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Sternzauber
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Düren

Bewertungen

Insgesamt 162 Bewertungen
Bewertung vom 20.06.2025
Willbrand, Klaus;Razumovych, Daria

Einfach Literatur


ausgezeichnet

Eine gelungene Kombination aus literarischem Sachwissen und persönlichen Ansichten

Das Cover von „Einfach Literatur – Eine Einladung“ von Klaus Willbrand und Daria Razumovych gefällt mir sehr. Es wirkt edel und ein wenig nostalgisch und ein besonderes Highlight ist dabei die Banderole, die mit dem Bild und der Aussage des Autors noch einen sehr persönlichen Einblick gewährt. Auch die Gesamtgestaltung mit Lesebändchen und hervorgehobenen Einschüben im Fließtext sagt mir sehr zu.

Das Buch versteht sich - wie der Untertitel bereits sagt – als Einladung zur Beschäftigung mit Literatur und gibt Anregungen ohne Belehrung oder erhobenen Zeigefinger. Die beiden AutorInnen möchten zum Lesen anregen und mir ist ihre eigene Leidenschaft zu guten Büchern regelrecht aus dem Text entgegen gesprungen, was ich sehr mag. Es gibt Leselisten, Beschreibungen einzelner Titel oder Erklärungen zu besonderen Autoren und Autorinnen.

Ergänzt wird viel geballtes Wissen rund um die Literaturwelt mit den individuellen Erlebnissen und Ansichten von Klaus Willbrand und Daria Razumovych, was die Lektüre davor bewahrt unpersönlich oder gar trocken zu werden. Mir gefallen diese Einblicke sehr gut und es hat mir Freude gemacht ein wenig in das außergewöhnliche Leben des Klaus Willbrand hineinschauen zu dürfen.

Der Text liest sich leicht und angenehm flüssig und meiner Meinung nach ist dieses Buch außerdem besonders dafür geeignet immer wieder zur Hand genommen und in einzelnen Abschnitten gelesen zu werden. Besonders berührt haben mich am Ende einige eingefügte Kommentare von Mitgliedern der Community des Antiquariats auf den sozialen Kanälen zu Klaus Willbrands Tod.

Für mich ist das Buch eine sehr gelungene Mischung aus persönlichen Anekdoten und Empfindungen mit Einblicken in die Welt der Literatur und Sachwissen, weshalb ich es allen Literaturbegeisterten gerne empfehle!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.06.2025
Lachmann, Käthe

Der Feind in meinem Beet


sehr gut

Gartenglück und Turbulenzen in der Liebe

Das Wortspiel des Buchtitels finde ich einfach herrlich und auch das Cover von „Der Feind in meinem Beet“ passt hervorragend zu einem leichten Sommer-Garten-Roman. Das Bild zeigt einen Mann und eine Frau im Garten und auch der Kater Kollege ist bereits zu sehen, so dass es wunderbar mit dem Inhalt der Geschichte harmoniert.

Diese erzählt von Maren, die es endlich geschafft hat, sich aus ihrer langjährigen und langweiligen Ehe mit Lars zu befreien und sich ihren Wunsch nach einem Schrebergarten erfüllt. Doch ausgerechnet ihr fast-Exmann Lars, der überhaupt kein Interesse an Natur hat, wird ihr Gartennachbar und das bringt einige Reibereien mit sich. Vor allem als Maren Tammaro kennen lernt, der sie von Anfang an fasziniert. Aber eigentlich möchte sie nur ihre neu gewonnene Freiheit und ihren Garten genießen, doch Lars kämpft um sie und auch Tammaro hat ganz eindeutig Interesse an ihr. Aber was möchte sie selber?

Käthe Lachmann hat mit „Der Feind in meinem Beet“ einen sommer-leichten Unterhaltungsroman geschrieben, der mich in einen Kleingartenverein in Hamburg entführt hat. Ich mochte ihre Art der Gartenbeschreibung und auch die Tatsache, dass sich der Text so flüssig und angenehm lesen lässt. Auch die ProtagonistInnen haben in meiner Wahrnehmung ihre Aufgaben in der Geschichte gut erfüllt und Maren ist mir grundsätzlich sehr sympathisch. Einzig etwas gestört hat mich die sehr lange Phase ihrer Unentschlossenheit, die die Geschichte für meinen Geschmack etwas zu sehr in die Länge gezogen hat. Außerdem gab es gleich mehrere Nebenschauplätze mit anderen Liebesgeschichten und auch, wenn ich jede für sich eigentlich gelungen und interessant fand, war es mir insgesamt etwas zu viel.

