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Test-LR

Bewertungen

Insgesamt 212 Bewertungen
Bewertung vom 16.10.2025
Teige, Trude

Wir sehen uns wieder am Meer


ausgezeichnet

Würdiger Trilogieabschluss

Gestaltung:
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Das Titelbild mit den drei Freundinnen, die sich im Meer an den Händen halten, reiht sich von der Art sehr gut in die Trilogie rund um die Großmutter der Autorin ein. Es hat mir sehr gefallen.

Inhalt:
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Die drei Mädchen Birgit, Tekla und Annelise sind sehr gute Freundinnen und wohnen in der Nähe von Oslo. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht und Norwegen durch die Deutschen besetzt wird, trennen sich ihre Wege. Während Anneliese als Krankenschwester an die Front geht und es Tekla der Liebe wegen nach Deutschland verschlägt, reist Birgit nach einem persönlichen Verlust nach Bodø, um dort als Krankenschwester zu helfen. Hier trifft sie auf Nadia, eine ukrainische Zwangsarbeiterin und freundet sich mit ihr an. Dadurch möchte sie die Situation verändern und engagiert sich im heimlichen Widerstand. Dies und die Tatsache, dass sie gut Russisch spricht und russische Freunde hat, bringt ihr Vorteile, aber auch ihr Leben in Gefahr.

Mein Eindruck:
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Ich habe die beiden Vorgängerbände "Als Großmutter im Regen tanzte" und "Und Großvater atmete mit den Wellen" mit Begeisterung verschlungen. Nun werden auch die Freundinnen ihrer Großmutter Tekla beleuchtet und in diesem Roman wird ihnen ein würdiges Denkmal gesetzt. Zwar ist dies keine reine Biografie, denn besonders die Figur der Birgit basiert auf einer Mischung verschiedener Persönlichkeiten, aber letztendlich symbolisiert sie die Frauen, die sich getraut haben, heimlich gegen das Naziregime aufzubegehren, die den Mut hatten, zu helfen, obwohl sie dafür hart bestraft werden konnten. Und die sich schließlich nach dem Krieg der Spionage beschuldigt sahen - ob schuldig oder nicht.
Nadia steht für die ukrainischen Zwangsarbeiter und man erhält anhand der Erzählung starke Eindrücke über das harte Leben in den Arbeiterlagern.
Ich wusste bisher nichts von diesem Teil der Geschichte und manche Szenen waren schwer auszuhalten. Vor allem die geschilderten Folterungen haben mich erschüttert, auch wenn die Autorin sich bemüht hat, sie nicht zu detailliert zu schildern.
Ebenso wie bei den Bänden zuvor war ich gefesselt von der Handlung. Ich habe mitgelitten, aber auch gehofft, dass es für Birgit und Nadia gut ausgeht. Es ist unvorstellbar, was diese Frauen durchmachen mussten und es dennoch geschafft haben, trotz ihrer Narben (seelisch und körperlich) ein neues Leben aufzubauen.
Mir hat der dritte Teil ebenfalls sehr gut gefallen. Man kann ihn unabhängig von den anderen Romanen lesen, aber das volle Bild erschließt sich einem erst, wenn man alle kennt.
Ich empfehle dieses Buch allen, die sich für starke Frauen und das Leben Norwegens im Zweiten Weltkrieg interessieren.

Fazit:
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Fesselnder Abschluss der "Großmutter"-Trilogie von Frau Teige mit starken Protagonistinnen

Bewertung vom 24.09.2025
Oswald, Susanne

Mörderisch verstrickt - Ein Strickclub ermittelt (eBook, ePUB)


weniger gut

Viel Cosy - wenig Crime

Gestaltung:
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Das Cover sieht nach einem Unterhaltungsroman aus und so gar nicht nach einem Kriminalroman. Im Nachgang betrachtet passt das Titelbild somit leider sehr gut zum Inhalt.

Inhalt:
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Im Strickladen von Mette treffen sich regelmäßig ein paar strickbegeisterte Bewohner aus dem kleinen Küstenort Lüttjekoog. Eine von ihnen ist die Pfarrerin und Mettes beste Freundin Anne. Diese findet bei einer Wattwanderung einen Schatz und vermutet, eine legendäre, untergegangene Stadt entdeckt zu haben. Sie fühlt sich auf einmal bedroht. Dann wird sie in ihrer Kirche überfallen und wenig später wird im Ort ein unbekannter Toter gefunden. Hatte er etwas mit dem Schatz zu tun? Und wer hat ihn ermordet? Der Strickclub beginnt zu ermitteln.

