Benutzer
Benutzername: 
c-bird
Wohnort: 
Hessen

Bewertungen

Insgesamt 136 Bewertungen
Bewertung vom 01.12.2025
Bestgen, Sarah

Safe Space


ausgezeichnet

Intensiver Thriller mit überraschendem Ende
Im Hochsicherheitsgefängnis Weyer in der Nähe Kölns tritt Anna Salomon ihre neue Stelle als forensische Psychologin an. Hier bekommt sie es mit Schwerverbrechern wie Serienkillern und Psychopathen zu tun. Keine einfache Aufgabe für eine junge Frau von Mitte 20. Doch Anna hat ihre Gründe warum sie ausgerechnet in diesem Gefängnis tätig sein will. Sie sucht Antworten, um sich von ihrem Trauma zu befreien. Doch jemand hat Anna schon längst im Visier…

SAFE SPACE ist ein rasanter Thriller, der aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Protagonistin ist natürlich Anna und man erlebt mit ihr die beklemmende und düstere Atmosphäre, die in dem Gefängnis herrscht. Anna ist umgeben von Schwerverbrechern, von denen manche hochgradig manipulativ sind. Ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel. Auch Leon nimmt eine größere Rolle ein, auch wenn man ihn anfänglich noch nicht ganz einordnen kann. Seine Geschichte, insbesondere die seiner Kindheit hat mich emotional stark berührt. Und schließlich gibt es noch die Tagebucheinträge von Annas Schwester Sina, die in der Vergangenheit liegen. Der ständige Perspektivwechseln zwischen den dreien hat mir bestens gefallen. Zuerst sind es nur lose Fäden, doch nach und nach erfährt man immer mehr, bis sich schließlich ein Gesamtbild formt.
Es gibt einige Wendungen, doch die größte überraschende Wendung hat sich die Autorin bis zum Schluss aufgehoben. Mit diesem Ausgang hatte ich absolut nicht gerechnet.
Erzählt wird die Handlung auf sehr spannende Weise, der Schreibstil ist flüssig und die Spannung baut sich permanent auf.
Nach HAPPY END ist SAFE SPACE ist Sarah Bestgen ein weiterer genialer und spannender Thriller gelungen. Die beklemmende Atmosphäre wurde perfekt vermittelt und auch die Einblicke in die Tiefen mancher kranken Seele waren intensiv erzählt. Am meisten konnte mich das überraschende Ende überzeugen. Bitte mehr davon!

Bewertung vom 29.11.2025
Shepherd, Catherine

Verstummte Narben: Thriller


ausgezeichnet

Das Highlight der Reihe

Mit nur einem Nachthemd bekleidet wird auf einem Friedhof eine tote Frau gefunden. Unter der Toten findet sich das Foto einer anderen Frau mit weit geöffneten Augen, dazu noch ein Datum in drei Tagen. Bei der Obduktion entdeckt Rechtsmedizinerin Julia Schwarz drei parallele Kratzer über dem Hüftknochen. Das Markenzeichen eines Serienkillers, der auch ihren Bruder Michael getötet hat. Doch der Täter sitzt schon seit Jahren im Gefängnis. Kriminalkommissar Florian Kessler ermittelt unter Zeitdruck und sucht auch nach Antworten bei dem inhaftierten Mörder. Doch der will nur mit Julia sprechen.
Es ist der mittlerweile 10. Fall für die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz wird auch gleichzeitig zu ihrem persönlichsten Fall. Mittlerweile zum Markenzeichen von Catherine Shepherd geworden ist der Prolog, der sofort unheimliche Spannung aufkommen lässt und einen sofort in den Bann zieht. Einmal mit dem Lesen begonnen, fällt es einem schwer das Buch wieder aus der Hand zu legen. Der Autorin gelingt es immer wieder ihre Leser auf falsche Fährten zu locken. Man rätselt und kombiniert und ist dennoch so gut wie chancenlos den Täter zu entlarven. Gerade in diesem Thriller hat sich Catherine Shepherd noch einmal selbst übertroffen. Der Plot ist wirklich genial und voller Wendungen und Überraschungen. Die Figuren sind wie gewohnt sehr lebendig und das ermittelnde Duo Julia und Florian sehr sympathisch. Deren Privatleben nimmt wie immer nur einen kleinen Raum ein, denn die Ermittlungen sind sehr intensiv und lassen wenig Spielraum für Privates. Dennoch freue ich mich wie sich die Beziehung der beiden von Buch zu Buch weiterentwickelt.
Ein genial konstruierter Thriller mit vielen Gänsehautmomenten. Hochspannung vom Feinsten und absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 23.11.2025
Åslund, Sandra

