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raschke64

Bewertungen

Insgesamt 80 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2025
Sten, Viveca

Lügennebel / Hanna Ahlander Bd.4


ausgezeichnet

Sechs Studenten wollen gemeinsam ein paar Tage Winterferien im Are verbringen. Die 2 Mädchen und 4 Jungen feiern anfangs sehr ausgelassen mit extrem viel Alkohol, fahren Ski und nehmen auch Drogen. Bis eines morgens eines der Mädchen tot im Schnee liegt. Niemand will der Täter gewesen sein. Doch fast alle lügen bei den Aussagen.
Kommisssarin Hanna unterbricht für den Fall ihren Kurzurlaub mit ihrem neuen Freund. Auch Daniel kniet sich rein, was ihm viele familiäre Probleme einbringt. Und auch Anton gerät in Schwierigkeiten.

Das Buch lässt sich sehr gut lesen und ist auch überwiegend sehr spannend. Gerade am Anfang geht es quasi hin und her mit den Verdächtigungen. In der Mitte lässt die Spannung etwas nach, hier geht es oft um die privaten Probleme. Trotzdem ist man irgendwie immer dabei, denn es gibt in jedem neuen Kapitel Informationen, die alles verändern und teilweise kippen. Die Dynamik in der Jugendlichengruppe ist extrem und sehr schnell brechen die Gegensätzlichkeiten auf. Dabei gehen die Ermittlungen nur langsam vorwärts und die Gefahren werden immer größer. Das ist sehr gut beschrieben. Es gibt auch genügend Ansätze für eine Fortsetzung. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 06.11.2025
Hooton, Richard

Der Tag, an dem Barbara starb


gut

Margaret ist 89, als ihre Freundin ermordet wird. Die Polizei tappt im Dunkeln und alle Verdächtigen haben ein Alibi. Irgendwann beschließt Margaret, zusammen mit ihrem Enkel James die Sache selbst in die Hand zu nehmen und zu ermitteln. Leider fällt ihr das zunehmend schwerer, denn sie leidet an fortschreitendem Alzheimer. Und den wichtigsten Satz, den Barbara ihr kurz vor dem Tod gesagt hat, hat sie vergessen.

Mich konnte das Buch nicht überzeugen. Auch wenn ein Cosy Krimi nicht super spannend ist, sollte doch wenigstens ein bisschen Spannung vorhanden sein. Doch das fehlt in diesem Buch komplett. Über weite Strecken geht es ausschließlich um Margarets Krankheit und die entsprechenden Folgen. Da ich selbst erst kürzlich familiär davon betroffen war, kann ich nachvollziehen, dass die Schilderungen sehr authentisch sind. Und ich konnte Margarets Tochter vollkommen verstehen. Im Buch wird sie ziemlich hartherzig dargestellt. Immer, wenn die Geschichte ein klein wenig Fahrt aufnimmt, kommt das Familiäre wieder dazwischen und sofort war alles vorbei. Was die Auflösung des Falles angeht, hatte ich schon sehr zeitig eine berechtigte Ahnung, auch wenn ich den wahren Grund nicht kannte. Alles in allem ist mein Fazit: ein nettes Buch, das man lesen kann, aber nicht unbedingt muss. Falls eine Fortsetzung angedacht ist, bin ich nicht mehr dabei

