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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Tina
Wohnort: 
Herne
Über mich: 
Ich liebe generell spannende Lektüre - egal ob Krimi oder Thriller. Ich blogge darüber auf meiner Seite https://tinas-buch-rezensionen.de

Bewertungen

Insgesamt 36 Bewertungen
Bewertung vom 17.12.2019
Zeit der Mörder
Torreck, Ulf

Zeit der Mörder


ausgezeichnet

Zeit der Mörder wird in zwei Zeitebenen erzählt. Da gibt es einmal das Jahr 1947, den vermeintlichen Fall von Notwehr und das Verhör oder Gespräch zwischen jungen Inspector Lynch und dem Maler Claas Straatmann, der ja nach eigener Aussage eigentlich Carl von Maug heisst. Dessen Erzählung oder Erinnerung bildet die zweite Zeitebene.

Paris 1943
Bei dieser handelt es sich um Paris im Jahre 1943. Carl von Maug war Obersturmbannführer bei den Nazis und sollte ein Auge auf die französische Polizei haben, zog es aber vor, dem schönen und lasterhaften Leben zu frönen. Doch dann treibt sich eine grausamer Serienkiller in Paris herum und alles kommt anders.

Düster
Insgesamt hat das Buch eine sehr düstere Atmosphäre. Zum einen weil es natürlich einfach eine sehr düstere Zeit war, zum anderen, weil Carl von Maugs Alkoholsucht alles, einschließlich der Suche nach dem Serienkiller, überschattet. Wie beinahe jeder Alkoholiker will er immer wieder aufhören, kommt aber nicht wirklich gegen seine Sucht an.

Ungeduld
Manchmal möchte ich ihn schütteln, weil er oft die Ermittlungen durch seine Schwäche aufhält und ich unbedingt wissen will, wie es denn nun weitergeht - aber natürlich erfahre ich die Fortschritte dann doch noch :-) Ein bisschen hält mich aber auch das ständige wiederholen von Diensträngen und Titeln auf - vor allem bei der französischen Polizei war ich da hin und wieder etwas überfordert.

Zeitsprünge
Ziemlich unvermutet und überraschend switcht die Geschichte immer mal wieder von Paris 1943 nach Irland 1947 und gemeinsam mit Inspector Lynch versuche ich herauszufinden, was in dieser Geschichte stimmt und was nicht. Warum sollte ein französischer Polizist ausgerechnet einem ehemaligen Nazi helfen? Welches Geheimnis teilen diese Leute?

Erfüllt
Mein Eingangs erwähnten Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Erneut ist es Ulf Torreck gelungen, die Atmosphäre einer vergangenen Zeit mit einer sehr brutalen Kriminalgeschichte zu vermischen. Ich habe mitgefiebert, mitgelitten und manchmal ganz vergessen, das ich gar nicht im besetzten Paris bin - so liebe ich Geschichte und Geschichten.

Mein Fazit:
Zeit der Mörder ist ein wahnsinnig spannender Krimi, eingebettet in einer sehr genau recherchierten, historischen Kulisse. Das Buch ist auf jeden Fall eines meiner Jahreshighlights und ich kann es nur jedem empfehlen.

Bewertung vom 05.12.2019
Blumentod
Langner, Maria

Blumentod


ausgezeichnet

Blumentod wird weitestgehend in zwei Handlungssträngen erzählt. Da ist einmal das hier und jetzt, in dem ich Amy begleite.Von Anfang an fasziniert mich diese eher kleine und etwas verhuschte (in meiner Fantasie jedenfalls) Person, die so gerne geliebt werden möchte. Sie möchte das so sehr, dass ihr gar nicht auffällt, dass ihre Ehe mit Marco eigentlich nur eine Farce ist.

Sog
Vielleicht hätte sie ihm von ihrer Vergangenheit erzählen sollen? Vielleicht hätte sie dann zumindest etwas mehr Verständnis von ihm erhalten? Vielleicht wäre er mir dann irgendwann doch noch sympathisch geworden? So überschlagen sich aber die Ereignisse und ich fühle mich beim Lesen ein bisschen wie in einem Strudel oder Sog. Einem Sog, dem ich weder entkommen kann, noch möchte.