Mein Eindruck:
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Ich bin ein großer Fan von Küstenkrimis und auch von Cosy-Crime. Allerdings überwog in diesem Fall das "Cosy" eindeutig und das Kriminalthema ging dabei fast ganz unter.
Die Autorin knüpft an das von ihr bekannte Thema eines Strickladens an und kreiert eine richtige Wohlfühlatmosphäre mit sympathischen Charakteren. Allen voran Mette, die ihr Studium abgebrochen hat, um ihren eigenen Weg zu gehen und einen Strickladen zu leiten. Pfarrerin Anne lebt in Scheidung und ist nun alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Und dann ist da noch die etwas ausgeflippte Brunhilde, Betreiberin des Friseursalons "Wilde Welle" und der stille, aber liebenswerte Gustavsen, dessen Mann vor ein paar Jahren verstorben ist. Sie alle habe ich beim Lesen in mein Herz geschlossen.
Allerdings dauert es sehr lange, bis zum Überfall und bis zum Mord. Auch danach kommt keine Spannung auf. Vor allem beschäftigt sich der Roman mit dem Alltagsleben der Charaktere, ihren Strickprojekten und ihren persönlichen Problemen. Richtige Ermittlungen kommen nicht wirklich zustande, vielmehr stolpern sie mehr oder weniger per Zufall am Schluss auf den Mörder. Die Erläuterung war zwar schlüssig, aber die Art und Weise, wie sie zu der Auflösung gelangen und am Ende damit umgehen, überzeugte mich nicht. Es war mir alles zu harmonisch und daher zu unrealistisch.
Die Autorin hätte beim Genre Unterhaltungsroman bleiben sollen, der Versuch, Krimielemente hinzuzufügen, ist in meinen Augen leider missglückt. Es ist eine nette Erzählung für einen schönen Nachmittag am Strand, aber es kommt fast keine Spannung auf. Ich gebe noch 2 Sterne, weil ich mich beim Lesen ganz gut unterhalten fühlte und mir die Tipps zum Thema Stricken am Ende des Buches gut gefielen.

Fazit:
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Liebenswerte Charaktere, aber mehr Unterhaltungsroman als Krimi und somit leider am Thema vorbei. Für Strickfans zu empfehlen!

Bewertung vom 14.09.2025
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Leopold, Julia und Augustin ermitteln am Prater

Gestaltung:
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Das Titelbild reiht sich wieder perfekt von der Farbgebung und vom Design in die Totengräber-Reihe ein. Der leichte Gruseleffekt durch die erhobene Hand und der grünliche Schimmer vor der Kulisse des historischen Wiens wecken die Neugier auf den Fall.

Inhalt:
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"Das Geräusch der neuen Zeit, dachte sie.Noch vor ein paar Jahren waren nur der Wiener Volksgarten und einige ausgesuchte Plätze elektrisch beleuchtet gewesen, mittlerweile strahlte die ganze Innere Stadt. Auch der sie umgebende Ring mit Oper, Burgtheater, Rathaus und Parlament war elektrifiziert. Und selbst in den Vororten und Vorstädten war der Vormarsch einer neuen, helleren Zeit nicht mehr aufzuhalten. Für Julia, die aus dem düsteren Innviertel stammte und die ersten Jahre ihres Lebens noch im Schein von Glimmspänen und rußigen Petroleumlampen verbracht hatte, war das immer noch ein Wunder, eine Form von Magie. So wie auch die von den Kutschern verfluchten Automobile, die man jetzt vereinzelt in Wien sah, die Grammophone mit ihren laut krächzenden Trichtern in den Tanzlokalen oder die komischen Segelapparate, mit denen sich dieser verrückte Deutsche namens Lilienthal von den Hängen rund um Berlin stürzte." (S. 17)

Wien im Jahre 1896: Bei einem neuen Zaubertrick eines bekannten Magiers überlebt die Assistentin den Akt des Zersägens leider nicht. Ausgerechnet Julia, die sich vor einiger Zeit von Inspektor Leopold von Herzfeldt getrennt hat, erlebt den Todesfall hautnah mit. In ihrer neuen Rolle als Zeitungsreporterin beginnt sie zu ermitteln, um eine gute Story schreiben zu können. Dies gefällt Leo gar nicht, vor allem, da es nicht nur bei der einen Toten bleibt, sondern mehrere junge Frauen aus der Prater-Gegend zunächst spurlos verschwinden.
Der Totengräber Augustin Rothmayer schreibt indes sein nächstes Buch "Was uns die Toten erzählen" und macht sich Sorgen um seine Ziehtochter Anna, die sich immer häufiger mit dem jungen Emil rumtreibt und sich vor ihm zurückzieht.
Doch schließlich müssen Julia, Leo und Augustin erkennen, dass alles irgendwie zusammenhängt und nur eine gemeinsame Arbeit sie auf die Spur des Täters führt.

