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Bewertungen
Insgesamt 154 BewertungenBewertung vom 03.06.2025 | ||
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Linus und Valter sind die engsten Freunde seit Kindertagen. Sie wohnen am Rand eines Sperrgebiets, in dem sich in den Achtzigerjahren ein Zwischenfall ereignet hat, in der der schwedische Rüstungskonzern Swedish Machines verstrickt war. Was damals genau passierte, blieb geheim, aber Valter lässt das Geheimnis um das Sperrgebiet nicht los. Während Linus nach Stockholm zieht, bleibt Valter in Torsvik und heuert bei der Firma an, die das Sperrgebiet bewacht. Was er dort entdeckt, sprengt im wahrsten Sinn Raum und Zeit. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 02.06.2025 | ||
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Wer die Fotografien von Bernd und Hilla Becher kennt, der hat vielleicht ein kleines Déjà-vu in „Pastoralist Homes“. Während die Bechers sich den ästhetischen Qualitäten moderner (aber damals schon verschwindender) Industriearchitektur widmeten und in zahlreichen Serien festhielten, fotografiert Winfried Bullinger die temporären Behausungen nomadischer und seminomadischer Hirtenvölker in West- und Zentralafrika. Diese Architektur ist noch mehr vom Verschwinden bedroht als die Wassertürme und Stahlwerke zu Bechers Zeiten, denn sie ist ohne Ausnahme aus vergänglichen Materialien erbaut. Zwar stimmt nicht, was Thomas Schirmböck im Nachwort behauptet: „nomadic People leave no ruins“. Ein etwas zu kurz geratener Gedanke, denn gerade nomadische Architektur hinterlässt aufgrund der oft isolierten Wüstenlage ganz besonders langlebige „Ruinen“, aber sie sind meist im Boden verborgen. Dennoch ist die nomadische Lebensform im Rückzug und wie das industrielle Kulturerbe in den Sechzigern vom Verschwinden bedroht. Winfried Bullingers Monografie ist daher nicht nur ein serielles Kunstprojekt im Becherschen Sinn, sondern auch eine ethnologische Dokumentation, nicht zuletzt, da er die Orte und Kulturen genau zuordnet, aus denen seine Objekte stammen. Es ist keine touristisch angehauchte Fotografie. Es gibt keine Folklore, nur auf wenigen Abbildungen sieht man Menschen, die Bauten stehen als ästhetische Qualität für sich. Die Vielfalt, aber auch die kennzeichnenden Gemeinsamkeiten werden sichtbar: Organische Formen, zweckmäßig kombiniert mit einfachen Geometrien; das sind über Jahrtausende überlieferte Bautraditionen, die Archäologen schon in der Steinzeit nachweisen können. Dass ausgerechnet diese uralten, bewährten Behausungen vom Untergang bedroht sind, scheint der unvermeidliche Gang der Geschichte. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 01.06.2025 | ||
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Der 800 Seiten Wälzer liefert jede Menge Comic-Stoff zum Schmökern, natürlich in Farbe und mit allen Facetten, die das bunte Entenhausen zu bieten hat. Der Schwerpunkt liegt (zum Glück) bei der Familie Duck, besonders bei Donald, aber auch Goofy, Daniel Düsentrieb und der Oberstreber Micky Maus haben ihren Auftritt. Die Themen sind weit gefächert, abwechslungsreich, spannend, teilweise sehr originell übersetzt, auf Erika Fuchs-Niveau. Die Stories sind fast alle aus dem Jahr 2007, aus verschiedenen Ausgaben vom MM und den LTB „geborgt“, aber das ist jetzt fast 20 Jahre her, da darf man die auch gerne nochmal hervorholen. Richtig dankbar bin ich, dass die totalitäre Wokeness unserer Tage damals noch keine Rolle spielte und die Geschichten in erster Linie unterhalten wollen und nicht politisch korrekt belehren. Macht also auch heute noch Spaß zu lesen und man bekommt eine Menge Seiten fürs Geld. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 31.05.2025 | ||
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Japan - Die schönsten Zugreisen In letzter Zeit sind einige Bücher zum Thema Bahnfahren in Japan erschienen. Aimie Eliot hat von den Neuerscheinungen den wohl breitesten Ansatz, sie spricht sowohl Neulinge wie erfahrene Japanfans an. Zum einen erklärt sie auch grundsätzliche Dinge, wie die Benimmregeln in japanischen Zügen und an Bahnsteigen, oder wie man Tickets kauft. Auch folgen einige Touren den üblichen Reiserouten für Anfänger, auf denen auch die absoluten Top-Highlights liegen. Andererseits gibt es wieder andere Touren, die weit ins Hinterland vorstoßen, was man eher als erfahrener Japan-„Profi“ macht. Einfach deshalb, weil es aufwendiger ist, langsamer und damit auch teurer. Aber man bekommt dafür ein Japan zu sehen, das an den heute leider touristisch völlig überfüllten Top-Zielen so nicht mehr existiert. Ich reise seit fast 20 Jahren immer wieder nach Japan und bin über die Entwicklung gelinde gesagt entsetzt. Mir gingen wirklich die Ausweichziele aus, weil ich die Massen in Kyoto und Osaka einfach nicht mehr ertrage, aber in diesem Buch ist die Bandbreite so groß, abwechslungsreich und regional ausgewogen, dass ich jede Menge neue Anregungen gefunden habe. Die Angaben zu Reisedauer, zu nutzenden Bahnlinien und Kosten (unter Berücksichtigung des Japan Rail Passes) sind umfassend und erlauben auch Zwischenstopps. Bei den abgelegeneren Orten empfiehlt die Autorin auch gute Unterkünfte. Die Ziele haben sehr unterschiedliche Themenausrichtungen, von kulturell oder Aktivurlaub bis zur Kulinarik. Besonderen Wert legt die Autorin auf schöne Strecken, bei denen manchmal auch nur der Weg das Ziel ist, aber wer die Annehmlichkeiten japanischer Züge kennt, der weiß, dass das kein Nachteil ist. Oft gibt es da auch spezielle Themenzüge, die oft kurios ausgestattet sind. Die Tickets sind dann manchmal nur auf speziellen Webseiten zu bekommen, auch die Info findet man bei der Tour. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 30.05.2025 | ||
