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rosetheline

Bewertungen

Insgesamt 78 Bewertungen
Bewertung vom 27.07.2025
Sußebach, Henning

Anna oder: Was von einem Leben bleibt


ausgezeichnet

Unsere Vorfahren sind interessanter als wir denken

Henning Sussebach ist einigen als Redakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT bekannt und hat nun ein Buch über seine Urgroßmutter Anna Kalthoff geschrieben.

Anna, geboren im Jahr 1866 in Horn, im Sauerland, wuchs in einer eher armen als reichen Familie auf. Geboren als vierte Tochter, nachdem die Mutter zuvor einen Sohn gebar, der kurze Zeit später starb, war die Enttäuschung umso größer. Und nachdem Annas Vater starb, als sie gerade einmal 12 Jahre alt war, musste ihre Mutter Wege finden, die Töchter "abzusichern". Annas Schwestern heirateten, doch Anna kam auf ein Internat, auf dem sie zur Lehrerin ausgebildet werden sollte. So landete sie nach ihrer Ausbildung letztendlich in Cobbenrode, wo ihre eigentliche Lebensgeschichte spielte. Zwanzig Jahre alt, alleine und dazu noch im damals herrschenden Lehrerinnenzölibat. Ein hartes Urteil.
Und doch kamen Kinder, Enkel und Urenkel. Und einer dieser Urenkel hat diese Lebensgeschichte aufgeschrieben und nimmt uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit.

Wüsste man zu Beginn des Buches, mit welch geringer Anzahl an Dokumenten und Erbstücken Sussebach arbeiten musste, würde man sich wundern, wie trotzdem ein ganzes Buch zustande kommen konnte.
Allerdings ist dies ein wichtiger Schlüsselpunkt, der der ganzen Geschichte ihren Reiz gibt. Tiefgreifende Recherche, geschichtliche Einordnung, Empathie, (sinnhafte) Vermutungen. Mit diesen Werkzeugen hat Sussebach eine Geschichte geschaffen, eine Art literarische Biografie, die nicht einfach nur stumpf mit Fakten befüllt ist, sondern sich tief mit einem Menschen auseinandersetzt, den man nie kennengelernt hat und der zu einer Zeit lebte, die einem historischen Film gleicht.

Es ist ein Werk auf das man sich einlassen muss, aber auch akzeptieren muss, dass man womöglich trotzdem Fragen haben wird. Eine tragische und interessante Geschichte mit feministischen Zügen, die vom Autor inhaltlich und sprachlich grandios geschrieben wurde.

Ich kann wärmstens empfehlen das Buch zu lesen oder auf eine der Lesungen zu gehen, da beide meiner Meinung nach fantastisch waren.

Bewertung vom 27.07.2025
Rosa, Maya

Moscow Mule


sehr gut

Karina und Tonya sind beste Freundinnen, die zusammen an der Moskauer Universität Politikjournalismus studieren. Während Tonya in einem Studentenwohnheim lebt, wohnt Karina bei ihrer Großmutter, in einer Wohnung, die gut zwei Stunden von Moskau entfernt ist. Und das, obwohl ihre Mutter in einer Wohnung in Moskau lebt. Die beiden Freundinnen schlagen sich zusammen die Nächte um die Ohren und teilen auch sonst fast alles miteinander - Käsebrötchen und Grüntee, aber auch Männer. Ein scheinbar normales Student*innenleben zwischen studieren und das Leben genießen.
Doch eines Tages wird eine Politikjournalistin mit mehreren Schüssen in ihrer Wohnung getötet, nachdem sie zuvor nur knapp einer Vergiftung davongekommen war. Karina und Tonya beschließen beide, dass sie mit ihrem Studium in Russland keine Perspektive haben und suchen daraufhin nach Möglichkeiten aus ihrem korrupten Heimatland zu fliehen.

