Immortal Consequences ist mir mit dem edel wirkenden Cover und mysteriösem Vibe durch die dunklen Farben sofort ins Auge gesprungen und auch der Klappentext mit dem Wettkampf und Akademie-Setting trifft zwar genau die momentanen Trend-Themen fügt dem ganzen aber einen eigenen und sehr originellen Twist hinzu.
Der Einstieg in die Handlung war schnell und schon zu Anfang an überschlagen sich die geheimnisvollen Ereignisse, nachdem wir den Kern der Charaktere kennengelernt haben. Jeder bringt seine eigene Art mit und I.V. Marie ist es gelungen jedem von ihren Charakteren eine eigene Stimme, Gefühle, Wünsche und Eigenheiten zu verleihen, so dass diese echt und authentisch wirken.
Gleichzeitig passierte mir in der Handlung zu viel auf einmal, Orte wurden gewechselt ohne groß die Umgebung zu beschreiben und die Autorin schien zu stark auf die Charaktere fokussiert (die ihr ja wirklich sehr gut gelungen sind) und dabei ist ihr das Setting etwas aus dem Blick geraten. Zu häufig habe ich mich gefragt wo wir uns gerade befinden und ob die Charaktere nicht eigentlich unter Zeitdruck stehen sollten? Denn von Stress liest man in den langen Gesprächen keine Spur von. Dennoch haben mir die sehr gut eingebauten und nicht zu offensichtlich gestalteten Twists gefallen, denn diese haben mich daran gehindert, das Buch einfach so zur Seite legen zu können.
Insgesamt ein originelles Dark Academia Buch mit einem Wettkampf und einem Ausgangspunkt, der nicht das ist, was er zu sein scheint.
3,5/5
Atmosphere von Taylor Jenkins Reid hat mich aufgrund des Settings sofort angesprochen, ich finde Raumfahrt sowieso spannend und ebenso den Feminismus und die starken Frauen, die sich ihren Platz dort erkämpft haben. Auch wenn dieses Buch Fiktion ist, spiegelt es doch die tatsächlichen Probleme und Entwicklungen in dieser Branche wieder. Außerdem beschreibt sie einige sehr emotionale und tiefgründige Darstellungen verschiedenster Beziehungen, die wirklich sehr authentisch und echt wirken.
Reids Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und emotional nah an den Charakteren, man kann gut mitfühlen, miterleben und mitleiden. Die Erzählperspektive wechselt durch die Zeit und auch zwischen den Charakteren, so dass man erst nach und nach ein komplettes Bild der Beziehungen bekommt. Diese Art die Geschichte zu erzählen hat perfekt zu dem Roman gepasst, da es beim Lesen so auch vieles Verständlicher wird. Reid hält die Spannung durchweg aufrecht und zieht beim Lesen in den Bann.
Eine große Empfehlung für alle die eine sapphische Liebesgeschichte suchen, gerne über starke Frauen in männerdominierten Feldern lesen, sich für Raumfahrt und deren Risiken interessieren und natürlich für Fans von Taylor Jenkins Reid.
Das Cover fand ich sofort sehr ansprechend für ein dystopisches Szenario mit dem Titel "All Better Now". Im Zusammelspiel mit dem spannend klingenden Klappentext wurde ich schnell neugierig auf den Inhalt, da ich Shustermans Romane sowieso gerne lese, da Schreibstil und Idee immer originell und interessant zu lesen sind.
Die Handlung beginnt eher gemächlich, trotzdem lernt man schnell viele Charaktere kennen, von denen einige wiederkehren, einige nicht. Oft hatte ich, gerade im ersten Teil der Geschichte, Schwierigkeiten mich zu orientieren, wo wir uns gerade befinden, aus wessen Sicht erzählt wird und zu welcher Zeit es spielt. Das war gleichzeitig der größte Kritikpunkt, den ich an "All Better Now" habe: die Charaktere und deren ausarbeiten bzw. die fehlende Nähe. Über das gesamte Buch hinweg blieben mir die Charaktere fern und distanziert, ich konnte einige Handlungen und Entscheidungen leider gar nicht oder nur schwer nachvollziehen und hätte mir eine andere Erzählperspektive für diesen Roman gewünscht.
Das Thema Pandemie und das Setting, dass sich diese Geschichte quasi nahtlos an die gerade überstandene Corona-Pandemie anschließt, fand ich sehr realistisch dargestellt.
