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c-bird
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Hessen

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Insgesamt 125 Bewertungen
Bewertung vom 06.08.2025
Buck, Vera

Der dunkle Sommer


ausgezeichnet

Meisterlich erzählt

Für nur einen Euro erwirbt die Architektin Tilda eine verfallene Villa in einem Geisterdorf auf Sardinien. Zu Beginn der 80er Jahre soll es hier zu einem Massaker gekommen sein, der Ort seitdem mit einem Fluch belastet. Doch ganz so verlassen scheint das Dorf doch nicht zu sein. Der alte Silvio gilt als der letzte Bewohner, hüllt sich über sein Wissen zur Geschichte des Dorfes jedoch in Schweigen. Tilda trifft zudem auf den Journalisten Enzo, der die Geschichte des Dorfes ergründen will.

Vera Buck ist wirklich eine begnadete Geschichtenerzählerin. Sie schafft es von Beginn an eine unglaublich dichte und fast schon unheimliche Atmosphäre zu schaffen, so dass man sich Seite an Seite mit den Protagonisten fühlt. Man spürt die Hitze Sardiniens, aber auch eine Spannung, die von Beginn an vorhanden ist.
Erzählt wird in kurzen Kapiteln abwechselnd aus der Sicht Tildas und des Journalisten Enzo. Aber es gibt noch einen weiteren Handlungsstrang, der zurück in das Jahr 1982 führt. Hier kommt die junge Franca zu Wort. Sie ist es auch, die uns den Geschehnissen, die zu dem Massaker führten Stück für Stück näherbringt. Hier kommen Dinge ans Licht, die man nicht für möglich gehalten hätte. Dazu gibt es noch einige Anmerkungen der Autorin. Ein Blick in das Nachwort lohnt sich hier auf jeden Fall.
Die Charaktere fand ich insgesamt sehr gut gezeichnet mit dem nötigen Tiefgang. Durch kleine Andeutungen spürt man sofort, dass hier nichts ist wie es scheint. Jeder trägt sein persönliches Geheimnis mit sich. Auch die Auflösung konnte mich überzeugen. Für mich war sie überraschend, denn hier ist es der Autorin gelungen mich bis zum Ende im Dunklen tappen zu lassen.
Insgesamt ein sehr spannender Thriller, der meisterlich erzählt wurde. Absolut zu empfehlen.

Bewertung vom 29.07.2025
Shepherd, Catherine

Das heimliche Zimmer: Thriller


ausgezeichnet

Spannender Thriller mit verblüffender Auflösung
Ein 16jähriger Schüler wird tot in einer stillgelegten U-Bahn-Station gefunden. Der Verdacht fällt auf einen gleichaltrigen Mitschüler. Doch der kann sich an nichts erinnern. Und es folgen weitere Opfer aus dem Umfeld der Schüler. Laura Kern und Max Hartung nehmen die Ermittlungen auf.
Es ist bereits der 10. Fall für die LKA-Sonderermittlerin Laura Kern. Wie immer in den Büchern von Catherine Shepherd geht es gleich sehr spannend los. Schon nach wenigen Seiten entwickelt sich das Buch zu einem Pageturner. Die Kapitel sind angenehm kurz und enden oft mit einem cliffhanger. Obwohl es der Autorin immer wieder gelingt mich mit der Auflösung zu verblüffen, folge ich gerne den ausgelegten falschen Fährten und rätsele fleißig mit, wer denn der Täter sein könnte und was hinter all dem steckt.
Auch in diesem Band gibt es wieder Einblicke in das Privatleben von Laura und Max. Leider hat Laura in diesem Band kaum Zeit für ihren Freund Taylor, dazu nimmt der Fall sie zu sehr in Anspruch. Auch hier fiebere ich immer wieder der Weiterentwicklung entgegen.
Insgesamt wieder ein sehr spannender Fall, bei dem man nur so durch die Seiten fliegt. Catherine Shepherd ist und bleibt ein Garant für spannende Unterhaltung.