Wechsel
Durch den Wechsel der Erzählstränge erfahre ich immer mehr von Amys Vergangenheit und von den Dingen, die damals geschehen sind. Ihre Angst und ihre Unsicherheit, sowohl in der Gegenwart, als auch in der Vergangenheit, wird sehr eindrücklich geschildert. Die Begebenheiten in Amys Vergangenheit sind so bedrückend, dass ich auch in den wenigen Lesepausen immer wieder darüber nachdenken muss.

Namen
Ich habe Blumentod ziemlich in einem Rutsch gelesen und nur für ganz lebensnotwendige Dinge kurze Pausen eingelegt :-) Verwirrt haben mich allerdings immer wieder die vielen Namen, die ja auch am Anfang eines jeden Kapitels stehen und das sich dann auch jeweils mit der entsprechenden Person beschäftigt. Irgendwann habe ich aufgegeben, sie immer jemandem zuzuordnen - vor allem weil ich ganz begierig darauf war, endlich die Lösung zu entdecken.

Mein Fazit:
Blumentod ist endlich mal wieder ein Psychothriller, der diesen Namen auch verdient hätte - aber er kommt bescheiden als Roman daher :-). Er ist spannend von Anfang bis zum Ende und für mich auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

Bewertung vom 26.11.2019
Inspector Swanson und die Mathematik des Mordens / Inspector Swanson Bd.6
Marley, Robert C.

Inspector Swanson und die Mathematik des Mordens / Inspector Swanson Bd.6


ausgezeichnet

Aufgefallen ist mir das Buch durch seine stimmige,optisch zur viktorianischen Zeit passenden, Aufmachung des Covers. Auch das Innenleben des Buches ist liebevoll gestaltet. Jeder Teil beginnt mit dem Bild einer “vollgekritzelten” Tafel, einem passenden Titel und einem ebenfalls passenden Zitat. Die einzelnen Kapitel sind am Beginn mit der Zeichnung einer Gaslaterne versehen. Ich liebe solche Kleinigkeiten :-)

Authentische Schilderung
Auch der sehr angenehme, bildliche Schreibstil des Autors hat ganz schnell das historische London vor meinem inneren Auge auferstehen lassen. Die Beschreibungen der Verhältnisse, der Handlungen und der Ansichten diverser Personen schien mir, als interessierten Laien, sehr authentisch.Das lockere verflechten der fiktiven Geschichte mit realen historischen Personen und Ereignissen hat mir besonderen Spaß gemacht :-)

Eigene Ermittlungen
Die fiktiven Mordermittlungen haben mir ebenfalls viel Spaß gemacht - wenn man das so sagen darf :-) Es gibt mehrere Morde, die alle sehr unterschiedlich und präzise über mehrere Monate hinweg ausgeführt werden. Hier zu raten, zu kombinieren und zu ermitteln, wer der Täter ist hat mich fasziniert und gut unterhalten. Das Ende kam für meinen Geschmack ein bisschen abrupt, war aber dennoch stimmig und logisch. Den Täter hatte ich so nicht auf dem Schirm und so hat mich das Ende dann doch noch überrascht,ganz, wie es sein soll-

Stimmiges Gesamtpaket
Insgesamt habe ich mich mit dem Krimi, dem Team um Inspector Swanson und dem historischen London wirklich wohl gefühlt. Mir fehlten die vorangegangenen Bücher nicht, wesentliche Punkte wurden erklärt und die persönliche Weiterentwicklung der Protagonisten ist hier wohl eher zweitrangig. Mich erinnerte das Ganze ein bisschen an die TV-Serie Ripper Street und die habe ich geliebt - vermutlich sieht “mein” Inspector Swanson deshalb auch so aus wie Matthew Macfadyen :-)

Mein Fazit:
Inspector Swanson und die Mathematik des Mordens ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi, ein bisschen im Stil von Agatha Christie. Robert C. Marley lässt das viktorianische Zeitalter für eine kurze Zeitspanne wieder auferstehen und ich habe ihn gerne dabei begleitet. Für Fans von historischen Krimis und gepflegter Sprache auf jeden Fall zu empfehlen.

