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maggiepearl

Bewertungen

Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 13.09.2025
Furniss, Jo

Der Stau


gut

"Der Stau" war mal eine nette Abwechslung. Ein schnörkelloser Krimi/Thriller, der sich innerhalb eines Tages an einem Ort abspielt. Ein Konzept, das ich so noch nicht häufig gesehen bzw. gelesen habe.
Allerdings war es auch nicht wirklich mehr. Der Plot war ausreichend spannend, dass ich weiterlesen wollte, aber auch kein krasser Page Turner.
Es gab zwischendurch eine Nebenhandlung, die für mich gar keinen Sinn ergeben hat. Warum ist besagte Person weggelaufen, wenn im Auto nichts war?
Die Auflösung war okay, aber ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, ob ich sie zu 100 Prozent verstanden habe, haha. Im Konkreten die Beteiligung einer gewissen Person. Und ganz im Ernst: Als ob so ein Mord auf offener Straße mit zig Autos drumrum nicht auffällt?! Ich bleibe skeptisch.
Wenn man mal was anderes lesen will, im Urlaub oder so, sicher nicht verkehrt, aber kein Must Read.

Bewertung vom 03.09.2025
Williamson, S. F.

Die Sprache der Drachen


schlecht

Oh Mann, es tut mir so leid, aber "Die Sprache der Drachen" hat gar nicht bei mir gezündet. Dabei war ich so hyped. Ich liebe Fantasy generell und hatte mir einen Mix aus "Fourth Wing" und "Babel" versprochen - beides Bücher, die ich LIEBE.
Stattdessen bekommt man hier nichts von beidem so wirklich. Es gibt Drachen, ja, aber so richtig Action machen die auch nicht.
Hunderte von Seiten verbringt man in Bletchley Park, ohne dass die Story in die Gänge kommt und während die wirklich interessanten Dinge außerhalb dieser Einrichtung stattfinden. Das Setting hätte vielleicht mit mehr Dark-Academia-Vibes noch punkten können, aber dafür geht der ganze Drachensprachen-Aspekt in eine Richtung, die mir persönlich nicht gefallen hat. Thema Übersetzung hat "Babel" z.B. eindeutig besser umgesetzt.
Am meisten hat mich aber wahrscheinlich die Protagonistin Viv genervt. Einfach naiv bis geradezu doof und in Selbstmitleid badend. Für mich ein gescheiterter Versuch, einen moralisch grauen Hauptcharakter zu schreiben. Auch keiner der Nebencharaktere hat mich emotional abgeholt, die Love Story war mir egal.
In den letzten 100 Seiten oder so ging es noch mal ein bisschen ab, aber da ich zu dem Zeitpunkt immer noch keinerlei Connection zur Story hatte, konnte das Ende leider auch nichts mehr retten. Na ja, ich habe es immerhin durchgezogen!

Bewertung vom 23.07.2025
Bradley, Kaliane

Das Ministerium der Zeit


gut

Zeitreisegeschichten haben eine magische Anziehungskraft auf mich, daher musste ich Dem Ministerium der Zeit eine Chance geben.
Kurzfassung: Die Behörden haben einen Weg gefunden, Personen aus der Vergangenheit in die Gegenwart zu befördern. Um sie an die heutige Zeit zu gewöhnen, werden sogenannte Brücken eingestellt. So lernt unsere Protagonistin Graham Gore kennen, und die Geschichte nimmt ihren Lauf.
Das Buch ist mit viel Witz geschrieben. Es macht Spaß, die heutige Welt aus Sicht von Gore und den anderen Expats zu betrachten. Immer wieder eingestreut werden auch gesellschaftliche Themen, die zum Nachdenken anregen.
Mein Lieblingscharakter ist mit Abstand Margaret, sie bringt nochmal einen tollen Charme in die Story.
Es wird auch unerwartet spannend, denn im Ministerium ist nicht alles so, wie es scheint. Mit diesem Mystery-Aspekt habe ich nicht gerechnet.
Im Gegenzug zu erwarten war die Love Story. Die fand ich ganz süß, das Banter der beiden gefällt mir gut.
Alles in allem eine originelle Geschichte über Zeitreisen, die mich aber auch nicht aus den Latschen gehauen hat. Leseempfehlung an alle, die für dieses Thema ohnehin etwas übrig haben.

Bewertung vom 17.06.2025
Habeck, Emily

Shark Heart


sehr gut

Da wollte ich einmal was außerhalb meiner Komfortzone lesen und BÄM - "Shark Heart". Es fällt mir tatsächlich schwer, meine Gedanken zu diesem Buch zu ordnen, da es so... anders ist.
Die ganze Idee um die Mutation zu einem Hai ist natürlich etwas, auf das man sich einlassen muss. Doch dann trifft die Geschichte einen mitten ins Herz. Sie lässt grübeln, tief in sich hineinfühlen und Traurigkeit verspüren. Die Metapher zu unheilbaren Krankheiten ist recht offensichtlich und macht die Hai-Sache etwas weniger absurd. Verlust, Trauer, Ängste, Liebe in schweren Zeiten und das Leben danach sind zentrale Themen im Buch.
Hervorheben möchte ich außerdem den besonderen Schreibstil. Die gewohnte Erzählform wird immer wieder aufgebrochen durch Theaterstück-Einschübe, und einige Passagen erinnern an Gedichte. Packend und poetisch.
Ein Buch, das schnell gelesen, aber nicht schnell verdaut ist. Wer sich darauf einlassen kann und Lust auf wunderschöne Prosa und ein paar Tränen hat, ist mit "Shark Heart" bestens bedient.

