Nachdem Leonhardt Kreuthner einen peinlichen Vorfall mit dem neuen Polizeipräsidenten verursacht hat, wird er dazu verdonnert, den jährlichen Kindernachmittag der Miesbacher Polizei auf dem Gelände eines ehemaligen Bauernhofs zu leiten. Dort erklärt er Kindern typische Polizeisituationen. So auch, was passiert, wenn die Polizei zu einer Schlägerei gerufen wird. Zwei entsprechend dekorierte Schaufensterpuppen stellen die beteiligten Raufbolde dar. Allerdings findet eines der Kinder noch ein weiteres Opfer der vermeintlichen Schlägerei ganz in der Nähe. Wie sich herausstellt, handelt es sich dabei aber nicht um eine Schaufensterpuppe - sondern um das Opfer eines Mordes. Auf dem Bauch des Toten hat der Täter eine Zeichnung hinterlassen, mit der vor einigen Jahren ein Serienkiller mit dem Spitznamen "Der Harpunier" seine Opfer markiert hatte. Eine ungelöste Mordserie, die abrupt endete. Ist der Harpunier zurück?
Das Cover:
Das Cover besticht durch einen Blick auf einen See und die dahinterliegenden Berge. Fensterläden mit für Bayern typischen Herzausschnitt in einem dunklen Rot, das auch für Blut stehen könnte. Dazu ist alles, passend zum Titel, frostig angehaucht. Haptisch ist das Buch mehr als gelungen, die Buchstaben sind hervorgehoben und insgesamt fühlt sich das Cover wirklich leicht angefrostet an. Im Buchladen dürfte es auffallen und es ist ein Genuss, das Buch in die Hand zu nehmen.
Zum Inhalt:
Für mich ist es das erste Buch aus der Reihe gewesen und ich kann nur sagen: es war nicht das Letzte. Man benötigt keine Vorkenntnisse, kommt schnell und gut in die Geschichte und lernt die Figuren kennen. Schnell hatte ich auch mit Polizeihauptmeister Kreuthner meine Lieblingsfigur. Was habe ich über ihn lachen müssen. Überhaupt ist der Regionalkrimi sehr humorvoll geschrieben und obwohl es sich um eine Krimi mit (natürlich) einem Opfer handelt, kommt hier keine beklemmende Stimmung auf. Die Handlung kombiniert zwei Fälle miteinander, die Aufklärung am Schluss ist nachvollziehbar und logisch.
Mein Fazit:
Ein sehr unterhaltsamer und lesenswerter Krimi mit viel Humor, bayerischem Lokalkolorit (angenehm dosiert) und einem angenehmen Schreibstil. Dafür vergebe ich gerne fünf Sterne da ich mich sehr gut unterhalten gefühlt habe.
Yeonhwa erbt die Konditorei ihrer Großmutter – das Hwawoldang. Zwei Bedingungen sind daran geknüpft: Sie muss den Laden für mindestens vier Wochen weiterführen, und die Türen öffnen sich nur zwischen 22 Uhr und Mitternacht. Schon an ihrem ersten Arbeitstag bemerkt Yeonhwa, dass ihre Kundschaft alles andere als gewöhnlich ist: Es sind Geister, die in den Laden finden. Gemeinsam mit einer geheimnisvollen schwarzen Katze hilft sie ihnen, letzte Botschaften an ihre Liebsten zu überbringen – und kommt dabei auch einem Geheimnis ihrer Großmutter auf die Spur.
Kleine Warnung: wer hier so wie ich einen zauberhafte gemütliche Geschichte a la Die kleine Buchhandlung um Meer oder ähnliches erwartet wird enttäuscht sein. Denn der Roman ist teilweise sehr tiefgründig und traurig. Die Themen "Tod" und "Trauer" stehen im Mittelpunkt und für mich war es stellenweise fast zu viel des Guten. Hier habe ich mich vom Klappentext in die Irre führen lassen. Obwohl das nicht mein Lieblingsgenre ist, habe ich das Buch trotzdem zu Ende gelesen. Stellenweise haben mich die Geschichten der "Kunden" der Konditorei berührt, stellenweise bin ich mit den Personen nicht warm geworden und es hat sich etwas in die Länge gezogen.
Die Auflösung um die Geschichte von Yeonhwas Oma kam mir dann am Ende etwas zu glatt und schnell rüber. Es wurde irgendwie nur abgearbeitet, in meinen Augen wäre hier mehr herauszuholen gewesen. Dafür fand ich es schön, wie die Umwandlung der Konditorei ein Zeichen dafür ist, dass Yeonhwa nun unabhängig ist und in die Zukunft blicken kann - mit ihrem eigenen Leben.
