Benutzer
Benutzername: 
Jule

Bewertungen

Insgesamt 117 Bewertungen
Bewertung vom 11.07.2025
Weis, Marie

Words Like Feathers


gut

3,5 von 5

Words like feathers von Marie Weis ist ein Buch, das viele wichtige Themen anspricht, die oft ignoriert oder beiseitegeschoben werden. Die Geschichte von Olivia und Tristan ist deshalb auch keine federleichte Geschichte. Es ist eine Geschichte mit Tiefe. Mit Momenten die alles andere als einfach sind. Ohne Beschönigungen. Und doch gibt es diese kleinen Szenen, die zeigen wie viel Wert Freunde sind, und dass die Liebe vieles überstehen kann.

Besonders zu Beginn habe ich mich etwas schwer getan mit der Geschichte. Der Schreibstil war irgendwie etwas holprig und auch Olivia und die anderen Protagonisten sind mir etwas ferngeblieben. Doch mit der Zeit hat sich der Schreibstil, wie die Protagonisten, weiterentwickelt. Er wurde leicht und Emotionen sowie Gefühle sind auf einer anderen Ebene übergekommen. Ich habe mich den Protagonisten dann doch nahe gefühlt. Trotzdem hat mir irgendwo die Tiefe gefehlt, bei den Gefühlen zwischen den Protagonisten, besonders bei Olivia und Tristan. Es ging schnell von einer Szene zur nächsten, dabei hätte man gut und gerne noch ein paar Seiten länger bei manchen Szenen bleiben können. So ist auch die Idee mit CineStage Hills wirklich wundervoll, aber ich hätte mir gewünscht, dass man als Leser noch weiter in das Retreat reinfindet, mehr miterlebt und nicht nur kurze Ausschnitte aus den Kursen. Die Spannung oder Anspannung hat mir etwas gefehlt.

Dafür haben die Rückblicke geholfen Olivia besser zu verstehen und ihre Handlungen nachzuvollziehen. Sie waren so ungeschönt und ehrlich, dass es manchmal auch ein bisschen weh getan hat, zu lesen, was Olivia alles durchgemacht hat. An diesen Stellen hätte ich sie am liebsten in den Arm genommen und das für eine längere Zeit. Umso schöner war es dann zu sehen, wie sie jetzt ihren Traum lebt und das macht, woran sie Freude hat. Nicht zu vergessen sind auch ihre Freunde, wie Sienna und Gracie, die diese Geschichte so unfassbar wertvoll gemacht haben, auch wenn sie nicht immer im Rampenlicht standen.

Schlussendlich lässt sich sagen, dass ich mit diesem Buch so einige Höhen und Tiefen erlebt und ein bisschen von meinem Herzen in Schottland verloren habe – denn am CineStage Hills hätte ich auch liebend gerne teilgenommen. Es ist trotz mancher Punkte eine Empfehlung, für alle, die sich auf Protagonisten einlassen können, die mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen haben. Eine Empfehlung für alle, die miterleben wollen, wie Worte heilend und schlussendlich doch so leicht wie Federn sein können.

Bewertung vom 13.06.2025
Score, Lucy

Story of My Life / Story Lake Bd.1


sehr gut

Eine Kleinstadt zum wohlfühlen

In "Story of my life" entführt uns Lucy Score in die Kleinstadt Story Lake, in der wir vielen verschiedenen Protagonisten begegnen und über eine Romance Autorin lesen, die ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt.

Insbesondere hat mich das Buch und die Geschichte durch das Setting überzeugt: Eine Kleinstadt oder vielmehr ein kleiner Ort, mit einer kleinen Villa, die komplett renoviert wird. Alles hat irgendwie seinen Charme in dieser Geschichte und nichts wirkt überflüssig – zumindest was die Umgebung angeht.
Denn beim Lesen hatte ich zwischendurch das Gefühl, dass die Geschichte auch ein paar Seiten kürzer hätte sein können. Manches hat einfach so gewirkt, als wäre es extra in die Länge gezogen worden.

