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Insgesamt 382 Bewertungen
Bewertung vom 05.07.2025
Parker, Martina

Miss Vergnügen (eBook, PDF)


ausgezeichnet

Britin lost in Vienna

Miss Brooks aus England, strandet im Sommerhaus ihres netten Schwagers Bertie am Rande Wiens. Ihre Ehesorgen häkelt sie sich krampfhaft mit Sorgenpüppchen von der Seele und freut sich ungemein, als ihr Bertie zur Ablenkung einen Visagistinnen-Job für die angesagte Kosmetikfirma Très Loué verschafft, für die er arbeitet. Doch ein gnadenloser Mörder scheint die Firma im Focus zu haben, denn Berties Chef verschwindet bei einem Event nahezu spurlos! Als Bertie dann bei Verleihung der Parfüm-Oscars die Bühne betritt, passiert ein unerwartetes Attentat und Miss Brooks befindet sich inmitten des Tohuwabohu. Um Aufklärung bemüht, beginnt sie mit ihren neuen Kollegen und Freundinnen mit eigenen Ermittlungen.

„Miss Vergnügen“, welch amüsanter doppeldeutiger Titel dachte ich sogleich. Doch noch überzeugender fand ich das unheimlich genial gestaltete Cover, das mich dazu verführt hat, dieses Buch zu lesen! Die österreichische Autorin Martina Parker hat mich auch nicht enttäuscht, wie erwartet spart sie nicht an gepflegten Wortwitz, liebenswerten britischen Unterstatement und natürlich dem berühmten Wiener Schmäh, um den Inhalt zu einer unterhaltsamen Angelegenheit zu machen.
Ihre Charaktere sind allesamt ganz wunderbar erdacht und beschrieben, es macht eine Freude dafür, das Kopfkino anzuschalten. Für die guten Beschreibungen, helfen sicherlich ihre Erfahrungen als Journalistin der Parfüm- und Modebranche, die trotz überaus bitterbösen Übertreibungen, ihre Geschichte äußerst authentisch erscheinen lässt.
Als Serienfigur kann man sich Miss Brooks jedenfalls sehr gut vorstellen und man darf gespannt sein mit welchen kriminellen Fallstricken sie in Zukunft häkeln wird.

Mein Fazit:
Ein herrlicher Lesespaß mit spannungsvollen kriminellen Momenten, aber auch ganz vielen unterhaltsamen Episoden, die für eine gelungene humorvolle Unterhaltung sorgen. Gerne mehr davon!

Bewertung vom 23.06.2025
Walter, Uso;Schmidt, Lucia

Endlich schwindelfrei


ausgezeichnet

Dem Schwindel auf die Spur kommen

Das Fachbuch “Endlich schwindelfrei” von Dr. med. Uso Walter und Dr. med. Lucia Schmidt beschäftigt sich ausführlich und intensiv mit dem Thema Schwindel, dessen Ursachen und Diagnosen. Ein wirklich hilfreiches Werk, für Menschen wie mich, die schon mehrfach mit Schwindelattacken zu kämpfen hatten, konnte mich des Öfteren im Text wiederfinden. Ob bei der Odyssee nach dem richtigen Facharzt für die richtige Diagnose oder der richtigen Therapie, all das habe ich so erlebt. Damals hätte mir das Buch sehr geholfen, es beschreibt nämlich die verschiedenen Arten, Ursachen und Merkmale der unterschiedlichsten Schwindelformen sehr anschaulich und hilft dabei den entsprechenden Schwindel besser einzuordnen und sich der Probleme bewusst zu werden. Schwindel ist eben nicht gleich Schwindel und die Ursachen sind so vielfältig und verschieden, sodass man sie oft erst auf den zweiten Blick erkennt, oder erst beim zweiten, dritten Facharzt bzw. der zweiten, dritten Therapie. Wichtig ist es vor allem zeitnah dem Schwindel auf die Spur zu kommen, um einem chronischen Verlauf vorzubeugen.
Die Texte sind angenehm verständlich geschrieben, anhand von Fallbeispielen wird das Wichtigste erklärt und ist auch für Nicht-Mediziner nachvollziehbar. Sehr aufschlussreich fand ich die Ausführungen zu unserem Gleichgewichtssinn und all die wichtigen Zusammenhänge mit Hören/Sehen. Tabellen helfen bei eigener Einschätzung und bereiten den Patienten besser auf ein Arztgespräch vor, damit man sich nicht mehr ganz so ratlos und ausgeliefert vorkommt. Auch die Übungen zur Selbsthilfe bei Schwindelbeschwerden fand ich sehr hilfreich und interessant.

