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Bella

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Insgesamt 19 Bewertungen
Bewertung vom 21.07.2025
Shepherd, Catherine

Das heimliche Zimmer: Thriller


ausgezeichnet

Ein 16jähriger Schüler wird in einem stillgelegten Bahnhof grausam ermordet. Sein Freund kann sich an nichts erinnern und gerät ins Visier der Spezialermittlerin Laura Kern. Kurz nacheinander geschehen noch weitere Morde, alle im Umfeld der Schule des Jungen. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel. Spielen Drogen eine Rolle oder Rache?

Es ist das erste Buch mit der Ermittlerin Laura Kern, das ich von Catherine Shepherd gelesen haben und wir nicht das letzte sein, denn der Thriller macht definitiv Lust auf mehr. Die Geschichte hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Jedes Kapitel endet mit einem Teaser, so dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Es ist spannende von der ersten bis zur letzten Seite.

Interessant ist auch, dass die Kapitel aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden, so auch aus Sicht des Täters. Der Leser hat dadurch das Gefühl, etwas besser als die Polizei informiert zu sein. Das nützt aber nicht viel, denn die Lösung des Falls ist überraschend.

Absolute Leseempfehlung und es wir nicht mein letztes Buch der Autorin sein!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.07.2025
Capes, Kirsty

Girls


ausgezeichnet

Ingrid Olssen ist berühmt für ihre kompromisslose Kunst und ihren exzentrischen Lebensstil, dem sich alles unterordnen muss, auch ihre Kinder Matilda und Nora. Die älteste Tochter Matilda entflieht diesem Leben als sie mit 16 Jahren schwanger wird. Zurück bleibt ihre 9 Jahre jüngere Schwester Nora, die von da an den Eskapaden ihrer Mutter schutzlos ausgeliefert ist. Ingrid Olssens ausschweifendes Leben mit Drogen, Alkohol und wechselnden Männerbekanntschaften ist ein gefundenes Fressen für die Klatschpresse.
Noras Leben ist geprägt von Vernachlässigung, Einsamkeit und der Erkenntnis, von allen verlassen worden zu sein. Ihre Hoffnung, bei ihrer Schwester Matilda leben zu können, erfüllt sich nicht. Diese Enttäuschung reißt eine tiefe Wunde in das Verhältnis der beiden Schwestern zueinander.
Erst ein Roadtrip durch die USA zu einer Ausstellung ihrer mittlerweile verstorbenen Mutter bietet den beiden die Möglichkeit, das Trauma aufzuarbeiten und wieder zueinander zu finden.

Das Buch wird hauptsächlich aus der Perspektive der älteren Schwester Matilda geschrieben. Die Erzählung wird durch Texte und Interviews von Ingrid Olssens Biograf immer wieder unterbrochen und auch realen Personen, Orte und Ereignisse werden in die Geschichte eingewoben, was dem ganzen Buch eine sehr authentisch Note gibt. Die Texte der Kunstkritiker sind ebenfalls hervorragend geschrieben, so dass der Leser den Eindruck erhält, eher eine Biografie als einen Roman zu lesen. Ich muss zugeben, ich habe Google befragen, ob Ingrid Olssen wirklich ein fiktiver Charakter ist.

Das Leben der beiden Töchter im Schatten der Mutter ist erschreckend und oft herzzerreißend. Ingrids Leben wird von der Klatschpresse an die Öffentlichkeit gezerrt und der Sensationslust preisgegeben. Die Leiden ihrer Töchter ist offensichtlich, doch niemand kümmert sich wirklich darum. Als Erwachsene sind beide zutiefst verunsichert und misstrauisch. Wem können sie wirklich trauen und wer will nur wegen des Ruhms mit ihnen zusammen sein?

"Girls" von Kirsty Capes ist ein authentischer und aufwühlender Roman, lesenswert doch keine leichte Kost.

Bewertung vom 08.07.2025
Engelmann, Julia

Himmel ohne Ende


ausgezeichnet

"Vielleicht braucht man manchmal gar nicht die richtigen Worte, sondern bloß die richtige Stille." (Zitat)

"Zu still, zu dumm und zu komisch", so beschreibt sich Charlie am Anfang des Buches Himmel ohne Ende von Julia Engelmann.

