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marcialoup

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Insgesamt 162 Bewertungen
Bewertung vom 20.12.2025
Ridzén, Lisa

Wenn die Kraniche nach Süden ziehen


ausgezeichnet

Verschiebung von Wichtigkeiten im Alter

Bo ist 89 und er nimmt uns mit in sein aktuelles Leben, Zuahuse, mit seinem Hund Sixten, der ihm alles bedeutet - ALLES!
Doch sein Sohn Hans will ihm Sixten wegnehmen, weil seiner Ansicht nach Bo nicht mehr in der Lage sei, sich um den Hund ausreichend zu kümmern. Auch andere Unstimmigkeiten zwischen Bo und Hans belasten Bo. Hans' Ungeduld im Umgang mit der Situation des Kümmerns ist spürbar.

Bo's Frau ist schon länger nicht mehr da, nachdem die Demenz sie ergriffen hat... Die Besuche im Demenzzentrum nehmen Bo immer sehr mit, denn die äußere Hülle seiner Frau Fredrika zu sehen, ist schmerzlich, weil ihr Inneres Bo und die Familie nicht erkennt und nicht mehr erreicht.
Bo ist aber innerlich stark mit ihr verbunden und Erinnerungen begleiten seinen Alltag, der von freundlichen Pflegekräften bunter gestaltet wird.
Sein Nachbar und Freund Ture ist ebenfalls ein steter Begleiter.

Das Buch liest sich gemächlich. Der Langsamkeit des Alterns angepasst, wird man in die Schwere und gleichzeitig beinahe schwerelose Gelassenheit eines fast 90jährigen gezogen. Man versteht, dass manche Dinge eine andere Wichtigkeit erhalten und Kleinigkeiten im Alltag unwichtig werden, die aber zum Beispiel seinen Sohn Hans im Umgang stören oder selbst die Pflegekräfte, weil es nicht der Norm entspricht.
Warum nicht kann Bo nachts einen Brief an seine Frau in den nahegelegenen Briefkasten bringen, ohne dass die Pflegekraft gleich vehement eingreift und ihn als verwirrt bezeichnet?
Wenn wir, die mitten im Leben stehen, dies tun würden, keiner würde uns fragen oder es verbieten, ist doch unsere Sache, ob wir nachts an den Briefkasten gehen!

Die von den Pflegekräften geleisteten Einträge in deren Pflichtheft über den Pflegezustand geben Auskunft über die Einschätzung Dritter zu Bo - quasi von außen betrachtet.
Losgelöst betrachtet erscheint der Ablauf der Pflege als System, in das Menschen hineingequetscht werden. Es geht ja nicht ohne Struktur, aber ein Mensch, egal wie alt, ist nicht einfach nur Struktur.

Das Buch rüttelt auf und lenkt unseren Blick in ein Leben, das wir eines Tages erreichen (können), aber wollen wir unsere Selbständgkeit abgeben bloß weil wir ur-alt sind?
So vieles ändert sich mit dem Alter/n, was auch eigener Akzeptanz bedarf, doch es scheint, als seien Veränderungen Fehltritte, die "behandelt" werden müssen. Entwürdigende Momente der Inkontinenz, Einsamkeit, Kraftverlust, Hilfsbedürftigkeit, Unverständnis...

Die gemächliche Erzählung verwandelt sich in eine Zärtliche und Traurige und regt dabei zum Nachdenken an im Umgang mit pflegebedürftiger und/oder ü80 Generation. Man sollte vielmehr ihren Geschichten zuhören, Erfahrungen von unschätzbarem Wert können Jüngeren Kraft und sicher noch viel mehr geben.
Ich lerne in diesem Buch eine andere Betrachtungsweise, auch auf die Dinge, die meine pflegebedürftige Mutter betreffen ob der Wichtigkeit zu unterscheiden.

