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rosetheline

Bewertungen

Insgesamt 98 Bewertungen
Bewertung vom 19.10.2025
Noah, Trevor

Ins hohe Gras


sehr gut

Süße Geschichte mit einer Message

Trevor Noah ist mir vor allem durch sein Memoir "Born a Crime" (dt. "Farbenblind") ein Name. Doch auch im US-amerikanischen Fernsehen hat er sich als Comedian und TV Moderator einen Namen gemacht.

Mit "Ins hohe Gras" hat Noah nun eine Geschichte für Erwachsene und Kinder geschrieben.
Hierbei geht es um einen Jungen (Noahs Erfahrungen nachempfunden), der mit seinem Teddy auf eine kleine Reise außerhalb des Hauses geht. Der Junge ist seiner Mutter immer aufmüpfig gegenüber und findet sein Zimmer unordentlich einfach besser als aufgeräumt, obwohl seine Mutter es sich so wünscht. Und generell gibt es viele Punkte, bei denen sie sich streiten. Das bekommt man als Leser*in aber nur durch Erzählungen zwischen dem Jungen und Teddy mit.
Im hohen Gras treffen die beiden auf zwei Schnecken, die zu einem Apfel kriechen wollen. Doch jede der beiden Schnecken sieht einen anderen Weg als den besseren an. Schlussendlich entscheiden sie sich den jeweils anderen Weg auszutesten. Eine der beiden Schnecken kommt zuerst an. Und obwohl der eine Weg schneller und die eine Schnecke recht hatte, hat der anderen Schnecke der längere Weg ebenso gut gefallen. Im Endeffekt kommen beide an ihr Ziel und können zusammen den Apfel genießen. Der Junge begreift, dass wir als Menschen auch mal die Perspektive der anderen verstehen und annehmen sollten und Kompromisse uns auch zu einer Lösung bringen.

Neben der Geschichte finden sich zudem sehr viele Aquarelle im Buch, die sehr passend von Sabina Hahn illustriert worden sind.
Das Buch ist außerdem sehr hochwertig gestaltet worden, sowohl mit Goldelementen auf dem Cover als auch am Buchrücken, der wiederum in Leinen gefasst ist.

Obwohl es sich hierbei nicht direkt um ein Kinderbuch handelt (das betont Noah in der Einleitung), beinhaltet das Buch viele dieser Elemente. Und ich denke auch, dass dieses Buch durchaus auch für Kinder gemacht ist.
Die Geschichte ist leicht verständlich geschrieben und soll mit ihrer Message zum Nachdenken und Handeln anregen.

Alles in Allem ist es ein schönes Buch, dass sehr schön im Regal aussieht und ein schönes Geschenk ist. Umgehauen hat mich die Geschichte trotzdem nicht und es gibt in diesem Bereich bestimmt bessere Bücher. Daher vergebe ich 3,5 Sterne.

Bewertung vom 18.10.2025
Hewitt, Seán

Öffnet sich der Himmel


gut

Die erste große (unerwiderte) Liebe

James, ein fast erwachsener Teenager, lebt mit seinen Eltern und seinem Bruder Eddie in der Thornmere, in der nordenglischen Provinz. Ein eher schüchterner Junge, hat James vor Kurzem sein Coming Out gehabt und wird dadurch zu einem Außenseiter in der Schule. Da seine Eltern nicht wohlhabend sind und sich das Schulessen für James nicht leisten können, verdonnert sein Vater ihn schließlich einen Job als Milchjunge anzunehmen. Auf seinen täglichen Milchrunden lernt er Luke kennen, einen Jungen, der ein Jahr älter ist als er und von seinen getrennten Eltern auf's Land nach Thornmere geschickt wurde. James und Luke bauen eine Freundschaft auf, verbindet sie doch, dass sie beide Außenseiter sind. Doch für James ist Luke viel viel mehr als nur ein Freund.

Seán Hewitt hat einen Roman geschaffen, der mir sprachlich sehr gut gefallen hat. Er ist poetisch, metaphorisch und gefühlvoll.
Die Geschichte ist ein echter Coming-of-Age Roman und hat mich in einigen Punkten auch an "Call Me By Your Name" erinnert (welches ich aber besser fand).
Inhaltlich gab es für mich einige Schwachstellen, die vor allem in nicht ganz ausgefeilten und zu Ende erzählten Handlungen lagen. Daneben blieben Luke und Eddie (James Bruder, der unter "Anfällen" leidet) als Charaktere für mich zu blass.

Alles in Allem ist es für mich ein Roman, der mir zwar gefallen, aber nicht umgehauen hat. Ich empfehle ihn jeder/jedem, die/der Coming-of-Age Romane mag und gerne zum Thema "Liebe als Obsession" liest.