Bewertung vom 07.11.2019
Römisches Finale / Commissario Di Bernardo Bd.2
Korsakova, Natasha

Römisches Finale / Commissario Di Bernardo Bd.2


sehr gut

Der Pianist Emile Gallois wird als sehr eigenwilliger, wenig umgänglicher, Mensch gezeichnet. Da bieten sich natürlich reihenweise Verdächtige an, die von Di Bernardo und seinen Kollegen brav nach und nach verhört werden. Im Geiste verhöre ich mit und sortiere dabei “meine” Verdächtigen gleich aus :-)

Selbstdarstellung
Eine merkwürdige Duchessa, eine junge chinesisch-italienische Pianistin, die Witwe des Ermordeten und eine ganze Reihe Orchestermusiker sind mehr oder weniger verdächtig. Sie alle hatten reichlich schlechte Erfahrungen mit ihm gemacht und sind zum Teil auch sehr von ihm gedemütigt worden. Zwischen seinem tatsächliche Ich und seiner öffentlichen Darstellung bestand wohl eine große Diskrepanz.

Vergangenheit
Zwischen den Ermittlungen im Hier und Jetzt gibt es immer wieder kleinere Einschübe mit historischen Bezug. Anfangs fand ich diese recht Zusammenhanglos, aber gegen Ende klärt sich mehr und mehr, was es damit auf sich hat und wie es in die aktuelle Geschichte passt. Als Geschichtsfan mag ich diese historischen Bezüge immer wieder gerne und hier passen sie auch wirklich gut.

Privatleben
Eine gewisse, relativ kleine, Portion Privatleben kommt auch in diesem Kriminalroman vor. Mit einer gut dosierten Prise Humor lässt die Autorin mich an den - bislang jedenfalls - eher erfolglosen Versuchen der beiden befreundeten Ermittlern teilhaben, in Liebesdingen ebenso erfolgreich zu werden wie im Beruf. Sie tun mir dabei schon manchmal ein bisschen leid :-)

Künstlerleben
Ansonsten konzentriert sich Römisches Finale weitestgehend auf beständige, logische Ermittlungsarbeit. Natasha Korsakova verzichtet dabei auf hinlänglich bekannte Gewaltexzesse und bluttriefende Tatorte. Dafür findet man bei ihr seltene, aber sehr vermutlich authentische Einblicke in das Leben, Denken und Handeln von begabten Künstlern - schließlich ist sie selber eine.

Auflösung
Das Ende des Romans und damit die Auflösung des Verbrechens ist logisch nachvollziehbar. Auch wenn mir schon eine Weile vor dem Commissario klar war, wer hier der Täter war und warum das alles passiert ist, fand ich die Geschichte bis zum Ende wirklich spannend und angenehm flüssig zu lesen.

Mein Fazit:
Römisches Finale von Natasha Korsakova ist ein spannender Krimi, der in den Garderoben der klassischen Musik angesiedelt ist. Zwischen Tätersuche, historischen Bezügen und der Sinnsuche der Ermittler lernt man noch einiges über klassische Musik und ihre Interpreten. Eine empfehlenswerte, leichte, lockere Krimikost.

Bewertung vom 05.11.2019
Die Tote mit dem Diamantcollier / Ein Fall für Jackie Dupont Bd.1
Lambert, Eve

Die Tote mit dem Diamantcollier / Ein Fall für Jackie Dupont Bd.1


sehr gut

Gleich vorweg will ich darauf hinweisen, dass Jackie Dupont, die Heldin der Geschichte, wahrhaft glamourös, wahnsinnig clever, unglaublich einfallsreich, unerhört geschickt, entsetzlich unangepasst und beispiellos selbstbewusst. Sie ist halt so gar nicht realistisch und genau das hat das Buch für mich so unterhaltsam gemacht :-)

Extrem smart
Sie ist so etwas wie ein weiblicher James Bond. Sie kann alles, hat eine Maschinenpistole im Beautycase und kennt anscheinend wirklich alles und jeden, Sie macht im Abendkleid eine genauso gute Figur wie im Taucheranzug, läuft ketterauchend durch Krankenhausflure oder verspeist genüsslich Kaviar auf einem exklusiven Empfang und man nimmt ihr das auch alles gerne ab :-)

Interessante Mischung
Die Story bzw. der Kriminalfall ist im Stil von Agatha Christie aufgebaut und geschrieben. Es ist eine Mischung aus klassischen Whodunit und Locked Room Mystery, was ja beides schon direkt zum mitraten einlädt. Dazu hat die Autorin noch sehr viel wissenswertes aus der damaligen Zeit und der entsprechenden Gesellschaft in den Text einfließen lassen, was ich sehr interessant fand.

