Benutzer
Benutzername: 
c-bird
Wohnort: 
Hessen

Bewertungen

Insgesamt 131 Bewertungen
Bewertung vom 16.10.2025
Menger, Ivar Leon

Der Tower


ausgezeichnet

TowVon Ivar Leon Menger kannte ich bereits „Als das Böse kam“ und „Finster“. Beides sehr gelungene Werke, doch besonders „Finster“ empfand ich eher als Kriminalroman denn als Thriller. Doch nun macht der Autor einen Riesenschritt aus dem im Odenwald gelegenen kleinen Dorf Katzenbrunn in die Metropole Berlin. Und auch was das Genre Thriller angeht, so ist dem Autor ein Riesensprung in Sachen Spannung gelungen. „Der Tower“ vereint hochgradige Spannung mit dem Thema KI-Technologie.

Es geht um die junge Galeristin Nova, die sich gerade arbeits- und wohnungssuchend als Babysitter durch Berlin schlägt. Als sie dann erfährt durch ein Losverfahren ein Jahr kostenlos im angesagtesten Wohnkomplex Pram-Tower am Alexanderplatz wohnen zu dürfen, kann sie ihr Glück kaum fassen. Das KI gesteuerte Wohnhaus bietet jede Menge Komfort und erfüllt seinen Bewohnern fast jeden Wunsch. Nova zieht auf der 32. Etage ein. Zwar nerven die wöchentlichen Pflichttreffen mit den anderen Bewohnern der Etage, doch für kostenloses Wohnen kann man das schon mal in Kauf nehmen. Doch schon bald erfährt Nova, dass ihre Vormieterin gestorben ist und die anfängliche Begeisterung schlägt schnell in Beklemmung um. Denn irgendetwas scheint in dem Haus nicht zu stimmen…

Das Buch ist wirklich wie ein Sog. Kaum hat man mit dem Lesen begonnen ist man schon mittendrin in der Geschichte. Ich konnte mich gut in Nova hineinversetzen und ihr Handeln nachvollziehen, nur ihre Naivität hat mich ein klein wenig gestört. Auch die anderen Bewohner von Etage 32, die teilweise sehr schräge Charaktere sind, wurden gut ausgearbeitet. Die Atmosphäre ist sehr beklemmend und man spürt direkt, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Man weiß auch nicht, wem man überhaupt trauen darf, denn die KI ist allgegenwärtig und entwickelt mit der Zeit eine gewisse Eigendynamik.
Auf alle Fälle ist das Buch wirklich sehr spannend geschrieben und das Tempo enorm. Es geht Schlag auf Schlag, dazu sind die Kapitel noch angenehm kurz. Überraschungen und Wendungen gibt es nicht wenige. Auch wenn man irgendwann ahnt, auf was das Ganze hinausläuft, bleibt es bis zum Ende total spannend.
Insgesamt ein absolut gelungener Thriller. Nicht nur enorm spannend, auch das Thema mit dem KI gesteuerten Wohnkomplex hat mich schon ein wenig nachdenklich gemacht. Sollte man unbedingt lesen.
er mit düsterem Geheimnis

Bewertung vom 05.10.2025
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Schwüre, die wir brechen / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.2


ausgezeichnet

Sehr gelungene Fortsetzung
Nach dem Fund einer Leiche, der das Herz herausgerissen wurde und die zudem einen Krokodilkopf trägt, stehen Kommissar Jon Nordh und seine Kollegin Svea Karhuu vor einem rätselhaften Fall. Nachdem weitere Opfer mit den Köpfen altägyptischer Gottheiten auftauchen , wird schnell klar, dass es sich um einen Serienmörder handelt. Zudem gilt es einen Text bestehend aus Hieroglyphen zu entschlüsseln.
Es ist bereits der zweite Fall für das ungleiche Ermittler-Duo Nordh und Karhuu. Schon der erste Band konnte mich begeistern und der zweite Fall ist sogar noch besser. Von Beginn an wird jede Menge Spannung aufgebaut und man ist sofort mitten im Geschehen. Das Ganze ist so spannend und voller Rätsel, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Ein zweiter Erzählstrang tut sich auf, der in die chilenische Colonia Dignidad im Jahr 1973 führt, wo alles seinen Anfang nahm. Das gefällt mir übrigens sehr, dass das Autoren-Duo immer ein Stückchen Zeitgeschichte in ihre Bücher aufnimmt. Ebenso wie es immer wieder mal eine knappe und präzise Zusammenfassung zwischendurch gibt, falls man doch mal das Buch unterbrechen muss und man so schnell in den Lesefluss zurückfindet.
Auch das Privatleben der beiden Ermittler nimmt wieder einiges an Raum ein, ist aber ebenso spannend wie der eigentliche Fall. Zudem macht es die Figuren einfach lebendiger und bringt sie dem Leser so näher.
Insgesamt also ein sehr spannender Fall, der ebenso erzählt wird. Was die Entwicklungen im privaten Bereich angeht, bin ich sehr gespannt und freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 04.10.2025
Tägder, Susanne

