Ich habe das Buch FLUCHT AUS DEM KLOSTER von Roswitha Gruber sehr gern gelesen und auf der letzten Seite war ich fast ein wenig traurig, keine Fortsetzung der Geschehnisse zu haben. Die Autorin erzählt darin die Geschichte von Klara, deren Mutter sie ab Geburt einem Kloster verspricht. Als junge Frau erfährt Klara von diesem Gelübde und hält wenig davon. Erst als sie in ihrem Leben eine große Enttäuschung erlebt, fügt sie sich dem Wunsch ihrer Mutter und unterwirft sich freiwillig dem strengen Leben des Ordens, in der Hoffnung, dort wieder Frieden zu finden und die innere Bitterkeit zu überwinden. Doch sie erlebt, dass Gottes Pläne für ihr Leben ganz anders aussehen. An so mancher Stelle überschlagen sich die Ereignisse und bald geben sich Geburten und Beerdigungen die Klinke in die Hand. Die Autorin geht nicht so sehr auf die Gefühle der Trauer ein, doch das tut der Geschichte keinen Abbruch. Schließlich kann man sich selbst denken, was dramatische Erlebnisse in einem Menschen auslösen.
Ich staune über diese Geschichte. Sie macht Mut, auch bei schweren Schicksalsschlägen sein Vertrauen auf Gott zu setzen. Von der ersten Seite an, packt einen die Autorin mit ihrer Art zu erzählen, sodass man es kaum abwarten kann, weiterzulesen.
Es ist auch ein bewegendes Buch für Landwirte, die mit mehreren Generationen auf einem Hof leben.
Die Geschichte lehrt, auf Gott zu vertrauen in schweren Zeiten und sich dann überraschen lassen, wie er versorgt, all unsere Sorgen kennt und zu einem guten Ende beziehungsweise in eine Zukunft voller Hoffnung hinein führt.
Das Buch: Sein Wort auf den Lippen von der Autorin Claudia Dahinden behandelt das Thema der Gleichstellung der Frau mit dem Mann in der Gemeinde anhand der Geschichte der Hauptfigur Charlotte Henzi, die im m späten 19. Jahrhundert spielt. Charlotte wächst in gutem Hause auf. Sie lernt Klavier spielen und in der Musik findet sie oft Trost, denn sie kämpft mit der Ablehnung ihrer Mutter und dem Gefühl, nicht echt sein zu dürfen und als die geliebt zu sein, die sie ist. Als ihr inneres Spüren nicht in die Familie zu passen, bestätigt wird, reist sie zu ihrem Patenonkel nach Bern. Dort lernt sie gläubige Menschen kennen und übergibt ihr Leben Jesus. Die Autorin erklärt sehr schön, wie das ist, wenn Jesus „an die Herzenstüre klopft“. Charlotte erfährt: (Zitat) „Das, was Menschen an mir ablehnen, wurde von Gott geschaffen und wird geliebt.“ (S.175). Relativ schnell wächst in Charlotte der Wunsch zu predigen. Dafür fühlt sie sich begabt und berufen und darauf nimmt der Buchtitel Bezug. Da Charlotte noch nicht lange im Glauben steht, war es für mich nicht nachvollziehbar, dass Pastor Elias Charlotte als Neubekehrte schon Verantwortungsbereiche überlässt, denn gerade darin findet sie sich im Gegensatz zum Wort Gottes stehend, welches eine Frau dazu auffordert in der Gemeinde zu schweigen und nicht über den Mann zu herrschen.
Da bekommt Charlotte ein Büchlein der Frauenrechtlerin und Mitbegründerin der Heilsarmee Catherine Booth in die Hände und fühlt sich in deren Auslegungen zur Bibel mehr bestätigt, als in der Bibel selbst. Charlotte fühlt sich berufen, Menschen am Rande der Gesellschaft von Gott zu erzählen. Sobald sie das tut, wollen die Menschen nur sie hören und auch nur mit ihr beten und lehnen den gleichen Dienst von Männern gänzlich ab. Somit verstärkt sich das Gefühl bei Charlotte, auf dem richtigen Weg zu sein.