Dies ändert aber nichts an dem super leichten und lockeren Schreibstil, der auch die Längen im Buch nicht zu lang hat wirken lassen. Lucy Score bringt Emotionen und Gefühle einfach äußerst authentisch rüber, sodass man sich den Protagonisten auf einer gewissen Ebene immer wieder verbunden fühlt.
So fand ich auch Hazel super sympathisch und mochte ihre Art sehr gerne, auch wenn sie ein bisschen verrückt drauf sein kann.
Cam hat auf jeden Fall den perfekten Kontrast zu ihr gebildet, mit seiner stoischen, grummeligen und doch liebenswerten Art. Man merkt, wie er im Laufe der Geschichte immer ein Stück weiter schmilzt und den harten Kern loswird.
Dazu kommen die verschiedensten Nebenprotagonisten, die eine Stadtversammlung einberufen, wegen den wildesten Dingen, ein Bürgermeister, der noch zur Schule geht und ein Adler...
Damit aber auch erstmal genug.

Wer sich fallen lassen und sich wohlfühlen möchte, ist hier genau richtig. Es ist eine Geschichte voller Emotionen, mit einem wahnsinnig tollen Setting und eben Protagonisten, die einen das ein oder andere Mal zum Schmunzeln bringen.

Bewertung vom 04.06.2025
Jimenez, Abby

Just for the Summer


sehr gut

Keine lockere RomCom

"Just for the Summer" von Abby Jimenez ist ein Buch, mit mehr Tiefgang und ernsteren Themen als man vielleicht erwarten würde. In diesem Buch hat wirklich jeder Protagonist sein Päckchen zu tragen und besonders die Familienkonstellationen sind sehr im Fokus.

Abby Jimenez schafft es aber trotzdem etwas Humor und Lockerheit in die Geschichte zu bringen – was allerdings an manchen Stellen auch etwas gewollt wirkt. Der Schreibstil ist dennoch sehr angenehm und die Gefühle und Emotionen der Protagonisten werden gut widergespiegelt. Besonders Emma fühlt man sich besonders nah, weil ihre Erlebnisse und ihre komplizierte Beziehung zu ihrer Mutter gut aufgearbeitet werden. Auch in ihrem Job als Krankenschwester geht sie voll auf.
Bei Justin und seinen Gefühlen war es dagegen nicht unbedingt immer so nachvollziehbar. Dafür fand ich seinen Hund super, der auch immer wieder Erwähnungen findet.
Nicht zu vergessen, sind aber auch die Freunde von Emma und Justin, die immer zu ihnen stehen und keine unwichtigen Rollen einnehmen.

Man erlebt viel mit den Protagonisten, aber a manchen Stellen wird einfach etwas zu viel gewollt, sodass die Gesamtsituation etwas aus dem Gleichgewicht gerät. Gerade wenn die Geschichte wieder sehr ernst wird, wird versucht irgendwie wieder da rauszukommen und das mit Humor, der dann vielleicht nicht ganz so passend ist.

Alles in allem hat mir die Geschichte von Emma und Justin trotzdem gut gefallen, und das auch wegen der Bandbreite an verschiedenen Charakteren, die man kennenlernt. Es ist nicht immer alles so einfach wie es scheint, vor allem wenn es so aussieht, als hätte man nur eine bestimmte Zeit, die man miteinander verbringt.

Bewertung vom 27.05.2025
Henry, Emily

Great Big Beautiful Life


sehr gut

Ein besonderes Leben

Mit "Great Big Beautiful Life" lernen wir Emily Henry mal von einer anderen Seite kennen. Denn diese Geschichte ist keinesfalls eine RomCom, wie man sie von ihr kennt. Zwar liegt auch in dieser Geschichte ein Fokus auf der Beziehung unserer Hauptprotagonisten Alice und Hayden, aber im Vordergrund steht etwas anderes: Die Geschichte von Margaret Ives.

