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DithmarscherDeern
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Insgesamt 92 Bewertungen
Bewertung vom 15.12.2025
Korn, Carmen

In den Scherben das Licht


ausgezeichnet

Das Cover dieses Buches war es nicht gerade, was mich danach hat greifen lassen. Es gefällt mir so gar nicht, passt aber optisch zu den vorangegangenen Werken der Autorin Carmen Korn. Ihre Jahrhundert Trilogie hatte mich seinerzeit absolut begeistert und so war ich sehr gespannt auf "In den Scherben das Licht", ein Roman, der in der Nachkriegszeit in Hamburg spielt.
Schauplatz ist das Haus der ehemaligen Volksschauspielerin Friede, das im Krieg zwar seine obere Etage verloren hat, jetzt, im Vergleich, aber noch sehr gut dasteht. Und so suchen zuerst Gert und dann Gisela, die beiden Minderjährigen, die ihre Familien verloren haben, in ihrem Keller Unterschlupf. Es bildet sich so etwas wie eine Freundschaft zwischen den Dreien. Im kalten Nachkriegswinter 1946 hilft man sich gegenseitig. In den folgenden Jahren wird aus der Wohngemeinschaft, der später auch noch Robert und Lulu angehören, fast so etwas wie eine Familie.
Die Autorin hat die damaligen Verhältnisse so authentisch beschrieben, dass ich mich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen konnte! Ich habe mit ihnen gefroren, gehungert und gehofft. Gehofft z.B. Gerts verschollene Schwester Barbara wiederzufinden. Friede, die früher wohl eher ein "leichtes" Leben führte, viel gefeiert u. gut gegessen hat und auch zwei Liebhaber gleichzeitig hatte, entpuppt sich als verantwortungsvoller Mensch und wird eine Art Ersatzmutter. Sie leidet unter der Schuld, nicht zu ihrer wahren Liebe Viktor, einem Juden, gehalten zu haben. Den, wohl nicht ganz sauberen Unternehmer Palutke, hatte sie seinerzeit nur eher ausgenutzt. Beide Männer haben den Krieg überlebt. Sie spielen zwar im Roman, nicht aber mehr in Friedes Leben eine Rolle. Der Roman ist so lebendig, da so vielfältige Charaktere auftauchen. Da ist z.B. Marta. Die Beiden verbindet eher eine Hassliebe. Oder der Professor, für den Gisela später arbeitet und in deren Leben auch noch einen wichtigen Platz einnimmt.
Alles in allem ist der Roman sehr interessant, spannend und geht zu Herzen. Für mich ein Highlight. Mit dem etwas eigenwilligen Schreibstil der Autorin komme ich sehr gut zurecht.

Bewertung vom 07.11.2025
Maly, Beate

Aurelia und die Jagd nach dem Glück / Ein Fall für Aurelia von Kolowitz Bd.3


ausgezeichnet

Von Beate Maly habe ich zwar schon Romane gelesen, aber einen Cosy Crime bisher noch nicht. Da auf dem Cover von "Aurelia und die Jagd nach dem Glück" draufsteht, dass sie die 'Queen of Cosy Crime' ist, musste ich das natürlich nachholen. Dies ist der dritte von drei Teilen um Aurelia. Die ersten beiden kenne ich nicht, habe aber trotzdem wunderbar hineingefunden. Jeder Teil ist unabhängig voneinander lesbar.
Der historische Wien-Krimi spielt im Jahr 1872 während der Faschings Saison. Überall wird gefeiert und viele Leute geben sehr viel Geld für die Lotterie aus. Während dieser Zeit wird Freiherr von Sothen erschossen. Er galt als Lottokönig, hatte er bisher doch selbst viel Geld durch das Los-Glück und den Verkauf von Losanteilen verdient. Bei seinen Ermittlungen findet Oberinspektor Pokorny heraus, dass das Opfer ein schlechter Mensch war und viele Feinde hatte. Genauso seine Frau. Davon, dass es Wilderer waren, hält Pokorny nicht viel. Dann geschieht im Umfeld des Toten ein weiterer Mord, der auch aufgeklärt werden will. Die junge Gräfin Aurelia und ihr guter Spürsinn tragen maßgeblich zur Aufklärung bei. Sie ist verliebt in den Oberkommissar und auch er in sie. Beide wissen, dass diese Verbindung niemals sein darf ...
Die Autorin hat einen tollen, gut les- und verstehbaren Schreibstil. Einiges ist in (wienerischem oder Österreichischem?) Dialekt geschrieben, aber im Kontext auch für mich als Norddeutsche verständlich. Für mich klingt alles sehr authentisch und man erfährt sehr viel über die damaligen Gegebenheiten und Gesellschaftsordnungen bzw. Politik. Ich fand es interessant, alleine, wie schwer es für die Polizei war, an den Tatort zu gelangen und mit welch einfachen Mitteln gearbeitet wurde. Es ist also nicht nur ein Krimi, sondern auch ein Spiegel der Zeit und Gesellschaftsroman.
Besonders gut hat mir Pokorny gefallen, der sich aus der untersten Schicht hochgearbeitet hat und trotzdem nie die Schicht seiner Angebeteten erreichen wird.
Ich kann diesen spannenden Krimi uneingeschränkt empfehlen!

