Benutzer
Benutzername: 
c-bird
Wohnort: 
Hessen

Bewertungen

Insgesamt 127 Bewertungen
Bewertung vom 31.08.2025
Slaughter, Karin

Dunkle Sühne / North Falls Bd.1


ausgezeichnet

Unvergleichlich sSchon seit vielen Jahren bin ich ein großer Fan von Karin Slaughter und kenne fast alle ihre Bücher. Nun also eine neue Reihe bei der die Kleinstadt North Falls im Mittelpunkt steht.
Während des großen Feuerwerks am 4. Juli verschwinden hier zwei junge Mädchen. Alles sieht nach einer Entführung aus. Deputy Emmy Clifton nimmt die Ermittlungen auf. Ein Fall, der ihr alles abverlangt, denn eines der Mädchen ist die Tochter ihrer besten Freundin. Doch je tiefer Emmy gräbt, desto mehr dunkle Geheimnisse fördert sie zu Tage.
Der Einstieg in die Handlung ist rasant. Kaum hat man mit dem Lesen begonnen, ist man schon mitten im Geschehen. Das Buch ist sehr fesselnd geschrieben, denn die Autorin versteht es auf eine unvergleichliche Weise Spannung auf höchstem Niveau zu erzeugen. Dabei kennt sie auch keine Tabu-Themen und fordert dem Leser einiges an Nervenstärke ab.
Mit an Emmys Seite ist ihr Vater Gerald, der auch gleichzeitig der Sheriff von North Falls ist. Emmy war mir von Beginn an sympathisch und überhaupt waren sämtliche Figuren fein säuberlich ausgearbeitet und besaßen genügend Tiefe. Nach dem ersten Drittel des Buches gibt es einen Cut und die Geschichte wird 12 Jahre später fortgesetzt. Dieser zweite Teil ist sogar noch spannender und heftiger als der erste. Es gibt hier einiges an Überraschungen und Wendungen.
Trotz der 560 Seiten ist Karin Slaughter wieder ein sehr fesselnder Pageturner gelungen. Ich freue mich schon jetzt auf weitere spannende Fälle aus North Falls.
pannend

Bewertung vom 11.08.2025
Hausmann, Romy

Himmelerdenblau


sehr gut

Theo Novak ist ein erfolgreicher Chirurg, der mit seiner Frau und zwei Kindern in einer Villa in Grunewald lebt. Doch mit der Entführung seiner 16jährigen Tochter Julie zerbricht das idyllische Leben der Familie. Auch 20 Jahre später ist Julie noch nicht gefunden worden. Nur Theo, der mittlerweile mit einer fortschreitenden Demenz zu kämpfen hat, ist noch immer auf der Suche nach seiner Tochter.
Die Betreiber des Podcasts TwoCrime, Liv Keller und Phil Hendricks bringen den alten Fall erneut an die Öffentlichkeit. Damit gerät auch Daniel, der damalige Ex-Freund Julies unter Verdacht. Kann der Fall nun endlich geklärt werden?
Himmelerdenblau ist ein spannender Thriller, der nicht nur das Verschwinden Julies, sondern auch das Thema Demenz im Fokus hat. Erzählt wird die Handlung aus verschiedenen Perspektiven. Besonders beeindruckt hat mich hier Theo Sichtweise. In einem Moment noch klar, im nächsten in seiner eigenen Gedankenwelt verschwunden. Wenn Theo erzählt, so ergeben sich wirklich kreative Wortgefüge wie Koryglyphe und Parkgiraffe oder aber sein Text enthält jede Menge Rechtschreibfehler, Groß- und Kleinschreibung im wilden Mix.
Aus diesen vielen Perspektiven entwickelt sich sehr langsam ein Gesamtbild und viele Kapitel enden mit einem cliffhanger. Der Autorin gelingt es den Leser auf viele falsche Fährten zu locken. Doch am Ende davon gibt es meist eine überraschende Wende. Lediglich die Auflösung, die es wirklich erst ganz am Ende gibt, weist ein paar Unstimmigkeiten auf, aber wenn man es nicht genau hinterfragt, dann ist es in Ordnung.
Insgesamt ein eher ruhiger Thriller, aber dennoch spannend. Ein etwas höheres Tempo hätte ich besser gefunden, aber für das gesamte Konstrukt waren auch so manche Nebenhandlung notwendig. Empfehlenswert ist das Buch auf jeden Fall.