Bewertung vom 28.07.2025
Calden, Saskia

Das geheime Zeichen


sehr gut

Rasanter und spannender Thriller

Bei Bauarbeiten im Keller eines Hauses wird eine skelettierte Leiche entdeckt. Um den Hals trägt die Tote eine Kette mit einem seltsamen Symbol. Evelyn Holm von der Kripo Freiburg erkennt dieses Zeichen sofort. Es erinnert sie an ein schreckliches Ereignis in ihrer Kindheit. Seitdem war ihr Leben nicht mehr das was es einmal war.
Viola träumt von einem Leben als Künstlerin. Durch eine Freundin hofft sie in einen elitären Club aufgenommen zu werden, der ihr die Möglichkeiten bietet an Bekanntheit zu gewinnen. Die Mitglieder des Clubs erkennen sich gegenseitig an einem Symbol. Doch wer einmal dem Club beigetreten ist, unterwirft sich auch den strengen Regeln, die gelten.

„Das geheime Zeichen“ ist bereits der dritte Band der Reihe rund um Evelyn Holm. Vorkenntnisse zu den ersten Fällen sind aber nicht nötig, denn für mich war es der erste Fall und ich kam problemlos in die Geschichte rein. Allerdings hat die Autorin mich aber so begeistert, dass ich die beiden Vorgänger „Puppenwald“ und „Die falsche Patientin“ noch unbedingt lesen muss.
Überzeugt hat mich vor allem das hohe Tempo und der fesselnde Erzählstil. Das Buch beginnt mit zwei Erzählsträngen, mal aus Evelyns Sicht, mal Violas. Beide Stränge verbindet das mysteriöse Symbol. Auf geniale Weise werden diese beiden Erzählfäden von der Autorin miteinander verwoben. Es gibt zahlreiche Wendungen und Überraschungen.
Nicht ganz gelungen fand ich die Figuren. Irgendwie blieben die beiden Protagonistinnen zu blass und ich konnte mir kein richtiges Bild von den Frauen machen. Genervt hat mich auch die Naivität von Viola, die so gut wie nichts hinterfragt hat.
Dennoch von mir eine klare Leseempfehlung für alle, die spannende und wendungsreiche Thriller mögen.

Bewertung vom 21.07.2025
Geschke, Linus

Der Trailer / Donkerbloem Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Auftakt mit interessanten Figuren

Nach mehreren Stand alones legt Linus Geschke nun den ersten Teil der Donkerbloem-Trilogie vor. Der Auftakt „Der Trailer“ ist auf jeden Fall gelungen und besticht mit seinen interessanten Figuren.

Im Juni 2011 verschwindet die Studentin Lisa Martin auf einem Campingplatz in den belgischen Ardennen. Ein Fall, der nie geklärt werden konnte. Frieda Stahnke, eine Hamburger Kommissarin kannte Lisa noch aus Schulzeiten. Durch einen Podcast, der sich mit dem cold case beschäftigt, gewinnt der Fall erneut an Bedeutung. Den Podcast hört auch Wout Meertens, ein belgischer Barbesitzer mit dubioser Vergangenheit. Er war zum Zeitpunkt des Verschwindens ebenfalls auf dem Campingplatz. Nur mit seinem Wissen kann Frieda herausfinden, was mit Lisa damals geschehen ist.