Überraschende Auflösung
Nach all den spannenden Entwicklungen und Plottwist und liebevollen, sehr ausführlichen Charakterbeschreibungen der handelnden Personen kam die Auflösung dann irgendwie ein bisschen überraschend. Aber vielleicht kam mir das auch einfach nur so plötzlich vor, denn ich hätte wirklich noch stundenlang und seitenweise in Monaco verweilen können :-)

Elitäre Gesellschaft
Mir hat das Buch, die Geschichte und vor allem der Schreibstil wirklich extrem gut gefallen. Ich mochte es, mich in eine andere Zeit und in eine andere Gesellschaft versetzen zu lassen und manchmal hatte ich so ein bisschen das Gefühl zu dieser elitären Gesellschaft zu gehören, die sich da an Bord versammelt hatte :-)

Mein Fazit:
Die Tote mit dem Diamantcollier von Eva Lambert ist ein ausgesprochen unterhaltsamer Krimi aus der Zeit kurz nach dem Ende des ersten Weltkrieges. Man sollte keine wirklich realistische Ermittlerin erwarten - dann ist das Buch aber ein echter Genuß!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.10.2019
No Exit
Adams, Taylor

No Exit


sehr gut

Darby bemerkt schnell, dass es keine gute Idee war, bei dem Wetter loszufahren. Allerdings ist es zu spät umzukehren und das Versprechen, das sie ihrer Schwester gegeben hatte, hängt wie ein Damoklesschwert über ihr. Gott sei Dank entdeckt sie in dem ganzen Wetterchaos dann doch noch eine geöffnete Raststätte.

Schneesturm
Darby ist nicht die einzige, die sich die abgelegene Raststätte als letzte Zuflucht ausgesucht hat. Mit ihr harren vier weitere Reisende dort aus und warten, dass der Schneesturm sich endlich legt. Um ihre Mutter oder ihre Schwester zu benachrichtigen wagt sie sich noch einmal, auf der Suche nach ein paar Netzbalken, hinaus in den Schneesturm.

Gefangen
Auf dem Parkplatz der Raststätte macht sie dann eine grauenvolle Entdeckung. Im hinteren Teil eines Lieferwagens entdeckt sie in einer Art Hundezwinger ein Mädchen, dass dort angekettet ist. Der Wagen muss einem der ebenfalls gestrandeten in der Raststätte gehören und Darby will dem Mädchen unter allen Umständen helfen.

Spannend
Es entwickelt sich eine wahnsinnig spannende, komplexe Geschichte, die mich immer wieder dazu brachte, mich selbst zu fragen, was ich an dieser oder jener Stelle getan hätte. Nachvollziehbare Entscheidungen der Protagonisten sorgen dafür, dass mir eine Geschichte nachhaltig gut gefällt und Darbys Entscheidungen konnte ich fast alle so unterschreiben :-)

Geschickt
Gut - als weiblicher MacGyver 4.0 wäre ich im Gegensatz zu Darby wohl eher ungeeignet, es wirkte bei ihr aber total echt, natürlich und ungekünstelt. Ich fand sie kam in eigentlich allen Situationen stark, zielstrebig, natürlich und echt rüber und ist endlich mal eine weibliche Heldin ohne Allüren. Sie ist tatsächlich eine erfundene Figur, die als Vorbild taugt.

Bösewicht
Aber auch der Bösewicht war mir nicht gänzlich unsympathisch :-) Auf rein psychologische Weise - was denn sonst - bewunderte ich ihn und seine durchgeknallte Art und Weise. Seine Psychosen und seine Charakterisierung waren wirklich perfekt und auf ihre, eben etwas durchgeknallte Art, witzig.

