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Benutzername: 
Katinka
Wohnort: 
Finningen

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 25.03.2013
Das Nebelhaus
Berg, Eric

Das Nebelhaus


ausgezeichnet

Inhalt:

Dank Facebook findet man oft alte Freunde wieder. Doch manchmal ist es durchaus gut, wenn Freundschaften einschlafen und man sollte sie ruhen lassen… Philipp, Yasmin, Timo und Leonie sind so ein Beispiel. Sie waren früher recht aktive Umweltschützer und wurden dann erwachsen, haben ihr eigenes Leben gelebt. Nun treffen sie sich bei Philipp auf Hiddensee wieder. Was ein nettes Wochenende voller Erinnerungen werden sollte, endete in einem Blutbad mit 3 Toten und einer Komapatientin.

Zwei Jahre nach der Blutnacht von Hiddensee rollt die Journalistin den Fall nochmals auf. Sie möchte eine andere Seite der Tat beleuchten, die menschliche Seite von Täter und Opfer. Dabei erlangt sie einige schockierende Erkenntnisse.



Meine Meinung:



Eric Berg ist es in diesem Buch meisterhaft gelungen, die Spannungskurve konstant auf höchstem Level zu halten, denn bis zuletzt ist nicht klar, wer Mörder und wer Opfer ist. Die ganze Geschichte wird in zwei Strängen erzählt. Da wäre zum Einen Doro Kagel, die in der Gegenwart recherchiert und zu eigenen Erkenntnissen kommt und zum Anderen wird der Leser 2 Jahre zurück nach Hiddensee katapultiert und erlebt quasi das, was Doro Kagel ermittelt, hautnah. Das ist eine absolut interessante Art, einen Krimi zu schreiben und ich bin nur begeistert. Die ganze Geschichte ist schlüssig, die Charaktere vielschichtig und wie im wirklichen Leben auch voller Ecken und Kanten.



Besonders erwähnenswert ist noch das wirklich wunderschöne Cover. Man möchte das Buch am Liebsten aufstellen und nicht ins Regal schieben.

Fazit:



Ein Buch, das man nicht aus der Hand legen kann, ein wahrer Pageturner. Selten wurde ich von einem Buch so gefesselt. Eine absolute Leseempfehlung für jeden Fan spannender Unterhaltung!

Bewertung vom 11.03.2013
Die Bogenschützin
Marcus, Martha Sophie

Die Bogenschützin


ausgezeichnet

Die Bogenschützin von Martha Sophie Marcus ist ein sehr ungewöhnlicher historischer Roman, was iohn unglaublich attraktiv macht.
Protagonistin Hedwig von Quitzow flieht mit ihrer Amme, als die heimatliche Burg angegriffen wird. Ihre Amme stirbt auf der Flucht und so geht Hedwig verloren. Doch irgendwann ist auch ihr das Glück hold und so landet sie beim einsiedlerisch lebenden Richard, einem ehemaligen Ritter. Hier erfährt sie nicht nur die Liebe, die sie zu einer selbstbewussten Frau werden lässt, sondern lernt auch, im Wald zu überleben und den perfekten Umgang mit Pfeil und Bogen. Als Richard stirbt, begibt sich Hedwig auf die Suche nach seinen und ihren Wurzeln. Das dies nicht ganz ungefährlich ist, kann man sich denken. Nun begleitet der Leser Hedwig also wieder hinein ins „normale“ Leben und erlebt ihre Gratwanderung zwischen aufrichtiger Wildheit und angemessener Demut.

Hedwig ist eine unglaublich starke Figur. Sie bleibt stets ihrer Linie treu, was wirklich bewundernswert ist und wovon auch die „moderne“ Frau sich eine Scheibe abschneiden kann. Wie auch alle anderen Figuren des Romans, ist Hedwig wundervoll gezeichnet und beschrieben. Man sieht sie förmlich vor sich. Die Charaktere sind vielschichtig, die Geschichte wirkt zu keiner Zeit langatmig und es war eine wahre Freude, sich von Kapitel zu Kapitel führen zu lassen. Dabei hat die Autorin niemals die Hand des Lesers losgelassen und mit Hilfe eines gut durchdachten Glossars am Ende des Buches auch unbekannte Begriffe erklärt. Man merkt auch während des ganzen Buches, dass viel Liebe darin steckt. Nicht nur die Geschichte selbst ist absolut stimmig, gerade die kleinen Details sind wunderbar beschrieben. Ich selbst liebe Tiere und die Natur und war immer wieder von der genauen Beschreibung begeistert.