Maya Rosa hat mit ihrem Debütroman ein Werk geschaffen, das einen guten, aber auch erschreckenden Blick auf das Leben in Moskau (aber auch Russland im Allgemeinen) gewährt. Themen wie Korruption, Politik, Geschlechterrollen und Armut/Reichtum, aber auch schwierige Familienverhältnisse spielen hierbei eine wichtige Rolle. Vor allem Karinas Beziehung zu ihrer Mutter ist toxisch und erklärt sehr gut, warum diese (unfreiwillig) bei ihrer Großmutter wohnt. Aber auch die Freundschaft von Tonya und Karina ist zu Anfang ein wichtiges Element in der Geschichte, auch, wenn diese immer mehr verblasst.









Lebensrealität Russland

Der Schreibstil von Maya Rosa hat mir gut gefallen und ich konnte das Buch flüssig lesen. Thematisch gesehen war es für mich auf jeden Fall eine interessante Geschichte. Leider kamen einige Themen trotzdem ein bisschen zu kurz. Ich hätte gerne über Karinas Reise nach Berlin und Tonyas Perspektive in der Geschichte gelesen. Generell hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht.

Dennoch war es für mich ein Buch, dass ich sehr gerne gelesen habe und dessen Höhen die Tiefen überwiegen. Eine Empfehlung für alle die gerne mehr zu den oben genannten Themen lesen möchten.

Bewertung vom 27.07.2025
Shattuck, Ben

Die Geschichte des Klangs


sehr gut

Viele Fragen

"Die Geschichte des Klangs" von Ben Shattuck erzählt die Liebesgeschichte zwischen Lionel und David, die sich in einer Zeit ineinander verlieben, in der dies unmöglich scheint. Beide verbindet eine Liebe zur Musik, die bei Lionel sogar als Synästhesie ausgeprägt ist.

Nachdem die beiden einen Sommer Musik mit einem Phonographen aufnehmen, zerbricht der Kontakt der beiden und Lionel erfährt erst später, was mit David passiert ist. Im zweiten Teil der Geschichte sieht eine Frau ein Interview mit Lionel und entdeckt daraufhin Tage später im neuen Haus, in das sie und ihr Mann einziehen werden, die Walzen mit der Musik der beiden. Sie versucht Kontakt mit der Vorbesitzerin aufzunehmen, um mehr darüber zu erfahren.

Die Leseprobe hatte mir damals sehr gut gefallen. Shattuck hat einen angenehmen Schreibstil und auch die Geschichte hat durchaus viel Potenzial. Mir hat allerdings eine gewisse Tiefe gefehlt und ich hätte gerne viel viel mehr über Lionel und David erfahren.
Die englische Originalversion ist viel länger und die Geschichten dort sollen auch verwoben sein. Warum das nicht ins Deutsche übertragen wurde, ist mir ein Rätsel. Da es allerdings einen Film zum Buch geben wird, bin ich sehr gespannt, wie dieser sein wird.

Alles in Allem ist es eine schöne, aber zu kurzweilige Geschichte (in der deutschen Version) und daher werde ich mir überlegen sie vielleicht noch im Englischen zu lesen. Deshalb vergebe ich 3.75 Sterne.

Bewertung vom 06.07.2025
Tunnicliffe, Hannah

Detektiv Stanley und das Geheimnis im Museum


ausgezeichnet

Ganz besondere Detektivgeschichte

"Detektiv Stanley und das Geheimnis im Museum" geschrieben von Hannah Tunnicliffe und illustriert von Erica Harrison ist eine ganz besondere Detektivgeschichte für Kinder ab sechs Jahren.

In dieser Geschichte folgen wir dem gerade erst pensionierten Detektiv Stanley, der sich zum ersten Mal in seinem Leben endlich mal nicht mit Kriminalfällen beschäftigen, sondern einfach nur noch Puzzles lösen möchte. Doch eines Morgens bekommt er Post der Museumsleiterin der Stadt und soll einen Fall lösen - denn es soll einen Einbruch gegeben haben! Und wie könnte so ein Meisterdetektiv da schon nein zu sagen?
Doch schnell entwickelt sich die Geschichte anders, als gedacht und Detektiv Stanley selbst landet im Knast. Wie konnte das passieren? Was ist wirklich im Museum passiert und kann Detektiv Stanley den Fall dennoch lösen?