Bewertung vom 06.08.2025
Buck, Vera

Der dunkle Sommer


ausgezeichnet

Meisterlich erzählt

Für nur einen Euro erwirbt die Architektin Tilda eine verfallene Villa in einem Geisterdorf auf Sardinien. Zu Beginn der 80er Jahre soll es hier zu einem Massaker gekommen sein, der Ort seitdem mit einem Fluch belastet. Doch ganz so verlassen scheint das Dorf doch nicht zu sein. Der alte Silvio gilt als der letzte Bewohner, hüllt sich über sein Wissen zur Geschichte des Dorfes jedoch in Schweigen. Tilda trifft zudem auf den Journalisten Enzo, der die Geschichte des Dorfes ergründen will.

Vera Buck ist wirklich eine begnadete Geschichtenerzählerin. Sie schafft es von Beginn an eine unglaublich dichte und fast schon unheimliche Atmosphäre zu schaffen, so dass man sich Seite an Seite mit den Protagonisten fühlt. Man spürt die Hitze Sardiniens, aber auch eine Spannung, die von Beginn an vorhanden ist.
Erzählt wird in kurzen Kapiteln abwechselnd aus der Sicht Tildas und des Journalisten Enzo. Aber es gibt noch einen weiteren Handlungsstrang, der zurück in das Jahr 1982 führt. Hier kommt die junge Franca zu Wort. Sie ist es auch, die uns den Geschehnissen, die zu dem Massaker führten Stück für Stück näherbringt. Hier kommen Dinge ans Licht, die man nicht für möglich gehalten hätte. Dazu gibt es noch einige Anmerkungen der Autorin. Ein Blick in das Nachwort lohnt sich hier auf jeden Fall.
Die Charaktere fand ich insgesamt sehr gut gezeichnet mit dem nötigen Tiefgang. Durch kleine Andeutungen spürt man sofort, dass hier nichts ist wie es scheint. Jeder trägt sein persönliches Geheimnis mit sich. Auch die Auflösung konnte mich überzeugen. Für mich war sie überraschend, denn hier ist es der Autorin gelungen mich bis zum Ende im Dunklen tappen zu lassen.
Insgesamt ein sehr spannender Thriller, der meisterlich erzählt wurde. Absolut zu empfehlen.

Bewertung vom 29.07.2025
Shepherd, Catherine

Das heimliche Zimmer: Thriller


ausgezeichnet

Spannender Thriller mit verblüffender Auflösung
Ein 16jähriger Schüler wird tot in einer stillgelegten U-Bahn-Station gefunden. Der Verdacht fällt auf einen gleichaltrigen Mitschüler. Doch der kann sich an nichts erinnern. Und es folgen weitere Opfer aus dem Umfeld der Schüler. Laura Kern und Max Hartung nehmen die Ermittlungen auf.
Es ist bereits der 10. Fall für die LKA-Sonderermittlerin Laura Kern. Wie immer in den Büchern von Catherine Shepherd geht es gleich sehr spannend los. Schon nach wenigen Seiten entwickelt sich das Buch zu einem Pageturner. Die Kapitel sind angenehm kurz und enden oft mit einem cliffhanger. Obwohl es der Autorin immer wieder gelingt mich mit der Auflösung zu verblüffen, folge ich gerne den ausgelegten falschen Fährten und rätsele fleißig mit, wer denn der Täter sein könnte und was hinter all dem steckt.
Auch in diesem Band gibt es wieder Einblicke in das Privatleben von Laura und Max. Leider hat Laura in diesem Band kaum Zeit für ihren Freund Taylor, dazu nimmt der Fall sie zu sehr in Anspruch. Auch hier fiebere ich immer wieder der Weiterentwicklung entgegen.
Insgesamt wieder ein sehr spannender Fall, bei dem man nur so durch die Seiten fliegt. Catherine Shepherd ist und bleibt ein Garant für spannende Unterhaltung.

Bewertung vom 28.07.2025
Calden, Saskia

Das geheime Zeichen


sehr gut

Rasanter und spannender Thriller

Bei Bauarbeiten im Keller eines Hauses wird eine skelettierte Leiche entdeckt. Um den Hals trägt die Tote eine Kette mit einem seltsamen Symbol. Evelyn Holm von der Kripo Freiburg erkennt dieses Zeichen sofort. Es erinnert sie an ein schreckliches Ereignis in ihrer Kindheit. Seitdem war ihr Leben nicht mehr das was es einmal war.
Viola träumt von einem Leben als Künstlerin. Durch eine Freundin hofft sie in einen elitären Club aufgenommen zu werden, der ihr die Möglichkeiten bietet an Bekanntheit zu gewinnen. Die Mitglieder des Clubs erkennen sich gegenseitig an einem Symbol. Doch wer einmal dem Club beigetreten ist, unterwirft sich auch den strengen Regeln, die gelten.