Es geht gleich sehr spannend los mit den Ereignissen vor 14 Jahren. Auf dem Campingplatz herrscht eine bedrohliche Atmosphäre. Man spürt sofort mit Lisa, dass hier etwas nicht stimmt. Doch was an diesem Abend passiert erfährt man erst ganz am Ende.
Der Erzählstil von Linus Geschke kann mich immer wieder aufs Neue begeistern. Mit kurzen, aber dennoch präzisen Beschreibungen schafft er es eine Szene einzufangen. Im Mittelpunkt stehen dabei Frieda und Wout, die zwar verschieden sind, aber dennoch mochte ich beide auf ihre Art. Frieda ist dabei sehr direkt und zielgerichtet. Mit dabei ist auch Wouts Freund Tayfun. Der ehemalige Boxer, der seine Glanzzeiten bereits hinter sich hat und sich nun als Türsteher verdingt hat sein Herz am rechten Fleck und die Dialoge mit Wout fand ich einfach nur genial und total witzig. Auch Kathinka, Wouts Mieterin spielt eine wichtige Rolle und zeigt ihr Können bei der Recherche.
Von Beginn an ist die Spannung vorhanden und das Spannungsniveau kann sich auf dem hohen Niveau halten. Kleine Wendungen sorgen immer wieder für Überraschungsmomente, besonders das Ende habe ich so nicht erwartet.
Besonders raffiniert finde ich das Cover. Wie es sich für einen ersten Band gehört, zeigt auch das Cover nur den ersten Teil eines Trailers. Aneinandergefügt bilden die drei Bände dann das Gesamtbild des Trailers, analog zum Inhalt.
Zum Schluss gibt es noch einen kleinen Vorgeschmack auf den zweiten Band „Das Camp“, der im Februar 2026 erscheinen soll. Ich freue mich schon jetzt darauf.

Bewertung vom 06.07.2025
Winkelmann, Andreas

Ihr werdet sie nicht finden


ausgezeichnet

Winkelmann in Bestform
Vor sieben Jahren verschwindet die damals 16jährige Isabell nach einer Party. Eine großangelegte Suche bleibt erfolglos. Ihr Vater Jonas, selbst ein Polizist, zieht den in seinen Augen Haupttatverdächtigen zur Rechenschaft und landet dafür im Gefängnis. Sechs Jahre später wird er wieder entlassen, doch sein Leben ist nicht mehr dasselbe wie zuvor.
Franca ist Privatdetektivin und erhält den Auftrag einer Bankierswitwe ihre Enkelin Silvi zu finden, die seit einem halben Jahr verschwunden ist. Eine Spur führt sie zu dem damaligen Vermisstenfall und zu Jonas. Franca erkennt eine Verbindung zwischen den beiden jungen Frauen und schon bald ermitteln Jonas und Franca gemeinsam, denn Silvi scheint zu wissen was in jener Nacht vor sieben Jahren geschah...
Schon der Einstieg in das Buch ist perfekt. Man ist sofort mitten im Geschehen und der Autor schafft es durch seinen temporeichen und spannenden Schreibstil den Leser an das Buch zu fesseln. Anfänglich springt die Geschichte zwischen den Ereignissen von vor sieben Jahren und dem „Heute“ hin und her. Aber so lernt man die beiden Protagonisten Franca und Jonas besser kennen und erfährt etwas über ihre Beweggründe. Franca ist von Beginn an eine sympathische und sehr clevere Frau, während es seine Zeit braucht, um mit Jonas einigermaßen warm zu werden. Doch letztendlich sind es die Schicksalsschläge, die ihn geprägt haben und mit Franca an seiner Seite entwickelt er sich nur zum Positiven.
Es geht in dem Buch wirklich Schlag auf Schlag. Ständig passiert etwas und es gibt jede Menge überraschende Wendungen. Zudem sind die Kapitel angenehm kurz und viele davon enden mit einem Cliffhanger. Man will also ständig weiterlesen, gerade weil es so spannend ist. Auch mit dem Ende konnte der Autor mal wieder bei mir punkten. Der Ausgang ist überraschend und absolut nicht vorhersehbar.
Insgesamt ein sehr gelungenes und spannendes Werk. Andreas Winkelmann läuft hier zur Höchstform auf. Ich freue mich schon auf seinen nächsten Thriller.

