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Hightower667
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Insgesamt 168 Bewertungen
Bewertung vom 19.05.2025
Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins (eBook, ePUB)
Mason, Simon

Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins (eBook, ePUB)


sehr gut

Frischer Wind aus England

Eine junge Frau wird auf dem Gelände der altehrwürdigen Oxford University ermordet. DI Ryan Wilkins wird auf den Fall angesetzt. Ein junger Ermittler, der mit der Welt der Auserlesenen nichts am Hut hat. Er selber kommt aus schwierigen Verhältnissen und neigt zu unkontrollierten Wutausbrüchen. Respekt für andere scheint ein Fremdwort für ihn zu sein. Ausnahme scheint sein zweijähriger Sohn zu sein

DI Ray Wilkins, nigerianisch-britischer Namensvetter und Überflieger mit Oxford-Abschluss bei der Polizei wird ebenfalls auf den Mord angesetzt. Schnell wird klar, dass die beiden Ermittler sich überhaupt nicht riechen können und für alles stehen was der andere ablehnt. Kann sich das sehr ungleiche Paar dennoch zusammentuen, um den Fall zu lösen?

Es gibt eine Menge Kriminalromane, bei denen zutiefst unterschiedliche Charaktere auf einmal zusammenarbeiten müssen. Dies ist soweit nichts Neues, aber wie der britische Autor Simon Mason dies in seinem Buch „Ein Mord im November“ niederschreibt und erzählt, bringt frischen Wind ins Genre.

Da wäre zum einen Ryan, bei dem man sich als Leser wirklich häufig fragt, wie dieser Typ es geschafft hat bei der Polizei zu landen. Schnell wird klar, dass er so seine Probleme hat. Nicht nur aufgrund seiner sozialen Herkunft, sondern auch weil seine Reizschwelle sehr weit unten angesiedelt ist und er deshalb immer wieder in für ihn unangenehme Situationen gerät. Dies bringt ihn vor allem bei seinen Ermittlungen immer wieder in Schwierigkeiten. Trotz allen hat er das Herz am rechten Fleck und man entwickelt Sympathie für den jungen Mann. Teilweise ist seine ungehobelte Art auch wirklich witzig.

Auf der anderen Seite haben wir Ray, den Star der hiesigen Polizei und zudem Universitätsabsolvent. Kultiviert, schwarz und in stabilen Verhältnissen lebend. Bei ihm hat man das Gefühl es würde alles laufen und er hat alles im Griff. Immer nach Dienstanweisung ohne Abweichung. Aber auch ohne viel Spaß und Empathie. Dies ändert sich komplett mit dem Eintreten von Ryan in seinem Leben.

Den Fall selber könnte man als klassischen Kriminalfall in ehrenwerter Umgebung bezeichnen. Die Suche nach dem oder der Täterin ist sehr unterhaltsam und vielschichtig. Schnell wird man dabei auf die falsche Fähre gelockt. Glücklicherweise verzichtet man auf allzu explizite Gewaltdarstellungen, die so gar nicht zur Stimmung des Buches passen würden.

Der Schreibstil könnte einigen Leser/innen aufgrund der manchmal drastischen Wortwahl missfallen, sorgt aber dafür, dass die Charaktere, allen voran Ryan, sehr authentisch rüberkommen.

Fazit: Die neue Krimireihe von Autor Simon Mason um die beiden DI Wilkens überzeugt auf ganzer Linie. Es ist spannend zu lesen wie die beiden grundverschieden Männer zusammen einen Mordfall lösen sollen. Als Leser freut man sich auf weitere Fälle. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 09.05.2025
Game of Noctis - Spiel um dein Leben
Fagan, Deva

Game of Noctis - Spiel um dein Leben


ausgezeichnet

Das Buch der Spiele

In Dantessa dreht sich alles um die Spiele und den Rang. Je höher der Rang, desto mehr Macht hat man inne. Die Herkunft spielt dabei auch hier eine große Rolle.