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Gebrauchsanweisung für Franken Die Franken sind schon ein eigenes Volk. „Aweng“ maulfaul, Fremden gegenüber nicht gerade aufgeschlossen, kulinarisch bodenständig, protestantisch lustfeindlich, aber pragmatisch und fleißig. Jou, klingt jetzt nicht direkt nach Urlaubsparadies, aber Ewald Arenz nimmt in seinem liebevoll geschriebenen Kulturführer den zweifelnden Leser an die Hand und führt ihn durch blühende Landschaften, auf kuriose Volksfeste, durch viel Geschichte (auch Weltgeschichte...) und in Städtchen, die heute noch fast so idyllisch sind wie vor 500 Jahren. Denn das ist ein Vorteil der relativen Abgeschiedenheit: Traditionen haben sich hier besser gehalten als in vielen anderen Regionen Deutschlands. Das klingt schon wieder mehr nach Urlaubsparadies. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 29.05.2025 | ||
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Die christlichen Katakomben in Rom Selbst wer einmal eine Führung in Roms Katakomben mitgemacht hat, ahnt nicht im Ansatz, wie gigantisch die unterirdischen Anlagen in Wahrheit sind. Und wie viele es davon gibt. Lange nicht alle sind öffentlich zugänglich und wären die Rundtouren nicht abgesichert und geführt, man könnte sich problemlos verlaufen und nie wieder herausfinden. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 26.05.2025 | ||
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In seinem Buch blickt Wolfgang Herles (geb. 1950) auf sein Leben als Journalist zurück und schildert die Veränderungen in Medien, Politik und Gesellschaft. Er erzählt von Begegnungen mit Persönlichkeiten wie Helmut Kohl, Bill Gates und Steve Jobs und reflektiert kritisch über Globalisierung und gesellschaftliche Entwicklungen. Dabei beschreibt er unter anderem seine Erfahrungen als Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios und seine Rolle als unbequemer Skeptiker, der Themen auch gegen den Mainstream kritisch hinterfragt. Dadurch eckte er häufig bei seinen Vorgesetzten und den von ihm interviewten Personen an, was ihn nicht selten an den Rand eines Rausschmisses brachte. Er war ein Querdenker im alten, positiv besetzten Sinn. 2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 20.05.2025 | ||
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Eines vorweg: Dieses sehr inspirierende und mit ungewöhnlichen und überraschenden Ideen aufwartende Buch ist eher nichts für absolute Japan-Neulinge. Schon der Umstand, dass Matthias Reich so gut wie keine allgemeinen Hintergrundinfos zum Bahnbetrieb, dem Verhalten in Zügen und an Bahnhöfen oder auch nur der Informationsbeschaffung zu JR-Fahrplänen schreibt, lässt den Schluss zu, dass der Autor sich an ein etwas erfahreneres Publikum wendet. Und die Auswahl der Ziele und Strecken bestätigt aus meiner Sicht diese Strategie und damit bedient dieses Buch ein Thema, zu dem es bisher buchstäblich nichts auf dem Markt gab: Was macht man in Japan, wenn man die Top-Sehenswürdigkeiten alle gesehen hat? Der Zug ist in der Tat das beste, pünktlichste und bequemste Fahrzeug, mit dem man in Japan reisen kann. Ich weiß, wovon ich rede, ich fahre seit fast 20 Jahren regelmäßig hin, aber mir gehen die Ziele aus und an den Hotspots ist Japan mittlerweile durch den völlig aus dem Ruder gelaufenen Übertourismus unerträglich geworden. Da ist „Japan mit dem Zug entdecken“ eine echte Offenbarung! 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 09.05.2025 | ||
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Schon früh hat mich an der sogenannten „postkolonialen Theorie“ gestört, dass sie den Westen und weiße Menschen pauschalisiert als Täter diffamiert. Verbreitete Aussagen wie: „Weiße Menschen können per Definition nicht rassistisch diskriminiert werden“ sind bei Licht betrachtet eine schwere rassistische Diffamierung. Die Postkolonialen blenden auch die Täterschaft indigener Völker bewusst aus ihrem Konzept der „Verantwortung“ aus, um zu den „richtigen“ Schlüssen zu kommen: schuld ist der Westen, schuld sind die Weißen. Immer und für alle Zeit. 4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 09.05.2025 | ||
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Das große Handbuch der japanischen Küche Die japanische Küche hat einige charakteristische Merkmale, die sie von anderen erkennbar unterscheidet: Sie ist oft minimalistisch, stellt die Zutaten in den Mittelpunkt, nutzt gerne fermentierte Lebensmittel und legt großen Wert auf eine „aufgeräumte“ Präsentation. Das Auge isst in Japan immer mit. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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