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thebookpassion
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Bewertungen

Insgesamt 21 Bewertungen
Bewertung vom 13.05.2018
Der Zirkel der blauen Hand / Die Chroniken von Maradaine Bd.1
Maresca, Marshall Ryan

Der Zirkel der blauen Hand / Die Chroniken von Maradaine Bd.1


ausgezeichnet

Veranix Calbert ist voller Überraschungen, denn tagsüber besucht er die Universität von Maradaine, um seine magischen Fähigkeiten zu verbessern und des Nachts klettert er über die Hausdächer der Stadt, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Auf einen seiner nächtlichen Streifzüge beobachtet Veranix ein zwielichtiges Geschäft und beschießt einzugreifen. Es gelingt ihm die Ware an sich zubringen und plötzlich herrscht absolutes Chaos, denn nicht nur der Boss der Unterwelt möchte die Sachen wiederhaben.

Als allererstes ist mir das Cover sofort aufgefallen, denn die leicht grelle farbliche Gestaltung und auch die Darstellungsart der Figuren erinnert mich an ältere Bücher, die vor allem in den 90er Jahren erschienen sind. Nachdem ich das Buch beendet habe stelle ich zudem fest, dass die Abbildung einfach perfekt den Inhalt wiederspiegelt und nicht einfach nur etwas „schönes“ abgebildet wird.

Im Roman steht vor allem der Protagonist Veranix im Vordergrund, denn zusammen mit ihm entdecken wir seine mittelalterliche Welt, setzten uns mit der Magie und auch mit so einigen Problemen auseinander. Seine Zeit in der Uni sitzt Veranix eher ungerne ab und schläft aufgrund seiner nächtlichen Aktionen öfters ein, dies schildert der Autor mit so viel Witz, dass ich einfach lachen muss. Als Studentin kann ich es auch recht gut nachvollziehen, dass manche Vorlesungen einen zum Schlafen einladen.

Schnell ist mir Veranix ans Herz gewachsen, da er einfach so vielschichtig ist. Einerseits hat er immer einen lustigen und frechen Spruch auf den Lippen und andererseits kann er auch ernst sein und setzt sich für die Gerechtigkeit ein. Diese Kombination aus unbeschwert und absolut ernst hat mir einfach sehr gut gefallen und der Zwiespalt zwischen diese beiden Charaktereigenschaften werden einfach grandios beschrieben. Veranix ist kein strahlender Held, der sich nicht aufregt, an sich zweifelt oder dem alles auf anhieb perfekt gelingt. Manchmal ist er einfach so tollpatschig, handelt erst und überlegt dann und genau dies verleiht der Figur etwas realistisches.

Alles in allem konnte mich der Roman mehr als überzeugen. Ich war von Anfang an von Veranix fasziniert und bin gespannt, welche Wege er noch einschlagen will. Wer also Lust auf eine Internatsgeschichte mit älteren Protagonisten hat, ist hier definitiv richtig.

Bewertung vom 17.04.2018
Der Zorn der Gerechten / Scythe Bd.2
Shusterman, Neal

Der Zorn der Gerechten / Scythe Bd.2


ausgezeichnet

In ferner Zukunft ist es den Menschen gelungen die perfekte Welt zu erschaffen. Es gibt keine Kriege mehr, niemand muss Hungern und auch die Krankheiten sind längst besiegt. Damit die Welt jedoch nicht überbevölkert wird, müssen auch in einer perfekten Welt Menschen sterben. Die Aufgabe der Scythe ist es über den Tod und somit auch über das Leben zu entscheiden. Sie versuchen das Gleichgewicht der Welt aufrechtzuerhalten. Diese Aufgabe ist für viele Scythe nicht leicht, denn hätten sie Spaß am Morden währen sie dann nicht Monster? Citra und Rowan werden unfreiwillig in die Ausbildung zur Scythe gedrängt. Fortan werden die beiden in der Kunst des Tötens unterrichtet.



Nachdem ich den ersten Teil der Trilogie sehr mochte, musste ich unbedingt sofort den Folgeband lesen. Ich konnte es gar nicht abwarten zu erfahren, wie es mit den liebgewonnenen Figuren weitergeht und welche überraschende Wendungen sich Neal Shusterman noch ausdenkt. Zwischen dem ersten Band und dem zweiten lagen bei mir daher nur wenige Tage, sodass ich natürlich ohne Probleme wieder in die Geschichte rund um das Leben der Scythe einsteigen konnte.