So gibt es zwischen Szenen von Hayden und Alice immer wieder längere Interviewphasen und Rückblicke in das Leben von Margaret. Emily Henry gelingt es eine interessante Abwechslungsreiche Story zu erschaffen, die die Protagonisten immer wieder in einem anderen Licht erstrahlen lässt. Dennoch gab es so manche Längen in der Handlung, wodurch der Unterhaltungsfaktor nicht mehr so hoch war und die Abwechslung gefehlt hat.
Am Ende hielt die Story allerdings doch noch eine Überraschung bereit, die nicht unbedingt zu erwarten, aber durchaus logisch war.

Durch ihren Schreibstil zeichnet Emily Henry auch hier die Protagonisten sehr Facettenreich. Emotionen und Gefühle kommen authentisch rüber und durch die Beschreibungen des Settings fühlt sich alles gleich sehr lebendig an. Die Bewohner von Little Crescent Island sorgen ebenfalls dafür, dass die Geschichte noch ausdrucksstärker und bunter wird.
Generell ist ein großes Gefühl von Zusammenhalt zu spüren, das immer wieder auftaucht.

Schlussendlich hat mir auch diese Geschichte von Emily Henry wieder gezeigt, wieso ich sie liebe. Zwar gab es die ein oder andere Länge, aber dieses Knistern und diese ganz besonderen Beziehungen zwischen den Protagonisten, lassen auch dieses Buch wieder zu etwas einzigartigem werden.

Bewertung vom 20.05.2025
Serrano, Beatriz

Geht so


sehr gut

Voller Zynismus und Sarkasmus

"Geht so" von Beatriz Serrano ist ein Roman, der sein Facettenreichtum erst im Laufe der Zeit offenbart. Mit einer Protagonistin, die kein Blatt vor den Mund nimmt, ergibt sich so eine durchaus interessante Geschichte. Doch ist es wirklich nur eine fiktive Geschichte und geht es nicht vielen so wie Marisa?

Doch zuerst der Schreibstil: Hier wird definitiv nicht an zynischen Bemerkungen und Sarkasmus gespart. Es werden wichtige Themen rund um das Arbeitsleben thematisiert und dennoch kommt der Humor nicht zu kurz. Die Geschichte generell ist authentisch und ehrlich. Es wird nichts beschönigt und wenn etwas schlecht läuft, dann ist das eben auch so. Der Job im Büro ist dann eben ein blöder Job und dann lenkt man sich halt mit YouTube ab, wenn nichts zu tun ist.

Mit Marisa findet sich zudem die perfekte Protagonistin für das gesamte Setting. Den Arbeitsausflug aus ihrer Perspektive zu sehen? Definitiv ein Erlebnis. Doch es geht nicht immer nur um die Arbeit, sondern auch mal um die Männer, die ihr begegnen.
Es ist definitiv ein einzigartiges Erlebnis, auch wenn sich manche Dinge etwas repetitiv angefühlt haben und der Sarkasmus doch an manchen stellen too much war.
Es ist allerdings eine Empfehlung für alle, die sich mal an etwas Neues wagen möchten und vor einer etwas sehr ehrlichen Protagonistin nicht zurückschrecken.

Bewertung vom 21.04.2025
Mohn, Kira

Note to myself: Liebe ist keine Option


ausgezeichnet

Ein absoluter Wohlfühlroman

"Note to myself - Liebe ist keine Option" von Kira Mohn ist ein Buch, das zeigt, dass man der Liebe eine Chance geben soll. Es zeigt, dass man manchmal Zeit braucht um mit etwas abzuschließen und man seine Freunde nicht in den Hintergrund stellen sollte. Mit Humor aber auch ernsteren Thematiken entsteht eine wundervolle Geschichte, mitten im Herzen von New York. Ein absoluter Wohlfühlroman, mit wundervollen Momenten und Details, die in Erinnerung bleiben.

