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sansol
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Solingen

Bewertungen

Insgesamt 113 Bewertungen
Bewertung vom 26.08.2025
Shusterman, Neal

All Better Now (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mir wurde eine Dystopie von Neal Shustermann empfohlen und ja, das Buch (es ist definitiv kein Thriller) hat mir gut gefallen.
Die Welt hat Corona überstanden da verbreitet sich ein neues Virus, genannt Crown Royale. Ein kurzer heftiger Krankheitsverlauf, eine ähnliche Sterberate doch wer überlebt ist dauerhaft verändert. Die Überlebenden sind generell positiv, hilfsbereit und glücklich und verhalten sich auch so. Die Wirtschaft steht in absehbarer Zeit vor einem Kollaps.
Mariel lebt mit ihrer Mutter in einem alten Auto, zu gerne wäre sie glücklich. Durch Zufall lernt sie Ron kennen. Der Sohn eines Milliardärs lebt im Luxus, doch dies bedeutet ihm nichts. Ron erkrankt, überlebt und befindet sich mitten im Kult der Genesenen.
Morgan bekommt ein Wirtschaftsimperium überschrieben und entwickelt sich zu einem interessanten Super Villain.
Eine faszinierende Idee, sehr packend umgesetzt und leider endet dieser erste Teil natürlich mit einem Cliffhanger. Band 2 erscheint voraussichtlich erst 2027.

Bewertung vom 26.08.2025
Rubin, Gareth

Holmes & Moriarty (eBook, ePUB)


gut

Ein Sherlock Holmes Kriminalroman im Stil von Arthur Conan Doyle? Ein Schauspieler bei dessen Theateraufführungen immer nur dieselben wenigen Zuschauer (allerdings unterschiedlich gekleidet) anwesend sind? Interessant!
Na ja dann leider doch nicht so sehr. Das Buch wird abwechselnd aus den beiden Ich-Perspektiven von Dr. Watson und Moran, dem Assistenten von Professor Moriarty, geschildert. Da eine Kennung fehlt ist dies anfangs verwirrend.
Holmes und Watson, das ist bekannt und funktioniert, sogar wenn Holmes empathisch (!) wirkt. Die unausweichliche Zusammenarbeit von Holmes und Moriarty, die beide eines mysteriösen Mordes beschuldigt werden, fand ich wenig überzeugend, was meiner Meinung nach an der Schilderung aus Morans Sicht lag. Oft war die Story etwas verworren - schade, da wäre definitiv mehr möglich gewesen.

Bewertung vom 25.08.2025
Tsokos, Michael

Mit kalter Hand / Die Sabine Yao-Reihe Bd.3


gut

Schade, dies ist meiner Meinung nach der schwächste Band der Reihe um Rechtsmedizinerin Sabine Yao.
Sie selbst bleibt diesmal erstaunlich blaß. Die beiden durch das Buch führenden Fälle sind interessant aber wirkliche Spannung kommt nicht auf - ein Thriller ist dieses Buch absolut nicht.
Da ist zum einen der von Monica Monti begleitete Fall einer Leichenstückelung, zum anderen wird Yao von Profiler Milan Hasanović in eine Soko über einen Pferderipper gerufen. Alles sehr detailliert und fundiert beschrieben, daher interessant (und lehrreich). Schön, das vertraute Charaktere wieder eine Rolle spielten aber müssen es wirklich so viele Wiederholungen der Erklärungen sein? Gerne wird Langzeitpraktikantin (?) Kira genutzt die inzwischen nun wirklich doch mehr als Anfängerwissen haben müsste.
Aufbau und Schreibstil sind wie bekannt gut, die Haptik des Covers hat mir sehr gut gefallen. Ich hoffe darauf, dass ein Folgeband wieder mehr Spannung enthält.

Bewertung vom 23.08.2025
Kuhn, Yuko

Onigiri (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Onigiri hat mich positiv überrascht. Ein stellenweise fast poetisches Buch, stark beeinflusst von der persönlichen Geschichte der Autorin.
Aki, Protagonistin dieser Erzählung, ist die Tochter einer nach Deutschland immigrierten Japanerin und ihres deutlich jüngeren deutschen Mannes.
Keiko, Akis Mutter, leidet an Demenz und lebt inzwischen im Heim. Ein letztes Mal reisen die beiden nach Japan. In Rückblenden wird die Geschichte von Keiko und ihrer japanischen Familie erzählt, wie und warum sie nach Deutschland kam, Kulturschock inklusive. Akis Vater, Sohn einer sehr wohlhabenden bayerischen Familie, bleibt lange nur eine Randfigur da er seine Frau und Kinder früh verlässt. Akis Kindheit zwischen diesen beiden so gegensätzlichen Kulturen wird immer wieder geschildert.
Die Momente in Japan als die beiden Verwandte und Freunde besuchen waren sehr berührend.
Auf den manchmal etwas verworren erscheinenden Schreibstil (beinahe puzzleartige Szenen) muss man sich einlassen können dann findet man trotz der schweren Themen eine Hoffnung und Liebe die berührt.

