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Bücher.ei

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
Bewertung vom 18.06.2025
Reid, Taylor Jenkins

Atmosphere


ausgezeichnet

Taylor Jenkins Reid stellt in ihrem Roman „Atmosphere“ eine Frau in den Mittelpunkt, die in den 80er Jahren sowohl bei der NASA, als auch in ihrem privaten Leben ihre Bestimmung sucht. Dabei gelingt es ihr, das Raumfahrtprogramm authentisch und nachvollziehbar darzustellen und sowohl astronomische, als auch physikalische Begebenheiten verständlich zu erklären.

Bereits zu Beginn wird deutlich, dass es an Board eines Space Shuttles zu einem tragischem Unfall kommt. Die Erzählung der Gegenwart wird durch die Rückblenden in die Vergangenheit unterbrochen, in der die Beziehungen der einzelnen Personen deutlich werden. Der Spannungsbogen bleibt durch die verschiedenen Erzählstränge stets erhalten und steigert sich bis zur letzten Seite, in der sich letztendlich auflöst, wie der Unfall endet.

Der Autorin gelingt es, die Faszination für den Weltraum spürbar werden zu lassen und als Leser nachzuempfinden, welchen Herausforderungen Frauen im wissenschaftlichem Bereich in den 70ern/80ern gegenüberstanden.

Bewertung vom 18.05.2025
Dunlay, Emily

Teddy


ausgezeichnet

Emily Dunlay hat einen Roman geschrieben, der den heutigen Leser in die 60er Jahre mitnimmt und die damaligen Gesellschaftsstrukturen authentisch aufleben lässt. So bekommt man schnell ein Gespür dafür, welchem Druck und Einfluss die Protagonistin Teddy ausgesetzt ist und man kann ihre Handlungsweisen nachvollziehen. Schnell wird erkennbar, welchem Zwiespalt Teddy ausgesetzt ist und mit welchen Unsicherheiten sie zu kämpfen hat.
Der Aufbau des Romans ist dabei sehr komplex: im Grunde erzählt Teddy von Geschehnissen, die zurückliegen - an manchen Stellen in drei Zeitstufen.
Die einzelnen Kapitel sind dabei durch Datumsanzeigen unterteilt, die gelegentlich in die Gegenwart springen. Die Spannung wird dadurch erzielt, dass nach und nach die Ereignisse aufgedeckt werden und so ihr eigene Geschichte, als auch die ihrer Tante offengelegt werden.
Insgesamt ein sehr lesenswerter und spannender Roman!

Bewertung vom 22.04.2025
Hall, Rachel Howzell

The Last One (Deluxe Limited Edition)


gut

Rachel Howzell Hall zeigt in ihrem Debüt als Fantasy-Autorin wie sie durch ihre Wortwahl eine besondere Welt erschafft.
Die Protagonistin Kai hat ihr Gedächtnis verloren und als Leser begleitet man sie auf ihrer Reise zu erfahren, was in der Vergangenheit passiert ist. Dabei sind nicht alle ihre Handlungen direkt nachvollziehbar, was die Figur unberechenbar macht. Dies intensiviert die Spannung auf positive Art. Auch wird nach und nach deutlich, dass sie nicht durchweg "gut" ist, sondern bereits schwerwiegende Fehlentscheidungen getroffen hat, die sie zu den aktuellen Entwicklungen geführt haben. Dies macht sie einerseits authentisch, andererseits gibt es einige Stellen, in denen sie extrem impulsiv reagiert, nicht nachdenkt und dadurch an Sympathie einbüßt.
Die Reise führt in ein Finale des ersten Bandes, das letztendlich viele Fragen aufwirft und nicht sonderlich stimmig wirkt. In nur wenigen Seiten werden plötzlich ansatzweise Erklärungen geliefert, auf die man über die ganze Handlung hinweg gewartet hat. So bleibt auch die Welt als solche, in der die Handlung spielt, eher ungreifbar.
Trotzdem hat der Folgeband definitiv eine Chance verdient, allein um zu sehen, wie sich Kai entwickelt, wie sich ihre Welt verändert und auch, weil Halls Schreibstil verlässlich für gute Unterhaltung sorgt.