Insgesamt gesehen ist die Bogenschützin ein Buch, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Ich habe mich durchweg gut unterhalten gefühlt, einiges gelernt und auch den spaß am Bogenschießen wiederentdeckt. Wer historische Romane liebt, wem aber die weiblichen Charaktere oft zu flach, zu brav erscheinen, der wird dieses Buch lieben

Bewertung vom 09.03.2013
Der Sarg
Strobel, Arno

Der Sarg


sehr gut

Zum Inhalt:
Beklemmende Enge und absolute Dunkelheit. Das macht doch eigentlich auch dem abgebrühtesten Menschen Angst. Doch der Horror vergrößert sich, wenn es sich bei der Enge um einen Sarg handelt… wie gut, dass Eva doch nur davon träumt, in einem sarg gefangen zu sein und immer wieder in ihrem bett aufwacht. Doch warum hat sie dann diese seltsamen Verletzungen, die sie sich im Traum im Sarg zugezogen hat? Und warum geschehen in der Nacht, in der sie davon träumt, in ihrer Heimatstadt Köln grauenhafte Morde: Frauen werden lebendig in einem Sarg begraben.

Schreibstil:
Der flüssige Schreibstil, die stets hohe Spannungskurve und die teilweise sehr kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte.
Charaktere und Darstellung:
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Komissar Menkoff kennen Leser der anderen Strobel Bücher wohl schon, doch man kann das Buch getrost auch lesen, ohne die anderen Bücher zu kennen. Es werden zwar Anspielungen gemacht, die mich persönlich aber nicht gestört haben. Einige Szenen sind nicht wirklich was für schwache Gemüter, doch halten sich diese in Grenzen. Da ich schon gefragt wurde, ob der Sterbeprozess genau beschrieben wird, was für viele Leserinnen ein Ausschlusskriterium ist, verrate ich zumindest dieses Detail: nein, der Sterbeprozess wird nicht beschrieben. Die meiste Qual findet auf psychischer Ebene statt, was das Buch aber nicht minder spannend macht. Ein großer Pluspunkt ist, dass auch die Kommissare nicht unfehlbar sind. Das trägt sehr zur Autentizität des Buches bei.

Zur Spannungskurve:
Man rätselt sehr lange, wer denn der Täter sein könnte. Man stellt Theorien auf, verwirft sie wieder und überlegt selbst in den lesepause, warum diese oder jene Person ins Buch eingeführt wurde und ob sie vielleicht doch etwas mit den Morden zu tun hat. Die Lösung ist jedoch im letzten Drittel erkennbar. Mich hat das jedoch keineswegs gestört.

Fazit:
Arno Strobels Thriller „Der Sarg“ spielt mit einer der Urängsten der Menschen: lebendig begraben zu werden . Es handelt sich um einen tollen Thriller, der auf allen Ebenen überzeugt und all jene, die Arno Strobel nicht kennen, schnell zu einem Fan werden lassen. Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt und hatte einige beklemmende Stunden.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.02.2013
Das Verbrechen / Kommissarin Lund Bd.1
Sveistrup, Søren;Hewson, David

Das Verbrechen / Kommissarin Lund Bd.1


sehr gut

as Buch „Das Verbechen“ lehnt nah an die gleichnamige Fernsehserie an, die wohl im ZDF lief. Ich kenne die Serie nicht und kann daher nichts dazu sagen, wie eng sich Buch an drehbuch hält und ob es für Fans der Serie geeignet ist.