Mein Fazit:
Ein Buch mit Aha-Effekt! Hat mir sehr gut gefallen und weitergeholfen. Vor allem hat es mir die Angst vor dem nächsten Schwindelanfall genommen.

Bewertung vom 19.06.2025
Uketsu

HEN NA E - Seltsame Bilder


sehr gut

Gelungenes mörderisches Rätselraten

Der ungewöhnliche Blog eines Mannes Namens Ren Nanashino erregt die Aufmerksamkeit von zwei neugierigen jungen Studenten, die Mitglieder eines Okkult-Clubs und mysteriösen Geschehen auf der Spur sind. Im Blogeintrag geht um ein glückliches junges Paar das ein Kind erwartet. Die Geburt scheint leider tragisch zu verlaufen, die junge Frau verstirbt, hinterlässt ihrem Mann aber rätselhafte Bilder. Besonders der letzte Blogeintrag ist voller Rätsel: “Welches Leid du ertragen musstest, kann ich nicht ermessen. Wie schwer die Schuld wiegt, die du auf dich geladen hast, ist mir nicht klar. Ich kann dir nicht vergeben. Doch ich werde dich immer lieben.” Mit diesen Worten enden die Einträge. Was ist mit dem Autor passiert?
In dem Buch mit dem deutschen Titel “HEN NA E - Seltsame Bilder” geht durchgängig um rätselhafte Bilder und deren Bedeutung für die beteiligten Charaktere. Sogar der Autor Uketsu bleibt dabei ein Mysterium, unter weißer Maske und schwarzen Ganzkörperanzug verbirgt sich angeblich ein bekannter japanischer YouTuber. Dieser Kriminalroman gehört zur neuen Kategorie “Sketch Mystery” bei der sich Text und Bilder zu wichtigen Kriterien vereinen. Die Geschichte findet in verschiedenen Teilabschnitten statt, die anscheinend zunächst einmal nicht viel miteinander zu tun haben und in unterschiedlichen Zeitebenen und Episoden ablaufen. Jedes Kapitel ist daher ein Rätsel für sich. Die Überraschung kommt dann am Ende, indem doch alles zusammen gehört.
Eine wirklich faszinierende Krimierfahrung, die mich gefordert und gut unterhalten hat. Es war nur manchmal ein wenig schwierig, sich all die japanischen Namen zu merken und im Hinterkopf zu behalten. Auch die Bilderrätsel haben mir einiges an Kopfzerbrechen verursacht. Am Ende hat sich dann überraschend alles ineinander gefügt und lückenlos aufgeklärt.
Mein Focus auf das Buch selbst, kam durch sein auffallendes Cover und die aufwendige prächtige Gestaltung, mit Lesebändchen, sowie dem geschwärzten Schnitt. Wirklich eine außergewöhnlich tolle Aufmachung.
Mein Fazit:
Interessant gestalteter Kriminalroman, der sich einmal in einer völlig ungewohnten Art und Weise präsentiert. Überhaupt ist das Buch fesselnd anders und zeigt uns auch einen Einblick in die japanische Kultur.