Die Farbe des Schattens


sehr gut

Spannend„Die Farbe des Schattens“ ist bereits der zweite Band rund um Hauptkommissar Arno Groth. Schon der Vorgänger „Das Schweigen des Wassers“ hatte mir sehr gut gefallen, daher war ich gespannt wie es nun weitergeht.
Auch dieser Fall ist wieder in der Zeit kurz nach der Wende angesiedelt. In Wechtershagen, einer Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern,wird der elfjährige Matti Beck von seinen Eltern zum Einkaufen geschickt und kehrt nicht mehr zurück. Die Suche bleibt zunächst erfolglos, bis Tage später seine Leiche gefunden wird. Eine Spur führt zu einem Serientäter, aber auch zu einem ungeklärten Fall aus den 80ern.

Susanne Tägder versteht es vorbildlich die Stimmung und Atmosphäre der früheren 90er einzufangen. Die Unterschiede zwischen Ost und West sind noch groß und täglich spürbar. Groth, der ursprünglich aus Wechtershagen stammt, aber die meiste Zeit seines Lebens im Westen verbrachte fungiert hier als Aufbauhelfer Ost.
Erzählt wird auf eine sehr ruhige Art und Weise mit dem Blick aufs Detail. Man kann daher gut in die Geschichte eintauchen, auch wenn man diesen Abschnitt deutscher Geschichte nicht miterlebt hat. Parallel dazu lernt man die Taxifahrerin Ina Paul kennen, die hier mit ihrem Sohn Benno einen Neuanfang wagt. Und natürlich fragt man sich, diese beiden Erzählstränge miteinander verwoben sind. Trotz seiner ruhigen Art ist die Handlung sehr spannend. Lediglich in der Mitte tritt der Fall etwas auf der Stelle.
Die Figuren sind fein säuberlich herausgearbeitet und besitzen ausreichend Tiefe. Groth hat noch immer nicht den Tod seiner Tochter überwunden und hadert oft mit sich selbst.
Hervorragend fand ich das Cover. Ein verlassenes Fahrrad irgendwo im nirgendwo in der Dämmerung. Aussagekräftiger geht es kaum.
Wer also einen unblutigen, aber dennoch spannenden Krimi, der einem sogar noch ein Stück Zeitgeschichte vermittelt lesen möchte, ist bei Susanne Tägder genau richtig.er Krimi mit einem Stück Zeitgeschehen

Bewertung vom 21.09.2025
Kuhl, Nikolas;Sandrock, Stefan

Bittere Nacht / LKA Hamburg Bd.2


sehr gut

Der zweite Fall für das sympathische Ermittlerduo

An einem kalten Wintermorgen wird im Hamburger Alsterkanal die Leiche eines Mannes entdeckt. Den Fall übernehmen die beiden LKA-Kommissare Juha Kurhonen und Lucas „Lux“ Adisa. Anfänglich sieht es fast nach einem Selbstmord aus, doch dann zeigt ein Live-Stream, wie der Partner des Opfers in seiner Sauna gefesselt vergeblich um sein Leben kämpft. Die Ermittlungen führen zu einem Freundkreis erfolgreicher junger Menschen, die sich schon zu Studentenzeiten kannten.

Es ist nach „Das Dickicht“ bereits der zweite Fall für das sympathische Ermittler-Duo Juha und Lux. Diesen ersten Band hatte ich nicht gelesen, kam aber gut in die Geschichte rein. Lediglich bei den beiden Protagonisten hatte ich das Gefühl, dass mir etwas fehlte. Die meisten Informationen zu den beiden Kommissaren bekam ich nicht durch Beschreibungen, sondern ein Bild formte sich eher über das Interagieren mit den anderen Figuren. Vielleicht wäre es hier doch ganz ratsam gewesen den ersten Band zu lesen.
Der Fall selbst wird spannend erzählt. Der Schreibstil und der eingestreute Humor waren genau meins. Auch ist es dem Autoren-Duo gut gelungen die kalte und düstere Atmosphäre der Wintertage in Hamburg einzufangen. Es gibt während der Ermittlungen einige überraschende Wendungen und gerade zum Ende hin, nimmt das Buch noch einmal richtig Fahrt auf.
Zwischendurch nimmt man auch teil am Privatleben der beiden Protagonisten. Auf diese Weise werden sie dem Leser nähergebracht und man entdeckt das eine oder andere Problem, das man vielleicht schon selbst einmal erlebt hat.
Und so ist es auch das Privatleben der beiden, das die Neugier auf den nächsten Fall weckt. Natürlich will man unbedingt wissen will, wie es weitergehen wird. Hier bleibt einiges offen, der Fall hingegen ist selbstverständlich in sich geschlossen.