Bewertung vom 10.09.2025
Feyerabend, Charlotte von

Liebesrausch


sehr gut

Beim Buch "Liebesrausch" von Autorin Charlotte von Feyerabend fällt einem als allererstes das wunderschöne Cover ins Auge. Eine Leserin, so wie ich, die zuerst aufs Äußere schaut, kann daran einfach nicht vorbeigehen! Da ist einfach alles stimmig!
Es handelt sich um eine Romanbiografie, die das Zusammentreffen/-sein von Anaïs Nin und Henry Miller in den 30er Jahren zum Thema hat.
Ich gebe zu, ich musste die Namen zuerst einmal googeln. Anaïs Nin war eine Amerikanische Schrifstellerin mit multikultureller Herkunft (1903-1977), Henry Miller ein Amerikanischer Schriftsteller und Maler (1891-1980).
Der Roman weist die "Lieben" der Anaïs Nin auf. Alle ganz unterschiedlich. Zuerst die verzweifelte Suche nach der Vaterliebe, die sie nicht erhält. Im Gegenteil. Ihr Vater, ein berühmter Konzertpianist, war ihr gegenüber gleichgültig, kalt, ja fast schon grausam. Dann die (meiner Meinung nach) echte, tiefe, emotionale Liebe zu ihrem Eheman, der sie und auch die Künstlerwelt in ihrem Kreis, immer (wahrscheinlich aus Liebe) unterstützt hat. Die Liebe zu June, der Ehefrau Henry Millers, war körperlicher Natur. Anaïs wurde von dieser Frau regelrecht angesogen. Ihre Affäre ging nur kurz, da June zurück in die Staaten gegangen ist. Zum größten Teil handelt der Roman aber von der Liebe zu Henry Miller. Schon bei ihrem Kennenlernen spüren die Beiden eine gewisse Anziehung, die sich später zu einer leidenschaftlichen, wilden, berauschenden Beziehung entwickelt. Nicht nur körperlicher, sondern auch intellektueller Natur. Das Leben dieser Frau in Paris war wirklich etwas Besonderes, über das Charlotte von Feyerabend sehr authentisch geschrieben hat.
"LIEBESRAUSCH" ist aber kein Roman, den man mal schnell nebenbei liest. Ich musste mir dabei Zeit lassen, manche Sätze auch zwei Mal lesen, um sie richtig aufnehmen und genießen zu können, denn das sprachliche Niveau ist schon etwas höher angesiedelt.
Ich empfehle diese Romanbiografie gerne weiter!

Bewertung vom 17.08.2025
Kabus, Christine

Das Polarlichtcafé


ausgezeichnet

Nach "Das Licht der Fjorde" ist "Das Polarlicht Café" nun das zweite Buch der Autorin Christine Kabus welches ich lese. Es gibt einige Parallelen: es ist ein Norwegen-Roman, spielt auf zwei Zeitebenen und es gibt ein Familiengeheimnis.