Mein Fazit: Das Buch ist lesenswert, wenn man Romane dieser Art mag. Ich denke, dann dürfte es ein echtes Schatzkästchen sein, da es sehr viele Lebensweisheiten beinhaltet und nachdenklich macht. Einen Stern Abzug gibt es für den Klappentext, welcher in meinen Augen eine andere Geschichte erwarten lässt.
1918 in München: Franziska – die von allen Fanny genannt wird – will weg von ihrer Heimat und ist auf den Weg nach München unterwegs. Auch so sehr Sie sich freut endlich von dort fliehen zu können, ist ihr Weg nicht nur mit glücklichen Augen zu sehen, sondern auch mit einem traurigen. Denn Fanny muss ihre Zwillingsschwester Friederike zurücklassen. Auch wenn es eine noch so schwere Entscheidung für Fanny war, musste Sie es einfach tun. Als Fanny nun endlich im Zug sitzt, dauert es nicht lange, bis eine reiche Witwe Namens Dora, in den Zug steigt. Nicht alleine, sondern mit ihren beiden Kindern. Zu diesem Zeitpunkt, weiß Fanny noch nicht, was das Schicksal alles für sie bereit hält.
München im Jahr 2015. Katharina bekommt einen seltsamen Brief zugestellt, der von ihrer Urgroßmutter Franziska sein soll. Doch als sie den Brief liest kommen ihr so manche Fragen in den Kopf. Warum werden die Briefe von Franziska in London verwahrt? Sie war ja nur eine einfache Köchin dort zu der damaligen Zeit.
Cover:
Das Cover ist in meinen Augen bezaubernd. Das Bild mit den zwei Schwestern vor der angedeuteten Kulisse Münchens, die einander zugewandt sind, dazu die dezente Farben und die hervorgestochene, leicht glänzende Holunderblütendolde: für mich ist es mehr als ein Buchcover, es ist schon ein Dekorationsobjekt. Auch haptisch fühlt sich das Buch durch die leicht erhobenen Buchstaben und die Blüte sehr gut an.
Meinung:
Nach "Die Frauen der Rosenvilla" sind " Die Holunderblütenschwestern" das zweite Buch, welches ich von Teresa Simon lese. Auch in dieses Buch habe ich mich von Anfang an gut einfinden können. Lediglich ganz zu Beginn habe ich mir ein Personenverzeichnis gewünscht, da die vielen Namen verwirrend waren. Allerdings hat sich das im weiteren Lesen schnell gegeben und aufgrund der vielen Familiengeheimnisse wäre es vermutlich gar nicht so einfach geworden, ein Personenverzeichnis zu erstellen.
Teresa Simon lässt den Roman auf zwei Ebenen spielen: 1918 - 1936 mit den Zwillingsschwestern Fanny und Fritzi als Hauptprotagonistinnen und in der Gegenwart 2015 mit Katharina, der Urenkelin von Fanny.
Die Geschichte rund um Fanny und ihre Tagebucheinträge hat mich absolut gefesselt. Der Autorin gelingt es hervorragend, das fiktive Geschehen rund um die Holunderschwestern in die damaligen Ereignisse dieser Zeit einzubinden. Egal ob Räterepublik, der Aufstieg der NSDAP oder die damalige Kunst- und Kulturszene. Alles fließt in die Geschichte ein und macht sie deshalb so lebendig. Die tragischen Geschehnisse innerhalb der Familie und im Freundeskreis, deren Narben und Wunden bis in die Gegenwart reichen in Kombination mit den historischen Ereignissen haben dafür gesorgt, dass ich den Tagebucheintragungen immer ungeduldig entgegengefiebert habe, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergehen wird.
Die Geschichte rund um Katharina der von Alex Bluebird, einem Urenkel von Fannys bester Freundin Alina, die Tagebücher gebracht werden und die auf diese Weise die gut gehüteten Geheimnisse der Familie aufdeckt, ist in meinen Augen dagegen etwas verblasst. Oft habe ich mich dabei ertappt, wie ich ungeduldig darüber hinweg gelesen habe, weil mich die Story weniger fesseln konnte. Hier war vieles vorhersehbar und das Happy End am Schluss kam wenig überraschend.
