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tstone
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Landau

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Insgesamt 91 Bewertungen
Bewertung vom 17.07.2025
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4


ausgezeichnet

Im alten Wien

Der Autor entführt uns wieder in das Wien der späten 1890er Jahre. Diesmal steht der Prater im Mittelpunkt des Geschehen. Julia wird dort Zeugin eines spektakulären Todesfalls und sie, Leopold von Herzfeld und Augustin Rothmayer machen sich an die Lösung. Im Zuge dieser Ermittlungen stoßen sie auf einen weiteren, nicht minder rätselhaften Fall. Beide Erzählstränge bleiben jederzeit spannend, dazu kommen die liebevoll und schlüssig gezeichneten Charaktere. Dies gilt nicht nur für die drei Hauptpersonen, sondern auch und gerade für das bunte Völkchen im Wiener Prater. Die besondere Note erhält das Buch dann durch die detailreiche Schilderung des damaligen Wiens. Man taucht tief in diese Welt ein und erfährt sehr viel über das Leben und die Geschehnisse der damaligen Zeit. Insgesamt ein rundum gelungenes Buch, ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 25.05.2025
Koppelstätter, Lenz

Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2


gut

Spannender Beginn

Das sehr schön gestaltete Cover vermittelt dem Leser sofort ein gewisses Urlaubsfeeling. Der Einstieg in die Geschichte ist dann sehr gelungen, spannend und vielversprechend. Leider kann das Buch dann die so geweckten Erwartungen nicht ganz erfüllen: Es werden mehrere Handlungsstränge über verschieden Zeitebenen und aus verschiedenen Erzählperspektiven aufgemacht. Dadurch wird das Ganze teilweise doch etwas zäh, und ich hatte zeitweise Mühe, der eigentlichen Handlung zu folgen. Auch die Logik kennt unterwegs manchmal ein bisschen verloren, das gilt ebenfalls für die Auflösung am Schluss, die zwar nicht wirklich unlogisch ist, aber doch etwas weit hergeholt wirkt.
Uneingeschränkt empfehlen würde ich das Buch insofern nur diejenigen Krimifreunden, die einen persönlichen Bezug zur Gegend rund um den Gardasee haben.

Bewertung vom 30.04.2025
Moriarty, Liane

Vorsehung


sehr gut

Spannendes Thema

Vorab: Sehr schönes Cover mit dem berühmten Schmetterling, der durch seinen Flügelschlag die Welt verändert.
Wie würden wir wohl damit umgehen, wenn uns Zeitpunkt und Art unseres Todes bekannt wären? Um diese Frage hat die Autorin die Geschichte des Buches entwickelt. Es beginnt spektakulär mit einer Reihe von Todesprophezeiungen an Bord eines australischen Flugzeugs.
Danach verfolgen wir dann immer abwechselnd über ein Kapitel die betroffenen Passagiere und erfahren etwas über den Lebensweg der „Prophetin“. Leider gelingt es der Autorin dabei nicht, den Spannungsbogen wirklich aufrecht zu erhalten, teilweise plätschert die Geschichte mehr oder weniger vor sich hin.
Ich habe das Buch trotzdem zu Ende gelesen und der Schluss ist dann auch wieder ganz nett, aber nach dem wirklich guten Beginn bleibt doch ein wenig Enttäuschung zurück.

Bewertung vom 04.11.2024
Renberg, Tore

Die Lungenschwimmprobe


sehr gut

Roman?

Das (nebenbei bemerkt wirklich großartige) Cover führt den Leser gleich zweifach zu einer falschen Erwartungshaltung: Die Lungenschwimmprobe spielt eigentlich nur in den ersten Kapiteln eine wesentliche Rolle, danach wird sie nur noch am Rande erwähnt. Und ein Roman ist das Buch auch nicht wirklich, es gibt zwar eine entsprechende Handlung, aber das Hauptaugenmerk des Autors liegt in der Schilderung der historischen Hintergründe. Da dieser "Sachbuchteil" aber sehr gut und liebevoll recherchiert ist und der flüssige Schreibstil des Autors das Ganze nicht zusätzlich verkompliziert, habe ich das Buch dennoch mit sehr viel Vergnügen gelesen. Trotzdem wäre weniger in diesem Fall vielleicht mehr gewesen und Leser, die einen klassische historischen Roman erwarten laufen Gefahr enttäuscht zu werden. Deswegen zwar "nur" vier Sterne aber dennoch eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.10.2024
Jennett, Meagan

Du kennst sie


gut

Anders..

Nach den ersten Seiten erwartet man einen klassischen Thriller mit einer Frau auf jeder Seite des Gesetzes. Das ist das Buch aber nicht wirklich. Vielmehr hat man den Eindruck, dass die Autorin sich nicht recht entscheiden konnte, was für eine Art Buch sie denn nun verfassen wollte: Einen klassischen Krimi, eine Milieustudie im Barkeeperumfeld oder ein Plädoyer für den Feminismus. Irgendwo ist es von allem ein bisschen, aber vor allem der Krimiteil kommt mir ein bisschen zu kurz, auch wenn es eine mehr als ausreichende Anzahl von Leichen gibt. Das Motiv für die Morde ist aber teilweise nicht wirklich schlüssig und die Polizistin läuft irgendwie so nebenher, eine echte Ermittlung findet nicht statt.
Trotzdem habe ich das Buch mit Genuss gelesen, mit einer Gesamtbeurteilung tue ich mich aber schwer (deswegen "nur" drei Sterne).