Blutig
Ich habe schon eine Menge Thriller gelesen und bin eigentlich recht gut darin, den Täter (in Büchern) zu identifizieren aber dieses Ende hat mich dann doch überrascht. Es ist erstaunlicherweise doch ein bisschen blutig, aber absolut nachvollziehbar und logisch.

Mein Fazit:
No Exit von Taylor Adams ist ein dunkler, leicht nervöser Thriller, der mit viel Action daherkommt. Eine tolle Geschichte die ich auf jeden Fall weiter empfehlen kann.

Bewertung vom 17.10.2019
Das kalte Echo / Ein Fall im Peak District Bd.1
Watkins, Roz

Das kalte Echo / Ein Fall im Peak District Bd.1


ausgezeichnet

DI Meg Dalton wird zu einer der zahlreichen Höhlen im Peak District gerufen. Ein Rechtsanwalt wurde tot aufgefunden und die Umstände sind zumindest fragwürdig. Aber ein bisschn fragwürdig ist auch der Ruf der Höhle als “Selbstmordhöhle” genauso wie die Legenden um den Fluch und Hexerei, die sich um die Höhle ranken. Verstörend ist auch ein Bild von einem Sensenmann und eingemeißelten Initialen des toten Anwalts mit dem genauen Sterbedatum. Dumm nur, dass das alles schon mehrere hundert Jahre alt ist ...

Mein Eindruck:
Schön unheimlich und trotzdem sehr logisch …

Devil’s Dice
Am Tatort mit dem klangvollen Namen Devil's Dice ergeben sich für die Ermittler erst einmal mehr Fragen als Antworten. Aber meine Neugier wird erst einmal mit all den alten Gerüchten und Geschichten über hingerichtete Hexen und ziemlich unheimliche Selbstmorde genährt. Das führt dann dazu, dass ich die unheimliche Atmosphäre in der Höhle quasi fühlen kann.

Cyanid
DI Meg Dalton und ihr Partner DS Jai Sanghera haben es mit einem schwierigen Fall zu tun. Am Tatort werden Cupcakes gefunden, die offenbar mit Cyanid überstreut sind. Aber wer vergiftet einen Mann in einer düsteren Höhle mit Cupcakes und warum? Das Naschzeug war in einer Cellophanhülle mit Werbeaufduck eingepackt, war also offenbar gekauft und nicht selbstgebacken.

Veränderung
Bald stellt sich heraus, dass das Opfer Peter Hamilton, ein Patentanwalt, war. Er war mit der Ärztin Dr. Kate Webster verheiratet und lebte in einem Haus, dass viele Einheimische als verflucht meiden. Offenbar hatte Peter sich in den letzten Monaten massiv verändert, wurde unleidlich, eingebrötlerisch und nachlässig wenn es um seine Arbeit ging. sie vermutet einen Selbstmord und versucht auch die Ermittler auf diese Schiene zu bringen.


Fassaden
Wie auch seine Arbeitskollegen versucht auch die Ehefrau zunächst ein eher nettes Bild von Peter zu zeichnen, aber das lässt schnell nach und die Fassaden aller Beteiligten beginnen nach und nach zu zerbröckeln. Was dann zum Vorschein kommt ist weniger nett und eine ganze Reihe von Konflikten, die zum Teil auch zusammenhängen kommen zum Vorschein. Aber reicht das alles, um einen Menschen zu ermorden?

Altlasten
Geschickt sorgt Roz Watkins dafür, dass ich mehr und mehr hinter die vorgespielten heilen Fassaden blicke. Aber auch hinter Meg Daltons scheinbar abgebrühten Fassade lauern Abgründe, die ihr zum Verhängnis werden könnten. Absolut jeder in dieser kleinen sauberen Kleinstadt hat irgendeine Leiche im Keller verborgen - was dafür sorgt, das ich mich jetzt schon die nächsten Bände freue.