Dieses Mal geht es (2024) um Jule. Beim gemeinsamen Ausräumen des Hauses ihrer verstorbenen Oma, mit ihrem Vater, finden die Beiden Unterlagen des lange schon verstorbenen Opas. Dieser war anscheinend 1961 als Buchautor in Norwegen unterwegs. Davon wusste keiner etwas. Jule macht sich auf, den Spuren ihres Opas in Norwegen zu folgen und erfährt dabei Ungeheuerliches. Gleichzeitig erleben wir im Buch, wie Jules Opa Rainer und die junge Norwegerin Janne sich 1961 kennenlernen. Die Kapitel von 1961 und 2024 werden immer im Wechsel erzählt. Somit wird das Buch sehr abwechslungsreich und der Leser weiß immer schon, was in der Vergangenheit passiert ist, bevor Jule es herausfindet.

Der Text ist sehr schön und klar verständlich geschrieben und die Kapitel sind chronologisch geordnet (bis auf den Prolog), so, dass man gar nicht aufhören mag und immer noch einen Abschnitt weiter liest. Dabei könnte die Geschichte von Janne und Rainer genau so passiert sein und der 2. Handlungsstrang um Jule und Andreas könnte auch in der Sendung von "Julia Leischik sucht ... Bitte melde dich" laufen. Also alles sehr realistisch. Besonders gut gefällt mir bei dieser Autorin immer, dass es reale, geschichtliche Bezüge gibt. Man lernt unheimlich viel ... z.B. über die Politik Norwegens, über die DDR, die Atomwaffentest der Sowjets und auch über die Sitten und das Leben der Norweger. Auch gesellschaftskritische Themen wie z.B. das Ansehen und das Umgehen mit den Samen (indigenes Volk in Norwegen) kommt hier auf den Tisch. Die Beschreibungen der Natur zaubern ein genaues Bild vorm inneren Auge.

Alles in Allem ein toller Roman mit viel Wissenswertem. Die Story (obwohl letztendlich vorhersehbar) bereitet auf jeden Fall kurzweiliges Lesevergnügen und somit eine absolute Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 17.08.2025
Orso, Kathrin Lena

Play+ Mein Spiel mit-Magnetbuch Komm, wir lernen die Farben - ab 18 Monate


ausgezeichnet

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Cover des Buches Play+ Mein Spiel mit-Magnetbuch Komm, wir lernen die Farben - ab 18 Monate (ISBN: 9783473456406)
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Rezension zu Play+ Mein Spiel mit-Magnetbuch Komm, wir lernen die Farben - ab 18 Monate von Kathrin Lena Orso
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von Dithmarscherdeern vor 9 Minuten


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Dithmarscherdeernvor 9 Minuten
Spielerisch die Farben lernen, das kann man mit dem neuen Bilderbuch "Komm, wir lernen die Farben" aus dem Hause Ravensburger.

Es ist ein äußerst stabiles Pappebilderbuch für Kinder ab 18 Monaten. Auf 8 Seiten, die allesamt magnetisch sind, begleiten wir Kinder beim draußen Spielen durch die Jahreszeiten. Dabei bleibt die Kleidung der Kinder natürlich nicht sauber. Wie gut, dass die begleitende Mutti immer etwas anderes zum Anziehen dabei hat! In kurzen, kindgerechten Sätzen wird beschrieben, was die Kinder spielen und wie ihre Kleidung dreckig geworden ist. Die Kinder werden aufgefordert, bestimmte Kleidungsstücke in bestimmten Farben herauszusuchen und den Kindern im Buch anzuziehen. Hierbei kommen die mitgelieferten Magnete ins Spiel.

Beispiel:

... Doch oje, Klara hat gekleckert! Klara hat ihr gelbes Kleid dabei. Ziehst du es ihr an? Findest du noch andere Dinge, die gelb sind?

Ich finde, hier lernen unsere Kleinen eine ganze Menge! Die Jahreszeiten, die Farben, die Kleidungsstücke und nicht zuletzt wird die Feinmotorik geschult!

Autorin Kathrin Lena Orso hat kurze und klar verständliche Texte geschrieben, die Illustrator Ed Myer wunderbar umgesetzt hat. Herausgekommen sind dabei Bilder die klar, kindgerecht (eher einfach) und wunderschön bunt sind!

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kinder mit diesem Bilderbuch spielerisch die Farben lernen, ihre Feinmotorik durch das Platzieren der Magnete gefördert wird und dass (laut Verlag) auch das freie Spielen angeregt wird.

Die losen Magnete werden ünrigens direkt am Buch aufbewahrt. Die durchsichtige Schachtel, in der sie aufbewahrt werden, wird ganz einfach mit einem Pappschieber am Buch befestigt! Geniale Idee!

