Auch die Charaktere, von denen es einige gibt, mochte ich hier sehr. Aurora steht für mich dabei im Mittelpunkt, da sich, zumindest in der Gegenwart, eigentlich alles um sie herum abspielt. Diese ist einfach ein super liebenswerter Wirbelwind, für ihr Alter extrem weise und dennoch ein typisches Kind von acht Jahren. Allerdings ist sie auch extrem einsam, hat schon einen großen Verlust miterlebt und wird auch im Laufe der Geschichte noch einiges erleben. Genauso muss Grania einen großen Verlust verkraften und gleichzeitig wirkt sich ihre Flucht nach Irland auf ihre Beziehung aus. Sie und ihre Eltern, gerade ihre Mutter Kathleen, mochte ich ebenfalls sehr und sowohl Mary als auch Anna waren sehr interessante Figuren. Aber es gab in diesem Buch sowieso zahlreiche sympathische Charaktere, die allesamt vielschichtig waren und lebendig geschrieben, hier und da aber auch solche, die nicht so nett waren.

Alles in allem bekommt man hier eine recht komplexe und emotionale Familiengeschichte, mit einigen Wendungen, die ich so nicht erwartet habe und einem Ende, welches mich wirklich fertig gemacht hat. Man bekommt zudem mit Irland ein super schönes Setting und viele tolle, lebendig geschriebene Charaktere. Ich habe es jedenfalls geliebt und kann es nur weiterempfehlen.

Bewertung vom 05.12.2025
Lake, Keri

Nocticadia


sehr gut

Nachdem ich so viel Gutes über diesen Roman gehört hatte, musste ich ihn einfach lesen, beziehungsweise hören und muss sagen, dass er wirklich perfekt gewesen wäre, hätte es nicht eins zwei Dinge gegeben, die ich echt nervig fand.

Schon allein, dass dieser Roman durch gegendert wurde, fand ich wahnsinnig schade, denn es machte das Lesen, beziehungsweise Hören, teilweise wirklich anstrengend und stört meiner Meinung nach den Lesefluss. Ansonsten fand ich den Schreibstil aber großartig, wirklich bildlich und eindringlich, was das Gendern für mich nur noch schlimmer macht.

Ansonsten muss ich sagen, fand ich die Geschichte tatsächlich großartig, hätte aber nicht gebraucht, dass mir die Protagonistin immer wieder mitteilt, wie feministisch sie doch ist. Manchmal zeigen Taten eben mehr als Worte und von diesen Taten gibt es wirklich einige, egal ob gut oder schlecht. So geht es hier vor allem um Lilas Suche nach den Ursachen der Krankheit ihrer Mutter. Mit Professor Bramwell gerät sie dabei genau an den Richtigen, denn er erforscht genau diese Krankheit, nicht immer mit ganz legalen Mitteln. Zudem hat diese Forschung sogar noch mehr mit Lilas Familie zu tun, als sie tatsächlich ahnt. Überhaupt war dieser Aspekt schon ziemlich spannend und es gab einige unvorhersehbaren Wendungen, er war teilweise echt grausam und düster, andererseits aber auch echt interessant.

Und dann gibt es noch die Beziehung zwischen Lilia und Devryck Bramwell, die sich zwar sehr langsam entwickelte und nicht ganz ohne das typische Hin und Her auskam, aber mit der Zeit dennoch immer intensiver wurde und es zu einigen spicy Szenen kam. Überhaupt konnte ich Bramwells Zögern echt gut verstehen, schließlich ist diese Beziehung alles andere als erlaubt. Nicht nur, ist er ihr Professor und auch noch um einiges älter, sondern auch noch ein Stück weit eine Gefahr für sie, da es einige Dinge rund um ihn herum gibt, die sich im Hintergrund abspielen, die Lilia schaden könnten. Dennoch prickelt es die ganze Zeit schon zwischen den beiden und die Atmosphäre insgesamt fand ich richtig toll. Ebenso ist das Setting super, echt düster, aber auch auf raue Art irgendwie schön.

