Das Tiptoi-Buch "Die Erde" präsentiert eine vielfältige Sammlung verschiedenster Themen der Physischen Geographie.
Kinder entdecken spielerisch die Geheimnisse der Ozeane, lernen etwas über Klimatologie und ihnen wird Vulkanologie näher gebracht. Auch komplexe Themen wie Gesteinskreislauf, Kohlenstoffkreislauf, Plattentektonik werden behandelt. Einigen Klimazonen, wie den Tropen und der Polarzone werden ganze Seiten gewidmet.
Die interaktiven Elemente machen schwierige Zusammenhänge verständlich. Die detailreichen Zeichnungen und Grafiken veranschaulichen vieles, auch wenn echte Fotos fehlen. Der Tiptoi-Stift ergänzt dies mit spannenden Erklärungen und Spielen. Das Buch richtet sich an Kinder ab 6 Jahren und setzt echtes Interesse voraus - die vielen Fachbegriffe und komplexen Zusammenhänge erfordern Konzentration. Man muss schon der auditive Lerntyp sein, um alles nachvollziehen zu können. Für naturwissenschaftlich begeisterte Kinder ein faszinierendes Lernerlebnis.
"Cosmix - Vom Urknall bis zum Menschen" von Laurent Schafer ist für mich der erste Ausflug in die Welt der Graphic Novels. Und was für einer! Das Buch nimmt einen mit auf einen wilden Ritt, der beim Urknall beginnt und bis zur Entwicklung des Menschen reicht. Das Cover spiegelt genau das wieder, was einen erwartet: Ein farbenfroher Comic. Das Buch erzählt eine beeindruckend lange Geschichte in kompakter Form, was an sich schon eine Leistung ist - wenngleich mich doch die 224 Seiten etwas schockiert hatten, aber es ist auch wirklich viel Inhalt!
Nicht alles, was wissenschaftlich erklärt wird, habe ich auf Anhieb verstanden. Die Themen sind komplex und werden in einem rasanten Tempo präsentiert. Doch das hat dem Lesespaß keinen Abbruch getan. Im Gegenteil, ich war durchgehend gut unterhalten. Der feine Humor macht die Lektüre kurzweilig.
Die Geschichte wird durch die Zeichnungen erst wirklich greifbar und veranschaulicht hier die Naturwissenschaft. Die Verbindung von Text und Bild ist sehr gut gelungen und trägt maßgeblich dazu bei, dass man auch dann am Ball bleibt, wenn man den wissenschaftlichen Erklärungen nicht immer folgen kann.
Ich könnte mir vorstellen, dass das Buch bei dem einen oder anderen das Interesse geweckt, sich mit einem Thema noch genauer zu beschäftigen.
Fazit: Eine klare Empfehlung für alle, die eine unterhaltsame Einführung in die Geschichte des Universums suchen. Cosmix ist ein gutes Beispiel dafür, wie man komplexe Themen mit Humor und eindrucksvollen Bildern verpacken kann.
"Oishii!" von Stefan Braun ist ein visuell beeindruckender Bildband über japanische Esskultur. Die großformatigen, plakative Fotos wirken authentisch und wunderschön - sie vermitteln perfekt das Gefühl einer echten Japan-Reise.
Die knappen, aber aussagekräftige Texte ergänzen die Bilder gelungen.
Kritisch sind die häufigen Wiederholungen bestimmter Aspekte, besonders die Betonung der hastigen Mittagspausen wird redundant.
Die enthaltenen Rezepte sind zwar erfreulich simpel mit wenigen Zutaten gestaltet, doch viele spezielle japanische Zutaten bleiben für deutsche Küchen schwer zugänglich. Dieses Problem habe ich bei authentischen Rezepten ferner Küchen aber oft. Trotz dieser Einschränkung gelingt es diesem Buch ausgezeichnet, die japanische Esskultur atmosphärisch und anschaulich zu vermitteln. Es verherrlicht nicht die japanische Kultur, sondern vermittelt wertfrei die Kultur.
Das Buch überzeugt vor allem durch seine authentische Darstellung und die gelungene Balance zwischen visueller Ästhetik und informativen Inhalten. Ein wunderschöner Buch für alle Japan-Liebhaber.
Ein vielversprechender Familienratgeber!
