Gurnah berichtet vom Leben eines Mannes in Tansania, als das Land erst deutsche, dann britische Kolonie war. Als Farbiger ist er zunächst in der Gewalt der Kolonisatoren, dann gelangt er in eine unabhängigere Lage. Die handelnden Personen haben Gefühle, Schmerzen, Zu- und Abneigungen und zeigen aneinander von all diesem wenig. Für mich entstand die Tiefe des Buches dadurch, dass die Personen über eine lange Zeit begleitet werden von einem nicht allwissenden sondern deutenden Erzähler. Der Erzähler versteht seine Figuren unvollständig und dokumentiert in Teilen fast wie ein Archivar die Lebenswege. Dazu kommt eine Wärme für die Figuren und eine Nähe zu ihnen, die mich gebannt hat.
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