Mit Alice findet man eine Hauptprotagonistin vor, die gerne ihre Gefühle in Listen strukturiert und glücklich in ihrem Job ist. Ihr Leben wird super authentisch geschildert und man kann sich gut in sie hineinversetzen. Dazu sind Zara und Tobey die perfekten Freunde und ergänzen Alice ohne Probleme. Sie alle haben ihre eigenen Geschichten und doch kommt alles in diesem Buch zusammen. Und dann gibt es da noch Lennon. Lennon der ein absoluter Traumtyp ist und sich die wichtigen Details merkt. Seine Beziehung zu Alice wird im Verlauf des Buches immer schöner, auch wenn es mir an manchen Stellen dann doch etwas zu schnell gegangen ist.
Der Schreibstil an sich ist super angenehm und man fliegt durch die Seiten. Einfach Satzbildungen und tolle Dialoge bereiten einfach Freude.

Insgesamt ist dieses Buch eine Empfehlung für Alle, die sich nach einer wundervollen Romcom sehnen und es lieben, dass es sich beim Lesen so anfühlt, als würde man einen Film schauen.

Bewertung vom 21.04.2025
Robinson, Rebecca

The Serpent and the Wolf


ausgezeichnet

Ein gelungener Auftakt

4,5 von 5

„The Serpent and the Wolf“ von Rebecca Robinson ist ein Buch, das mich positiv überrascht hat. Vom Weltenbau bis hin zu den Protagonisten harmoniert vieles sehr gut miteinander. Als Leser wird man in eine vielfältige Welt voller Magie, Intrigen aber auch Politik gezogen.

Es muss gesagt sein, dass ich mich beim Lesen der Geschichte sehr gut unterhalten gefühlt habe. Für mich gab es keine Längen oder unnötige Platzhalterszenen. Alle Informationen, die man bekommen hat, wurden an irgendeinem Punkt in der Geschichte wichtig und dieses runde Bild, das sich ergeben hat – ohne Logiklücken – hat mir super gefallen. Ebenso der Weltenaufbau: Auch wenn ich meine Schwierigkeiten damit hatte, mich in Ikruria zurechtzufinden, so hat es doch ziemlich viel Freude bereitet, zu erfahren, was alle Länder voneinander unterscheidet.

Meine Schwierigkeiten hatte ich zu Beginn auch etwas mit dem Schreibstil, und damit verbunden auch mit den ganzen neuen Namen und Protagonisten, denen man begegnet. Das hat sich aber auch alles recht schnell gelegt, denn die wichtigsten Namen erfährt man direkt zu Beginn und nach und nach bekommt man dann auch die der Nebenprotagonisten auf die Reihe.
Vasaa und Reid haben mir besonders gefallen. Sie stehen beide für sich selbst ein, geben nicht so schnell nach und sind super selbstbewusst. Dazu ist die Dynamik der zwei einfach klasse: Sie scheuen nicht vor einem Schlagabtausch zurück und es gab definitiv die ein oder andere Stelle, die mich zum Schmunzeln gebracht hat.

Doch neben dem Humorvollen gibt es natürlich auch noch die ernstere, dunklere Seite voller Intrigen und Magie, die in diesem Buch auch nicht zu kurz kommt. Besonders gegen Ende kommen so einige Sachen ans Licht, mit denen man nicht unbedingt rechnet. Ich war ein wenig sprachlos, um es mal so zu sagen. Deshalb werde ich definitiv auch die Fortsetzung lesen!
Schlussendlich ist dieses Buch aber auch eine Empfehlung an alle, die sich in eine neue Magische Welt fallen lassen wollen und starke, wortgewandte Protagonisten lieben.

Bewertung vom 07.03.2025
Gmuer, Sara

Achtzehnter Stock


sehr gut

3,5 von 5

"Achtzehnter Stock" von Sara Gmuer ist ein Buch, das mich erst ab der zweiten Hälfte so einigermaßen in seinen Bann gezogen hat. Das lag zum Teil auch an den Protagonisten, die wir begleiten. Aus der Sicht von Wanda erfahren wir, wie das Leben im Achtzehnten Stock eines Plattenbaus abläuft und wo sich das Glück finden lässt.