Bewertung vom 01.07.2025
Skybäck, Frida

Eisenblume / Fredrika Storm Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Solider Krimi mit sympathischen Ermittlern

Der nächtliche Ausflug zweier Jugendlicher in eine ehemalige Psychiatrie gerät schnell zum Albtraum. Hinter einer Wand entdecken die beiden Teenager durch Zufall eine versteckte Leiche, die schon stark verwest ist. Handelt es sich bei dem Opfer um eine der zwei vermissten Patienten, die bereits vor 30 Jahren aus der Psychiatrie verschwanden? Der Fall wurde nie aufgeklärt. Fredrika Storm und ihr Kollege Henry Calment sehen einen Zusammenhang und rollen den cold case noch einmal auf.

Fast zwei Jahre musste ich auf eine Fortsetzung von „Schwarzvogel“, dem ersten Fall für Fredrika Storm und ihren ungleichen Partner Henry Calment warten. Ein Reihenauftakt, der hat mir richtig gut gefallen hat. Zwar hatte ich den damaligen Fall nicht mehr ganz präsent, doch schon nach wenigen Seiten war ich wieder mit den Figuren und der Handlung vertraut, da es immer wieder kleine Bezüge zum Vorgängerband gibt. Empfehlenswert, aber nicht zwingend notwendig ist das Lesen in der chronologischen Reihenfolge.
Dieser Fall mit der unkenntlichen Leiche erweist sich als ziemlich zäh. Nicht nur die Rechtsmedizin tritt auf der Stelle und braucht Ewigkeiten, in diesem Fall in etwa bis zur Mitte des Buches, um überhaupt das Geschlecht der Leiche feststellen zu können. Auch sonst gestalten sich die Ermittlungen recht schwierig. Ehemalige Angestellte der Klinik oder damalige Patienten sind kaum aufzutreiben und wenn dann sind diese nur wenig kooperativ. So dümpelt die Geschichte mit immer wiederkehrenden Befragungen zunächst etwas vor sich hin. Erst ab der Mitte gibt es dann kleine Enthüllungen, die für Aufklärung des Falls notwendig sind.
Sehr gut gefallen haben mir wieder die kleinen privaten Probleme der beiden Ermittler. Das macht sie nicht nur menschlicher, sondern man lernt sie dabei auch besser kennen. Gerade im Privatbereich der beiden Protagonisten lässt die Autorin zum Schluss einiges offen und macht damit schon wieder neugierig auf den nächsten Fall.

Bewertung vom 15.06.2025
Hayes, Samantha

Eine von uns (eBook, ePUB)


sehr gut

Vieles ist vorhersehbar

Nach dem Brand ihres Hauses findet Gina mit ihrer Familie Unterschlupf bei ihrer Freundin Annie. Diese ist gerade verreist und so können Gina, Matt und die beiden kleinen Kinder in das große alte Haus einziehen. Sogar eine Haushälterin namens Mary gibt es, die sich kurz nach dem Einzug bei der Familie vorstellt. Da Gina anfänglich gegenüber Mary misstrauisch ist, fragt sie bei Annie nach. Doch die lobt Mary in den höchsten Tönen und kurz darauf zieht Mary sogar mit ihrem Sohn Tyler ein. Doch ist Mary wirklich die, die sie vorgibt zu sein?
Der Einstieg in das Buch ist sehr leserfreundlich. Man lernt erst einmal Gina mitsamt ihrer Lebensgeschichte kennen. Erzählt wird wechselweise aus der Perspektive von Gina und Mary. Dadurch erfährt man immer ein bisschen mehr und kann natürlich schön miträtseln wer genau sich hinter Mary verbergen könnte und was ihre Absichten sind. Dazu gibt es noch Abschnitte, die mit „Damals“ gekennzeichnet sind. Hier erfährt man nach und nach die Geschichte von Gina und ihren Jugendfreundinnen. Ein bisschen gestört hat mich die Naivität von Gina. Zwar holt sie sich immer wieder eine Bestätigung in Form von Kurznachrichten bei Annie, doch so richtig hinterfragen tut sie nichts. Manchmal hätte ich Gina am liebsten ein wenig wachgerüttelt.
Für den erfahrenen Leser ist die Geschichte ziemlich vorhersehbar und verliert dadurch an Spannung. Das Ende hingegen fand ich sehr überraschend und die Autorin konnte hier mit einigen unvorhersehbaren twists bei mir punkten.
Insgesamt ein unterhaltsamer, aber nur mäßig spannender Thriller, da vieles vorhersehbar ist.