Auch Pia wächst in der Welt der Spiele auf und spielt selber leidenschaftlich gern. Zusammen mit ihrem Großvater versucht sie in den Armenvierteln von Dantessa zu überleben. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände wird ihr der Großvater genommen und Pia bleibt allein zurück. Sie lernt die geheimnisvolle Vittoria kennen, deren Ziel es ist mit einem eigenen Team das größte und gefährlichste Spiel zu spielen - Noctis! Erst später merkt Pia, dass viel mehr auf dem Spiel steht als zunächst angenommen. Die Zukunft des ganzen Landes steht auf dem Spiel!

Sehr viel mehr soll von der Handlung auch nicht erzählt werden, da jeder Leser/in selbst in den Genuss dieser Geschichte kommen soll.

Mit „Game of Noctis - Spiel um dein Leben“ hat Autorin Deva Fagan einen wunderbaren Fantasy-Abenteuerroman geschrieben, der frischen Wind in das Genre bringt. Das liegt vor allem am Setting, da es eine Vielzahl von abwechslungsreichen Spielen zu entdecken gibt. Einige dieser Spiele ähneln dabei abgewandelten Versionen bekannter Spiele, die hier zu etwas völlig neuem umgewandelt wurden. Das Ganze ist so lebendig beschrieben, dass es eine wahre Freude ist, der abwechslungsreichen Geschichte zu folgen.

Die Charaktere sind bunt gemischt und vielseitig gestaltet, ihre Vorgeschichte und Absichten authentisch wiedergegeben. Auch wenn es mal wieder die klassische Auseinandersetzung zwischen Underdog und Etablierten gibt, kommt keine Langeweile auf, da die Abläufe, auch später auf dem Spielfeld, packend inszeniert wurden.

Der Schreibstil ist leicht verständlich und von eher hohem Tempo. Junge Menschen werden ebenso begeistert sein wie jung gebliebene Erwachsene.

Ebenfalls zu erwähnen ist das sehr stimmige Cover, welches die Vorfreude zusätzlich steigen lässt.

Fazit: „Game of Noctis“ ist ein tolles Buch geworden, welches immer wieder positiv überrascht. Die ganze Geschichte könnte man sich auch gut als Serie oder Film vorstellen. Vielleicht gibt es ja irgendwann mal eine Fortsetzung. Verdient hätte sie es! Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.05.2025
Die Summe unserer Teile
Lopez, Paola

Die Summe unserer Teile


sehr gut

Wie gut kennst du deine Familie?

Diese Frage kann man sich schon mal stellen, wenn man dieses Buch gelesen hat. Doch worum geht es?

Lucy studiert Informatik in Berlin. Auf den ersten Blick scheint sie mit ihrem Leben ganz zufrieden zu sein. Doch schnell werden Risse deutlich. Warum schickt ihr die Mutter plötzlich das Klavier in ihre Wohngemeinschaft, obwohl sie seit drei Jahren keinen Kontakt mehr zu ihr hat? Durch das Klavier kommen Erinnerungen hoch, die sie jahrelang verdrängt hat. Erinnerungen, die ausschließlich mit ihrer Mutter zu tun haben und bis zu der Generation ihrer Großmutter zurückreichen. Es ist der Beginn einer Reise!

Die Autorin Paola Lopez hat mit ihrem Debütroman „Die Summe unserer Teile“ einen sehr unterhaltsamen und zum Nachdenken anregenden Roman geschrieben. Die Leben von drei Frauen einer Familie wird über drei Generationen beleuchtet. Beleuchtet ist dabei das richtige Wort, da vieles von dem Erlebten mangels Kommunikation gar nicht oder erst sehr spät auf den Tisch kommt und somit lange Zeit im Dunkeln blieb.

Inhaltlich geht es um die Frage, welche Erfahrungen aus den vorangegangenen Generationen noch heute Einfluss auf das Leben eines Menschen haben können. Bewusst und unbewusst. Hier sind es die Einflüsse von Lucys Mutter und Großmutter. Das ist wirklich sehr spannend zu lesen und lässt den Leser/in auch gleich mal an die eigenen Familienstrukturen denken. Ähnliche Verhaltensweisen findet man vermutlich in vielen Familien wieder.

