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Suska
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Hannover

Bewertungen

Insgesamt 25 Bewertungen
Bewertung vom 14.07.2025
Wahl, Caroline

22 Bahnen


ausgezeichnet

Tilda hat seit ihr Vater sie und ihre Mutter verlassen hat gelernt, zu funktionieren. Nun studiert sie Mathematik, kümmert sich um ihre kleine Schwester Ida, die auch keinen Vater hat, und um ihre alkoholkranke Mutter. Sie sitzt an der Supermarktkasse, rät manchmal anhand des Einkaufes, wen sie vor sich hat, und schwimmt täglich 22 Bahnen. Sie träumt heimlich von einer Zukunft in Freiheit, doch sie kann ihre kleine Schwester nicht zurücklassen. Als Viktor auftaucht, fühlt sie sich das erste Mal etwas freier.

Caroline Wahl erzählt ungeschönt und in einem einzigartigen Stil von Tildas hartem Alltag. Die Erzählweise ist ungewohnt, mir hat sie aber gut gefallen und ich hatte auch keine Probleme, damit zurechtzukommen. Authentisch ist man beim Lesen sofort mitten in der Geschichte, fühlt mit Tilda und Ida mit, ohne dass es jedoch zu emotional oder übertrieben wirkt.

Bewertung vom 14.07.2025
Murray, Paul

Der Stich der Biene


ausgezeichnet

„Der Stich der Biene“ ist ein Familienepos, das es in sich hat. Auf 700 Seiten schildert der Autor Paul Murray den Untergang der Familie Barnes. Angefangen mit der 18 Jährigen Cass, die einst Musterschülerin war und sich nun nicht nur von ihrer besten Freundin entfremdet, sondern auch jegliche Hoffnung auf ein Studium in Dublin begräbt und sich lieber jeden Tag betrinkt. Weiter geht es mit ihrem Bruder, dem 12 jährigen PJ, der aufgrund der Geldprobleme seiner Familie lieber seine blutigen Socken versteckt als zuzugeben, dass die neuen Turnschuhe schon wieder zu klein sind und letztendlich den Plan schmiedet wegzulaufen, um das Familienidyll wieder zu kitten. Dann folgt Mutter Imelda, deren Abschnitt so gut wie ohne Punkt und Komma geschrieben ist – gewöhnungsbedürftig, aber lesbar. Aufgewachsen bei einer kranken Mutter, einem alkoholkranken Vater und gewalttätigen Brüdern hat die bildhübsche Imelda als junge Frau zielstrebig die Chance ergriffen, durch Einheiraten in die zu dem Zeitpunkt noch wohlhabende Familie Barnes sozial aufzusteigen. Jetzt, wo das einst lukrative Autogeschäft ihres Mannes in der Wirtschaftskrise den Bach runter geht, sieht sie auch ihre Felle davonschwimmen. Zu guter Letzt treffen wir Dickie, der im Schatten seines Bruders Frank aufgewachsen ist und nach dessen Tod Franks Verlobte Imelda geheiratet hat, obwohl er eigentlich ganz andere Interessen hat. Zielstrebig, manchmal allerdings auch etwas langatmig, steuert die Familie auf die finale Katastrophe zu und fragt sich dabei: Wann hat das alles angefangen, schief zu gehen? Bei der Hochzeit, als Imelda von einer Biene gestochen wurde? Oder schon davor?

Ich muss zugeben, dass ich mich zeitweise ganz schön durch das Buch gequält habe. Die Geschichte der Familie ist interessant und dramatisch, Paul Murray hat mit seinem besonderen Schreibstil jeder Figur seine eigene Stimme gegeben, trotzdem konnte mich das Buch nicht so richtig mitreißen. Ich habe es nie ganz aufgegeben, aber trotzdem 3 Monate daran gelesen. Zum Ende hin wurde es spannender, die Kapitel kürzer, im letzten Teil geht es Schlag auf Schlag, die Perspektiven wechseln schnell. Das passte sehr gut zu den sich zuspitzenden Ereignissen und hat dafür gesorgt, dass ich am Ende doch ganz zufrieden war, aber trotzdem doch froh, es geschafft zu haben.

Bewertung vom 19.05.2025
Schneider, Anna

Grenzfall - In den Tiefen der Schuld / Jahn und Krammer ermitteln Bd.4


ausgezeichnet

Schatten der Vergangenheit

Der vierte Teil der Grenzfall Serie schließt sich nahtlos an den Vorgängerband an. Krammer macht sich auf die Suche nach seiner Kollegin Rosa Szabo, die am Ende des letzten Bandes verschwunden ist. Auf einem Überwachungsvideo sieht man sie aus dem Polizeigebäude stürmen. In ihrer Wohnung: eine Leiche, aber keine Spur von Szabo. Alexa und Huber, die noch in der Nähe sind, unterstützen Krammer bei der Suche. Es wird offensichtlich, dass Szabo etwas verheimlicht. Hat sie etwas mit dem toten Mann in ihrer Wohnung zu tun?