Bewertung vom 06.04.2025
Hall, Clare Leslie

Wie Risse in der Erde


ausgezeichnet

Clare Leslie Hall erzählt die Geschichte von Beth in verschiedenen Zeitachsen. Dadurch begleitet man Beth in verschiedenen Lebensphasen und nimmt so Anteil an ihrer Veränderung. Man fiebert in ihren Höhen und leidet in ihren Tiefen mit ihr mit. Auch Nebenfiguren werden vielschichtig dargestellt.
Von Beginn an ist es dem Leser bewusst, dass ein Mensch sterben wird, doch erst am Ende löst sich auf, wer dies ist und wie er zu Tode kommt. Die Spannung hierfür wird durch Zeitsprünge und die immer wiederkehrenden Kapitel, in denen der Prozess stattfindet, gesteigert.
Der Handlungsort selbst wird authentisch und idyllisch beschrieben, sodass man sich den Lebensraum gut vorstellen kann. Unterstützt wird dies durch die Covergestaltung, wobei hier für meinen Geschmack der Titel einen eher schlechten Platz hat.
Insgesamt eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.02.2025
Finlay, Alex

Allein gegen die Lüge


ausgezeichnet

Alex Finlay gelingt es in seinem Thriller „Allein gegen die Lüge“ bereits ab der ersten Seite Spannung zu erzeugen und diese bis zum Schluss aufrecht zu erhalten.
Durch verschiedene Perspektiven verbindet sich der Handlungsstrang nach und nach zu einer sinnvollen und nachvollziehbaren Geschichte, die am Ende mit einer Überraschung aufwartet, welche überzeugend und für mich unvorhergesehen war.
Während des Lesens wächst einem der Protagonist Matt nach und nach ans Herz, der um seine Familie trauert und der herausfinden will, was genau mit ihnen passiert ist. Dabei werden die Motive der einzelnen Personen clever und logisch dargestellt. Zwar gibt es viele Szenenwechsel, die Konzentration erfordern, doch zuletzt wird jegliches Fragezeichen mit der letzten Seite authentisch aufgelöst.

Insgesamt eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.01.2025
Ota, Shiori

Das kleine Café der zweiten Chancen


gut

Der Titel "Das kleine Café der zweiten Chancen" weist direkt auf den Kern und den Hauptspielort der Handlung hin. Der Autorin gelingt es, diesen Erwartungen, die der Titel weckt, zu erfüllen. Zusätzlich kennen wohl wir alle Situationen, in denen wir bei erneuter Gelegenheit anders handeln würden. Diesen Wunsch stellt Shiori Ota in ihrem Roman in den Mittelpunkt und verbindet ihn mit verschiedenen Geschichten. Dabei steht die Zeit, die der Kaffee zur Zubereitung braucht parallel zu der Zeit, die die Personen benötigen, um eine Entscheidung rückgängig zu machen. Der Kaffee und seine Zubereitung wird ergänzend dazu ausführlich und facettenreich beschrieben.
Schwierig in diesem Setting ist an vielen Stellen die übertriebene Ausdrucksweise, die an vielen Stellen eher unrealistisch wirkt und vor allem für eine junge Schülerin eher unglaubwürdig ist.

Bewertung vom 11.10.2024
Score, Lucy

The Christmas Fix


gut

Der Titel "The Christmas Fix" hält das Versprechen, dass pünktlich zu Weihnachten das zuvor zerstörte Kleinstädtchen wieder fertig hergerichtet wird. Als Leser kann man der Handlung dabei gut folgen, wobei es zwischenzeitlich hauptsächlich um zwischenmenschliche Beziehungen geht, die Wiederherstellung von Merry tritt eher in den Hintergrund.
Dabei treten Figuren auf, die zwar authentisch sind, dabei aber zu perfekt wirken. Noah - groß, gut gebaut, mit schwieriger Kindheit, wortkarg und daneben Cat - gut aussehend, zielstrebig und erfolgreich. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden bahnt sich recht plötzlich an, doch als Leser begleitet man sie trotzdem gerne dabei, wie sie letztendlich zueinander finden.
Insgesamt ist es ein Buch, das sich gut lesen lässt, bei dem man aber auf Figuren trifft, mit denen man sich aufgrund ihrer perfekten Darstellung (sowohl die Haupt- als auch Nebendarsteller) kaum identifizieren kann.