Der Schreibstil ist eher nüchtern und distanziert. Als Leser ist man zugleich Beobachter und Begleiteter. Es ist nicht ganz einfach Zugang zu den Charakteren zu finden, da man die von ihnen getroffenen Entscheidungen zunächst nicht immer versteht. Im Laufe der Geschichte werden die Zusammenhänge der drei Frauen dann aber um so deutlicher erkennbar. Im Kern ähneln sie sich dann doch, auch wenn sie nach außen hin völlig unterschiedliche Herangehensweisen ans Leben haben. Die Wissenschaft eint sie, aber die Familie trennt sie auch. Je mehr man von einer Person erfährt, desto mehr Fragen könnten gestellt werden. Das birgt aber auch die Gefahr Dinge zu erfahren, die sehr schmerzhaft sein können.

Letztendlich ist Kommunikation das Mittel der Wahl, um Geschehenes zu erfahren, Dinge zu klären und einen eventuellen Neuanfang zu starten. Es gelingt der Autorin sehr gut diese zwischenmenschlichen Grabenkämpfe zu beschreiben und fassbar zu machen. Sie gibt keine Lösungsansätze, aber sie vermittelt einem das Gefühl, dass es weitergeht. In welcher Art und Weise auch immer.

Ein spezielles Lob geht an dieser Stelle auch noch für das sehr schön anzusehende Buchcover raus. Ein echter Blickfänger.

Fazit: Kein Buch für Menschen, die Schmalz und Happy Ends lieben. Hier geht es um das wahre Leben. Paola Lopez hat einen wundervollen Roman geschrieben, der nach dem Lesen noch nachhallt. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.05.2025
Drei Wasserschweine wollen's wissen / Die Wasserschwein-Reihe Bd.2
Bär, Matthäus

Drei Wasserschweine wollen's wissen / Die Wasserschwein-Reihe Bd.2


sehr gut

Die Wasserschweine als Detektive

Schon das farbenfrohe Buchcover des neuen Wasserschwein-Abenteuers lässt die Vorfreude auf das Buch stark ansteigen.

Diesmal scheint alles gut zu laufen im Zoo und die drei Wasserschweine Emmy, Raul und Tristan können die Ruhe vollends genießen. Während sie tagsüber im Gehege das Leben zelebrieren, schleichen die drei Freunde nachts durch die anderen Gehege und besuchen ihre Freunde. Doch die Stimmung ändert sich schlagartig als die Nachricht durchsickert, dass alle Flamingos plötzlich und über Nacht verschwunden seien. War es die Tat eines Raubtiers oder gibt es vielleicht einen anderen Grund für das Verschwinden? Und was hat es mit dem irren Gelächter auf sich, das sich seit neustem im Zoo vernehmen lässt?

Den Titel des neusten Wasserschweine-Abenteuers kann man fast wörtlich nehmen. Sie wollen es nämlich wirklich wissen. Was ist mit den Flamingos passiert? Dabei jagt eine eine tolle Szene die nächste. Das Tempo ist hoch und bis auf den relaxten Beginn drückt die Geschichte aufs Gaspedal. Dabei gibt es wieder haufenweise lustige und skurrile Situationen zu erleben. In Verlauf der Geschichte kommt das Team auch wieder ordentlich im Zoo herum und als Leser/in lernt man verschiedene Bewohner kennen. Als Beispiel seien hier die Zebras oder Elefanten angeführt, die wie in der Menschenwelt verschiedene Dialekte verwenden wenn sie kommunizieren. Sie sind aber auch sehr wichtig, um in der Geschichte weiterzukommen. Das sind dann auch die Momente, wo es auf Teamwork und Freundschaft ankommt, denn ganz alleine und ohne Unterstützung kommen auch unsere Held/innen nicht aus.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und und sollte selbst Lesebeginner nicht abschrecken. Denn langweilig wird es nie. Dafür sorgen auch die niedlichen und wunderschönen Illustrationen von Anika Voigt, die die Texte von Autor Matthäus Bär kongenial ergänzen.
Menschen kommen im Buch übrigens keine vor, auch wenn die Tiere wissen, dass sie existieren und ihnen „helfen“, in dem sie ihnen das Futter zubereiten.

