Ich habe das Buch in kürzester Zeit durchgelesen - es liest sich wirklich sehr gut. Der Schreibstil ist größtenteils sehr flüssig zu lesen und der Autor schafft es eine ganz eigene Stimmung zu zeichnen. Für meinen Geschmack fangen nur etwas zu viele Sätze mit "Ich ..." an, das war mir absatzweise zu redundant. Die kurzen Kapitel sind insgesamt sehr angenehm und tragen zum flüssigen Leseerlebnis bei. Generell hat mich dieses Buch vor allem mit der Grundstimmung/ Atmosphäre, die es trägt, für sich begeistern können. Diese ist wirklich hervorragend ausgearbeitet, die gewählte Sprache bildet einen passigen Rahmen.
Inhaltlich habe ich nicht ganz gefunden, was ich mir anhand des Klappentextes erwartet habe. Ich hätte mir auch etwas mehr Tiefe in der Erzählung gewünscht, auch etwas mehr Einblick in die Gedankenwelt von Protagonist Nick, damit er greifbarer wird. Protagonist Nick konnte ich durch die gesamte Handlung hindurch nicht so richtig greifen. Er betäubt sich, scheint fasziniert aber zugleich abgeschreckt von den politischen Parolen, hat offensichtlich eine schwierige familiäre Situation. All das wird aber nicht wirklich tiefgehend thematisiert, sondern eher ein "Gefühl" dazu vermittelt. Das finde ich spannend zu lesen, wenngleich ich mit etwas mehr inhaltlicher Tiefe nicht unzufrieden gewesen wäre.
Insgesamt aber ein Buch, das ich gern gelesen habe!
"Emotional Female" von Yumiko Kadota trägt den Zusatztitel "Mein Weg in den Burnout und wieder heraus: Eine junge Ärztin berichtet". Schon hier wird klar, dass die Beschreibungen nichts für all zu zarte Nerven werden.
Die Aufmachung des Buches gefällt mir gut. Das Color-Blocking in den kräftigen Farben wirkt stark und auffällig - als würde es sagen wollen "bei diesem Thema muss sich nicht versteckt werden".
Der Schreibstil von Kadota in Übersetzung durch Anke Angela Grube war relativ nüchtern und sachlich, aber für mich sehr flüssig zu lesen. All zu große emotionale und ausschweifende Umschreibungen sind nicht zu finden, was natürlich im Kontrast zum grundlegenden Thema steht.
Kadota beschreibt in verschiedenen Abschnitten Stationen ihres Lebens, geht dabei auf ihre Erlebnisse und Erfahrungen ein. Vor allem die Beschreibungen der Zeit ihres Medizinstudiums, des "Residence" und der Zeit als Assistenzärztin haben es in sich. Es wird über Machtmissbrauch, Rassismus und Sexismus, gleichermaßen über unmenschliche Arbeitsbedingungen und Nichtbeachtung der Gesundheit von angehenden und jungen Ärzt:innen geschrieben. Mich haben die Schilderungen vor allem wütend gemacht. Andererseits wurde auch klar, dass Kadota nicht in der Lage war früher eine Grenze zu ziehen und auf sich selbst zu achten - immer dem Ziel der Facharztausbildung hinterher rennend. Allein diese Schilderungen zu lesen hat in mir ein sehr beklemmendes Gefühl ausgelöst.
Das persönliche Nachwort hat das Buch für mich rund gemacht, auch wenn Kadota hier viel aufmacht und offen lässt... Für mich haben sich hier aber einige offene Gedanken zur Persönlichkeitsstruktur geschlossen und Gedankengänge und Handlungsweisen somit nachvollziehbarer gemacht. Denn natürlich gibt die Autorin in diesem Buch auch einen hohen persönlichen Anteil, so dass man sich als außenstehende Person manchmal fragt, warum sie sich "das alles" gefallen lassen hat. Hier war es für mich die Hürde mich in Kadota hineinzuversetzen und ihre Beweggründe nachvollziehen zu können.