Ebenso gefallen hat mir die Unterteilung des Romans ich die verschiedenen Teilen mit den vorangestellten zusätzlichen Perspektiven aus der ganzen Welt, die ich teilweise wieder etwas abstrakt und distanziert fand, jedoch auch viel zum Worldbuilding beigetragen haben.
Der Roman ist der erste Band einer Dilogie, ein großer Teil der Handlung ist aber am Ende abgeschlossen, natürlich gibt es trotzdem einen Cliffhanger mit Aussicht auf Band 2.
Insgesamt eine solide Zukunftsvision mit leider etwas mangelnder Umsetzung in der Charakterdarstellung. Für Fans von Dystopien, die in der nahen Zukunft spielen sicher interessant, jedoch nicht vergleichbar mit Shustermans vorherigen Werken. Dennoch bin ich an der Fortsetzung interessiert und neugierig, wie die Dilogie abgeschlossen wird.
Das Cover der Fortsetzung hat mir wieder sehr gefallen, die Farben waren stimmig und passen sehr gut zum Vorgängerband.
Die Geschichte trifft wieder genau den gleichen magisch-spannenden Punkt, wie auch schon "Sepia und das Erwachen der Tintenmagie" und lädt zum Träumen und Fantasieren ein. Theresa Bell hat eine wundervolle Welt geschaffen, die Kindern und Jugendlichen im Verlauf der Bände leicht zugänglich erklärt aber auch für Erwachsene interessant und umfassend eingeführt wird. Dazu passend ist auch der Schreibstil, der mich beim Lesen mitreißen konnte und nicht übermäßig kindlich, jedoch auch nicht zu komplex die Geschichte erzählt.
Was mir besonders gefallen hat, ist dass Theresa Bell keine merkwürdig erzwungenen Liebesgeschichten eingebaut hat, denn in Sepia geht es hauptsächlich um Freundschaften verschiedener Arten, Found-Family und der Message, dass Anders-sein, nichts schlechtes ist. Die Beziehungen hat Bell liebevoll ausgearbeitet, so dass ich die Freundschaften von Sepia gleich mit geschlossen habe. Erfrischend war außerdem, dass Silbersilbe und andere Erwachsene und Ältere Figuren mit Sepia und ihren Freunden auf Augenhöhe sprechen können. Die Darstellungen der Figuren und den Verlauf der Handlung im Allgemeinen fand ich authentisch und nachvollziehbar, mit Spannungsmomenten und Reveals and den richtigen Stellen, so dass ich das Buch nicht zur Seite legen wollte.
Ich hoffe, dass auch der Finale Band 3 wieder mithalten kann!
Für alle, die gerne magische, originelle wohlfühl-Geschichten lesen, ist diese Reihe bisher sehr zu empfehlen! Sepia ist eine Reihe, die ich Kindern gerne weiterempfehle.
Also leider hat hier einiges für mich nicht so gepasst. Das Setting war super interessant, doch schon mit den Charakteren fängt es an, hier fehlen Infos und Hinweise, wenn ich die Namen und Beziehungen erst nach einigen Kapiteln zuordnen kann. Außerdem waren die Kinder für mich einfach keine Kinder, weder in ihrem Handeln, noch in ihrer Sprache spiegelt sich das Alter wirklich wieder. Das war für mich einfach schlecht gearbeitet.
Außerdem wird hier viel mit "Science-Fiction-Begriffen" umhergeworfen, die leider nie so richtig definiert werden. Es gibt zwar ein Glossar am Ende des Buches, aber darauf sollte sich ein Autor nicht ausruhen.
Diese Punkte ziehen meine Bewertung leider massiv nach unten, da ich ein gutes Worldbuilding und authentische Charaktere sehr wichtig finde.
Die Handlung an sich war spannend und interessant, wenn ich mir auch hier wieder einfach mehr gewünscht hätte.
Ich glaube es reicht, wenn ich sage, dass ich dieses Buch Abends um 8 begonnen haben und um Punkt Mitternacht durch war. Ich konnte nicht anders. Laura Stevens hatte mich völlig im Bann.
Die Geschichte wird erzählt aus Vergangenheit und Gegenwart. Die Kapitel aus der Vergangenheit springen durch die Leben und Tode der beiden Charaktere und man lernt sie immer mehr kennen, fühlt deren Schmerz, Liebe und die ständigen Verluste. Gleichzeitig folgt man Evelyn in ihrem jetzigen Leben und spürt mit ihr die Angst des vorzeitigen Todes, die ständige Panik getötet zu werden und lernt, wie sie, die Menschen aus ihrem Umfeld zu analysieren.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen, ich mochte Laura Stevens Art diese tragische Geschichte zu erzählen sofort. Sie hat es geschafft jeder Zeit, jedem Ort, an dem Evelyn zuvor gelebt hat und gestorben ist, so viel Liebe und Details zu schenken, dass ich mir alles sehr bildlich vorstellen konnte, ohne dass Beschreibungen überhand genommen hätten.