Das ist der erste Teil der Reihe, in dem Alexa und Krammer direkt zusammenarbeiten. Sonst liefen die Fälle eher nebeneinander her, doch jetzt sind sie gemeinsam auf einer Mission: Szabo finden und ihr Geheimnis lüften. Dass es dabei zu kleinen Rangeleien zwischen Vater und Tochter kommt bleibt nicht aus.

Auch diesen Teil fand ich wieder sehr spannend. Es kommen Details über Szabos Vergangenheit und ihr Leben im Allgemeinen ans Licht. Bisher hat man über Krammers Partnerin nicht viel erfahren, nun ändert sich das. Ich bin zufrieden und freue mich auf Teil 5.

Bewertung vom 25.03.2025
Strobel, Arno

Das Muster des Bösen / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.5


ausgezeichnet

Endlich ist es soweit, Max Bischoff und sein Partner Marvin Wagner eröffnen ihre Privatdetektei. Noch vor der offiziellen Eröffnungsfeier bekommen sie Besuch und einen Fall präsentiert: in Düsseldorf wird der Sohn eines Richters entführt. Währenddessen sitzt Rainer Klinge wegen Entführung der Tochter einer Richterin in U-Haft und glaubt, dem jetzigen Täter als Vorbild zu dienen. Er fühlt sich schuldig und bitten Max und Marvin, das entführte Kind zu finden. Die beiden stoßen bald auf einen Website im Darknet und einen mysteriösen Rächer, der Richter für zu milde Urteile bestrafen möchte.

Ich bin großer Fan der Max Bischoff Reihen und freue mich außerdem sehr über ein Wiedersehen mit Marvin Wagner, den ich seit seinem ersten Auftritt ins Herz geschlossen habe. Der etwas unkonventionelle forensische Psychologe ist nie um eine schlagfertige Antwort verlegen. Die beiden haben direkt einen spannenden ersten Fall, der sie in menschliche Abgründe führt und, wie sollte es auch anders sein, nicht ungefährlich für die Ermittler ist.

Diesmal dreht sich das zentrale Thema um vermeintlich zu milde Urteile von Richtern und die Folgen, die daraus entstehen. Ein spannendes Thema, das sehr viel Brisanz hat. Hier wird es auf die spitze getrieben und führt letztendlich dazu, dass Menschen sterben müssen.

Ein spannender Thriller mit unvorhergesehenen Wendungen, den ich nicht mehr aus der Hand legen wollte.

Bewertung vom 24.03.2025

Vierzehn Tage


gut

Als die Corona Pandemie New York während des ersten Lockdowns fest im Griff hat, treffen sich die Mieter eines Hochhause allabendlich auf dem Dach, um gemeinsam Beifall für die Helfer zu spenden, frische Luft zu atmen und nach und nach auch, um sich Geschichten aus ihrem Leben zu erzählen. Ob wahr, eingebildet oder erfunden, das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Die Charaktere, die hier aufeinander treffen, sind sehr verschieden und bunt. Und so hat jeder seine Geschichte beizutragen in dieser Gemeinschaft, die mehr und mehr zusammenwächst, obwohl sie das eigentlich nicht möchte. In dieser furchtbaren Zeit, in der niemand weiß, wann die Pandemie vorbei sein wird und was danach passiert, erzählen sich die Bewohner Geschichten von Liebe, Lügen, Verrat.

Bei dem Buch handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt aus 36 Autoren, die alle ihren Teil, ihre Geschichte beigetragen haben. Beim Hören merkt man das allerdings kaum, lediglich am Inhalt der einzelnen Geschichten kann man erahnen, dass hier unterschiedliche Autoren am Werk waren.

Ich fand die Idee spannend, letztendlich konnte mich das Projekt aber nicht so richtig überzeugen. Manche Geschichten fand ich gut, andere konnten mich gar nicht fesseln und ich musste mich regelrecht durchquälen und ich habe gemerkt, dass meine Gedanken beim Hören abgeschweift sind. Die Sprecherin konnte mich auch nicht vollends überzeugen. Am Ende war es doch eine Aneinanderreihung von Geschichten, eingebettet in die Corona Szenerie im ersten Lockdown, an die ich gar nicht so gerne erinnert werde. Das Ende hat mich überrascht und berührt und auch ein bisschen mit dem Buch versöhnt.