Charlie ist 15 Jahre alt und zutiefst verunsichert. Ihr Vater hat die Familie verlassen als sie sieben war, doch darüber wird nicht gesprochen. In der Schule ist sie eine Außenseiterin. Ihre beste Freundin kündigt ihr die Freundschaft. Sie findet nie die richtigen Worte, um auszudrücken, was sie wirklich fühlt. Wie in einem Aquarium getrennt von den anderen, so sieht sie sich. Doch mit Pommes, dem neuen Schüler in ihrer Klasse, ändert sich alles.

Ein wunderbares Buch vom Erwachsenwerden, der Suche nach der eigenen Identität und der Frage nach der wahren Freundschaft ist Julia Engelmann hier gelungen. Der Schreibstil ist unglaublich poetisch und lebensnah. Ich habe mich selbst an vielen Stellen des Buches als Jugendliche wiedererkannt. Manchmal hat es richtig weh getan zu lesen, wie sehr sich Charlie selbst abwertet und wie stark sie von ihren Ängsten beherrscht wird.

Es ist eines der besten Bücher, die ich seit langem gelesen habe!

Bewertung vom 29.06.2025
Skybäck, Frida

Eisenblume / Fredrika Storm Bd.2


sehr gut

Fiktiver Cold Case in Schweden mit historischem Hintergrund
Das Cover in den Farben der schwedischen Flagge und dem einsamen Haus im Zentrum macht deutlich, wo dieser Thriller beheimatet ist und passt sehr gut zum Inhalt des Buches.

Bereits der Anfang ist sehr mysteriös: Zwei Jugendliche finden zufällig eine 30jahre alte Leiche im Gemäuer einer halb verfallenen ehemaligen Psychiatrie. Lange tappt das Team um die beiden Ermittler Fredrika und Henry im Dunkeln. Der Druck der Öffentlichkeit ist immens. Wird die Lösung des Falls vielleicht von höherer Stelle verhindert?
Gleichzeitig kämpfen die beiden Ermittler auch mit persönlichen Problemen, was sie authentisch und sympathisch macht.

Der Start in den Thriller war für mich interessant aber etwas zäh. Für die ersten Kapitel habe ich relativ lange zum Lesen benötigt. Es hat seine Zeit gedauert bis ich mich in die Personen und Geschichte hineinfinden konnte. Doch im Laufe des Buches nahm die Spannung merklich zu und ich habe es nicht mehr aus den Händen legen können.

Interessant ist auch, dass sich Fiktion mit wahren Begebenheiten vermischt. Die Autorin möchte auf die Missstände in den Psychiatrien der damaligen Zeit hinweisen und den Patienten eine Stimme verleihen.

Insgesamt ist "Eisenblume" ein sehr spannendes Buch, wenn man sich durch die ersten Kapitel hindurchgehangelt hat und schon aufgrund der realen historischen Einblicke lesenswert.

Bewertung vom 23.06.2025
Koelle-Wolken, Patricia

Der Garten der kleinen Wunder


ausgezeichnet

Das liebevoll gestaltete Cover passt zu Victoria, genannt Troja, aus deren Sicht dieser Roman geschrieben ist. Troja gestaltet Buchcover und lebt zurückgezogen in einem farbenfrohen Haus mit einem verwunschenen Garten und einem Chamäleon auf dem Dach.

Sie trifft auf ihre 14jährige Nachbarin Victoria, genannt Vica, die sie an ihr eigenes jugendliches Selbst erinnert. Sie erkennt, dass Vica ebenso wie sie introvertiert und hochsensibel und von vielen Anforderungen der Schule und des Alltags überfordert ist. Troja erzählt und reflektiert im Laufe des Buches ihre eignen Lebensgeschichte und ermutigt Vica immer mehr, sich selbst zu lieben und ihren eigenen Lebensweg zu gehen.

Im Garten der kleinen Wunder treffen unterschiedlichste Menschen zusammen und lernen sich entgegen aller Vorurteile kennen und akzeptieren. Es ist ein Buch über das Anderssein und dem Weg zu sich selbst.

Geschrieben ist dieser Roman mit einer großen Leichtigkeit. Es fühlt sich wie eine Anleitung zum Glücklichsein an: Akzeptanz und Selbstliebe stehen im Vordergrund und die Freude an den kleinen Dingen.

Die Naturverbundenheit der Autorin ist gut spürbar. Beim Lesen dieses Buches sitze ich ebenfalls im Garten, genieße die Sonne, das Rauschen der Bäume und das Summen der Bienen.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und kann es jedem weiterempfehlen, der etwas Ruhe in seinen Alltag bringen möchte.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.06.2025
Schreiber, Ulrich C.

