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Lil3610

Bewertungen

Insgesamt 99 Bewertungen
Bewertung vom 21.08.2025
Hach, Lena

Jahrmarkt der Zeitreisenden - Der gestohlene Kristall


gut

Karussell der Gefühle

Liv wächst auf einem Jahrmarkt auf und ist an ständige Ortswechsel zwar gewöhnt , aber nicht unbedingt davon begeistert. Als ein Kristall, das Schmuckstück des Karussells, verschwindet, beginnt ihre Suche. Ihre Beobachtungen führen sie zu einem auffällig fremden Jungen und einem Zeitportal. Liv springt sodann mehrfach durch die Zeit, sie geht sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit den Spuren nach. Für Ablenkung sorgen frische Gefühle und erste Verliebtheit.
Insgesamt ist die Handlung eher gemächlich. Mal gibt es spannende Momente, mal läuft es zäh. Liv als Figur ist präsent, aber Nähe oder Empathie kam beim Lesen nicht wirklich auf.
Erklärungen zum Portal oder Zeitreisen gibt es kaum, werden von den Charakteren auch nicht weiter nachgefragt.
Das Buch liest sich flüssig und ist sprachlich angenehm. Erwartet hatte ich ein temporeiches Zeitreise-Abenteuer, bekommen habe ich leise Romantik in einem interessanten Setting.

Bewertung vom 16.08.2025
Goldewijk, Yorick

1000 und ich. Zweifle nicht, zögere nicht, hinterfrage nicht.


gut

Wer bin ich?


Es ist eine Welt, in der Ordnung und Kontrolle alles bedeuten. Jeder Tag gleicht dem vorherigen: dieselben Aufgaben, dieselben Abläufe, dieselbe Stimme, die einem einredet, dass man nichts ist. 8 ist Teil dieser anonymen Masse, bis sie langsam Zweifel an ihrem Zustand verspürt. Ein verbotener Gedanke, den sie zunächst zu verdrängen versucht.
Und dann tritt 1000 in ihr Leben. Eine andere Person, vertraut und gleichzeitig fremd. Jemand, der da ist und dann wieder nicht.
8 erlebt erstmals Reflexion, Individualität und Verbindung. Es droht ein Ausbruch aus dem System.
Immer wieder verschwimmen die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit. Mal ist etwas da (ein Raum, eine Person, ein Gefühl) und im nächsten Moment wieder weg. Ein Fiebertraum, in dem nichts sicher oder greifbar ist.
Die Umgebung wirkt wie eine Kulisse und vieles spielt sich im Inneren ab: Gedanken, Zweifel, stille Rebellion.
Für Leser(innen) klingt es wirr und desorientierend. Aber wahrscheinlich läuft es im Kopf von 8 genauso ab. Mit der Zeit entwickelt man jedoch eine Vorahnung.
Die Geschichte an sich und das Thema ist interessant und die Sichtweise von 8 sehr deutlich. Leider liest sich der Text nicht besonders flüssig, es ist anstrengend, ihm zu folgen.

Bewertung vom 11.08.2025
Anderson, Laura Ellen

Marnie Mitternacht. Das Geheimnis der Mondmagie (Band 1)


ausgezeichnet

Wenn Krabbeltiere den Mond erobern


Aus einer kleinen Raupe Marnie wird eine Motte mit großen Träumen. Endlich darf sie auf die Minitier-Akademie, wo sie nicht nur neue Freunde findet, sondern auch hofft mehr über den Mond und seine Magie zu erfahren. Doch zu ihrer Enttäuschung wird dort kaum über den Mond gesprochen. Also macht sich Marnie selbst auf die Suche nach Antworten. Ein geheimer Gang scheint der erste Hinweis zu sein …
Die ganze Krabbelwelt ist zauberhaft und fantasievoll gestaltet, viele kuriose Details mit witzigen Ideen, neue Wortkreationen und charmante Figuren. Marnie ist sympathisch und träumerisch, ihr großes Vorbild ist die legendäre Mondforscherin Lunora, die sie in ihren Träumen besucht und um Hilfe bittet. Ihre Freunde Flavio (ultraneugierige und ängstliche Praline: halb Biene, halb Marienkäfer) und Stella (eine kämpferische Ameise mit Herz) sind tolle Begleiter.
Ein wunderbares Buch für alle, die Ria Regenbogen mögen (ähnlicher Stil in Text und Illustration) und Lust auf eine außergewöhnliche Reise zum Mond haben.