Nichts desto trotz habe ich die Geschichte gerne gelesen und sie hat mich gut unterhalten, so dass ich sie als leichte Lektüre für die Hängematte guten Gewissens empfehlen kann – viel Freude!

Bewertung vom 17.06.2025
Gosling, Sharon

Der alte Apfelgarten


ausgezeichnet

Ein ganz besonderer Apfelgarten und ein Neuanfang

Das Cover von „Der alte Apfelgarten“ von Sharon Gosling begeistert mich! Es fängt die besondere Mischung aus dem nahen Meer und den alten Apfelgarten wunderbar ein und auch, wenn die mystisch-märchenhafte Ausstrahlung aus der Geschichte im Bild nicht zu erahnen ist, so spricht mich das Klare, Weite und Naturverbundene der Darstellung ungemein an. Besonders gelungen ist für mich zudem die Farbgestaltung und ich bin begeistert von der matt-natürlichen Papierwahl.

Und so sehr ich auch von der Optik schwärme: die Geschichte hat für mein Empfinden noch mehr Lob verdient!
Sie erzählt von Nina und Bette Crowdie, die gemeinsam auf der Familienfarm aufgewachsen sind, sich jedoch nie nahe standen. Als sie unerwartet gemeinsam die Farm erben und vor einem riesigen Schuldenberg stehen, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich zusammenzuraufen und der Herausforderung im Team zu stellen. Das ist gar nicht so einfach, es bringt viele Schwierigkeiten und Konflikte mit sich, doch als die Schwestern am Rande der Steilklippen einen alten Apfelgarten mit ganz besonderen Früchten entdecken, gibt es vielleicht doch Hoffnung….

Ich habe bereits 2 andere Bücher der Autorin gelesen und mochte beide sehr, keine dieser Geschichten hat mich jedoch so in ihren Bann gezogen wie „der alte Apfelgarten“. Meiner Meinung nach ist der Autorin in diesem Roman eine wunderbar runde und ausgewogene Geschichte gelungen, die Familienthemen, Liebe, Freundschaft, Natur, Neuanfänge, Lebensgestaltung, den Umgang mit Krisen und Trauer, sowie weitere Themen verbindet. Dabei finden sowohl Konfliktszenen als auch romantische Stimmungen ihren Platz und es gibt viel Spannung mit einem fulminanten Ende – wirklich eine tolle Mischung!

Sharon Gosling schreibt angenehm flüssig und leicht, so dass das Lesen völlig mühelos ist und ihre Beschreibungen nehmen mich mit zu den besonderen Orten. Besonders angetan bin ich von der Entdeckung des mystisch und märchenhaft beschriebenen Gartens mit den uralten, knorrigen und vernachlässigten Bäumen. Wie gerne hätte ich diesen Ort selber besucht! Nina und Bette sind vollkommen verschiedene Charaktere und ich mag es sehr, wie authentisch die Autorin ihre Persönlichkeiten beschreibt. Beiden konnte ich während der Geschichte zunehmend näher kommen und auch die anderen Figuren mochte ich größtenteils sehr bzw. gefiel mir ihre Rolle in der Handlung.

Mich hat das Geschehen wirklich gepackt und es fiel mir immer schwerer das Buch aus der Hand zu legen, weil ich einfach ganz eingetaucht war und wissen wollte, wie es den Schwestern weiter erging – ich liebe es sehr, wenn mir das beim Lesen passiert! „Der alte Apfelgarten“ ist eine wunderbare Lektüre für alle LeserInnen, die Lust auf eine fesselnde Geschichte mit vielfältigen Themen und einem ganz besonderen Ort sowie einem eindrucksvollen Neuanfang haben. Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn es eine Fortsetzung zu diesem Roman gäbe, wünsche euch aber zunächst ganz viel Freude mit dieser Geschichte über den alten Apfelgarten!

Bewertung vom 17.06.2025
Kessel, Carola von

Wieso? Weshalb? Warum? junior, Band 78 - Die Roboter


ausgezeichnet

Die spannende Welt der Roboter für junge LeserInnen

Dem Cover von „Die Roboter“ sieht man auf den ersten Blick an, dass dieses Buch zur Wieso?Weshalb?Warum?-Reihe gehört und das mag ich sehr. Diese Bücher haben eine ganz besondere und wiedererkennbare Bild- und Gestaltungssprache, was ich, was aber auch viele Kinder sehr schätzen und was unmittelbar ein „heimeliges“ Gefühl erzeugt. Außerdem macht das Coverbild mit dem fröhlich agilen Roboter große Lust darauf das Buch zu entdecken und die Welt der Roboter kennen zu lernen!