Charaktere
Ich liebe die Art, wie die Autorin ihre Charaktere vorstellt. Ganz ruhig und unaufgeregt lässt sie mich erst glauben, lauter netten Menschen zu begegnen um mir dann deren Geheimnisse preiszugeben. Auch Meg Daltons ruhige und eher besonnene Art gefällt mir - egal, welche Geheimnisse sie noch versteckt. Ich bin gespannt, was in den nächsten Bänden noch alles passiert :-)

Mein Fazit:
Das kalte Echo von Roz Watkins zählt auf jeden Fall zu meinen Highlights in diesem Jahr. Ich finde ihren Schreibstil super zu lesen, ihre Geschichte logisch aufgebaut und mit diversen alten Mythen gewürzt. Hierfür gebe ich aus ganzem Herzen eine Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.10.2019
Worüber wir schweigen
Kastel, Michaela

Worüber wir schweigen


gut

Der Einstieg in das Buch fiel mir recht schwer. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zeitsprung in die Vergangenheit einer anderen Person, meist aus der alten Clique. Direkt im Anschluss folgt dann etwas aus der Gegenwart der betreffenden Person - aber nicht immer passen die Zeiten oder geschilderten Vorkommnisse der unterschiedlichen Leute zusammen.

Chaos
Ich muss ziemlich oft zurückblättern und nochmal nachsehen in welcher Zeitebene ich gerade unterwegs bin. Durch dieses hin und her werde ich auch mit keiner der geschilderten Personen wirklich warm und muss dann auch noch zusätzlich zur Zeit auch noch nachsehen, um welche Person es sich nun nochmal handelte.

Schwierig
Leider konnte zu keiner der Personen irgendwie einen Bezug aufbauen. Ich nehme an, dass liegt zum einen daran, dass es sich um reichlich “gestörte” Teenager aus meist ebenso “gestörten” Familien handelt. Wobei ich hier den Begriff “gestört” natürlich nicht wissenschaftlich meine.

Jugendbuch
Ich finde Worüber wir schweigen ist keine Thriller, auch wenn der Verlag es auf das Cover gedruckt hat. Es ist vielleicht eher ein Spannungsroman für Jugendliche oder für junge Erwachsene? Ein bisschen Spannung kommt für mich erst gegen Ende auf, aber ich fürchte ich gehöre auch einfach nicht zur Zielgruppe dieses Buches.

Schreibstil
Dennoch habe ich das Buch zu Ende gelesen, einfach weil ich dann doch noch wissen wollte, wie sich die Dinge damals, vor 12 Jahren, zugetragen haben. Ich fand es interessant zu sehen, wie unterschiedlich alle Beteiligten die Ereignisse wahrgenommen haben und wie sich das zum Teil auf das Leben der Personen ausgewirkt hat. Außerdem mochte ich den Schreibstil der Autorin sehr, weswegen ich dann auch recht schnell das Ende erreicht habe.

Mein Fazit:
Worüber wir schweigen ist meiner Meinung nach kein Thriller, sondern eher ein Jugendroman mit Spannungselementen. Ich mochte zwar den Schreibstil der Autorin, ansonsten war das allerdings so gar nicht mein Buch.

Bewertung vom 12.10.2019
Scharfschütze / Paul Simon Bd.2
Kärger, Christian

Scharfschütze / Paul Simon Bd.2


gut

Nach Abschluss seines letzten Falles, in den Kriminalhauptkommissar Paul Simon persönlich involviert war, hängte der Ermittler seinen Job an den Nagel. Das versprach seiner Frau und daran hielt er sich. Er führte fortan das Leben eines braven Familienvaters, liebte und versorgte seine beiden Töchter und zu Beginn des Buches nehme ich an diesem Leben teil.

Albträume
Aber es gibt auch durchaus so etwas wie eine zweite Hälfte Paul Simons. Diese kommt meist durch seine Albträume zum Ausdruck, aber auch durchaus durch seine mehr als düsteren Gedanken. Ich fand es schwierig ihm durch seine Gedanken zu folgen, gerade im ersten Teil des Buches, der sich grundsätzlich mit seiner Liebe zu seiner Familie beschäftigt.

Freunde
Paul Simon trifft sich nach wie vor regelmäßig mit seinem ehemaligen Kollegen Abel Lockhardt, denn die beiden sind immer noch gut befreundet. Deshalb versucht auch erst Lockhardt ihn zu einer Rückkehr in den Dienst zu überzeugen, was nicht ganz so gut funktioniert. Letztendlich kehrt er dann aber doch zurück - warum auch immer.