Bewertung vom 10.06.2025
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt (eBook, ePUB)


sehr gut

Kriminalroman - nur anders

Ein giftiger Nebel hat das Leben auf der Erde ausgelöscht. Lediglich eine kleine Insel im griechischen Mittelmeer ist die letzte Bastion. Abgeschirmt durch eine Art Schutzschild leben hier noch 122 Bewohner. Drei davon sind Wissenschaftler und auch gleichzeitig die Ältesten, sie sorgen für Ordnung und Sicherheit der kleinen Gemeinschaft. Doch dann geschieht das Unfassbare. Eine der Wissenschaftlerinnen wird ermordet und dadurch der Schutzmechanismus ausgesetzt. Nur wenn der Mord innerhalb von 107 Stunden aufgeklärt wird, kann der Nebel der sich nun unaufhaltsam auf die Insel zu bewegt, gestoppt werden. Das Fatale ist, dass die Erinnerungen der Dorfbewohner gelöscht wurden. Ein tödlicher Countdown beginnt.

Der Einstieg in das Buch ist alles andere als rasant. Der Autor nimmt sich viel Zeit, um das Leben der Menschen zu beschreiben. Man lernt eine Menge über deren strukturierten Tageablauf. Jeder hat seine Aufgaben und erfüllt diese pflichtbewusst. Selbst der Zeitpunkt des Todes ist schon vorherbestimmt. Die Bewohner haben auch nie gelernt ihr Leben zu hinterfragen. Nur Emory, die Protagonistin des Buches, stellt immer wieder kritische Fragen und macht sich deshalb mit ihrer Tochter Clara an die Ermittlungen. Erzählt wird auch viel über eine Stimme aus dem off, die mit allen Dorfbewohnern verbunden ist und deren Gedanken lesen kann.
Es handelt sich also nicht um einen Kriminalroman im klassischen Sinn. Viel Raum nimmt die Beschreibung der dystopischen Welt ein und auch die gedankenlesende KI ist wohl eher dem Genre Science fiction zuzuordnen. Doch ab der Mitte nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Je näher man sich dem countdown nähert, desto spannender wird es und man rätselt eifrig mit. Ob dabei alles logisch und rational ist, würde ich nicht unbedingt unterschreiben. Unterhaltsam war es auf jeden Fall.

Bewertung vom 02.06.2025
Cors, Benjamin

Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Ein richtig guter Thriller!

„Aschesommer“ ist bereits der zweite Fall für die Sondereinheit Gruppe 4 rund um Mila Weiss und Jakob Krogh. Da mir schon der erste Fall „Krähentage“ unheimlich gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf den Nachfolger. Das Ergebnis: der zweite Teil ist sogar noch besser als der erste. Ein richtig guter und spannender Thriller!

Alles beginnt mit einer Todesanzeige in einer Zeitung, die die Ermittler zu zwei Leichen führt. Beide Opfer hängen tiefgefroren in einer Kammer eines alten Bauernhofs. Dazu findet sich eine mit Asche geschriebene Botschaft: Das Sterben hat begonnen.
Weitere Opfer folgen mit immer der gleichen Botschaft. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt für Mila und Jakob. Deren Hauptverdächtiger sitzt unter ständiger Bewachung in einer psychiatrischen Einrichtung. Wer also begeht die Morde?