Auch im Inneren ist das Buch durchweg bebildert und zusätzlich mit spannenden interaktiven Klappen versehen. Diese laden die Kinder ein noch mehr wissenswertes und spannendes zu entdecken und geben Einblicke z. B. in das Innere eines Roboters. Die Bilder von Marion Kreimeyer-Visse sind bunt und kindgerecht gestaltet, bieten viele Details und wirken trotzdem nicht überfrachtet oder erschlagend.

Die Texte von Carola von Kessel sind ebenfalls gelungen auf den kognitiven Stand der Zielgruppe von 2-4 Jahren angepasst und bieten den jungen LeserInnen inhaltliches Wissen zum Thema. Besonders schön finde ich es, dass die Kinder auch aktiv angesprochen werden und z. B. Dinos zählen oder sich selber in einen Roboter verwandeln können.

Das Buch ist im Rahmen des Themas sehr vielfältig gestaltet und breit aufgestellt. So werden Roboter gezeigt, die im Haushalt und Alltag eingesetzt werden können (Lebenswelt der Kinder), Roboter in Fabriken, Geschäften und im Museum sowie im Altenheim oder auf einem Bauernhof präsentiert oder erläutert, wo Roboter uns Menschen schützen können (z. B. bei Polizei und Feuerwehr). Außerdem wird die Funktionsweise kindgerecht vermittelt und ein Ausblick in die Zukunft angeboten.

Für mich ist dieser Titel eine gelungene Fortsetzung der Themenreihe für junge Kinder und ich kann ihn wärmstens allen jungen LeserInnen und Familien empfehlen, die sich für Roboter interessieren – viel Freude beim Entdecken!

Bewertung vom 10.06.2025
Koelle-Wolken, Patricia

Der Garten der kleinen Wunder


ausgezeichnet

Leise, zart und voller Lebensweisheit, Sommerglück und Gartenzauber

Das Cover von „Der Garten der kleinen Wunder“ gefällt mir sehr! Es strahlt eine Ahnung von dem Paradies aus, das mein Garten für mich ist und das auch im Roman eine zentrale Rolle spielt. Die weiche und warme Abendstimmung erzeugt zudem ein wohliges Gefühl, das so gut zur Geschichte passt.

Diese erzählt von Toja, die in einer Wohngemeinschaft mit Bär in einem farbenfrohen Haus lebt und die gemeinsam mit diesem den Garten und die Erinnerungen an Wille – eine ganz besondere Frau – aufrecht erhält. Dieser Garten ist Tojas Zufluchtsort und sicherer Hafen, wenn ihr die Welt um sie herum mal wieder zu laut wird und wo sie in Ruhe die Umschläge für ihre Notizbücher gestalten kann. Als sie drüben am Nachbarzaum Vica entdeckt, der es genauso zu gehen scheint wie ihr, da nimmt sie sich der Jugendlichen an und gemeinsam erleben sie einen unvergesslichen Sommer. Doch wie viel Mut braucht es um man selber zu sein? Und welche Kompromisse sind in Ordnung?

Patricia Koelle-Wolken hat mit diesem Roman eine unglaublich leise, zarte und lebenskluge sowie inspirierende Geschichte geschrieben. LeserInnen, die Action und starke Handlungen suchen, werden hier nicht glücklich werden, aber all jene, die sich an die leisen Töne herantrauen, die beim Lesen mitfühlen und verstehen wollen, die einen Einblick in andere Lebenswelten erhalten oder vielleicht auch sich selber wieder finden wollen, wenn sie selber eine eher leise Person sind, für die ist diese Geschichte in echter Gewinn! Ich habe mich beim Lesen unglaublich wohl gefühlt, denn die ProtagonistInnen sind für meinen Geschmack sehr authentisch und verletzlich, aber auch stark und mutig beschrieben, was mir sehr gefällt.