Bo's Geschichte ist so zart und zerbrechlich, sie ist still und laut gleichermaßen und so wichtig, dass sie geschrieben wurde!
Ich wünsche mir, dass dieses Buch etwas verändert in der Gesellschaft, sodass man Pflegebedürftigen mit einem ausgewogenen Respekt begegnet, der eigenen Willen zulässt und ihnen irgendwie ganz viel Zeit schenkt!

Dieses Buch hallt lange nach, man sitzt in der Küche mit Bo, und ich bin ziemlich froh, dass die Pflegekraft Ingrid so oft bei Bo ist!

Bewertung vom 12.12.2025
Ware, Ruth

The Woman in Suite 11


gut

nicht so herausragend wie gehofft

Diejenigen, die "Woman in Cabin 10" gelesen haben, treffen in der Suite 11 alte Bekannte wieder, darunter Lo Blacklock, die im aktuellen Thriller von Ruth Ware wieder zum Einsatz als Reisejournalistin kommt und in dem Hotel ebenfalls auf alte Bekannte vom damaligen "Unglück" auf dem Schiff trifft.
Diejenigen, die den Vorgänger-Thriller nicht gelesen haben, werden trotzdem gut eingeführt in die damaligen Geschehnisse und Charaktere.

Kurz nach ihrer Ankunft im Schweizer Luxushotel des Millionärs Marcus Leidmann findet Lo eine mysteriöse Nachricht in ihrem Zimmer und Suite 11 bekommt einen bitteren Beigeschmack...
Eigentlich war Lo zur Eröffnung des Hotels eingeladen worden und hatte der Financial Times versprochen, zusätzlich mit einem Interview von Marcus Leidmann zurückzukehren. Doch dann wird alles anders...
Von Lo wird unglaubliches verlangt, später wird sie unter Mordverdacht gestellt und die Reise nimmt ihren Lauf.

Kurz bevor der Beginn des Buches ins Langatmige überzugehen droht, kommt die Wendung und rast mit dem französischen TGV in Ungewisses.
Eingeworfene BBC-News sowie Internet-Chats und Email-Kontakte mischen die Spannung auf. Fragezeichen entstehen.
Atemlos werde ich bei diesem Thriller jedoch nicht. Manche Gedanken ob des Täters sind sofort da und etwas zu vorhersehbar, wobei mehrere Wendungen immer wieder für Überraschungen sorgen sollen. Der Vorgänger war definitiv spannender!

Das Cover ist nett, aber hier habe ich tatsächlich sofort das Buch von Joel Dickers' Geheimnis von Zimmer 622 in Erinnerung, das auch grüne Elemente hat und ebenfalls in einem Hotel in der Schweiz im Millionärsmilieu spielt...

Ich empfehle jedem, sich selbst ein Urteil zu bilden. Es ist auf jeden Fall eine spannende und unterhaltsame Lesezeit mit einem Thriller, der nicht unbedingt aus der Menge herausragt. Ruth Ware gehört zu meinen Lieblingsautorinnen, es muß nicht immer jedes Buch top sein!

Bewertung vom 08.12.2025
Page, Libby

Das Jahr voller Bücher und Wunder


ausgezeichnet

Bücher, Briefe, Trost und Leben

Das Jahr voller Bücher und Wunder ist ein ganz bezauberndes Buch für jede Büchermaus und für jeden, der gegen Trauer antreten muss oder der einfach nur eine nette Geschichte zur Unterhaltung sucht. Bezaubernd auch die Idee, dass Tilly's verstorbener Ehemann Joe ihr zwölf Bücher hinterlässt, die Tilly in der Buchhandlung vor Ort abholen muss, jeden Monat ein Buch. In den Büchern befindet sich jeweils ein Brief, den Joe während seiner Krankheitsphase geschrieben hat und die nun ein herzlicher Begleiter durch Tilly's Jahr nach Joe's Tod ist.
Die Briefe verbergen sogar kleine Aufforderungen und spenden Motivation, sodass Tilly in ihrer Trauer Schritt für Schritt ins Leben zurückfindet und auch Dinge tut, die sie allein nie getan hätte. Dadurch wächst sie.