„Das geheime Zeichen“ ist bereits der dritte Band der Reihe rund um Evelyn Holm. Vorkenntnisse zu den ersten Fällen sind aber nicht nötig, denn für mich war es der erste Fall und ich kam problemlos in die Geschichte rein. Allerdings hat die Autorin mich aber so begeistert, dass ich die beiden Vorgänger „Puppenwald“ und „Die falsche Patientin“ noch unbedingt lesen muss.
Überzeugt hat mich vor allem das hohe Tempo und der fesselnde Erzählstil. Das Buch beginnt mit zwei Erzählsträngen, mal aus Evelyns Sicht, mal Violas. Beide Stränge verbindet das mysteriöse Symbol. Auf geniale Weise werden diese beiden Erzählfäden von der Autorin miteinander verwoben. Es gibt zahlreiche Wendungen und Überraschungen.
Nicht ganz gelungen fand ich die Figuren. Irgendwie blieben die beiden Protagonistinnen zu blass und ich konnte mir kein richtiges Bild von den Frauen machen. Genervt hat mich auch die Naivität von Viola, die so gut wie nichts hinterfragt hat.
Dennoch von mir eine klare Leseempfehlung für alle, die spannende und wendungsreiche Thriller mögen.

Bewertung vom 21.07.2025
Geschke, Linus

Der Trailer / Donkerbloem Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Auftakt mit interessanten Figuren

Nach mehreren Stand alones legt Linus Geschke nun den ersten Teil der Donkerbloem-Trilogie vor. Der Auftakt „Der Trailer“ ist auf jeden Fall gelungen und besticht mit seinen interessanten Figuren.

Im Juni 2011 verschwindet die Studentin Lisa Martin auf einem Campingplatz in den belgischen Ardennen. Ein Fall, der nie geklärt werden konnte. Frieda Stahnke, eine Hamburger Kommissarin kannte Lisa noch aus Schulzeiten. Durch einen Podcast, der sich mit dem cold case beschäftigt, gewinnt der Fall erneut an Bedeutung. Den Podcast hört auch Wout Meertens, ein belgischer Barbesitzer mit dubioser Vergangenheit. Er war zum Zeitpunkt des Verschwindens ebenfalls auf dem Campingplatz. Nur mit seinem Wissen kann Frieda herausfinden, was mit Lisa damals geschehen ist.

Es geht gleich sehr spannend los mit den Ereignissen vor 14 Jahren. Auf dem Campingplatz herrscht eine bedrohliche Atmosphäre. Man spürt sofort mit Lisa, dass hier etwas nicht stimmt. Doch was an diesem Abend passiert erfährt man erst ganz am Ende.
Der Erzählstil von Linus Geschke kann mich immer wieder aufs Neue begeistern. Mit kurzen, aber dennoch präzisen Beschreibungen schafft er es eine Szene einzufangen. Im Mittelpunkt stehen dabei Frieda und Wout, die zwar verschieden sind, aber dennoch mochte ich beide auf ihre Art. Frieda ist dabei sehr direkt und zielgerichtet. Mit dabei ist auch Wouts Freund Tayfun. Der ehemalige Boxer, der seine Glanzzeiten bereits hinter sich hat und sich nun als Türsteher verdingt hat sein Herz am rechten Fleck und die Dialoge mit Wout fand ich einfach nur genial und total witzig. Auch Kathinka, Wouts Mieterin spielt eine wichtige Rolle und zeigt ihr Können bei der Recherche.
Von Beginn an ist die Spannung vorhanden und das Spannungsniveau kann sich auf dem hohen Niveau halten. Kleine Wendungen sorgen immer wieder für Überraschungsmomente, besonders das Ende habe ich so nicht erwartet.
Besonders raffiniert finde ich das Cover. Wie es sich für einen ersten Band gehört, zeigt auch das Cover nur den ersten Teil eines Trailers. Aneinandergefügt bilden die drei Bände dann das Gesamtbild des Trailers, analog zum Inhalt.
Zum Schluss gibt es noch einen kleinen Vorgeschmack auf den zweiten Band „Das Camp“, der im Februar 2026 erscheinen soll. Ich freue mich schon jetzt darauf.

