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M.H.

Bewertungen

Insgesamt 22 Bewertungen
Bewertung vom 01.09.2025
Huth, Peter

Aufsteiger


sehr gut

Spannender Blick auf Macht und Medien

„Aufsteiger“ ist ein Roman, der den Finger direkt in die Wunde legt und dabei ein hochaktuelles Bild der Medienlandschaft zeichnet. Schon der Prolog baut eine Spannung auf, die sich erst ganz am Ende auflöst – ein dramaturgischer Kniff, der funktioniert und neugierig macht. Zwar gab es im Mittelteil Passagen, die sich etwas zäh anfühlten, insgesamt bleibt die Geschichte aber gut lesbar und durch den sachlich-flüssigen Schreibstil stets zugänglich.

Besonders gelungen fand ich die Kapitel, die aus der Perspektive der Nebenfiguren erzählt werden. Sie öffnen den Blick für verschiedene Haltungen und Denkweisen, sei es zu Klimaprotesten, LGTBQ+-Themen oder Fragen nach Wahrheit und Macht in den Medien. Dadurch wird ein facettenreiches Bild geschaffen, das verdeutlicht, wie unterschiedlich Wahrnehmungen und Motive sein können. Gerade dieser Perspektivwechsel macht den Roman spannend, da man nicht nur der Hauptfigur folgt, sondern auch in andere Lebenswelten hineingezogen wird.

Eindrucksvoll ist außerdem, wie klar gezeigt wird, welche Gefahren von sogenannten „alternativen Medien“ ausgehen können. Der Roman macht deutlich, wie schnell Desinformation Meinungen prägt und wie leicht Manipulation funktioniert. Das hat für mich einen regelrecht gruseligen Beigeschmack hinterlassen – weil es so nah an der Realität ist.

Ein Stern Abzug bleibt dennoch: Die Figuren hätten stellenweise noch etwas mehr Tiefe vertragen, und nicht jeder Spannungsmoment hat durchgehend getragen. Trotzdem ist „Aufsteiger“ ein Buch, das man nach dem Zuschlagen nicht so schnell vergisst – kritisch, aktuell und sehr gut geschrieben.

Bewertung vom 01.09.2025
Schoeters, Gaea

Das Geschenk


ausgezeichnet

Ein Geschenk aus Botswana – und für die Lesenden

Manchmal reicht eine unerwartete Idee, um den Blick auf die Welt zu verändern – genau das gelingt diesem Roman. Die Vorstellung, dass 20.000 Elefanten mitten in Berlin auftauchen, wirkt zunächst absurd, doch dahinter steckt ein klug konstruiertes Gedankenexperiment. Es zeigt eindrucksvoll, wie komplex die politischen Verstrickungen zwischen Ländern sind und wie schnell moralische Entscheidungen – in diesem Fall das Einfuhrverbot von Jagdtrophäen – weitreichende Konsequenzen haben können.

Besonders spannend fand ich den politischen Einblick, der aufzeigt, wie schwer es ist, sowohl globalen Miteinander als auch im eigenen Land ausgewogen und gerecht zu handeln.

Das Buch regt dazu an, unser Selbstverständnis als Menschen kritisch zu hinterfragen. Besonders eindrücklich wird dabei deutlich, wie gefährlich der Glaube ist, wir stünden über allem – als Herrscher über die Natur, statt in ihr eingebettet zu sein. Gerade diese Perspektive macht das Gedankenexperiment so spannend und aktuell, weil es zeigt, dass ein friedliches und nachhaltiges Miteinander mit der Natur längst überfällig ist.

Der Schreibstil ist pointiert, teils mit feiner Ironie versehen, und macht das Lesen trotz der ernsten Thematik zu einem Vergnügen. Besonders die Mischung aus politischem Hintergrund und philosophischer Ebene hebt das Buch von vielen anderen ab.

Ein Werk, das gleichermaßen unterhält, provoziert und zum Nachdenken zwingt. Für mich ein absolutes Lesehighlight und ein Roman, der lange nachwirkt.