Für mich war es schwierig sich in der Geschichte zurechtzufinden. Dis lag vielleicht auch daran, dass alles aus der Sicht von Wanda geschildert wird und ich sie besonders zu Beginn super unsympathisch fand. Dazu ging es zwar oft um ihre Tochter Karlie, diese ist aber nie wirklich zu Wort gekommen und ihre Gefühle haben erst gegen Ende des Buches wirklich eine Rolle gespielt.
So blieb ich die gesamte Zeit etwas auf Distanz. Der Schreibstil ist dagegen rau, ehrlich, nah am Geschehen und nimmt zudem immer mehr an Fahrt auf, je länger die Geschichte dauert. So macht es auch von Zeit zu Zeit mehr Spaß, der Geschichte zu folgen.

Dennoch fehlte mir an gewissen Stellen die Tiefe. Alles ist sehr schnelllebig und zwischendurch bekam ich das Gefühl, dass Ideen nicht zu Ende gebracht wurden. Genug gute Ansätze sind vorhanden und wenn man zwischen den Zeilen liest, dann nimmt die Geschichte einen doch mehr mit als man denkt. Die Geschichte ist keinesfalls leicht, sondern hart. Ein Protagonist, der mir sympathisch gewesen wäre, hätte das Lesen angenehmer gemacht. So war, wie gesagt, besonders die erste Hälfte der Geschichte eine Herausforderung für mich.

Alles in allem hat Sara Gmuer es aber geschafft eine Geschichte zu schreiben, die im Kopf hängen bleibt und zum Nachdenken anregt. Es ist eine Empfehlung für alle, die sich mal in eine etwas andere Geschichte wagen und das Glück im Achtzehnten Stock finden wollen.

Bewertung vom 07.03.2025
Prödel, Kurt

Klapper


sehr gut

4,25 von 5

"Klapper" von Kurt Prödel ist ein Buch, das mich positiv überrascht hat. Es ist so ehrlich, rau und eindringlich geschrieben, dass es noch lange im Kopf hängen bleibt. Wir begegnen Klapper und Bär, die zumindest vom Äußeren her nicht unterschiedlicher sein können. Im Laufe des Buches lässt sich dann doch die ein oder andere Gemeinsamkeit feststellen. Nur was ist passiert, dass Bär seit 4891 Tagen nicht mehr online war? Das erfahren wir ebenfalls und es kommt überraschend.

Beeinflusst durch den Schreibstil, der durch eine einfache Wortwahl und kurze Sätze überzeugt, bekommt die Geschichte von Klapper und Bär ein authentisches Flair. Durch die Erwähnung von einem IKEA-Wellenspiegel und Zitronenkrümeleistee fühlt man sich in der Zeit zurückversetzt. Es fühlt sich so an, als wäre man im Jahr 2011 unterwegs und nicht schon in 2025. Zwar mag sich die Geschichte an manchen Stellen etwas repetitiv anfühlen, so wird nur das Leben von Klapper und Bär widergespiegelt. Und so wie das Leben nun mal ist, kann es nicht immer spannend sein. Dennoch ist die Geschichte Abwechslungsreich und es kommen immer wieder neue Aspekte hinzu.

Mit den Protagonisten dagegen bin ich nicht immer warm geworden. So sind mir die Familien der Beiden doch eher unsympathisch gewesen, sodass ebenfalls häufig eine gewisse Distanz vorhanden war. Klapper und Bär dagegen hat man auf tieferen Ebenen kennengelernt. Besonders von Klapper hat man immer wieder mal andere Seiten gesehen und auch wenn seine Emotionen für mich manchmal nicht nachvollziehbar waren, so konnte ich ihn doch zum Großteil verstehen. Bei Bär dagegen ist es etwas anderes: Man sieht Ausschnitte aus ihrem Leben und kann sich in gewisser Hinsicht in sie hineinversetzen. Trotzdem werden ihre tiefgehenden Gefühle nie explizit erwähnt. Das fehlt dem Buch auch nicht, aber an manchen Stellen wäre es irgendwie schön gewesen.