Tunnicliffe hat ein wirklich großartiges Buch geschaffen, dass neben dieser tollen Geschichte, viele kleine Kniffe und Humor mit sich bringt. Angelehnt an Sherlock Holmes (so kleidet sich Detektiv Stanley auch), spielt die Geschichte in der fiktiven Stadt Narlybone, die im realen Leben besser bekannt als Stadtteil Marylebone in London ist, wo man heute auch das Sherlock Holmes Museum findet.
Der Fall um den Diebstahl im Museum dreht sich rund um Zieg Mondrian, den es als Piet Mondrian auch im echten Leben gab und dessen Kunstwerke noch heute weltbekannt sind. Und so lehnt sich auch die ganze Farbgestaltung stark an den Hauptfarben (Titanweiß, Knochenschwarz und Kadmiumrot) Mondrians an.
Doch nicht nur die Farbgestaltung an sich ist wirklich toll und einzigartig, sondern auch die wundervollen Illustrationen von Harrison, die nur so vor Liebe zum Detail strotzen. Auch die Entscheidung die Charaktere als Tiere zu illustrieren, gibt dem Ganzen einen altersgerechten und dennoch nicht zu kindlichen Charme.

Meiner Meinung nach ist es ein wirkliches wundervolles Buch in jeder Hinsicht und eins, dass man definitiv immer wieder lesen wird. Ich kann es nur empfehlen.

Bewertung vom 06.07.2025
Neudert, Cee

tiptoi® Bildergeschichten über den Umgang mit Gefühlen - Amélie Amie und die Sache mit der Vielfalt


ausgezeichnet

Schöne Feriengeschichte voller Diversität

"Amélie Amie und die Sache mit der Vielfalt - Bildergeschichten über den Umgang mit Gefühlen" ist ein tiptoi Buch aus dem Ravensburger Verlag von Cee Neudert.

In dieser Geschichte folgen wir den beiden Freund*innen Amélie und Lucky, die froh sind, dass sie endlich Ferien haben. In ihre Nachbarschaft ist vor kurzer Zeit Ben gezogen, mit dem sie sich anfreunden.
In mehreren Kapiteln erzählt Neudert wie die Kinder zusammen spielen, ihre Hauswand bunt streichen, ein Baumhaus bauen und zu guter Letzt ein kleines Fest mit allen Nachbar*innen feiern. Es ist ein unvergesslicher Sommer, den die Kinder verbringen.
Dabei spielen Themen wie Diversität, Vielfalt und Akzeptanz eine große Rolle, denn sowohl die Lebensrealitäten der Hauptcharaktere sind divers (Ben hat z.B. eine Gehbehinderung und zwei Mütter; Amélie ist eine Person of Colour), als auch die der Nachbarschaft (verschiedene Kulturen und Religionen sowie Familienmodelle).
Außerdem ist das Buch liebevoll gestaltet und illustriert und durch die interaktiven Hörsequenzen ein allumfassendes Lese- sowie Hörerlebnis.

Ein ganz tolles und wichtiges Buch und daher definitiv empfehlenswert.

Bewertung vom 06.07.2025
Peters, Amanda

Beeren pflücken


sehr gut

Familiengeschichte in Nordamerika

Sommer 1962. Eine Mi'kmaq-Familie, ursprünglich aus Nova Scotia, Kanada, fährt nach Maine, USA, um dort auf einer Plantage den Sommer über Blaubeeren zu pflücken. Neben den Eltern, sind ihre fünf Kinder mit dabei. Eines Tages verschwindet das jüngste Kind, die vierjährige Ruthie und wird nie wieder gesehen.

Auch in Maine, wächst Norma überbehütet in einer gutbürgerlichen, weißen Familie auf. Schon seit jungen Jahren wird sie geplagt von (Alb-)träumen, in denen unter anderem auch eine Freundin namens Ruthie vorkommt.
Was haben diese Träume zu bedeuten? Und sind es vielleicht gar keine Träume?