Bewertung vom 28.07.2025
Reifenberg, Frank Maria

Aristide Ledoux - Meisterdieb wider Willen


ausgezeichnet

Wenn der erste Kommentar nach dem Lesen lautet "und wann erscheint die Fortsetzung?" handelt es sich definitiv um tolles Leseerlebnis.
Waisenjunge Aristide lebt in Paris Anfang des 20. Jahrhunderts und verwandelt sich nachts in den gesuchten Meisterdieb "die Katze". Nach einem Sturz mit seiner Kutsche in die Seine wird er vom Taschendieb Julien gerettet, leidet allerdings unter Amnesie. Gut das Julien mit Leontine befreundet ist - die unternehmungslustige Tochter aus reichem Hause hat viele Ideen. Zusammen kommen sie der Auflösung näher.
So ganz nebenbei werden ein paar historische Dinge im Text untergebracht, was mir sehr gut gefallen hat.
Das Buch (Hardcover) ist sehr hochwertig gestaltet, das Cover absolut ansprechend. Gefallen hat uns die gelungene Mischung aus Roman und Comic - die manchmal über mehrere Seiten gehenden Illustrationen von Maleek sind ein Highlight und ergänzen den Text hervorragend. Die Story ist kurzweilig und spannend geschrieben.
Was mir persönlich nicht so passend erschien war das Ende. Im Gegensatz zum restlichen Teil des Buches war die Story auf einmal sehr dicht (viele Personen, ganz neue Entwicklungen und Informationen), fast schon gehetzt zum quasi offenen Ende. Leider gibt es keinen Hinweis auf einen Folgeband, dies drängt sich aber auf.

Bewertung vom 04.07.2025
Carter, Ally

Never Trust Your Fake Husband (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein Wintertag in Paris. Eine junge Frau wacht im Schnee liegend mit einer Kopfverletzung auf und kann sich nicht einmal an ihren Namen erinnern. Sawyer, ein gut aussehender Agent findet sie und schon befinden sie sich gemeinsam auf der Flucht, verfolgt von diversen Geheimdiensten. Die junge Frau sieht der gesuchten Agentin verblüffend ähnlich, ist es jedoch nicht.
Durch die immer wieder wechselnden Erzählperspektiven von Sawyer und der Frau bleibt die Story rasant. Ich mochte die beiden Protagonisten sehr, ihren sehr witzigen Umgang miteinander (besonders als sie undercover ein Ehepaar spielen). Der Humor hat mir sehr gut gefallen, da muss die Story nicht wahnsinnig tiefgründig oder plausibel sein - es war von Anfang an eine tolle Unterhaltung und ich habe das Buch (leider) sehr schnell beendet.
Eine ganz klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 25.06.2025
Moriarty, Liane

Vorsehung


weniger gut

Ein Routineflug von Hobart nach Sydney wird für die Passagiere zu einem nachhaltigen Erlebnis. Eine ältere Frau steht plötzlich auf und trifft für jeden eine Vorhersage bezüglich Todesjahr und Todesursache.
Ziemlich schräge Idee und eine gute Leseprobe. Doch leider erfüllt das Buch diese Erwartungen überhaupt nicht. Es dümpelt vor sich hin, die Lebensgeschichte der älteren Dame wird endlos ausgebreitet und über die Passagiere (besonders ihren Umgang mit der Prophezeiung) erfährt der Leser viel zu wenig.
Die Kapitel wechseln zwischen einigen Fluggästen hin und her ohne das kurz vorangestellt wird aus wessen Perspektive gerade geschrieben wird. Ja, man merkt es schnell doch ich empfand es trotzdem als unschön.
Obwohl uns die Endlichkeit des Lebens logisch bewusst ist halten wir uns doch eher für unsterblich. Wie würden wir mit solch einer Vorhersage umgehen? Jetzt erst recht leben - können wir das Schicksal herausfordern und dadurchändern? Viele interessante Aspekte die hier aber leider eher nebensächlich bleiben.
Die Dame hat mich nur noch genervt, von überzeugenderen Personen erfuhr man im Verhältnis wesentlich weniger.
Die Auflösung am Ende mag stimmig erscheinen, mich hat sie nicht überzeugen können. Leider verschenkt die Story viel Potenzial, das Cover und die grundsätzliche Idee können insgesamt nichts retten. Sehr schade und eine große Enttäuschung.

