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Lymon

Bewertungen

Insgesamt 32 Bewertungen
Bewertung vom 05.08.2025
Fonthes, Christina

Wohin du auch gehst


sehr gut

„Wohin du auch gehst“ heißt dieser Roman, der sehr bedrückend und auch ergreifend ist. Der Leser taucht in eine zum Teil recht fremde afrikanische Kultur ein. Aus dem Grund ist es gut, dass es im Anhang ein Glossar gibt, jedoch bleiben einige Begriffe unklar. Auch die vielen Zeitsprünge und der ständige Wechsel der Erzählperspektiven und Erzählformen - in den Mira-Kapiteln der Er-/Sie-Erzähler und in den Bijoux-Kapiteln die Ich-Erzählerin, erschweren zu Beginn der Lektüre das Verständnis. Nach und nach entwickelt sich aber beim Lesen eine Sogwirkung, je mehr sich dem Leser die Zusammenhänge erschließen. Die Lebenswirklichkeit dieser kongolesischen Frauen, die zwischen den Erwartungen ihrer Familien und dem Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben gefangen sind, werden sehr klar und bedrückend herausgearbeitet. Aber die starken Charaktere finden letztendlich doch einen gangbaren Weg, ihre persönlich glücklich machende Lebensform zu verfolgen, ohne die familiären Bande aufzugeben.

Bewertung vom 04.08.2025
Gestern, Hélène

Rückkehr nach St. Malo


ausgezeichnet

„Rückkehr nach St. Malo“ heißt dieser Roman, der sich der Familienchronik eines einflussreichen französischen Konstrukteurs und Erfinders widmet. Eigentlich hatte sich Yann von seinem Vater distanziert und sich zeitlebens geweigert, in das so erfolgreiche Familienunternehmen einzusteigen und dieses weiterzuführen. Nach dem Tod seines Vaters kommt er schließlich in das Haus seiner Kindheit in St. Malo und wird bei der Durchsicht des Nachlasses mit dem großen Ballast seiner Familiengeschichte konfrontiert. Nach und nach taucht Yann immer tiefer in die privaten und geschäftlichen Verstrickungen seiner Vorfahren ein, womit aber auch seine Verbundenheit und sein tiefes Interesse am Geschick seiner Familie wächst. Ihr mehr Yann über das Lieben, Leiden und die Leidenschaften seiner Vorfahren erfährt, um so mehr gelingt auch eine versöhnliche Sicht auf seinen Vater. Sehr einfühlsam gelingt es der Autorin, zwischen den Zeiten, Personen und ihren Verwicklungen hin und her zu wechseln und die Spannung zu halten.

Bewertung vom 31.07.2025
Rundberg, Johan

Mika Mysteries - Der Ruf des Nachtraben


sehr gut

„Mika Mysteries“ heißt dieses abenteuerliche Jugendbuch um das Waisenmädchen Mika, dem eines Nachts ein neugeborenes Kind im Waisenhaus überreicht wird. Das ist der Beginn des Abenteuers um den geheimnisvollen Nachtraben, dem der kurz darauf auftretende Mord zugeschrieben wird. Handelt es sich dabei um einen Trittbrettfahrer der ominösen Mordserie, die einige Jahre zuvor die Stadt in Schach gehalten hat?
Mika kämpft an der Seite von Inspektor Hoff um die Aufklärung des Falls, den die Kollegen Hoffs lieber unentdeckt bleiben lassen wollen. Um so gefährlicher ist es für Mika und Inspektor Hoff. Aber Mika hat ein paar Freunde zur Seite, die ihr zur Not sogar mit Sprengstoff behilflich sind. Ein Fall wird in diesem ersten Band gelöst, ein weiteres Geheimnis, nämlich das um Mikas Identität bleibt noch ungelüftet. Auch die Leiterin des Waisenhauses verhält sich merkwürdig.

Bewertung vom 17.07.2025
Kelly, Julia R.