Im ersten Teil gab es immer mal wieder Tagebucheinträge von verschiedenen Scythes. In diesem Teil erhält der Thunderhead Raum seine Gefühle und Beweggründe zu erläutern. Die kurzen Auszüge aus seinen Gedanken haben mir geholfen die künstliche Intelligenz besser zu verstehen und warum oder wieso der Thunderhead so handelt. Doch nach wie vor bin ich gegenüber der Figur etwas skeptisch, denn ich erwarte einfach immer einen großen Knall. Mir gefällt es einfach so gut, dass die Figuren nicht schwarz oder weiß sind, dass man überlegen muss, ob man sie mag oder nicht, man über sie spekulieren kann und so Raum für eigene Gedanken und Schlussfolgerungen hat.

Auch in diesem Teil konnte mich Shusterman mal wieder mit einigen Wendungen überraschen. Ich möchte jetzt aber nicht auf Beispiele eingehen, da ich sonst spoilern würde. Ich möchte meine Begeisterung aber einfach Luft machen. Es gelingt dem Autor meisterlich mich immer wieder auf die falsche Fährte zu führen und ich habe das Gefühl, dass bei Shusterman einfach (im positiven Sinne) alles möglich ist.

Zudem gefällt es mir, dass die Story nicht nur rasant und unterhaltsam ist, sondern auch zum Nachdenken. Im ersten Teil stand vor allem die Frage im Fokus, was eigentlich die perfekte Welt ist und ob eine perfekte wirklich glücklich macht. Der zweite Teil setzt sich vor allem mit moralischen Fragen auseinander. Wie viel darf man für Gerechtigkeit opfern oder gar andere Menschen benutzen? Gerade Jugendromane sind mir oft etwas zu oberflächlich und thematisieren mir zu wenig aktuelle oder wichtige Themen. Shusterman gelingt es aber die eben genannten Fragen und eine interessante und witzige Story zu verbinden.

Die Figuren entwickeln sich alle sehr realistische, denn das Geschehen des ersten Bandes geht nicht spurlos an ihnen vorüber. Alle werden durch wichtige Ereignisse geprägt und dies spiegelt sich auch im Handeln und Denken der Figuren wider.

Insgesamt konnte mich auch der zweite Teil der Reihe absolut überzeugen und ich kann den dritten Teil kaum erwarten. Ein spannender, rasanter und durchaus tiefgründiger Jugendroman.



© www.thebookpassion.de

Bewertung vom 27.03.2018
Das dunkle Archiv / Die unsichtbare Bibliothek Bd.4
Cogman, Genevieve

Das dunkle Archiv / Die unsichtbare Bibliothek Bd.4


ausgezeichnet

Irene Winters hat durch ihre Arbeit bei der unsichtbaren Bibliothek schon einige gefährliche Abenteuer erlebt. Doch so etwas wie Urlaub scheinen Irene und Kai nicht zu kennen und begeben sich schon wieder auf ein neues Abenteuer. Überraschenderweise versucht eine Drachenfrau Irene für einen wichtigen Auftrag anzuheuern, doch dies ist strengstens verboten, denn die unsichtbare Bibliothek muss neutral agieren und darf sich nicht in die Politik der verschiedenen Völker einmischen. Irene lehnt daher das Angebot der Drachenfrau ab. Irene fühlt sich gezwungen dies der Bibliothek zu melden und versucht das Geheimnis, dass hinter dem Angebot steckt zu ergründen.

Nur wenige Reihen können mich so begeistern, dass ich immer sehnsüchtig auf den nächsten Band warte. Oftmals beginne ich eine Reihe und höre nach dem ersten oder zweiten Band auf weiterzulesen. Bei der Reihe rund um die unsichtbare Bibliothek ist dies jedoch ganz anders. Sehnsüchtig habe ich auf den nächsten Teil Reihe gewartet. Für mich stimmt bei der Reihe einfach alles, denn sie ist rasant, humorvoll und kreativ.

Gerade zu Beginn frage ich mich immer, in welches Abenteuer Irene sich wieder stürzt und vor allem, in welche Fettnäpfchen sie wieder tritt, denn das passiert ihr recht häufig. Das neuste Abenteuer führt Irene und Kai, ihr Lehrling, in ein New York der 20er-Jahre. Die Welten, die Genevieve Cogman in ihren Romanen erschafft strotzen einfach nur so voller tollen Ideen und bleiben dennoch authentisch. Geschickt fängt die Autorin die Atmosphäre der Stadt, durch die Beschreibung der vorherrschenden Mode, Sitten oder der Umgebung ein. Dabei verliert sie sich nicht in unnötige Beschreibungen, die mehrere Seiten lang sind, sondern lässt diese geschickt durch z. B. Dialoge mit in die Handlung einfließen.

Es würde sich nicht um einen Roman rund um Irene Winters und die unsichtbare Bibliothek handeln, wenn es keine aberwitzige Verfolgungsjagden geben würden, bei denen oft so einiges schiefgeht. Auch dieser Roman ist voller Spannung und brenzligen Szenen. Oft gelingt es Irene nur durch kreative und auch witzige Ideen zu entkommen.