Bewertung vom 16.06.2025
Große, Lara

If We Were Gods


ausgezeichnet

Mit "If we were Gods" hat Lara Große etwas ganz Fantastisches geschaffen. Ich glaube nicht, dass ich an diesem Buch einen Kritikpunkt finde. Nur selten habe ich es beim Lesen, dass ich lebhafte Bilder vor meinem inneren Auge sehe. Doch diese Geschichte war wie Serie schauen. Ein Träumchen!
Von Anfang an hat mich die Arcane Academy in ihren Bann gezogen. Wer Dark Academia mag, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten. Das Magiesystem ist einzigartig und interessant - mithilfe von Runen und Zirkeln kann man die Umwelt auf verschiedenste Weise beeinflussen. Auch die immer abstruseren Parallelwelten, die sogenannten Ebenen, sorgen für Spannung bis zum Schluss.
Besonders geliebt habe ich auch den Found Family Trope. Die Charaktere haben mich alle überzeugt. Olivia, Milo, Tamara, Nasir, Saxa und Oskar sind so grundverschieden und ergeben in der Konstellation trotzdem eine Freundesgruppe, die funktioniert. Ich habe sie alle ins Herz geschlossen. Und das obwohl jeder von ihnen im moralischen Graubereich unterwegs ist. Aber das macht es ja erst spannend :)
Von mir eine absolute Leseempfehlung. Das Buch ist jetzt schon ein Jahreshighlight für mich!

Bewertung vom 07.06.2025
Leciejewski, Barbara

Am Meer ist es schön


sehr gut

Barbara Leciejewski trifft mit ihrem neuen Roman „Am Meer ist es schön“ mal wieder mitten ins Herz. Diesmal steht das Schicksal der sogenannten Verschickungskinder im Mittelpunkt. Susanne erinnert sich an dieses traumatische Kapitel ihrer Kindheit, während in der Gegenwart ihre Mutter im Sterben liegt. Die Erzählung springt kapitelweise zwischen den Zeiten hin und her.
Erschreckend, dass ich vor diesem Buch noch nie von Verschickungsheimen gehört habe. Ich finde es gut, dass Barbara Leciejewski hiermit aufmerksam macht auf so ein wichtiges Thema. Mit dem Wissen, dass solche Heime wirklich existiert haben, fühlt man umso mehr mit Susanne und den anderen Kindern mit. Sie erleben Schreckliches, alles im Namen einer „Kur“. Dabei behandelt Barbara Leciejewski das Thema mit Sorgfalt und Feinfühligkeit. Zu keinem Zeitpunkt werden die Beschreibungen zu graphisch. Und dennoch fühlt man die Verzweiflung, Ungerechtigkeit und Ausweglosigkeit mit jedem Tag in diesem Heim mehr. Ich wollte die Kinder alle einfach nur fest umarmen.
Ich habe definitiv ein paar Tränen der Wut, aber auch der Freude vergossen. Denn inmitten all des Leids steht nämlich auch Freundschaft, Zusammenhalt und Liebe im Vordergrund und verleiht der gesamten Geschichte eine hoffnungsvolle Note. Das Ende war das Sahnehäubchen - bittersüß schön.
Einen Stern Abzug gibt es für mich nur, weil mir in den Gegenwarts-Kapiteln manchmal die Spannung gefehlt hat und so das Buch etwas in die Länge gezogen wurde.
Alles in allem ein absolut lesenswerter Roman über einen leider vergessenen, aber doch so wichtigen Teil der deutschen Geschichte. Große Gefühle vorprogrammiert.

Bewertung vom 14.05.2025
Dorne, Juli

Play of Hearts / The Hearts Duet Bd.1


ausgezeichnet

Ich bin quasi mit keiner Erwartungshaltung in "Play of Hearts" gestartet und es hat mich richtig mitgerissen!
Evie als Protagonistin ist so lieblich und unschuldig, ich kann total mit ihr mitfühlen. Sie ist zuweilen sehr naiv, aber das passt auch gut zu ihrem Alter und ihren Lebensumständen. Die Geschichte rund um die Essentialisten und speziell Evies todbringendes Schicksal ist sehr originell. Die Stimmung im gesamten Buch kommt wundervoll rüber, so verträumt, mystisch und märchenhaft.
Ich möchte an dieser Stelle auch den Schreibstil positiv hervorheben. Juli Dorne weiß wirklich mit Worten umzugehen und unterstreicht mit ihrem, an manchen Stellen schon fast poetischen, Stil die verträumte Stimmung umso mehr.
Mein größter Pluspunkt ist jedoch, dass ich zu keinem Zeitpunkt beim Lesen wusste, wo die Reise hingeht. Was wirklich erfrischend ist als Person, die den Braten meist schon in den ersten Kapiteln riecht. Evie hat mich einfach an die Hand genommen und durch ihre Geschichte geleitet. Und können wir bitte über den Cliffhanger in Akt 1 reden???
Aber auch das Ende... Ich brauche Antworten, und davon viele. Hier merkt man schon deutlich, dass das Ganze von vornherein als Dilogie ausgelegt war. Aber ich will mich nicht beschweren, Teil 2 wird auf jeden Fall gelesen!