Dann ruhest auch du / Maya Topelius Bd.3


sehr gut

Gelungener Abschluss der Trilogie
In einer Schlossruine auf Öland wird die Leiche einer Journalistin entdeckt. Die Frau wurde regelrecht hingerichtet. Schnell wird ein Zusammenhang zu einem weiteren Toten erkennbar, der auf die gleiche Art ermordet wurde. Maya Topelius wollte eigentlich nur ihre Eltern besuchen, nimmt aber nun gemeinsam mit ihrem Kollegen Pär die Ermittlungen auf. Erste Spuren führen die beiden in die rechte Szene.

Mit „Dann ruhest auch du“ legt die Autorin den dritten und gleichzeitig finalen Fall der Maya Topelius-Reihe vor. Auch das Cover macht gleich deutlich, dass es sich um einen Schwedenkrimi handelt und es fügt sich perfekt in die Reihe ein. Für mich war es der erste Fall, aber ich fand mich problemlos zurecht, da der Fall in sich geschlossen war. Lediglich zu der Hintergrundgeschichte um Mayas verschwundene Schulfreundin, die hier ihren Abschluss findet, hätte ich gerne mehr gewusst. Ein Lesen in der chronologischen Reihenfolge ist also durchaus zu empfehlen.
Maya ist eine sympathische Figur, die aber auch durchaus eigensinnig sein kann. Ihr Kollege Pär blieb im Gegensatz zu ihr leider etwas blass. Eine etwas größere Rolle hingegen spielt Clara, eine Jugendfreundin Mayas. Sie benötigt Mayas Hilfe, bis diese erkennt, dass beide Fälle miteinander verbunden sind. Überhaupt fand ich die Mischung zwischen den Ermittlungen und den privaten Problemen der Protagonisten ausgewogen und das Ganze wurde dadurch aufgelockert.
Dank des flüssigen Schreibstils und der ständig wechselnden Perspektiven fliegt man geradezu durch die Seiten. Mehrere Wendungen sorgen für den nötigen Spannungsbogen, der sich während des ganzen Buches halten kann. Auch die düstere Atmosphäre des Herbstes auf Öland wurde gut eingefangen und man konnte sich perfekt in die Szenen hineinversetzen.
Gelungen war ebenfalls die politische Thematik miteinzubinden. Ein spannendes Thema, dass auch vor der ländlichen Region nicht Halt macht.
Insgesamt ein gut konstruierter Schwedenkrimi mit interessanten Figuren, die sehr lebendig wirkten. Spannung war ausreichend vorhanden, sodass ich mich gut unterhalten fühlte. Die Autorin Sandra Åslund sollte man sich merken.

