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Jule

Bewertungen

Insgesamt 115 Bewertungen
Bewertung vom 04.06.2025
Just for the Summer
Jimenez, Abby

Just for the Summer


sehr gut

Keine lockere RomCom

"Just for the Summer" von Abby Jimenez ist ein Buch, mit mehr Tiefgang und ernsteren Themen als man vielleicht erwarten würde. In diesem Buch hat wirklich jeder Protagonist sein Päckchen zu tragen und besonders die Familienkonstellationen sind sehr im Fokus.

Abby Jimenez schafft es aber trotzdem etwas Humor und Lockerheit in die Geschichte zu bringen – was allerdings an manchen Stellen auch etwas gewollt wirkt. Der Schreibstil ist dennoch sehr angenehm und die Gefühle und Emotionen der Protagonisten werden gut widergespiegelt. Besonders Emma fühlt man sich besonders nah, weil ihre Erlebnisse und ihre komplizierte Beziehung zu ihrer Mutter gut aufgearbeitet werden. Auch in ihrem Job als Krankenschwester geht sie voll auf.
Bei Justin und seinen Gefühlen war es dagegen nicht unbedingt immer so nachvollziehbar. Dafür fand ich seinen Hund super, der auch immer wieder Erwähnungen findet.
Nicht zu vergessen, sind aber auch die Freunde von Emma und Justin, die immer zu ihnen stehen und keine unwichtigen Rollen einnehmen.

Man erlebt viel mit den Protagonisten, aber a manchen Stellen wird einfach etwas zu viel gewollt, sodass die Gesamtsituation etwas aus dem Gleichgewicht gerät. Gerade wenn die Geschichte wieder sehr ernst wird, wird versucht irgendwie wieder da rauszukommen und das mit Humor, der dann vielleicht nicht ganz so passend ist.

Alles in allem hat mir die Geschichte von Emma und Justin trotzdem gut gefallen, und das auch wegen der Bandbreite an verschiedenen Charakteren, die man kennenlernt. Es ist nicht immer alles so einfach wie es scheint, vor allem wenn es so aussieht, als hätte man nur eine bestimmte Zeit, die man miteinander verbringt.

Bewertung vom 27.05.2025
Great Big Beautiful Life
Henry, Emily

Great Big Beautiful Life


sehr gut

Ein besonderes Leben

Mit "Great Big Beautiful Life" lernen wir Emily Henry mal von einer anderen Seite kennen. Denn diese Geschichte ist keinesfalls eine RomCom, wie man sie von ihr kennt. Zwar liegt auch in dieser Geschichte ein Fokus auf der Beziehung unserer Hauptprotagonisten Alice und Hayden, aber im Vordergrund steht etwas anderes: Die Geschichte von Margaret Ives.

So gibt es zwischen Szenen von Hayden und Alice immer wieder längere Interviewphasen und Rückblicke in das Leben von Margaret. Emily Henry gelingt es eine interessante Abwechslungsreiche Story zu erschaffen, die die Protagonisten immer wieder in einem anderen Licht erstrahlen lässt. Dennoch gab es so manche Längen in der Handlung, wodurch der Unterhaltungsfaktor nicht mehr so hoch war und die Abwechslung gefehlt hat.
Am Ende hielt die Story allerdings doch noch eine Überraschung bereit, die nicht unbedingt zu erwarten, aber durchaus logisch war.

Durch ihren Schreibstil zeichnet Emily Henry auch hier die Protagonisten sehr Facettenreich. Emotionen und Gefühle kommen authentisch rüber und durch die Beschreibungen des Settings fühlt sich alles gleich sehr lebendig an. Die Bewohner von Little Crescent Island sorgen ebenfalls dafür, dass die Geschichte noch ausdrucksstärker und bunter wird.
Generell ist ein großes Gefühl von Zusammenhalt zu spüren, das immer wieder auftaucht.