Um sich als Leser/in einen Überblick über den Zoo zu verschaffen, wurde hinten im Einband des Buches eine Karte platziert. So weiß man im Zweifel immer wo man beim Lesen gerade steht.

Fazit: Auch das zweite Abenteuer der Wasserschweine weiß vollends zu überzeugen. Hier stimmt einfach alles. Optik und Inhalt bilden eine Einheit, der mal sich als Leser/in nur schwer entziehen kann. Kinder werden auf jeden Fall ihre Freude haben. Der dritte Band kann kommen! Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 18.04.2025
Der Bund der Drachen / Smaragour Bd.2
Habschick, Anja

Der Bund der Drachen / Smaragour Bd.2


sehr gut

Spannende Fortsetzung des Drachenabenteuers

„Smaragour - Der Bund der Drachen“ von Autorin Anja Habschick setzt fast nahtlos an die Ereignisse des ersten Teils an. Daher ist es von Vorteil, wenn man den vorherigen Teil schon kennt. Somit hat man es leichter mit der Vielzahl an Charakteren und Namen. Natürlich kann man auch ohne Vorkenntnisse einsteigen, da die Vorgeschichte hier auch nochmal kurz angerissen wird.

Nachdem Jamie, dessen größter Traum es ist ein Drachenreiter zu sein, seinen Platz bei den Dockern gefunden hat, geht es ihm wieder besser. Zumal er als großes Drachenreitertalent nun privat und im Geheimen trainiert wird. Zudem hat er eine mächtige Verbindung zu Big Blue, dem Smaragddrachenweibchen, die als Anführerin aller Drachen gilt. Sie wird nach ihrer Verletzung aber versteckt und nur Jamie kennt ihren Aufenthaltsort.
Seitdem die Drachen sogenannte Calmer haben, um sie zu zähmen, geht es ihnen immer schlechter. Kann es sein, dass die Calmer doch gar nicht so nützlich sind, wie es kommuniziert wurde? Jamie und seine Freunde kommen jedenfalls Ungereimtheiten auf die Spur, die vielleicht mit Jamies Erzfeind Ronrök zusammenhängen. Auf einmal sind alle in Gefahr!

Noch mehr Action, noch mehr Spannung. Das zweite Drachenabenteuer legt noch mal ordentlich nach. Vor allem die Flugsequenzen haben es in sich und man ertappt sich dabei den Atem anzuhalten, weil es so spannend ist. Ansonsten gibt es aber auch mal richtige Detektivarbeit zu bewundern, wenn Hinweisen nachgegangen wird und verschiedene Welten besucht werden. Ein Highlight ist zum Bespiel der Besuch bei den Hologoben, dessen Sprache nur aus den Buchstaben b,g,o,l,h und a besteht. Ein sehr witziges und erfrischendes Kapitel.

Ansonsten gefällt der Schreibstil sehr gut und es fällt auf, daß das Buch bis auf das hervorragende Cover gänzlich ohne Illustrationen auskommt.

Fazit: Auch der zweite Teil von „Smaragour“ kann überzeugen. Von allem gibt es noch eine Ecke mehr. Mal sehen, ob noch ein dritter Band kommt. Verdient hätte es die Serie allemal. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 18.04.2025
Abenteuer-Express (Band 3) - Entdeckung im Safari Star
Leonard, Maya G.;Sedgman, Sam

Abenteuer-Express (Band 3) - Entdeckung im Safari Star


sehr gut

Klassisches Detektivabenteuer für Kinder

Für die erwachsenen Fans von klassischen Detektivtromanen gibt es Agatha Christie, die mit ihren Figuren Miss Marple und Hercule Poirot Weltgeschichte geschrieben hat. Das britische Autorengespann M.G. Leonard und Sam Sedgman wandeln mit ihrer Buchreihe „Abenteuer Express“ auf eben diesen Pfaden. Nur eben für ein jüngeres Publikum. „Entdeckung im Safari Star“ ist der nunmehr dritte Teil Reihe, bei der die Handlung vornehmlich an Bord von Zügen spielt.