Die Charaktere mochte ich ebenfalls wirklich gern, denn sie sind vielschichtig und lebendig beschrieben. Lilia ist eine starke, junge Frau, selbstbewusst und unbeirrbar. Dennoch hat sie ihre Schwächen. Bramwell ist ein recht mysteriöser Typ mit verschiedenen Facetten, der vieles richtig macht, aber dennoch kein guter Mensch ist. Trotzdem konnte ich zumindest verstehen, warum er handelt, wie er handelt. Interessant fand ich an ihm zudem seine Krankheit, die ihn auch mal schwach aussehen lässt. Ansonsten gibt es noch einige mehr oder weniger wichtige, aber nicht weniger interessante Nebencharaktere, die allesamt ihre Daseinsberechtigung haben.

Alles in allem muss ich sagen, ist dieser Dark Romance Roman für mich mal etwas anderes, düster, moralisch sehr grau, aber auch echt spicy und vor allem super spannend und mitreißend. Ich konnte ihn jedenfalls kaum aus der Hand legen und mochte auch das Hörbuch, bis auf das Gendern, wirklich gern, da es richtig gut vertont wurde.

Bewertung vom 02.12.2025
Meloy, Maile

Bewahren Sie Ruhe


sehr gut

Ich muss sagen, ich kann nicht so recht verstehen, warum dieses Buch doch ziemlich viele eher negative bis mittelmäßige Bewertungen bekommen hat, denn ich fand es, wenn auch nicht perfekt, dennoch durchaus gut und auf jeden Fall unterhaltsam. Teilweise war es sogar relativ tiefgründig, was man aber eventuell nur versteht, wenn man selbst Kinder hat.

Vor allem fand ich richtig toll, dass man einen guten Einblick in alle wichtigen Charaktere und auch deren bisheriges Leben bekommt, denn die Kapitel wechseln immer wieder zwischen den verschiedenen Perspektiven hin und her und es gibt immer wieder einen Blick in die Vergangenheit der jeweiligen Figur, um die es gerade geht. Daher weiß man als Leser auch immer, was gerade mit den Kindern geschieht, was zwar ein bisschen von der Spannung nimmt, welche die Eltern erleben, aber dennoch blieb die ganze Geschichte zumindest für mich spannend genug. Schon allein dadurch, dass man nicht so richtig weiß, was als Nächstes kommt, und es gab wirklich einige Wendungen, blieb es wirklich packend. Ebenfalls fand ich gut, dass sich die Geschichte mal mit Themen wie Mutterschaft beschäftigt, mit Verantwortung und mit den typischen Ängsten, die hier natürlich durch das Verschwinden der Kinder auf die Spitze getrieben wird. Aber auch um Kinder auf der Flucht geht es nebenbei. Dabei handelt es sich bei diesem Roman, anders, als ich gedacht hatte, nicht um einen Thriller, sondern um einen typischen Gegenwartsroman, auch, wenn es ein paar Aspekte gibt, die wirklich nicht leicht zu verdauen und krass waren. Diesbezüglich muss ich auch darauf hinweisen, dass es in diesem Buch eine Szene mit einer Vergewaltigung an einem Kind gibt und auch Mord wird thematisiert. Wer damit nicht umgehen kann, sollte dieses Buch wirklich nicht lesen.

Was die Charaktere angeht, so gibt es hier gleich drei Familien mit je zwei Kindern und noch einige Nebenfiguren, die mehr oder weniger wichtig sind. Dennoch konnte ich nur am Anfang noch die Kinder nicht immer gleich zuordnen, was aber mit der Zeit besser wurde. Mit den anderen Charakteren hatte ich gar keine Probleme. Ansonsten sind die Figuren größtenteils typische, gut situierte Amerikaner, die hier mit der traurigen, tragischen Realität konfrontiert werden. Ans Herz gewachsen sind sie mir dabei zwar nicht, aber ich fand sie dennoch gut geschrieben. Genauso muss ich sagen, sind die Kinder echt gut gezeichnet, alle mit eigenen Besonderheiten, nicht immer wahnsinnig sympathisch, aber dennoch lebendig. Am meisten ist mir aber die kleine Noemi ans Herz gewachsen, die eigentlich eher zufällig in die ganze Sache mit hineingezogen wird.

