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schaebelchen

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 03.05.2025
Die Lichter über St. Pauli / Elbnächte Bd.1
Engel, Henrike

Die Lichter über St. Pauli / Elbnächte Bd.1


sehr gut

Das Cover hat mich sogleich angesprochen, eine junge Frau im Aufbruch.

Aber ganz so schnell geht es nicht mit dem wagemutigen Aufbruch.
Louise, eine Dame mit einem bisher sehr gutem Leben, verliert über Nacht ihren Mann auf mysteriöse Weise und völlig mittellos da.
Ella, entflieht mit viel Mut, ihrem Dasein als Prostituierte in Lemberg und landet dabei in Hamburg.
Paul, ehemaliger Polizist, durch einen Unfall einarmig und schwer gebrochen, kommt als dritte Person ins Spiel.
Die beiden Frauen treffen per Zufall in einer Pension aufeinander und helfen sich gegenseitig, durch einen Mord und einen Unfall werden ihre Schicksale in kürzester Zeit eng miteinander verflochten.

Henrike Engel schreibt sehr flüssig und beschreibt das Leben in Hamburg 1913 facettenreich und bildhaft, dabei kommen mir detailreiche Erklärungen zu dem einfachen und mühseligen Leben im damaligen teils sehr schmutzigen Hamburg ein wenig zu kurz. Alle Unwegbarkeiten werden auch ziemlich schnell gut gemeistert, sei es zum Beispiel die Arbeitssuche.

Das wirkt sich aber nicht negativ auf das Lesevergnügen aus. Das Buch liest sich sehr schnell weg, man fiebert mit den 3 Protagonisten mit und ich hätte den zweiten Teil gern gleich hinterher gelesen.

Bewertung vom 27.04.2025
Um jeden Preis
Lind, Hera

Um jeden Preis


ausgezeichnet

Dieses Buch mit weniger als 5 Sternen zu bewerten, geht eigentlich nicht. Hera Lind hat Lydia, der Ukraine-Deutschen mit diesem Buch über ihr dramatisches Leben wirklich ein Denkmal gesetzt. Es sollten viele Menschen lesen, dann überlegt sich vielleicht manch einer weniger zu nörgeln und zu meckern, sondern auch einfach dankbarer zu sein. Und damit meine ich auch mich.

Lydia ist 25 lange Jahre auf der Flucht, in Lagern, Zwangsarbeiterin - und alles völlig unschuldig. Ihr Vater, der selbst noch kurz vor Kriegsende eingezogen wird, gibt ihr mit auf den Weg: Zusammenbleiben, die Familie muss unbedingt zusammenbleiben. Und das bleibt ihr Lebensmotto in all den schweren Zeiten, die Lydia mit ihrer Familie durchleben muss, erst mit Mutter und Geschwistern unterwegs und dann selbst mit ihren Kindern.

Mit unglaublichen Mut, Glauben, Einfallsreichtum und endloser Ausdauer, schafft sie es immer wieder, mit ihrer Familie viele neue Zuhause aufzubauen und die Hoffnung nicht zu verlieren, irgendwann doch noch in Deutschland anzukommen.

Hera Lind reißt die Leser von Beginn bis zum Ende mit, es ist sowohl schockierend als auch aufwühlend und lässt uns immer wieder den Kopf schütteln über die vielen unmenschlichen Dinge, die sie erleben musste.

Bewertung vom 22.04.2025
Commissario Gaetano und der lügende Fisch / Commissario Gaetano Bd.1
Nola, Fabio

Commissario Gaetano und der lügende Fisch / Commissario Gaetano Bd.1


sehr gut

Schon das Cover dieses Krimis vermittelt das pure Süditalien-Flair, zumindest stelle ich es mir so. Hauptsächlich war ich bisher im Norden, bis maximal Ancona bin ich bisher gekommen, habe das Buch aber gerade jetzt im Urlaub in Südtirol gelesen. Passte auch irgendwie.
Commissario Gaetano kam mir zunächst wie der Antiheld vor, aber im Zusammenhang mit den örtlichen Feierlichkeiten und seinen persönlichen Problemen freundete ich mich doch sehr schnell mit ihm an, auch, wenn der Umgang mit seinen weiblichen Mitarbeiterinnen vorerst etwas seltsam anmutet.
Als eine geköpfte Leiche gefunden wird, nimmt die Geschichte einen raschen Anlauf, er kennt das Opfer und es war ihm nicht gerade sympathisch.
Nach ersten Recherchen war das Opfer ziemlich unbeliebt in der Stadt und die Ermittlungen gehen in verschiedene Richtungen.
Fabio Nola hat einen sehr erfrischenden Schreibstil, ich fand mich direkt in Neapels Straßen wieder und von dieser eigentümlichen Bevölkerung umgeben. Ich hatte eine gute Lesezeit und freue mich auch auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 04.04.2025
Der Einfluss der Fasane
Strubel, Antje Rávik

Der Einfluss der Fasane


weniger gut

Antje Rávik Strubel ist wohl eine gefeierte Autorin, aber sicherlich nicht für die breite Masse an Lesern, sondern nur für einen erlesenen Kreis einer speziellen intellektuellen Gefolgschaft.