Schon zu Beginn erfährt man als Leser*in, wie die Buch enden wird, was den Fluss der Geschichte allerdings nicht stört. Über die vielen Seiten sieht man im Wechsel Joes (Ruthies Bruder) und Normas Heranwachsen über mehrere Jahrzehnte. Themen wie Herkunft, Identität, Rassismus, Trauma, Verlust und Hoffnung spielen dabei eine wichtige Rolle. Obwohl diese Themen eine starke Traglast inne haben, wurden sie meiner Meinung nach leider nicht ausreichend genug behandelt. Ich hätte mir vor allem in Bezug auf Rassismus, Identität und Trauma mehr Tiefgang gewünscht.
Einige Handlungen der Charaktere waren für mich außerdem zu klischeehaft und in ihrer Gänze nicht ganz glaubwürdig.
Der Schreibstil von Amanda Peters hat mir allerdings sehr gut gefallen. Er war leicht leserlich und atmosphärisch.

Trotz einiger Kritikpunkte, ist es ein gutes Debüt, das ich gerne gelesen habe. Daher vergebe ich 3,75 Punkte.

Bewertung vom 23.06.2025
Reilly, Rebecca K

Greta & Valdin


gut

Gutes Debüt, aber kein Highlight

Mit "Greta und Valdin" hat Rebecca K Reilly ein großes Debüt geschaffen, das, vor allem in ihrem Heimatland Neuseeland, viel Popularität empfangen hat.

Im Vordergrund der Geschichte stehen Greta und Valdin, ein Geschwisterpaar in seinen Mitte/Ende 20ern, das sich neben typischen Themen junger Erwachsener, wie der Liebe, Beruf und Lebensgestaltung, auch mit Themen wie ihrer māorisch-russisch-katalanischen Identität auseinandersetzt.
Die Familie der beiden wirkt auf den ersten Blick etwas chaotisch, aber dennoch liebenswürdig. Greta ist unglücklich in ihre Arbeitskollegin verliebt, die sie irgendwie nur auszunutzen scheint. Doch eines Tages trifft Greta Ell in dessen Gegenwart sie sich gesehen und geliebt fühlt. Valdin hingegen trauert seinem Ex Xabi hinterher, der außerdem der Bruder des Mannes seines Onkels ist. Dieser lebt allerdings mittlerweile in Argentinien. Doch Valdin fliegt eines Tages beruflich nach dorthin und die beiden treffen sich.

Beim Lesen merkt man, dass die Geschichte trotz der Dinge, die passieren, eher charakterbasiert ist. Die Charaktere an sich sind sowohl durch ihre Herkunft als auch durch ihre Sexualität sehr divers.
Aber auch innerhalb des Buches werden unter anderem Einschübe verschiedener Sprachen mit reingebracht (Māorisch, Russisch, Deutsch, Rumänisch, Spanisch, Catalan).

Vom Klappentext fand ich das Buch sehr interessant. Und ich kann definitiv sagen, dass dieses Buch ein bisschen anders ist. Allerdings fand meine Begeisterung eher in Wellen statt. Es gab Passagen, die ich wirklich gut/interessant fand und dann wieder welche, die eher eigenartig, zusammenhangslos und langweilig waren. Vor allem das letzte Drittel beinhaltete Handlungsstränge, die mir nicht genug ausgearbeitet waren.

Ich würde es dennoch jedem empfehlen, der ein Interesse an Themen wie Migration, Identität, Transkulturalität, LGBTQIA+ und Familie hat.

Bewertung vom 17.06.2025
Montell, Amanda

Das Zeitalter des magischen Zerdenkens. Notizen zur modernen Irrationalität


gut

Mehr Memoir als Wissenschaft?

Die Autorin und Linguistin Amanda Montell ist vor einigen Jahren in der Bücherwelt der Sozialen Netzwerke vor allem durch ihr Buch "Cultish - Fanatische Sprache und woran wir sie erkennen" bekannt geworden. Umso mehr ist ihr neues Buch "Das Zeitalter des magischen Zerdenkens - Notizen zur modernen Irrationalität" sehnlichst erwartet worden.