Bewertung vom 18.10.2025
Rytisalo, Minna

Zwischen zwei Leben


schlecht

Leider nichts für mich

Jenni Mäki ist eine Frau mittleren Alters, die sich von ihrem Ehemann Jussi und ihrer unglücklichen Ehe trennt. Als Jenny Hill will sie ein neues Leben anfangen. Doch schnell merkt sie, wie schwer das ist und welche Tücken auflauern, vor allem für eine Frau, die älter wird. Themen wie Selbstfindung, Frausein und Feminismus spielen daher eine wichtige Rolle.
Die Erzählung ist dabei in zwei Ebenen aufgeteilt. Auf der einen Seite begleitet man als Leser*in Jenny, wie sie ihr Leben rückblickend betrachtet und auf der anderen Seite gibt es die Ajattaras, Gestalten der finnischen Mythologie, die im Namen bekannter Märchenfiguren, wie z.B. Rapunzel, Schneewittchen oder Gretel, sprechen und Jennys Leben in gewisser Weise mitkommentieren.

Die Prämisse des Buches hat mir total gut gefallen und somit war ich umso gespannter, was im Roman passieren würde. Leider habe ich jedoch gemerkt, dass mir das Buch nicht zusagt. Hierbei denke ich, dass es an mir selbst liegt und die Geschichte nicht meinem Geschmack entspricht, da die Bewertungen ansonsten ziemlich gut sind.
Ich hatte vor allem Probleme mit den Nebenhandlungen, die mir nur als Mittel zum Zweck schienen und sehr belanglos waren. Auch konnte ich keine Verbindung zur Protagonistin aufbauen. Auch das ständige Wiederholen des vollen Namens (Jenny Hill) in fast jedem Satz, ging mir einfach nur auf die Nerven. Obwohl die Themen des Buches wichtig sind und ich gerne mehr darüber lesen würde, war "Zwischen zwei Leben" leider nicht das richtige Buch für mich.

Bewertung vom 14.10.2025
Pavicsits, Nina

We are Austria


ausgezeichnet

Fantastisches Buch

Mit "We Are Austria - 77 außergewöhnliche Frauen aus Österreich" hat Nina Pavicsits zusammen mit dem Molden Verlag ein wahrhaft fantastisches Buch geschaffen.

Allein optisch fällt das Buch auf: Es ist hochwertig verarbeitet, besitzt einen Farbschnitt mit einigen Namen der erwähnten Frauen im Buch und wundervollen Illustrationen.
Und auch inhaltlich macht das Buch was her. Wie der Titel schon sagt, geht es hier um 77 außergewöhnliche Frauen aus Österreich in den Kategorien Politik und Aktivismus, Wissenschaft, Kunst und Kultur, Literatur und Publizistik, Sport und weiteren Berufen. Neben bekannten Frauen wie Kaiserin Elisabeth, Christina Stürmer oder Lise Meitner, werden hier auch für mich weniger bekannte Frauen erwähnt. Dabei ist jede Seite immer nach dem gleichen Schema aufgebaut: Name, Beruf, Geburtsjahr (eventuell Todesjahr), eine kleine Anekdote oder Besonderheit, eine seitenlange Illustration der Frau sowie weitere Informationen im Fließtext.

Das Buch ist sehr informativ und ein tolles Nachschlagewerk. Außerdem wundervoll designet und illustriert und damit ein richtiger Eyecatcher im Bücherregal. Ein tolles Buch für einen selbst oder als Geschenk. Eine volle Empfehlung!

Bewertung vom 14.10.2025
Mustard, Jenny

Beste Zeiten


sehr gut

Coming of Age in Stockholm

Jenny Mustard war mir schon vorher durch ihren gleichnamigen YouTube Kanal bekannt und obwohl ich ihren ersten Roman "Okaye Tage" nicht gelesen habe,, sprach mich die Thematik von "Beste Zeiten" an.

Hier geht es um Sickan, eigentlich Siv, die aus einem kleinen Dorf in Skåne, in Südschweden, zum Studieren nach Stockholm zieht. Weg aus der Provinz, versucht sie sich hier neu zu erfinden, Freundschaften zu knüpfen und vor allem alles Alte zurückzulassen.

Man könnte meinen, dass es sich um einen seichten Coming of Age Roman handelt und zu einem gewissen Punkt stimmt das auch. Doch anders als erwartet, schwingen in dem Buch auch schwierige Themen mit rein. Sickan hat als Jugendliche Mobbingerfahrung gesammelt, darüber hinaus auch sexuellen Missbrauch und hat außerdem ein schwieriges Verhältnis zu ihren Eltern, die viel mehr an ihrem eigenen Leben interessiert zu sein scheinen, als an Sickans. Obwohl ihre Eltern promovierte Wissenschaftler*innen sind, sind sie nicht wohlhabend und so ist Sickan später auch auf die Hilfe ihrer Großmutter angewiesen, um studieren zu können.

