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Green Tea
Wohnort: 
Erlangen

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 26.03.2012
Oberwasser / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.4
Maurer, Jörg

Oberwasser / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.4


gut

In einem bayerischen Kurort mitten in den Alpen steht Kommissar Jennerwein vor einer schwierigen Aufgabe: Zwei BKA-Beamte sind bei streng vertraulichen Spezialermittlungen spurlos verschwunden. Jennerweins Job ist es nun, die vermissten BKA-Beamten aufzuspüren und die Hintergründe aufzudecken – ohne dass der Kurort und seine neugierigen Bewohner auch nur das Geringste davon mitbekommen. Die Lösung: Man müsste etwas inszenieren, um von den eigentlichen Ermittlungen abzulenken …
„Oberwasser“ ist mein erster Maurer-Krimi. Was mir gut gefallen hat, sind Jörg Maurers Sprachwitz und seine spitzfindigen Wortkreationen. Gegen Ende des Buches war ich allerdings ein bisschen genervt von teilweise übertriebenen Metaphern, die schon sehr schief klangen. Nicht so gut gefallen hat mir, dass Kommissar Hubertus Jennerwein für mich das ganze Buch hindurch sehr profilschwach geblieben ist. Gerade die Figur des Kommissars sollte dem Leser doch Ecken und Kanten bieten und ihn neugierig machen! Das hat mit Jennerwein bei mir leider nicht funktioniert. Meiner Meinung nach kommt die Geschichte auch eher schleppend in Gang und wird von zu vielen Nebensträngen durchbrochen. Richtig spannend wurde es für mich tatsächlich erst nach ca. 260 Seiten, schade eigentlich. Generell fand ich auch die Dialoge gegen Ende etwas übertrieben. Fazit: Kann man lesen, wenn man leicht unterhalten werden will; muss man aber nicht unbedingt gelesen haben.

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Bewertung vom 20.02.2012
Weil ich euch liebte
Barclay, Linwood

Weil ich euch liebte


sehr gut

Sheilas Autounfall reißt Glen, Sheilas Ehemann, und Kelly, Sheilas achtjährige Tochter, mitten in einen Albtraum hinein: Nicht genug, dass die beiden ihre Ehefrau und Mutter verloren haben - nein, Sheila soll auch noch volltrunken am Steuer gesessen haben und dadurch zwei weitere Verkehrsteilnehmer getötet haben ... Glen will das einfach nicht wahrhaben, denn das passt einfach nicht zu der Sheila, die er geheiratet und geliebt hatte! Sheila war nie auch nur ansatzweise alkoholabhängig gewesen und stets die personifizierte Tugend gewesen. Die Auswirkungen dieses Unfalls sind fatal: Kellys Mitschüler nennen sie "Säuferkind" und Glens eh schon leidlich gutes Verhältnis zu Sheilas Mutter Fiona verschlechtert sich noch mehr. Fiona gibt Glen die Schuld an Sheilas Tod und wirft ihm vor, die Anzeichen nicht erkannt zu haben. Noch dazu läuft Glens Bauunternehmen im Moment nicht besonders gut, weil vor kurzer Zeit eines der Häuser, die er gebaut hat, aus völlig unerklärlichen Gründen in Flammen aufgeht und die Familie der bei dem Autounfall getöteten Männer will Glen auf fünf Millionen Dollar Schadenersatz verklagen ...
Als wenige Zeit später Ann, die Mutter von Kellys Schulfreundin Emily, am Hafen tot im Meer gefunden wird und Sheilas Freundin Belinda nach einem mysteriösen Umschlag bei Glen nachfragt, zweifelt Glen noch stärker daran, dass Sheilas Tod ein Unfall war ... Irgendetwas sagt ihm, dass die beiden Tode miteinander zu tun haben, doch wo soll er anfangen nach Beweisen zu suchen? Was mir persönlich sehr gut gefallen hat, ist wie Linwood Barclay seine Figuren anlegt: Glen und Kelly sind liebenswerte Charaktere, mit denen man sich sofort identifizieren kann. Die Geschichte bleibt bis zum Schluss spannend und ist schlüssig erzählt. Es war auch so, dass ich während des Lesens an verschiedenen Abschnitten der Geschichte oft meine Meinung darüber geändert habe, wer der "Schuldige" sein könnte und wie sich bestimmte Ereignisse abgespielt haben könnten. Es ist also nicht von vornherein klar, wie die Geschichte ausgeht, ein großer Pluspunkt! Linwood Barclays Stil ist flüssig und leicht zu lesen, man fühlt sich gleich hineinversetzt in Glens Nachbarschaft. Auch die Themen, die Im Hintergrund angerissen wurden, wie die Wirtschaftskrise, Immobilienspekulationen und der Umgang mit Patent- und Markenrechtsverletzungen, machen die Geschichte glaubwürdig und verankern sie fest in der jetzigen Gegenwart.
Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.