Rückkehr
Diese Rückkehr und die Begründung dazu ist genauso diffus und unglaubwürdig wie seine immer mal wieder angesprochene Begabung das Böse zu spüren. Über letzteres erfahre ich als Leser nicht wirklich etwas genaues, was mich irgendwie nervt. Aber er nimmt es zumindest in beruflichen Partnerschaften mit Offenheit und Ehrlichkeit ohnehin nicht so genau - warum sollte es da im privaten Rahmen besser laufen?

Spannend
Alles in allem kann ich auch in diesem zweiten Band mit dem Protagonisten nicht wirklich viel anfangen und wir werden wohl keine Freunde mehr werden. Trotzdem fand ich Scharfschütze in weiten Teilen spannend und gut ausgedacht, nur der Schluss gefiel mir so gar nicht. Aber es ist flüssig erzählt, der Aufbau ist durchweg logisch und da der Fokus ganz auf den Ermittlungen liegt, ist das Buch auch erfreulich unblutig.

Mein Fazit:
Scharfschütze ist eine spannend und logisch erzählte Geschichte, die ohne allzu viel Blutvergießen auskommt. Trotzdem konnte ich mich mit dem Protagonisten so gar nicht anfreunden und die Geschichte konnte mich nicht richtig mitreißen. Ich werde wohl, sollte es weitere Teile der Reihe geben, diese nicht mehr lesen.

Bewertung vom 08.10.2019
Die Gezeichneten
Helm, Kate

Die Gezeichneten


gut

Den Einstieg in diese Geschichte bildet eine sehr beunruhigende Flashback-Szene. Die noch sehr junge Suzanne, die später als Georgia Sage die Protagonistin des Thrillers ist, überlebt als einzige ein tödliches Gemetzel an ihrer Familie. Es ist eine sehr angespannte, eindrucksvolle Szene, die dem ganzen Rest des Buches einen leicht nervösen Unterton verleiht, weil sie gewisse Erwartungen weckt.

Gerichtszeichnerin
Zwanzig Jahre später, Suzanne wurde adoptiert und heißt nun Georgia Sage. Sie lebt allein in Brighton und arbeitet dort als Gerichtszeichnerin. Mit ihren Fähigkeiten hilft sie dabei, die Schuldigen zu verurteilen, denn sie versteht das wahre Böse, weil sie es gesehen hat, in ihren Zeichnungen festzuhalten. Sie will die Schuldigen verurteilt sehen und dafür ist ihr auch eine gewisse Form der Manipulation ganz recht.

Alleine
Privat lebt sie sehr zurückgezogen und hält die meisten Menschen eher auf Abstand. Als sie gebeten wird, den denkwürdigsten Fall, den sie in ihrer Karriere je erlebt hat, in einem Bild festzuhalten, muss sie sich doch noch ihrer Vergangenheit stellen. Wurde ihr sonst eher untrüglicher Instinkt in genau diesem Fall durch das Schicksal, das sie als Kind erleiden musste, getrübt?

Vergangenheit
Sie reist nach Gloucestershire um den Mann zu zeichnen, der damals von allen als Held gefeiert wurde. Aber war er das tatsächlich? Oder war er doch der Bösewicht, den alle einfach übersehen haben? Übersehen wollten? Georgia ist fest entschlossen die Wahrheit aufzudecken, auch wenn sie sich dafür selbst in Gefahr bringen muss.

Erzählweise
Nach der oben bereits angedeuteten beunruhigenden Eröffnung, ist die Handlung in der ersten Hälfte des Buches dann doch recht zäh. . Es fehlt mir hier ein bisschen an Spannung, aber das wird dann durch clevere Wendungen und eine ganz besondere Erzählweise einigermaßen wieder wett gemacht. Die Geschichte als solche wird später immer dunkler und unheimlicher - aber ich finde nicht unbedingt spannender.

Mein Fazit:
Die Gezeichneten ist eine Mischung aus Drama und Thriller, wobei das Drama für mich eindeutig überwiegt. Die Geschichte hat durchaus ihre spannenden Momente, aber das alleine reichte mir für einen Thriller nicht aus.