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Krimihexe
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Hamm Westfalen

Bewertungen

Insgesamt 322 Bewertungen
Bewertung vom 26.10.2025
Menger, Ivar Leon

Der Tower


ausgezeichnet

Nova verliert ihren Job als Galeristin und ihre Wohnung wird ihr auch gekündigt. Da ergibt sich als Glücksgriff, dass sie ein Jahr mietfreies Wohnen im schönen Pramtower in Berlin gewonnen hat. Die Wohnung dort entpuppt sich als absoluter Luxus und erst später merkt Nova, dass es sich bei der Stimme am Telefon und aus den Lautsprechern um KI handelt.

Da die Vormieterin Selbstmord begangen hat, überkommt Nova ein ungutes Gefühl und die Nachbarn benehmen sich merkwürdig. Was traumhaft beginnt, entwickelt sich nach und nach zu einem Albtraum.

Der Schreibstil ist eingängig und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Das Setting und auch die Atmosphäre, die durch KI entsteht, hinterlässt beim Leser ein beklemmendes Gefühl. Die Spannung baut sich langsam auf, da nicht sofort klar wird mit welchem Gegner man es zu tun hat.

Nicht immer logisch, aber auf jeden Fall gute Krimiunterhaltung mit Gänsehautfeeling.

Bewertung vom 13.10.2025
Kuhl, Nikolas;Sandrock, Stefan

Bittere Nacht / LKA Hamburg Bd.2


ausgezeichnet

Eine etwas für die Ermittler Juha und Lux verwirrende Story. Ein Toter im Alsterkanal und dann taucht ein Video auf mit einem Mann, der in der Sauna um sein Leben kämpft, aber die Kommissare kommen zu spät und es gibt einen weiteren Toten. Es wird immer kurioser, die beiden Männer kennen sich und sind Besitzer einer kleinen Firma und nach und nach kommen die Ermittler allerdings in kleinen Schritten dem Motiv auf die Spur.

Ich habe mich sehr über ein Wiedersehen von Juha und Lux gefreut. Der Kriminalfall ist untrennbar mit den Ermittlern verwoben, so dass es praktisch keine Trennung gibt. Ich habe mir sämtliche Szenarien ausgemalt, wie alles zusammenhängen könnte. Mit etwas Phantasie kann man auf die Lösung kommen, das Ende war also keine Überraschung für mich und der Fall insgesamt doch etwas vorhersehbar, was aber nicht das Lesevergnügen schmälert.

Ich habe die beiden Ermittler ins Herz geschlossen und privat ist bei beiden einiges im Umbruch und es passiert sehr viel, was einen dritten Teil wahrscheinlich macht, worauf ich mich sehr freue.

Es gibt so einige logische Schwächen und mir hat der erste Teil sehr viel besser gefallen, dennoch gebe ich dem Buch 5 Sterne, wegen des großen Unterhaltungswertes.

Bewertung vom 10.10.2025
Skybäck, Frida

Eisenblume / Fredrika Storm Bd.2


ausgezeichnet

Allein der Klappentext hat mir schon einen Schauer über den Rücken gejagt. Das Setting ist richtig gut, eine verlassene Psychiatrische Klinik im Dunkeln mit verfallenen Holzbalken und zwei Jugendliche die etwas Verbotenes unternehmen möchten. Bei ihrem nächtlichen Ausflug finden die beiden eine in der Wandverkleidung versteckte Leiche. Frederika und Henry übernehmen den Fall, 35 Jahre früher sind dort im laufenden Betrieb zwei junge Menschen verschwunden und es wurde nie aufgeklärt, was mit ihnen passiert ist.

Dies ist der zweite Teil der Serie und dieser hat mir wieder sehr gut gefallen. Etwas langatmig zwischendurch, das hat mich nicht gestört, da ich es realistisch finde, dass die Polizei auf der Stelle tritt und keine sich keine Spur findet. Der Fall der beiden verschwundenen jungen Leute hat mich sehr berührt und was in dieser Zeit mit psychisch kranken Menschen im Rahmen von Behandlungen passiert, hat mich entsetzt.

Henry und Frederika müssen tief in der Vergangenheit graben und mit vielen Menschen sprechen, die allerdings nicht so hilfsbereit sind, wie gewünscht. Das Ende hat mich nicht überrascht, ich hatte etwas ähnliches erwartet, hat aber nicht das Lesevergnügen geschmälert.