In Stockholm fängt Sickan an ein typisches Student*innenleben zu führen und lernt neue Freund*innen kennen. Bei Hanna zieht sie letztendlich auch ein und die beiden führen ein WG Leben, das nicht ganz auf Augenhöhe stattfindet. Und auch die Liebesbeziehung, die sie zu Abbe aufbaut, kommt mit Hindernissen. Und so muss Sickan lernen Grenzen zu setzen, ihre Muster zu hinterfragen und vor allem auch ihre Vergangenheit aufzuarbeiten.

Mir hat "Beste Zeiten" gut gefallen. Neben den leichteren Themen, gab es auch schwere Themen und ich denke es ist hier auch wichtig sich die Triggerwarnungen anzuschauen. Mir haben die Beschreibungen rund um Schweden mit ihren kulturellen Eigenheiten gefallen und ich habe mich sofort nach Stockholm versetzt gefühlt. Alles in Allem ein gutes Buch, das zwar nicht herausragend war, ich aber gerne gelesen habe. Daher vergebe ich 3,75 Sterne.

Bewertung vom 14.10.2025
Dröscher, Daniela

Junge Frau mit Katze


weniger gut

Junge Frau mit sehr vielen Leiden

Im Jahr 2022 erschien Daniela Dröschers Roman "Lügen über meine Mutter". Ein autofiktionales Werk, das es sogar auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft hat und mich definitiv begeistert hat. Umso erfreuter war ich zu hören, dass Dröscher nun, drei Jahre später, mit "Junge Frau mit Katze" eine Art Fortsetzung veröffentlicht hat.

Ging es in "Lügen über meine Mutter", wie der Titel schon sagt, vor allem um die Mutter der Protagonistin Ela, geht es in "Junge Frau mit Katze" um Ela selbst. Sie ist gerade dabei zu promovieren und ist einem immensen Druck ausgesetzt, da sie in ihrem Tätigkeitsfeld ohne ein "summa cum laude" geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat. Doch neben diesem Problem, geht es vor allem auch um die schwierige Beziehung zu ihrer Mutter und vor allem um die vielen Krankheiten, die Ela entwickelt.

Leider gefiel mir "Junge Frau mit Katze" nicht annähernd so gut wie "Lügen über meine Mutter". Obwohl Themen wie Leistungsdruck, schwierige Mutter-Tochter-Beziehung und undiagnostizierte Krankheiten im zweiten Roman wichtig sind, konnten sie mich nicht ganz abholen. Vor allem das Thema über die Krankheiten wurde mir irgendwann zu viel und nervte mich. Generell empfand ich das Buch an vielen Ecken als eine Art Schwall von Jammerei.

Ich kann das Buch nur eingeschränkt empfehlen, denke aber, dass andere Personen positiver auf die Themen reagieren würden und es somit vor allem an mir selber liegt. An Dröschers Art und Weise zu schreiben habe ich dennoch nichts zu bemängeln und kann mir somit vorstellen ein weiteres Werk von ihr zu lesen. Daher vergebe ich 2,5 Sterne.

Bewertung vom 06.10.2025
Suzuki, Larissa

Das Internet


ausgezeichnet

Super informativ

Das Internet. Etwas, das die meisten Menschen täglich nutzen und mittlerweile unhinterfragt zum Alltag geworden ist. In "Das Internet - Wie funktioniert das?" befasst sich Larissa Suzuki ausgiebig mit dem Thema Internet und das auf eine Weise, die gut verständlich für groß und alt ist.
Dabei taucht die Autorin zunächst in die Anfänge der Kommunikation, die den ersten Morsezeichen oder dem Telefon. Nach und nach erfährt man etwas über die ersten Computer, die es gab und wie diese sich über die vielen Jahre verändert und verbessert haben. Wie ist das Internet entstanden? Wofür nutzen wir es? Wie werden Daten übermittelt? Wie setzt man Hyperlinks ein? Alle Fragen, die man sich so stellen kann, werden in diesem Buch beantwortet. Dabei sind die schönen und lehrreichen Illustrationen von Harriet Russel weitaus mehr als das i-Tüpfelchen und geben dem Buch Lebendigkeit.
Es ist ein wirklich tolles und super informatives Buch, das ich jedem empfehlen kann.

Bewertung vom 06.10.2025
Easton, Grace

Das Haus mit der kleinen roten Tür


ausgezeichnet

Wie süß und schön kann ein Buch sein?!