Mein Eindruck:
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Ich habe die ersten drei Fälle mit Begeisterung verschlungen und war über das Ende zwischen Leo und Julia im letzten Band etwas enttäuscht. Umso erfreuter war ich über die Fortsetzung und die weitere persönliche Entwicklung, die alle Protagonisten eingeschlossen Augustin und seine Ziehtochter diesmal durchlaufen haben.
Man lernt wieder viel über das historische Wien und die neuesten Techniken, die Einzug halten, wie die fortschreitende Elektrizität oder die ersten "laufenden Bilder". Und auch welche Schattenseiten damit einhergehen. Dank Augustins neuem Buch lernt man zudem einiges über Forensische Entomologie, also Insektenkunde zur Aufklärung von Todesursachen, was ich sehr spannend finde.
Der Fall entwickelt sich anfangs eher gemütlich, dafür treten die persönlichen Beziehungskonflikte der Hauptpersonen in den Vordergrund. Doch am Ende gelingt es Herrn Pötzsch wieder hervorragend, alle roten Fäden zusammenlaufen zu lassen und die Spannung bis zum absoluten Höhepunkt zu steigern. Der Täter war für mich lange nicht vorhersehbar und die Auflösung hat mich überzeugt. Das Ende dieses Bandes hat mich mit dem des Vorgängers wieder versöhnt und ich hoffe auf weitere Fortsetzungen!

Fazit:
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Wieder ein spannender Fall im historischen Wien mit überzeugender Auflösung und einer tollen Weiterentwicklung der Protagonisten

Bewertung vom 12.08.2025
Dickreiter, Lisa-Marie;Oelsner, Winfried

Der kleine Bubu. Mittagsschlaf ganz schnell und fix? Der Bubu, der kennt alle Tricks!


weniger gut

Einschlafbuch für kleine Kinder

Gestaltung:
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Die Illustrationen der Bubus sind sehr liebevoll. Diese Figuren laden beim Betrachten zum Kuscheln ein. Optisch ist das Buch sehr ansprechend und es macht Spaß, es durchzublättern.

Mein Eindruck:
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Die Bubus sind zwei kuschelige Wesen, die den Menschen den Schlaf bringen. Wobei sich dieser nicht nur wie in der Beschreibung auf den Mittagsschlaf beschränkt, sondern auch den Abendschlaf beinhaltet.
Beide sind geschlechtsneutral und haben keine Namen, sie sind "das große Bubu" und "das kleine Bubu".
Die Geschichte ist in Reimen verfasst, die gut zu lesen sind und für Kinder einprägsamer als reiner Fließtext. Allerdings wirken einige Reime etwas zu konstruiert und holprig. Für Erwachsene nicht immer gut vorzulesen.

Die Situationen sind vielen Eltern sehr bekannt: Das Kind, das partout nicht Mittagsschlaf machen will, dann aber plötzlich doch in Schlaf versinkt oder das Kind, dem abends tausend unerledigte Sachen einfallen, bevor es zur Ruhe kommt. Diese Momente bringen besonders die Erwachsenen beim Vorlesen zum Schmunzeln.
Allerdings werden auch ein paar Erwachsene beschrieben, die vom Schlaf übermannt werden, wie eine ältere Dame, die sich mittags zur Ruhe legt. Ein Zeichen für Kinder, dass sie nicht die Einzigen sind, die Schlaf benötigen.

Die Idee mit den Bubus finde ich niedlich, aber die Handlung wirkt etwas willkürlich, hat keinen roten Faden und auch das Konzept mit den Bubus, wie sie leben und auf welche Weise sie den Schlaf bringen, ist wenig durchdacht. Natürlich ist das Buch für kleine Kinder ab 3 Jahren gedacht, die weniger hinterfragen. Dennoch konnte mich die Umsetzung nicht ganz überzeugen.