Schlussendlich hat mir auch diese Geschichte von Emily Henry wieder gezeigt, wieso ich sie liebe. Zwar gab es die ein oder andere Länge, aber dieses Knistern und diese ganz besonderen Beziehungen zwischen den Protagonisten, lassen auch dieses Buch wieder zu etwas einzigartigem werden.

Bewertung vom 20.05.2025
Geht so
Serrano, Beatriz

Geht so


sehr gut

Voller Zynismus und Sarkasmus

"Geht so" von Beatriz Serrano ist ein Roman, der sein Facettenreichtum erst im Laufe der Zeit offenbart. Mit einer Protagonistin, die kein Blatt vor den Mund nimmt, ergibt sich so eine durchaus interessante Geschichte. Doch ist es wirklich nur eine fiktive Geschichte und geht es nicht vielen so wie Marisa?

Doch zuerst der Schreibstil: Hier wird definitiv nicht an zynischen Bemerkungen und Sarkasmus gespart. Es werden wichtige Themen rund um das Arbeitsleben thematisiert und dennoch kommt der Humor nicht zu kurz. Die Geschichte generell ist authentisch und ehrlich. Es wird nichts beschönigt und wenn etwas schlecht läuft, dann ist das eben auch so. Der Job im Büro ist dann eben ein blöder Job und dann lenkt man sich halt mit YouTube ab, wenn nichts zu tun ist.

Mit Marisa findet sich zudem die perfekte Protagonistin für das gesamte Setting. Den Arbeitsausflug aus ihrer Perspektive zu sehen? Definitiv ein Erlebnis. Doch es geht nicht immer nur um die Arbeit, sondern auch mal um die Männer, die ihr begegnen.
Es ist definitiv ein einzigartiges Erlebnis, auch wenn sich manche Dinge etwas repetitiv angefühlt haben und der Sarkasmus doch an manchen stellen too much war.
Es ist allerdings eine Empfehlung für alle, die sich mal an etwas Neues wagen möchten und vor einer etwas sehr ehrlichen Protagonistin nicht zurückschrecken.

Bewertung vom 21.04.2025
Note to myself: Liebe ist keine Option
Mohn, Kira

Note to myself: Liebe ist keine Option


ausgezeichnet

Ein absoluter Wohlfühlroman

"Note to myself - Liebe ist keine Option" von Kira Mohn ist ein Buch, das zeigt, dass man der Liebe eine Chance geben soll. Es zeigt, dass man manchmal Zeit braucht um mit etwas abzuschließen und man seine Freunde nicht in den Hintergrund stellen sollte. Mit Humor aber auch ernsteren Thematiken entsteht eine wundervolle Geschichte, mitten im Herzen von New York. Ein absoluter Wohlfühlroman, mit wundervollen Momenten und Details, die in Erinnerung bleiben.

Mit Alice findet man eine Hauptprotagonistin vor, die gerne ihre Gefühle in Listen strukturiert und glücklich in ihrem Job ist. Ihr Leben wird super authentisch geschildert und man kann sich gut in sie hineinversetzen. Dazu sind Zara und Tobey die perfekten Freunde und ergänzen Alice ohne Probleme. Sie alle haben ihre eigenen Geschichten und doch kommt alles in diesem Buch zusammen. Und dann gibt es da noch Lennon. Lennon der ein absoluter Traumtyp ist und sich die wichtigen Details merkt. Seine Beziehung zu Alice wird im Verlauf des Buches immer schöner, auch wenn es mir an manchen Stellen dann doch etwas zu schnell gegangen ist.
Der Schreibstil an sich ist super angenehm und man fliegt durch die Seiten. Einfach Satzbildungen und tolle Dialoge bereiten einfach Freude.

Insgesamt ist dieses Buch eine Empfehlung für Alle, die sich nach einer wundervollen Romcom sehnen und es lieben, dass es sich beim Lesen so anfühlt, als würde man einen Film schauen.