Insgesamt hat mir "Emotional Female" sehr gefallen, es wirkt wie ein ungeschönter Erfahrungsbericht, der als Warnung verstanden werden sollte. Selbstfürsorge ist wichtig, noch wichtiger wären jedoch eine Anpassung grundlegender Strukturen im (australischen) Gesundheitssystem, um solche Situationen künftig zu vermeiden.
"Pearly Everlasting" von Autorin Tammy Armstrong wurde von Peter Torberg ins Deutsche übersetzt.
Die grundlegende Idee des Buches gefällt mir gut - ein Mädchen, dass eine tiefe Verbindung zu einem Bären hat, diesen als ihren Bruder ansieht. Die Geschichte ist von einer wahren Begebenheit inspiriert, wie die Autorin im Nachwort verrät.
Armstrong schafft ein raues Setting, das ich mir Dank der eingehenden Beschreibungen gut vorstellen konnte. Der Umgang ist schroff, das Leben hart. Das Camp, in dem Pearly und Bruno groß werden scheint bedrückend, vom restlichen Leben, wie es im weiteren Verlauf beschrieben wird, isoliert. Weniger intensiv sind meinem Empfinden nach die Charakterdarstellungen. Protagonistin Pearly ist willensstark und durchsetzungsfähig, wirkte darüber hinaus jedoch häufig sehr oberflächlich charaktersisiert, so dass sie mir über die gesamte Handlung hinweg auf Distanz blieb - vielleicht ein Stilmittel, um diesen Wesenszug zu betonen...
Die Handlung war für mich etwas zu langsam voranschreitend, die Beschreibungen zu ausufernd, dafür sehr wortgewandt. Ich hatte nur selten den inneren Drive unbedingt weiter lesen zu wollen, um mehr zu erfahren. So richtig gepackt hat es mich nicht. Das ist schade, denn die Prämisse des Buches finde ich sehr spannend.
Die Gestaltung gefällt mir, wie so häufig beim Diogenes Verlag, sehr gut. Das gewählte Bild "Time For Breakfast" von Bob Coonts passt hervorragend zur Story und fügt sich in einen stimmigen Gesamteindruck ein.
Insgesamt ist "Pearly Everlasting" also ein Buch, dass mir in seiner Gemächlichkeit zwiegespaltene Gefühle hinterlässt. Sprache und Grundidee gefallen mir gut, die Charakterdarstellungen und Erzählgeschwindigkeit waren jedoch nicht so mein Fall.
"Shark Heart" von Emily Habeck wird als einzigartiger Roman über Liebe, Verlust und die Frage nach der Menschlichkeit beworben. Ich finde die Grundidee des Buches - Mutationen vom Menschen zum Tier - extrem spannend.
Die Geschichte spinnt sich vorrangig um Wren und Lewis, der zu einem weißen Hai mutiert. Dabei umfasst dieser Handlungsabschnitt nur einen Teil des Buches, in dem anderen Teil lernen wir über Wren und ihre Mutter. Dabei steht über beiden Teilen des Buches der Verlust einer geliebten Person im Fokus - schlussendlich ist Wren damit Hauptprotagonistin dieses Buches.
Die Teile des Buches sind geprägt durch relativ kurze Absätze, vieles wird mit einer Szene, ähnlich einer Theaterinszenierung eingeleitet, was Lewis Leidenschaft für Theater aufgreift, ansonsten wenig inhaltliche Bezugspunkte liefert. Diese Aufmachung gefiel mir gut, sie lockerte die Atmosphäre auf und verhalf zu einem zügigen Lesetempo.