Bewertung vom 19.06.2025
Kruger, Edward

Stoltz - das Attentat


ausgezeichnet

Spezialeinsatz für eine historische Zusammenkunft

September 1857 im Königreich Württemberg - König Wilhelm I. lädt den Zar Alexander und Napoleon III. nach Stuttgart zu einem Gipfeltreffen ein. Vorbei ist es mit der Ruhe für Polizeipräfekt Wulberer und seine “Spezialeinheit”. Doch der hat eine brillante Idee und rekrutiert auf unsägliche Art und Weise den frisch eingereisten Stoltz für den Schutz der Hochwohlgeborenen. Dem ehemaligen Pinkerton-Detektiv aus New York, der eigentlich unerkannt reisen wollte, scheint sein Ruf vorauszueilen, als er sich seiner ehemaligen Heimat nähert.
Sein Auftrag: Jegliches Attentat soll um jeden Preis vermieden werden, eine große Herausforderung, wie sich bald herausstellt!

Der Held der Geschichte “Stoltz-das Attentat” ist Detektiv Richard Stoltz, den sein erster, recht unfreiwilliger Einsatz in seine alte Heimat Stuttgart führt. Autor Edward Kruger’s Bühne ist dabei das historische Zwei-Kaiser-Treffen im Württembergischen Königreich. Vor diesem Background arrangiert er seine Geschichte und hat sich für seine Protagonisten so einiges an Problemen ausgedacht. Die Gefahr eines Attentats wird bald offensichtlich. Historisch gesehen gab es zwar keines, doch wer weiß das schon;). Die Handlung ist jedenfalls absolut spannend erdacht und hervorragend beschrieben. Besonders gefallen haben mir auch die beteiligten Charaktere, allen voran Aristide, der smarte Freund und Helfer von Stoltz oder auch Wulberer, der vom entspannten Beamten zum Nervenbündel mutiert.
Auf den ersten Blick weist das hübsche schwarz-weiß Cover auf eine historische Geschichte hin, das sich dahinter auch noch so ein abenteuerlicher Kriminalroman verbirgt, hat mich angenehm überrascht!
Mein Fazit:
Außergewöhnliche, unterhaltsame, sowie interessante historische Story, die den Leser nach Stuttgart führt, in eine Zeit, über die ich bislang noch gar nichts wusste. Perfekt für Geschichts-Interessierte und Liebhaber spannender Geschichten. Mochte den Schreibstil inclusive Humor und freue mich auf weitere Abenteuer von Stoltz!

Bewertung vom 13.06.2025
Harris, C. S.

Die Rache auf der Bloody Bridge


ausgezeichnet

London 1813 - Sebastian St. Cyr wird von offizieller Seite zu Ermittlungen hinzugezogen, als der reiche Plantagenbesitzer Stanley Preston tot auf der Bloody Bridge aufgefunden wird. Skurrilerweise steckt der Kopf des leidenschaftlichen Sammlers von Kuriositäten und Kopftrophäen neben ihm am Brückengeländer. Am Tatort befindet sich auch eine Grabplakette mit der Gravur Charles I. 1648. Von seinem Schwiegervater erfährt Devlin von einer kürzlich in Windsor entdeckten Gruft dieses Königs. Ist Preston etwa sein Hobby zum Verhängnis geworden, oder doch nur seine cholerische Art, mit der er sich jede Menge Feinde gemacht hat?

Band zehn “Die Rache auf der Bloody Bridge” aus der Sebastian St. Cyr“-Reihe von C.S. Harris hat mir doch glatt im Verlauf noch gefehlt. Die Fälle sind zwar alle in sich abgeschlossen, doch wenn man Sebastians Privatleben chronologisch verfolgt, ist es schon besser, in Serie zu lesen, denn auch in diesem Teil wird es persönlich.
Die Geschichte selbst ist äußerst spannend und verzwickt, Devlin hat einige Mühe, die Hintergründe zu klären. Es gibt wieder einige an politischen und gesellschaftskritischen Themen, die hochinteressant verknüpft werden. Es geht um die Frage des Sklavenhandels, um Kriegsverbrechen, die Lebensbedingungen der Londoner Händler oder die skurrilen Hobbys der Oberschicht in dieser Zeit. Es gibt daher auch ziemlich viele Motive für diesen außergewöhnlichen Mord, und es bleibt nicht bei nur einem Opfer! Spannung pur bis zum Ende, ein ziemlicher Pageturner, bin regelrecht durch das Buch gerauscht. Es gibt sogar eine prominente Überraschung mit einer Celebrity, keine Geringere als Jane Austen tritt in Erscheinung!
Mein Fazit:
Diesen Fall fand ich äußerst interessant und faszinierend. Besonders Jane Austens Auftritt ist genial integriert. Großartige Regency Serie, die ich einfach sehr liebe!