Bewertung vom 21.04.2025
The Serpent and the Wolf
Robinson, Rebecca

The Serpent and the Wolf


ausgezeichnet

Ein gelungener Auftakt

4,5 von 5

„The Serpent and the Wolf“ von Rebecca Robinson ist ein Buch, das mich positiv überrascht hat. Vom Weltenbau bis hin zu den Protagonisten harmoniert vieles sehr gut miteinander. Als Leser wird man in eine vielfältige Welt voller Magie, Intrigen aber auch Politik gezogen.

Es muss gesagt sein, dass ich mich beim Lesen der Geschichte sehr gut unterhalten gefühlt habe. Für mich gab es keine Längen oder unnötige Platzhalterszenen. Alle Informationen, die man bekommen hat, wurden an irgendeinem Punkt in der Geschichte wichtig und dieses runde Bild, das sich ergeben hat – ohne Logiklücken – hat mir super gefallen. Ebenso der Weltenaufbau: Auch wenn ich meine Schwierigkeiten damit hatte, mich in Ikruria zurechtzufinden, so hat es doch ziemlich viel Freude bereitet, zu erfahren, was alle Länder voneinander unterscheidet.

Meine Schwierigkeiten hatte ich zu Beginn auch etwas mit dem Schreibstil, und damit verbunden auch mit den ganzen neuen Namen und Protagonisten, denen man begegnet. Das hat sich aber auch alles recht schnell gelegt, denn die wichtigsten Namen erfährt man direkt zu Beginn und nach und nach bekommt man dann auch die der Nebenprotagonisten auf die Reihe.
Vasaa und Reid haben mir besonders gefallen. Sie stehen beide für sich selbst ein, geben nicht so schnell nach und sind super selbstbewusst. Dazu ist die Dynamik der zwei einfach klasse: Sie scheuen nicht vor einem Schlagabtausch zurück und es gab definitiv die ein oder andere Stelle, die mich zum Schmunzeln gebracht hat.

Doch neben dem Humorvollen gibt es natürlich auch noch die ernstere, dunklere Seite voller Intrigen und Magie, die in diesem Buch auch nicht zu kurz kommt. Besonders gegen Ende kommen so einige Sachen ans Licht, mit denen man nicht unbedingt rechnet. Ich war ein wenig sprachlos, um es mal so zu sagen. Deshalb werde ich definitiv auch die Fortsetzung lesen!
Schlussendlich ist dieses Buch aber auch eine Empfehlung an alle, die sich in eine neue Magische Welt fallen lassen wollen und starke, wortgewandte Protagonisten lieben.

Bewertung vom 07.03.2025
Achtzehnter Stock
Gmuer, Sara

Achtzehnter Stock


sehr gut

3,5 von 5

"Achtzehnter Stock" von Sara Gmuer ist ein Buch, das mich erst ab der zweiten Hälfte so einigermaßen in seinen Bann gezogen hat. Das lag zum Teil auch an den Protagonisten, die wir begleiten. Aus der Sicht von Wanda erfahren wir, wie das Leben im Achtzehnten Stock eines Plattenbaus abläuft und wo sich das Glück finden lässt.

Für mich war es schwierig sich in der Geschichte zurechtzufinden. Dis lag vielleicht auch daran, dass alles aus der Sicht von Wanda geschildert wird und ich sie besonders zu Beginn super unsympathisch fand. Dazu ging es zwar oft um ihre Tochter Karlie, diese ist aber nie wirklich zu Wort gekommen und ihre Gefühle haben erst gegen Ende des Buches wirklich eine Rolle gespielt.
So blieb ich die gesamte Zeit etwas auf Distanz. Der Schreibstil ist dagegen rau, ehrlich, nah am Geschehen und nimmt zudem immer mehr an Fahrt auf, je länger die Geschichte dauert. So macht es auch von Zeit zu Zeit mehr Spaß, der Geschichte zu folgen.