In den vorherigen Bänden standen vor allem die Elfen im Vordergrund und so konnte man einiges über ihr politisches System, ihren Regeln und ihrer Lebensweise erfahren, sodass sie beispielsweise Chaoswelten lieben. In den vorherigen Bänden hat man nur wenige Informationen erhalten, gerade genug, um Kai etwas besser zu verstehen. Durch das zwielichtige Angebot der Drachenfrau muss Irene in die Welt der Drachen abtauchen und Informationen sammeln, sodass man einen tollen Einblick in das politische System der ordnungsliebenden Drachen erhält.

Insgesamt konnte mich auch der vierte Band der Reihe Überzügen und die Luft ist definitiv noch nicht raus! Eine rasante und humorvolle Geschichte.

Bewertung vom 14.04.2017
Die flammende Welt / Die unsichtbare Bibliothek Bd.3
Cogman, Genevieve

Die flammende Welt / Die unsichtbare Bibliothek Bd.3


sehr gut

Irene und Kai befinden sich auf ihrem nächsten Abenteuer und wie so oft lauern die Gefahren für die beiden Überall. Nachdem Irene und Kai erfolgreich ein Buch für die unsichtbare Bibliothek sichern können werden sie verfolgt und sie wollen sich in die Bibliothek retten. Es passiert jedoch das undenkbare: Der Rückweg zur Bibliothek ist versperrt. Ist dies nur ein gefährlicher Zufall oder steckt noch mehr dahinter?

Ich habe mich auf das neuste Abenteuer von Irene und ihren beiden Freunden Kai und Vale sehr gefreut. Nach dem vorherigen Band musste ich einfach unbedingt wissen, wie es mit Irene weitergeht und ob sie noch eine Chance von der Bibliothek erhält. Leider wurden die vorherigen Geschehnisse und die daraus resultierenden Entscheidungen und Ergebnis nur mit wenigen Nebensätze abgehandelt. Ich hätte es wesentlich besser gefunden, wenn die einzelnen Bände noch stärker verbunden wären, sodass dadurch ein großes Ganzes entsteht.

Im vorherigen Band hat man vor allem etwas über die Drachen und Elfen erfahren. In „Die flammende Welt“ steht vor allem die unsichtbare Bibliothek und ihr Erzfeind Albrecht. Man erhält immerhin einen recht kleinen Einblick in die Hierarchie und Abläufe der Bibliothek. Auch nach dem dritten Band bin ich mir immer noch nicht sicher, ob die unsichtbare Bibliothek mag oder nicht. Die Bibliothek ist weder gut noch böse und gerade das gefällt mir. Mir gefällt es, dass die Autorin sich hier weigert strikte Grenzen zu ziehen und nicht alles in schwarz oder weiß einordnet.

Der dritte Band steht den vorherigen Bänden bezüglich Spannung in nichts nach. Vor allem das Ende war absolut rasant und gewaltig. Doch war ich nicht mit allen Aspekten zufrieden. Viele Sachen wurden zuvor in der Geschichte aufgebauscht, zum Ende hin wurden die Aspekte jedoch nur mit wenigen Sätzen abgehandelt. Durch Morddrohungen gegen Kai und Irene und auch konkrete Mordversuche bringt die Autorin immer wieder Spannung in die Geschichte und ich habe mich immer öfter gefragt, ob hinter dieser oder jener Ecke ein neuer Anschlag auf die tapferen Freunde wartet.

Die Figuren gefallen mir nach wie vor sehr gut. Sie handeln oft unvorhersehbar und die ein oder andere Figur hätte ich einfach ganz anders eingeschätzt.
In diesem Teil erhält man zudem wesentlich mehr Information über den Todfeind der Bibliothek: Albrecht. Es wird gelüftet, warum er so handelt und welche Ziele er teilweise verfolgt Er erhält eine Geschichte und auch eine Vergangenheit, sodass er nicht mehr wie der typische Klischeeantagonist wirkt. Mir hat vor allem die fehlende Liebesstory in den vorherigen Bänden gefallen. Der Roman benötigt einfach keine Liebesgeschichte, um aufregender oder spannender zu sein. Deswegen haben mich grade gewisse Andeutungen zwischen zwei Figuren absolut nicht gefallen und ich hatte große Angst, zum Glück doch unbegründet, dass wieder eine absolut nervige Liebesgeschichte in den Vordergrund rückt.