Bewertung vom 09.08.2025
Wilson, Misty

Falling Like Leaves


sehr gut

Liebe zwischen fallenden Blättern

Ein warmherziger YA-Roman: vertraut, angenehm und typisch vorhersehbar.
Die Geschichte beginnt klassisch: Die 17-jährige Ellis muss nach der Trennung ihrer Eltern mit ihrer Mutter vorübergehend aus der Großstadt in eine Kleinstadt zur Verwandtschaft ziehen. Gar nicht cool.
Vor Ort trifft sie auf Cooper, ihren ehemals besten Freund aus dem Sommer vor drei Jahren, der inzwischen ein unglaublich attraktiver Typ geworden ist. Doch es herrscht eine merkwürdige Spannung zwischen ihnen.
Wie der Zufall es will, landen sie immer wieder im selben Team, um bei den Vorbereitungen fürs Herbstfest zu helfen
Und dann gibt es da noch Jack, der Interesse an Ellis zeigt.
Das Setting ist besonders herbstlich mit Apfelpflücken, Kürbisschnitzen, Maislabyrinth uvm. Auch Romantik kommt nicht zu kurz: flüchtige Blicke und Berührungen oder nächtliche Ausflüge.
Es ist eine nette, leichte Lektüre. Die Figuren sind sympathisch und charmant. Die Handlung überrascht nicht mit unerwarteten Wendungen, aber sie liest sich flüssig. Genau das Richtige für einen verregneten Herbstnachmittag mit einer Tasse Tee.

Bewertung vom 07.08.2025
Steadman, A. F.

Skandar und der Verrat der Helden


ausgezeichnet

Das gefälschte Band
Es ist eine Welt, die gleichermaßen fasziniert und erschüttert. Skandar ist nun in seinem dritten Jahr und steht nicht nur neuen Prüfungen gegenüber, die Mut, Geschick und Teamgeist erfordern, sondern auch inneren Konflikten, die ihn zutiefst fordern. Immerzu beschäftigt ihn die Sorge um seine Schwester Kenna: Ist sie durch das falsche Band mit dem wilden Einhorn ein Opfer oder eine Gefahr? Ihre Geschichte ist dramatisch und berührend, ihr Schicksal lässt niemanden kalt. Als Bruder ist er zwischen Plicht- und Schuldgefühlen hin- und hergerissen. Und schließlich werden auch Fragen zu den bestehenden Inselstrukturen und Ordnung aufgeworfen.
Das Quartett glänzt. Flo, die versucht, es allen recht zu machen; Bobby, die nach außen unbesiegbar wirkt, aber im Innersten doch nicht ganz allein sein kann; Mitchell, der mutiger wirkt und deutlich für Jamie schwärmt. Alle haben ihren Raum, Momente und Tiefe. Man fiebert mit jedem von ihnen gern mit. Auch die Nebenfiguren (Lehrmeister, Anführer, Wanderer) lösen Sympathien oder Misstrauen aus.