Die Autorin schreibt in sehr angenehm flüssiger Art und Weise, spickt ihren Text aber zusätzlich mit wunderschönen sprachlichen Bildern und sehr anschaulichen Erklärungen von besonderen Situationen. Mir hat das richtig gut gefallen und ich habe die zarten Dialoge und die wunderschönen Beschreibungen des Gartens in vollen Zügen genossen! Oft war ich wirklich mitten drin und habe gemerkt, dass ich selber langsamer gelesen habe und zunehmend ruhiger geworden bin – der besondere Garten dieser Geschichte hat mich geerdet. Und wunderschön fand ich außerdem, wie sehr ich mitfühlen und mich einfühlen durfte – ein tolles Geschenk!

„Der Garten der kleinen Wunder“ ist für mich ein Roman, der Mut macht. Mut dazu, dass jeder Mensch sein können sollte, wie er ist und das jeder Mensch richtig ist, so wie er ist. Mut hinzuschauen, hinzufühlen und offen zu sein für diverse Ansichten, Gefühle und Vorlieben. Mut dazu, sich selber treu zu bleiben und seinen eigenen Herzensort oder Herzensmenschen zu finden. Mut dazu, glücklich zu sein.

Ich habe die Lektüre sehr genossen und neue Einblicke für mich gewonnen, aber auch einfach eine sehr angenehme Lesezeit voller Sommerlust und Gartenzauber gehabt – einfach toll! Ich wünsche auch euch viel Freude beim Lesen und empfehle diese Geschichte von Herzen!

Bewertung vom 08.06.2025
Kuhlmann, Stefan

Umweg zum Sommer


ausgezeichnet

Musikalischer Roadtrip mit Hindernissen

Das Cover von „Umweg zum Sommer“ hat mich bereits auf den ersten Blick sehr angesprochen und fasziniert. Es strahlt eine so unbändige Lebensfreude und ein sehr angenehm belebendes Gefühl eines Sommerabends aus, dass ich mich sehr auf die Geschichte gefreut habe und mich gleich darin verlieren wollte. Zudem mag ich auch die verwaschene Darstellung der beiden Hauptfiguren vor dem Sonnenuntergangshintergrund in den starken Farben als Bild. Ein zusätzliches Highlight ist für mich außerdem die Karte im Buchumschlag, die die Reiseroute der beiden Hauptcharaktere zeigt.

Die Geschichte erzählt von Martin, der mit Ende 40 erfolgloser Lebenskünstler ist und von einem großen Comeback seiner Musik träumt. Der Plan für den Sommer steht fest, denn er will zu einem Festival in Portugal, das seiner Musikerkariere einen neuen Anschub geben soll. Deshalb „parkt“ er seinen Neffen Karl, auf den er für ein paar Wochen achten soll, während sich seine Schwester einer Therapie unterzieht, auch kurzerhand bei dessen Oma und macht sich auf den Weg. Doch kurze Zeit später entdeckt Martin Karl als blinden Passagier in seinem Kofferraum und wohl oder übel stürzen sich die beiden ungleichen Reisegefährten gemeinsam in dieses turbulente Sommerabenteuer mit vielen unvorhergesehenen Erfahrungen.

Stefan Kuhlmann ist mit diesem Buch ein abwechslungsreicher und vielfältiger Roadtrip-Roman gelungen, der erstaunlich viele ernsthafte Themen mit einer wunderbaren Sommerleichtigkeit verbindet. Der Text lässt sich angenehm flüssig und leicht lesen und er hat mich mit den sehr gelungenen Beschreibungen der Umgebung zunehmend in den Süden Europas entführt. Ich habe es sehr genossen auf sonnenwarmen Stadt-Plätzen zu frühstücken und die grünen Hügel sowie kleinen Dörfer am Autofenster vorbeiziehen zu sehen! Untermalt wurde die ganze Geschichte zudem wunderbar von ganz viel Musik.

Aber auch die Charaktere sind meiner Meinung nach stimmig gezeichnet, so dass ich sowohl den Lebemann Martin, als auch den altklugen und herzerfrischenden Karl sehr schnell in mein Herz geschlossen habe – mit all ihren Stärken und Schwächen. Und besonders schön war es für mich zu erlesen, wie sich die beiden ungleichen Charaktere immer mehr zusammenraufen und annähern. Irgendwann beim Lesen ist mir aufgefallen, dass dieser Roman eine ganz besondere Atmosphäre und einen deutlich maskulin geprägten Ton aufweist. In letzter Zeit hatte ich hauptsächlich Romane von Frauen über Frauen gelesen (was mir überhaupt nicht bewusst war) und so war es für mich eine erfrischende Abwechslung diese Geschichte aus Männerhand und aus der Sicht von Martin und Karl zu erleben.