Insgesamt ist „Die flammende Welt“ trotz ein oder zwei Kritikpunkten eine gelungene Fortsetzung. Die Geschichte ist absolut rasant, atmosphärisch und strotzt nur so vor kreativen Ideen.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Bewertung vom 21.03.2017
Die unsichtbare Bibliothek Bd.1
Cogman, Genevieve

Die unsichtbare Bibliothek Bd.1


ausgezeichnet

Die unsichtbare Bibliothek ist ein Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Parallelwelten, doch nur ausgewählte Personen wissen etwas über die Existenz. Bibliothekare sammeln aus allen Welten die verschiedensten und wichtigsten Bücher der Parallelwelten um sie zu sichern oder um sie zu analysieren. Irene Winter ist eine eben dieser Bibliothekare. Der neuste Auftrag bringt Irene und ihren Gehilfen Kai in ein viktorianisches London. Dort sollen sie eine seltene Version der grimmschen Märchen ausfindig machen und zur unsichtbaren Bibliothek bringen. Doch schnell wird klar, dass Irene und Kai sich mitten in einem lebensgefährlichen Abenteuer befinden, denn auch andere begehren das Buch.


Ich habe schon einige durchwachsene Meinungen zu diesem Buch gehört und war daher etwas skeptisch, dennoch konnte ich als bekundende Bibliophile einfach keinem Roman aus dem Weg gehen, der sich mit der Liebe zu Büchern und Literatur beschäftigt und auch noch phantastische Elemente enthält.
Zum Glück konnte mich der Roman jedoch positiv überraschen. Die Welt ist einfach grandios und wunderbar ausgearbeitet. Die unsichtbare Bibliothek dient als Bindeglied zwischen den vielen Parallelwelten und nur Bibliothekare können diese mithilfe ihrer buchigen Magie betreten und dementsprechend auch verlassen. Durch Bücher erhalten Bibliothekare ihre Macht und können die Sprache wirken. Je mehr Bücher in einem Raum oder Umgebung sind, desto stärker ist die Magie. Die Autorin hält sich nicht viel mit Erklärungen auf, sodass man des Öfteren zum Nachdenken angeregt wird und den eigenen Gedanken Raum gegeben werden kann. Zusammen mit Irenes Lehrling Kai lernt man nach und nach die Strukturen der Bibliothek kennen.

Die Autorin greift des Öfteren auf Klischees zurück und baut jedoch auch geschickt eigene Ideen mit ein. Elfen, Drachen, Vampire oder auch Werwölfe bewohnen mehr oder weniger geheim die unterschiedlichen Parallelwelten und sind ein fester Teil der unterschiedlichen Gesellschaften. Drachen und Elfen sind dabei erbitterte Feinde, denn die Drachen bevorzugen die absolute Ordnung und die Elfen wünschen sich nichts sehnlicher, als die Welten ins Chaos zu stürzen.

Irenes forsche und zugleich einfühlsame Art hat mich oft zum Schmunzeln gebracht und ich finde ihren Humor einfach toll. Ich kam nicht umhin mit den beiden Protagonisten mitzufiebern, da es der Autorin perfekt gelingt, die rasanten Stellen zu beschreiben und Spannung zu erzeugen.

Auch der Schreibstil konnte mich überzeugen. Die Autorin schildert detailreich das Geschehen und greift des Öfteren auf verschachtelte Sätze zurück, so etwas mag man oder eben nicht. Ein kleiner Kritikpunkt habe ich dann doch noch. Die Sprache der Bibliothekare ist zur Kennzeichnung dick geschrieben und vor allem an Anfang bin ich über eben diese dick gedruckten Wörter oft gestolpert und musste das eine oder andere Mal die vorherigen Sätze erneut lesen.

Irene ist eine absolut sympathische Figur. Sie ist stark und selbstbewusst. In manchen Momenten zweifelt sie jedoch auch an sich selbst und trifft auch durchaus falsche Entscheidungen. Dies verleiht der Protagonisten einfach eine gewisse Tiefe und sie wirkt absolut realistisch und nicht flach. Ihr Lehrling Kai ist oft voller Übermut und Leidenschaft. Er will des Öfteren einfach aus dem Affekt handeln besinnt sich jedoch oft genug, sodass sie nicht noch stärker in ihr Verderben reinreiten.

Insgesamt konnte mich „Die unsichtbare Bibliothek“ positiv überraschen und ich bin froh, dass ich trotz der vielen negativen Meinungen den Roman gelesen habe. Die vielschichtige Welt konnte mich überzeugen und auch Irene war mir von Anfang ans sehr sympathisch.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Bewertung vom 18.03.2017
Das Herz der verlorenen Dinge
Williams, Tad

Das Herz der verlorenen Dinge


ausgezeichnet

Der Krieg ist beendet und dennoch ziehen die Nornen weiter durch Osten Ard. Die Menschen beobachten dies kritisch und sie beschließen ihre Feinde aus ihrem Land zu vertreiben und endgültig zu vernichten. Zudem geht das Gerücht um, dass die Königin ihrer Feinde nicht, wie zuvor angenommen, wirklich tot ist, sondern in einem heilenden Schlaf gesunken ist.