Das einzig negative am Buch ist, dass es relativ schwer ist. Kleine Kinder können es nicht so einfach mit sich rumschleppen. Aber da die Seiten ja magnetisch sind, lässt sich das wohl nicht ändern.

Auf jeden Fall hat mich die gewohnte Ravensburger Qualität überzeugt! Und den Preis finde ich mit 14,99 € wirklich ok.

Bewertung vom 05.08.2025
Orso, Kathrin Lena

Play+ Mein Spiel mit-Magnetbuch Komm, wir lernen Zählen - ab 18 Monate


ausgezeichnet

Ein Bauernhofbuch der etwas anderen Art ist "Komm, wir lernen zählen" von Ravensburger. Es ist ein sehr stabiles Pappbilderbuch für Kinder ab 18 Monaten. Auf 8 Seiten, die allesamt magnetisch sind, begleiten wir Kinder bei ihren "Arbeiten" auf dem Bauernhof. Es wird zum Beispiel die Kuh gemolken, die Ziegen werden mit Heu gefüttert, die Schweine bekommen ihre Futtereimer und letztlich werden auch noch die Eier bei den Hühnern eingesammelt. So lernen unsere Kleinen nicht nur, was auf so einem Bauernhof los ist, denn zum Buch gehören auch noch 6 Magnete. Passend zu den Texten im Buch sollen die Kinder diese Magnete zuordnen und gleichzeitig das Zählen lernen. Beispiel: Luna bringt mit ihrer Schubkarre Möhren zu den 5 Häschen. Zähl mit: was findest du noch 5 Mal?

Autorin Kathrin Lena Orso hat kurze Texte mit gut verständlichen Sätzen geschrieben und Illustratorin Angelika Scudamore hat das Buch wunderschön bebildert. Richtig schön bunt und kindgerecht!
Insgesamt lässt sich sagen, dass die Kinder mit diesem Bilderbuch spielerisch das Zählen lernen, ihre Feinmotorik durch das Platzieren der Magnete gefördert wird, dass sie aber auch zum Freien Spielen angeregt werden, da sie sich mit den Magneten eigene Geschichten ausdenken können. Die Magnete werden übrigens direkt am Buch aufbewahrt. Die durchsichtige Schachtel wird ganz einfach mit einem Pappschieber am Buch befestigt. Genial!
Was mir etwas negativ aufgefallen ist: das Buch ist sehr schwer. Kleine Kinder können es nicht einfach so rumschleppen. Aber da die Seiten alle magnetisch sind, lässt sich das wohl nicht ändern …
Mich hat die gewohnte Ravensburger Qualität auf jeden Fall überzeugt!

Bewertung vom 28.07.2025
Bellini, Sibilla

Süßer Tod am Lago di Garda


ausgezeichnet

Der Gardasee ist wohl das perfekte Setting für einen Wohlfühlroman, aber wie Ihr ja wisst … das Böse ist immer und überall … und so spielt der neue Krimi von Sibilla Bellini (aka Sibylle Baillon) genau dort.

Profilerin Ricarda hängt nach einem Burnout ihren Beruf in Mailand an den Nagel und kehrt mit ihrer Tochter in die Heimat an den Gardasee zurück. Unversehens wird sie aber in neue Ermittlungen hineingezogen, als ein Serienmörder in den pittoresken Städtchen am Gardasee sein Unwesen treibt. Zu ihrer großen Bestürzung muss Ricarda bald erkennen, dass diese Morde mit ihr selbst zu tun haben und sie und ihre Tochter selbst in großer Gefahr schweben ...

WAS FÜR EIN GROßARTIGER KRIMI … der für mich eher ein Thriller war! Ich war von der ersten bis zur letzten Seite vollkommen gefangen (und habe an meinem freien Tag meinen Haushalt absolut vergessen).
Fangen wir an beim Schreibstil der Autorin. Absolut flüssig und gut zu lesen. Die Story selbst war auch gut durchdacht und glaubhaft. Die Charaktere, allen voran die Protagonistin, waren auch sehr gut ausgearbeitet und authentisch. Hier z.B. der Burnout der Profilerin und ihr Wunsch nach einem Neuanfang. Mehr für ihre Tochter Mia da sein. Das Verhalten von Mia … ein Teenager, der sich seiner Mutter gegenüber vollkommen verschließt, aber aufblüht (quasi ein anderer Mensch wird), als sie ihrem Idol gegenüber steht.
Klasse fand ich auch, dass nicht nur aus der Sicht der Protagonistin erzählt wird. Es kommen auch das erste Opfer und der (oder die???) Mörder (-in???) "zu Wort". Dabei springt die Autorin auch in der Zeit zurück, was aber immer gut nachvollziehbar und nicht verwirrend ist.