Bewertung vom 15.06.2025
Eui-kyung, Kim

Hello Baby


ausgezeichnet

Hello Baby ist ein sehr informatives Buch, was ich in dem Ausmaß nicht erwartet habe aber sehr gut finde.
Als Mutter von drei (inzwischen erwachsenen Kindern) hat mich die Story wahnsinnig berührt. Ich habe durch Bekannte / Kollegen mitbekommen wie belastend der Prozess um künstliche Befruchtung sein kann bzw wie furchtbar eine Fehlgeburt ist. Ein Thema was auch in unserer Kultur - leider - ziemlich häufig und doch meist verschwiegen wird.
Ausgehend von eigenen Erfahrungen schildert die Autorin die Erlebnisse mehrerer südkoreanischer Frauen in einer Kinderwunschklinik. Mir war nicht mal im Ansatz bewusst was für ein großes Thema dies in Südkorea ist, ein Land mit einer sehr niedrigen Geburtenrate und sehr vielen Fruchtbarkeitsbehandlungen.
Wie so oft ist dies eine überwiegend von Frauen erlebte physische und psychische Achterbahnfahrt. Sie sind dem gesellschaftlichen und familiären Druck ausgesetzt (es darf doch nicht am Mann liegen) und durchlaufen die Behandlungen meist alleine. Alle Ehemänner im Buch spielen so eine unscheinbare Rolle, sie sind nicht mal einen Namen wert.
Die Frauen dagegen halten zusammen, tauschen im Gruppenchat Tipps aus und unterstützen einander.
Ja, die asiatischen Namen sind mir fremd und ich brauche immer etwas länger zur Unterscheidung der Charaktere. Auch der Schreibstil unterscheidet sich ein wenig zu dem was ich sonst lese. Daher finde ich es besonders schön auf diese Art und Weise ein klein wenig in eine fremde Kultur eintauchen zu können, dies war hier sehr gelungen. In Kombination mit dem Thema auf jeden Fall eine Lesehighlight.

Bewertung vom 09.06.2025
Henry, Emily

Great Big Beautiful Life


weniger gut

Alice ist eine talentierte Journalistin, möchte aber eine erfolgreiche Autorin werden. Dafür hat sie die legendäre Margaret Ives, Tochter aus der schwerreichen skandalumwitterten Ives Familie aufgespürt. Dumm nur das Margaret den Pulitzer-Preis Gewinner Hayden ebenfalls eingeladen hat. Beide haben einen Monat Zeit, mit ihr Gespräche zu führen bevor sie sich entscheidet wer der Autor ihrer Biographie werden soll.
Daher sind die beiden Konkurrenten doch dies ist keine Enemys to Lovers Story, denn Alice ist einfach ein netter Sonnenschein und hat den grummeligen Hayden schnell aufgetaut. Viel zu schnell meiner Meinung nach und Hayden wirkt auf mich wenig realistisch oder überzeugend.
Hinzukommt dass man als Leser Alice bei den Gesprächen mit Margaret begleitet, von Hayden dahingehend jedoch leider gar nichts erfährt.
Die Familiengeschichte von Margaret war für mich das deutlich interessanteste an dem Buch, zum Ende hin gab es auch noch die ein oder andere gute Wendung.
Insgesamt konnten mich weder die Story noch die Liebesromanze leider nicht komplett überzeugen, aufgrund der Leseprobe (und anderer Bücher der Autorin) hatte ich eine andere Erwartungshaltung an dieses Buch.
On top aber nicht entscheidend - warum muss der englische Titel für die deutsche Ausgabe verwendet werden?

Bewertung vom 11.05.2025
Clarke, Lucy

The Surf House (eBook, ePUB)


gut

Thriller? Wo denn? Die ersten 40 Seiten sind spannend aber dann beginnt ein unglaublich langatmiger und fast endloser Mittelteil.
Ja, Savannah ein ehemaliger Gast des Surf Houses verschwand vor einem Jahr. Eine junge Amerikanerin die sich von ihrem reichen Vater lösen wollte und auf ihrem Roadtrip durch die Welt zufällig in Marroko landete.
Fast ähnlich zufällig strandet Bea im Surf House. Sie flieht aus ihrem Leben als Modell, hat ein traumatisches Erlebnis in Marrakesch und lernt Marnie kennen. Die Besitzerin des Surf House nimmt sich ihrer an.
Als Savannahs Bruder auf der Suche nach ihr in Marokko eintrifft nimmt die Story endlich Fahrt auf und entwickelt sich weiter, aber zum Thriller wird sie noch lange nicht.
Das Ende war in der Gesamtheit unerwartet und gelungen doch insgesamt konnte mich das Buch leider nicht überzeugen.