Bewertung vom 14.11.2025
Garcia, Jessie

The Business Trip


sehr gut

Spannender Thriller - das Ende enttäuscht leider

Die erfolgreiche Chefin eines Nachrichtensenders, Stephanie Monroe befindet sich auf einer Geschäftsreise. Mit ihr im Flieger ist auch die mittellose Jasmine, die vor ihrem gewalttätigen Freund auf der Flucht ist und sich ein neues Leben aufbauen möchte. Beide Frauen könnten nicht unterschiedlicher sein, nur vom Alter her sind sie sich ähnlich. Nach dem Flug sind die Frauen plötzlich verschwunden. Kurz darauf erhalten Freunde der Frauen seltsame Textnachrichten. Nachrichten, die immer verstörender werden.
Der Klappentext des Buches und das dazu passende Cover hatten mich unglaublich neugierig auf das Buch gemacht. Und tatsächlich geht es auch gleich sehr spannend los. Die Schilderung der Flucht Jasmines vor ihrem Freund Glenn war so eindringlich beschrieben, dass man das Gefühl hatte mit dabei zu sein. Auch Stephanie und ihr Umfeld lernt in diesem Abschnitt kennen und kann sich ein gutes Bild machen.
Danach wechseln die Perspektiven. Arbeitskollegen und Freunde kommen zu Wort und schildern ihre Sicht auf die Dinge. Dieser Abschnitt war wie der vorhergehende auch sehr spannend geschrieben und ich flog geradezu durch die Kapitel. Natürlich rätselte ich mit und überlegte fieberhaft was mit den beiden Frauen geschehen sein könnte. Die Auflösung gibt es dann im finalen dritten Abschnitt. Dieser war wirklich voller Überraschungen und Wendungen. Allerdings waren diese Wendungen derart überzogen, dass sie auf mich unglaubwürdig wirkten. Auch das Bild, das ich anfänglich von der Protagonistin hatte, verdrehte sich so stark, wie ich es bisher noch nicht erlebt hatte.
Insgesamt ein spannend geschriebener Thriller, der sich dank des flüssigen Schreibstils der Autorin sehr gut lesen lässt. Lediglich die Auflösung des Ganzen lässt einen leicht fahlen Nachgeschmack zurück.

Bewertung vom 31.10.2025
Sten, Viveca

Lügennebel / Hanna Ahlander Bd.4


ausgezeichnet

Gelungener vierter Fall vor eiskalter Atmosphäre

Eine Gruppe junger Studenten will die Winterferien in Åre, hoch oben im Norden Schwedens verbringen. Neben Skifahren wird auch ordentlich gefeiert, mit viel Alkohol und auch Drogen. Umso größer der Schock als eines Morgens die halbnackte Leiche einer der Studentinnen im Schnee gefunden wird. Hanna Ahlander und Daniel Lindskog nehmen die Ermittlungen auf.
Es ist bereits der vierte Fall für die beiden Ermittler. Da ich alle vorhergehenden Bände gelesen habe, waren die Figuren schnell wieder vertraut. Aber auch für Nichtkenner der Reihe werden genug Informationen zum Verständnis geliefert und die Fälle selbst sind ja in sich geschlossen. Dieses Mal hat es etwas länger gedauert, bis es so richtig spannend wurde. Die Autorin lies sich viel Zeit und führte erst einmal die Figuren der Studentenclique ein. Auch das Privatleben von Hanna und Daniel bekommt viel Raum in der Geschichte, ebenso wie das von Anton, der ebenfalls bei der Polizei tätig ist und auch in den früheren Bänden mit dabei war. Hier freute ich mich am meisten, weil sich Anton endlich ein großes Stück weiterentwickelt, während die Nicht-Beziehung von Daniel und Hanna ziemlich auf der Stelle tritt.
Der Fall selbst wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Man rätselt die ganze Zeit wer als Täter in Frage kommen könnte. Viveca Sten gelingt es hier sehr gut den Leser mit geschickten Andeutungen auf falsche Fährten zu schicken. Umso überraschender ist dann die Auflösung.
Richtig gut fand ich die Beschreibungen der winterlichen Atmosphäre. Man hatte fast das Gefühl vor Ort zu sein. Die Spannung setzt wie erwähnt etwas später ein, hält sich dann aber auf einem hohen Niveau.
Wieder ein sehr gelungener Thriller der Polarkreis Reihe (bei Netflix: Die Åre-Morde). Spannend, unterhaltsam und nicht nur etwas für lange Winterabende. Ich freue mich schon auf den fünften Fall.