Bewertung vom 04.11.2025
Shaw, Ruth

Drei kleine Buchläden am Ende der Welt


sehr gut

Das Buch ist die Fortsetzung von „Der Buchladen am Ende der Welt“. Dort erzählt die Autorin ihre Geschichte (vor allem im jugendlichen Alter), die stark von Gewalt geprägt ist. In diesem Buch nun geht die Geschichte von Ruth weiter. Sie erzählt aus ihrem Leben und abwechselnd Geschichten aus ihren inzwischen drei Bücherläden. Es geht um ihre Tiere, ihr Engagement im Umweltschutz, aber auch um ihre Familie und Freunde. Es gibt sehr berührende Geschichten, aber auch ganz alltägliche und banale. Mir hat gerade bei den Geschichten außerhalb der Bücherläden ein wenig der rote Faden gefehlt. Sie springt in den Zeiten und in den Themen stark hin und her. Und manchmal habe ich mich gefragt, warum sie ausgerechnet dieses oder jenes Thema ausgewählt hat. Doch insgesamt gibt das Buch einen guten Einblick über den weiteren Verlauf ihres Lebens und ihres Engagements. Und als Leser ist man glücklich, dass es ihr besser geht (im Vergleich zu Buch 1). Sie erlebt immer noch genug Abenteuer. Mir gefällt, dass sie eine große Selbstironie besitzt und dies auch in den Geschichten gut rüberbringt. Das Buch ist auch gut geeignet für jemanden, der nicht so viel Zeit hat. Die kurzen Kapitel lassen sich auch mal zwischendurch lesen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.10.2025
Graf, Lisa

Zwei Rivalen, ein Traum. / Lindt & Sprüngli-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Mitte des 19. Jahrhunderts in der Schweiz. Es gibt schon einige renommierte Schokoladenhersteller. In Bern allerdings versucht sich gerade der junge Rudolph Lindt an der Herstellung der besten Schokolade. Von seiner Familie erhält er relativ wenig Unterstützung, sein Vater hätte es lieber gesehen, wenn der Sohn auch Apotheker geworden wäre. Es dauert lange und braucht viele Versuche, dem gewünschten Ergebnis näher zu kommen...

Das Buch ist der zweite Teil der Reihe um die Familien Lindt und Sprüngli. Es ist wunderbar lesbar und man erfährt sehr viel über die Schokoladenherstellung und die Probleme der damaligen Zeit damit. Gleichzeitig ist es aber auch eine Familiengeschichte, eigentlich sind es mehrere. Auf diese Weise erfährt man auch sehr viel über die Stellung und Möglichkeiten der Frauen zu dieser Zeit. Auch etwas z. B. über fehlendes Patentrecht in der Schweiz oder über die unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten und die Schwierigkeiten, diese zu überwinden. Das alles ist in kurzen wechselnden Kapiteln aus Sicht der jeweils Beteiligten beschrieben und lässt sich leicht lesen. Ich kann das Buch nur mit einer sehr guten Schokolade vergleichen (Suchtgefahr inklusive). Von mir gibt es absolut eine Leseempfehlung

Bewertung vom 16.10.2025
Johannson, Lena

Aufgeben können die anderen / Sternstunden der Frauen Bd.1


ausgezeichnet

Alice ist eine ungewöhnliche Frau. Bereits als junges Mädchen darf sie Sport treiben, von ihrer Familie unterstützt. Das ist zur damaligen Zeit, Ende des 19 Jahrhunderts, eine absolute Ausnahme. Sie geht als Au-pair-Mädchen nach England und als sie heiratet, wird sie von ihrem Mann immer unterstützt. Als er sehr jung stirbt, bricht für sie eine Welt zusammen. Doch Alice bleibt weiter dem Sport treu und gründet einen Frauensportverband. Die Olympischen Spiele werden den Frauen zwar noch verwehrt, doch unter Leitung von Alice organisierter der Verband eigene Olympische Spiele nur für Frauen. Ein Siegeszug beginnt…

Das Buch hat mich überrascht. Und zwar auf mehreren Ebenen. Zum einen ist es wunderbar lesbar und erzählt die Geschichte einer Frau, die ich bis dahin nicht kannte und die so viel für den Frauensport getan hat. Zum anderen erzählt es aber auch über den Kampf der Frauen um Gleichberechtigung. Sei es im Wahlrecht oder auch im Sport. Das ist unheimlich wichtig. Im Buch werden auch weitere Frauen benannt, so die Verlegerin der ersten Frauenzeitschrift. Auch über sie zu lesen, wäre sicher interessant. Ich hoffe, die Autorin bleibt bei dem Thema und stellt noch mehr so eher unbekannte, aber unheimlich wichtige Frauen vor. Von mir gibt es absolut eine Leseempfehlung

Bewertung vom 14.10.2025
Ahrens, Jürgen

Tegernsee-Verhängnis


ausgezeichnet

Ein Taucher-Ehepaar wird tot im Tegernsee gefunden. Die Todesursache ist klar, der Grund nicht. Parallel wird in einem unterklassigem Fußballclub ein mexikanischer Stürmerstar eingekauft. Und dann wird noch ein Privatdetektiv erschossen. Das alles klingt nach einem großen Durcheinander, klärt sich aber im Laufe des Buches auf...