Alles in allem fand ich dieses Buch wirklich gut und flüssig geschrieben, die Geschichte durchaus spannend und unterhaltsam, manchmal mit dem Finger auf dem wunden Punkt der Gesellschaft, teilweise sogar echt böse, aber trotzdem auch irgendwie nicht realistisch genug, um sich damit selbst zu geißeln. Hier finde ich diesen letzten Punkt sogar richtig passend und deshalb kann ich es auch durchaus weiterempfehlen.

Bewertung vom 29.11.2025
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


weniger gut

Also, eigentlich mochte ich die Bücher von Matt Haig bisher echt gern. Vor allem „Ich und die Menschen“ fand ich einfach nur großartig. Aber dieses Buch hier war absolut nicht mein Fall, die Geschichte viel zu abgedreht, wirr und esoterisch angehaucht.

Eigentlich hatte ich mit einer lebensbejahenden Geschichte gerechnet, vielleicht sogar mit ein paar Lebensweisheiten, aber das, was man hier tatsächlich geboten bekommt, ist in meinen Augen nichts, was ich ernst nehmen kann. So geht es um eine mysteriöse, außerirdische Präsenz unter Wasser, besondere Fähigkeiten und dann gibt es noch den Kampf für die Umwelt, gegen den Kapitalismus und einen komischen Typen, der keine Rücksicht auf Land und Leben nimmt. Außerdem geht es darum, sich selbst vergeben zu können, denn Grace leidet extrem unter Selbstvorwürfen, wobei dieser Aspekt der Geschichte zumindest noch etwas emotional war.

Erzählt wird die Geschichte dabei in Form einer E-Mail von Grace an ihren ehemaligen Schüler Maurice. Der Schreibstil ist super und gespickt mit viel Humor, so wie ich es bereits vom Autor gewohnt bin. Die Charaktere waren okay, aber nichts Besonderes. Grace ist vierundsiebzig, mit den typischen Wehwehchen, die dieses Alter mit sich bringen, verändert sich aber im Laufe der Geschichte auf ziemlich verrückte Weise. Dann gibt es noch den für sein Alter recht flippigen Alberto und seine Tochter Martha, die Grace zur Seite stehen. Christina, Grace Freundin. lernt man allerdings nur nebenbei kennen.

Alles in allem kann ich verstehen, dass der Autor mit diesem Buch auf verschiedene Themen aufmerksam machen möchte, allerdings mochte ich die Art und Weise nicht. Ich konnte leider mit der Geschichte nicht wirklich etwas anfangen und im Großen und Ganzen auch nicht unbedingt mit den Charakteren. Dafür war aber zumindest der Schreibstil einmal mehr großartig.

Bewertung vom 28.11.2025
Mohn, Kira

Die Nacht der Bärin


ausgezeichnet

Ich muss wirklich sagen, dass ich selten ein so gutes Buch über häusliche Gewalt gelesen habe, wie dieses hier, denn in „Die Nacht der Bärin“ wird recht anschaulich und realistisch die Geschichte von einer Familie erzählt, durch welche sich dieses Thema über die Generationen hindurchzieht.

So lernt man einerseits Jule kennen, die zum ersten Mal mit der physischen Wut ihres Freundes konfrontiert wird und kurzerhand zu ihren Eltern flüchtet. Allerdings kommen mit der Nachricht über den Tod ihrer Großmutter langsam Dinge ans Licht, die ihren Blick auf ihre eigene Mutter noch einmal verändern. Gleichzeitig lernt man die beiden Schwestern Anna und Maja kennen, die eine sehr starke Bindung zueinander haben und die es immer wieder in den Wald zieht, bis Anna einen Jungen kennenlernt. Diese beiden werden ebenfalls mit häuslicher Gewalt konfrontiert, worunter auch die ältere Anna zu leiden hat. Vor allem aber die Mutter der beiden Mädchen wird immer wieder geschlagen, was von Maja, aus deren Sicht dieser Part der Geschichte erzählt wird, nicht unbemerkt bleibt. Beide Erzählstränge fand ich dabei von der Autorin absolut nachvollziehbar und bildlich geschrieben, allerdings ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Dennoch ging mir die Geschichte mit ihrer Härte insgesamt doch sehr ans Herz. Zudem hatte sie einige Überraschungen zu bieten und das auf nicht einmal dreihundert Seiten.

