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Benutzername: 
raganiuke

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 21.09.2020
Mord in Highgate / Hawthorne ermittelt Bd.2
Horowitz, Anthony

Mord in Highgate / Hawthorne ermittelt Bd.2


sehr gut

Mit "Mord in Highgate" hat Anthony Horowitz einen klassischen Kriminalroman erschaffen, in den er sich als Erzähler im Stil eines Dr. Watson selbst hineingwachrieben hat. Als Chronist und Begleiter begleitet er den wunderbar uncharmanten, politisch unkorrekten und rücksichtslosen Ex-Polizisten Hawthorne bei der Aufklärung eines Mordes. Hawthorne, obschon bei der Polizei hinausgeworfen und nun als Privatermittler tätig, wird von der Londoner Polizei trotzdem noch zu Kriminalfällen hinzugezogen, wenn diese sich mit der Lösung schwertut (wobei man sich bei diesem Fall am Anfang fragt, warum das so sein sollte).
Der Leser erfährt, dass es bereits der zweite Fall ist, den "Tony" Horowitz und Hawthorne gemeinsam bearbeiten, ein erster ist bereits als Buch veröffentlicht und der Mord an einem hochkarätigen Scheidungsanwalt scheint die Gelegenheit für einen zweiten Teil zu sein, immerhin hat sich Tony von seinem Verlag zu einem Drei-Buch-Vertrag überreden lassen.

Soweit die Rahmenbedingungen, die Geschichte selbst liest sich in einem Rutsch, der Autor hat viel Sinn für Humor, der sich schon in der Beschreibung der leitenden Polizeibeamtin DI Cara Granshaw niederschlägt und im Laufe der Geschichte immer wieder zum Schmunzeln verleitet. Über Hawthorne erfährt der Leser herzlich wenig Persönliches, weil dieser sein Privatleben geschickt vor dem Chronisten verbirgt "Er war undurchsichtig, geheimniskrämerisch und verschwiegen und erzählte mir kaum etwas über sich selbst, owohl ich doch sein Biograf werden sollte".

Die Kriminalgeschichte wird, gespickt mit vielen Hinweisen von Seiten des Erzählers, mit zahlreichen Wendungen vorangetrieben, amüsant erzählt und logisch zu Ende gebracht, das Buch war wirklich großartig zu lesen. Ein wenig nervig waren die ständigen Anspielungen auf das Umfangreiche Schaffen des Herrn Horowitz als Drehbuchautor und Verfasser von Jugendbüchern, das hätte etwas weniger dick aufgetragen werden können, ansonsten ist es ein gutes Buch.

Bewertung vom 10.09.2020
Kalmann
Schmidt, Joachim B.

Kalmann


sehr gut

In Raufarhövn, einem ehemals geschäftigen, mittlerweile aber vom Niedergang der Fischerei betroffenen Hafenort in Islands schroffen und ungemütlichem Norden spielt die Geschichte, die Joachim B. Schmidt aus der Sicht von Kalmann erzählt.
Zu Beginn weiß man nicht so recht, wo die Erzählung hinführt, Kalmann erzählt die Geschichte auf seine ganz eigene Art und die folgt nicht immer einer Logik, ist mal lang und ausufernd, mal kurz und abgehackt, dann endet ein Gedankengang abrupt, denn Kalmann tickt im Kopf nicht wie andere Menschen, Zyniker bezeichnen ihn auch als Dorftrottel. Doch auch wenn er in der Schule nicht mithalten konnte und seine Gedankengänge manchmal ins Stolpern zu geraten scheinen, kommt er in der kargen Natur des eisigen Nordens und auf dem Meer sehr gut zurecht, er ist Jäger und Haifischfänger und der selbsternannte Sheriff von Raufarhövn, ausgestattet mit Cowboyhut, Sheriffsstern und einer echten Mauserpistole passt er auf Raufarhövn und seine Einwohner auf.
Langsam entfaltet sich die Geschichte, die damit beginnt, dass Kalmann auf der Jagd eine große Blutlache findet und im Dorf ein Einwohner vermisst wird. Und am Ende kommt alles anders als man denkt.

Bewertung vom 27.08.2020
Der beste Notfall der Welt
Pauli, Lorenz

Der beste Notfall der Welt


ausgezeichnet

Was tun, wenn man sich auf die Ferien gefreut hat und sie dann zwölf ganze Tage mit jemandem verbringen muss, den man nicht besonders mag?
Gustav und Ben haben sich ihre Ferien sicher anders vorgestellt und sicher wären es besonders gräßliche zwölf Tage geworden, hätte nicht bereits ganz am Anfang dieser kleine Zwischenfall mit dem Auto stattgefunden, bei dem der Vater von Gustav eine Maus verletzt hat. Die beiden Jungen haben jetzt eine gemeinsame Aufgabe, und das Kümmern um die verletzte Maus wird noch zu einem richtigen Abenteuer.
Lorenz Pauli erzählt eine schöne Geschichte über eine Freundschaft auf Umwegen, in der die beiden Jungen merken, dass jeder Stärken und Schwächen hat. Bei dem Vorhaben, der Maus und ihrem geheimnisvollen Freund zu helfen, wachsen die Jungen über sich hinaus und setzen ihre unterschiedlichen Stärken einfallsreich ein, um an ihr Ziel zu gelangen.
Das Buch enthält viele Zeichnungen zur Geschichte und ist einfach genug geschrieben und mit mit den teilweise sehr kurzen Kapiteln auch strukturiert genug für jüngere Kinder, aber auch etwas ältere dürften an der spannden Geschichte einer sich entwickelnden Freundschaft wider Willen ihren Spaß haben.