Bewertung vom 31.07.2025
Weber, Judith

Sherlock Holmes & Dr. Watson. Die Jagd nach dem Geisterzug (Band 1)


weniger gut

Crazy London, crazy story

Los geht es durch Crazy London: Sherlock Holmes als Hund, Dr. Watson als Schwein, dazu ein verdächtiger Geisterzug, verschwundene Basketbälle und die Schatzkammer des Königs.
Inhaltliche und sprachliche Umsetzung wirkt nicht sauber. Es ist überladen, wirr und sprunghaft. Die Handlung verliert sich schnell, Sprechblassen links, rechts, hoch, quer und unzählige (oft unnötige) Einschübe (die Kakerlake lässt grüßen).
Englische Sätze waren nicht unbedingt vorteilhaft (vor allem, weil sie grammatikalisch oft keinen Sinn ergaben: ohne Orakel goes it not), ebenso Begriffe wie Fudge oder Drugstore (nicht die Drogen).
Laut Watson sollten die Kapitelenden alles Wichtige beinhalten, doch es gibt kaum Bezug zur Handlung und ein Mehrwert.
Die Rätsel sind in Ordnung, lösbar und zur Not ist die Auflösung da.
Watson sorgt für ein paar lustige Stellen. Von dem typischen Sherlock-Flair war wenig erkennbar.

Bewertung vom 31.07.2025
Ameling, Anne

Dämmernachtstraum


ausgezeichnet

Wenn das Grün zurückkommt

Lilimott will nicht auffallen, lebt leise und introvertiert. Doch eine elektrische Maus lockt sie in den Park und damit mitten hinein in ein fantastisches Abenteuer zwischen Licht und Schatten.
Als große Retterin gerät sie zwischen die Fronten der Tagholde und Nachtspinste, Geister des Tages und der Nacht.
Ein uralter Konflikt flammt erneut auf, seit sie den versteinerten Faun, Herrscher der Tagholde, und sein Gefolge befreit hat. Die Streitereien haben weitreichende Folgen, Lilimott übernimmt eine Schlichtungsrolle und hat allerlei zu tun.
Die Geschichte spielt zwar in einem kleinen Umkreis, wirkt aber sehr dynamisch. Es gibt viel Bewegung zwischen den Orten und viele neue Begegnungen. Die unterschiedlichen Geister sind sehr sympathisch und vielschichtig. Sie bereichern die Handlung und machen die magische Welt inmitten der Realität spürbar lebendig.
Lilimott entwickelt sich gut im Laufe der Geschichte: Anfangs zögerlich und voller Fragen, trifft sie doch immer wieder intuitiv die richtigen Entscheidungen und wächst schließlich zu einer starken Heldin heran.
Es ist ein schöne Geschichte mit tollen Charakteren, gelungener Umsetzung und einer wichtigen Botschaft. Etwas lang, ja, aber es lohnt sich.

Bewertung vom 19.07.2025
Teich, Karsten

Jim Salabim und der Mogel-Strauß


sehr gut

Hase haut ab

Einen Hase aus dem Hut zaubern, der älteste Trick der Welt. Doch wie lebt es sich eigentlich in so einem Zauberhut? Ganz schön eng…nix für den bewegungsfreudigen Jim, also heißt es jetzt raus in die Freiheit.
An seiner Seite ist ein Haufen Küken. Sie haben Zeit und Lust, der Akku ihres Laptops ist nämlich alle. Nun wartet das echte Abenteuer: Flucht vor den schusseligen Tauben des Zaubers oder dem listigen Fuchs. Besonders clever: Jim tarnt sich als Hase. Wer würde da schon Verdacht schöpfen?
Durch einen Biss in den Zauberstab hat er plötzlich auch magische Fähigkeiten, ohne genau zu wissen wie, das bringt so manchen Chaos und Schwung mit.
Die Geschichte ist unterhaltsam und abwechslungsreich erzählt, mit einigen Reimen und lustigen Momenten. Ob die Witze bei Kindern ankommen ist unklar, bei uns jedenfalls nicht immer.
Kapitelüberschriften fand ich nicht notwendig und für Kind nicht unbedingt verständlich (z.B. Blaubär). Die Erwähnung der sozialen Medien ist auch Geschmacksache.
Illustration sind ok, viele Bilder mit einem gewissen Blau - bzw. Lilastich.
Also insgesamt ist es ein witzig-schräger Ausflug mit Magie und Unsinn, 3-4 Sterne.