Da oft Bezug auf den ersten Teil genommen wird, ist es schon hilfreich, diesen zuerst zu lesen. Da ich die Protagonisten sehr mag, freue sich mir auf den nächsten Band der Serie. Gute empfehlenswerte Krimiunterhaltung.

Bewertung vom 05.10.2025
Sten, Viveca

Lügennebel / Hanna Ahlander Bd.4


ausgezeichnet

Sechs Studenten fahren zum Skifahren und feiern in das Ferienhaus von Wille, dem Anführer der Gruppe. Am Haus angekommen fließt viel Alkohol und die ersten Streitereien fangen an. Der unmittelbare Nachbar kann den Krach nicht mehr ertragen und geht rüber um sich zu beschweren und wird angepöbelt. Fanny, die ruhigste und schüchternste von allen ist in der Nacht vorher im Alkoholrausch völlig ausgeflippt, am nächsten Morgen wird sie tot vor dem Haus und ohne Kleidung aufgefunden. Die Polizei fängt an zu ermitteln und erst sieht es so aus, als wäre die junge Frau einfach betrunken in den Schnee rausgelaufen und erfroren. Ermittlerin Hanna tippt von Anfang an auf Mord, womit sie vollkommen richtig liegt.

Ich habe mich gefreut, dass es einen neuen Teil der tollen Serie gibt. Flüssiger Schreibstil und interessante Figuren zeichnen Viveca Sten aus. Die Kriminalgeschichte selbst ist wie immer sehr unblutig, was mir sehr gut gefällt. Das Privatleben der Ermittler nimmt sehr viel Raum ein, daher sind mir die Figuren alle sehr vertraut und ich freue mich schon sehr auf eine Fortsetzung.

Bewertung vom 27.09.2025
Foenkinos, David

Das glückliche Leben


gut

Erik Kherson hat Karriere bei der Firma Declathon gemacht, ist aber nicht glücklich, seine Frau hat ihn vor Jahren verlassen und den gemeinsamen Sohn sieht er nur noch selten. Als ihm die frühere Schulkollegin Amelie einen Job im Außenministerium anbietet, greift er zu. Auf einer gemeinsamen Geschäftsreise nach Seoul kommt es zum Bruch. Erik taucht bei einem wichtigen Geschäftstermin nicht auf und Amelie ist außer sich.

Nachdem Eric in Seoul zufällig die Firma Happy Life entdeckt hat, ändert er sein Leben radikal. Happy Life veranstaltet Fake-Beerdigungen für Menschen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen unglücklich oder auch einfach nur neugierig sind, es wird ein Grabstein hingestellt und der Teilnehmer legt sich in einen Sarg und überdenkt sein Leben. Erik ist so von diesem Konzept begeistert, dass er sich damit in Frankreich selbständig macht und der Erfolg gibt ihm Recht. Ganz schnell eröffnet er mehrere Filialen und wird selbstbewusster und auch das Verhältnis zu seinem Sohn bessert sich grundlegend.

Die Geschichte ist eher oberflächlich erzählt, auch konnte ich keinen Zugang zu den Protagonisten finden. Das Potential des Themas mit den Beerdigungen wurde nicht voll ausgeschöpft, das Thema wurde ohne große Erklärung sehr schnell abgehandelt. Es geht vorwiegend um Eric und Amelie deren Lebensläufe ausführlich dargestellt werden. Der Klappentext ist eher irreführend. Ich hatte sehr viel mehr erwartet.

Bewertung vom 25.09.2025
Braun, Stefan

Oishii!


ausgezeichnet

Kennt ihr den Geruch neuer Bücher, bei Kochbüchern finde ich das noch extremer und halte daher das Buch gern in der Hand und lasse mich von dem Geruch einlullen.

Fast noch besser als die Rezepte gefallen mir die Geschichten über die Menschen, die Esskultur und den Alltag. Die dazugehörigen tollen Bilder lassen das Lebensgefühl sehr authentisch werden. Abends, wenn die Straßenlaternen angehen, öffnen die Izakaya (zwischen Kneipe und Straßenküche) ihre Türen. Es wird gelacht, getrunken, gegessen, geteilt. Fremde werden zu Sitznachbarn, Sitznachbarn zu Gesprächspartnern.
Der Autor versteht es, dieses Gefühl rüberzubringen, als wäre man dabei, die Bilder sind richtig aus dem Leben gegriffen und machen Lust, dieses Land einmal zu besuchen.

