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Buch_puttel
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Neuruppin

Bewertungen

Insgesamt 153 Bewertungen
Bewertung vom 08.09.2025
Kicaj, Jehona

ë


sehr gut

Dieses Buch habe ich im Rahmen des #Longlistenlesens für den deutschen Buchpreis 2025 gelesen. Es hat mich sehr berührt. Die Geschichte der jungen Frau, die aus dem Kosovo flieht und mit so vielen Dingen konfrontiert wird, hat mich bewegt und beschäftigt mich immer noch.
Dieses Buch ist nicht nur absolut richtig notiert (und definitiv ein Kandidat für die Shortlist), sondern es bewegt und beschäftigt. Es ist stilistisch gut geschrieben, fesselt und beeindruckt gleichermaßen. Es konfrontiert und zwingt hinzusehen. Zu Gewalt und Verletzungen, zu Trauma und Erinnerungen. Kriegserleben findet nicht erst seit gestern statt, aber der Ukraine Krieg hat eine Menge Erinnerungen hochgeholt. Ein echtes und authentisches Buch, ein Buch das keine Geschichte erzählt, sondern die Wirklichkeit. Ein Buch das so wichtig ist!
Die junge Frau lebt bereits eine Weile in Deutschland und wird, ausgelöst durch den Ukraine Krieg, gedanklich in die Kriegsgeschehnisse in den Kosovo katapultiert. Sie berichtet von einer Zerrissenheit und einem Herz, dass in zwei Richtungen schlägt. Die Frage, die ich mir immer stelle ist, ob es das muss. Ob man sich entscheiden muss. Ob man nicht beides kann - ganz gleich wo man ist. Vergangenheit und Heimat. Oder Heimat und Heimat. Im Herzen! Sehr zu empfehlen! (gern auch für alle blauen Wähler)

Bewertung vom 08.09.2025
Olkusz, Gesa

Die Sprache meines Bruders Deutscher Buchpreis 2025 Longlist


sehr gut

Dieses Buch habe ich im Rahmen des #longlistenlesen für den Buchpreis 2025 gelesen.
Dieses Buch hat mich deutlich mehr berührt, als die letzten zwei, die ich gelesen habe. Eine Mutter zieht mit ihren beiden Söhnen Parker und Kasimir von Polen nach Amerika. Sie erwarten hier ein neues, besseres Leben. Was sich so schön anhört, passiert natürlich nicht. Jeder Einzelne lebt vor sich hin, irgendwie zusammen - aber auch allein. Dann zieht eine junge Frau ein, zu Beginn bringt sie die Runde etwas in Schwung. Als sie plötzlich verschwindet, reist Parker nach.
Dieses Buch kommt sanft daher, ein ruhiger, stiller Roman, der sehr tief geht. Die Einsamkeit der drei berührte mich sehr - gemeinsam einsam trifft es wohl auf den Punkt. Ein kurzes Buch, dass dennoch viel mitbringt. Das Thema Depressionen beschäftigt mich sehr und ich finde Romane, die diese Thematik schildern, immer besonders berührend. Das offene Ende lies mich etwas ratlos zurück. Ich empfehle es gern weiter.

Bewertung vom 08.09.2025
Elmiger, Dorothee

Die Holländerinnen


weniger gut

Dieses Buch habe ich im Rahmen des #loglistenlesens gelesen und auch tappe nach wie vor im Dunkeln. Ich habe eben eine schöne Rezension dazu gelesen, die genau das ausdrückt, was ich empfinde: ich habe mich durch einen Urwald geschlagen um den Inhalt wahrzunehmen und zu verstehen, was ich gelesen habe. Fazit: ich habe es nicht verstanden. Die junge Hauptprotagonistin erzählt von einem True Crime Fall - zwei Holländerinnen sind verschwunden. Ich gebe mir jetzt wirklich Mühe, aber ich verstehe in diesem Urwald voller Wörter und Sätze nichts. Es ist für mich nicht klar, wieso dieses Buch nicht nur für den deutschen Buchpreis 2025, sondern auch für den bayrischen Buchpreis nominiert wurde - es wird einen Grund geben. Ich kann ihn leider nicht erkennen, eine Bewertung von mir kann es eigentlich nicht geben- und dennoch versuche ich mich. Ich kann keine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 08.09.2025
Nandi, Jacinta