Bewertung vom 19.07.2025
Rundberg, Johan

Mika Mysteries - Der Ruf des Nachtraben


ausgezeichnet

Ein scharfer Blick in einer kalten Welt

Historisches Stockholm, geprägt von Armut, Gewalt und polizeilicher Autorität. Mika hat einen scharfen Blick für Details und gerät in einen spannenden Kriminalfall. Ein totgeglaubter Mörder treibt wieder sein Unwesen. An der Seite von Kommissar Vall setzt sie wichtige Puzzlestückchen zusammen und bringt die Ermittlungen entscheidend voran. Je näher sie der Wahrheit kommen, desto größer wird die Lebensgefahr.
Der düstere Ton der Geschichte passt zu Mikas harter Lebensrealität. Als Waisenkind besitzt sie kaum Rechte oder Schutz und ist häufig der Willkür anderer ausgeliefert. Dennoch zeigt sie Reife und Verantwortungsinn, kümmert sich fürsorglich um die anderen Kinder im Heim und weiß genau, wann sie schweigen und wann sie sich äußern kann.
Die Polizei wirkt übermächtig und herrisch, so sind auch die ersten Begegnungen mit Kommissar Vall sehr kühl und distanziert.
Im Verlauf wird ihre Beziehung vertrauensvoller, fast schon freundschaftlich. Mika wird nicht nur ernster genommen, sondern wächst auch über sich hinaus.
Die Spannung ist von Beginn an spürbar. Dem Leser bleibt einiges verborgen, doch Mika kombiniert Hinweise früh und ist den Entwicklungen oft einen Schritt voraus.
Der Schreibstil ist direkt, ohne viel Ausschmückung, aber dennoch sehr wirkungsvoll. Die Charaktere gewinnen schnell an Tiefe. Ohne viel Umweg kommt die Handlung auf den Punkt. Nur das Lesealter würde ich eher auf 12+ ansetzten, da bestimmte Themen wie Tod und Gewalt öfter vorkommen.

Bewertung vom 16.07.2025
Wood, Laura

Season for Scandal / Agency for Scandal Bd.2


ausgezeichnet

Ein Strauß aus Romantik, Witz und Spannung

London in der viktorianischen Zeit, mit all seinen gesellschaftlichen Zwängen und Ungerechtigkeiten, vor allem für Frauen. Doch zum Glück gibt es das Finkennest, eine geheime Organisation von Frauen für Frauen, die sich mit Mut, Cleverness und Herz für ihre Mitstreiterinnen einsetzen.
Im Mittelpunkt steht diesmal Mari, eine leidenschaftliche Floristin, deren Wesen genauso farbenfroh ist wie ihre Blumenarrangements. Sie ist ausgefallen, stolz, mutig, selbstsicher und dabei herzlich und voller Lebensfreude. Kein Wunder, dass sie mit ihrer unkonventionellen Art aneckt und ihrem Ex-Verlobten „nicht damenhaft genug“ ist.
Oliver ist ein enger Verbündeter des Finkennests und braucht dringend Hilfe. Er zählt zwar nicht zu der üblichen Kundschaft, aber Freunde in Not lässt man nicht hängen: Seine lang verschwundene Schwester ist plötzlich wieder aufgetaucht – doch ist sie wirklich, wer sie vorgibt zu sein? Als neuestes Mutglied schlüpft Mari in die Rolle von Olivers Verlobter, um gemeinsam mit dem Schwarm Nachforschungen anzustellen. Doch je länger sie mit Oliver zusammenarbeitet, desto schwerer fällt es ihr, sich auf den Auftrag zu konzentrieren…
Besonders schön ist auch das Wiedersehen mit dem ganzen Team aus Band 1 und Izzy, jetzt mit Max verheiratet, hat ihre Auftritte.
Der Schreibstil ist herrlich modern und flüssig, ohne dabei aus dem Setting des 19. Jahrhunderts zu fallen. Die Seiten fliegen nur so dahin. Es ist ein schöne Mischung aus Feelgood-Roman, Spannung, Romantik und einer Prise Drama.