Bewertung vom 27.08.2025
Lühmann, Hannah

Heimat


weniger gut

Oberflächlich statt tiefgründig

Das Thema dieses Romans ist ohne Zweifel hochbrisant und könnte kaum aktueller sein: Es geht um gesellschaftliche Spaltung, konservative Rollenbilder und den subtilen Sog extrem rechter Strömungen. Umso enttäuschender ist es, dass die Umsetzung diesem Anspruch nicht gerecht wird. Statt eine differenzierte Auseinandersetzung mit den Gefahren solcher Weltbilder zu bieten, bleibt die Geschichte leider auf einer sehr oberflächlichen Ebene.

Besonders Janas Wandlung hat mich dabei irritiert. Nach einem einzigen Kapitel im Lesekreis wirft sie scheinbar ohne große innere Auseinandersetzung ihr gesamtes bisheriges Lebens- und Betreuungskonzept über den Haufen. Eine so abrupte Entwicklung wirkt konstruiert und wenig glaubwürdig. Ich hätte mir gewünscht, dass ihre Zweifel, ihre inneren Konflikte und die Dynamik der Beeinflussung ausführlicher dargestellt werden. So jedoch bleibt der Prozess zu sprunghaft und für mich nicht nachvollziehbar.

Hinzu kommt, dass die Nebenfiguren kaum eigene Konturen erhalten. Weder Janas Familie noch die Nachbarn, außer Karolin, entwickeln wirklich eine erkennbare Stimme. Alle anderen Figuren wirken wie Statisten, die lediglich dazu dienen, Janas Begegnungen mit Karolin zu rahmen. Gerade bei einem Stoff, der so sehr von unterschiedlichen Perspektiven und Reibungen leben könnte, ist das eine verschenkte Chance.

Zwar greift der Roman ein wichtiges und dringendes Thema auf, aber durch die fehlende Tiefe, die überhastete Charakterentwicklung und die blassen Nebenfiguren konnte er mich nicht überzeugen. Am Ende blieb das Gefühl, dass hier viel mehr möglich gewesen wäre.

Bewertung vom 18.08.2025
Stein, Tina

Secret Forest Academy. Avas Bestimmung


sehr gut

Verzauberndes Waldabenteuer

„Secret Forest Academy“ ist ein atmosphärisches Kinder- und Jugendbuch, das Natur, Magie und Abenteuer miteinander verbindet. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Geschichte nicht nur spannend erzählt wird, sondern auch ganz nebenbei Wissen über Bäume und den Wald vermittelt. So entsteht eine schöne Mischung aus Unterhaltung und lehrreichen Momenten.

Die Hauptfigur Ava wirkt sympathisch und nahbar. Ihre wiederkehrenden Erwachungen im Wald und das Geheimnis um ihre verschwundenen Eltern wecken sofort Neugier. Die sprechenden Tiere bringen Humor und Wärme in die Geschichte, während die Akademie mit ihren magischen Wesen und Mitschülern für das richtige Fantasygefühl sorgt.

Allerdings gibt es für mich auch einen klaren Kritikpunkt: Die Geschichte endet nicht abgeschlossen, sondern bricht mit einem krassen Cliffhanger ab. Für ein Kinderbuch finde ich das nicht so gelungen – gerade junge Leserinnen und Leser freuen sich, wenn eine Geschichte einen runden Abschluss hat. Die Geschichte und das Setting bieten genügend Raum für eine Fortsetzung, auch wenn die Geschichte in diesem Band abgeschlossen wäre. Hier wurde mir zu stark auf die nächste Band hingearbeitet.

Ein weiterer kleiner Minuspunkt: Fast alle Kinderbücher dieser Art scheinen in den USA zu spielen. Natürlich bietet das Setting spannende Möglichkeiten, doch gerade Europa oder Deutschland hätten mit ihren vielfältigen Landschaften und Mythen ebenfalls großartige Schauplätze zu bieten.

Insgesamt ist „Secret Forest Academy“ aber eine schöne, magische Geschichte, die Lust auf Natur macht und neugierig auf mehr. Ein empfehlenswertes Buch, auch wenn man sich ein rundes Ende gewünscht hätte.