Endlich geht das Abenteuer in der grandiosen und facettenreichen Welt Ostern Ards weiter. Das ständige flehen der großen Fangemeinde von Tad Williams konnte ihn tatsächlich (zum Glück) dazu bewegen noch weitere wundervolle Geschichten zu verfassen. Endlich kann ich mich also wieder in neuer Abenteuer stürzen und die komplexe Welt genießen.

Ohne viel Federlesen ist man sofort mitten im Geschehen und es fühlt sich so an, als ob man sich selbst zwischen den Kriegern befindet. Auch wenn der Kriegszug ein zentrales Thema ist, wird die Gewalt nicht verherrlicht oder gar glorifiziert. Viel mehr nähert sich Tad Williams dieser Thematik sehr bewusst und kritisch. Er schildert die Angst, die Nöte und die Sehnsucht der Soldaten authentisch und ich konnte die Ausgebranntheit und Leere der Figuren förmlich spüren.

Die Geschichte setzt sich aus drei Handlungssträngen zusammen, sodass man den Herzog Isgimnur von den Rimmersleuten und seine Soldaten oder auch die Nornen, wie beispielsweise den Großmeister Viyek kennen lernt. Dies ermöglichte mir, beide Seiten kennen und verstehen zu lernen. Oft konnte ich gar nicht genau sagen, wer mir jetzt wirklich sympathischer ist oder nicht. Tad Williams denkt nicht in schwarz-weiß und gestaltet seine Figuren absolut authentisch und mehrdimensional. Jede Seite und jeder Charakter hat Schwächen und Stärken und man kann die Beweggründe oft sehr gut nachvollziehen.

Ich war doch recht überrascht, als ich den Roman endlich in den Händen hielt, da er doch recht kurz ist und man von Tad Williams ein anderes Kaliber gewöhnt ist. Dennoch konnte er mich, schon ab der ersten Seite, mit seinem gewohnt bildhaften und ausschweifenden Erzählstil in seinen Bann ziehen und die Geschichte, als auch die Figuren, erhalten genug Raum um sich vollkommen entfalten zu können.

Das lange Warten hat sich gelohnt und Tad Williams konnte mich mit seiner facettenreichen Welt erneut begeistern. Seine Figuren wirken absolut authentisch und heben sich deutlich von „Einheitsbrei“ ab.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Bewertung vom 15.03.2017
Schattenkrone / Royal Blood Bd.1
Herman, Eleanor

Schattenkrone / Royal Blood Bd.1


gut

Alex fühlt sich in seiner eignen Haut nicht wohl und wünscht sich nur eins: Endlich aus dem Schatten seines Vaters zu treten und sich zu beweisen. Er fühlt sich unter den vielen Leuten einsam und nur sein bester Freund Heph scheint zu ihm zu halten. Durch puren Zufall trifft er auf eine neue Verbündete Kat. Doch sie verfolgt eigene Pläne, von dem der Prinz noch nicht einmal etwas ahnt.

Ich war absolut gespannt auf den Roman, da sich alles in der Welt rund um Alexander den Großen abspielt und ich diese Idee als erfrischend neu empfand. Die Geschichte ist voller Intrigen und Machtspiele, was sich für diese Zeit auch einfach gehört. Die Welt wirkte auf mich authentisch und lebendig. Man merkt einfach, dass die Autorin vor allem eine Schriftstellerin aus dem historischen Bereich ist.
Zudem gelingt es ihr recht Geschickt, vor allem zum Ende hin, einige Fantasy Elemente mit einfließen zu lassen. Zusammen mit Kat und den anderen Figuren entdeckt man die unterschiedliche Magie der Welt, sodass man mit den magischen Elementen nicht überschüttet, sondern nach und nach herangeführt wird.

Ich hatte jedoch stellenweise einfach das Gefühl, dass sich die Autorin etwas übernommen hat. Es gibt in dem Roman insgesamt 5 Handlungsstränge und das ist für einen Roman mit recht großer Schrift und gerade mal knapp 600 Seiten einfach zu viel. Die Handlungen als auch die Charaktere erhalten so nicht genug Raum, um sich wirklich authentisch weiterzuentwickeln. Auch die Sprache wirkte auf mich einfach zu seicht und ich hatte das Gefühl, dass die Autorin Jugendlichen zu wenig zutraut.