Katharina, die als Restauratorin sinnbildlich für die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart steht, konnte mir ebenso wenig wie ihre Freundin Isi wirklich ans Herz wachsen. Vielleicht war der Platz dort aber auch einfach schon von Fanny besetzt :-).
Am Ende des Romans blieben für mich einige Fragen, welche die Vergangenheit betreffen offen. Hier wurden lediglich Mutmaßungen von Katharina und ihrer Familie angestellt - es bleibt Platz für die Fantasie des Lesers. Für mich gibt es hier aber einen Punkt Abzug, weil ich gerne noch Antworten auf Fragen vor allem Fritzi, Franz und Clara betreffend bekommen hätte.
Das Nachwort am Ende zeigt dann auch, dass die Autorin mit sehr viel Herzblut an diesen Roman herangegangen ist: es handelt sich teilweise um ihre eigene Familiengeschichte. Die sehr persönlichen Worte der Autorin zu lesen und damit auch mehr über die Hintergründe des Romans zu erfahren hat mich sehr gefreut und ich finde es wertschätzend, dass sie sich ihren Leserinnen und Lesern so öffnet.
Am Ende des Buches finden wir auch noch eine Rezeptsammlung von Fannys bayerischen Gerichten, was eine schöne Abrundung des Buches ist.
Fazit:
Bis auf - von mir empfundene - kleine Schwächen am Ende des Buches ist die Geschichte der Holunderschwestern ein sehr unterhaltsamer, stellenweise auch tiefgründiger Roman, den ich auf alle Fälle weiterempfehlen würde. Wer historische Bücher gerne liest, wird dieses Buch sicher lieben. Ganz sicher wird es nicht das letzte Buch gewesen sein, das ich von Teresa Simon gelesen habe.
Zunächst: ich kannte die Krimi-Reihe von Flores und Santana bisher nicht. Deshalb war ich umso gespannter darauf, als ich das Buch in den Händen gehalten habe, was mich hier wohl erwarten mag.
Das Buch besticht durch seine Haptik: die Ecken sind abgerundet, was man in dieser Art eher selten findet und ich bin beim Lesen immer wieder über diese Rundungen mit den Fingern gestrichen, weil es sich einfach gut anfühlt. Mal was anderes.
Auch das Cover hat mir sehr gefallen: Meer, blauer Himmel, die Boote am dunklen Strand und dahinter die felsigen Erhebungen. Ich bin noch nie auf Lanzarote gewesen, aber genau so stelle ich es mir vor. Für mich vermittelt alleine das Bild schon Urlaubsstimmung.
Der Krimi selbst ist in einem flüssigen, gut zu lesenden Schreibstil gehalten. Das Tempo ist angenehm ruhig, man kann entspannt lesen und nur selten überschlagen sich die Ereignisse, was dem Buch sehr gut tut. Ich mag keine Storys, wo man von Kapitel zu Kapitel förmlich gehetzt wird und ständig so viele Dinge gleichzeitig passieren, dass man den Überblick verliert.
Anfangs habe ich mir mit den Namen etwas schwer getan. Hier hätte mir ein Personenverzeichnis zum Nachschlagen sehr geholfen. Man kommt aber mit der Zeit auch ohne gut zurecht.
Der Leichnam in der Lavahöhle, dessen Tod die beiden Freunde Naira und Ben aufklären wollen, ist zufällig auch der Mann von Nairas Freundin, die keine Sekunde an einen Unfall glauben mag. Was wir im Laufe der Ermittlungen über den Toden erfahren, gibt tiefe Einblicke darüber, wie das Leben und Schicksalsschläge Menschen verändern können. Mich hat es teilweise sehr nachdenklich gemacht.
Was mich stellenweise etwas befremdet hat waren die Dialoge zwischen Naira und Ben. Dafür, dass die beiden Freunde sind, klangen die Gespräch oft etwas steif. Ich persönlich spreche mit guten Freunden anders, im Laufe des Buches habe ich mich daran dann aber etwas gewöhnt. Jeder ist ja auch anders.
Dass die Autoren Lanzarote sehr gut kennen und lieben spürt man in jeder Zeile des Buches. Die Beschreibungen der Insel sind grandios und machen Lust darauf, sofort in den nächsten Flieger zu steigen. Auch die Inselkultur und vor allem das Kulinarische werden liebevoll und detailgetreu beschrieben. Man sollte das Buch immer nur dann in die Hand nehmen, wenn man vorher gut gegessen hat - mir hat bei den kulinarischen Beschreibungen jedes Mal der Magen geknurrt :-).