Dibbern und Elvarsdóttir erklären die Familienkonferenz in verständlicher, alltäglicher Sprache ohne Fachchinesisch.
Besonders hilfreich: konkrete Beispiele für den Gesprächseinstieg und die detaillierte Darstellung der ersten beiden Konferenzen samt Vorbereitung mit Poster und Protokoll. Die Autorinnen zeigen praxisnah, wie Kinder unterschiedlichen Alters einbezogen werden können, ohne dabei die Verantwortung der Erwachsenen zu untergraben.
Leider wirken die Arbeitsblätter losgelöst vom Hauptkonzept. Auch fehlen Strategien zur Konfliktlösung und Themenvorschläge für regelmäßige Konferenzen - bei wöchentlichen Treffen gehen schnell die Ideen aus.
Trotzdem: Ein mutmachender Ratgeber mit handfesten Werkzeugen für experimentierfreudige Familien.
Dieses tiptoi-Buch bietet Kindern einen wunderbaren und umfassenden Einblick in die vielfältige Arbeit der Polizei. Besonders positiv fällt auf, dass nicht nur die "klassischen" Verbrechen wie Mord und Raub thematisiert werden, sondern das gesamte Spektrum polizeilicher Tätigkeiten kindgerecht dargestellt wird - von Verkehrskontrollen über Spurensicherung bis hin zur Präventionsarbeit.
Die liebevoll gestalteten, detailreichen Wimmelbilder laden zum ausgiebigen Entdecken ein und bieten auch beim wiederholten Betrachten immer neue spannende Details. Fahrzeuge, Ausrüstung und verschiedene Situationen sind authentisch und kindgerecht illustriert.
Die interaktive tiptoi-Funktion macht das Lernen besonders spannend und lebendig, indem sie Geräusche, Erklärungen, kleine Spiele und sogar ein Lied bietet.
Das Cover mit der markanten roten Flagge ist ein absoluter Blickfang und perfekt gewählt - die visuelle Umsetzung zieht sofort die Aufmerksamkeit auf sich und spiegelt das Buchthema brillant wider.
Sophie Jo hat eine wunderbar unterhaltsame und emotionale Liebesgeschichte geschaffen, die das Thema Dating, Beziehungsängste und zu hohe Erwartungen sehr clever und zeitgemäß umsetzt. Die Geschichte um die achtzehnjährige Poppy mit ihren hohen Standards und Cam mit seinen Bindungsängsten ist frisch, modern und authentisch erzählt. Der Schreibstil ist witzig, emotional und sehr zugänglich. Eine schöne Geschichte für junge Erwachsene und Teenager.
Es liest durch die abwechselnden Kapitel aus Cams und Poppys Sicht, die nochmals durch Chat-Einschübe aufgelockert sind, sehr flüssig und abwechslungsreich.
Die Hauptfiguren sind sympathisch und authentisch dargestellt. Ihre Unsicherheiten, Fehler, Ängste und Entwicklung kann ich nachvollziehen.
Das Buch behandelt Beziehungsthemen auf humorvolle und leichte Art, ähnlich wie "10 Dinge, die ich an dir hasse". Eine schöne Lektüre für Leute, die lustig-leichte Liebesromane mögen!
"Müde und geborgen" besticht durch bezaubernde, kindgerechte Illustrationen, die sofort ins Auge fallen. Die warmen Farben und niedlichen Details schaffen eine gemütliche Atmosphäre.
Die sanften Reime sind wunderbar rhythmisch und melodisch - sie lassen sich flüssig vorlesen und schaffen eine beruhigende Stimmung, die perfekt für kleine Zuhörer ist. Die Buchlänge ist ideal dosiert, um die Aufmerksamkeit der Kleinsten nicht zu überfordern.
Das gelungene Vorwort hebt sich positiv hervor und bietet interessante, tiefgreifende Einblicke in die menschliche Natur des Schlafens. Leider enttäuschen die beigefügten Erwachsenen-Tipps: Sie bleiben oberflächlich und bieten erfahrenen Eltern wenig Neues oder Überraschendes.
Trotz dieser Schwäche ist es ein empfehlenswertes Buch für gemütliche Vorlesestunden, das Kinder sanft und liebevoll ins Land der Träume begleitet.