Frau Strubel schreibt zwar mit einem gewissen Wortwitz und netten Gedankengängen, die in Hellas Kopf umhergeistern, aber das war es dann auch schon für mich.

Hella , als Chefin eines großen Feuilletons einer großen Tageszeitung, glaubt, den Theaterleiter durch einen ihrer Artikel in den Tod getrieben zu haben. Aber ist es auch so, man weiß es nicht wirklich. In dem Buch werden Themen angesprochen, wie es in der realen Theaterwelt aussieht, Gewalt, Sexismus, Angst.

Hella ist mir beim Lesen nicht unbedingt mit ihrer Art ans Herz gewachsen.
Auch das Buch war nicht wirklich meins, unter Lesevergnügen verstehe ich doch etwas anderes.

Bewertung vom 30.03.2025
Kreidemord
Peters, Katharina

Kreidemord


ausgezeichnet

Kreidemord ist der dritte Teil um die Ermittlerin Romy Beccare von der Insel Rügen. Man kann das Buch gut ohne Vorkenntnisse lesen.

Im Kreidemuseum wird die Leiche einer ehemaligen Polizistin gefunden, die abgetaucht war. Die Tat wirkt inszeniert und schnell tauchen Fotos auf, die Romys Mann Jan, welcher ebenfalls Kommissar ist, verdächtig machen. Um ihren Mann zu entlasten, treibt Romy die Ermittlungen voran. Diese geraten allerdings immer wieder ins Stocken. Es wird in verschiedene Richtungen ermittelt, vielen Hinweisen nachgegangen. Insgesamt wird auch die kleinteilige Polizeiarbeit mit viel Teamarbeit dargestellt, um am Ende ein Rätsel lösen zu können. Einige Szenarien kamen mir beim Lesen etwas sehr konstruiert vor, um zu einer Lösung des Falles beizutragen. Dadurch werden auch Fragen aufgeworfen, die für mich unbeantwortet blieben und die Handlung ist nicht ganz rund.

Der Stil der Autorin hat mir gefallen, es steckte sehr viel Recherche und aktuelle Themen wie Deep Fakes in dem Buch und es hat mir insgesamt ein paar schöne Lesestunden beschert.

Bewertung vom 23.03.2025
Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1
Engelmann, Gabriella

Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1


sehr gut

Die Journalistin Anna reist nach Sylt, um dort Fenja Lorenzen für eine Biographie zu interviewen. Als Fenja dann jedoch nicht vor Ort ist und sie mit Elisa, der Tochter von Fenja die Schäden eines Sturms zu beseitigen hat, wird Anna bald klar, dass es vielleicht nicht so einfach sein wird, die Lebensgeschichte von Fenja zu verfassen.

Was anfänglich für mich ein wenig wie ein leichter Heimatroman begann, da immer wieder die Schönheit der Insel in den Vordergrund rückt und alles noch eine gewisse Leichtigkeit hat, entwickelt sich dann über zwei Zeitstränge zu einer intensiven Familiengeschichte mit vielen Geheimnissen und unausgesprochenen Schicksalsschlägen. Lene, die Mutter von Fenja rückt dabei in den Mittelpunkt in einer Zeit, die vom Nationalsozialismus überschattet wird und so Lebenswege strickt, die hätten anders kommen sollen.

Gabriella Engelmann hat einen sehr angenehmen Schreibstil, neben der dramatischen Familiengeschichte beschreibt sie auch sehr schön die Schönheit der Insel und des eigentlich beschaulichen Lebens dort. Außerdem geht es immer wieder um Bücher, Bücher und Bücher, einen sehr wertvollen Schatz in unserem Leben.

Bewertung vom 28.02.2025
Campion. Tödliches Erbe
Allingham, Margery

Campion. Tödliches Erbe


gut

Ich habe tatsächlich erst beim Lesen nachgeschaut, wer Margery Alingham war und, wann sie gelebt hat. Der Schreibstil kam mir etwas merkwürdig vor, aber nachdem ich festgestellt habe, dass dieser britische Krimi bereits in den 1930er geschrieben wurde, hatte ich natürlich eine Erklärung.

Der etwas merkwürdige Ermittler Campion nimmt auf sehr untypische Art und Weise Kontakt zum Sohn der Familie Gyrth auf, um deren legendären Kelch zu beschützen, der wohl in Gefahr sei und von einem Geheimbund entwendet werden soll. Und so landen wir mitten in einer Geschichte um die Rettung dieses Kelches.