Meistens weiß ich schon sehr schnell, wer der Mörder ist, aber hier habe ich mich doch getäuscht. Und ich war mir erst so sicher ...

Fazit: Rundherum ein gelungener Pageturner, den ich absolut weiterempfehlen kann!

Dies war der 1. Teil. Wie schön, dass wir uns auf weitere Fälle mit Ricarda freuen können!

(Unbezahlte Werbung/Rezensionexemplar)

Bewertung vom 01.07.2025
Reider, Katja

Kalle Känguru braucht ab und zu mal seine Ruh


ausgezeichnet

Abgesehen vom Offensichtlichen, wie z.B. der Hautfarbe, sind sowieso alle Menschen unterschiedlich. Da gibt es zum Einen die Extrovertierten. Immer mitten im Geschehen drin und laut. Und dann gibt's da auch die Introvertierten. Meistens leise und eher am Rande des Geschehens. Wenn es ihnen zu voll oder zu laut wird, ziehen sie sich lieber zurück. Das ist nicht nur bei Erwachsenen so, sondern fängt schon in der Kindheit an.
Genau dieses Phänomen beschreibt Autorin Katja Reider in ihrem Bilderbuch "Kalle Känguru braucht ab und zu mal seine Ruh"
Wenn Känguru Kind Kalle alles zuviel wird, zieht er sich gerne mal zurück. Er geht dann in sein Zimmer und malt oder spielt alleine etwas schönes oder er schlüpft in Mamas Beutel. Das heißt nicht, dass Kalle ängstlich ist, aber es ist nun mal so seine Art. Er spricht einfach nicht gerne mit der Nachbarin, oder dem Postboten oder auch mit seiner Oma am Telefon. Als Mama einen leckeren Kuchen gebacken hat, wollen die Beiden ein Picknick auf dem Spielplatz machen. Er trifft dort seine Freundin Zita, entdeckt dann aber eine Pfütze für sich, auf der er kleine, selbstgebaute Boote schwimmen lässt. Immer mehr Kinder kommen dazu. Das ist Kalle einfach zuviel. Er zieht sich zurück und trifft dabei auf Pelle. Der kleine Waschbär hat seinen Papa verloren. Kalle nimmt all seinen Mut zusammen und hilft, Papa Waschbär zu finden. Und Kalle selbst hat einen neuen Freund gefunden!

In einer Art Nachwort wendet die Autorin sich direkt an die Leser bzw Vorleser/Eltern und betont nochmal, dass introvertiert sein nichts schlimmes ist und dass man seine Kinder einfach unterstützen kann und sollte.

Ich finde diese Geschichte soooo schön und gerade auch durch das Nachwort vermittelt sie eine Botschaft: jeder ist gut so, wie er ist! Die tollen Illustrationen von Dominik Rupp machen dieses Buch perfekt!
Die Altersempfehlung des Loewe-Verlags ist 5 Jahre, aber ich glaube, auch jüngere Kinder begreifen diese Thematik schon.
Der Preis von 12€ erscheint mir angemessen!

Uneingeschränkt weiterzuempfehlen!