Bewertung vom 16.10.2025
Menger, Ivar Leon

Der Tower


ausgezeichnet

TowVon Ivar Leon Menger kannte ich bereits „Als das Böse kam“ und „Finster“. Beides sehr gelungene Werke, doch besonders „Finster“ empfand ich eher als Kriminalroman denn als Thriller. Doch nun macht der Autor einen Riesenschritt aus dem im Odenwald gelegenen kleinen Dorf Katzenbrunn in die Metropole Berlin. Und auch was das Genre Thriller angeht, so ist dem Autor ein Riesensprung in Sachen Spannung gelungen. „Der Tower“ vereint hochgradige Spannung mit dem Thema KI-Technologie.

Es geht um die junge Galeristin Nova, die sich gerade arbeits- und wohnungssuchend als Babysitter durch Berlin schlägt. Als sie dann erfährt durch ein Losverfahren ein Jahr kostenlos im angesagtesten Wohnkomplex Pram-Tower am Alexanderplatz wohnen zu dürfen, kann sie ihr Glück kaum fassen. Das KI gesteuerte Wohnhaus bietet jede Menge Komfort und erfüllt seinen Bewohnern fast jeden Wunsch. Nova zieht auf der 32. Etage ein. Zwar nerven die wöchentlichen Pflichttreffen mit den anderen Bewohnern der Etage, doch für kostenloses Wohnen kann man das schon mal in Kauf nehmen. Doch schon bald erfährt Nova, dass ihre Vormieterin gestorben ist und die anfängliche Begeisterung schlägt schnell in Beklemmung um. Denn irgendetwas scheint in dem Haus nicht zu stimmen…

Das Buch ist wirklich wie ein Sog. Kaum hat man mit dem Lesen begonnen ist man schon mittendrin in der Geschichte. Ich konnte mich gut in Nova hineinversetzen und ihr Handeln nachvollziehen, nur ihre Naivität hat mich ein klein wenig gestört. Auch die anderen Bewohner von Etage 32, die teilweise sehr schräge Charaktere sind, wurden gut ausgearbeitet. Die Atmosphäre ist sehr beklemmend und man spürt direkt, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Man weiß auch nicht, wem man überhaupt trauen darf, denn die KI ist allgegenwärtig und entwickelt mit der Zeit eine gewisse Eigendynamik.
Auf alle Fälle ist das Buch wirklich sehr spannend geschrieben und das Tempo enorm. Es geht Schlag auf Schlag, dazu sind die Kapitel noch angenehm kurz. Überraschungen und Wendungen gibt es nicht wenige. Auch wenn man irgendwann ahnt, auf was das Ganze hinausläuft, bleibt es bis zum Ende total spannend.
Insgesamt ein absolut gelungener Thriller. Nicht nur enorm spannend, auch das Thema mit dem KI gesteuerten Wohnkomplex hat mich schon ein wenig nachdenklich gemacht. Sollte man unbedingt lesen.
er mit düsterem Geheimnis

Bewertung vom 05.10.2025
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Schwüre, die wir brechen / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.2