Bewertung vom 24.03.2025

Vierzehn Tage (eBook, ePUB)


gut

Als die Corona Pandemie New York während des ersten Lockdowns fest im Griff hat, treffen sich die Mieter eines Hochhause allabendlich auf dem Dach, um gemeinsam Beifall für die Helfer zu spenden, frische Luft zu atmen und nach und nach auch, um sich Geschichten aus ihrem Leben zu erzählen. Ob wahr, eingebildet oder erfunden, das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Die Charaktere, die hier aufeinander treffen, sind sehr verschieden und bunt. Und so hat jeder seine Geschichte beizutragen in dieser Gemeinschaft, die mehr und mehr zusammenwächst, obwohl sie das eigentlich nicht möchte. In dieser furchtbaren Zeit, in der niemand weiß, wann die Pandemie vorbei sein wird und was danach passiert, erzählen sich die Bewohner Geschichten von Liebe, Lügen, Verrat.

Bei dem Buch handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt aus 36 Autoren, die alle ihren Teil, ihre Geschichte beigetragen haben. Beim Lesen merkt man das allerdings kaum, lediglich am Inhalt der einzelnen Geschichten kann man erahnen, dass hier unterschiedliche Autoren am Werk waren.

Ich fand die Idee spannend, letztendlich konnte mich das Projekt aber nicht so richtig überzeugen. Manche Geschichten fand ich gut, andere konnten mich gar nicht fesseln und ich musste mich regelrecht durchquälen. Am Ende war es doch eine Aneinanderreihung von Geschichten, eingebettet in die Corona Szenerie im ersten Lockdown, an die ich gar nicht so gerne erinnert werde. Das Ende hat mich überrascht und berührt und auch ein bisschen mit dem Buch versöhnt.

Bewertung vom 24.03.2025
Moyes, Jojo

Das Haus der Wiederkehr


sehr gut

Großbritannien, 50er Jahre. Im beschaulichen Küstenstädtchen Merham leben die beiden jungen Frauen Lottie und Celia. Die Freundinnen sind wie Schwestern aufgewachsen und unzertrennlich. Während es Celia aber in die große weite Welt hinaus zieht, fühlt sich Lottie pudelwohl in Merham. Die beiden sind fasziniert von dem Art-Deco-Haus am Meer, in das kürzlich eine Künstlerfamilie eingezogen ist. So oft wie möglich sind sie dort zu Besuch. Als Celia nach London geht und mit ihrem Verlobten Guy zurückkehrt, weiß Lottie sofort: das ist der Mann ihrer Träume.

50 Jahre später bekommt die junge Mutter Daisy den Auftrag, das Haus am Meer zu renovieren und ein Hotel daraus zu machen. Gerade von ihrem Freund verlassen und mit ihrem Leben überfordert, zieht sie in das Haus und kümmert sich um die Renovierung. Die ehemalige Besitzerin steht ihr dabei mit Rat und Tat zur Seite. Doch das Haus birgt so seine Geheimnisse.

Anfangs konnte mich das Hörbuch nicht richtig mitreißen. Die Geschichte um Lottie, Celia und das Haus zog sich in die Länge, es gab viele Namen und die Künstler im Haus spielten doch eine eher kleine Rolle. Erst nach dem Zeitsprung wurde es interessanter, die Geschichte um Daisy und die Renovierung und damit natürlich auch die Geschichte des Hauses war deutlich spannender. Ab jetzt habe ich mitgefiebert, wer die ehemalige, etwas spröde Besitzerin sein könnte und ob man noch erfährt, wie es Lottie und Celia weiter ergangen ist. Am Ende blieben für mich noch einige Fragen offen, trotzdem hatte ich alles in allem eine gute Hörzeit. Gelesen war das Buch fantastisch.

Bewertung vom 24.03.2025
Clarke, Lucy

The Surf House


ausgezeichnet

Die junge Londonerin Bea ist für einen Modeljob in Marrakesch, als ihr alles zu viel wird. Sie schmeißt den Job hin und will sich eine Auszeit nehmen. Doch sie kommt nicht weit: sie verläuft sich in der Medina der Stadt und wird von zwei Männern verfolgt und bedroht, als Marnie ihr zu Hilfe eilt. Kurzerhand nimmt diese sie mit in ihr Surf Hostel in einem kleinen marokkanischen Dorf an der Küste. Bea bekommt ein Zimmer, einen Aushilfsjob und lernt surfen. Endlich fühlt sie sich frei und geborgen in dieser kleinen Gemeinschaft aus Aussteigern und Surfurlaubern. Bis der Amerikaner Seth auftaucht, der nach seiner Schwester sucht. Savannah wurde das letzte Mal im Surf House gesehen und ist seitdem spurlos verschwunden? Was ist passiert? Bea muss bald feststellen, dass in ihrem kleinen Paradies nichts ist, wie es scheint.