Fazit:
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Das Thema Schlaf mit niedlichen Illustrationen, aber etwas holprigen Reimen für kleine Kinder zum Vorlesen umgesetzt.

Bewertung vom 21.07.2025
Jansen, Adriaan

Andachten für die ganze Familie


sehr gut

Wunderschönes Andachtsbuch!

Gestaltung:
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Optisch ist das Buch TOP! Es ist mit braunem Kunstleder eingebunden, die Seiten haben eine robuste Stärke, ein farbig passendes Lesebändchen ist vorhanden und die Illustrationen zu den Geschichten sind wunderschön! Die Texte sind ebenfalls mit braunen, fast goldfarben scheinenden Überschriften versehen. Das Buch wirkt wirklich sehr edel und ist seinen Preis definitiv wert. Das einzige, was ich etwas schade finde, ist, dass der Klappentext nur als Papierbanderole hinten befestigt ist, weil es sich anders wohl nicht in das Kunstleder integrieren lässt. Insgesamt gefällt es mir sehr gut und ist durch seine robuste Gestaltung auch für eine lange Nutzungsdauer geeignet.

Mein Eindruck:
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Ganz zu Beginn gibt es ein Inhaltsverzeichnis, in dem alle biblischen Geschichten strukturiert in 10 Oberthemen aufgelistet sind. So kann man sich gut orientieren und gezielt Themen wählen, die einen ansprechen.
Jede der Geschichten ist etwas 2 Seiten lang, sodass sie alle auch mit Kindern gut lesbar sind. Am Ende jeder Geschichte gibt es eine passende Bibelstelle zum Nachlesen, gefolgt von 2-3 Fragen, um das Gelesene zu rekapitulieren. Die entsprechenden kurzen Antwortvorschläge hierzu befinden sich gleich darunter. So kann man die Fragen nutzen, um sie mit Kindern in der Familie zu besprechen oder auch für religiöse Kindergruppen.
Zum Schluss jedes Kapitels gibt es einen passenden Liedvorschlag zum Lob Gottes.
Mir gefielen die kleinen Geschichten ganz gut. Sie stellen die Bibeltexte komprimiert dar bzw. sind etwas leichter verständlich formuliert, sodass sie mit Kindern besser gelesen werden können. Mit den Fragen habe ich mich stellenweise etwas schwergetan. Ich fand zum einen die Antwortvorschläge oft etwas kurz und konnte selber damit nicht immer etwas anfangen. Auch gefiel mir der subtil erhobene Zeigefinger nicht immer. Den "warmherzigen und seelsorgerischen Ton", der in der Beschreibung des Buches erwähnt wird, konnte ich leider nicht unbedingt ausmachen. Die Antworten sind m. E. ohne Erläuterung eines Erwachsenen für Kinder allein nicht verständlich. Aber deswegen ist es ja auch ein Familienandachtsbuch, die Bibel soll gemeinsam gelesen und besprochen werden. Einige der Fragen trugen aber auch Wissenserkenntnisse zum besseren Verständnis bei. Da habe auch ich etwas dazugelernt.
Von den Liedern kannte ich fast keines. Dafür ist es eine große Hilfe, dass am Ende ein Verweis auf das passende Liederbuch eingefügt ist und man die Lieder sogar kostenlos downloaden kann auf diversen Kanälen wie YouTube, Spotify etc. Der entsprechende QR-Code ist im Buch vorhanden. Dieser Aspekt hat mir gut gefallen.
Die Illustrationen zu jedem Kapitel sind mein persönliches Highlight.

Das Buch eignet sich sehr gut, um Kinderbibelkreise oder Familiengottesdienste vorzubereiten oder eben, wie der Name sagt, die Bibel in der eigenen Familie zu thematisieren und ins Gespräch zu kommen.

Fazit:
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Bibelgeschichten für jeden Tag mit Unterstützung von Frageimpulsen, Liedempfehlungen und wunderschönen Illustrationen

Bewertung vom 21.07.2025
Zukic, Teresa

Lebe, lache, liebe


ausgezeichnet

Motivierende Botschaften für den Alltag

Cover:
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Das Titelbild mit der Aufforderung "Lebe, lache, liebe..." springt sofort ins Auge. Durch die Gestaltung in den Farben Himmelblau und Sonnengelb bekommt man schon beim Betrachten gute Laune. Außerdem gefällt mir der sonnengelbe Leineneinband sehr. Wunderschön und als dünnes, kleines Hardcover optimal zum Verschenken oder für die Handtasche zum Mitnehmen.