Das größte Problem hatte ich jedoch mit den Figuren. Allesamt wirkten die Charaktere absolut naiv auf mich. Keine einzige Figur hat erst nachgedacht und dann gehandelt und das hat mich oft schier zur Verzweiflung getrieben. Auch die Konflikte zwischen den Protagonisten wirken zu gestellt und unrealistisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich jemand so kindisch und unreif in dem Alter verhält. Aufgrund der negativen Punkte ist es mir überhaupt nicht gelungen eine richtige Beziehung zu den Figuren aufzubauen, sodass ich auch nicht richtig mitfiebern konnte. Erst zum Ende hin entwickelten sich die Figuren, sodass sie weniger naiv und unrealistisch wirkten. Sie fangen an erst nachzudenken und dann zu handeln, dies hat mir jedoch einfach zu lange gedauert.

Insgesamt steckt der Roman voller Potenzial, das leider nicht genutzt wurde. Die Welt und die Idee, die dahinter steht, ist wirklich toll und kreativ aber leider haben die Figuren mir den Lesespaß deutlich verdorben.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Bewertung vom 22.06.2015
Ein einziger Moment / Eversea Bd.1
Boyd, Natasha

Ein einziger Moment / Eversea Bd.1


weniger gut

Wie so oft übernimmt die Kellnerin Keri Ann die Nachtschicht in ihrem Restaurant und zunächst traut sie ihren Augen nicht, denn kein geringerer als der berühmte Schauspieler Jack Eversea bestellt ein Getränk bei ihr. Keri Ann ist geschockt und überrascht, denn ihre Heimatstadt Butler Cove ist ein kleines und sehr verschlafenes Städtchen. Jack hat jedoch triftige Gründe, warum er vor seinem turbulenten Leben in Hollywood flieht. Schnell spüren die beiden ein Kribbeln, wenn sie den jeweils anderen sehen. Jedoch stammen sie aus unterschiedlichen Welten und die Frage steht im Raum, ob die Liebe von den beiden überhaupt eine Chance hat.

Als ich das wirklich wunderschöne Cover von ,,Eversea- Ein einziger Moment“ gesehen habe war ich sofort verzaubert und ich hoffte auf einen schönen kurzweiligen Roman für sonnige Tage und wurde leider bitter enttäuscht, denn der Inhalt kann definitiv nicht mit dem Äußeren mithalten. Ich merke einfach immer wieder, dass Liebes bzw. Frauenromane einfach nichts mehr für mich sind, da ich sie im besten Fall als mittelmäßig empfinde. Die Autorin hat einfach ganz tief in die Klischeekiste gegriffen und wartet kaum mit eigenen Ideen auf. Der komplette Roman dreht sich um ein schüchternes Mädchen, dass sich ihrer Schönheit und Intelligenz nicht bewusst ist und erst einen weltgewandten und von sich überzeugten Filmstar benötigt, um zu verstehen, wie toll sie doch eigentlich ist und natürlich wird dem Filmstar auch erst durch ihr bewusst, was er im Leben verpasst und welche Werte wichtig sind. Mir kommt die Geschichte schon nach den ersten Seiten bekannt vor, da ich das schon zu genüge in anderen Romanen gelesen habe. Schon ab den ersten Seiten war mir klar, wie der Roman enden wird und ich frage mich, wie man aus so wenig Inhalt in einen Mehrteiler aufteilen kann, denn ein etwas umfangreicher Roman (Einteiler) würde es auch tun.

Die Geschichte lässt sich leicht und flüssig lesen, da eine nur sehr leichte und gut verständliche Sprache gewählt wird. Jedoch gelingt es der Autorin nicht mich mit ihrem Schreibstil einzufangen und der Spannungsbogen geht von der ersten bis zur letzten Seite einfach gegen Null.

Nicht nur bei der Geschichte greift die Autorin tief in die Klischeekiste sondern auch bei den Protagonisten, denn die Figuren besitzen weder Ecken und Kanten und wirken einfach zu glatt, sodass ich einfach nicht mitfiebern konnte. Die Entwicklung der Figuren wirkt an den Haaren herbeigezogen und einfach nicht authentisch. Ich habe dadurch viele Entscheidungen oder Handlungen einfach nicht ernst nehmen können. Auch der Versuch der Autorin Jack etwas mehr Leben einzuhauchen, indem sie ihm eine wirklich schlechte Kindheit verpasst schlägt fehl und wirkt einfach zu gezwungen.

Alles in allem hat mich der Roman einfach restlos enttäuscht und ich werde erst mal die Finger von diesem Genre lassen. Die Autorin bedient sich einfach jedem Klischee und die Geschichte wirkt dadurch einfach unglaubwürdig und flach.