Bewertung vom 06.07.2025
Winkelmann, Andreas

Ihr werdet sie nicht finden


ausgezeichnet

Winkelmann in Bestform
Vor sieben Jahren verschwindet die damals 16jährige Isabell nach einer Party. Eine großangelegte Suche bleibt erfolglos. Ihr Vater Jonas, selbst ein Polizist, zieht den in seinen Augen Haupttatverdächtigen zur Rechenschaft und landet dafür im Gefängnis. Sechs Jahre später wird er wieder entlassen, doch sein Leben ist nicht mehr dasselbe wie zuvor.
Franca ist Privatdetektivin und erhält den Auftrag einer Bankierswitwe ihre Enkelin Silvi zu finden, die seit einem halben Jahr verschwunden ist. Eine Spur führt sie zu dem damaligen Vermisstenfall und zu Jonas. Franca erkennt eine Verbindung zwischen den beiden jungen Frauen und schon bald ermitteln Jonas und Franca gemeinsam, denn Silvi scheint zu wissen was in jener Nacht vor sieben Jahren geschah...
Schon der Einstieg in das Buch ist perfekt. Man ist sofort mitten im Geschehen und der Autor schafft es durch seinen temporeichen und spannenden Schreibstil den Leser an das Buch zu fesseln. Anfänglich springt die Geschichte zwischen den Ereignissen von vor sieben Jahren und dem „Heute“ hin und her. Aber so lernt man die beiden Protagonisten Franca und Jonas besser kennen und erfährt etwas über ihre Beweggründe. Franca ist von Beginn an eine sympathische und sehr clevere Frau, während es seine Zeit braucht, um mit Jonas einigermaßen warm zu werden. Doch letztendlich sind es die Schicksalsschläge, die ihn geprägt haben und mit Franca an seiner Seite entwickelt er sich nur zum Positiven.
Es geht in dem Buch wirklich Schlag auf Schlag. Ständig passiert etwas und es gibt jede Menge überraschende Wendungen. Zudem sind die Kapitel angenehm kurz und viele davon enden mit einem Cliffhanger. Man will also ständig weiterlesen, gerade weil es so spannend ist. Auch mit dem Ende konnte der Autor mal wieder bei mir punkten. Der Ausgang ist überraschend und absolut nicht vorhersehbar.
Insgesamt ein sehr gelungenes und spannendes Werk. Andreas Winkelmann läuft hier zur Höchstform auf. Ich freue mich schon auf seinen nächsten Thriller.

Bewertung vom 01.07.2025
Skybäck, Frida

Eisenblume / Fredrika Storm Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Solider Krimi mit sympathischen Ermittlern

Der nächtliche Ausflug zweier Jugendlicher in eine ehemalige Psychiatrie gerät schnell zum Albtraum. Hinter einer Wand entdecken die beiden Teenager durch Zufall eine versteckte Leiche, die schon stark verwest ist. Handelt es sich bei dem Opfer um eine der zwei vermissten Patienten, die bereits vor 30 Jahren aus der Psychiatrie verschwanden? Der Fall wurde nie aufgeklärt. Fredrika Storm und ihr Kollege Henry Calment sehen einen Zusammenhang und rollen den cold case noch einmal auf.

Fast zwei Jahre musste ich auf eine Fortsetzung von „Schwarzvogel“, dem ersten Fall für Fredrika Storm und ihren ungleichen Partner Henry Calment warten. Ein Reihenauftakt, der hat mir richtig gut gefallen hat. Zwar hatte ich den damaligen Fall nicht mehr ganz präsent, doch schon nach wenigen Seiten war ich wieder mit den Figuren und der Handlung vertraut, da es immer wieder kleine Bezüge zum Vorgängerband gibt. Empfehlenswert, aber nicht zwingend notwendig ist das Lesen in der chronologischen Reihenfolge.
Dieser Fall mit der unkenntlichen Leiche erweist sich als ziemlich zäh. Nicht nur die Rechtsmedizin tritt auf der Stelle und braucht Ewigkeiten, in diesem Fall in etwa bis zur Mitte des Buches, um überhaupt das Geschlecht der Leiche feststellen zu können. Auch sonst gestalten sich die Ermittlungen recht schwierig. Ehemalige Angestellte der Klinik oder damalige Patienten sind kaum aufzutreiben und wenn dann sind diese nur wenig kooperativ. So dümpelt die Geschichte mit immer wiederkehrenden Befragungen zunächst etwas vor sich hin. Erst ab der Mitte gibt es dann kleine Enthüllungen, die für Aufklärung des Falls notwendig sind.
Sehr gut gefallen haben mir wieder die kleinen privaten Probleme der beiden Ermittler. Das macht sie nicht nur menschlicher, sondern man lernt sie dabei auch besser kennen. Gerade im Privatbereich der beiden Protagonisten lässt die Autorin zum Schluss einiges offen und macht damit schon wieder neugierig auf den nächsten Fall.