Bewertung vom 16.06.2025
Böhm, Jule

Ein Kräutergarten zum Verlieben


ausgezeichnet

Direkt mit seinem wunderschönen Cover hat mich der Wohlfühlroman "Ein Kräutergarten zum Verlieben" eingeladen, ihn zu lesen! Da ich den schönen Schreibstil von Autorin Jule Böhm bereits kannte, konnte ich nicht widerstehen und habe die 379 Seiten in kürzester Zeit weggesuchtet!
Die Schwestern Liv und Maike, die seit Jahren kaum miteinander zu tun haben, treffen sich auf dem Hof ihrer verstorbenen Mutter, um ihn für den Verkauf etwas herzurichten. Dabei lernen sie sich ganz neu kennen. Maike z.B. erfährt, dass Liv ihren Job als Apothekerin aufgegeben hat und diese erfährt, dass Maike schon längere Zeit als Immobilienmaklerin arbeitet. Es ist für beide nicht einfach, die Sachen der Mutter zu durchforsten und so wird das Ganze auch eine Reise in die Vergangenheit. Maike hat beim Einkaufen Jasper, einen Handwerker auf der Walz, kennengelernt. Er unterstützt die Schwestern tatkräftig bei der Renovierung. So langsam keimt bei Liv der Wunsch, den Hof nicht zu verkaufen, sondern sich mit einem Kräuterhof selbständig zu machen. Sie überlegt hin und her, denn sie müsste sich hoch verschulden, um ihren Traum leben zu können …
Der Roman ist dermaßen abwechslungsreich, mit so vielen Handlungssträngen! Z.B. geht es um das fast familiäre Verhältnis zu den Nachbarn. Eine alte Freundschaft wird von Liv wieder aufgenommen und ihre Freundin unterstützt sie auch gleich bei der Finanzierung. Dann wiederum wird eine tolle neue Freundschaft zu Pia geknüpft und Liv und Meike suchen ihre verschollene Tante. Außerdem fühlen Liv und Jasper sich zueinander hingezogen. Gerade weil so viel "passiert", finde ich den Roman so authentisch! Es ist so schön zu sehen, wie aus einer kleinen Idee etwas Großes wird und alle Hand in Hand miteinander agieren und sich gegenseitig helfen! Die Örtlichkeiten sind toll beschrieben, so dass ich alles vor meinem inneren Auge sehe! Ein Gute-Laune-Wohlfühlroman mit Tiefgang, der absolut kurzweiligen Lesespaß verspricht!

Bewertung vom 03.06.2025
McGregor, Charlotte

Highland Happiness - Die Bücherstube von Kirkby


ausgezeichnet

Inzwischen gibt es den 12. Roman, der im wunderschönen, fiktiven Highland-Nest Kirkby spielt. Es ist "Die Bücherstube von Kirkby" aus der Reihe "Highland Happiness" von Autorin Charlotte McGregor. Das Cover wieder ein Hingucker, passend zu den weiteren 11 Romanen zeigt es ein Kirkby-Motiv und dieses Mal ein weißes Kätzchen im Vordergrund. Dazu muss man wissen, dass Tiere tatsächlich in jeder Geschichte auch eine wichtige Rolle spielen.
Darum geht's:
Kirkby hat drei neue Einwohner … obwohl eigentlich nur eine neue Einwohnerin, denn die Zwillinge Ewan und Flora sind nur in ihre Heimat zurückgekehrt. Nach dem Tod ihres versoffenen, tyrannischen Vaters wollen sie nur den Nachlass regeln und Kirkby schnellstmöglich verlassen. Aber wie immer kommt alles anders. Ewan bekommt die Chance die Schäferei seines Vaters wieder zu beleben und Flora steigt ins Geschäft der neuen Dorfbewohnerin Grizel mit ein. Das "Yarn & Tales", ein Bücher- und Wollladen entsteht.

Wieder dürfen wir hautnah miterleben, was sich in Kirkby so tut und wie es beständig wächst. Die Autorin hat einen wahren Traumort geschaffen, in dem man sich gegenseitig hilft (Besonders Marlin Frazer packt dieses Mal richtig mit an!) und neugierig ist. Jeder weiß über jeden Bescheid. Vielleicht nervt das manchmal, aber schlussendlich wissen alle, wann sie sich etwas zurückhalten müssen. Grizel z.B. trägt ein Geheimnis mit sich rum. So langsam aber sicher sickert ihre Vergangenheit durch, aber keiner verurteilt sie dafür! Wie steht Ewan dazu? Kann er mit der Vergangenheit der Frau, in die er sich verliebt hat, leben?
Dieser Roman ist wieder ein Hochgenuss, der viel zu schnell "durchgesuchtet" wurde, weil er super geschrieben wurde und man einfach lesen muss, bis man durch ist!
Auch dieser Teil ist wieder lesbar, ohne die anderen zu kennen. Hinten befindet sich ein Figurenregister und auch alle anderen Kirkby Romane werden vorgestellt.