Bezaubernd sind auch die Buchempfehlungen die am Anfang eines neuen Monatskapitels so liebevoll genannt werden und auch innerhalb der Kapitel reichlich über Bücher geredet wird.
Ich habe die genannten Bücher alle nachgeschlagen und das ein oder andere auf meine Wunschliste gesetzt.

Tilly nimmt die Leser mit auf ihren Weg, den ihr verstorbenen Ehemann Joe hilft zu ebnen.
Ein Roman, auf den man sich gern einlässt und kuschelig drin verschwinden kann.

Entzückend finde ich auch das Cover, das sofort auffällt und sich schön in Regal ansehen lässt. Ein Buch, das man unbedingt besitzen möchte!

Bewertung vom 16.11.2025
Beyer, Martin

Elf ist eine gerade Zahl


gut

Einfühlsam und phantasievoll

Paula bekommt mit zwölf die Diagnose Krebs. Eine Welt bricht zusammen. Paula überlebt. Mit der Liebe ihrer Mutter und dem Fuchs, Paulas Lieblingsstofftier.
Nun, zwei Jahre später, irrt Paulas Mutter Katja durch die Stadt, durch ihr Leben, durch den Tag... Die be- und erdrückende Last ist spürbar. Das Sarkom ist wiedergekommen, eine erneute OP steht an. Katja hängt an nicht greifbarer Hoffnung, sie möchte Paula mit aller Kraft beschützen und kämpft doch mittlerweile allein, denn Paula hat sich nach der zweiten Diagnose zurückgezogen, abgewendet von Berührungen, offenen Gefühlen und Gesprächen ihrer Mutter gegenüber, was zusätzlich schmerzt.
Bis Katja anfängt, eine Geschichte zu erzählen, die Geschichte vom Fuchs und dem Mädchen...

Der Autor Martin Beyer zieht uns tief in die Geschichte, lässt Gefühle dieser Schicksalsschläge spürbar werden und schreibt mit sprachlich schönen Sätzen berührende Szenen.
Zudem findet man sich in zwei verschiedenen Geschichten wieder, die irgendwie zusammenlaufen. In der phantastischen Welt in der Pola und Magda leben, erkennt man schon im Klang der Namen die Ähnlichkeit zu Paula und Katja.

Der Roman umfasst eine Zeitspanne von Sonntag bis Sonntag und dann noch der Donnerstag danach. Es ist also nur etwas über eine Woche aus dem Leben von Paula. Doch das hat der Autor sehr intensiv dargestellt!
Stellenweise hat das Buch jedoch ein wenig vor sich hin geplätschert, weswegen ich nur drei Sterne vergebe.

Das Cover gefällt mir gut, es ist durch Bild und Titel auffällig gestylt und durch die Farbgebung harmonisiert.

Bewertung vom 16.11.2025
Tewes, Bernhard

Glimmer


ausgezeichnet

Es glimmert

Ein sehr lebendig geschriebenes Buch - es glimmert jedes Mal mehr, wenn man es in die Hand nimmt!

Bernhard Tewes erzählt offen von seinen eigenen Problemen und Triggen die Abgründe geschaffen, aber auch Wege heraus und zurück ins Leben gefunden haben.
Zusätzlich zeigt er an Beispielen anderer Betroffener unterschiedliche Problematiken, die im Kern aufs Gleiche zusammenlaufen.
Diese Betroffenen begleiten im Buch den Weg aus deren Dilemma heraus und lassen damit schon in einem selbst Glimmermomente entstehen, weil man bei der ein oder anderen Situation innehält und Ähnlichkeiten erkennt.

Bernhard Tewes schafft Persönlichkeit die berührt und auf einfachem Weg hilfreiche Unterstützung bietet. Er ist motivierend und inspirierend und lädt durch Übungen und Aufgaben zum Ausprobieren ein.