Was mich etwas enttäuscht hat, war der Umgang mit dem finalen Mutationsschritt, denn hier hatte ich mir etwas anderes erwartet. Insbesondere bei Lewis und Wren mehr Kontakt zueinander. Ich habe diesbezüglich insgesamt eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Verlust und der Wandlung von Mensch zu Tier erhofft - an diesem Punkt konnte das Buch meinen Erwartungen nicht gerecht werden. Dennoch finde ich die grundlegende Prämisse gut und habe das Buch gern gelesen.
"Dragons in Secret - Jadeblut" von Andreas Suchanek ist in der Hörbuchfassung von Jan Katzenberger gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme des Sprechers kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt. Aber auch in erhöhter Geschwindigkeit hat mir Katzenbergers Stimme gut gefallen.
Ich mag Urban-Fantasy. Ich mag Geschichten um Drachen. Da passt dieses Buch perfekt zu mir. Die Grundidee um Drachen-Dynastien, die seit Jahrhunderten im Verborgenen, mitten unter all den anderen Menschen in London, leben, gefiel mir von Anfang an richtig gut. Und tatschlich hat mich dieses Buch in keiner Weise enttäuscht!
Schreibstil und Sprache des Autors lasen sich angenehm und flüssig, die Sprache passte zum Setting und den Charakteren. Die Handlung als soclhe war für mich zu keinem Zeitpunkt langatmig oder zu vorhersehbar, ich wollte immer wiesen wie es weiter geht - ein echter Pageturner. Auch die Charaktere konnten mich für sich einnehmen. Allem voran die Protagonisten Ashley und Caleb waren facettenreich und authentisch gezeichnet. Die Handlung wird aus der Sicht beider Hauptcharaktere erzählt. Dabei hat mir vor allem auch der Humor gefallen. Auch die Nebencharaktere sind facettenreich und nahbar.
Das World-Building finde ich einfach nur klasse: als Leserin habe ich viele Informationen, die mich interessiert haben, im Laufe der Handlung zugespielt bekommen. Nichts wurde "einfach so" vorausgesetzt, sondern mit Hintergründen erläutert. Eine Welt zum Eintauchen und Verlieren - da kann man sich nur auf den Folgeband freuen. Zumal der deftige Cliffhanger zum Ende des Buches die Wartezeit kaum aushaltbar macht...
Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, wusste ich nicht so genau, was in diesem Buch auf mich zukommen würde. Die Geschichte, die Autorin Kim Eui-kyung, geschaffen hat, konnte mich dann jedoch stark für sich einnehmen!
Sprache und Schreibstil, übersetzt durch Inwon Park, haben mir gut gefallen. Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen, ich war sofort in der Story gefangen und konnte das Buch kaum aus den Händen legen.
Erzählt wird die Story aus verschiedenen Perspektiven: den Mitgliedern des Hello-Baby-Chats. Dabei wird der Fokus auf sechs Frauen und deren unterschiedliche Geschichten gelegt. Somit wird sowohl die grundlegende Handlung, welche die sechs einzelnen Frauen miteinander verbindet, als auch die einzelnen Schicksale der Frauen in den Fokus gestellt. Ein angenehmer und kurzweiliger Aufbau der Story.
Zunächst hatte ich Schwierigkeiten alle Zusammenhänge und Verbindungen zu verstehen, da ich die Namen nicht immer korrekt den Personen zuordnen konnte. Mit der Zeit gelang es mir immer besser, was zum Lesefluss beigetragen hat. Ich hätte mir gewünscht an einigen Stellen noch mehr Tiefe und weitere Auseinandersetzung mit den individuellen Problemlagen zu lesen. Die Thematik der ungewollten Kinderlosigkeit ist unterrepräsentiert und häufig schambehaftet, umso wichtiger sind Texte wie dieser hier. Der persönliche Bezug der Autorin lässt die Thematik noch eindringlicher wirken.
Insgesamt hat mir dieses Buch sehr gut gefallen, ich persönlich hätte mir jedoch stellenweise mehr Tiefgang gewünscht.