Diesmal geht es für Henry und seinen Onkel Nat nach Südafrika. Genauer gesagt nach Pretoria. Von dort aus macht sich der Zug auf den Weg über den Krüger Nationalpark bis zur Endstation Victoriafälle auf der Grenze zwischen den beiden Ländern Sambia und Simbabwe.

Wie immer gibt es bei Büchern, wie diesem eine bunte Mischung aus Menschen verschiedener Herkunft und Interessen an Bord. Während noch alle zu Beginn mit voller Vorfreude auf die Reise blicken, erscheinen bald die ersten dunklen Wolken am Horizont. Die Gruppe scheint doch nicht so einheitlich wie gedacht. Als dann auch noch ein Unglück während der Fahrt passiert, ist es an Jungdetektiv Henry, sich der Sache anzunehmen. Unterstützung erhält er von seinem neuen Freund Winston, der zusammen mit seiner Mutter auf dem Hug arbeitet und jeden Winkel kennt. Können sie den verzwickten Fall lösen? Denn auch Henry muss erkennen, daß er nicht immer richtig liegt mit seinen Vermutungen.

Schon das tolle Cover, welches im Stil der beiden Vorgänger gehalten wurde, ist ein echter Hingucker, auf dem es eine Menge zu entdecken gibt und die Leselust automatisch steigert. Neben dem Cover gibt es im Buch noch eine Menge handgezeichneter Illustrationen von Elisa Paganelli zu bewundern (zum Beispiel die Landkarte zu Beginn), die total gut zum Rest des Buches passen. Sie unterstützen den tollen Schreibstil der Autoren, der einen sofort vereinnahmt und immer weiter lesen lassen möchte. Da es im Zug ja nur begrenzt Platz gibt und man alle Passagiere plus Crew kennt, ist der Kreis der Verdächtigen stark eingegrenzt. So ertappt man sich als Leser/in selber dabei, Theorien zu entwickeln, wie es zu dem Unglück kam. Es kann natürlich auch sein, dass man sich mal auf die falsche Fährte locken lässt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht verständlich. Er ist aber trotzdem so spannend geschrieben, daß er sowohl Kinder als auch jung gebliebene Erwachsene gut zu unterhalten weiß. Man hat beim Lesen das Gefühl in der Vergangenheit zu sein, obwohl das Buch in der Jetzt-Zeit spielt. Dieser Kniff ist wirklich gut gelungen, was einen wieder etwas mehr an die am Anfang erwähnte Autorin erinnert.

Fazit: Tolle Unterhaltung im Zug. Dieses Buch ist eine Lesereise wert. Die Kombination aus Eisenbahn fahren und Afrika ist sehr gelungen und wird jeden Leser auf Anhieb begeistern. Am Liebsten würde man sofort sein eigenes Zugticket lösen. Klare Leseempfehlung mit der Bitte um weitere Abenteuer!

Bewertung vom 09.04.2025
Die Kickflip-Bande - Rebellinnen auf Rollen
Bär, Matthäus

Die Kickflip-Bande - Rebellinnen auf Rollen


sehr gut

Die Kickflip-Bande dreht auf

Rosa hat eigentlich gar nichts am Hut mit Skateboard fahren. Doch dann lernt sie die quirlige Müjde kennen und die Leidenschaft zum Board und dem dazugehörigen Sport entfacht. Natürlich läuft zu Beginn nicht alles glatt und nicht jeder Trick klappt gleich zu Beginn. Doch die beiden Mädchen bleiben dran und feiern erste Erfolge. Als dann doch Toni und Natalia ins Team kommen, braucht die Gruppe einen Namen und die Kickflip-Bande ist geboren. Von nun an wird fast jeder Tag im Skatepark verbracht. Das Leben könnte einfach nur schön sein, wenn nicht zwei dunkle Wolken am Horizont die gute Laune trüben würde. Zum einen gibt es immer Ärger mit ihrem Mitschüler Esso und seinen Freunden und zum anderen soll der Skatepark dauerhaft geschlossen werden.