Für mich ist „Umweg zum Sommer“ ein herrlich sommerleichter Roman mit vielen interessanten Wendungen und unvorhergesehenen Elementen, zwischenmenschlicher Entwicklung und dem verlockenden Potential zu einer Fortsetzung… Ich wünsche euch ganz viel Freude auf diesem Roadtrip!

Bewertung vom 01.06.2025
Cowie, Vicky

Geschichten aus dem Muckligwald - Geschenkbuch mit Zeichnungen von Bestseller-Illustrator Charlie Mackesy


ausgezeichnet

Ein zauberhafter Märchenwald - 5 Reim-Geschichten

Ich finde das Vorlesebuch „Geschichten aus dem Muckligwald“ wunderschön und berührend nostalgisch!

Vicky Cowie erzählt in diesem aufwendig und wunderschön gestalteten Band 5 Geschichten aus dem sagenumwobenen Muckligwald, die alle dadurch eingerahmt werden, dass die Oma diese den Kindern vorm Schlafengehen erzählt. Da geht es um eine Reise in den Muckligwald, um einen magischen Maikäfer, um das Geheimnis der Villa Snittington, um Melvin den Maulwurf und Kevin, den Kelpie.

Eine große Besonderheit dieses Buches ist die Reimform, im der es verfasst wurde. Ich persönlich bin nicht wirklich eine Freundin von Gedichten, doch ich habe oft erlebt, wie sehr Kinder sich von gereimten Texten begeistern lassen und wie sehr ihnen der besondere Wortrhythmus gefällt. Und in dem vorliegenden Buch habe auch ich mich ganz davon gefangen nehmen lassen können! Der Autorin und der Übersetzerin (Kathrin Köller) ist es wunderbar gelungen mit den Versen eine ganz besonders zauberhafte Stimmung und Atmosphäre zu kreieren, die mich in den Muckligwald entführt und die mir ganz tolle Lesemomente geschenkt hat. In den Geschichten verschmilzt die reale Welt mit einer magischen Ebene und bietet die Möglichkeit ganz unterschiedliche Themen zu entdecken.

Die Bilder von Charlie Mackesy bilden eine wunderbare Ergänzung dazu, denn auch sie strahlen eine ganz zauberhafte Magie aus. In ihrer Zartheit und der leichten Strichführung lassen sie viel Raum für die eigene Fantasie der Kinder und sie passen einfach hervorragend zu einem Märchenwald und deren Bewohnern! Außerdem gefällt mir sehr, dass sie zwar bunt, aber sehr zurückhaltend und in zarten Farben ausgearbeitet sind.

Das Hardcover-Buch ist insgesamt sehr hochwertig und liebevoll sowie durchgehend farbig gestaltet, strahlt eine wundervolle Nostalgie und einen ganz eigenen Zauber aus, der bestimmt viele junge und ältere LeserInnen in seinen Bann ziehen wird. Ich wünsche euch allen ganz viel Freude beim Eintauchen in die Welt des märchenhaften Muckligwaldes!

Bewertung vom 01.06.2025
Berkel, Christian

Sputnik


weniger gut

Leider passt es nicht wirklich zu mir…

Das Cover von „Sputnik“ gefällt mir gut, denn ich sehe in dem Bild des jungen Mannes den Charakter, um den sich dieses Buch dreht und die schwarz-weiße Gestaltung mit dem grünen Titel sagt mir sehr zu.

Christian Berkel erzählt in Romanform die Geschichte seiner Kindheit und Jugend. Der Klappentext erwähnt dazu „die Zerrissenheit, den Aufbruch und das Abnabeln“ und auch ich habe diese 3 Punkte im Text wiedergefunden. In einer Mischung aus Realität und Fiktion erleben wir LeserInnen den Weg des Autors bereits ab der Zeit im Mutterleib, bis zum Erwachsenwerden. Dabei erzählt er so, dass sich die Geschichte flüssig lesen lässt, doch ich muss gestehen, dass mich lange Strecken einfach nicht erreichen und fesseln konnten, so dass ich mich zeitweise wirklich durch die Seiten gequält habe.