Besonders gelungen fand ich die queere Repräsentation, denn die beiden werden immer wieder neu geboren, in jeder Art von Körper, so wechseln die Pronomen, die Namen und das Aussehen, doch die Charaktereigenschaften und die wesentlichen inneren Aspekte der Zwei bleiben trotzdem erkenntlich durch die Zeiten.
Emotional hat die Geschichte auch einiges mit mir gemacht, schon zwischendurch war ich immer wieder den Tränen nahe und die letzten 100 Seiten war es dann vorbei und ich habe immer wieder geweint, aus Freude, Erleichterung, Trauer, Entsetzen und Verzweiflung (Reihenfolge wechselnd). Die Auflösung hatte es in sich und ich bin begeistert von der Kreativität Stevens.
Wenn ihr ein Buch mit Ähnlichkeiten bzw. einer Mischung aus "Das unsichtbare Leben der Addie LaRue" und "Letztendlich sind wir dem Universum egal" sucht, dann MÜSST ihr "Our infinite fates" lesen. Seit aber auch bereit, dass ihr danach nicht mehr ihr selbst seit und ggfs. eine Pause braucht. Eine emotional-mitreißende und tragisch schöne Geschichte über zwei verwobene Seelen, die sich immer wieder Töten müssen.
Skyhunter wollte ich schon lange lesen, da mich Marie Lus Bücher bisher immer begeistern konnten, deshalb habe ich mich sehr auf die Übersetzung gefreut. Die Geschichte ist von Anfang an spannend, wie man es von Lu gewöhnt ist. Mit den Charakteren bin ich auch relativ schnell warm geworden und auch das Setting war nicht zu komplex, auch wenn ich beim Lesen stellenweise Probleme hatte, mir Geschehnisse konkret vorzustellen.
Die Charaktere waren wieder alle individuell wundervoll geschrieben und wirkten alle sehr authentisch im Gesamtsetting, nur dem romantischen Subplot konnte ich dieses Mal gar nichts abgewinnen, da es meiner Meinung nach deutlich zu schnell zwischen den beiden ging, da hätte ich mir mehr Entwicklung im zweiten Buch zu gewünscht.
Dennoch ein spannendes Buch und für Fans von Marie Lu auf jeden Fall ein Muss!
Wieder ein Hype-Buch, bei dem ich neugierig wurde und nicht völlig enttäuscht wurde, aber durchweg genervt von der Romance war. Es hatte eine extreme Sogwirkung auf mich, dass ich es innerhalb eines Tages ausgelesen habe. Dafür gab's definitiv Pluspunkte!
"Eine epische Romantasy mit knisterndem Slow-Burn-Spice, dramatischem Plot und einer faszinierenden Welt inspriert von der griechischen Mythologie."
So heißt es im Klappentext, doch passt "Slow-Burn" mMn überhaupt nicht zu diesem Buch. "Slow-Burn-Spice" auch nur, weil sich früher keine Gelegenheit ergibt, aber die Protagonistin Lyra und Hades (so unglaublich grimmig, mysteriös aber liebevoll zu ihr) waren quasi vom ersten Treffen an heiß aufeinander (auch, wenn Lyra sich ständig einredet, dass dies nicht der Fall war).
Die Romance war hier tatsächlich der Part des Buches, der mich am Meisten genervt hat:
Age-Gap (ein keine-Ahnung-wie-alt-tatsächlich-aber-definitv-deutlich-älterer Gott der Unterwelt und eine Anfang-Zwanzig-Jährige (wie alt sie genau ist habe ich ständig vergessen, weil sie sich genau so verhält, wie eine 16-Jährige YA-Protagonistin).
Dieses unglaubliche Machtgefälle zwischen den beiden. Ich meine, er ist literally ein Gott und hat sie (ohne ihr Einverständnis) für diese Spiele ausgewählt. Sie kann nicht anders, als ihm (und den Spielmachern zu gehorchen, sonst stirbt sie (die Gefahr zu sterben ist durch Gehorchen nicht völlig eliminiert, da die Spiele auch noch extrem tödlich sind).