Bewertung vom 31.08.2025
Slaughter, Karin

Dunkle Sühne / North Falls Bd.1


ausgezeichnet

Unvergleichlich sSchon seit vielen Jahren bin ich ein großer Fan von Karin Slaughter und kenne fast alle ihre Bücher. Nun also eine neue Reihe bei der die Kleinstadt North Falls im Mittelpunkt steht.
Während des großen Feuerwerks am 4. Juli verschwinden hier zwei junge Mädchen. Alles sieht nach einer Entführung aus. Deputy Emmy Clifton nimmt die Ermittlungen auf. Ein Fall, der ihr alles abverlangt, denn eines der Mädchen ist die Tochter ihrer besten Freundin. Doch je tiefer Emmy gräbt, desto mehr dunkle Geheimnisse fördert sie zu Tage.
Der Einstieg in die Handlung ist rasant. Kaum hat man mit dem Lesen begonnen, ist man schon mitten im Geschehen. Das Buch ist sehr fesselnd geschrieben, denn die Autorin versteht es auf eine unvergleichliche Weise Spannung auf höchstem Niveau zu erzeugen. Dabei kennt sie auch keine Tabu-Themen und fordert dem Leser einiges an Nervenstärke ab.
Mit an Emmys Seite ist ihr Vater Gerald, der auch gleichzeitig der Sheriff von North Falls ist. Emmy war mir von Beginn an sympathisch und überhaupt waren sämtliche Figuren fein säuberlich ausgearbeitet und besaßen genügend Tiefe. Nach dem ersten Drittel des Buches gibt es einen Cut und die Geschichte wird 12 Jahre später fortgesetzt. Dieser zweite Teil ist sogar noch spannender und heftiger als der erste. Es gibt hier einiges an Überraschungen und Wendungen.
Trotz der 560 Seiten ist Karin Slaughter wieder ein sehr fesselnder Pageturner gelungen. Ich freue mich schon jetzt auf weitere spannende Fälle aus North Falls.
pannend

Bewertung vom 11.08.2025
Hausmann, Romy

Himmelerdenblau


sehr gut

Theo Novak ist ein erfolgreicher Chirurg, der mit seiner Frau und zwei Kindern in einer Villa in Grunewald lebt. Doch mit der Entführung seiner 16jährigen Tochter Julie zerbricht das idyllische Leben der Familie. Auch 20 Jahre später ist Julie noch nicht gefunden worden. Nur Theo, der mittlerweile mit einer fortschreitenden Demenz zu kämpfen hat, ist noch immer auf der Suche nach seiner Tochter.
Die Betreiber des Podcasts TwoCrime, Liv Keller und Phil Hendricks bringen den alten Fall erneut an die Öffentlichkeit. Damit gerät auch Daniel, der damalige Ex-Freund Julies unter Verdacht. Kann der Fall nun endlich geklärt werden?
Himmelerdenblau ist ein spannender Thriller, der nicht nur das Verschwinden Julies, sondern auch das Thema Demenz im Fokus hat. Erzählt wird die Handlung aus verschiedenen Perspektiven. Besonders beeindruckt hat mich hier Theo Sichtweise. In einem Moment noch klar, im nächsten in seiner eigenen Gedankenwelt verschwunden. Wenn Theo erzählt, so ergeben sich wirklich kreative Wortgefüge wie Koryglyphe und Parkgiraffe oder aber sein Text enthält jede Menge Rechtschreibfehler, Groß- und Kleinschreibung im wilden Mix.
Aus diesen vielen Perspektiven entwickelt sich sehr langsam ein Gesamtbild und viele Kapitel enden mit einem cliffhanger. Der Autorin gelingt es den Leser auf viele falsche Fährten zu locken. Doch am Ende davon gibt es meist eine überraschende Wende. Lediglich die Auflösung, die es wirklich erst ganz am Ende gibt, weist ein paar Unstimmigkeiten auf, aber wenn man es nicht genau hinterfragt, dann ist es in Ordnung.
Insgesamt ein eher ruhiger Thriller, aber dennoch spannend. Ein etwas höheres Tempo hätte ich besser gefunden, aber für das gesamte Konstrukt waren auch so manche Nebenhandlung notwendig. Empfehlenswert ist das Buch auf jeden Fall.