Dennoch fehlte mir an gewissen Stellen die Tiefe. Alles ist sehr schnelllebig und zwischendurch bekam ich das Gefühl, dass Ideen nicht zu Ende gebracht wurden. Genug gute Ansätze sind vorhanden und wenn man zwischen den Zeilen liest, dann nimmt die Geschichte einen doch mehr mit als man denkt. Die Geschichte ist keinesfalls leicht, sondern hart. Ein Protagonist, der mir sympathisch gewesen wäre, hätte das Lesen angenehmer gemacht. So war, wie gesagt, besonders die erste Hälfte der Geschichte eine Herausforderung für mich.

Alles in allem hat Sara Gmuer es aber geschafft eine Geschichte zu schreiben, die im Kopf hängen bleibt und zum Nachdenken anregt. Es ist eine Empfehlung für alle, die sich mal in eine etwas andere Geschichte wagen und das Glück im Achtzehnten Stock finden wollen.

Bewertung vom 07.03.2025
Klapper
Prödel, Kurt

Klapper


sehr gut

4,25 von 5

"Klapper" von Kurt Prödel ist ein Buch, das mich positiv überrascht hat. Es ist so ehrlich, rau und eindringlich geschrieben, dass es noch lange im Kopf hängen bleibt. Wir begegnen Klapper und Bär, die zumindest vom Äußeren her nicht unterschiedlicher sein können. Im Laufe des Buches lässt sich dann doch die ein oder andere Gemeinsamkeit feststellen. Nur was ist passiert, dass Bär seit 4891 Tagen nicht mehr online war? Das erfahren wir ebenfalls und es kommt überraschend.

Beeinflusst durch den Schreibstil, der durch eine einfache Wortwahl und kurze Sätze überzeugt, bekommt die Geschichte von Klapper und Bär ein authentisches Flair. Durch die Erwähnung von einem IKEA-Wellenspiegel und Zitronenkrümeleistee fühlt man sich in der Zeit zurückversetzt. Es fühlt sich so an, als wäre man im Jahr 2011 unterwegs und nicht schon in 2025. Zwar mag sich die Geschichte an manchen Stellen etwas repetitiv anfühlen, so wird nur das Leben von Klapper und Bär widergespiegelt. Und so wie das Leben nun mal ist, kann es nicht immer spannend sein. Dennoch ist die Geschichte Abwechslungsreich und es kommen immer wieder neue Aspekte hinzu.

Mit den Protagonisten dagegen bin ich nicht immer warm geworden. So sind mir die Familien der Beiden doch eher unsympathisch gewesen, sodass ebenfalls häufig eine gewisse Distanz vorhanden war. Klapper und Bär dagegen hat man auf tieferen Ebenen kennengelernt. Besonders von Klapper hat man immer wieder mal andere Seiten gesehen und auch wenn seine Emotionen für mich manchmal nicht nachvollziehbar waren, so konnte ich ihn doch zum Großteil verstehen. Bei Bär dagegen ist es etwas anderes: Man sieht Ausschnitte aus ihrem Leben und kann sich in gewisser Hinsicht in sie hineinversetzen. Trotzdem werden ihre tiefgehenden Gefühle nie explizit erwähnt. Das fehlt dem Buch auch nicht, aber an manchen Stellen wäre es irgendwie schön gewesen.

Im Großen und Ganzen ist die Geschichte wirklich ehrlich und rau. Es wird nichts beschönigt und alles geschildert, wie es ist. Dazu gehört auch ein hartes Ende. Ein Ende, das man vielleicht nicht erwartet hat, aber einen super Abschluss der Geschichte bildet.
So kann ich die Geschichte nur allen empfehlen, die auch mal was anderes als Wohlfühl-Geschichten lesen wollen. Diese Geschichte ist eine Erinnerung daran, dass hinter jeder Fassade ein Mensch mit Gefühlen steckt und dass man das Leben genießen soll, wenn man die Möglichkeit dazu hat.