"Kinder von fern" erzählt die bewegenden Geschichten von vier geflüchteten Kindern: Samuel, Fatima, Azad und Tamar. Diese müssen ihre Heimat verlassen - durch Krieg, Verfolgung und Gewalt. Ihre Flucht führt sie zu Fuß, durch Kanalisationen und in Schlauchbooten in eine ungewisse Zukunft.
Die Protagonisten sind Kinder wie alle anderen: Samuel träumt vom Fußball, Fatima liebt das Zeichnen. Durch diese Ähnlichkeiten entdecken unsere Kinder, dass es sich um Kinder "wie du und ich" handelt - mit denselben Träumen und Ängsten. Das schafft Empathie und Verständnis.
Das Buch behandelt die ernste Thematik von Flucht und Verlust mit beeindruckender Authentizität. Die Geschichten basieren auf Erfahrungen von Geflüchteten und zeigen sowohl die Schrecken der Flucht als auch Momente der Menschlichkeit. Auch das Bangen um die Aufenthaltsgenehmigung wird angesprochen.
Am Ende kommen die Kinder in einer Willkommensklasse, wo sie ein neues Kapitel beginnen können.
Es ist ein wichtiges Buch, das Empathie weckt und zeigt, dass hinter diesem politischen und manchmal hasserfüllten Thema menschliche Schicksale stehen und nicht nur Zahlen.
Das Buch „Jenseits der Unendlichkeit“ bietet einen seltenen Einblick in die Weiten des Weltalls. Die Aufnahmen des Webb-Teleskops sind sowohl für Kinder als auch für Erwachsene atemberaubend. Groß und Klein können mit diesem Buch einiges lernen. Leider setzt es aber auch schon etwas Wissen voraus. In der Erläuterung, was ein schwarzes Loch ist, wird das Wort „Gravitation“ erwähnt. Da das Buch ab 8 Jahren ist, müssten solche Fachbegriffe kindgerecht umschrieben werden. Hier wird die unterstützenden Erklärungen der Erwachsenen benötigt. Schade!
Gut finde ich aber die Exkurse zu Lichtwellen und dem Aufbau eines Teleskopes. Es geht zwar ziemlich in die Naturwissenschaft, aber so manchen kleinen Forscher fasziniert solches Fachwissen.
Schön sind auch die kleinen Interviews mit den Forschern und auch die immer wieder faszinierende Frage: Gibt es Leben auf anderen Planeten? Die Texte sind kurz gehalten und die Bilder dominieren.
Auch wenn ich finde, dass das Buch zu viel Wissen voraussetzt, halte ich es dennoch für ein faszinierendes Werk, das so manchen kleinen wissbegierigen Leser fesseln wird und den Eltern so einiges neues Wissen lehren wird.
Das Buch „Kira Katze und die Sache mit dem Streit“ ist ein TipToi-Buch. Die Geschichte ist für Kinder im Alter zwischen 4 und 7 Jahren.
Das Buch ist Tiptoi-typisch mit dem dazugehörigen Stift abspielbar. Es gibt Textabschnitte, die durch Antippen eine Geschichte vorlesen lassen. Die Geschichte ist recht lang, aber wirklich süß und gehaltvoll.
In der Nachbarschaft soll ein Fest stattfinden, zudem sind neue Nachbarn hergezogen. Dies alles birgt einiges an Streitpotenzial. Die Vielfalt von Streit wird thematisiert: Streit mit Nachbarn, Freunden oder auch Geschwistern. Alle Beispiele sind aus dem Lebensalltag von Kindern und daher gut nachvollziehbar. Es wird der Umgang mit Streits, die Reaktionen des Körpers auf Streits aufgezeigt sowie, dass Streits etwas ganz normales sind und Streiten erlernt werden kann.
Die Personen sind allesamt Tiere und die Vor- und Nachnamen sind Alliterationen (Bsp.: Kira Katze, Hugo Hund, Gesa Gans). So fällt es viel leichter die Namen dem Tier zuzuordnen.
Die Bilder sind schön und detailverliebt. Durch Antippen mit dem Tiptoi-Stift wird auch hierzu etwas erzählt. Es kann einiges entdeckt werden.
Am Ende kann man noch ein Quiz absolvieren. Hier werden Sätze zur Geschichte vorgetragen und man muss entscheiden, ob diese richtig oder falsch sind. Ein schönes Gimmick zum Schluss!
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