Fazit: Ein sehr gelungener Roman, der Lust auf Lanzarote und mehr Bücher der Autoren macht. Ich blicke gespannt auf den Urlaub in Fuerteventura und den nächsten Kriminalfall für Naira und Ben.
Für mich war das Finale der erste Krimi aus dieser Reihe. Man muss aber die vorigen Krimis nicht unbedingt gelesen haben, man kommt ganz wunderbar in die Handlung rein.
Spannung wurde ab der ersten Seite aufgebaut und so habe ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen können. Vier Tote, ein Betrüger, ein seltsamer Diebstahl......und ein sympathisches Ermittlerteam. Mehr braucht es eigentlich schon gar nicht.
Natürlich habe ich fleißig gerätselt und immer wieder versucht, einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Delikten herzustellen. Nur um am Ende festzustellen, dass ich völlig falsch gelegen bin. Das Ende war für mich komplett unerwartet - ich bin jeweils von anderen Personen und Motiven ausgegangen.
Das Buch besitzt ein wunderschönes Cover, welches Erinnerungen an Südtirol und die Berge weckt. Alleine deswegen lohnt es sich schon, danach zu greifen.
Mir hat der Krimi sehr gut gefallen und ich würde ihn weiterempfehlen. Für Südtirol-Liebhaber ist er ein Muss!
Der Roman besitzt ein sehr ansprechendes Cover, das sofort zum Zugreifen einlädt, da es in Kombination mit dem Titel Interesse am Inhalt weckt. Allerdings scheint die junge Frau auf dem Bild vom Stil der Kleidung eher zu Sissis Zeiten gelebt zu haben und weniger im Mittelalter, aber das sei nur am Rande bemerkt. Der Klappentext weckt dann erst richtig die Neugier auf das Buch.
Für mich ist es der erste Roman von Iny Lorenz gewesen, mir fehlen also Vergleichsmöglichkeiten. Aufgrund des Klappentextes hatte ich eine ungefähre Vorstellung von den Geschehnissen, die sich teilweise auch erfüllt haben.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar, lediglich die Reime der Hauptprotagonistin Anna haben manchmal meinen Lesefluss gestört. Das ist bei mir aber generell ein Problem: Gedichte oder Liedtexte in Romanen mag ich gar nicht, ich überspringe sie beim Lesen immer.
Im Roman spielt vor allem Anna eine starke Rolle, die sich für ihre Cousine Elisabeth einsetzt und es dabei mit allerlei gefährlichen Situationen und Gegenspielern zu tun bekommt. In einer Zeit, in der Frauen nichts galten, ist sie eine sehr starke Persönlichkeit, der so leicht niemand etwas vormacht.
Obwohl im Buch sich humorvolle, nachdenklich machende und teilweise fast krimiähnliche Szenen abwechseln, konnte es mich nicht so richtig fesseln. Ziemlich schnell war ich zwar damit durch, aber zu den Protagonisten konnte ich keinen wirklichen Bezug entwickeln. Es gelingt dem Autorenpaar aber sehr gut, uns tief in die Charaktere der einzelnen Personen blicken zu lassen. Die Geschehnisse an sich waren mir teilweise zu dicht aneinander gedrängt, was vielleicht die Spannung fördern soll, auf mich eher etwas gestresst gewirkt hat. Hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen. Das Ende war dann doch sehr absehbar, wobei mich die Entwicklung der Elisabeth überrascht hat - nicht unbedingt positiv - aber das war von den Autoren sicher auch genauso gewollt.
Gut finde ich die Einblicke, die man in die damalige Zeit bekommt: die Stellung der Frau in der Gesellschaft, die medizinischen Gegebenheiten etc. Das war historisch gesehen sehr interessant.
Fazit:
Bei "Ein verhängnisvolles Testament" handelt es sich um einen leichten Unterhaltungsroman, der leider stellenweise sehr vorhersehbar ist. Zum Entspannen im Urlaub, am Strand oder im Garten ist es perfekt geeignet, einen bleibenden Eindruck wird er bei mir zumindest nicht hinterlassen.
Band 1 der Cartier-Saga habe ich nicht gelesen, ich bin also direkt mit Band 2 eingestiegen. Aufgrund der Vielzahl von Namen und Schauplätzen fiel mir der Einstieg zunächst etwas schwer. Hier hätte ich mir ein Namensverzeichnis am Anfang des Buches gewünscht, das einem das Nachschlagen einzelner Personen ermöglicht. Nach zwei bis drei Kapiteln habe ich mich dann aber doch ziemlich gut zurecht finden können.