Ebenfalls fand ich die Charaktere super überzeugend geschrieben, wobei für mich nicht einmal unbedingt Jule im Mittelpunkt stand, da es Figuren gab, die um einiges tiefgründiger beschrieben wurden. So fand ich vor allem Anna super interessant. Sie ist eine Teenagerin, die viel Verantwortung für ihre kleine Schwester übernimmt, gleichzeitig aber auch versucht, sich nicht vom eigenen Vater unterkriegen zu lassen. Und dann ist da noch Maja, die viel mitbekommt, aber noch ein Stück weit zu unbedarft ist, um das Böse richtig einzuordnen und so sieht sie in Annas neuem Freund eine Bedrohung, was irgendwie ein Spiegel der eigentlichen Gefahr ist.

Alles in allem kann ich an diesem Buch nichts auszusetzen finden. Es ist nämlich wirklich super geschrieben, bildlich und realitätsnah. Zudem geht es sehr sachlich und gleichsam eingängig mit dem Thema häusliche Gewalt um, ohne zu sehr in andere Themen abzuschweifen. Und die Charaktere sind ebenfalls lebendig und nachvollziehbar geschrieben.

Bewertung vom 27.11.2025
Hart, Emilia

Unbeugsam wie die See


sehr gut

Wieder einmal hat Emilia Hart hiermit einen super feministischen Roman geschrieben, der mir, obwohl ich eigentlich, was dieses Thema angeht, ziemlich zwiegespalten bin, echt gut gefallen hat. Schon die Idee fand ich dabei echt toll und interessant. Zudem wurde diese auch noch richtig schön und märchenhaft umgesetzt.

Dabei spielt die Geschichte auf drei verschiedenen Zeitebenen, wobei Lucys Geschichte aus neutraler Sicht erzählt wird, die von Jess anhand von Tagebucheinträgen und die der Zwillingsschwestern Mary und Eliza als Träume, die sowohl Lucy als auch Jess immer wieder haben. Mit der Zeit verschwimmen die drei verschiedenen Perspektiven allerdings und es kommen mehr und mehr mysteriöse Geheimnisse, wie zum Beispiel die verschwundenen Männer, ans Tageslicht, die alle vier Schicksale miteinander verbinden. Diesbezüglich gab es einige interessante Wendungen, mit denen ich nicht unbedingt gerechnet hätte. Allerdings gibt es auch verschiedene Dinge, die bereits am Anfang schon ziemlich vorhersehbar waren, bei denen ich aber nicht weiß, ob es nicht eventuell auch so gewollt war. Ansonsten fand ich die Geschichte echt spannend und emotional, der magische Realismus ist der Autorin gut gelungen und hat ihr eine wirklich tolle Atmosphäre gegeben. Ebenfalls fand ich schön, dass es hier zwar auch um missbräuchliche Männer geht, Männer im Allgemeinen aber nicht über einen Kamm geschert werden. Außerdem geht es in gewissem Maße um Familie, um Rache und auch viel ums Wasser und das Meer.

Die Protagonistin war in diesem Buch für mich dabei Lucy, weil man von dieser am meisten mitbekommt und ich muss sagen, dass ich sie zwar nicht unbedingt ins Herz geschlossen habe, sie aber dennoch nachvollziehbar und besonders geschrieben fand. Genauso ist ihre Schwester Jess eine sehr außergewöhnliche und fast schon mysteriöse Figur, die einige Geheimnisse verbirgt. Und dann sind da natürlich noch Mary und Eliza, die ich anfangs sehr tragisch fand, die sich aber immer mehr verwandeln und am Ende sogar zu Heldinnen werden.

Alles in allem fand ich dieses Buch wirklich toll. Die Geschichte ist echt packend, märchenhaft und emotional, sodass ich es kaum aus der Hand legen konnte und die Charaktere fand ich, wenn auch nicht super sympathisch, dennoch wahnsinnig interessant und außergewöhnlich.