Bewertung vom 01.06.2025
Harris, C. S.

Die Verbrechen von Morton House


ausgezeichnet

Verwaiste Straßenkinder von London in großer Gefahr

Der Londoner Wundarzt Gibson bekommt eine schrecklich zugerichtete Kinderleiche auf seinen Seziertisch. Sogleich ruft er seinen Freund, den Viscount Sebastian St. Cyr, auf den Plan, um herauszufinden, wer dem Straßenjungen Benji Thatcher solche Qualen angetan haben könnte. Laut Zeugenaussagen wurde Benji zuletzt mit einem Gentleman gesehen. Sebastian setzt alles daran, diesen brutalen Mörder zu finden, denn auch Benjis kleine Schwester wird vermisst!

Im nunmehr zwölften Teil der Sebastian St. Cyr-Reihe mit dem Titel „Die Verbrechen von Morton House“ ist es dem Regency-Helden Devlin ein höchstpersönliches Anliegen, einen sadistischen Mörder zu finden, der in den Straßen von London sein Unwesen treibt, denn er stellt schnell fest, dass immer wieder Straßenkinder vermisst werden. Auch für die Arbeit seiner Frau Hero ist der Fall eine Herzensangelegenheit, denn sie setzt sich weiterhin für die Schwächsten der Gesellschaft ein und recherchiert für einen Artikel über die Waisenkinder der Stadt.
Es ist ein hochspannender Fall und ein ziemlich brisantes Thema, dem Autorin C.S. Harris sich hier annimmt. Die Geschichte ist zwar äußerst gruselig, aber auch wieder absolut klug und aufregend konstruiert. Ob gesellschaftskritisch oder auch politisch, als Leser hat man das Gefühl, für eine Zeitreise in die Regency-Epoche abzutauchen. Arme Menschen hatten damals so gut wie gar keine Lobby und Straßenkinder galten als Abschaum. Es müssen entsetzliche Zustände geherrscht haben!
Da mich sowohl die Zeit als auch die Figuren des historischen Kriminalromans begeistern, fiebere ich mittlerweile jedem Teil der Reihe entgegen, die auch durch ihr Cover unverkennbar erscheint. Im Nachwort wird auch die Verwebung von fiktiven Elementen und historischen Ereignissen immer klargestellt, eine schöne und lehrreiche Sache.

Mein Fazit:
Zum zwölften Mal in Folge hat mich Autorin C.S. Harris auch mit diesem Fall beeindruckt. Eine wirklich spannende und hochinteressante Reihe, von der es zum Glück noch ein paar Teile zu lesen gibt!

Bewertung vom 27.05.2025
Blum, Alma Corina

fantastisch fermentiert


ausgezeichnet

Mit Zutaten und Gewürzen spielen erwünscht

„fantastisch fermentiert” von Autorin Alma Corina Blum, ist ein sehr anregendes und liebenswert angelegtes Fachbuch für experimentierfreudige Genießer. Besonders auch Anfänger im Fermentierfieber werden mit diesem Buch ihre höchste Freude haben. Jedes Rezept wird ausführlich beschrieben und erklärt. Dabei werden aber auch Varianten aufgezeigt. Es gibt wirklich unzählige Möglichkeiten, die sich oft nur durch ganz kleine Änderungen ergeben können. Gerade für Kimchi-Lover bieten sich tolle Inspirationen, ob Radieschen-Erdbeer-Kimchi, Kumquat-Dill-Kimchi oder Wassermelonenschalen-Kimchi – das klingt doch wirklich ausgesprochen interessant!