Mein Eindruck:
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Ordensschwester Teresa Zukic ist Influencerin und hat bereits einige Bücher zum Thema christlicher Glaube geschrieben. Bisher kannte ich die Autorin und ihre Bücher nicht, aber das Cover und der Titel haben mich sofort angesprochen.
Pro Doppelseite ist ein Spruch, ein Gedicht oder vereinzelt auch ein Psalm abgedruckt gemeinsam mit einer schönen Landschaftsaufnahme oder einem lustigen Foto, um das Geschriebene zu unterstreichen. Die Anordnung ist genau richtig, nicht zu überladen, sondern so, dass jedes Werk für sich wirken kann.
Es geht dabei um Glaube, Liebe, Hoffnung und Mutmachen allgemein, wobei die Zielgruppe zwar in erster Linie christlich gläubige Menschen sind, da Gott häufig erwähnt wird, denn die Autorin ist entsprechend geprägt. Aber manche Sprüche sind auch unabhängig davon zu lesen und können generell als Aufmunterung verstanden werden.
Mir persönlich hat vor allem "Lach dich gesund" sehr angesprochen, ich glaube, lachen sollten wir alle viel mehr. Und mein zweiter Favorit ist "Gut für Dich sorgen", was auch auf dem Klappentext erwähnt wird.
Ich bin begeistert von diesem kleinen Büchlein und werde es wohl immer mal wieder durchblättern, da je nach Lebenssituation immer ein anderer Gedankenimpuls relevant sein kann.
Laut Beschreibung enthält dieses Buch kurze Gedankenimpulse und Gebete aus ihren beiden Büchern "Lebe, lache, liebe" und "Jetzt erst recht", die neu zusammengestellt worden sind.
Da ich beide Werke noch nicht kenne, bin ich nun definitiv neugierig auf Schwester Zukic und ihre Bücher geworden und werde sie mir wohl im Nachgang besorgen.

Fazit:
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Tolles Geschenkbüchlein mit mutmachenden Sprüchen, untermalt von wunderschönen, inspirierenden Fotomotiven

Bewertung vom 21.07.2025
Suter, Martin

Wut und Liebe (eBook, ePUB)


weniger gut

Liebe und Geld

Inhalt:
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"Camilla schloss die Augen und schüttelte sachte den Kopf. »Vielleicht habe ich diesen Job zu lange gemacht. Ich sehe inzwischen das Leben mit den Augen einer Buchhalterin. Und aus dieser Sicht geht es für mich nicht auf. Wie eine Buchhaltung. Da kann man auch nicht warten, bis sie stimmt. Man muss etwas tun. Auch wenn es weh tut. Sonst tut es am Ende allen noch viel mehr weh. Verstehst du?«" (S. 20)

Camilla liebt ihren Lebensgefährten Noah, aber nicht das Leben mit ihm. Er ist ein wenig erfolgreicher Künstler, sie ist Buchhalterin und das Gehalt muss für beide reichen. Camilla erhofft sich mehr vom Leben und verlässt Noah. Dieser kann sich schwer damit abfinden. Da begegnet er zufällig der Rentnerin Betty, die ihm ein unmoralisches, aber lukratives Angebot unterbreitet. Wird Noah es annehmen und wird er dadurch Camilla zurückerobern können?

Mein Eindruck:
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Der Autor Martin Suter war mir vom Namen her ein Begriff, tatsächlich ist dies jedoch mein erster Roman von ihm. Ich bin bei der Bewertung hin und her gerissen. Auf der einen Seite fiel es mir schwer, einen Zugang zu den Figuren zu finden. Noah ist teils sehr naiv und vertrauensselig, gleichzeitig auch besessen von Camilla und stalkt sie. Camillas Aussage, dass sie ihren Partner liebt, aber nicht mit ihm zusammenleben will, weil das Geld nicht reicht, konnte ich ebenfalls schwer nachvollziehen. Außerdem setzt sie ihr Vorhaben nicht konsequent um bzw. ihre Handlungen passen nicht immer zu ihren ursprünglichen Planungen. Auch sie ist sehr vertrauensselig und agiert in einigen Dingen wie beim Geschäftseinstieg bei ihrer besten Freundin, extrem blauäugig. Gestört hat mich außerdem der übermäßige Alkoholkonsum aller handelnden Personen und die vielen detailreichen Essensbeschreibungen hätten für mich nicht sein müssen.
Auf der anderen Seite gefiel mir die Geschichte vom Handlungsverlauf her. Es gab viele überraschende Wendungen und erst am Ende wurde ersichtlich, wer welche Rolle spielt. Hier manipuliert fast jeder jeden und der Schluss war schon recht raffiniert, wenngleich die vielen Zufälle unrealistisch waren.
Ich gebe diesem Roman daher immerhin zwei Sterne. Ob ich noch mal etwas von diesem Autor lesen werde, weiß ich allerdings nicht.