In der Gemeinde findet sie rasch Gleichgesinnte, die sie in der Umsetzung ihrer Ideen unterstützen. Darunter u.a. verschiedene Männer aus den unterschiedlichsten Bereichen: einen Ältesten, einen Pastoralanwärter, der sich allerdings auch zu Charlotte hingezogen fühlt, sowie einen jungen Aristokraten und Freund der Familie Henzi. Es kristallisieren sich zwei Gruppen in dieser Gemeinde heraus: Diejenigen, die für den Wandel sind (Gleichstellung) und diejenigen, die den Aufforderungen der Bibel (Die Stellung der Frau unter dem Mann) nachkommen wollen. Im Hinwegsetzen über bestehende Ordnungen sieht Charlotte den einzigen Weg, ihre Berufung und Begabung zu leben. Sie will es so sehr, dass sie die Frauen dazu ermutigt, sich gegen den Willen des Pastors zu stellen. Irgendwann soll der Pastor sogar gehen, wenn er sich nicht dieser Bewegung unterordnen will.
Der Anfang der Geschichte ist langsam, sodass ich gut in die Hauptfigur hineinfinden konnte, doch nach ihrer Bekehrung ist sie mir zu schnell zu anders und da bin ich manchmal nicht mitgekommen. In der Geschichte kommen viele Figuren vor. Um nicht mit ihnen durcheinander zu kommen, hat die Autorin eine Liste erstellt, wo alle Personen kurz vorgestellt werden. Das war sehr hilfreich.
Das Buch hat mir deutlich gemacht, wie die Emanzipationsbewegung aus der Welt in der Gemeinde Gottes Einzug gehalten und, u.a. mit dem Gedanken Unterordnung komme einer minderen Wertigkeit der Frau gleich, Unordnung und Zweifel an der Bibel gebracht hat. In der erfundenen Geschichte übernehmen Frauen Dienste und Männer treten dabei unterstützend in den Hintergrund, organisieren Räumlichkeiten, statten diese aus und tun das alles total gerne. Dabei habe ich mich gefragt, ob die Zuneigung zur Hauptfigur der entscheidende Motivator war. Der Pastor der Gemeinde (Elias) wird in ein sehr negatives Licht gerückt, sowie alle, die mit der Gleichstellung nicht einverstanden sind.
Dadurch wurde ich als Leser sehr stark herausgefordert anhand der Heiligen Schrift zu prüfen, ob ich mich der Einstellung, die im Buch, der heutigen Gesellschaft und in vielen Gemeinden vertreten wird, anschließe oder nicht.
Anleitung zum Ehrlichwerden
Das Buch “Willst du mein Stall sein?“ von Vesna Tomas lädt den Leser durch sein Cover ein, durch die Tür hereinzukommen und selbst zu entdecken, worum es geht. Auch den Titel finde ich schön gewählt. Man hat so eine Ahnung um was es gehen könnte, wird aber dann doch neugierig, es genau herauszufinden.
Auf 75 Seiten führt Vesna Tomas zum einen in ihre fesselnde Lebensgeschichte ein und zum anderen führt sie den Leser vor dem Hintergrund ihrer Erlebnisse zu einer innigeren Beziehung zu Gott. Dadurch, dass sie die Tür aufmacht, und dem Leser zeigt, wie sie mit Gott lebt, gewinnt man Einblicke, wie Gott „auch noch ist“. Für mich war es ein interessantes Dazulernen. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, als würde die Autorin sehr direkt und liebevoll mit mir sprechen.
Ich würde das Buch, als eine Kombination aus spannender Kurzbiographie und Andachtsbuch beschreiben. Dabei geht sie in jedem Kapitel auf die Frage „Was hat das mit einem Stall zu tun?“ ein.
Man könnte es gut in einer Gruppe, die sich z.B. wöchentlich trifft, durcharbeiten, denn am Ende der Andachtsseiten, stellt sie Fragen, die zu einem wertvollen Austausch und gegenseitigem besseren Kennenlernen führen können. Ich empfehle, sich beim Lesen Zeit zu lassen, damit das Gelesene in einem arbeiten kann.
Besonders schön fand ich die Zeichnungen. Sie laden zum Innehalten und Betrachten ein. Obwohl sie einfach sind, verraten sie viel über die Stimmung des jeweiligen Kapitels.
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