Diese fehlende Kommunikation. Die macht alle vorher genannten Punkte noch viel problematischer, als sie sowieso schon sind. Würden sie wenigstens normal miteinander kommunizieren, wäre das mit dem Age-Gap und dem Machtgefälle ein deutlich kleineres Problem (immer noch weird, warum ein keine-Ahnung-wie-alt-tatsächlich-aber-definitv-deutlich-älterer Gott was von einer jungen Erwachsenen wollen sollte).
So, jetzt zu dem Teil, der mir gefallen hat: Die Welt, die Wettkämpfe und das ganze drumherum. Ich mochte die skrupellose, abgehobene Art der Götter, auch die Spiele, die sie zur Götterkönig-Findung veranstalten, fand ich passend für die Griechische Mythologie. Die Systeme in der Welt der Menschen habe ich nicht zu 100% verstanden, da nur ein Bruchteil der Geschichte dort spielt, doch auch diesen Teil der Welt fand ich interessant.
Die Spiele waren durchweg spannend, da schnell klar wurde, dass Abigail Owens nicht davor zurückschreckt, die Teilnehmer zu töten.
Besonders gelungen, fand ich die verschiedenen Runden der Spiele/Wettkämpfe, da jede Gottheit für eine Runde verantwortlich ist und somit eine bunte Mischung an Aufgaben gemeistert werden müssen.
Das Ende hat mir sehr gut gefallen und ich werde die Fortsetzung ebenfalls lesen, da ich auf Owens Lösung gespannt bin und ich hoffe, dass der Romance-Aspekt etwas kleiner bzw. nicht so problematisch weitergeführt wird.
Die Änderungen an den Original-Mythen, die Owen vorgenommen hat, fand ich gut eingebaut und umgesetzt, auch wenn ein paar Infos etwas zu spät an die Leser:innen weitergegeben wurden.
Insgesamt ein spannendes Buch und endlich noch einmal eine neue Art, die modernen Griechischen Götter darzustellen, leider mit bekannten Romantasy-Schemata, die ich etwas schwierig fand. Gute 3 Sterne, weil es mich gut unterhalten hat und es eine Sogwirkung hatte, dass ich die 700 Seiten innerhalb eines Tages verschlungen habe.
Das Buch hat mich mit dem düsteren, mysteriösen Cover sofort angesprochen und ich war sehr gespannt auf die Geschichte.
Doch zuerst hatte ich etwas Schwierigkeiten in die Geschichte rein zu kommen und mit dem Schreibstil und den wechselnden Erzählperspektiven zurecht zu kommen. In den ersten Kapiteln gibt es zudem auch noch einige Fußnoten, die den Lesefluss (gerade beim eBook) doch sehr gestört und unterbrochen haben, so dass ich diese dann immer erst am Ende des jeweiligen Kapitels gelesen habe und dann schon nicht mehr genau wusste, auf welchen Wortlaut oder Satz sie sich bezogen haben.
In "Starling House" haben wir einerseits Opal als Ich-Erzählerin, aber auch Arthur als Personaler Erzähler. Dieser Wechsel, der teilweise auch innerhalb eines Kapitels passiert, war gewöhnungsbedürftig.
Dieses Buch war gleichzeitig langatmig und zu kurz. Es hat mir viel gefehlt und war zu ausschweifend, um 5 Sterne zu bekommen. Ich bin mir nicht ganz sicher, was Harrow mit der Geschichte vermitteln wollte. Also eigentlich schon, allerdings viel zu flach, während die Geschichte und der Schreibstil so aufgefächert breit und ausschweifend sind.
Insgesamt war ich doch beeindruckt von dem Buch, weiß aber trotzdem nicht ganz, was ich davon halten soll und wie ich wirklich darüber denke und fühle. Gerade zum Ende hin, hat sich meine Sichtweise auf die Handlung und Charaktere tausendmal geändert.
Fasziniert, verwirrt und unschlüssig lässt es mich nun zurück und trotzdem kann ich nicht mehr oder weniger Sterne geben, weil sich das einfach nicht richtig anfühlt. 4 Sterne wirkt passend und eine Empfehlung für alle, die etwas Neues suchen, gothic Settings mögen und düstere, moralisch fragwürdige Charaktere interessant finden, die so komplex sind, dass sie beinahe zu echt wirken (und nicht "sexy" sind, wie diese Art von Charakteren in Fantasy Büchern sonst).
Neugierig gemacht hat mich das Buch aufgrund der Artus-Sage und dem Klappentext, in dem es viel um Metalle und und das Goldschmieden geht.
Leider kommt Letzteres definitiv zu kurz und ist kaum relevant. Die Sage hingegen kommt etwas mehr vor, leider fehlt auch da mir die Tiefe, auch wenn mir einiges an der Umsetzung in Band 1 schon mal gefallen hat.