Bewertung vom 06.08.2025
Buck, Vera

Der dunkle Sommer


ausgezeichnet

Meisterlich erzählt

Für nur einen Euro erwirbt die Architektin Tilda eine verfallene Villa in einem Geisterdorf auf Sardinien. Zu Beginn der 80er Jahre soll es hier zu einem Massaker gekommen sein, der Ort seitdem mit einem Fluch belastet. Doch ganz so verlassen scheint das Dorf doch nicht zu sein. Der alte Silvio gilt als der letzte Bewohner, hüllt sich über sein Wissen zur Geschichte des Dorfes jedoch in Schweigen. Tilda trifft zudem auf den Journalisten Enzo, der die Geschichte des Dorfes ergründen will.

Vera Buck ist wirklich eine begnadete Geschichtenerzählerin. Sie schafft es von Beginn an eine unglaublich dichte und fast schon unheimliche Atmosphäre zu schaffen, so dass man sich Seite an Seite mit den Protagonisten fühlt. Man spürt die Hitze Sardiniens, aber auch eine Spannung, die von Beginn an vorhanden ist.
Erzählt wird in kurzen Kapiteln abwechselnd aus der Sicht Tildas und des Journalisten Enzo. Aber es gibt noch einen weiteren Handlungsstrang, der zurück in das Jahr 1982 führt. Hier kommt die junge Franca zu Wort. Sie ist es auch, die uns den Geschehnissen, die zu dem Massaker führten Stück für Stück näherbringt. Hier kommen Dinge ans Licht, die man nicht für möglich gehalten hätte. Dazu gibt es noch einige Anmerkungen der Autorin. Ein Blick in das Nachwort lohnt sich hier auf jeden Fall.
Die Charaktere fand ich insgesamt sehr gut gezeichnet mit dem nötigen Tiefgang. Durch kleine Andeutungen spürt man sofort, dass hier nichts ist wie es scheint. Jeder trägt sein persönliches Geheimnis mit sich. Auch die Auflösung konnte mich überzeugen. Für mich war sie überraschend, denn hier ist es der Autorin gelungen mich bis zum Ende im Dunklen tappen zu lassen.
Insgesamt ein sehr spannender Thriller, der meisterlich erzählt wurde. Absolut zu empfehlen.

Bewertung vom 29.07.2025
Shepherd, Catherine

Das heimliche Zimmer: Thriller


ausgezeichnet

Spannender Thriller mit verblüffender Auflösung
Ein 16jähriger Schüler wird tot in einer stillgelegten U-Bahn-Station gefunden. Der Verdacht fällt auf einen gleichaltrigen Mitschüler. Doch der kann sich an nichts erinnern. Und es folgen weitere Opfer aus dem Umfeld der Schüler. Laura Kern und Max Hartung nehmen die Ermittlungen auf.
Es ist bereits der 10. Fall für die LKA-Sonderermittlerin Laura Kern. Wie immer in den Büchern von Catherine Shepherd geht es gleich sehr spannend los. Schon nach wenigen Seiten entwickelt sich das Buch zu einem Pageturner. Die Kapitel sind angenehm kurz und enden oft mit einem cliffhanger. Obwohl es der Autorin immer wieder gelingt mich mit der Auflösung zu verblüffen, folge ich gerne den ausgelegten falschen Fährten und rätsele fleißig mit, wer denn der Täter sein könnte und was hinter all dem steckt.
Auch in diesem Band gibt es wieder Einblicke in das Privatleben von Laura und Max. Leider hat Laura in diesem Band kaum Zeit für ihren Freund Taylor, dazu nimmt der Fall sie zu sehr in Anspruch. Auch hier fiebere ich immer wieder der Weiterentwicklung entgegen.
Insgesamt wieder ein sehr spannender Fall, bei dem man nur so durch die Seiten fliegt. Catherine Shepherd ist und bleibt ein Garant für spannende Unterhaltung.

Bewertung vom 28.07.2025
Calden, Saskia

Das geheime Zeichen


sehr gut

Rasanter und spannender Thriller

Bei Bauarbeiten im Keller eines Hauses wird eine skelettierte Leiche entdeckt. Um den Hals trägt die Tote eine Kette mit einem seltsamen Symbol. Evelyn Holm von der Kripo Freiburg erkennt dieses Zeichen sofort. Es erinnert sie an ein schreckliches Ereignis in ihrer Kindheit. Seitdem war ihr Leben nicht mehr das was es einmal war.
Viola träumt von einem Leben als Künstlerin. Durch eine Freundin hofft sie in einen elitären Club aufgenommen zu werden, der ihr die Möglichkeiten bietet an Bekanntheit zu gewinnen. Die Mitglieder des Clubs erkennen sich gegenseitig an einem Symbol. Doch wer einmal dem Club beigetreten ist, unterwirft sich auch den strengen Regeln, die gelten.