Die Spiegelung der Zeit


ausgezeichnet

Fiktion trifft auf Wissenschaft
Als Omni Claasen, Professor für physikalische Chemie, eine Vogelknochenflöte untersucht, findet er sich fernab jeglicher Zivilisation in der Steinzeit wieder. Für ihn taucht in der Gegenwart ein Fremder auf, der dem steinzeitlichen Cro-Magnon-Mensch ähnelt. Schnell ist dieser im Mittelpunkt wissenschaftlicher Untersuchungen während Omni in der prähistorischen Welt ums Überleben kämpft und den dortigen Bewohnern versucht, neuzeitliche Errungenschaften nahe zu bringen.

Diese Idee hat mich beim Lesen des Klappentextes sofort fasziniert. Der Autor Ulrich C. Schreiber mischt in diesem Roman Fiktion mit wissenschaftlichen Theorien. Teilweise sind diese wissenschaftlichen und technischen Beschreibungen recht ausführlich und ich kann nachvollziehen, dass je nach Interesse manche der Ausführungen als zu langatmig empfunden werden. Auch mir ging es so, dass ich einige Abschnitte dadurch schneller gelesen habe.

Den Wechsel der Zeitebenen in jedem Kapiteln habe ich als sehr spannend empfunden, dadurch habe ich schon gefiebert, wie es im übernächsten Kapitel weiter geht. Außerdem gibt es in diesem Roman so einige Plot Twists, die ich nicht so erwartet hätte. Viele Einwände zu Anfang des Buches haben sich zum Ende hin erklären lassen.

Die Charaktere werden sehr distanziert dargestellt. Das hat mich bis auf eine Stelle nicht gestört. Nur ein Mal konnte ich die Beweggründe wirklich nicht nachvollziehen und hätte mir mehr innere Dialoge gewünscht.

Ich kann diesem Buch eine Leseempfehlung aussprechen, allerdings nur für Leser, die sich für unterschiedlichste wissenschaftliche Aspekte interessieren und sich nicht an deren ausführlichen Beschreibungen stören.

Bewertung vom 09.06.2025
Habeck, Emily

Shark Heart


sehr gut

Zwischen Faszination und vielen Frageichen
Wren und Lewis lernen sich kennen und lieben. Zwei Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein können. Lewis ist ein Träumer mit einer gescheiterten Schauspielkarriere und dem Plan, ein gefeiertes Theaterstück zu schreiben, das er jedoch nie beendet. Bis dahin unterrichtet er die Theatergruppe einer High School. Wren hingegen arbeitet erfolgreich im Finanzwesen. Sie ist kontrolliert, perfektionistisch und zielgerichtet. Die beiden heiraten. Kurze Zeit später erhält Lewis die Diagnose, dass er sich unaufhaltsam in einen Weißen Hai verwandelt. Diese Krankheit scheint in der Welt, die die Autorin Emily Habeck kreiert hat, nicht selten zu sein. Es gibt spezielle Kliniken und Heime für Angehörige, die sich im Stadium des Übergang in den Körper eines Tieres befinden. Eine Heilung gibt es allerdings nicht.

Es ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt und mich in vielen Passagen sehr berührt hat. Wie gehe ich mit einer Krankheit um, die einen geliebten Menschen langsam von innen auffrisst, bis nicht mehr viel von ihm übrig bleibt? Es ist ein Buch über Liebe, Trauer, Verlust und Loslassen.

Es werden philosophische Fragen aufgeworfen: Was macht mich als Mensch aus? Was ist wichtig im Leben? Was macht mein Leben lebenswert? Wie gehe ich mit einer Krankheit um, die meinen Körper völlig entstellt? Finde ich zu einer neuen Identität? Werde ich von meiner Umwelt akzeptiert und kann ich mich selbst so akzeptieren?

Der Schreibstil der Autorin ist ungewöhnlich: Prosa wechselt sich mit einem Stil ab, der eher an einen Dialog aus einem Theaterstück erinnert. Die beiden unterschiedlichen Schreibstile spiegeln die Protagonisten wider.

"Shark Heart" ist ein Buch, das in mir eine Mischung widersprüchlicher Gefühle hervorgerufen hat. Auf der einen Seite hat es mich fasziniert und berührt. Auf der andere Seite wirken die Figuren so surreal und distanziert, dass ich mich nicht in sie hineinversetzen konnte. Die Erzählung springt ständig zwischen verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven der Charaktere hin und her, was für mich teilweise irritierend war und mich aus der Lesefluss gerissen hat.