Lucy Clarke entführt ihre Leser immer in ein anderes Land. Ich war mit ihr schon auf einer kleinen griechischen Insel und in Schottlands Bergen. Nun geht es also nach Marokko. Ich konnte den Vibe in dem kleinen Surf Hostel regelrecht spüren. Die Autorin beschreibt die Szenerie und den Sport so lebendig, dass man das Gefühl hat, mit durchs Wasser zu gleiten, ohne zu ausufernd und theoretisch zu werden. Wer da keine Lust aufs Surfen bekommt. Oder zumindest auf Sonne, Sand und Meer.

Das Buch konnte mich aber auch mit seiner Geschichte fesseln. Bea versucht, gemeinsam mit Seth hinter das Verschwinden von Savannah zu kommen. Zwischendurch wechselt die Autorin die Zeitebene und der Leser ist mit Savannah in der Vergangenheit. Stück für Stück kommt die Wahrheit ans Licht.

Bewertung vom 15.03.2025
Thrall, Nathan

Ein Tag im Leben von Abed Salama


ausgezeichnet

Ein Tag im Leben von Abed Salama schildert eindrucksvoll das Leben, die Unterdrückung und den Widerstand von Palästinensern in Israel. 

Abeds fünfjähriger Sohn Milad freut sich riesig auf den Schulausflug zu einem Indoor Spielplatz. Der Bus mit den palästinensischen Kindern muss einen großen Umweg fahren, weil er den direkten Weg nicht nehmen darf. Bei schlechtem Wetter passiert das Schreckliche: ein LKW rammt den Bus, er brennt völlig aus. Bürokratische Hürden verhindern ein schnelles Eintreffen der Rettungskräfte, Augenzeugen müssen selber helfen. 


Rund um dieses Ereignis erzählt das Buch die Geschichten von Menschen, die mit dem Unfall zu tun haben. Die Geschichten zeigen die Konflikte und Hürden in diesem Gebiet rund um Jerusalem zwischen israelischen und palästinensischen Menschen. Sehr persönliche Geschichten mit sehr viel Leid und auch Gewalt und Widerstand, vor allem auf der palästinensischen Seite.


Schwierig beim Lesefluss waren die vielen vielen Namen der unterschiedlichen Menschen. Es gibt zwar ein Personenverzeichnis, aber ich habe schnell aufgegeben, alles verstehen zu wollen. 


Das Buch hat den Pulitzer Preis in der Kategorie Sachbuch gewonnen, für mich ist es aber eher eine biographische Erzählung. Wer mehr über das Leben im israelischen Grenzgebiet seit 1947 erfahren möchte, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Man bekommt durchaus eine differenzierte Sicht auf die Dinge. 

Bewertung vom 04.02.2025
Schneider, Anna

Grenzfall - In der Stille des Waldes / Jahn und Krammer ermitteln Bd.3


sehr gut

Alexa Jahn und Bernhard Krammer bleibt nach dem letzten Fall keine Zeit zum Verschnaufen. Alexa, die noch mit einer Verletzung zu kämpfen hat, begleitet spontan ihren ehemaligen Kollegen Jan auf der Suche nach einem Zeugen in einem alten gemeinsamen Fall. Neue Hinweise deuten darauf hin, dass die beiden damals den Falschen verhaftet haben. Krammer ist indes mit einem seltsamen Fund beschäftigt. Auf einer Baustelle werden zwei ausgestopfte Dachse gefunden. Im Inneren: Babykleidung. Er macht sich auf die Suche nach dem Präparator der Dachse, der gemeinsam mit seinem Sohn verschwunden ist. Auch von dessen Frau fehlt jetzt jede Spur. Die örtliche Polizei will den Fall zu den Akten legen, aber sein Gefühl sagt ihm, dass da etwas dahinter steckt. Etwas Tragisches.

Das Buch knüpft wieder direkt an das Ende des zweiten Teils an. Ohne Pause geht es für die beiden Ermittler weiter. Abwechselnd ist der Leser mit Alexa und Krammer unterwegs. Weil ich Krammers Fall interessanter fand als Alexas, hat mich der ständige Wechsel bei jedem Kapitel etwas gestört. Es geht immer nur schrittweise voran. Beide Fälle scheinen nichts miteinander zu tun zu haben. Ab und an wird in kursiver Schrift die Sichtweise von anderen Personen eingestreut - ER oder SIE. Lange weiß man nicht, mit welchem Fall diese Einschübe zu tun haben, nur ganz langsam kommt man dahinter. Die Auflösung hat mir dann wieder gut gefallen, wenn sie auch nicht so überraschend wie die letzte war. 

Das Buch endet mit einem Cliffhanger. Es geht also spannend weiter in Band 4. Ich bin dabei!