Das Buch ist der dritte Teil der Reihe um den Tegernsee. Ich kannte die Vorgängerbücher nicht (werde sie aber jetzt noch lesen), trotzdem war inhaltlich alles problemlos zu verstehen. Es gibt am Anfang drei Erzählstränge, die so überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Es tauchen Personen auf, die scheinbar eher zufällig in die Geschichte geraten. Und plötzlich in nur einem Kapitel verbindet der Autor das alles zusammen, und das auch noch sehr logisch. Und trotzdem gibt es am Ende noch eine überraschende Wendung, die ich so nicht auf dem Schirm hatte. Bis dahin ist alles sehr gut zu lesen, man kann den Ermittlungen folgen und es bleibt durchweg spannend. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.10.2025
Reincke, Madeleine

DUMONT Bildatlas Schottland


ausgezeichnet

Der Bildatlas ist eine Art Mischung aus Fotoalbum, Reiseführer, Geschichtenerzähler, Tippgeber, Wissensvermittler, Neugierigmacher, Reisefieberauslöser. Er ist kein Reiseführer – oder doch? Er ist irgendwie doch einer, aber ein anderer. Es geht schon mal los, dass die Fotos – wie eben bei einen Bildatlas erwartet – absolut exzellent sind. Viele davon kann man sich gerahmt sofort an die Wand hängen, es sind oft kleine Kunstwerke, die Besonderheiten auch abseits allgemeiner Touristenrouten zeigen.
Dann wird sich eine Region herausgesucht und über die geschrieben. Es gibt Tipps für Hotels und Ausflugsziele, es gibt Stadt- oder Landkarten, aber in erster Linie gibt es schöne Geschichten über Land und Leute, auch über aktuelle Entwicklungen, aber auch über Einkaufsmöglichkeiten, schottische Dichter, Legenden und die Wirklichkeit, Handwerk, Natur und neue wie alte Trends.
Man kann den Atlas wie einen Roman lesen oder eben wie einen Reiseführer. Man kann an einem trüben Tag darin blättern und bekommt bei den schönen Fotos wieder gute Laune. Man kann ihn auf einer Reise mitnehmen und hat so die Ideen in der Tasche. Auf jeden Fall sollte man ihn aber kaufen.

Bewertung vom 13.10.2025
Meyrick, Denzil

Der Tote im Kamin


gut

England 1952. Polizeiinspector Grasby wird in das kleine Dorf Elderby aufgrund eines von ihm gemachten Fehlers versetzt. Er soll dort eine Serie an Diebstählen auf verschiedenen Farmen aufklären. Doch bereits bei seinem Antrittsbesuch beim örtlichen Lord findet er eine Leiche im Kamin. Die Aufklärung geht nur schleppen vorwärts, denn sowohl die örtliche Polizei wie auch die Bewohner unterstützen ihn nicht wirklich und scheinen mehr als eigenartig zu sein.

Das Buch wird als Cosy-crime beschrieben mit britischem schwarzem Humor. Ehrlich gesagt, konnte ich nicht viel Humor entdecken und wenn, war er jedenfalls nicht meiner. Oder war damit gemeint, dass Grasby quasi gefühlt alle zwei Seiten von jemand deine Pistole an den Kopf gehalten bekommt oder zusammengeschlagen wird. Anfangs war die Geschichte dadurch etwas schwierig, da man sich viele Namen und Personen in kurzer Zeit merken musste. Bis etwa zur Hälfte des Buches war alles auch relativ interessant und nachvollziehbar. Ab dann kommen so viel Längen dazu und die Geschichte wurde immer unglaubwürdiger (für nähere Erklärung müsste ich zu viel spoilern), dass ich mich bis zum Ende des Buches eher durchkämpfen musste, als Spaß am Lesen hatte. So bleibt das Ganze für mich eher Mittelmaß.