Letztendlich bin ich mir am Schluss nicht sicher, ob ich das Buch wirklich verstanden habe. Manche der Metaphern haben sich mir nicht erschlossen und ich frage mich, was die Autorin mir als Leser sagen wollte.

Fazit: Ein skurriles, surreales und faszinierendes Buch, das mich jedoch mit einigen Fragezeichen zurücklässt.

Bewertung vom 01.06.2025
Hayes, Samantha

Eine von uns


sehr gut

Spannender Thriller mit Schwächen

Das düstere Cover mit der Person am erleuchteten Fenster passt sehr gut zum Inhalt und zur Stimmung des Thrillers.

Nach einem Hausbrand zieht Gina mit ihrem Mann Matt und ihren beiden Kindern vorübergehend bei ihrer Freundin Annie ein, die sich auf einer Abenteuerreise befindet. Kurze Zeit später klingelt eine Frau und stellt sich als Annies Haushälterin Mary vor. Doch wer ist Mary wirklich?

Der Thriller wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, so dass der Leser schnell besser informiert ist als die Protagonistin selbst, dadurch geht vor allem am Anfang des Buches etwas von der Spannung verloren. Zum Ende hin steigt die Spannungskurve rasant an und der Leser wird mit mehreren Twists in der Geschichte überrascht. Sogar die letzten drei Seiten bergen ein Geheimnis, mit dem ich nicht gerechnet hätte.

Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und ich kann mich ohne Probleme in sie hineinversetzen, doch genau deshalb erscheinen mir manche Reaktionen unglaubwürdig. Beispielsweise kann ich mir nicht vorstelle, jemanden im Haus zu akzeptieren, den ich als Bedrohung für meine Kinder empfinde. Außerdem ist an einem Punkt des Buches die Lösung schon so offensichtlich, dass ich nicht verstehe, wie die Protagonistinnen so blauäugig in die Falle tappen können.

Das Ende des Thrillers ist spannend und aufwühlend, doch in meinen Augen zu konstruiert und unglaubwürdig.

Fazit: „Eine von uns“ ist ein durchaus spannender Thriller, den ich gerne gelesen habe, mit vielen Twists dem Ende hin, aber auch mit ein paar Schwächen die Authentizität betreffend.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.05.2025
Dörp, Thorsten

Tisch 5


ausgezeichnet

Unglaublich, was hier in 30 Seiten an Gefühl und Familiendrama passiert!

Der Leser sitzt mit einer Familie am zwei Meter vierzig langen Esstisch aus Kirschbaum. An diesem Tisch finden Dramen statt, es wird sich getrennt und wieder versöhnt, doch nur manchmal. Jedes Kapitel ist einem Familienmitglied gewidmet und erzählt dessen Lebensweg. Die Kurzgeschichte wird mit einer unglaublichen Sensibilität erzählt, die mich sehr berührt hat und mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Sie regt zum Nachdenken an, macht manchmal traurig, aber auch viel Mut. Liebe, Vergebung und Mut, das machte eine Familie aus.

Auch sprachlich hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Es ist ein Schreibstil, den ich gerne laut lese.

Ein wunderbares Büchlein, das auf jeden Fall weiterzuempfehlen ist!

Bewertung vom 23.05.2025
Schwarz, Gunnar

Tote Lippen lügen nicht (Thriller)


ausgezeichnet

Schon am Cover kann man sehen, das muss ein Thriller sein. Und was für einer!

Das Ermittlungsteam um Stella und Charlie werde mit der grausam zugerichteten Leiche einer jungen Frau im Wald konfrontiert. Schnell wird klar, dass es viele Parallelen zu einem 30 Jahre alten Fall gibt, der Ermordung von Stellas Mutter. Das stellt nicht nur Stella, sondern das gesamte Team, vor großen psychischen Herausforderungen.

Ein großer Raum nimmt in diesem Buch die Beschreibung der unterschiedlichsten Charaktere und ihrer Beziehung zueinander ein. Das macht das Buch sehr realistisch und ich kann mich als Leser in die einzelnen Personen sehr gut hineinversetzen.

Der Thriller ist von Anfang bis Ende spannend, man konnte ihn fast nicht aus den Händen legen. Es ist das erste Buch, das ich von diesem Autor gelesen habe und es wird nicht das letzte sein.

Absolute Leseempfehlung meinerseits!