Zu Beginn dachte ich, die Sprache ist etwas überbordend, fast reißerisch mit Hang zum Oberflächlichen, wie manche amerikanische Gesundheitsbücher, aber dem ist nicht so! Es überrascht mit Tiefe, Motivation und vielen positiven Momenten.

Ich wollte es verschenken, doch nun behalte ich es und kaufe ein weiteres Exemplar zum Verschenken.

Bewertung vom 26.10.2025
Schäfer, Stephan

Jetzt gerade ist alles gut


gut

Leben neu bewerten

Auch das erste Buch habe ich von Stephan Schäfer schon gelesen und ja, dieses Büchlein hier gefällt mir besser! Es ist zwar ähnlich, vom Charakter her mit Lebensweisheiten und positivem Denken gefüllt, doch in einer anderen Geschichte, die zum Nachdenken, Innehalten und Verändern des eigenen Lebens anrührt.

Der Protagonist erleidet eine Sepsis, die durch Zufall frühzeitig entdeckt und dadurch sein Leben gerettet wurde. Danach ist die Sichtweise auf sein Leben und das Handeln im Alltag ein völlig anderes.
Wie so oft, muss im Leben etwas Einschneidendes, Schreckliches passieren, damit man anfängt es anders zu leben und dem Jetzt mehr Aufmerksamkeit schenkt!

Fesselnd beschreibt Stephan Schäfer den Beginn seiner Geschichte, und dann begleiten wir seinen Protagonisten durch dessen neu gewonnenes Leben mit vielen überdenkenswürdigen Momenten.

Ein nettes kleines Büchlein, das man nicht unbedingt an einem Stück lesen sollte sondern zwischendurch nachspüren und wirken lassen sollte!

Der äußere Wiedererkennungswert spiegelt sich in Design und Farbe des Covers zum ersten Buch.
Hier sind Meer, Strand und Weite die Metapher fürs Leben!

Bewertung vom 23.10.2025
Lühmann, Hannah

Heimat


sehr gut

Klar, einschneidend und doch subtil

Jana zieht mit ihrem Mann Noah und ihren beiden kleinen Kindern auf ein Dorf. Sie erwartet ihr drittes Kind.
Dort lernt sie bald Karolin kennen, die mit ihren fünf Kindern und Mann eine traditionelle naturverbundene Familienidylle lebt.
Traditionell im Sinne von alten Mustern, die Frau erzieht zuhause die Kinder, der Mann arbeitet, usw. Ein Tradwife-Leben...
Dieses wird in die rechte Szene und AfD-anhängend zugeordnet, das alles weiß Jana aber noch nicht als sie Karolin kennenlernt...
Jana findet es faszinierend wie Karolin Haushalt, Kinder und Leben spielend einfach meistert, dazu noch fröhlich in Social-Media unterwegs ist und außerdem Treffen mit anderen Frauen im Dorf organisiert, sei es zum Stricken, Demo's oder Naturaktivitäten usw.

Karolin hat einen intensiven Sog auf Jana, die regelmäßig Karolin auch in den sozialen Medien verfolgt, was schon Züge von Stalking annimmt, bzw. Jana das scheinbar braucht, um in ihrer neuen Umgebung klarzukommen, denn die Beziehung zwischen ihr und Noah fängt an zu bröckeln. Insgesamt wird Noah sehr kühl und distanziert dargestellt. Man kann kaum Sympathie für ihn entwickeln. Auch weil er in dieser Distanz zusätzlich sehr wenige Szenen erhält. Man fragt sich ständig, wo er eigentlich ist ...