Hierin befasst sie sich mit mit Phänomenen, wie dem "Manifestieren", dem "Halo-Effekt" oder aber auch der "Rezenzillusion" und vielem mehr. Diese sind, laut Montell, vor allem in unserer heutigen Zeit sehr verbreitet.
Neben diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die Montell erläutert, fügt sie allerdings vor allem Anekdoten aus ihrem eigenen Leben und ihren Erfahrungen hinzu.

Prinzipiell kann diese Kombination eine gute Möglichkeit sein, um Dinge zu veranschaulichen und trockene Konzepte greifbarer zu machen. Doch oft verschwamm das Ganze so sehr, dass ich nicht mehr genau wusste, um welches Phänomen es genau ging und wo der roten Faden geblieben ist.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich dem Buch gegenüber etwas zwiespältig bin. Auf der einen Seite war es unterhaltsam und ich konnte auch ein bisschen etwas lernen. Auch der Aspekt des Memoirs war an sich nicht schlecht, aber griff nicht richtig ineinander. Mir fehlte außerdem ein gewisser Tiefgang. Daher vergebe ich 3,5 Sterne.

Bewertung vom 16.06.2025
Gernhäuser, Susanne

Wieso? Weshalb? Warum? Kernreihe (4-7 J.) - Mein ABC der Tiere


ausgezeichnet

Schönes Tierlexikon für zwischendurch

Mit "Mein ABC der Tiere" hat der Ravensburger Verlag mal wieder einen tollen Band der "Wieso? Weshalb? Warum?" Reihe herausgebracht.

Dieser Band ist, wie der Titel schon vermuten lässt, ein Lexikon, in dem pro Buchstabe des Alphabets fünf bis acht Tiere vorgestellt werden (mit Ausnahme von Buchstaben, die nicht mehr Tiere hergeben). Dabei wird zu jedem Tier eine Information genannt. Neben Tieren, die in Europa heimisch sind, wie Biber oder Fröschen, kommen auch exotischere Tiere, wie das Capybara oder Axolotl vor. Regelmäßig gibt es Klappelemente, die die Tiere lebendiger machen.
Jede Seite ist wunderschön illustriert und schafft es durch eine gewisse Struktur trotzdem nicht überladen zu wirken. Außerdem muss ich anmerken, dass die Qualität der einzelnen Seiten und der Klappelemente wirklich hochwertig sind. Auch das beigefügte Poster ist ein tolles Extra.
Daher kann ich das Buch gut weiterempfehlen.

Bewertung vom 16.06.2025
Dave, Raksha

Auf den Spuren unserer Vorfahren


ausgezeichnet

Wundervoll lehrreich

"Auf den Spuren unserer Vorfahren" geschrieben von der Archäologin Raksha Dave und illustriert von Kimberlie Clinthorne-Wong bringt die Geschichte unserer Welt in 50 Funden ans neue Licht.

Eigentlich ein Kinderbuch, ist es auch für Erwachsene ein wirklich interessantes und lehrreiches Bilderbuch, das von Dingen erzählt, von denen die meisten Menschen noch nie etwas gehört haben. Neben eher bekannten Völkern und Gruppen, wie den Wikingern oder den Inuit, werden auch eher unbekannte Vorfahren unserer Welt, wie Schwarze Pharaonen oder Mächte wie Groß-Simbabwe durchleuchtet. Dabei werden zu jedem Kapitel wichtige Funde genannt, die die Geschichte dieser Völker und Gruppen untermauern und wichtige Vorurteile aufdecken. So gab es beispielsweise früher durchaus gleichberechtigte Gesellschaften oder sogar welche in denen Frauen Anführerinnen waren. Ebenso wird häufig erwähnt, wie rassistisch frühere Annahmen über entdeckte Funde und Gebiete kolonialbedingt waren und wie diese mittlerweile entlarvt wurden.
Durch die vielen kleinen Informationshappen schafft es das Buch die wichtigsten Elemente zu nennen, ohne zu überladen zu sein.
Auch die Illustrationen sind wirklich gut gelungen und geben dem Buch eine tolle Lebendigkeit und veranschaulichen die Informationen perfekt.

Alles in Allem ist es ein wundervolles, wirklich lehrreiches und interessantes Buch für Klein und Groß. Ich kann es nur weiterempfehlen!