Bewertung vom 14.08.2025
Rivera Garza, Cristina

Lilianas unvergänglicher Sommer


gut

Zwischen persönlicher Trauer und gesellschaftlicher Anklage

„Lilianas unvergänglicher Sommer“ ist ein zutiefst persönliches Buch – und das merkt man auf jeder Seite. Cristina Rivera Garza zeichnet ein liebevolles, aber auch schmerzhaftes Porträt ihrer jüngeren Schwester, die mit nur 20 Jahren von ihrem Ex-Partner ermordet wurde. Aus der Sicht der Autorin ist diese Nähe vollkommen nachvollziehbar, schließlich geht es um einen unfassbaren Verlust, der ihr Leben geprägt hat.

Gerade diese starke Fokussierung auf die persönliche Ebene hat mich jedoch etwas zwiegespalten zurückgelassen. Ich hätte mir deutlich mehr Passagen gewünscht, die sich mit den strukturellen Problemen und Versäumnissen der Justiz auseinandersetzen – denn der Täter wurde nie verurteilt. Zwar werden die bürokratischen Hürden und das langsame, oft frustrierende Vorgehen der Behörden angesprochen, doch bleiben diese Aspekte im Vergleich zur sehr ausführlichen Erinnerung an Liliana eher im Hintergrund. Hier hätte ich mir eine stärkere Balance zwischen privater Trauerarbeit und öffentlicher Anklage gewünscht.

Was mir sehr gut gefallen hat, ist die klare und präzise Sprache der Autorin. Ohne unnötige Schnörkel, aber mit poetischen Einschüben, gelingt es ihr, sowohl die Leichtigkeit von Lilianas Jugend einzufangen als auch die Schwere des Verlusts spürbar zu machen. Die Sprache wirkt dabei nie überladen, sondern ist kraftvoll in ihrer Schlichtheit.

Insgesamt ist dieses Buch vor allem ein intimer, literarischer Akt der Erinnerung und weniger ein investigatives Werk. Wer eine persönliche, bewegende Auseinandersetzung mit Verlust, Liebe und Gewalt sucht, wird hier fündig. Wer hingegen stärker auf juristische Aufarbeitung oder gesellschaftspolitische Analyse hofft, könnte etwas unbefriedigt zurückbleiben.

Bewertung vom 11.08.2025
Russ, Rebecca

Der Weg - Jeder Schritt könnte dein letzter sein


gut

Verirrt in Schweden

Die Ausgangsidee von „Der Weg“ klingt nach einer packenden Mischung aus Natur- und Survival-Thriller: Zwei beste Freundinnen brechen zu einer Wanderung auf dem abgelegenen Kungsleden-Wanderweg in Schweden auf, um Julias Junggesellinnenabschied einmal anders zu feiern. Doch als Nicki plötzlich spurlos verschwindet, steht Julia allein in der Wildnis – ohne Karten, ohne Orientierung und mit dem Gefühl, nicht wirklich allein zu sein.

Trotz dieses eigentlich spannungsträchtigen Settings wollte bei mir leider nie so richtig Nervenkitzel aufkommen. Zwar gibt es einen Plottwist, der die Handlung noch einmal in eine andere Richtung lenkt, doch auch dieser konnte die durchgehend eher ruhige Erzählweise nicht entscheidend beleben. Die Geschichte plätschert stellenweise vor sich hin und viele Szenen hätten mehr Dramatik vertragen.

Der Schreibstil ist recht einfach gehalten, was für schnelles Lesen sorgt, aber meiner Meinung nach der Atmosphäre einiges nimmt. Gerade in einem Roman, der von der bedrohlichen Einsamkeit der Natur lebt, hätten detailreichere, dichter beschriebene Stimmungen und Schauplätze für mehr Gänsehaut sorgen können. So bleiben sowohl der Wald als auch die psychologische Tiefe der Figuren etwas blass.

Wer eine kurze, unkompliziert geschriebene Geschichte sucht, die man zwischendurch lesen kann, könnte hier fündig werden. Wer allerdings auf intensive Spannung, tiefgehende Charaktere und eine mitreißende Atmosphäre hofft, wird vermutlich etwas enttäuscht zurückbleiben.