Dabei gab es durchaus auch interessante Passagen und manche Stellen habe ich gerne gelesen, insgesamt passt diese Geschichte jedoch leider nicht zu meinen Lesevorlieben - obwohl ich mich so sehr auf das Buch gefreut hatte! Bereits seit langem wollte ich die Bücher von Christian Berkel lesen, bin jedoch bisher nicht dazu gekommen und habe nun mit diesem dritten Band begonnen. Ich weiß noch nicht, ob ich mich an einen der anderen Titel wagen werde, für dieses Buch kann ich aus meiner Sicht jedoch leider nicht wirklich eine positive Leseempfehlung aussprechen…

Abgesehen von den Teilen, die mich so gar nicht erreicht haben, waren manche zeitgeschichtlichen Inhalte oder Teile der Beschreibung seines Aufenthalts in Frankreich für mich sehr interessant und ich mochte phasenweise auch Sputniks Innenschau. Passagen in denen es viel um sexuelle Erfahrungen oder Drogenkonsum ging oder um die Reibereien mit seinen Eltern waren mit teilweise jedoch viel zu „platt“ beschrieben, unreflektiert und einfach zu viel.

Schade, aber ich bin mit diesem Buch einfach überhaupt nicht warm geworden…. Trotzdem wünsche ich allen anderen LeserInnen viel Freude bei der Lektüre!

Bewertung vom 26.05.2025
Freitag, Kathleen

Toni Tintenklecks auf mäusischer Mission


ausgezeichnet

Ein mausstarkes, mardermutiges und mottenspannendes Abenteuer!

Das Vorlesebuch „Toni Tintenklecks – Auf mäusischer Mission“ ziert ein sehr ansprechendes Coverbild, das direkt Lust macht auf die Geschichte. Wir lernen die drei Hauptcharaktere Toni Tintenklecks, Motte Lotte und Matti Marder bereits kennen und auch ein Einblick in die Geschichte ist mit der Darstellung des Briefes bereits gegeben. Außerdem wirkt die Farbgestaltung auf mich sehr harmonisch.

In der Geschichte von Kathleen Freitag erleben die drei ungleichen Freunde Toni, Lotte und Matti ein spannendes Abenteuer, denn Herr Pantoffel, in dessen Haus sie leben, schreibt einen Brief, der auf gar keinen Fall bei seiner Empfängerin ankommen darf! Toni hat seine Behausung noch nie verlassen und wollte daran auch eigentlich nichts ändern, doch durch die wichtige Mission, mit der sie ihr aller Zuhause retten wollen, bleibt ihm gar nichts anderes übrig und er überwindet seine Angst vor der großen, weiten und gefährlichen Welt. So beginnt eine rasante Verfolgungsjagd quer durch die Stadt und die drei Freunde werden immer wieder überrascht...

Kathleen Freitag hat mit dieser Geschichte ein tolles Abenteuer geschaffen, das Toni aus seiner Komfortzone holt und kleinen LeserInnen deutlich macht, dass der eigene Horizont durch solchen Mut wunderbar erweitert wird. Sie begegnen Vorurteilen und (unbegründeten) Ängsten, die die drei Freunde tapfer überwinden und sie erkennen die Kraft, den Halt und die Geborgenheit von Gemeinschaft und Freundschaft. Die Geschichte ist spannend erzählt, ohne Angst zu machen und verleitet immer wieder dazu, doch noch das nächste Kapitel lesen zu wollen.

Ebenfalls sehr gefallen hat uns der Einblick in das Zustellwesen der Post. Die beschriebenen Vorgänge haben meinen Neffen so neugierig gemacht, dass wir uns anschließend genauer nach der Arbeit von Postmitarbeitern und Briefträgern erkundigen mussten – ein sehr bereichernder Effekt! Und der Text lässt sich zudem wunderbar flüssig und angenehm (vor-)lesen. Besonders begeistert hat mich das tierisch-sprachspielerische Talent der Autorin und auch mein Neffe musste immer wieder über Wörter wie „mausgespannt“, „käsewohl“ oder „fledermausfinster“ schmunzeln, was ihn zu eigenen Wortkreationen angeregt hat.

Eine sehr schöne Ergänzung sind die eingestreuten Bilder von Ulla Mersmeyer, die auf detailreiche und liebevolle Art und Weise die Geschichte begleiten. Vor allem der Ausdruck in den Gesichtern der tierischen oder menschlichen Charaktere ist besonders einnehmend gelungen, aber auch insgesamt machen die Bilder einfach Freude und passen hervorragend zum Text.