Fazit:
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Raffiniert konstruiert, aber mit schwachen Charakteren

Bewertung vom 09.07.2025
Peters, Amanda

Beeren pflücken


ausgezeichnet

Ein Mädchen verschwindet

Inhalt:
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"»Ich würd dich nie verraten, Joe.« Ihre Stimme war leise, und sie hatte diesen gewissen Ausdruck im Gesicht. Still und nachdenklich. Schon komisch, an was man sich erinnert, wenn irgendwas schiefgeht. Etwas, das man unter normalen Umständen sofort vergessen würde, bleibt einem dann für immer in Erinnerung." (S. 16)

Im Juli 1962 kommt eine 7-köpfige Mi'kmaq-Familie aus Nova Scotia nach Maine, um den Sommer über Blaubeeren zu pflücken und so Geld zu verdienen. Nach ein paar Wochen verschwindet plötzlich Ruthie, die jüngste Tochter der Familie, spurlos. Alle Suchaktionen bleiben erfolglos.
Seitdem wandelt die Familie zwischen Trauer, Hoffnung und Schuldgefühlen. Besonders Joe, der jüngste Bruder, der Ruthie kurz vor ihrem Verschwinden als letzter sah, plagen Schuldgefühle, die sein weiteres Leben prägen werden.
In Maine wächst währenddessen das Mädchen Norma als Einzelkind eines wohlhabenden Ehepaars auf. Doch obwohl ihre Mutter überfürsorglich ist, plagen sie Träume mit unbekannten Personen und das Gefühl, dass etwas nicht stimmt.
Erst gute 50 Jahre später wird sich das Geheimnis aufklären.

Mein Eindruck:
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Die Atmosphäre dieses ruhigen, aber intensiven Romans hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Joe und von Norma erzählt. Man begleitet mit Joe die Familie von Ruthies Verschwinden bis zur Auflösung des Geheimnisses. Es wird deutlich, wie ein derart einschneidendes Ereignis sich auf eine Familie auswirken kann. Und dennoch empfand ich auch tiefe Bewunderung, vor allem vor Joes Mutter, die bis zum Schluss die Hoffnung nicht aufgibt und sich trotz vieler weiterer Schicksalsschläge ihre Lebensfreude nicht nehmen lässt. Und trotz aller Tragik wird in der Familie immer noch ein gewisser Humor gelebt.
Norma mochte ich ebenfalls sehr. Die Beklemmung, die sie angesichts ihrer Träume und der erdrückenden Fürsorge ihrer Mutter fühlte, konnte ich gut nachvollziehen. Dennoch schafft sie es, sich ihre Freiheiten zu erarbeiten und letztendlich ihren unterschwelligen Gefühlen zu folgen, um ihr Herkunftsgeheimnis zu lösen.

Ich hatte beim Lesen früh eine Ahnung, was eventuell passiert sein könnte. Dennoch fieberte ich bei der Suche mit und hoffte auf eine Aufklärung. Das Ende war für mich ein gutes, gerade weil es kein kitschiges Happy End ist, sondern eines, wie es im wahren Leben stattfinden könnte. Und es hatte trotz aller Tragik etwas Versöhnliches und Hoffnungsvolles.
Nebenbei erfährt man durch diese Geschichte ein wenig über das Leben der Mi'kmaqs und ihre Behandlung durch "die Weißen".

