Was für ein Buch. Ich war ab der ersten Seite gepackt – „Lilianas unvergänglicher Sommer“ ist durchwegs großartig. Es ist wahnsinnig persönlich und gleichzeitig fundiert und nüchtern geschrieben. Wie schafft man es, Schicksal und Wissenschaft so präzise und stimmig miteinander zu verweben?
Dieses Buch ist eine Aufforderung hinzuschauen – genau dorthin, wo es brennt. Es ist ein Appell, endlich etwas zu tun gegen die tief verankerten, indoktrinierten Vorstellungen von Liebe und Beziehung. So viele Frauen sterben weltweit, weil Männer glauben, eine Frau besitzen zu dürfen. Weil sie nicht akzeptieren, dass Frauen Rechte haben – eigene Entscheidungen, eigene Körper, eigene Wege.
„Lilianas unvergänglicher Sommer“ erschüttert. Und obwohl der Ausgang der Geschichte von Beginn an klar ist, fiebert mensch mit – mensch hofft, bangt, wünscht sich, dass diese grausame Ungerechtigkeit doch nicht geschieht. Und wenn sie geschieht, wird menschstill. Genau wie „jemand“ im Buch. Mensch verstummt – geschockt, ohnmächtig.
Ich finde es persönlich sehr kraftvoll, wenn Bücher zu Waffen werden. Wenn Worte Gerechtigkeit schaffen – oder zumindest ein Gefühl davon. Lilianas Geschichte, und damit auch die von Christina, hat sich tief in mir verankert. Sie wird mich so schnell nicht loslassen.
Ein großartiges Buch. Es muss gelesen werden. Und ganz nebenbei: sprachlich beeindruckend – sachlich und gefühlvoll zugleich, so detailgenau wie nötig, nie zu viel, nie zu wenig. Daher volle fünf Sterne und ein Ehrenplatz auf meinem Bücherregal.
„Sofra – Die neue türkische Gemüseküche“ ist ein echtes Sommerhighlight in meiner Küche. Das Buch vereint wunderschöne Bilder, einfache Anleitungen und vor allem: durch und durch vegetarische Rezepte. Für mich – seit einem längeren Aufenthalt in Istanbul verliebt in die türkische Küche – ist es ein Geschenk, eine Anleitung für authentische und gleichzeitig wahnsinnig unkomplizierte Rezepte zu haben. Beim Durchblättern habe ich mich kurz wieder zurückversetzt gefühlt in die vibrierenden Straßen von Kadikoy, mit einer Katze auf meinem Schoß und einem Salep in der Hand.
Die Zutaten sind problemlos in türkischen Supermärkten zu finden, was das Ganze noch alltagstauglicher macht. Besonders gelungen finde ich die Aufteilung des Buches: Die Basics und Snacks haben es mir besonders angetan. Ich habe zwar noch nicht alles durchprobiert, aber was ich gekocht habe, war absolut überzeugend: Gözleme, Musakka, Biber Kızartması, Mantı.
Alle vier sind wunderbar gelungen – voller Geschmack und mit viel Liebe zum Detail. Besonders freue ich mich darauf, bald die Nachtisch-Sparte auszuprobieren. Mein eigenes Baklava kann kommen.
Fazit: „Sofra“ bringt den Flair der Türkei direkt nach Hause. Wer Lust auf pflanzliche türkische Küche hat wird dieses Buch lieben.
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