Bewertung vom 13.09.2024
Hannah, Kristin

Die Frauen jenseits des Flusses


ausgezeichnet

Der Roman "Die Frauen jenseits des Flusses" stellt Frauen in den Mittelpunkt, die bisher wenig Beachtung fanden. Am Leben von Frances kann man sich als Leser sehr gut vorstellen, wie es den Frauen gehen musste, die im Vietnamkrieg gedient hatten und letztendlich nach ihrer Rückkehr versucht haben, wieder Fuß zu fassen und dabei auf Ablehnung und Unverständnis stießen. Die Handlung ist spannend erzählt, die Figur der Frances wird dabei vielschichtig dargestellt. Als Leser nimmt man Anteil an den Erfahrungen, die die Protagonistin macht und fiebert beim Lesen mit - sowohl in Szenen am Kriegsschauplatz, als auch später, in alltäglichen Situationen. Durch ihre Erlebnisse begleitet man als Leser Frances durch verschiedene Phasen ihres Lebens, ob in Trauer, Hoffnung, Mut oder Verzweiflung. So ist das Buch ein Buch über den Vietnamkrieg, aber vor allem auch ein Buch über Freundschaft, Familie und Liebe.

Bewertung vom 02.08.2024
Whitaker, Chris

In den Farben des Dunkels


gut

Chris Whitaker gelingt es, die Geschichte von Patch und Saint realistisch und vielschichtig darzustellen, ihre einzelnen Beweggründe für ihre Handlungen sind nachvollziehbar und verständlich. Allerdings bleiben die Figuren von Patch und Saint über weite Teile hinweg nicht direkt greifbar, wodurch die Spannung auf der Strecke bleibt. Die Geschichte als solche: ein entführter Junge, der eine Freundin sucht, von der kaum jemand glaubt, dass sie tatsächlich existiert, die Freundschaft zwischen diesem Jungen und einem Mädchen, sowie die aufregende Frage, wer der Täter war klingt vielversprechend.
Der Schreibstil jedoch bewirkt, dass die Figuren streckenweise eher unnahbar bleiben wodurch wiederum die dramatische Handlung an Spannung verliert.
Der Titel In den Farben des Dunkels" ist sehr passend gewählt, da sich in ihm zum einen die Farben der Dunkelheit für Patch während seiner Gefangennahme, zum anderen auch die Verarbeitung seines Traumas durch Malerei in der Zeit danach widerspiegelt.

Bewertung vom 25.04.2024
Henry, Emily

Funny Story


ausgezeichnet

Der Titel des Buchs ist ein Versprechen, das sich erfüllt.
Das Setting, dass sich zwei Personen, deren Expartner eine gemeinsame Beziehung haben, eine Wohnung teilen müssen, ist zu Beginn merkwürdig, doch Emily Henry zeigt schnell, dass sie die komische Situation in ein humorvolles Setting setzt.
Dabei beschreibt sie Daphne und Miles als sehr sympathische Personen, deren unterschiedliche Lebenserfahrungen sie zu den Personen machen, die sie sind. Sie gehen auf unterschiedliche Arten mit der Trennung um und lernen, sich in der neuen Situation einzufinden. Dabei lernen die beiden vor allem sich selbst neu kennen und im Laufe der Zeit auch einander. So entsteht zwischen den beiden langsam eine Liebesbeziehung, deren Entwicklung aufgrund der verschiedenen Lebensgeschichten sehr authentisch ist.
Insgesamt ein sehr unterhaltsames, gelungenes Buch!