Bewertung vom 24.02.2025
Beneath Broken Skies / London is Lonely Bd.1
Savas, Anna

Beneath Broken Skies / London is Lonely Bd.1


sehr gut

"Beneath broken skies" von Anna Savas ist ein Buch, das eine emotionale Achterbahnfahrt bereithält. Maddie und Wes begleiten wir durch alle möglichen Höhen und Tiefen und erleben ihr erstes Zusammentreffen seit sechs Jahren. In einem Setting voll mit Büchern, mitten im Herzen von London ergibt sich eine Geschichte, die schlussendlich die ein oder andere Frage unbeantwortet lässt.

Der Schreibstil von Anna Savas ist wirklich angenehm und die Emotionen und Gefühle werden gut widergespiegelt, so dass man eine gewisse Nähe zu den Protagonisten aufbauen kann. Durch die wechselnden Perspektiven wird das Ganze noch etwas intensiver. Besonders Maddie lernt man dadurch genauer kennen. Wir erfahren ihre Ängste, ihre familiäre Vergangenheit und wieso sie Bücher so liebt.
Wes dagegen ist besonders zu Beginn des Buches sehr verschlossen und über ihn und seine Familienverhältnisse erfährt man erst im Laufe der Zeit immer mehr. Besonders die Beziehung zu seinem Bruder Adam wirft brisante Fragen auf und lässt sich auch am Ende des Buches nur schwierig erklären.

Die Kommunikation zwischen Wes und Maddie dagegen lässt sich eigentlich nur als „Misscommunication“ beschreiben, denn richtig miteinander kommuniziert haben beide nicht. Und ich bin wirklich kein Fan davon. Viele Dinge hätten sich viel entspannter klären lassen, wenn beide einfach miteinander gesprochen hätten. Auch die spicy Szenen waren meiner Ansicht nach, nicht immer nötig. Ebenfalls hatte ich zwischendurch das Gefühl, dass manche Ideen aufgegriffen, aber nicht richtig zu Ende gedacht wurden. So blieb ein wenig Potenzial auf der Strecke. Auch habe ich mir erhofft, dass meine Fragen beantwortet werden – dies ist leider nur zum Teil geschehen.
Trotz dieser Dinge hatte ich dennoch eine gute Zeit beim Lesen und bin immer tiefer in die Verlagswelt abgetaucht. Hier kann man durchaus noch das ein oder andere lernen und die kleinen Eastereggs wurden gut in die Geschichte eingearbeitet.

Schlussendlich habe ich mir an der ein oder anderen Stelle mehr von dieser Geschichte und diesem Buch erhofft, gerade weil es zwischendurch seine Längen hatte und am Ende alles auf einmal kam. Band zwei werde ich dennoch lesen, denn die Geschichte war keinesfalls schlecht und es gibt ein paar Dinge, die ich unbedingt wissen muss!
Es ist eine Empfehlung für alle, die sich nicht an Misscommunication stören und eine Geschichten mit Verlagssetting lieben.

Bewertung vom 05.02.2025
Verlassen / Mörderisches Island Bd.4
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlassen / Mörderisches Island Bd.4


sehr gut

Dunkle Familiengeheimnisse

4,5 von 5

"Verlassen" von Eva Björg Ægisdóttir ist das Prequel zu ihren anderen drei Büchern, in denen man die Kommissarin Elma begleitet. Deshalb spielt dieses Buch in der Zeit, kurz bevor Elma zurück nach Akranes kehrt. Dieser Band fokussiert sich dafür auf die Familie Snæberg, die in einem Hotel zusammenfindet, um ein Familienfest zu feiern. Nach und nach kommen allerding immer mehr dunkle Geheimnisse ans Licht und fast jeder scheint etwas zu verbergen.