Mit „Die Kickflip-Bande - Rebellinnen auf Rollen“ hat Autor Matthäus Bär ein flottes und witziges Kinderbuch geschrieben, bei dem sich alles ums Skateboard fahren dreht. Sowohl für die Protagonisten als bestimmt auch für viele Leser/innen ist die Welt der Skateboards eher unbekanntes Terrain. Wie schnell man sich dafür aber begeistern kann, zeigt dieses Buch. Die Grundlagen und Tricks werden in Form kleiner Fußnoten kurz und knackig erläutert. Schöne Sache!

Der Schreibstil ist von hohem Tempo, ganz genau wie beim Skateboard fahren. Die Hauptprotagonistinnen sind ziemlich unterschiedlich was ihre Herkunft angeht. Und somit auch ihre Wünsche, Träume und Probleme. Dies kommt sehr authentisch rüber und gerade viele junge Menschen können sich in die Gefühlswelt der Kids hineinversetzen. Natürlich gibt es auch wieder so eine Jungs gegen Mädchen Rivalität, die sich durch das Buch zieht und bei der man jetzt schon mal raten kann, wer diesen Wettkampf wohl für sich entschieden wird.

Sehr gut ist zudem der Perspektivwechsel nach jeden Kapitel. Somit lernt der Leser/in die einzelnen Mädchen viel besser kennen und jede kommt fast die gleiche Aufmerksamkeit vom Autor zuteil. Zudem gibt es von jedem Mitglied der Kickflip-Bande eine kurze Infoseite mit den wichtigsten Dingen über diese Person. Da kann Harry Potter gegen Star Wars schon mal zu einer Diskussion führen.

Positiv zu erwähnen sind zudem die schönen Illustrationen von Lisa Forsch, die den Text zusätzlich erfrischen und ihm noch einen extra Kick geben. Übrigens gefällt das gesamte Layout von Cover über die Schriftform sehr gut.

Fazit: Ein toller Start für eine hoffentlich sehr bald fortgeführte Serie. Gute Unterhaltung mit einer Menge Humor, aber auch ein paar ernsten Tönen, die über die ganze Buchlänge perfekt unterhält. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.04.2025
Raus in die Natur! Alles, was du über Camping, Wandern und Backpacking wissen musst
Tazz, Iron;Stanev, Martin

Raus in die Natur! Alles, was du über Camping, Wandern und Backpacking wissen musst


sehr gut

Tolles Sachbuch für Kinder und alle die, die gerne in der Natur sind

Schon beim Ansehen des toll gezeichneten Covers bekommt man einfach Lust an die frische Luft zu gehen und die verschiedensten Landschaften auf dieser Welt zu entdecken. Autor Iron Tazz, selbst begeisterter Wanderer, der schon über 15000 Kilometer an Wegstrecke zurückgelegt hat, lässt seinen Lesern mit seinem Sachbuch „Raus in die Natur“ auf eine sehr sympathische Art und Weise den Spaß am Wandern (wieder)entdecken.

Und zu entdecken gibt es viel. Über zwanzig verschiedene Landschaften werden vorgestellt, von Waldgebieten über Wüsten bis zu prähistorischen Landschaften, die alle ihre besonderen Eigenschaften und Merkmale haben. Das Abenteuer liegt sozusagen vor der Haustür. Man muss einfach nur loslaufen.

Gleich zu Beginn gibt es die „Liste der zehn Essentials“, eine Liste der zehn wichtigsten Ausrüstungsgegenstände, die man beim Wandern oder Campen immer dabeihaben sollte. Dazu gehören zum Beispiel Wasser, Feueranzünder, Extrakleidung oder Dinge für die Orientierung.

Weiter geht es mit Kapiteln über die Bedeutung von Wasser, Begegnungen mit Tieren, der Umgang mit Feuer oder extremen Wetterbedingungen. Alles Dinge, die sehr wichtig sind wenn man unterwegs ist in der Natur.