Bewertung vom 06.08.2025
Sauer, Anne

Im Leben nebenan


gut

Verpasste Chancen in der Parallelwelt
Anne Sauers „Im Leben nebenan“ beginnt mit einer faszinierenden Prämisse: Toni wacht eines Tages nicht in ihrem gewohnten Alltag auf, sondern findet sich in einer Parallelwelt wieder – als Mutter, in einer geordneten bürgerlichen Existenz, mit dem Mann an ihrer Seite, den sie einst geliebt hat. Was wie der Auftakt zu einem packenden Gedankenexperiment klingt, entwickelt sich schnell zu einem sehr eng gefassten Roman mit einem klaren Fokus: dem Muttersein/Kinder bekommen – in all seinen Facetten.

Die Idee, alternative Lebenswege zu erkunden, hat mich sehr angesprochen. Umso enttäuschter war ich, dass sich das Buch fast ausschließlich um das Thema Mutterschaft dreht und nur eine sehr kurze Zeitspanne behandelt. Die Erzählung bleibt dadurch recht einseitig, anstatt das Potenzial der Prämisse über mehrere Lebensphasen hinweg auszuloten. Eine Entwicklung über Jahre oder Jahrzehnte hätte der Geschichte mehr Tiefe und Vielschichtigkeit gegeben. So wirkt das Buch stellenweise eher wie ein persönliches Gedankenexperiment als ein voll entwickelter Roman.

Ein weiterer Kritikpunkt sind die zahlreichen detailreichen Szenen, etwa im Drogeriemarkt, die mir teilweise zu ausschweifend geraten sind. Diese Passagen bremsen die Erzählung eher aus, ohne ihr einen spürbaren Mehrwert zu geben.

Positiv hervorzuheben ist der leichte, humorvolle Stil und der sensible Blick auf die Ambivalenzen des Mutterseins. Wer genau danach sucht, wird hier sicher fündig. Wer sich jedoch auf ein komplexeres Spiel mit Parallelwelten und eine tiefere Charakterentwicklung freut, könnte enttäuscht werden.

Bewertung vom 06.08.2025
Reifenberg, Frank Maria

Aristide Ledoux - Meisterdieb wider Willen


sehr gut

Blaue Schatten über Paris
„Aristide Ledoux – Meisterdieb wider Willen“ entführt seine Leserinnen und Leser in das düstere Paris des frühen 20. Jahrhunderts – ein Schauplatz voller Schatten und Geheimnisse. Schon das Äußere des Buches ist beeindruckend: Die ausschließlich in Blautönen gehaltenen Illustrationen fangen die melancholisch-geheimnisvolle Stimmung der Geschichte hervorragend ein und verleihen dem Buch einen ganz eigenen Charakter. Die Gestaltung ist durchweg hochwertig und lädt zum Verweilen auf jeder Seite ein.

Die Geschichte um den jungen Meisterdieb Aristide, der sein Gedächtnis verliert und in eine Verschwörung gerät, entwickelt sich spannend und atmosphärisch dicht. Die Mischung aus Krimi, Abenteuer und Identitätssuche ist gelungen, die Schauplätze wirken lebendig und die Figuren wie Julien und Leontine bringen Wärme und Tempo in die Handlung. Besonders spannend ist die Frage nach Aristides Vergangenheit – wer ist er wirklich, und warum trachtet ihm jemand nach dem Leben?

Allerdings hatte das Buch auch seine Schwächen: Das Ende wirkt etwas gehetzt und überzogen, als wolle man zu schnell zu einem spektakulären Abschluss kommen. Hier hätte etwas mehr Ruhe der Geschichte gutgetan. Zudem ist der sprachliche Stil stellenweise recht anspruchsvoll für die empfohlene Altersgruppe ab 11 Jahren – besonders jüngere Leser:innen könnten sich mit manchen Formulierungen oder historischen Begriffen schwertun.