Sarah Lund, Ende 30, Mutter eines Sohnes, ist Vicekommissaer in Kopenhagen und sollte eigentlich ihren letzten Arbeitstag haben, damit sie mit ihrem Sohn und ihrem Freund Bengt nach Schweden ziehen kann. Doch leider wird daraus ersteinmal nichts, denn Lund wird gebeten, mit Meyer einen Mordfall an einem Mädchen aufzuklären. Die 19jährige Nanna wurde in einem Kofferraum eingesperrt und das Auto dann versenkt. Man mag sich fragen, ob Meyer das nicht allein kann. Lund geht der Fall jedoch sehr nahe und ein neuer Kommissar sollte ja auch nicht gleich ins kalte Wasser geworfen werden. Der Fall scheint auch nicht leicht zu sein und es kommen immer mehr Fragen auf, als Antworten gefunden werden. Hat die Schule damit zu tun? Die Politik? Soviel sei verraten: es bleibt spannend bis zum Schluss.

Mit seinen fast 800 Seiten kann dieses Buch getrost als Wälzer bezeichnet werden. Bücher dieser Länge werden schnell langatmig. Doch das einzig schwere an dieser Lektüre ist das Halten des Buches. Die Geschichte liest sich flüssig und bleibt durchweg spannend, was besonders an den vielen Irrungen und Wirrungen liegt. Wer eine absolut sympathische Protagonistin braucht, mit der man sich 100% identifizieren kann, der sollte dieses Buch besser nicht lesen. Lund ist eine Frau, die man des öfteren schütteln und anschreien möchte. Warum? Das möchte ich nicht verraten. Alles in allem ist es ein sehr kritisches Buch. Kritisch in bezug auf die Machenschaften der Politik, aber auch in Bezug auf Polizeiarbeit und auf einige andere Bereiche. Mir hat es einige schöne Lesestunden beschert, auch wenn es sehr viele verdächtigungen gab und die ein oder andere falsche Fährte ruhig hätte ausgelassen werden können.

Hochachtung davor, dass so ein langes Buch so voller Spannung stecken kann

Bewertung vom 12.02.2013
Rachekind
Clark, Janet

Rachekind


ausgezeichnet

Stellen Sie sich vor, Sie kommen von einem Kunden-Event nach Hause, ihr Kind liegt leblos in seinem Bettchen und ihr Mann, von dem Sie dachten, er liebte Sie uneingeschränkt, ist spurlos verschwunden? Ein Albtraum? Dann stellen Sie sich doch vor, dass Sie ihr Kind zwar retten können, es sich aber völlig verändert hat und Dinge tut, die es zuvor nie getan hat. Beängstigend? Vergessen Sie nicht, dass ihr Mann weg ist und sie keine Ahnung haben, warum und wo. Spüren Sie die Panik?

Genau so ergeht es der Protagonistin Hanna aus Janet Clarks Mysterythriller: „Rachekind“. Meisterhaft versteht es die Autorin, die vielschichtige Geschichte um Hanna, ihren verschwundenen Mann Steve und Töchterchen Lilou aufzubauen. Da es sich um einen Mysterythriller handelt, und das Mystische natürlich nicht zu kurz kommt, beginnt sich der Leser schnell bei nahezu jeder Kleinigkeit, jedem Hinweis zu fragen, ob es Zufall war, mystisch oder ganz logisch zu erklären. Selten habe ich bei einem Buch so sehr gerätselt und spekuliert. War das, was passiert ist, Zufall oder ein Hinweis auf Steves Verschwinden? Warum tut Lilou dieses und jenes? Ein Buch, das seinen Leser derart in das Geschehen zieht, gibt es nur selten und als wäre dies nicht genug, werden immer mal wieder Abschnitte aus einem Tagebuch eines Kinderheimbewohners aus dem Jahre 1991 eingeflochten. Es ist nicht zu viel verraten, wenn ich sage, dass diese alles andere als erfreulich sind und so leidet der Leser an zwei Fronten: mit Hanna und im Kinderheim.

Janet Clark schreibt unglaublich packend und detailliert. Jeder Charakter ist wunderbar ausgebaut und autentisch und obwohl die Story sehr vielschichtig ist, ist sie nie zu verworren und stets gut durchdacht. Alle Rätsel werden am Schluss gelöst.

Mysterythriller sind für den Schriftsteller sicher eine Herausforderung, denn Realität und Übersinnliches sollten in einem harmonischen Verhältnis stehen, damit die Story glaubwürdig bleibt. Dies ist, meiner Meinung nach, bei diesem Buch wirklich gut gelungen. Ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.