Tatsächlich ist "To Tempt a God" das erste Buch, das ich von Autorin Anna Benning gelesen habe - es wird definitiv nicht das letzte sein... Sprache und Schreibstil haben mir sehr gut gefallen, das Buch las sich flüssig und die Beschreibungen konnten mein Kopfkino auf Hochtouren bringen. Das Setting des Buches ist auch total nach meinem Geschmack: Götter, dunkle Mächte und eine Prise Anziehung zwischen den Protaginsten. Dabei finde ich die Charakterdarstellung der beiden Hauptcharaktere sehr gelungen. Aurora und Colden waren mir beide sehr schnell sympathisch und ich habe beide in mein Herz geschlossen. Auch die Vielschichtigkeit und Entwicklung der beiden über die Handlung hinweg hat mir gut gefallen - aufgrund der Entwicklungen am Ende bin ich nun ungeduldig auf den kommenden Band der Trilogie wartend.
Die Handlung hatte mich schon aufgrund der Kulisse für sich eingenommen. Dystopische Göttergeschichten mag ich einfach sehr gern. Ich hätte aber gern noch etwas mehr über die geschaffene Welt und deren Hintergründe erfahren - die Einblicke, die Benning geschaffen hat, haben mich neugierig auf mehr gemacht! Schön finde ich auch, dass die Welt der Götter eine gänzlich neue, bisher noch nicht gehörte ist, sie lehnt sich zumindest nicht an die mir bekannten Mythen und Sagen an, was sehr erfrischend ist. Die Handlung als solche hat mir auch gut gefallen. Zwischendurch hatte ich die Sorge, dass sie sich zu einer "ich habe keine andere Wahl und denke ich muss so handeln, spreche aber auch mit niemanden über meine Beweggründe" - Trope entwickelt. Damit wäre vorprogrammiert, dass Aurora Entscheidungen treffen wird, die ein übles Ende haben, die bisherige Beziehung zu Colden wird einen herben Rückschlag erleiden und im Anschluss müssen beide wieder zueinander finden. Diese Trope habe ich zu oft gelesen, als dass sie mich noch in irgendeiner Form interessieren würde. Umso froher war ich, dass sich die Handlung nicht zu sehr in diese Richtung entwickelt hat.
Insgesamt ist "To Tempt a God" ein wunderbarer Auftakt für eine neue Trilogie (Götterlicht-Saga), auf deren Fortsetzung ich mich schon sehr freue - nicht nur Dank des Cliffhangers zum Schluss...
"Gestern waren wir unendlich" von Dominik Gaida ist in der Hörbuchfassung von Louis Friedemann Thiele, Joshua Seelenbinder und Marian Funk gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme der Sprecher kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit waren diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt. Aber auch in erhöhter Geschwindigkeit haben mir die Stimmen gut gefallen.
Die grundlegende Prämisse des Buches, eine Zeitschleife (oder so ähnlich...), durch welche die Protagonisten immer wieder den selben Tag erleben, finde ich gut zu lesen und bietet eine gute Grundlage für eine inspirierende Story. Die Gefahr liegt darin die Handlung zu repetitiv zu gestalten, was dann in der Länge ermüdend wirkt. Die Gestaltung ist Autor Dominik Gaida gut gelungen, sich wiederholende Passagen werden durch die hervorragende Intonation der Sprecher nicht zu repetitiv. Dennoch hatte die Handlung einige Längen. Die Handlung wird abwechselnd aus den Pespektiven der beiden Protagonisten Louis und Henry erzählt, wobei beide Perspektiven in unterschiedlichen Zeitebenen spielen.