Bewertung vom 10.10.2025
Weik, Yvonne;Zieseniß, Jana;Liebermann, Loni

52 kleine & große Eskapaden in Deutschland - Für Weinliebhaber


ausgezeichnet

Das Buch enthält kleine oder größere Ausflüge – quasi für jede Woche oder jedes Wochenende einen – in Weingegenden. Diese sind in 4 große Gebiete unterteilt und innerhalb der Gebiete gibt es Vorschläge rund um einen Ort. Dabei geht es zwar in erster Linie um Wein (man bekommt entsprechende Tipps für Weinwanderungen, besondere Weine der Region, Winzerempfehlungen) – aber eben nicht nur. Die Wanderungen und Ausflüge zeigen rechts und links des Weges eben auch ganz andere Sachen: Burgen und Schlösser oder ein archäologisches Museum, Schifffahrten oder Aussichtstürme. Die Themen sind breit gefächert. Dabei gibt es Wandertouren, aber eben parallel dazu auch Strecken mit dem Rad oder dem Schiff. Die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird beschrieben, die Zeit, die man sich nehmen sollte. Aber auch die Zeit, in der der Ausflug besonders empfohlen wird.

Abgerundet wird das Ganze durch wunderschöne Fotos, die eben nicht nur die bekannten Sehenswürdigkeiten zeigen. Sehr gut gefallen hat mir außerdem, dass am Ende die Autoren der Beiträge kurz vorgestellt werden. Das Layout des Buches empfinde ich als sehr modern und frisch und es macht Lust, sofort loszulegen (wobei dann erst mal die Entscheidung für eine Tour schwer fällt).

Das Buch ist für mich eine sehr gute Geschenkidee für Weinliebhaber und Ausflügler. Am Ende befindet sich noch eine Übersicht der bereits erschienen Bücher dieser Reihe. Ganz gefährlich … da sind einige weitere auf meiner Leseliste gelandet.

Bewertung vom 07.10.2025
KUNTH Verlag

KUNTH Europas schönste Weinrouten


ausgezeichnet

Was für ein Buch! Die 32 vorgeschlagenen Touren führen durch Deutschland, Schweiz, Frankreich, aber auch Griechenland oder Kroatien und noch einige Länder mehr. Die Teile sind gleich aufgebaut: zuerst eine allgemeine Übersichtskarte, dann werden die einzelnen (wichtigsten) Weine des Landes vorgestellt. Danach geht es in einzelne Regionen. Diese wiederum enthalten eine Karte sowie Angaben zu der möglichen Zeit, die man brauchen könnte, und Vorstellungen der Orte und Städte und deren Sehenswürdigkeiten. Also nicht nur der Wein ist dabei, steht aber im Vordergrund. Ergänzt wird das Ganze durch Termine der Weinfeste und Adressen von Weingütern – unterlegt mit wunderbaren Fotos. Eigentlich will man sofort los.

Mich hat das Buch sehr beeindruckt. Es gibt einen guten Überblick über Weine in Europa, ist gleichzeitig aber auch Ideengeber für viele Ausflüge um, aber auch ohne den Wein. Das alles kompakt und übersichtlich. Wissensvermittlung, die richtig Spaß macht. Ich halte das Buch auch für ein sehr gutes Geschenk für Reise- und/oder Weinliebhaber (und solche, die es werden wollen).

Bei der nächsten Ausgabe bitte ich nur, den Abschnitt über die Sächsische Weinstraße zu verändern. Die Unterüberschrift lautet „Rund um Saale und Unstrut“ … mmm, das dürfte dann eher Sachsen-Anhalt sein. Eigentlich müsste es heißen: Entlang der Elbe … Oder man nimmt diese Weingegend rund um Saale und Unstrut einfach noch mit auf, wert wäre sie es.

Unabhängig davon – ein wirklich tolles Buch, das ich nur empfehlen kann.