Das Cover des Buches hat mich sofort in seinen Bann gezogen: ich finde die Farbgebung, das Bild mit der Frau, die eines der Schmuckstücke in der Auslage von Cartier betrachtet und die Goldprägung wunderschön und sehr, sehr stimmig. Es passt einfach perfekt zum Titel und dem Inhalt des Buches.
Der Roman beschäftigt sich mit der Familie und der Firma Cartier nach dem Ende des ersten Weltkrieges und begleitet uns durch die goldenen zwanziger Jahre. Hauptpersonen sind Louis Cartier, der die Pariser Filiale leitet sowie seine Schmuckdesignerin und langjährige Geliebte Jeanne. Darüber hinaus spielen seine Brüder Pierre und Jaques in den Filialen London und New York, deren Ehefrauen, Anne-Marie, Louis Tochter aus erster Ehe, sowie einige Mitarbeiter der Firma größere Rollen. Außerdem Coco Chanel als enge Freundin von Jeanne.
Zunächst laufen die Geschäfte gut bei Cartier, nach dem Krieg erholt sich die Wirtschaft, die Menschen geben wieder Geld für schöne Dinge aus. Hinter der strahlende Fassade von Cartier spielen sich jedoch menschliche Schicksale ab, vor denen fast niemand verschont zu bleiben scheint. Insbesondere die Liebe Jeannes zu Louis wird in den Mittelpunkt gestellt - mit all ihren schmerzhaften Wendungen.
Auch bei Louis Brüdern in London und New York gibt es Wirbel: Erpressungsversuche, Jaques wird nochmal Vater.....und beide kämpfen auch noch mit den gesundheitlichen Nachwirkungen des ersten Weltkrieges. Und langsam ziehen am Welthimmel bereits wieder dunkle Wolken auf, die goldenen Jahre neigen sich zu Ende.
Das Buch ist sehr flüssig geschrieben und liest sich sehr schnell. Mir hat es gut gefallen, dass viele historische Ereignisse und Personen aufgegriffen werden und mit der Familie verknüpft sind. Hier sehe ich allerdings auch eine Schwachstelle im Roman: Personen wie Hemingway, Ford, Gershwin, Picasso etc. laufen sich gefühlt ständig über den Weg, sind gut miteinander bekannt und verstehen sich blendend. Das kam mir teilweise zu aufgesetzt und gewollt vor.
Der berührende Epilog am Ende hat dem Buch dafür eine mehr als würdigen Abschluss gegeben, der mich wirklich zu Tränen gerührt hat. Allerdings hätte ich mir hier eine kurze Erklärung gewünscht, warum Louis am Ende des Buches plötzlich in New York ist und nicht mehr in Budapest oder Paris? Wegen des Krieges? Aus gesundheitlichen Gründen?
Das alles ist aber Meckern auf hohem Niveau, denn insgesamt ist das Buch ein toller historischer Unterhaltungsroman, der uns tief in die Welt des Schmuckes und der goldenen Zwanziger entführt. Perfekt zum Abschalten und Entspannen!
Das Buch besticht schon mal durch ein herrlich skurriles Cover mit einer ziemlich aggro angehauchten Stechmücke, die vor einer strahlenden Sonne nur darauf zu warten scheint, neues Blut aufzunehmen. Hier lohnt sich schon mal ein zweiter Blick, denn das Cover verführt unwillkürlich zum Schmunzeln.
Im Buch selbst sind 9 Kurzkrimis enthalten, die allesamt in sommerlichen Wiener Hotspots spielen wie zum Beispiel dem Wienerwald oder an der Donau. Wer sich in Wien auskennt, wird sicher viele der Orte kennen, aber auch für jemanden wie mich, die Wien eher weniger gut kennt, kam das Flair der sommerlichen Stadt gut rüber. Alle Krimis sind unabhängig voneinander zu lesen und sehr unterhaltsam und humorvoll geschrieben.
Fazit:
Eine sehr gute, sommerliche Lektüre, die einlädt, es sich im Schatten gemütlich zu machen und das mörderische Treiben in Wien zu verfolgen.