Im Großen und Ganzen ist die Geschichte wirklich ehrlich und rau. Es wird nichts beschönigt und alles geschildert, wie es ist. Dazu gehört auch ein hartes Ende. Ein Ende, das man vielleicht nicht erwartet hat, aber einen super Abschluss der Geschichte bildet.
So kann ich die Geschichte nur allen empfehlen, die auch mal was anderes als Wohlfühl-Geschichten lesen wollen. Diese Geschichte ist eine Erinnerung daran, dass hinter jeder Fassade ein Mensch mit Gefühlen steckt und dass man das Leben genießen soll, wenn man die Möglichkeit dazu hat.

Bewertung vom 24.02.2025
Savas, Anna

Beneath Broken Skies / London is Lonely Bd.1


sehr gut

"Beneath broken skies" von Anna Savas ist ein Buch, das eine emotionale Achterbahnfahrt bereithält. Maddie und Wes begleiten wir durch alle möglichen Höhen und Tiefen und erleben ihr erstes Zusammentreffen seit sechs Jahren. In einem Setting voll mit Büchern, mitten im Herzen von London ergibt sich eine Geschichte, die schlussendlich die ein oder andere Frage unbeantwortet lässt.

Der Schreibstil von Anna Savas ist wirklich angenehm und die Emotionen und Gefühle werden gut widergespiegelt, so dass man eine gewisse Nähe zu den Protagonisten aufbauen kann. Durch die wechselnden Perspektiven wird das Ganze noch etwas intensiver. Besonders Maddie lernt man dadurch genauer kennen. Wir erfahren ihre Ängste, ihre familiäre Vergangenheit und wieso sie Bücher so liebt.
Wes dagegen ist besonders zu Beginn des Buches sehr verschlossen und über ihn und seine Familienverhältnisse erfährt man erst im Laufe der Zeit immer mehr. Besonders die Beziehung zu seinem Bruder Adam wirft brisante Fragen auf und lässt sich auch am Ende des Buches nur schwierig erklären.

Die Kommunikation zwischen Wes und Maddie dagegen lässt sich eigentlich nur als „Misscommunication“ beschreiben, denn richtig miteinander kommuniziert haben beide nicht. Und ich bin wirklich kein Fan davon. Viele Dinge hätten sich viel entspannter klären lassen, wenn beide einfach miteinander gesprochen hätten. Auch die spicy Szenen waren meiner Ansicht nach, nicht immer nötig. Ebenfalls hatte ich zwischendurch das Gefühl, dass manche Ideen aufgegriffen, aber nicht richtig zu Ende gedacht wurden. So blieb ein wenig Potenzial auf der Strecke. Auch habe ich mir erhofft, dass meine Fragen beantwortet werden – dies ist leider nur zum Teil geschehen.
Trotz dieser Dinge hatte ich dennoch eine gute Zeit beim Lesen und bin immer tiefer in die Verlagswelt abgetaucht. Hier kann man durchaus noch das ein oder andere lernen und die kleinen Eastereggs wurden gut in die Geschichte eingearbeitet.

Schlussendlich habe ich mir an der ein oder anderen Stelle mehr von dieser Geschichte und diesem Buch erhofft, gerade weil es zwischendurch seine Längen hatte und am Ende alles auf einmal kam. Band zwei werde ich dennoch lesen, denn die Geschichte war keinesfalls schlecht und es gibt ein paar Dinge, die ich unbedingt wissen muss!
Es ist eine Empfehlung für alle, die sich nicht an Misscommunication stören und eine Geschichten mit Verlagssetting lieben.