Die beiden Protagonisten sind sympathisch und auch einigermaßen facettenreich gezeichnet. Der Fokus liegt klar auf der Liebesbeziehung der beiden, aber auch auf persönlicher Charakterentwicklung, die insbesondere in den Abschnitten, die in der Vergangenheit liegen, dargestellt wird. Insgesamt fand ich sowohl Louis als auch Henry icht ganz greifbar, weswegen mich auch die Emotionalität des Buches nicht so ganz packen konnte. Emotionen finden sich hier zuhauf und auch der Schreibstil des Autors untermauern dies. Mich persönlich konnte es nur nicht so ganz mitnehmen.
"The Wind Weaver - Sturmverführt" von Julie Johnson ist in der Hörbuchfassung von Rebecca Veil gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme der Sprecherin kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt. Aber auch in erhöhter Geschwindigkeit hat mir Rebecca Veils Stimme gut gefallen.
Nachdem ich den Klappenetxt des Buches gelesen hatte, war ich auf eine spannende Fantasy Welt und ein bisschen Romance eingestellt. doch der Klappentext wird dem Buch in keinem Fall gerecht. In diesem Buch findet sich nicht nur eine spannende und gut gestaltete Welt, sondern auch eine facettenreiche und fesselnde Story, die mich begeistern konnte.
Sprache und Schreibstil, in Übersetzung durch Christiane Sipeer haben mir gut gefallen und passten zur Atmosphäre des Buches. Die Handlung als solche hatte trotz des Umfang des Buches keine nennenswerten Längen, sondern einen gut gestalteten Spannungsaufbau. Meist liegt der Fokus im Genre "Romantasy" auf der Romance und die Fantasy-Anteile kommen für meinen Geschmack zu kurz. Nicht so in diesem Buch. Hier hat mir die Mischung sehr gut gefallen und die Romance hat auch in die Handlung gepasst. Das Worldbuilding hat mich ebenfalls überzeugt und die bildlichen Beschreibungen haben meine Vorstellungskraft zusätzlich unterstützt.
Protagonistin Rhya ist eine facettenreiche und vielseitige Protagonistin, die im Laufe der Handlung einiges über sich lernt und sich entwickeln muss. Auch alle weiteren Charaktere sind vielschichtig und nicht zu eindimensional gezeichnet, so dass niemand langweilig oder durchschaubar wurde.
Insgesamt ein toller Auftakt zur Wind Weaver Reihe, ich freue mich immens auf die kommenden Bücher!
"Geht so" von Beatriz Serrano beschreibt den Alltag von Protagonistin Marisa, die mit ihrem Job in der Werbebranche mehr als unzufrieden ist. Dazu gesellt sich eine Angststörung, die sie phasenweise teilweise handlungsunfähig macht. Schon auf den ersten Seiten werden angstlösende Medikamente (Tavor) eingeworfen, wie Smarties; auch anderen Drogen ist Protagonistin Marisa nicht abgeneigt. Dabei dreht sich die Handlung um den wahrgenommenen Stillstand, ein nicht vorankommen im Leben, keine Perspektiven haben - oder die, die man hatte nicht erreicht zu haben. Das stimmt pessimistisch.
Glücklicherweise ist der Schreibstil, in Übersetzung durch Christiane Quandt angenehm humorvoll und leicht zu lesen. Andererseits wäre mir die Stimmung des Buches vermutlich zu dunkel gewesen.
Andererseits waren mir zu viele Längen in der ja doch recht überschaubaren Handlung, vor allem im ersten Teil sind die Ausführen für mich zu repetitiv und haben mich ab einem bestimmten Punkt nicht mehr erreicht. Andererseits steht dies ja auch symptomatisch für die beschriebene Perspektivlosigkeit im sogenannten "Bullsh*t-Job". Es werden viele Themen angesprochen, dann jedoch irgwie lapidar und oberflächlich behandelt - mich konnte es nicht erreichen. Die versprochene Wendung auf dem Firmenevent war spaßig zu lesen, die Nachgänge hätten mich noch mehr interessiert. Zum Ende hin hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht und so gehe ich zwiegespalten mit dem Buch auseinander.
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