Bewertung vom 02.05.2025
Jensen, Danielle L.

A Fate Inked in Blood / Die Skaland-Saga Bd.1


gut

Zunächst war ich begeistert von dem Buch. Die Handlung überschlug sich regelrecht, in jedem Kapitel ging etwas Neues ab. Freya lässt alles zurück, was sie kannte, um dem machthungrigen Jarl Snorri als neu ernannte Schildmaid zu dienen und trifft dabei allen voran den heißen Bjorn (große Liebe an dieser Stelle).
Aber was soll ich sagen, nach den Ereignissen in Fjalltindr flaute die rasante Handlung ab und die Geschichte hat mich ein bisschen verloren. Es gab viel Hin und Her mit etlichen Kämpfen und es wurde ziemlich vorhersehbar. Nur wenige der vielen Plottwists am Ende kamen wirklich überraschend. Vielleicht hat auch das die Spannung für mich gedämpft.
Ich bin noch unentschlossen, ob ich dem zweiten Teil eine Chance gebe. Denn im Großen und Ganzen hat mir die Welt um Skaland gut gefallen. Die nordischen Mythen, Bräuche und Götter sind überzeugend eingebaut und schaffen eine fantasievolle Atmosphäre.
Solide 3,5/5

Bewertung vom 02.04.2025
Serrano, Beatriz

Geht so


ausgezeichnet

Wenn ihr manchmal euer Leben und die Welt da draußen hasst, lest dieses Buch! Ihr werdet es soooo fühlen!
Die Prämisse ist denkbar simpel: Marisa steckt fest in einem seelenlosen Marketingjob, umgeben von nervigen Kollegen, Freunde hat sie nicht wirklich, dafür ein kleines Medikamentenproblem. Das bevorstehende Firmenwochenende bereitet ihr besonders viel Kopfschmerzen.
Und so begleitet man Marisa durch ihren Alltag und kommt nicht umhin, mit ihr laut zu lachen, zu weinen, die Augen zu verdrehen und vielleicht auch mal den Kopf gegen die Wand schlagen zu wollen. Beatriz Serrano schreibt so nahbar und mit so viel Witz, ich habe mich selten mit einem Hauptcharakter so verbunden gefühlt (in diesem Fall vielleicht ein schlechtes Zeichen hahaha).
Dabei werden auch ernste Themen wie Depression, Einsamkeit, Feminismus und die Suche nach dem Sinn des Lebens angesprochen, ohne fürchterlich erdrückend zu sein.
Zugegeben: Wer keine negative Grundstimmung und eine Wagenladung Zynismus ab kann, für den ist das Buch nichts. Aber ich habe es GELIEBT!

Bewertung vom 20.03.2025
Ben Saoud, Amira

Schweben


sehr gut

Amira Ben Saoud schafft ein dystopisches Szenario nach der Globalisierung: Die Menschen leben nunmehr in kleinen Siedlungen, abgeschottet von der Außenwelt. Wissen über die Vergangenheit wird geahndet, das Leben ist schlicht, wenn nicht sogar trostlos.
Durch diese Welt begleiten wir unsere Protagonistin, die sich mit ihren "Begegnungen" über Wasser hält. Durch die jahrelange Imitation anderer Frauen hat sie ihren Namen schon seit langer Zeit vergessen. Ihre nächste Begegnung wird jedoch intensiver, als sie hätte ahnen können...
Das Konzept hat mich wirklich überzeugt. Obwohl die meisten Aspekte des Alltags durch die Kürze des Buchs nur angerissen werden, ist die beschriebene Dystopie dennoch greifbar und anschaulich. Die triste Grundstimmung zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte.
Die Protagonistin ist sehr interessant und das Rätsel um ihre Person durchweg spannend. Stück für Stück entdeckt man mit ihr zusammen ihre Vergangenheit und versteht immer mehr, warum sie so ist, wie sie ist.
Einzig das ca. letzte Viertel des Buchs lässt mich mit einem kleinen Fragezeichen zurück. Ich bin mir nicht sicher, ob es den paranormalen Aspekt gebraucht hätte oder ob ich diesen überhaupt richtig verstanden habe. Es hat meinem Lesespaß im Großen und Ganzen aber auch keinen Abbruch getan.
Von daher: Wer sich auf ein kurzes, aber spannendes Gedankenexperiment einlassen möchte, für den ist "Schweben" genau das Richtige.