Obwohl Campion mit Charme und Witz handelt und immer wieder sehr skurrile Lösungen für Probleme hat, es außerdem durchaus sehr viele Dialoge mit allen Charakteren gibt, die witzig sind und schmunzeln lassen, baut sich keine rechte Spannung auf und man schweift schnell ab beim Lesen.

So kann ich am Ende sagen, dass es wohl ein typischer britischer Krimi ist, den man gut lesen kann, aber auch nicht wirklich durchschlagend ist.

Bewertung vom 16.02.2025
Die Brandung - Leichenfischer
Kliewe, Karen

Die Brandung - Leichenfischer


ausgezeichnet

Das sehr schön gestaltete Cover verrät uns, dieser spannende Krimi spielt an der Ostsee. Genauer gesagt handelt es sich um einen Krimi, der sich im Grenzbereich zwischen Deutschland und Dänemark abspielt. Zwei Leichen, junge Frauen, eine auf der deutschen Seite, einer auf der dänischen Seite begraben.
Fria, Archäologin auf dänischer Seite mit krimineller Passion und Ohlsen, Hauptkommissar aus Flensburg, kommen hier bereits zum zweiten Mal zusammen ein Einsatz. Wenn man das erste Buch nicht gelesen hat, ist das nicht schlimm, es animiert höchstens, dies nachzuholen.
Die beiden Protagonisten waren mir überaus sympathisch, in ihrer Lebensart und, wie sie die Dinge angehen.
Obwohl es zunächst kaum Ansatzmöglichkeiten für die Lösung des Falles gibt, finden so nach die Puzzleteile zusammen. Dabei baut sich die Spannung immer weiter auf und bleibt bis zum Ende gnadenlos erhalten.
Karen Kliewe hat mir ein spannendes Lesevergnügen geliefert, welches sehr empfehlen kann und mit Erwartung dem dritten Teil entgegensehe.

Bewertung vom 15.02.2025
Spröde Sprotten schwimmen schlecht / Ostfriesen-Krimi Bd.12
Franke, Christiane;Kuhnert, Cornelia

Spröde Sprotten schwimmen schlecht / Ostfriesen-Krimi Bd.12


sehr gut

Obwohl es schon so einige Bücher aus dieser Reihe gibt, war dies mein erstes Mal, um mit dem Postboten Henner, der Lehrerin Rosa und dem Dorfpolizisten Bakker zu ermitteln. Das stört beim Lesen aber kaum, man bekommt eher Lust, sich die vorher gehenden Teile auch noch zu gönnen.

In der Luxus-Seniorenresidenz ist die Frau des reichen Unternehmers Beninga zu Tode gekommen. Es braucht nicht lange, um das Super-Ermittlerteam auf den Plan zu rufen und jeder fängt mit seinen besten Fähigkeiten und Ideen an zu ermitteln. Als eine zweite Leiche gefunden wird, ist die Verwirrung perfekt und die Aktivitäten vertiefen sich. So nach und nach und finden sich die Puzzleteile.

Das Besondere an dieser Reihe ist wohl, dass man neben der erfrischenden Schreibweise und dem Esprit der Autorinnen sehr viel über die ostfriesische Lebensweise und Esskultur erfährt. Es gibt einen besonderen Zusammenhalt in der Gemeinde, man hilft sich gegenseitig und passt auf sich auf, es gibt noch ein Kneipenleben für Einheimische. So hat es mir auch sehr viel Freude gemacht, diesen Krimi zu lesen.

Bewertung vom 15.02.2025
Dunkle Asche
Thomsen, Jona

Dunkle Asche


ausgezeichnet

Das Cover ist etwas finster und durch das Meer dann auch sehr passend.
Das etwas ungleiche Kieler Frauenpower-Team Gudrun Möller und Judith Engster ermitteln zum ersten Mal gemeinsam einen Cold Case Fall, dem Mord an einer jungen Frau im Sommer 1992 im Urlaubsort Kalifornien. Die beiden Frauen müssen sich erst einmal zusammenraufen, beide haben aber auch so ihre Geheimnisse, die sie versuchen zu verbergen. Im Verlauf der Ermittlungen auf Grund einer Zeugenaussage entwickelt sich der Fall sehr vielschichtig und berührt insbesondere Gudrun immer mehr.
Jona Thomsen baut durch ihren sehr angenehmen Schreibstil einen guten Spannungsbogen auf. Während der Ermittlungen lernen wir die beiden Frauen und ihre Persönlichkeiten immer besser kennen und jede auf ihre Art zu schätzen.
Das Lesen hat mir sehr schöne Stunden beschert und eine Fortsetzung könnte ich mir gut vorstellen.

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