Nichtsdestotrotz bleibt "Aristide Ledoux“ ein gelungenes, visuell wie inhaltlich beeindruckendes Kinderbuch, das vor allem durch seine Stimmung und sein Setting überzeugt – und Lust auf mehr Geschichten aus den dunklen Gassen von Paris macht.

Bewertung vom 28.07.2025
Rubik, Kat Eryn

Furye


ausgezeichnet

Zwischen Verdrängung und Wahrheit
„Furye“ ist ein kraftvoller Roman über Schuld, Erinnerung und die Frage, ob man je ganz entkommen kann – der Vergangenheit, sich selbst oder den Entscheidungen, die man einst traf. Selten hat mich ein Buch so schnell gefesselt und so lange beschäftigt.

Im Zentrum steht eine namenlose Erzählerin, die sich nach einem Anruf zurück in ihre Heimat begibt – an den Ort, den sie seit zwanzig Jahren meidet, aber nie wirklich hinter sich lassen konnte. Dort wartet nicht nur die Erinnerung an eine Jugend voller Rebellion, Intensität und Schmerz, sondern auch die Wahrheit über einen Unfall, der kein Unfall war.

Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit ist meisterhaft umgesetzt. Die Erzählung springt scheinbar mühelos zwischen jugendlicher Unbeschwertheit und erwachsener Ernüchterung, wodurch sich ein komplexes Bild entfaltet – nicht nur von der Protagonistin, sondern auch von den Beziehungen, die sie geprägt haben. Besonders gelungen ist, wie sich Vergangenheit und Gegenwart im Verlauf zunehmend verzahnen und das große Ganze erst allmählich sichtbar wird.

Der Stil ist eindringlich, poetisch und manchmal schonungslos direkt. Die Erzählerin spricht mit einer verletzlichen Klarheit, die berührt. Und gerade weil das Ende nicht versöhnlich oder „glücklich“ ist, wirkt es umso realistischer – und bleibt im Gedächtnis.

Ein Buch, das leise beginnt, aber einen langen Nachhall erzeugt. Es erzählt von Freundschaft, Verrat und dem unausweichlichen Moment, in dem man sich den eigenen Schatten stellen muss. Für mich ein echtes Highlight – emotional, ehrlich und mit bleibendem Eindruck.

Bewertung vom 27.07.2025
Harel, Maike

Die Bestimmung der Mondsteinkinder


sehr gut

Ein mutiger Weg zur Bestimmung

„Die Bestimmung der Mondsteinkinder“ von Maike Harel entführt Leser\:innen ab etwa 10 Jahren in eine faszinierende Welt voller Magie, Prophezeiungen und fliegender Pferde. Im Mittelpunkt steht der junge Meelo, ein Perlentaucher mit einer ungewöhnlichen Angst vor Wasser, der dennoch ins Zentrum eines großen Abenteuers gerät. Begleitet wird er von der mutigen Ria, die ihn nicht nur in ein düsteres Geheimnis einweiht, sondern gemeinsam mit ihm beschließt, sich gegen ein ungerechtes Herrschersystem zu stellen.

Das Setting ist atmosphärisch dicht und wunderbar fantasievoll. Die Autorin versteht es, mit wenigen Worten eine lebendige Welt zu erschaffen, die sowohl junge als auch erwachsene Leser\:innen schnell in ihren Bann zieht.

Spannung ist über die gesamte Handlung hinweg spürbar und hält bis zum Schluss an. Allerdings wirken die Charaktere – insbesondere Meelo und Ria – in manchen Momenten etwas blass. Ihre inneren Entwicklungen bleiben stellenweise oberflächlich, sodass man als Leser\:in nicht ganz so tief in ihre Gefühlswelt eintauchen kann, wie man es sich wünschen würde. Auch das Ende kam etwas zu glatt und schnell – nach dem intensiven Aufbau hätten einige zusätzliche Hindernisse oder Konflikte der Auflösung gutgetan.

Trotz dieser kleineren Kritikpunkte ist „Die Bestimmung der Mondsteinkinder“ ein spannendes und warmherziges Abenteuer über Freundschaft, Mut und die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt. Ein empfehlenswerter Titel für junge Fantasy-Fans.