Wieder mal ist zu sagen, dass die Autorin eine Meisterin der psychologischen Spannung ist. Sie lässt Hinweise in die Geschichte einfließen, die man nicht direkt wahrnimmt und doch ergibt sich am Ende ein logisches, unvorhersehbares Bild. Man wird auf falsche Fährten gelockt. Man denkt, man kennt den Täter oder die Täterin. Aber schlussendlich weiß man nichts und doch vieles.
Durch den Schreibstil, der so intensiv und phasenweise eindringlich ist, wird man als Leser*in noch tiefer in die Geschichte hineingezogen. Dazu kommt, dass die Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven geschrieben ist, sodass es zu Beginn etwas unübersichtlich werden kann – gerade, was die ganzen Familienverhältnisse angeht – man dennoch das Gefühl bekommt, ein Teil dieser Feier zu sein. Man lernt die Protagonisten auf einer ganz anderen Ebene kennen und bekommt Einblicke in ihre dunklen Seiten.
Dieses Buch zeigt einfach, dass es keine Brutalität oder viel Blut braucht, um spannend zu sein. Manchmal reicht schon eine Familie und die richtigen Verbindungen aus.

Allerdings gab es besonders am Anfang immer wieder Phasen, in denen es etwas überfordernd war mit den ganzen Protagonisten und ihren Verhältnissen. Da musste ich das ein oder andere Mal wieder zum Stammbaum, ganz vorne im Buch, blättern. Zudem beschlich mich das Gefühl, dass manche Dinge etwas repetitiv waren. Dieses Gefühl hielt allerdings nie wirklich lange an, denn irgendwann ist man so im Geschehen drin, dass sich alle Fäden langsam zusammenfinden und man an nichts anderes mehr denken kann.

Alles in allem konnte mich auch dieses Buch von Eva Björg Ægisdóttir wieder überzeugen. Durch die raue Landschaft Islands, das unbeständige Wetter und eine Familie die alles andere als perfekt ist, ergibt sich ein Krimi, der nur schwer mit anderen Büchern dieser Art zu vergleichen ist. Eine Empfehlung für alle, die vor psychologischer Raffinesse nicht zurückscheuen.

Bewertung vom 16.01.2025
A Bookboyfriend for Christmas
Miles, Freya

A Bookboyfriend for Christmas


weniger gut

An der Oberfläche gekratzt

„A Bookboyfriend for Christmas“ von Freya Miles ist ein Buch, von dem ich mehr erwartet habe. Tiefere Gefühle, mehr Humor. Irgendwie wurde immer nur an der Oberfläche gekratzt – insbesondere bei den Protagonisten.

Doch gab es auch positive Dinge: Der Schreibstil zum Beispiel ist wirklich sehr angenehm, durch einfachen Satzbau und unkomplizierte Wortwahl. Zwar wurden mir viele englische Begriffe und der Begriff „Bookboyfriend“ quasi zu inflationär verwendet, dennoch habe ich mich irgendwann daran gewöhnt.
Auch das Setting mit dem eingeschneiten Buchladen und der gemütlichen Atmosphäre hat mir gefallen. Doch wirkten viele Dinge und Geschehnisse sehr konstruiert und waren eher unpassend. Wegen möglichen Spoilern möchte ich diese nicht nennen.

Mia war mir als Protagonisten zu Beginn recht sympathisch und man hat einen wirklich guten ersten Eindruck von ihr bekommen. Leider blieb es auch dabei und tiefere Gefühle waren kaum spürbar. Dafür hat sie gefühlt nur an Sex gedacht als feststand, dass Nick für eine geraume Zeit bei ihr im Buchladen bleiben würde, und das war definitiv zu viel. Mehr Emotionen und tiefere Gefühle wären definitiv angebrachter gewesen, gerade auch, weil Nick super viel Potenzial für eine starke Entwicklung hatte. Dieses wurde aber nicht aufgegriffen.

Insgesamt muss ich leider sagen, dass mir von dieser Geschichte recht wenig im Gedächtnis bleibt du sie für mich zu schnelllebig und an manchen Stellen zu undurchdacht war. Schlussendlich kann ich nur festhalten, dass man dieses Buch lesen kann, aber definitiv nicht muss und keine allzu hohen Erwartungen haben sollte.