Besonders begeistern die Passagen über den Nachthimmel und hier speziell die Suche nach dem Nordstern. Hier kommen die Illustrationen von Martin Stanev besonders zur Geltung. Sie sind übrigens das optische Highlight und hauchen dem Buch Leben ein. Sie erinnern an Zeichnungen der 40- und 50er Jahre, wie man sie aus den Vereinigten Staaten kennt.

Dies ist auch der Punkt, an dem man merkt, dass das Buch primär vom amerikanischen Kontinent erzählt, da viele der vorgestellten Landschaften in Nordamerika vorkommen. Auch die Begegnung mit wilden Raubtieren ist dort wahrscheinlicher als bei uns in Europa oder speziell in Deutschland. Zudem ist das Wildcampen in Deutschland verboten und steht unter Strafe. Abgesehen davon kann man die Tipps vom Profi aber fast komplett übernehmen.

Sehr positiv ist zudem der Grundsatz keine Spuren zu hinterlassen und die Natur und Tiere zu respektieren und zu schützen.

Fazit: Nach dem Lesen von „Raus ins die Natur!“ verspürt man den Drang ausbrechen zu wollen. Man steckt voller Energie und möchte die Welt erkunden. Das Buch wird jung und alt gefallen und ein wenig den Druck aus der Alltagswelt nehmen. Das Sachbuch wurde mit viel Liebe zum Detail geschrieben und das merkt man. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 30.03.2025
Nachtlügen
Surborg, Lisanne

Nachtlügen


gut

Wenn aus Träumen Albträume werden

Weiß hier irgendjemand was ein Nachtalb ist? Nein? Ich kannte diese faszinierenden Wesen bisher auch noch nicht, obwohl mir schon viele phantastische Geschöpfe in Büchern über den Weg gelaufen sind. Nachtalbe dringen nachts, wenn die Menschen schlafen, in deren Träume ein, um eben diese zu stehlen. Dadurch entsteht sogenannte „Albgalle“, die, wenn sie nicht wieder abgegeben wird zu einer tödlichen Vergiftung für den Alb führen kann. Aus diesem Grund sind die Albe gezwungen dieses Abfallprodukt mit Hilfe von Albträumen wieder abzugeben. Der Mensch bekommt bis auf die vielleicht unruhige Nacht mit schlechtem Traum nichts von dem ganzen Prozess mit.

Isra, die Protagonistin aus dem Roman „Nachtlügen“ der deutschen Autorin Lisanne Surborg, ist ein solcher Nachtalb. Sie lebt eigentlich zwei Leben, eines am Tag und eines in der Nacht. Sie hat eine Liste mit Menschen, die sie regelmäßig besucht und denen Sie Albträume „schenkt“. Als einer ihrer Träumer zu Tode kommt, muss sie unbequeme Fragen gegenüber der Albgesellschaft beantworten. Für Isra beginnt ein Lauf gegen die Zeit auf der Suche nach der Wahrheit. Und was hat ihre Familie mit der Sache zu tun?

Lisanne Surborg hat mit „Nachtlügen“ einen spannenden Fantasy-Roman geschrieben, der auf den ersten Blick gar nicht so phantastisch daherkommt. Das liegt vor allem daran, dass der Roman in der Menschenwelt spielt und die Albe ohne deren Wissen eben wie Menschen mit ihnen
koexistieren. Die Autorin hat den Alben eine eigene Gesellschaft spendiert. Von dieser erfährt man als Leser immer zwischen den Kapiteln, den Intermezzi. Hier kommen in einer Art Kurznachricht Persönlichkeiten zu Wort oder bekannte Schriften aus der Albenwelt werden zitiert. Dies lockert den Lesefluss der eigentlichen Geschichte auf.