„Das geheime Zeichen“ ist bereits der dritte Band der Reihe rund um Evelyn Holm. Vorkenntnisse zu den ersten Fällen sind aber nicht nötig, denn für mich war es der erste Fall und ich kam problemlos in die Geschichte rein. Allerdings hat die Autorin mich aber so begeistert, dass ich die beiden Vorgänger „Puppenwald“ und „Die falsche Patientin“ noch unbedingt lesen muss.
Überzeugt hat mich vor allem das hohe Tempo und der fesselnde Erzählstil. Das Buch beginnt mit zwei Erzählsträngen, mal aus Evelyns Sicht, mal Violas. Beide Stränge verbindet das mysteriöse Symbol. Auf geniale Weise werden diese beiden Erzählfäden von der Autorin miteinander verwoben. Es gibt zahlreiche Wendungen und Überraschungen.
Nicht ganz gelungen fand ich die Figuren. Irgendwie blieben die beiden Protagonistinnen zu blass und ich konnte mir kein richtiges Bild von den Frauen machen. Genervt hat mich auch die Naivität von Viola, die so gut wie nichts hinterfragt hat.
Dennoch von mir eine klare Leseempfehlung für alle, die spannende und wendungsreiche Thriller mögen.

Bewertung vom 21.07.2025
Geschke, Linus

Der Trailer / Donkerbloem Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Auftakt mit interessanten Figuren

Nach mehreren Stand alones legt Linus Geschke nun den ersten Teil der Donkerbloem-Trilogie vor. Der Auftakt „Der Trailer“ ist auf jeden Fall gelungen und besticht mit seinen interessanten Figuren.

Im Juni 2011 verschwindet die Studentin Lisa Martin auf einem Campingplatz in den belgischen Ardennen. Ein Fall, der nie geklärt werden konnte. Frieda Stahnke, eine Hamburger Kommissarin kannte Lisa noch aus Schulzeiten. Durch einen Podcast, der sich mit dem cold case beschäftigt, gewinnt der Fall erneut an Bedeutung. Den Podcast hört auch Wout Meertens, ein belgischer Barbesitzer mit dubioser Vergangenheit. Er war zum Zeitpunkt des Verschwindens ebenfalls auf dem Campingplatz. Nur mit seinem Wissen kann Frieda herausfinden, was mit Lisa damals geschehen ist.

Es geht gleich sehr spannend los mit den Ereignissen vor 14 Jahren. Auf dem Campingplatz herrscht eine bedrohliche Atmosphäre. Man spürt sofort mit Lisa, dass hier etwas nicht stimmt. Doch was an diesem Abend passiert erfährt man erst ganz am Ende.
Der Erzählstil von Linus Geschke kann mich immer wieder aufs Neue begeistern. Mit kurzen, aber dennoch präzisen Beschreibungen schafft er es eine Szene einzufangen. Im Mittelpunkt stehen dabei Frieda und Wout, die zwar verschieden sind, aber dennoch mochte ich beide auf ihre Art. Frieda ist dabei sehr direkt und zielgerichtet. Mit dabei ist auch Wouts Freund Tayfun. Der ehemalige Boxer, der seine Glanzzeiten bereits hinter sich hat und sich nun als Türsteher verdingt hat sein Herz am rechten Fleck und die Dialoge mit Wout fand ich einfach nur genial und total witzig. Auch Kathinka, Wouts Mieterin spielt eine wichtige Rolle und zeigt ihr Können bei der Recherche.
Von Beginn an ist die Spannung vorhanden und das Spannungsniveau kann sich auf dem hohen Niveau halten. Kleine Wendungen sorgen immer wieder für Überraschungsmomente, besonders das Ende habe ich so nicht erwartet.
Besonders raffiniert finde ich das Cover. Wie es sich für einen ersten Band gehört, zeigt auch das Cover nur den ersten Teil eines Trailers. Aneinandergefügt bilden die drei Bände dann das Gesamtbild des Trailers, analog zum Inhalt.
Zum Schluss gibt es noch einen kleinen Vorgeschmack auf den zweiten Band „Das Camp“, der im Februar 2026 erscheinen soll. Ich freue mich schon jetzt darauf.