Eine abenteuerliche Geschichte zum Vor- oder (für ältere Kinder auch zum) Selberlesen, die positive Werte vermittelt und einfach Spaß macht – von uns gibt es eine mausstarke Leseempfehlung!

Bewertung vom 25.05.2025
Bihl, Lou

Nicht tot zu sein, ist noch kein Leben


ausgezeichnet

Eine tolle und bereichernde Geschichte, die Leben und Sterben hervorragend vereint

Ich bin ganz verliebt in das wunderschöne Cover von „Nicht tot zu sein, ist noch kein Leben“! Der sternenhimmelblaue Hintergrund, mit der hellen Blume und der roten Frau auf deren Blüte hat für mich unglaublich viel Symbolkraft und etwas zauberhaft geheimnisvolles, das sehr gut zu einer Geschichte rund um Leben und Tod passt.

Der Inhalt des Buches dreht sich nämlich um die beiden Freundinnen Marlene und Helene. Marlena erkrankt mit Anfang 50 unheilbar an Krebs und stürzt ihre beste Freundin Helene, die auch ihre behandelnde Ärztin ist, in große innere Konflikte, indem sie sie als letzten Ausweg, für den Fall, dass ihr Leben unerträglich werden sollte, um Suizidassistenz bittet. Wir dürfen die beiden über einen langen Zeitraum begleiten und miterleben, wie sie ihre innere Einstellung zu diesem schwierigen Thema, aber auch rechtliche, ethische, soziale und allgemein menschliche Hintergründe dazu beleuchten.

Im Klappentext steht: „Der Roman handelt vom Sterben und feiert das Leben.“ Diese Aussage kann ich nach der Lektüre voll und ganz unterschreiben und bin wirklich begeistert von der Fähigkeit der Autorin, ein solch schwieriges Thema respektvoll und ernsthaft zu beleuchten, aber die Geschichte trotzdem so zu gestalten, dass ich mich beim Lesen gut unterhalten gefühlt habe und nicht von der Schwere der Themen erschlagen wurde. Ganz im Gegenteil ist es Lou Bihl hervorragend gelungen, dass ich mich in der Geschichte wohl fühlen konnte und sie, trotz allem, eine gewisse Leichtigkeit ausstrahlt, die das Leben feiert, ohne die existenziellen Themen zu banalisieren oder „klein zu reden“. Eine absolute Gradwanderung, die hier meiner Meinung nach meisterlich gelungen ist!

Der Beginn des Romans ließ mich als Leserin sanft ins Thema einsteigen und ich durfte die beiden Hauptprotagonistinnen zunächst in Ruhe kennen lernen bevor es ernster wurde, was mir sehr gut gefallen hat. Der Roman spannt außerdem einen weiten Bogen, was es uns als LeserInnen ermöglichst die beiden Frauen und ihre Leben über einen langen Zeitraum zu begleiten und all die Veränderungen sowie den Fortgang ihrer Entwicklung mitzuerleben. Dabei ist die Schreibweise der Autorin so angenehm, dass ich völlig mühelos durch die Seiten geflogen bin und gefallen haben mir zudem die Einschübe aus Emails, die sich die beiden Frauen immer wieder schreiben. Im Anhang befindet sich zudem ein Glossar, in dem alle medizinischen Fachbegriffe kurz und verständlich erläutert werden.

Lou Bihl bindet reale Gerichtsurteile, medizinische Fachkenntnisse (sie ist selber Ärztin) und bestehende Diskusionen rund um die Themen Sterbehilfe und Selbstbestimmung in ihre fiktionale Geschichte mit ein, was sie sehr authentisch macht und eine ganz besondere Tiefe erzeugt. Ich habe sehr intensiv mit den Charakteren mitgefühlt und konnte mich ganz auf ihre Geschichte einlassen, so dass ich wirklich traurig war, als sich das Buch dem Ende entgegen neigte.

Besonders wertvoll fand ich bei diesem Roman, dass er mich bei aller Unterhaltung und den interessanten Fakten vor allem zum Nachdenken, Hinschauen und Hinfühlen angeregt hat. Ich durfte mich mit Themen beschäftigen, die in der Gesellschaft oft als Tabu gelten und vor denen viele Menschen zurück schrecken, die aber so existenziell sind, dass ein genauer Blick absolut bereichernd wirkt. Von daher gibt es von mir eine ganz klare und herzliche Leseempfehlung für dieses tolle Buch!