Das Geschenk des Meeres


ausgezeichnet

„Das Geschenk des Meeres“ heißt dieser berührende Roman. Berührend auf verschiedenen Ebenen: Da ist zum einen die spannende Geschichte um Moses, das in einer stürmischen Winternacht verloren gegangene Kind der Dorfschullehrerin. Viele Jahre später wird ein fremdes Kind ebenfalls in einer stürmischen Winternacht am Strand angeschwemmt; seltsame Parallelen tun sich auf und sowohl Trauer als auch neue Hoffnung der Dorfschullehrerin finden ihren Weg.
Das Schicksal der Lehrerin berührt auch aus dem Grund, da sehr anschaulich gezeigt wird, wie schwer es ihr gemacht wird, als neu Hinzugezogene Anschluss im Dorf zu finden. Zudem werden die sozialen Strukturen in diesem beschaulichen Dorf im Jahr 1900 einfühlsam gezeichnet. Es ist geprägt von Sozialkontrolle, Klatsch und Tratsch, der Sorge darum, dass die fischenden Ehemänner und Brüder im Sturm auf hoher See ertrinken könnten und den vielen kleinen und großen Sorgen und Nöten jedes einzelnen.
Gerade diese Atmosphäre des alltäglichen schweren Lebens, die raue aber dennoch liebenswürdige Art der Menschen in dieser unwirtlichen Gegend wird meisterlich eingefangen und vermittelt.

Bewertung vom 12.07.2025
Kitamura, Katie

Die Probe


ausgezeichnet

„Die Probe“ heißt dieser Roman von Kitamura, der die Leser in die Welt der Schauspielerei entführt. Eine erfolgreiche Schauspielerin um die fünfzig wird von einem jungen Mann, Xavier, angesprochen, der behauptet, ihr Sohn zu sein. Obwohl die Protagonistin weiß, dass dies unmöglich ist, geht von Xavier eine besondere Anziehungskraft aus, die dessen Umwelt in seinen Bann zieht.
Die Ich-Erzählerin verliert zunehmend den Bezug zur Realität, gefährdet ihre Ehe mit Tomas, der vermutet, dass sie fremd gehe.
Seltsamerweise nehmen beide schließlich Xavier bei sich auf und imitieren ein Familienleben, das eigentlich nicht ihres ist. Die Handlung wird immer absurder und zum Teil kafkaesk, auch wenn die Handlung am Ende scheinbar gut ausgeht. Der Roman lässt sich als Fabel auf den Theaterbetrieb lesen, auf den Zusammenhang von Schein und Sein, auf Realität und Illusion.

Bewertung vom 10.07.2025
Harel, Maike

Die Bestimmung der Mondsteinkinder


sehr gut

„Die Bestimmung der Mondsteinkinder“ heißt dieses spannende Kinder- und Jugendbuch. Der 13-jährige Meelo, der eigentlich ein Perlentaucher ist, hat Angst vor Wasser und fühlt sich in seiner Familie deshalb fehl am Platz. Als die Königlese ansteht, ist Meelo Feuer und Flamme: Vielleicht ist er ja der künftige Kindliche König. Die Prophezeiung erfüllt er jedenfalls. Neben ihm gibt es aber auch viele andere Kinder, die sich berufen fühlen, und alle machen sich auf zur Gläsernen Stadt. Aber nach und nach begegnen Meelo und seine Gefährten dunklen Machenschaften einer Gruppe, die den Kindlichen König schlecht berät. Und er setzt sich zum Schutz der Flügelpferde ein, deren Daseinsweise bedroht ist. Schließlich findet Meelo seine eigene Bestimmung. Die Botschaft des Buches ist, dass sich Zusammenhalt und der Einsatz für die Gemeinschaft lohnt.