ausgezeichnet

Sehr gelungene Fortsetzung
Nach dem Fund einer Leiche, der das Herz herausgerissen wurde und die zudem einen Krokodilkopf trägt, stehen Kommissar Jon Nordh und seine Kollegin Svea Karhuu vor einem rätselhaften Fall. Nachdem weitere Opfer mit den Köpfen altägyptischer Gottheiten auftauchen , wird schnell klar, dass es sich um einen Serienmörder handelt. Zudem gilt es einen Text bestehend aus Hieroglyphen zu entschlüsseln.
Es ist bereits der zweite Fall für das ungleiche Ermittler-Duo Nordh und Karhuu. Schon der erste Band konnte mich begeistern und der zweite Fall ist sogar noch besser. Von Beginn an wird jede Menge Spannung aufgebaut und man ist sofort mitten im Geschehen. Das Ganze ist so spannend und voller Rätsel, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Ein zweiter Erzählstrang tut sich auf, der in die chilenische Colonia Dignidad im Jahr 1973 führt, wo alles seinen Anfang nahm. Das gefällt mir übrigens sehr, dass das Autoren-Duo immer ein Stückchen Zeitgeschichte in ihre Bücher aufnimmt. Ebenso wie es immer wieder mal eine knappe und präzise Zusammenfassung zwischendurch gibt, falls man doch mal das Buch unterbrechen muss und man so schnell in den Lesefluss zurückfindet.
Auch das Privatleben der beiden Ermittler nimmt wieder einiges an Raum ein, ist aber ebenso spannend wie der eigentliche Fall. Zudem macht es die Figuren einfach lebendiger und bringt sie dem Leser so näher.
Insgesamt also ein sehr spannender Fall, der ebenso erzählt wird. Was die Entwicklungen im privaten Bereich angeht, bin ich sehr gespannt und freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 04.10.2025
Tägder, Susanne

Die Farbe des Schattens


sehr gut

Spannend„Die Farbe des Schattens“ ist bereits der zweite Band rund um Hauptkommissar Arno Groth. Schon der Vorgänger „Das Schweigen des Wassers“ hatte mir sehr gut gefallen, daher war ich gespannt wie es nun weitergeht.
Auch dieser Fall ist wieder in der Zeit kurz nach der Wende angesiedelt. In Wechtershagen, einer Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern,wird der elfjährige Matti Beck von seinen Eltern zum Einkaufen geschickt und kehrt nicht mehr zurück. Die Suche bleibt zunächst erfolglos, bis Tage später seine Leiche gefunden wird. Eine Spur führt zu einem Serientäter, aber auch zu einem ungeklärten Fall aus den 80ern.

Susanne Tägder versteht es vorbildlich die Stimmung und Atmosphäre der früheren 90er einzufangen. Die Unterschiede zwischen Ost und West sind noch groß und täglich spürbar. Groth, der ursprünglich aus Wechtershagen stammt, aber die meiste Zeit seines Lebens im Westen verbrachte fungiert hier als Aufbauhelfer Ost.
Erzählt wird auf eine sehr ruhige Art und Weise mit dem Blick aufs Detail. Man kann daher gut in die Geschichte eintauchen, auch wenn man diesen Abschnitt deutscher Geschichte nicht miterlebt hat. Parallel dazu lernt man die Taxifahrerin Ina Paul kennen, die hier mit ihrem Sohn Benno einen Neuanfang wagt. Und natürlich fragt man sich, diese beiden Erzählstränge miteinander verwoben sind. Trotz seiner ruhigen Art ist die Handlung sehr spannend. Lediglich in der Mitte tritt der Fall etwas auf der Stelle.
Die Figuren sind fein säuberlich herausgearbeitet und besitzen ausreichend Tiefe. Groth hat noch immer nicht den Tod seiner Tochter überwunden und hadert oft mit sich selbst.
Hervorragend fand ich das Cover. Ein verlassenes Fahrrad irgendwo im nirgendwo in der Dämmerung. Aussagekräftiger geht es kaum.
Wer also einen unblutigen, aber dennoch spannenden Krimi, der einem sogar noch ein Stück Zeitgeschichte vermittelt lesen möchte, ist bei Susanne Tägder genau richtig.er Krimi mit einem Stück Zeitgeschehen

Bewertung vom 21.09.2025
Kuhl, Nikolas;Sandrock, Stefan

Bittere Nacht / LKA Hamburg Bd.2


sehr gut

Der zweite Fall für das sympathische Ermittlerduo

An einem kalten Wintermorgen wird im Hamburger Alsterkanal die Leiche eines Mannes entdeckt. Den Fall übernehmen die beiden LKA-Kommissare Juha Kurhonen und Lucas „Lux“ Adisa. Anfänglich sieht es fast nach einem Selbstmord aus, doch dann zeigt ein Live-Stream, wie der Partner des Opfers in seiner Sauna gefesselt vergeblich um sein Leben kämpft. Die Ermittlungen führen zu einem Freundkreis erfolgreicher junger Menschen, die sich schon zu Studentenzeiten kannten.