Zunächst habe ich ca. zwei Kapitel gebraucht, um in den Roman hineinzukommen und mich mit den Figuren anzufreunden. Gerade am Anfang ist die Geschichte eher düster, kommt doch sehr viel aus Cornelias und Lollos, einer Frau die für Cornelia bald zur Freundin wird, Vergangenheit zur Sprache. Mobbing, Familienstreitigkeiten…
Wenn man diese Kapitel hinter sich hat, wandelt sich das Buch ziemlich schnell in einen Urlaubsroman. Die Schäreninsel, die Bewohner, die traumhaften Ortschaften werden sehr anschaulich und bildhaft beschrieben. Mir ist es leichtgefallen, mich in diese Welt zu versetzen. Auch Cornelia beginnt sich auf der Insel zu wandeln, was an einigen Menschen dort liegt und natürlich an Krümel, ihren süßen Mischlingswelpen.
Ihre Freundschaft mit Lollo wird intensiver, dann allerdings kommt durch ein sehr übergriffiges Verhalten von Lollo kurz ein Störfeuer auf. Letztendlich führt am Ende aber alles zu einem Happy End, wobei mir hier die Figur der Cornelia dabei fast ein wenig zu kurz kommt.
Fazit: Bei „Sommer auf Kanelholmen“ handelt es sich um einen teilweise tiefgründigen, dann jedoch stellenweise wieder sehr seichten Roman der gut unterhält. Hintergründe sollte man jedoch nicht hinterfragen, denn einige Dinge sind sehr widersprüchlich: eine introvertierte, eher zurückgezogene Cornelia erzählt gleich zu Beginn einer noch quasi völlig fremden Frau von ihren Problemen und ihre Lebensgeschichte. Cornelia leidet an einem Waschzwang, hat aber keinerlei Hemmungen eine völlig zugemüllte „Messiewohnung“ auf Vordermann zu bringen – ohne vorher eine Therapie gemacht zu haben. Das halte ich eher für wenig realistisch. Wer sich daran aber nicht stört und einfach nur eine leichte Lektüre sucht, wird das Buch sicher mögen.
Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle noch das Cover. Es ist einfach wunderschön und wirkt wie ein Gemälde. Damit macht es wirklich Lust auf Schweden, Urlaub, die Schären….ich finde es mehr als gelungen.
Mallorca - Trauminsel und Urlaubsziel vieler Deutscher. Nele, Steuerfahnderin aus Leipzig, hat jedoch anderes im Kopf, als sie nach Mallorca reist: Ihre Schwester ist verstorben, die Polizei geht von Selbstmord aus. Nele kennt ihre Schwester jedoch besser und glaubt nicht an die Selbstmordtheorie, für sie ist ihre Schwester Opfer eines Verbrechens geworden. Noch dazu, wo kurz vorher der Mann ihrer Schwester an fast der gleichen Stelle durch einen Unfall ums Leben kam. Für Nele sind das alles zu viele seltsame Ereignisse.
Schnell lernt Nele eine Clique Ärzte auf der Insel kennen, die hier aus unterschiedlichsten Gründen gestrandet sind, In diesem neuen Freundeskreis findet ihre Verbrechenstheorie Aufmerksamkeit und rasch sind alle vier Ärzte plus Cleo, die Lebensgefährtin von Arzt Ben, in den Fall verstrickt.
Im Krimi lernen wir Mallorca kennen, wie wir es als Touristen nicht unbedingt tun, nämlich passenderweise zum Titel blicken wir "Hinter die Fassaden". Skrupellose Spekulanten, die mit Grundstücken auf der Insel handeln und einheimische Bewohner immer mehr verdrängen, Armut in den Vierteln, die weit weg sind von Sonne, Strand und Meer. Gestrandete Persönlichkeiten, denen die Insel zum Verhängnis wurde. Politische Machenschaften von Ländern, die Staatsbürgerschaften gegen viel Geld vergeben.
Gerade diese Punkte machen den Krimi, neben der Frage: war es Mord, Selbstmord, Unfall, zu einem ganz besonderen Buch. Einige Stellen stimmen beim Lesen sehr nachdenklich und es ist klar, dass es dem Autor hier nicht nur um ein Verbrechen geht, sondern um einen Hinweise auf die aktuellen Probleme und Geschehnisse.
Nebenbei lernen wir auch noch kulinarische Köstlichkeiten der Insel kennen und es ist offensichtlich, dass H.G. Schulz viel Zeit auf der Insel verbracht hat und deswegen die Orte und das Leben so authentisch schildern kann.
Für mich ist das Buch wirklich ein Schatzkästchen und ich würde es unbedingt weiterempfehlen. Außerdem hoffe ich, dass uns der Autor bald wieder mit nach Mallorca nimmt und es eine Fortsetzung geben wird.
Benutzer