Bewertung vom 06.07.2025
Wood, Benjamin

Der Krabbenfischer


ausgezeichnet

„Der Krabbenfischer“ heißt dieser Roman, dessen Cover sehr gut zum Erzählduktus und zur Handlung passt. Denn es ist eher ein unaufgeregtes Buch der leisen Töne. Der junge Thomas Flett hat den Beruf des Krabbenfischers von seinem Großvater erlernt. Jeden Morgen zieht er mit seinem pferdekarren bei Ebbe ins Watt hinaus und hofft auf volle Schleppnetze. Doch er träumt auch von einem anderen Leben. Heimlich übt er Gitarre für seinen ersten Bühnenauftritt. Als er den amerikanischen Filmregisseur Edgar Acheson kennenlernt, bringt dieser etwas ins Rollen. Er öffnet Thomas die Augen dafür, dass jenseits des Horizontes eine viel größere Welt mit weiteren Möglichkeiten existiert. Edgar bestärkt ihn schließlich darin, sich nicht zu verstecken und seinen Weg zu finden. Jedoch ist in dessen Leben auch nicht alles so, wie es erst erscheint.

Bewertung vom 03.06.2025
Ruthe, Ralph;Flix

Frag Ferdinand: Natur und Tiere


ausgezeichnet

„Frag Ferdinand“ heißt dieses Kinderbuch, das sich dem Thema Natur und Tiere widmet.
Der Reporter-Hund Ferdinand wird von seinem Chef immer wieder zur Eile angetrieben. Stets heißt es, er brauche in fünfzehn Minuten etwa einen Zeitungsartikel zu einem bestimmten Thema. Egal, ob es sich um Schildkröten, Vögel, Zootiere oder auch Fabelwesen handelt, Ferdinand liefert immer wieder originelle Artikel ab. Gelegentlich versteht er seinen Chef schon mal nicht ganz richtig, aber Ferdinands unermüdlicher Einsatz ist letztendlich immer von Erfolg gekrönt. Und wenn es in dem Artikel beispielsweise um eine aus dem Zoo ausgebrochene Schlange geht, dann stört es den Leser nicht unbedingt, dass ausgerechnet Ferdinands Chef von dieser verschlungen wird. Hat dieser ewige Antreiber doch auch verdient, denkt man sich. In den Comics gibt es viele lustige Details zu entdecken.

Bewertung vom 01.06.2025
Kling, Marc-Uwe;Cronauer, Jan

Neon und Bor


ausgezeichnet

„Neon und Bor“ heißten die außergewöhnlichen Geschwister, von denen der fast einjährige Bor der noch außergewöhnlichere Junge ist, da er schon das Lesen beherrscht und mit den kompliziertesten Formeln jongliert. Seine neunjährige Schwester Neon wirkt etwas glaubhafter. Sie ist voll von verrückten Ideen und sehr chaotisch. Die gemeinsam durchgeführten Experimente, die stets auch ihre Tücken haben, sorgen für großen Lesespaß bei Kindern im Grundschulalter. Denn wer hat sich nicht auch schon mal gewünscht, jeden Tag Geburtstag zu haben oder sich vorgestellt, wie es wäre, wenn man sich verdoppeln könnte? Nebenbei werden auch die Erwachsenen aufs Korn genommen, wie sich an den überbehütenden Helikoter-Eltern von Neons Freund Paul vorgeführt wird. Passend zu den witzigen Geschichten finden sich farbenfrohe Illustrationen auf jeder Buchseite.

Bewertung vom 30.05.2025
Habeck, Emily

Shark Heart


ausgezeichnet

„Shark Heart“ heißt dieser Roman, der von seiner Anlage her ziemlich verrückt ist. Denn Mutationen vom Menschen zum Hai oder anderen Tieren wie zum Beispiel einem Reptil, kommen bekanntermaßen in der Wirklichkeit nicht vor. Aber dieser verrückte Einfall wird sehr spannend und auch tiefgründig inszeniert, so dass neben der Liebesgeschichte auch tiefere Botschaften vermittelt werden: Höre auf dein Herz und geh deinen Weg unbeirrt von den Meinungen anderer. Setz dich für deine Träume ein und verwirkliche sie jetzt! Das Leben ist nicht immer planbar und letztendlich hat man oft auch mehr vom Leben, wenn man sich auf das Wagnis spontan und kompromisslos einlässt. Interessant am Roman ist auch das Verweben unterschiedlicher Handlungsstränge und szenischer Dialoge, wie sie in einem Theaterstück vorkommen. So ergibt sich erst nach und nach ein umfassendes Bild auf Wrens Vergangenheit und ihre Erlebnisse.