Bewertung vom 15.06.2025
Hayes, Samantha

Eine von uns (eBook, ePUB)


sehr gut

Vieles ist vorhersehbar

Nach dem Brand ihres Hauses findet Gina mit ihrer Familie Unterschlupf bei ihrer Freundin Annie. Diese ist gerade verreist und so können Gina, Matt und die beiden kleinen Kinder in das große alte Haus einziehen. Sogar eine Haushälterin namens Mary gibt es, die sich kurz nach dem Einzug bei der Familie vorstellt. Da Gina anfänglich gegenüber Mary misstrauisch ist, fragt sie bei Annie nach. Doch die lobt Mary in den höchsten Tönen und kurz darauf zieht Mary sogar mit ihrem Sohn Tyler ein. Doch ist Mary wirklich die, die sie vorgibt zu sein?
Der Einstieg in das Buch ist sehr leserfreundlich. Man lernt erst einmal Gina mitsamt ihrer Lebensgeschichte kennen. Erzählt wird wechselweise aus der Perspektive von Gina und Mary. Dadurch erfährt man immer ein bisschen mehr und kann natürlich schön miträtseln wer genau sich hinter Mary verbergen könnte und was ihre Absichten sind. Dazu gibt es noch Abschnitte, die mit „Damals“ gekennzeichnet sind. Hier erfährt man nach und nach die Geschichte von Gina und ihren Jugendfreundinnen. Ein bisschen gestört hat mich die Naivität von Gina. Zwar holt sie sich immer wieder eine Bestätigung in Form von Kurznachrichten bei Annie, doch so richtig hinterfragen tut sie nichts. Manchmal hätte ich Gina am liebsten ein wenig wachgerüttelt.
Für den erfahrenen Leser ist die Geschichte ziemlich vorhersehbar und verliert dadurch an Spannung. Das Ende hingegen fand ich sehr überraschend und die Autorin konnte hier mit einigen unvorhersehbaren twists bei mir punkten.
Insgesamt ein unterhaltsamer, aber nur mäßig spannender Thriller, da vieles vorhersehbar ist.

Bewertung vom 10.06.2025
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt (eBook, ePUB)


sehr gut

Kriminalroman - nur anders

Ein giftiger Nebel hat das Leben auf der Erde ausgelöscht. Lediglich eine kleine Insel im griechischen Mittelmeer ist die letzte Bastion. Abgeschirmt durch eine Art Schutzschild leben hier noch 122 Bewohner. Drei davon sind Wissenschaftler und auch gleichzeitig die Ältesten, sie sorgen für Ordnung und Sicherheit der kleinen Gemeinschaft. Doch dann geschieht das Unfassbare. Eine der Wissenschaftlerinnen wird ermordet und dadurch der Schutzmechanismus ausgesetzt. Nur wenn der Mord innerhalb von 107 Stunden aufgeklärt wird, kann der Nebel der sich nun unaufhaltsam auf die Insel zu bewegt, gestoppt werden. Das Fatale ist, dass die Erinnerungen der Dorfbewohner gelöscht wurden. Ein tödlicher Countdown beginnt.

Der Einstieg in das Buch ist alles andere als rasant. Der Autor nimmt sich viel Zeit, um das Leben der Menschen zu beschreiben. Man lernt eine Menge über deren strukturierten Tageablauf. Jeder hat seine Aufgaben und erfüllt diese pflichtbewusst. Selbst der Zeitpunkt des Todes ist schon vorherbestimmt. Die Bewohner haben auch nie gelernt ihr Leben zu hinterfragen. Nur Emory, die Protagonistin des Buches, stellt immer wieder kritische Fragen und macht sich deshalb mit ihrer Tochter Clara an die Ermittlungen. Erzählt wird auch viel über eine Stimme aus dem off, die mit allen Dorfbewohnern verbunden ist und deren Gedanken lesen kann.
Es handelt sich also nicht um einen Kriminalroman im klassischen Sinn. Viel Raum nimmt die Beschreibung der dystopischen Welt ein und auch die gedankenlesende KI ist wohl eher dem Genre Science fiction zuzuordnen. Doch ab der Mitte nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Je näher man sich dem countdown nähert, desto spannender wird es und man rätselt eifrig mit. Ob dabei alles logisch und rational ist, würde ich nicht unbedingt unterschreiben. Unterhaltsam war es auf jeden Fall.