Es ist nach „Das Dickicht“ bereits der zweite Fall für das sympathische Ermittler-Duo Juha und Lux. Diesen ersten Band hatte ich nicht gelesen, kam aber gut in die Geschichte rein. Lediglich bei den beiden Protagonisten hatte ich das Gefühl, dass mir etwas fehlte. Die meisten Informationen zu den beiden Kommissaren bekam ich nicht durch Beschreibungen, sondern ein Bild formte sich eher über das Interagieren mit den anderen Figuren. Vielleicht wäre es hier doch ganz ratsam gewesen den ersten Band zu lesen.
Der Fall selbst wird spannend erzählt. Der Schreibstil und der eingestreute Humor waren genau meins. Auch ist es dem Autoren-Duo gut gelungen die kalte und düstere Atmosphäre der Wintertage in Hamburg einzufangen. Es gibt während der Ermittlungen einige überraschende Wendungen und gerade zum Ende hin, nimmt das Buch noch einmal richtig Fahrt auf.
Zwischendurch nimmt man auch teil am Privatleben der beiden Protagonisten. Auf diese Weise werden sie dem Leser nähergebracht und man entdeckt das eine oder andere Problem, das man vielleicht schon selbst einmal erlebt hat.
Und so ist es auch das Privatleben der beiden, das die Neugier auf den nächsten Fall weckt. Natürlich will man unbedingt wissen will, wie es weitergehen wird. Hier bleibt einiges offen, der Fall hingegen ist selbstverständlich in sich geschlossen.

Bewertung vom 31.08.2025
Slaughter, Karin

Dunkle Sühne / North Falls Bd.1


ausgezeichnet

Unvergleichlich sSchon seit vielen Jahren bin ich ein großer Fan von Karin Slaughter und kenne fast alle ihre Bücher. Nun also eine neue Reihe bei der die Kleinstadt North Falls im Mittelpunkt steht.
Während des großen Feuerwerks am 4. Juli verschwinden hier zwei junge Mädchen. Alles sieht nach einer Entführung aus. Deputy Emmy Clifton nimmt die Ermittlungen auf. Ein Fall, der ihr alles abverlangt, denn eines der Mädchen ist die Tochter ihrer besten Freundin. Doch je tiefer Emmy gräbt, desto mehr dunkle Geheimnisse fördert sie zu Tage.
Der Einstieg in die Handlung ist rasant. Kaum hat man mit dem Lesen begonnen, ist man schon mitten im Geschehen. Das Buch ist sehr fesselnd geschrieben, denn die Autorin versteht es auf eine unvergleichliche Weise Spannung auf höchstem Niveau zu erzeugen. Dabei kennt sie auch keine Tabu-Themen und fordert dem Leser einiges an Nervenstärke ab.
Mit an Emmys Seite ist ihr Vater Gerald, der auch gleichzeitig der Sheriff von North Falls ist. Emmy war mir von Beginn an sympathisch und überhaupt waren sämtliche Figuren fein säuberlich ausgearbeitet und besaßen genügend Tiefe. Nach dem ersten Drittel des Buches gibt es einen Cut und die Geschichte wird 12 Jahre später fortgesetzt. Dieser zweite Teil ist sogar noch spannender und heftiger als der erste. Es gibt hier einiges an Überraschungen und Wendungen.
Trotz der 560 Seiten ist Karin Slaughter wieder ein sehr fesselnder Pageturner gelungen. Ich freue mich schon jetzt auf weitere spannende Fälle aus North Falls.
pannend