Fazit:
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Tiefgründige Familiengeschichte um Verlust, Schuld, Liebe, Hoffnung, die Suche nach den eigenen Wurzeln und das Leben der Mi'maqs in Kanada

Bewertung vom 09.07.2025
Fox, Candice

Devil's Kitchen


weniger gut

In Teufels Küche

Inhalt:
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"Sie sah ihn an. Er hatte den Kopf gesenkt und raufte sich mit den dreckverschmierten Fingern die Haare, die Ellbogen über dem Teller mit den Eiern gespreizt. Andy wusste, dass er sein Vorhaben angesichts ihrer klaren Worte hinterfragen könnte, aber genau das wollte sie erreichen. Er sollte sich ernsthaft mit seinem Vorhaben auseinandersetzen.
Denn er musste sich hundertprozentig darauf einlassen, jegliche Halbherzigkeit würde sie in Teufels Küche bringen." (S. 26)

Die Feuerwehreinheit "Engine 99" gilt als die Elite-Truppe der New Yorker Feuerwehr. Besonders ihr Anführer Matt wird seit seinem Einsatz am Tag 9/11 als Held verehrt. Doch hinter der Kulisse der scheinbar furchtlosen und perfekten Einheit verbergen sich Verbrecher. Um ihre Spielschulden zu begleichen oder sonstige finanzielle Schwierigkeiten auszugleichen, legen sie bewusst Feuer, um damit bei ihren Einsätzen Banken- und Juwelierläden auszurauben.
Einer dieser Männer ist Ben. Seit seine Freundin mit deren Sohn vor einigen Monaten spurlos verschwand, traut er seiner Truppe nicht mehr. Er ist bereit, alles zu tun, um sie zu finden und wendet sich an die Polizei. Diese schleust als verdeckte Ermittlerin Andy Nearland ein. Bei den Ermittlungen kommen sie und Ben sich näher als geplant und geraten zunehmend in tödliche Gefahr.

Mein Eindruck:
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Durch den Epilog wird gleich Spannung geschaffen: Andy und Ben wurden scheinbar von Matt und seinen Leuten enttarnt und ins Kreuzverhör genommen. Bevor es zum Äußersten kommt, geht die Handlung ein paar Wochen zurück und wird abwechselnd aus Bens und Andys Sicht erzählt, zusätzlich unterbrochen durch weitere Rückblicke in die Vergangenheit von Andys altem Ego "Dahlia", in denen beleuchtet wird, wie sie zu verdeckten Ermittlerin wurde und welche persönliche Verbindung sie zu ihrem Auftraggeber hat.

Ich stehe dem Thriller etwas zwiespältig gegenüber. Auf der einen Seite fand ich ihn sehr spannend erzählt. Bis zum Schluss gab es immer wieder überraschende Wendungen und die Actionszenen, vor allem bei den Feuerwehreinsätzen, sorgten für Spannung. Dadurch bekam man einige Einblicke in das Thema Brandbekämpfung. Auch die Raubüberfälle waren gut durchdacht. Allerdings war die Ebene, wie Dahlia zu Andy wurde, für mich etwas zu viel des Guten. Zumal die Beziehung zwischen ihr und dem Auftraggeber nicht wirklich relevant war für den Fall in der Gegenwart. Es waren mir außerdem zu viele Zeitsprünge und Personenwechsel in der Geschichte vorhanden. Diese waren zwar gut gekennzeichnet, aber dadurch wurden für meinen Geschmack zu viele parallele Handlungsstränge aufgemacht, was die Erzählung teilweise wirr statt spannend machte.
Mit den Personen bin ich absolut nicht warm geworden. Ben war mir noch am ehesten sympathisch und seine Handlungen überwiegend nachvollziehbar, aber allen anderen konnte ich nichts abgewinnen. Ihre Handlungsweisen fand ich oft sehr befremdlich.

Einerseits fesselte mich die Erzählung, da ich wissen wollte, wie es ausgeht und wer hinter dem Verschwinden von der Freundin und ihrem Sohn steckt. Auch die Einblicke in die Feuerwehrarbeit waren interessant. Andererseits waren es mir zu viele Handlungsstränge in einen Roman gepackt und zu wirr geschrieben. Die Auflösung konnte mich nicht vollständig überzeugen und die erotischen Szenen brauchte es für meinen Geschmack auch nicht.

Fazit:
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Spannende Einblicke in die Feuerwehrarbeit, aber auch etwas wirr mit unsympathischen Charakteren und einer nicht überzeugenden Auflösung

Bewertung vom 28.06.2025
Clarke, Lucy

The Surf House (eBook, ePUB)


gut

Tod im Surf-Paradies

Gestaltung:
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Das Titelbild passt sehr gut, der Blutfleck vor der schönen Meereskulisse lässt Böses ahnen.