Die Beschreibungen sind aussagekräftig, ausführlich und oft mit tollen Fotos ergänzt, das gefällt mir sehr gut. Auch die letzte Rubrik, die Gerichtekombination mit den anfangs beschriebenen Fermenten in Kombination, ist eine gute Idee, damit die Experimente auch zum Einsatz kommen. Das Buch ist sehr persönlich gehalten, es verbirgt sich darin keine nervige Lebens- oder Gesundheitsphilosophie, es belehrt nicht und man benötigt auch sonst kein besonderes chemisches Wissen. Die Kochexperimente sollen einfach Spaß machen, schmecken und vielleicht noch ein wenig gesundes, nachhaltiges Denken und Wissen vermitteln. Sehr schön gemacht.

Mein Fazit:
Ein grandioses Buch für Kimchi-Fans & Co. Werde ich mir zusätzlich noch als Hardcover-Ausgabe kaufen, da mich das E-Book schon so mega beeindruckt und begeistert hat!

Bewertung vom 25.05.2025
Haller, Elias

Signalrot


ausgezeichnet

Tanz in den Tod

Kommissarin Tara Kronenberg, die sich eine längere Auszeit genommen hat, bekommt plötzlich ein besonderes und interessantes Angebot für eine neue Spezialeinheit namens Signalrot beim LKA Sachsen. Ihre Abteilung soll sich mit der Kontrolle und Aufarbeitung von besonders brutalen und ungelösten Fällen beschäftigen.
Ausgehend von einer nicht identifizierten Frauenleiche in einem Keller beginnt Tara sogleich mit ihrer Arbeit. Mit ihrem ungewöhnlichen Spürsinn kommt sie schnell einem äußerst gefährlichen Serientäter auf die Spur, der ihr bedrohlich nahe kommt.

Wie gewohnt hat mich Elias Haller mit seinem neuen Thriller-Auftakt wieder einmal völlig in seinen Bann gezogen. In „Signalrot“ treibt ein äußerst gestörter Täter sein Unwesen. Gezielt sucht er sich Tänzerinnen aus, um sie zu quälen. Ganz perfide interpretiert er dabei ein Märchen von Hans Christian Andersen. Von Beginn bis zum Ende des Buches ist das Storytelling spannend und absolut raffiniert angelegt. Vielleicht sind manche Zufälligkeiten teils ein wenig übermotiviert konstruiert, aber unheimlich fesselnd. Eine ereignisreiche Lektüre, bei der ich mich gut unterhalten gefühlt und maximal gegruselt habe. Obacht, die Mordinszenierungen sind sicherlich nichts für schwache Nerven, wie eigentlich die meisten Thriller von Haller, die ich bislang gelesen habe.

Mein Fazit:
Toller Serien-Auftakt mit einer sympathischen Ermittlerin und ihrem etwas eigenen jungen Kollegen, über dessen Vergangenheit man noch spekulieren darf. Freue mich jedenfalls schon auf Fortsetzung und weitere aufregende Fälle mit Tara und Gabriel.

Bewertung vom 08.05.2025
Koppelstätter, Lenz

Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2


ausgezeichnet

Das Geheimnis des Winston Churchill

Gianna Pitti freut sich nach all der vergangenen Aufregung am See, endlich ihren Vater Adriano wiederzuhaben und ihren verdienten Urlaub zu genießen. Sie hat sich einiges vorgenommen zu erledigen, doch natürlich auch sich zu erholen. Für ihren Vater hat sie zunächst einen kleinen Auftrag zu erledigen und soll am See jemanden treffen. Doch an Stelle des angekündigten Informanten zieht Gianna eine Tote aus dem Wasser! Neben der Leiche dümpelt eine leere CD-Hülle, mit der Aufschrift „Churchills Geheimnis“. Ab diesem Zeitpunkt bleibt keine Zeit mehr für Erholung und zusammen mit ihrer Chefin Elvira, Vater Adriano und Onkel Francesco beginnt eine Jagd nach dem Geheimnis der Toten. Denn die Ereignisse am See überschlagen sich, als sich herauskristallisiert, dass die Journalisten nicht die einzigen Interessenten sind.