Leider genügt das nicht, um vollends zu überzeugen. Obwohl das Buch knapp 450 Seiten hat, passiert zu wenig, um den Leser/in bei der Stange zu halten. Der Schreibstil ist zwar sehr ausschweifend und informativ , aber der Inhalt fesselt nicht. Die Lust, die Ursache für den Tod von Isras Träumern zu erfahren, lässt mit der Zeit nach. Das Ende geht dann zwar auch völlig in Ordnung, hängen bleiben wird davon aber nicht viel. Das ist schade, da die Ausgangslage so spannend ist. Da wäre mehr drin gewesen. Die Geschichte könnte man sich besser als Graphic Novel oder Film vorstellen. Da würde das Potential voll zur Geltung kommen.

Fazit: Die Zielgruppe sollte „Nachtlügen“ auf jeden Fall mal antesten. Richtet sich das Buch doch auch eher an die jüngeren Romantasy/Dark Romance Leser/innen, ohne jedoch allzu viel auf Gefühlsduselei aus zu sein. Auch wenn das Potential der Geschichte nicht vollends ausgeschöpft wird, unterhalten tut der Roman dennoch. Solide!

Bewertung vom 26.03.2025
Super-Dad und die explodierende Kacke
Unkari, Arttu

Super-Dad und die explodierende Kacke


sehr gut

Toller Comic-Roman aus Finnland

„Super-Dad und die explodierende Kacke“ ist vielleicht der beste Buchtitel des Jahres. Für viele vielleicht aber auch einfach nur schrecklich und hohl. Je nach dem wo die eigene Humorgrenze gezogen wird.

Dem Rezensenten hat das vorliegende Buch mit seinem skurrilen und schrillen Humor auf jeden Fall gefallen.

Das fängt schon beim Cover mit dem sofort ins Auge fallenden Titel an. Da hat man auch den ersten Kontakt mit der Großmutter, die einem vom Lesen des Buches unbedingt abraten möchte. Ihre Kommentare und die offene Ablehnung gegen dieses Buch ziehen sich durch die ganze Geschichte und sind ein erstes Highlight.

Doch worum geht es überhaupt? Eine schlimme Explosion erschüttert das Land. Ein mysteriöser Erfinder droht mit weiteren Explosionen, sollten seine Forderungen nicht erfüllt werden.
Ensi Numminen, selbsternannter Superpolizist mit „Superkräften“ nimmt sich der Sache an und versucht den Fall zu lösen. Doch seine Tochter Oona kennt ihren Vater genau und weiß, dass er ohne ihre Hilfe diesen Fall niemals lösen wird.

Der finnische Autor Arttu Unkari hat mit dem ersten Band seiner „Super-Dad“-Reihe einen saulustigen und herrlich überdrehten Comic-Roman geschrieben, der sowohl Jugendliche als auch Erwachsene köstlich unterhalten sollte. Die Story ist zwar nicht sonderlich tiefgründig, aber darum geht es ja auch gar nicht. Hier geht es um die Unterhaltung und da macht Unkari alles richtig. Es gibt scheinbar keine Grenzen für seinen Humor. Man klebt regelrecht am Text und freut sich auf die nächste Seite. Es passiert so viel. Alle Charaktere sind herrlich überzeichnet und setzen sich somit vom sonstigen Comic-Allerlei ab. Die Szenen zwischen Vater und Tochter sind ein weiterer Höhepunkt. Zum Glück hat Ensi eine Tochter wie Oona. Ansonsten hätte das Böse in einigen Fällen bestimmt schon die Oberhand gewonnen.

Die Kirsche auf dem Kuchen sind dann auch die Illustrationen von Kai Vaalio. Sie erwecken die Texte von Unkari mit Leben und geben dem Chaos ein Gesicht. Passt wie die Faust aufs Auge.

Nebenbei: Obwohl das Buch nur knapp 170 Seiten hat, fühlt sich das Buch richtig schwer an. Ein angenehmes Gefühl.

Fazit: Ein toller Auftakt! Wer sich auf nordischen, hier speziell finnischen Humor, einlassen kann, der wird hier seine Erfüllung finden. Herrlich übertrieben und doch stimmig. Hier bleibt kein Auge trocken. Hoffentlich werden bald weitere Abenteuer von „Super-Dad“ folgen. Klare Leseempfehlung!