Inhalt:
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Das Model Bea fühlt sich ausgebrannt und braucht eine Auszeit von ihrem Job. Bei einem Shooting in Marrakesch wird sie in einer Pause Opfer eines Raubüberfalls. Eine Frau namens Marnie kommt ihr zufällig zur Hilfe und nimmt sie bei sich und ihren Freunden im "Surf House" auf. Es ist eine Pension in einem kleinen Dorf an der Küste Marokkos. Dort treffen sich vorwiegend Surfer und Aussteiger, um die perfekte Welle zu suchen und sich selbst zu finden. Bea lebt sich schnell ein, freundet sich mit Marnie an und fühlt sich von dem attraktiven Nachbarn Aiden angezogen, der die Nachbarpension betreibt. Doch Bea und Marnie teilen ein dunkles Geheimnis, das ihnen zunehmend zum Verhängnis wird. Und dann kommt ein neuer Gast an, der seine vermisste Schwester sucht, Aiden quält sichtbar seine Vergangenheit und schließlich stirbt jemand unerwartet. Bea gerät immer mehr in einen gefährlichen Strudel von Lügen, Intrigen und falschen Vorstellungen von Liebe.

Mein Eindruck:
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"Während der ersten Wochen surften wir nonstop. Marokko bestand für uns ausschließlich aus dem blauen Himmel, der weiß glühenden Hitze und der eiskalten Dünung des Atlantiks. Aus leeren Feldwegen, auf denen wir Staubwolken hinter uns aufwirbelten, während wir nach neuen Wellen suchten. Aus zerpflückten Fladenbroten, die wir mit den Händen aßen. Aus den zum Meer hin offenen Schiebetüren unserer Campingbusse. Aus Haschrauch, der uns in den Augen brannte, während wir uns im Schneidersitz am Feuer wärmten. Es war ein pures und unbeschwertes Glück – ein Haufen Freunde, Wellen und Sonnenschein. Es fällt uns schwer zu akzeptieren, dass es vorbei ist. Und noch schwerer zu glauben, was wir getan haben. Nun müssen wir mit diesen Erinnerungen leben. Ein krachender Schuss in einer mondbeschienenen Wüste. Der Kupfergeruch einer Blutlache, die sich im Sand ausbreitet. Ein Leichnam, gehüllt in ein Strandtuch, der in finsterer marokkanischer Nacht erstarrt." (E-Book, Seite 6)

Ich kannte das Werk "One of the Girls" der Autorin und hoffte auf eine ähnlich spannende Lektüre. Obwohl im Prolog bereits Unheil angekündigt wird und erste Spannung aufkommen lässt, gestaltete sich der weitere Anfang jedoch schleppend. Sehr ausgiebig wird Beas Job als Model und ihre innere Zerrissenheit sowie die Konflikte mit ihrer Mutter beleuchtet, die sie zum Ausstieg aus dem Beruf treiben. Dann kommt es zum Überfall und Marnies rätselhaftes Verhalten lässt erste ungute Gefühle im Leser aufkommen.
Insgesamt spitzt sich die Situation immer weiter zu, man rätselt, wer welche Rolle spielt und wie am Ende wohl alles zusammenhängen mag. Die Rückblicke aus Sicht der Vermissten, die von ihrem Bruder später gesucht wird, steigern die Spannung der Handlung zusätzlich. Dennoch flaut die Spannung auch immer wieder ab, indem das Surferleben für meinen Geschmack zu detailliert dargestellt wird und vor allem die erotischen Szenen hätten für mich nicht so umfangreich geschildert werden müssen.
Daher würde ich diesen Roman eher als Krimi statt als Thriller bezeichnen, dessen Spannung wie die Wellen zu- und wieder abnimmt, bis am Ende dann die große, riesige Welle mit der Auflösung kommt. Vor allem beim letzten Drittel konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, während ich zwischendurch einige Passagen quer gelesen habe.
Zu Bea konnte ich keinen Zugang finden, ebenso wenig zu den anderen Personen. Ich kann schwer sagen, woran es liegt, aber ihre Beweggründe konnte ich nicht immer nachvollziehen. Insgesamt wirkten sie eher unnahbar für mich. Weder sympathisch noch unsympathisch.
Vor allem Surfliebhaber werden hier bedient, man kann diesen Krimi gut zwischendurch im Urlaub am Strand lesen.

Fazit:
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Eher ein Krimi mit einigen Längen als ein Thriller, gepaart mit paradiesischer Surferkulisse

3 von 5 Sternen