Bewertung vom 24.11.2025
Gmuer, Sara

Achtzehnter Stock


gut

Eher spontan habe ich mich für dieses Buch entschieden, da ich doch hier und da echt positive Stimmen dazu gehört habe, muss aber sagen, ich bin etwas zwiegespalten. Die Geschichte hat nämlich echt vielversprechend begonnen, wurde gegen Ende hin jedoch immer wirrer und unrealistischer.

Das Setting allein fand ich bereits echt interessant und ich konnte mir das Leben der Protagonistin als Alleinerziehende im tiefsten Marzahn auch echt gut vorstellen, schließlich kenne ich sowohl das Leben in Berlin als auch in der Platte. Genauso war ich bereits alleinerziehend. Dementsprechend konnte ich mich richtig gut in die Trostlosigkeit hineinfühlen, wobei Wanda aber noch echt tolle Leute um sich herum hat, die vielleicht nicht immer ihrer Meinung sind, aber im Notfall durchaus für sie da. Diesbezüglich konnte ich jedoch nicht verstehen, wie undankbar sie teilweise war und manchmal kam es sogar so rüber, als würde sie sich als etwas Besseres fühlen. Nicht einmal den Namen der Mutter von Karlies bester Freundin kennt sie wirklich. Überhaupt war die Protagonistin nicht wirklich sympathisch, aber im Großen dennoch eine recht gute Mutter, die vielleicht nicht immer alles richtig macht, jedoch ihr Bestes gibt. Außerdem ist sie zielstrebig, aber eben auch etwas naiv. Ansonsten begann die Geschichte, wie schon erwähnt, recht gut, durchaus spannend und sogar emotional, entwickelte sich aber immer weiter zu einer etwas unrealistischen Aschenputtel-Geschichte. Gerade die Sache mit der Schauspielerei wirkte für mich nicht wirklich überzeugend und auch das Ende hat mich nicht vom Hocker reißen können.

Alles in allem war das Buch okay und aufgrund der Kürze, sowie eines flüssigen Schreibstils, lässt es sich auch schnell weglesen, beziehungsweise hören, denn es ist auch gut vertont. Die Geschichte jedoch konnte mich nicht so ganz überzeugen, wenn ich auch das Setting und die trostlose Atmosphäre echt gespürt habe.

Bewertung vom 22.11.2025
Wiley, Jennifer

Like Secrets in the Dark / New York Love Songs Bd.2


sehr gut

Ich hatte mich echt so sehr auf dieses Buch gefreut und ich fand die Geschichte auch wirklich schön, aber ich muss echt sagen, dass ich noch nie so viel Gegender in einem so kurzen Buch erlebt habe, zwar in der etwas gemäßigteren Form, ohne „innen“, aber dennoch auffallend.

Ansonsten mochte ich die Geschichte wirklich sehr. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und die Chemie zwischen Lennon und Blake ist einfach nur toll, richtig süß, voller gegenseitigem Verständnis und loyal. Ebenfalls fand ich super, dass mal nicht Lennon die mit den riesigen Problemen ist oder gar beide, sondern nur Blake, wobei auch psychische Probleme und Sucht eine große Rollen spielen. Vor allem aber ist hier nicht Lennon der Grund für eine Veränderung, sondern sie kommt aus Blake selbst, unter anderem auch wegen der Anforderungen, die an ihn gestellt werden. Zudem gab es im Laufe der Geschichte eine Wendung, mit der ich nicht gerechnet hätte. Ansonsten hätte ich gern ein bisschen mehr Rockstar Flair gewünscht, aber das ist wirklich das Einzige, was ich an der Geschichte selbst vermisst habe.

Die Charaktere fand ich auch hier wieder großartig. Ich mochte sowohl die flippige Lennon, die immer zu viel redet, wenn sie nervös ist und Kunstkurse gibt als auch den recht unsicheren Blake, der erst einmal damit klarkommen muss, dass er am Tod seines Vaters verantwortlich ist, sich aber über die Seiten immer weiter entwickelt, selbstbewusster und auch aktiver wird.

Alles in allem war die Geschichte wirklich toll und unterhaltsam. Ebenfalls waren die Charaktere echt liebenswert, vor allem Lennon mochte ich extrem. Dieses Gendern hat mich aber dann doch gestört und ein Stück weit auch den Lesefluss gestört. Dennoch bin ich vom Buch insgesamt echt begeistert.