Als Leser/in übernimmt man eine ähnlich beobachtende Haltung.
Über die Seiten hinweg erscheint Jana als Mitläuferin, die sich, wenn andere etwas entscheiden, gar nicht kümmert, bzw. nicht mit einer eigenen Meinung ihren Standpunkt vertritt sondern vieles für gegeben hinnimmt und sich still anschließt. Ich war in vielen Situationen überrascht, wie seltsam Jana reagiert und Geschehnisse über sich ergehen lässt. Sie stellt sich zwar innerlich Fragen, die sie aber unbeantwortet und unausgesprochen in sich trägt. Auch als sie ihre Freundin Karo neben der AfD auftreten sieht...

Das Buch ist mit 170 Seiten eher dünn, trotzdem erhält man einen Einblick in die Tradwife-Szene, was sicher noch über weitere Seiten besser ausgearbeitet hätte werden können, um wichtige Punkte zu intensiveren.
Aber vielleicht möchte das Buch auch Raum lassen für eigene Gedanken, und Augen öffnen um zu sehen, was es neben der Emanzipation der Frau für Rückschritte und Werteverluste gibt...
Das Ende ist skurril und offen für eigene Gedanke... Und fühlt sich an als beginnt eine neue Geschichte...

Die Geschichte selbst ist kurzweilig und liest sich gut fließend.
Das Cover passt hervorragend zum Titel.

Bewertung vom 23.10.2025
Noah, Trevor

Ins hohe Gras


sehr gut

Vorstellungskraft und Konfliktlöser

Es beginnt ja schon mit einer tollen Widmung!
Denn die Vorstellungskraft ist ein wichtiges Detail im Strudel der Regeln, der Menschen, des Chaos in der Welt. Eine Flucht ermöglicht einen Ort des inneren Friedens, den jeder immer und überall erreichen kann, wenn er seine Fantasie einsetzt.
Der Junge und sein Teddybär fliehen vor den Regeln Zuhause eines Morgens ins hohe Gras. Spannend dabei ist die Begegnung mit einem Zwerg am Tor, das der Junge nicht zu öffnen vermag, weil er in die falsche Richtung zieht und er beschimpft das Tor als stur! Doch der Zwerg hat eine andere Sicht darauf und meint, vielleicht seit der Junge der Sturkopf!
Interessanter Punkt zum Nachdenken, um die Sichtweise zu ändern.
Desweiteren regt der Zwerg zu Gesprächen mit der Mutter an, doch das vesteht der Junge zu dem Zeitpunkt noch nicht. Er möchte einfach nur weg von den Regeln, in denen er sich eingesperrt fühlt.
In diesem Buch geht es um Entscheidungen treffen, um Konflikte lösen, um Miteinander umgehen, um gemeinsam sein. Und es geht um Zuhause!
Nachgeben kann neue Welten öffnen und läßt einen Dinge tun, die man nicht wollte, die aber auch glücklich machen können…
In meinen Augen ist es eher ein Kinderbuch. Für Erwachsene findet man nette Besinnungssätze, ein kleines Wachrütteln, um bei Konflikten doch mal anders zu reagieren.
Die Zeichnungen sind sehr lebendig und begleiten die Geschichte bunt mit Raum für eigene Vorstellung.
Ein schönes Büchlein, hauptsächlich für Kinder und Jungendliche. Aber auch Erwachsene erreicht das Buch.

Bewertung vom 23.10.2025
Carlisle, Savannah

Die kleine Inselbibliothek (eBook, ePUB)


gut

Viel Bücherfeeling in vorhersehbarer Story

Lucy, Besitzerin der alteingesessenen Inselbibliothek, die zusätzlich ein Büchertausch-Häuschen betreibt, ist außerdem im Stadtrat eine Stimme, die sich gegen Neubauplanungen im Hafenviertel ihrer Heimatinsel für die Geschäfte und Inselbewohner einsetzt.
Kurz vor der nächsten Stadtratssitzung trifft sie auf Logan, der auf die Insel geholt wurde, um profitorientierte Baumaßnahmen in die Wege zu leiten.
Der Zusammenstoß mit Logan war ein Zufall, den Lucy im Nachhinein lieber ungeschehen gemacht hätte...
Oder doch nicht?