Der Einstieg in das Buch ist rasant und es geht gleich mit dem ersten bizarren Mord los. Danach entwickelt sich das Buch zu einem richtigen Pageturner. Es geht nicht nur spannend, sondern auch temporeich weiter. Wer übrigens den ersten Band nicht kennt und noch lesen möchte, sollte sich an die chronologische Reihenfolge halten, da der zweite Teil einige Geheimnisse des ersten Bandes preisgibt. Ansonsten wird ausreichend Informationen geliefert, sodass man sich problemlos zurechtfindet.
Besonders gut gefallen haben mir die Figuren. Noch immer haben Jakob und Mila mit ihren Dämonen zu kämpfen. Aber das macht sie für den Leser nur sympathischer. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden funktioniert nun auch schon wesentlich besser als noch im ersten Band, denn die beiden Ermittler wissen mittlerweile, wie der andere tickt und kennen das eine oder andere Geheimnis des anderen. Aber auch die übrigen Teammitglieder der Gruppe vier konnten mich wieder aufs Neue begeistern. Es sind spannende, aber auch unterschiedliche Charaktere, zwischen denen sich immer ein paar witzige Wortgefechte entwickeln.
Das Cover ist auch dieses Mal sehr gelungen. Wenn es irgendwie möglich sein sollte, dass Sonnenblumen „böse gucken“, dann ist dieser Moment perfekt eingefangen. Eine verwelkende Sonnenblume ist jedenfalls hier der absolute eye-catcher und hat zudem einen starken Bezug zum Inhalt.
Insgesamt ein genialer und sehr spannender Thriller. Ich hoffe auf weitere Folgebände mit der Gruppe 4.

Bewertung vom 27.05.2025
Koppelstätter, Lenz

Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2


sehr gut

Cosy crime am Gardasee

„Was am Ufer lauert“ ist bereits der zweite Fall für die Polizeireporterin Gianna Pitti. Wie schon der Vorgängerband „Was der See birgt“ ist die Handlung rund um den malerischen Gardasee verortet.

Gianna soll im Auftrag ihres Vaters eine Informantin am See treffen. Doch als sie ankommt, findet sie nur eine tote Frau und eine leere CD-Hülle im Wasser. Kurze Zeit später ist sogar die Leiche der Frau verschwunden. Zudem gibt es Hinweise auf verschwundene Briefe Churchills, der in den 30 Jahren viel Zeit am Gardasee verbrachte, unter anderem auch mit Giannas Urgroßvater. Sollte deren Inhalt so brisant sein, dass die Geschichte umgeschrieben werden müsste? Involviert in die Ermittlungen ist nicht nur Gianna und ihr Vater, sondern auch ihr Onkel und ihre Chefin Elvira.
Es geht recht turbulent in dem Buch zu. Gianna ermittelt meist Seite an Seite mit ihrem Vater Arnaldo und die beiden bringen sich in so manche brenzlige Situation. Aber auch Giannas Onkel, der Marchese Francesco, der mit beginnender Demenz kämpft, mischt die Handlung ordentlich auf. Mir persönlich hat ein wenig die Spannung gefehlt. Auch wenn die Erzählperspektiven ständig wechseln, empfand ich das Geschehen nicht unbedingt als hochgradig spannend. Gekonnt hingegen ist das Gardasee-Feeling bzw. überhaupt das italienische Flair eingefangen. Selbst wenn man noch nicht am Gardasee gewesen ist, konnte man sich unglaublich gut in die Szenen hineinversetzen, denn das Buch besitzt jede Menge Lokalkolorit. Meisterhaft gelungen ist auch das Cover. Die Uferlandschaft des Gardasees ist einfach unglaublich schön dargestellt und somit die perfekte Einladung für einen Besuch dort.
Insgesamt also eher ein cosy-crime als ein spannender Krimi. Aber als Urlaubslektüre nicht nur für den Gardasee absolut geeignet. Ein paar Fragen sind am Ende noch offengeblieben und natürlich möchte man wissen, wie es nun weitergeht. Ich bin daher gespannt auf den dritten Fall mit Gianna und ihrer Familie.