Bewertung vom 11.06.2015
Am Ende des Friedens / Die Brücke der Gezeiten Bd.2
Hair, David

Am Ende des Friedens / Die Brücke der Gezeiten Bd.2


sehr gut

Die nächste Mondflut naht und die Kontinente bereiten sich für die entscheidene Schlacht vor, denn die Mondflutbrücke wird sich bald aus dem Wasser erhebt und die verfeindeten Kontinente verbinden. Der Ausgang des Kriegs hängt von nur wenigen Protagonisten und ihren Entscheidungen ab, doch ist sich kein Protagonist wirklich bewusst, welche Konsequenzen ihrer Entscheidungen haben können.
Alaron versucht zu erfahren, warum er die Magier Prüfung nicht bestanden hat und stößt dabei auf ein gut gehütetes Geheimnis und dieses Geheimnis könnte alles verändern.
Während dessen versucht Elena die Junge Regentin Cera zu beschützen und unterstütz sie in allen Dingen, doch es ist die Zeit des Misstrauens.
Ramita gewöhnt sich langsam an ihre Rolle als Ehefrau des alten aber mächtigen Magiers. Sie ist hin und her gerissen zwischen ihrem Ehrgefühl und ihrer Liebe zu Karim.


,,Am Ende des Friedens“ ist eine gelungen Fortsetzung und die zuvor angedeuteten Konflikte spitzen sich immer mehr zu. Erneut erlebt man die Vorkriegszeit aus verschiedenen Perspektiven und so konnte ich die Beweggründe der einzelnen Parteien sehr gut verstehen und nachvollziehen. Gespannt habe ich verfolgt, welche Partei einen Vorteil hat, dies konnte sich allerdings schnell ändern und so gelingt es dem Autor durch das ständig Katz und Maus Spiel eine anhaltende Spannung aufzubauen. Bis zum Ende hin ist das Machtverhältnis relativ ausgewogen und so ist auch zum Ende des zweiten Bandes noch alles offen und möglich.
Die Ideen die hinter der Mondflutbrücke steckt faszinieren und begeistert mich. Jedoch gibt aus auch altbekanntes wie z.B. der Aufbau der politischen Intrigen und auch einzelne Figuren erinnern mich an manch andere Charaktere.

Jede Figur ist überzeugt das Richtige zu tun und auf der richtigen Seite zu stehen und schlussendlich entscheidet der Sieg, ob die Figuren die richtigen Ideale haben oder nicht. Keine Figur ist wirklich grundsätzlich Gut oder Böse. Jedoch handeln die Charaktere alle Interessen geleitet.
Geschickt verwebt der Autor die verschiedenen Schicksale zu einem großen Ganzen und es gelingt ihm perfekt zu verdeutlichen welche Rollen die einzelnen Protagonisten im großen Konflikt einnehmen.
Jede Figur ist im Wandel und verändert sich und wächst an ihrer Aufgabe. Jedoch verändern sich leider einige Protagonisten nicht immer zu ihrem Vorteil und haben bei mir einige Sympathiepunkte eingebüßt.
Elena wirkte im ersten Band sehr selbstbewusst und auch sehr intelligent. In ,, Am Ende des Friedens“ übersieht sie jedoch sehr oft offensichtliche Gegebenheiten und bringt sich dadurch in Schwierigkeiten. Zudem achtete sie im zweiten Band wesentlich weniger auf ihre Umgebung und wirkt stellenweise einfach etwas oberflächlich.
Die Passagen mit dem jungen Magier Alaron konnten mich von Anfang an begeistern, da er sich einfach nicht unterkriegen lässt und sich weigert aufzugeben. Die Detektivarbeit, die er mit seinen Freunden betreibt, um das Geheimnis rund um seine Abschlussarbeit zu lösen, hat dem Roman das gewisse etwas verliehen und mich gut unterhalten.
Ramita wurde im ersten Teil leider nur sehr blass und oberflächlich skizziert. Der Autor lässt sie jedoch im zweiten Teil stark reifen und verleiht ihr mehr Tiefe. Sie wirkt einfach nicht mehr wie eine junge verwöhnte Tochter.

David Hair legt großen Wert auf die Gestaltung seiner Figuren und beschreibt sie und ihre inneren Kämpfe sehr detailliert. Zudem bedient er sich erneut einem klaren und nüchternen Schreibstil, der weder kompliziert, noch zu einfach wirkt. Geschickt baut David Hair die verzweifelte, düstere und erwartungsvolle Atmosphäre der Vorkriegszeit auf.

Alles in allem konnte mich auch der zweite Band der Reihe Überzeugen. Der Autor geht noch wesentlich intensiver, als im ersten Teil, auf die einzelnen Protagonisten ein und schafft es die Eindrücke jeder Figur bezüglich der Vorkriegszeit perfekt einzufangen.