In ihrer Bücherei tankt sie neue Kraft in ihrer bezaubernden Tauschbar, wo Leser und Leserinnen kleine Botschaften in den ausgeliehenen Büchern hinterlassen. Eines Tages findet Lucy darin eine Botschaft, die sich im weiteren Verlauf wie ein blind Date für sie entwickelt.
Wer mag der Unbekannte sein, der ihr immer so interessante Empfehlungen und nette Worte hinterlässt?

Damit ist die Geschichte im groben auch schon erzählt und entwickelt sich relativ vorhersehbar, wie es bei diesen Cosy-Romanen üblich ist.
Es trifft nicht ganz meinen Geschmack, da ich selten triviale, austauschbare Geschichten lese, die es zuhauf gibt. Mich hat das Cover und die Idee der Botschaften im Büchertausch animiert, dieses Buch zu lesen. Ein herbstlicher Sonntag mit Kaffee und Kuchen und einer kuscheligen Decke hat das Sommerfeeling der Inselbibliothek aufkeimen lassen.
Und ja, warum nicht?
Es ist einfach ein weiterer Roman unter vielen dieser Art, der sicher seine Leserinnen findet.

Bewertung vom 13.10.2025
Howard, Jules

MEGA


ausgezeichnet

Mega - ein perfekter Titel

Schon als ich das Buch ausgepackt habe, war ich überrascht, was für ein großes, hochwertiges Buch ich da in den Händen halte! Passt sehr gut zu mega!

Auf den ersten Seiten bekommt man eine Einführung in den Beginn der Lebensentstehung.
Getrennt nach Spezies, wie Säugetiere, Vögel, Fische usw. bekommt man dann das jeweils ausgestorbene „Ur-Tier“ vorgestellt, das auf den nächsten Seiten abgelöst wird von den sich daraus entwickelten, heute lebenden, großen Tieren. Die Aufteilung der einzelnen Tiere ist klar und sehr gut strukturiert. Das Porträt der heute lebenden Tieren im Vergleich mit den ausgestorbenen Riesen ist steckbriefartig aufgebaut und liefert außerdem wertvolle Informationen, die aber überschaubar und nicht überfordernd für Kinder bleiben.
Auf zwei weiteren Seiten werden die „Funktionen“ der heute lebenden Tier-Riesen lehrreich und leicht verständlich erklärt. So erfährt man welchen Einfluss die Tiere auf die Natur und andere Lebewesen haben und wie wichtig diese Symbiose für ein natürliches Gleichgewicht ist, z.B. der Elefant als Landschaftsgärtner oder die domestizierten Paarhufer, die uns Wolle, Fleisch und Milch schenken.
Die auf den Lebensraum abgestimmten Illustrationen lassen die Tiere sehr eindrucksvoll wirken. Die Zeichnungen sind allesamt mit freundlichem Blick dargestellt, sodaß keine Ängste bei kleineren Kindern geschürt werden.

Am Ende des Buches wird auf das Artensterben aufmerksam gemacht und um diesem nicht hilflos gegenüber zu stehen, werden gleichsam Mitmach-Aktionen vorgestellt, bei dem jede/r Einzelne aktiv werden kann. So werden die jungen Leser/innen zusätzlich sensibilisiert, auf die Umwelt zu achten. Ich denke, damit kann man nicht früh genug beginnen!

MEGA ist ein Buch zum Interesse wecken für die Themen Tiere, ihre Entstehung, Natur, Umwelt und die Symbiose aller.
Es erklärt mit geschickt verständlichen Worten die Entwicklungsgeschichte, ohne die wir Menschen nicht existieren würden.

Ab 7 Jahre ist sicherlich ein gut gewähltes Alter, aber auch als Erwachsene gab es bei uns noch Aha-Momente und wir haben gern mit darin geblättert und gelesen!