In diesem wundervollen Buch von Grace Easton, das die Autorin auch selbst illustriert hat, geht es um Olivia, die allein in einem Haus mit einer kleinen roten Tür lebt. Und um Maus, die unweit des Hauses im Stamm eines Baumes wohnt. Eines Tages stürzt der Baum durch die hohen Schneemassen um und Maus verliert sein zu Hause. Olivia beschließt daraufhin ein neues zuhause für Maus zu finden. Vielleicht eine Teekanne? Oder ein Schuh? Ein Camembert? Alles scheint ungeeignet. Doch dann bastelt Olivia in einem Blumentopf ein kleines neues zuhause für Maus. Das Problem scheint gelöst, doch nachts kann Olivia nicht schlafen. Irgendetwas fehlt ihr. Und auch Maus schafft es nicht zu schlafen. Daraufhin beschließt Maus Olivia zu fragen, ob sie vielleicht eine Nacht bei Olivia schlafen dürfte. Wie das Ende ausgeht, kann sich nun jeder selbst denken.

Die Geschichte des Buches ist wirklich süß, wenn auch etwas vorhersehbar. Aber ich denke, dass man so etwas bei Kinderbüchern erwarten darf. Freundschaft, Nächstenliebe und Zusammenhalt stehen hier im Fokus. Das Buch begeistert sehr durch seine wirklich überaus liebevollen und wunderschönen Illustrationen. Außerdem gibt es viele kleine Klappelemente, die zum Entdecken einladen. Dabei muss man jedoch ein bisschen vorsichtig sein, da die Seiten und Klappelemente des Buches dünner sind als bei bekannten anderen Büchern.

Zusammenfassend kann ich dieses wunderschöne Kinderbuch nur empfehlen.

Bewertung vom 06.10.2025
Engler, Leon

Botanik des Wahnsinns


weniger gut

Gute Prämisse, mangelnde Ausführung

In Leon Englers "Botanik des Wahnsinns" geht es um den namenlosen Protagonisten, den Erzähler, der tief in seine Familiengeschichte, in die psychischen Krankheiten, an denen gefühlt alle seine Familienmitglieder erkrankt sind, eintaucht. Dabei blickt er auch auf seine eigene Geschichte zurück und fragt sich immer mehr, ob auch er davon betroffen ist oder sein wird. Und im Endeffekt in einer Psychiatrie landet - als Psychologe.

Die Prämisse des (autofiktionalen?) Romans hat mir sehr gut gefallen. Allein schon das Cover das Buches ist eine Aussage für sich. Engler schreibt teils sehr fragmentarisch und stakkatohaft, was den Lesefluss für manchmal beeinträchtigt hat. Die Geschichte wird auf der einen Seite fast schon sachlich erzählt, auf der anderen Seite scheinen aber manchmal auch komische Momente durch, die lustig sein sollen. Einen guten Zugang zu den Figuren konnte ich leider auch nicht finden. Interessant waren die Beschreibungen zu den psychischen Erkrankungen und dem Thema des Vererbens von psychischen Erkrankungen und Traumata.

Zusammenfassend war es leider kein Highlight für mich. Ich hätte definitiv mehr erwartet und leider wird es mir auch nicht so sehr in Erinnerung bleiben. Trotzdem bereue ich es nicht, das Buch gelesen zu haben. Daher vergebe ich 2,5 Sterne.

Bewertung vom 06.10.2025
Kuhn, Yuko

Onigiri


gut

Zwischen zwei Kulturen

In Yuko Kuhns autofiktionalem Roman "Onigiri" geht es um Aki, die nach dem Tod ihrer Großmutter beschließt mit ihrer Mutter Keiko nochmal nach Japan zu ihrer Familie zu reisen. Doch birgt diese Reise Gefahren mit sich, da Keiko mittlerweile dement ist. Anders als erwartet erscheint dieser Trip in Keiko wieder lebendig zu machen und sie beginnt wieder zu sprechen.
So erfährt man fragmentarisch Kapitel für Kapitel etwas über die Familiengeschichte, über die Verbindung des Essens und der Erinnerungen.

Kuhn schafft es die Lesenden in die Kultur Japans eintauchen zu lassen und in diesem Hinblick auch welche Freuden und Hürden ein Mensch durchlebt, der seine Heimat für die Liebe zurücklässt. Liebevoll fand ich die Einteilung der Kapitel in verschiedene Gerichte und einer kurzen Erklärung zu ihnen. Der fragmentarische Erzählstil war anfangs etwas anstrengend, aber ich konnte mich einigermaßen daran gewöhnen.

Alles in Allem hat mir das Buch ganz gut für zwischendurch gefallen. Für Menschen, die gerne autofiktionale Romane lesen und/oder sich für die Kultur Japans interessieren kann ich es empfehlen.