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Bewertung vom 31.05.2015
Brennende Schwerter / Falling Kingdoms Bd.2
Rhodes, Morgan

Brennende Schwerter / Falling Kingdoms Bd.2


ausgezeichnet

Der Blutkönig hat seinem Namen alle Ehre gemacht und durch eine blutige und brutale Schlacht Auranos und Paelsia erobert. Die junge Cleo ist fortan die Gefangene und Spielfigur des blutrünstigen Königs. Sie wird gezwungen sich mit dem gefühlskalten Magnus zu verloben. Cleo muss mit ansehen, wie ihr Volk versklavt und belogen wird. Doch Cleo weigert sich aufzugeben und schmiedet mit ihrem einstigen Feind, dem Rebell Jonas einen Plan, um ihr Volk von der Schreckensherrschaft zu befreien.

,,Brennende Schwerter“ knüpft inhaltlich nahtlos an den Vorgängerband an. Erneut stehen vor allem politische Intrigen im Vordergrund, denn nun muss es dem Blutkönig gelingen an der Macht zu bleiben .

Im zweiten Band nimmt die Magie eine wesentlich wichtigere Rolle ein. So werden
die Geheimnisse rund um die Wächter nach und nach gelüftet. Erstmalig erhält man Einblicke in die Lebenswelt der Wächter und schnell wird klar, dass sich die Wächter nicht unbedingt einig sind und jeder sein eigenes Ziel verfolgt. Auch auf Lucias magisches Talent wird deutlich mehr eingegangen und man erkundet zusammen mit der Protagonistin ihre magischen Fähigkeiten.
Wie schon im Vorgängerband wird das Geschehen aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten wie z.B. Jonas geschildert. Jedoch gibt es auch wenige Kapitel aus der Sicht eines Wächters, diese Perspektive gab mir die Möglichkeit mehr über die Magie und die Welt der Wächter zu erfahren. Durch die verschiedenen Perspektiven erhält man einen vielfältigen Einblick in die Intrigen und Pläne der einzelnen Parteien. Zudem überschneiden sich die einzelnen Handlungsstränge der Protagonisten stellenweise und der Autorin gelingt es, die Ereignisse und Situation wirklich gelungen aus verschiedenen Perspektiven darzustellen.

Geschickt führt Morgan Rhodes neune Charakter ein und man erfährt durch die neuen Figuren noch mehr über die gefährliche Zeit in den Königreichen. So wird durch die neue Figur Lysandra verdeutlicht, wie grausam der Blutkönig ist und was passiert, wenn man sich weigert seine Befehle zu befolgen und sich seinem Streben nach Macht in den weg stellt.
Der Blutkönig Daius nimmt in ,, Brennende Schwerter“ einen deutlich größeren Part ein und so herrscht im zweiten Band eine wesentlich düstere Atmosphäre als im ersten Teil, da der König seinem Namen alle Ehre macht. Er scheut nicht davor hunderte von Menschen qualvoll sterben zu lassen um sein ehrgeiziges Ziel zu erreichen und auch seine Familie muss stark unter dem Tyrannen leiden.
Die Protagonisten sind allesamt dazu gezwungen sich unter extremen Bedingungen zu verändern und vor allem erwachsen zu werden. Cleo macht eine deutliche Veränderung durch und wirkt wesentlich erwachsender, auch wenn stellenweise der jugendliche Trotz aus ihr spricht.
Gerade in diesem Band wird deutlich, wie sehr Magnus seinen Vater verachtet und er die Entscheidungen seines Vaters nicht gut heißt. Er traut sich jedoch nicht gegen seinen Vater offen zu rebellieren, da er Angst vor den Konsequenzen hat. Auch Lucia verändert sich stark. Sie wird von dem netten und naiven Mädchen zu einer sehr ambivalenten jungen Frau. Einerseits hat sie Angst vor ihrer eigenen Macht und andererseits genießt sie es ihre Magie auszuüben und andere damit zu verletzten oder zu demütigen.
Leider habe ich mich in diesem Band etwas schwer mit Jonas getan, da er einfach zu oft wirklich sehr naive und nicht nachvollziehbare Entscheidungen getroffen hat. Er hat damit das Leben vieler Menschen riskiert und hätte durch einige logische und taktischen Entscheidungen wesentlich mehr erreichen können. Er wirkt teilweise einfach wie ein kleiner Junge, der mit der ungerechten Welt hadert und am liebsten mit dem Fuß aufstampfen würde.

Alles in allem konnte mich der zweite Teil begeistern. Endlich habe ich tiefere Einblicke in die Magie der Wächter erhalten und die neuen Hintergrundinformationen verleihen der Welt endlich einen magische Note.

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