Nach einem gelungenen ersten Teil des Südtiroler Autors Lenz Koppelstätter, geht es mit Band zwei “Was am Ufer lauert” weiter mit spannender investigativer Ermittlungsarbeit am Gardasee. Es geht sowohl um Mord, als auch um pikante Geheimnisse aus dunkler Nazivergangenheit, die bis ins hier und jetzt ihre Auswirkungen haben. Sehr einfallsreich, lebhaft und unterhaltsam gestrickt. Besonders gefallen mir hier auch die einprägsam unkonventionell angelegten Charaktere des Autors. Giannas seltsam versnobten Onkel Francesco finde ich liebenswert schrullig und mit einem Augenzwinkern dargestellt. Insgesamt hat sich hier am See aber ein effizientes Team gebildet, das auch für künftige Ermittlungen gut gerüstet ist. Findige Journalisten als Schnüffler sind mal eine Abwechslung im Krimi-Alltag.

Mein Fazit:
Die Verbindung der Themen Churchill/Mussolini/Gardasee im Krimi fand ich prima konstruiert und absolut interessant gewählt. Die Seiten flogen dahin, abwechslungsreich und schnell gelesen.
Gerne mehr davon.

Bewertung vom 15.04.2025
Hennig, Tessa

Lieber solo als allein


ausgezeichnet

Unterhaltsame Beziehungskomödie in Bella Italia
Leonie ist gerade überglücklich, sie hat ihr Touristik Studium erfolgreich beendet und dabei auch ihren Traummann Lucca getroffen. Die beiden jungen Leute wollen nun heiraten, eine Traumhochzeit ganz romantisch, in Luccas Heimatstadt Perugia in Bella Italia, ist geplant. Wie praktisch das Luccas Eltern dort ein hübsches kleines Hotel besitzen und dort alle Familienmitglieder zusammenkommen können. Leonies verwitwete Oma Gabriele muss dafür aber erst einmal ihre Komfortzone verlassen und auch ihre mittlerweile getrennten Eltern, die natürlich beide zur Hochzeit geladen sind, müssen über ihren Schatten springen. Wird das alles so klappen wie es sich Leonie erträumt hat?

Eine Traumhochzeit in Bella Italia, das ist in Tessa Hennigs Roman “Lieber solo als allein” das grosse Vorhaben! Die Meinungen dazu, sind in der Familie ehr gemischt, von Begeisterung bis zur Abneigung, es gibt alle Facetten. Diese Befindlichkeiten betreffen aber mehr die eigenen Probleme und Gefühle aller Beteiligten. Die Autorin holt verborgene Gefühle und Geheimnisse aller Betroffenen gnadenlos aus ihrem Versteck. Es macht Spaß all diese Verwirrungen und kleinen familiären Katastrophen zu beobachten. Die Wahrheit kommt immer ans Licht, nachgeholfen mit Humor, ein wenig Verständnis, Vertrauen oder auch Liebe lässt sich das meiste Problem ja meist lösen. Doch es bleibt "complicated" bis zum Schluss! Der flotte gefühlvolle Schreibstil, die herrliche Beschreibung der Gegend und das italienische Ambiente sorgen für ein wunderbares Lesegefühl. “Love is in the Air”, Liebe bewältigt trotz vieler Hindernisse alle Schwierigkeiten ;).

Mein Fazit:
Ein herrlicher Sommerroman, der Lust auf Bella Italia macht. Besonders gerne mag ich hier den Humor, sowie das chaotische Drama. Ein perfektes Urlaubsbuch, am besten in italienischen Gefilden gelesen, oder für eine Kopfreise auf Balkonien geeignet.