Bewertung vom 27.09.2024
Rode, Tibor

Lupus


sehr gut

Interessanter Gedanke

Das Buch basiert auf zwei interessanten Grundgedanken: War wäre, wenn man zum einen eine quasi ausgestorbene Spezies „rückzüchten“ und sie zum anderen mittels einer weiteren Manipulation zur Waffe heranbilden würde.
Der Autor setzt diese Ideen in eine über weite Teile spannende und kurzweilige Geschichte um, der ich gerne gefolgt bin. Insgesamt wird es allerdings teilweise etwas viel, da noch persönliche Verwicklungen und Historien aus DDR und Nazizeit hinzugefügt wurden. Zum Schluss gelingt es zwar, das alles wieder halbwegs plausibel zusammen und zu einem schlüssigen Ende zu führen, aber nötig wäre das so nicht unbedingt gewesen, zumal dadurch zeitweise auch einige Längen entstehen. Spaß beim Lesen hatte ich wie schon erwähnt trotzdem, aus diesem Grunde auch klare Leseempfehlung an alle, die Freude an einer etwas ungewöhnlichen Story haben.

Bewertung vom 25.08.2024
Karim Khani, Behzad

Als wir Schwäne waren


ausgezeichnet

Beeindruckend

Seine Eltern sind aus dem Iran nach Deutschland migriert, der Autor hat seine Kindheit in einer typischen Hochhaussiedlung im Ruhrgebiet verbracht. In diese Kindheit und Jugend nimmt er uns mit. Schnell haben seine Eltern und er gelernt, dass sie zwar als „Gäste“ bezeichnet werden, dieses Wort aber nicht die Bedeutung hat, auf die sie gehofft haben.
Der Umgang mit dieser Umgebung ist verschieden, seine Eltern versuchen sich irgendwie anzupassen oder unsichtbar zu machen, er selber flüchtet sich zunehmend in Gewalt und Kriminalität.
Dabei lernt der Leser sehr viel, sowohl über die Wirklichkeit in deutschen Städten als auch darüber, wie es wirklich ist, als Migrant in einer solchen Umgebung aufzuwachsen.
Das Ganze wird in einer nüchternen, aber dennoch irgendwie poetischen Sprache geschildert, sehr beeindruckend!

Bewertung vom 23.07.2024
French, Tana

Feuerjagd


ausgezeichnet

Sehr sehr stark

Die Freude an diesem Band fängt schon mit dem Cover an, richtig gut und beeindruckend (auch wenn man das Buch fast bis zu Ende lesen muss, um es richtig einzuordnen, gleiches gilt für den Titel). Das Buch ist ein gutes Beispiel, dass es über weite Strecken gar nicht so viel Handlung braucht, um den Leser zu faszinieren. Die ruhige Sprache, die Charaktere und vor allem die Dialoge tun das ganz von allein, man mag den Band gar nicht aus der Hand legen. Trey, Cal und (fast...) alle Bewohner des Dorfes werden im Verlauf der Geschichte zu Freunden, die man gerne begleitet und mit denen man mitfiebert und -leidet. Ich hoffe, dass es einen dritten Band geben wird. und für eine Verfilmung würden sich schon die beiden ersten Bände anbieten. Ich hätte da auch schon Ideen, mit welchen Schauspielern und Schauspielerinnen man die Hauptrollen besetzen könnte..

Bewertung vom 11.07.2024
Bröhm, Alexandra

Yrsa. Journey of Fate / Yrsa - Eine Wikingerin Bd.1


sehr gut

Bei den Wikingern

Ich fange mal mit ein paar Formalien an: Das Cover ist wirklich toll, sehr gut gelungen, Kompliment! Aber warum der Subtitel auf Englisch sein muss erschließt sich mir nicht.... "Schicksalsreise" hätte ich mindestens genauso gut gefunden.
Zur eigentlichen Story: Insgesamt ganz spannend erzählt, und ein paar gute Charaktere sind auch dabei. Das gilt natürlich insbesondere für Yrsa selber, in sie kann man sich sehr gut hineinversetzen, und dann fiebert man mit ihr mit. So ganz stringent ist das alles aber leider nicht, es wabert gefühlt doch so ein bisschen hin und her, Yrsa, die Männer in ihrem Leben, zwischendurch die Perspektive ihres Bruders, das hätte man sicher etwas straffen können. Trotz dieser Schwächen insgesamt eine spannende Lektüre, bei der man dazu einige Einblicke in das Leben in Schleswig zu Wikingerzeiten erhält.

Bewertung vom 23.06.2024
Trinchieri, Camilla

Toskanisches Verhängnis


gut

Kein roter Faden

Ein sehr gelungenes Cover und ein guter Einstieg in die Geschichte machen Lust auf das Buch. Leider lässt dieser positive Eindruck dann schnell nach, es wird sehr verwirrend, und ich hatte Mühe, der Geschichte zu folgen und vor allem die unglaublich vielen auftretenden Personen einzuordnen (warum bitte stellt der Verlag das Personenverzeichnis ans Ende des Buches??? Die meisten lesen ein Buch von vorne.....). Es gibt aber zwischendurch dann auch wieder gute Passagen, so dass ich den Band nicht zur Seite gelegt habe. Im letzten Drittel wird es dann wieder etwas besser und echtes Lesevergnügen kommt dann doch noch auf. Insgesamt aber doch etwas enttäuschend, da hätte die Autorin mehr draus machen können. Aber speziell Freunde der Toskana werden das Buch sicher genießen, das toskanische Lebensgefühl kommt recht gut rüber.