Auch die Rezepte kommen nicht zu kurz. Vom leckeren Frühstück, welches auch mal aus Suppe oder Reis und Fisch bestehen kann, bis hin zu tollen Sandwiches. Die Misosuppe haben wir schon ausprobiert und sie ist super gelungen.

Für Erwachsene und auch Kinder sind Mitnahme-Gerichte eine große Sache und vor allem sind sie sehr abwechslungsreich und für diese verschiedenen Picknickvorschläge gibt es jede Menge Rezepte. Natürlich dürfen Instantnudeln, Reisbowls, Pastagerichte, Teigtaschen und Sushi nicht fehlen, die ja auch schon längst in Deutschland Einzug gehalten haben. Jedes Gericht verfügt über eine einfache Anleitung, also auch für Anfänger geeignet.

Dieses Buch ist ein Bildband und Kochbuch in einem.

Bewertung vom 18.08.2025
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Schwüre, die wir brechen / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.2


sehr gut

Es gibt ein Wiedersehen mit dem Ermittlerduo Svea Karhuu und Jon Nordh. Eine männliche Leiche wird gefunden mit angenähtem Krokodilkopf, was auch die Gerichtsmediziner sprachlos macht. Selbst als eine zweite männliche Leiche gefunden wird, auch mit einem angenähten Tierkopf, lässt sich die Chefin der beiden Ermittler nicht auf einen Serientäter festlegen. Jon wollte die Ermittlungen in diesem bizarren Fall auf keinen Fall übernehmen, wird aber von seiner Chefin dazu gedrängt, die ihm im Gegenzug die Unfallakten seiner Ehefrau, die durch einen Autounfall gestorben ist, in dem auch sein Freund Calle saß. Die Ermittlungen entwickeln sich für das ganze Team zu einem Albtraum.

Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, hat mir der erste Teil auch schon sehr gut gefallen. Allerdings hat mich diese Geschichte eher enttäuscht, hier wurde sehr viel in die Geschichte gepackt. Der Fall an sich ist schon komplex genug, dann kommt noch der Unfalltot von Jons Ehefrau und zu guter Letzt noch Dämonen der Vergangenheit aus Sveas Zeit in Stockholm, inzwischen wird auch ihr Lebensgefährte bedroht.

Ich musste aufgrund der teilweise eckligen Details in der Story dann doch oft schlucken und den Bezug zum alten Ägypten fand ich dann doch oft ermüdend und langatmig. Trotz alledem eine große Empfehlung von mir. Die Ermittler sind authentisch und sympathisch mit all ihren Macken, die Ermittlungen realistisch dargestellt. Der Vorgänger sollte vorher gelesen werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2025
Slaughter, Karin

Dunkle Sühne / North Falls Bd.1


ausgezeichnet

n der Kleinstadt North-Falls verschwinden am 4. Juli während des großen Feuerwerks zwei 15jährige Mädchen. Deputy Emmy Cliften ist persönlich involviert, da eins der Mädchen die Tochter ihrer besten Freundin ist. Traurig ist auch, dass Madison kurz vor ihrem Verschwinden mit Emmy sprechen wollte, für Emmy war es aber ein unpassender Moment, die Schuldgefühle wird sie ihr Leben lang verfolgen. Mit ihrem Vater taucht Emmy tief in die Ermittlungen ein und nachdem die Leichen der beiden Mädchen gefunden wurden ist ein Täter dann auch schon bald gefunden. Aber ist er wirklich der Täter. Die Mädchen hatten einige gefährliche Geheimnisse von denen niemand etwas geahnt hat. Zwölf Jahre später ist der Täter durch ein nachträgliches Alibi wieder auf freiem Fuß. Die Polizei hat dadurch zusätzlichen Stress durch einen Lynchmob. Genau zu diesem Zeitpunkt verschwindet erneut ein junges Mädchen.