Es handelt sich bei der Dilogie um Urban-Fantasy, bei der die magischen Elemente mit der Realität in unserer Zeit verwoben sind. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Harper, dessen Vater seit Jahren verschwunden ist und deren Mutter gerade auf Besuch bei ihrer Großmutter ist (dort natürlich auch überhaupt nicht zu erreichen ist). Insgesamt kommen in diesem Roman eine ganze Reihe Charaktere vor, einige die (bisher) wenig vorkommen und/oder kaum relevant für die Handlung sind.
(Der nächste Absatz enthält Spoiler)
So zum Beispiel auch Harpers jüngere Schwester, die nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt, von ihrer großen Schwester jetzt einerseits irgendwie bemitleidet wird, da sich Harper irgendwie verantwortlich für ihre Schwester fühlt, andererseits "vergisst" Harper sie auch gerne Mal oder lässt sie immer wieder sitzen (nur in den ersten paar Kapiteln!), weil sie "einfach nicht von dem Schmuck weg kann"... Außerdem verschwindet Harper einfach mit einem fremden (!) Typ (der aber echt gut aussieht), obwohl sie ihre Schwester sowieso schon wieder viel zu lange hat warten lassen.
Also die Geschwisterliche-Beziehung finde ich ganz komisch und widersprüchlich dargestellt. Vor allem, weil der Epilog darauf anspielt, dass die Schwester (ich habe tatsächlich ihren Namen schon vergessen) entführt/benutzt (?) wird, um an Harper zu kommen.
Dann bedient das Buch natürlich noch die NA-Klischees von ein Typ sieht besser aus, als der andere aber auch die Frauen sind alle super hübsch, sexy etc. in Knightsbridge laufen quasi nur Models rum. Sidenote dazu: Wie zeichnen sich bitte Bauchmuskeln auf der Kleidung ab, wenn diese nicht absolut zu eng sitzt?
Die Handlung geht erst recht schnell voran, doch der Mittelteil zieht sich und die Charaktere drehen sich förmlich im Kreis, weil immer wieder ähnliche Dinge passieren, die die Handlung auf ähnliche Art und Weise gleichzeitig aufhält und voranbringt, wodurch eine Art "auf der Stelle laufen" entsteht. Das Ende poltert dann nur so daher und schon ist das Buch zu Ende.
Insgesamt fühlt sich das gesamte Buch eher an wie ein Prolog und Aufbau einer Reihe, doch da es sich bei der Reihe um nichts Mehrteiliges, sondern eine Dilogie handelt, habe ich die Befürchtung, dass Band 2 einem Ähnlichen Schema folgen wird.
Die (teilweise) Auflösung hat mir größtenteils echt gut gefallen und auch die Einbindung der Sagen-Charakteren mit den Nachkommen hat gut funktioniert, wenn auch hier es teilweise schon früh im Buch erkenntlich wurde, worauf es hinauslaufen würde, hat mich das Ende auf jeden Fall gut unterhalten.
Der Romance Anteil war leider extrem vorhersehbar (inklusive Twist) und ging mir auch viel zu schnell. Ich bin niemand, der Insta-Love verteufelt aber Insta-Lust scheint mir ein neuer Trend, mit dem ich mich überhaupt nicht anfreunden kann. Da fehlt mir einfach die Glaubwürdigkeit, wenn die Charaktere sich bei ihrem ersten Treffen schon quasi mit den Augen ausziehen aber dargestellt wird, als würden sie sich einfach "nur" interessant und anziehend finden und sich dann "langsam" annähern. Das funktioniert bei einer Zeitspanne von 2 Tagen nicht, jedenfalls nicht glaubwürdig, wenn die Charaktere sich eine handvoll male unterhalten und treffen.
Positiv fand ich auf jeden Fall die Freundschaften, die hier dargestellt wurden. Das habe ich in vielen Büchern in letzter Zeit vermisst. Herzliche Freundschaften mit liebevollem Umgang ohne, dass sie direkt "BFFs Forever" sind. Realistisch eben.
Auch der einfache, flüssig zu lesende Schreibstil war ein positiver Aspekt, weswegen ich Teil 2 bestimmt trotzdem lesen werde und auch andere Bücher von Anne Lück eine Chance geben werde.
Insgesamt kann ich das Buch trotz Kritikpunkte empfehlen, wenn man über diese Aspekte hinwegsehen kann, denn originell ist die Geschichte auf jeden Fall!
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