Ich bin ein großer Fan der Autorin und habe fast alles von ihr mit größtem Vergnügen gelesen. Hier hat sie sich selbst nochmal übertroffen. Sie ist nicht zimperlich und bedient sich mitunter einer ziemlich herben Sprache. Es kommen Themen wie Missbrauch, Prostitution, Alkoholismus und Demenz zur Sprache. Die Figuren sind detailliert und tiefgründig dargestellt.

Die Story ist brutal und ist musste manches Mal beim Lesen tief Luft holen, es gibt einige Wendungen und manchmal hatte ich auch eine Ahnung, das schmälert aber nicht das absolute Lesevergnügen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe die Nacht zum Tag gemacht. Wieder ein großartiger Thriller und auch ein Auftakt zur einer neuen Serie der Autorin, was mich sehr freut.

Bewertung vom 04.08.2025
Buck, Vera

Der dunkle Sommer


ausgezeichnet

Die deutsche Innenarchitektin Tilda mit italienischen Wurzeln will nach einem schweren Schicksalsschlag Abstand gewinnen und erwirbt für einen Euro ein heruntergekommenes Haus in einem Geisterdorf in Sardinien. Die aufwendige Renovierung durch die örtlichen Handwerker kosten sie viel Schweiß, Blut und Tränen. Nach und nach findet sie heraus, dass auf diesem Haus ein Fluch liegt, da vierzig Jahre vorher in diesem Haus ein Massaker während einer Hochzeitsfeier stattgefunden hat. Merkwürdige Dinge passieren, man hört ein menschliches Heulen und ganz plötzlich fangen die Kirchenglocken an zu läuten. Vielleicht ist das Dorf doch nicht so verlassen, wie vermutet. Als ihr Bruder Nino vor der Tür steht, ist Tilda ist nicht sehr begeistert, doch dann zeigt sich, dass es besser ist in diesem düsteren Dorf nicht allein zu bleiben.

Die ruhige Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, die Geschichte von Franka spielt 1982, sie lebt mit ihrer Familie in dem Dorf, was zu diesem Zeitpunkt noch sehr besiedelt ist. 2022 dann erwirbt Tilda eben dieses Haus und die Geschichte beider Frauen ist eng miteinander verbunden.

Allein das Setting ist sehr gut gewählt, das verlassene Dorf und die verfallenen Häuser schenken schon allein mit ihrer düsteren Atmosphäre eine Gänsehaut. Die Figuren sind interessant, glaubwürdig und verleihen der Story viel Tiefe. Es ist kaum möglich das Buch aus der Hand zu legen, unerwartete Wendungen geben der Story noch zusätzliche Spannung.

Richtig umgehauen hat mich der Realitätsbezug zu Entführungsfällen, die es seit weit vor den 60er Jahren in Italien schon gab.

Eine unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 22.07.2025
Clark, Julie

Die unsichtbare Hand


gut

Olivia Dumont ist Ghostwriterin und hat sich mit einem erfolgreichen Kollegen angelegt und muss nun Unsummen an Schadensersatz zahlen, daher nimmt sie den Auftrag an dem bekannten Autor Vincent Taylor bei der Veröffentlichung seiner Memoiren zu helfen. Bei Vincent Taylor handelt es sich um ihren Vater, mit dem sie ein schwieriges Verhältnis und seit vielen Jahren keinen Kontakt hatte. Er wurde als Teenager verdächtigt seine beiden Geschwister 14 und 17 Jahre alt, umgebracht zu haben, trotz Freispruch umgibt ihm immer noch der Verdacht, der Täter gewesen zu sein. Da er nun unter beginnender Demenz leidet, möchte er nun noch sein Vermächtnis auf Papier festhalten. Olivia begibt sich auf Spurensuche in die Vergangenheit und kommt nach und nach der Wahrheit auf die Spur.

Ich habe mich am Anfang mit diesem Buch sehr schwer getan, sehr langatmig geschrieben und viele Sprünge in die Vergangenheit. Die Figuren bleiben weitgehend blass und der Geschichte fehlt es zum größten Teil an Spannung.

Das Ende ist dann doch eine Überraschung und die ganze Story gestaltet sich wie ein Puzzle, wo langsam immer ein neues Teil zum Vorschein kommt. Das Buch ist eher eine Tragödie denn ein Krimi.