Single Mom Supper Club


weniger gut

Ich habe dieses Buch im Rahmen des #longlistenlesens gelesen und war leider erschüttert. Inhalt und Klappentext klangen nicht verkehrt, ich dachte, die Story komme leicht daher und lasse sich gut lesen. Aber dem war nicht so. Die Single Moms sind alles andere als leicht daher kommende Mütter. Die Sprache plump und manche Inhalte super strange, Hier geht um mit Sperma im Babdymund gefälschte Vaterschaftstests und Kokain nehmende Mütter. Ich habe gut 80 Seiten gelesen und musste es dann weglegen. Leider so gar nicht meins.
Hin und wieder fand ich dann dennoch einen amüsanten Satz, aber es reichte für mich nicht aus. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dieses Buch ohne selbst Mutter zu sein (oder um es auf den Höhepunkt zu treiben, aus Sicht des Mannes) besser bewerten würde - aber ich fand die Story einfach schlecht. Schade - für mich kein Kandidat für die Shortlist.

Bewertung vom 08.09.2025
Beek, Tatjana von der

Blaue Tage


sehr gut

INHALT
Ein Vater lädt seine Kinder zu seinem 60igten Geburtstag nach Griechenland ein. Gemeinsam gehen sie auf eine Segeltour. Dies scheint sich nett anzuhören, aber wenn man wie die beiden Schwestern wenig Kontakt zum Vater hatte, könnte dieser Ausflug schwierig werden. Für beide Schwestern sind Kinder gerade ein Thema, die eine möchte unbedingt welche und bekommt keine, weshalb sie sich in die Kinderwunschbehandlung begibt. Die andere (Leo)gibt vor es zu versuchen, nimmt aber heimlich die Pille weiter. Es kommt mit Freund Karl zum Eklat. Währenddessen entwickelt Leo Gefühle für Alex. Alles auf diesem Boot droht aneinander zu brechen.

EINDRUCK UND FAZIT
Die verschiedenen Charaktere in dieser Familie, und insbesondere auf diesem Boot, machen den Trip besonders (sowohl für die Charaktere auf dem Boot, als auch für uns als Leser:innen). Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, an der ein oder anderen Stelle gegrübelt und geschmunzelt. Es war alles dabei - und natürlich das Wasser, das gehört sich eben so für einen guten Sommerroman. Ich mochte es gern, ein leichtes, zartes Buch für einen schönen Abend. Empfehle es gern weiter!

Bewertung vom 08.09.2025
Schmitt, Caroline

Monstergott


ausgezeichnet

Dieses Buch kam für mich genau zur richtigen Zeit! Ich brauchte ein Buch, welches mich thematisch abholt, oberflächlich wirkt und tief reingeht.
Es geht um Esther und Ben, Bruder und Schwester. Gläubige. Überzeugte Gläubige. Sie leben in einer konservativen Gemeinschaft, beteiligen sich aktiv am Leben und richten es nach Gott und Jesus aus. Die Fassade steht, es scheint als sei alles super - und beide glücklich. Aber wie das eben im Leben ist, trügt der Schein: Esther bricht aus diesem Gefüge aus, wolle sich nicht unterordnen und frei sein - und auch Ben bringt ein "düsteres" Geheimnis mit.
Ich liebte schon "Liebeswesen", aber "Monstergott" legt nochmal eine Schippe drauf. Es geht um patriarchale (und religiöse) Machtstrukturen, es geht um Zwang und Unterdrückung. Ums hinterfragen und zurechtrücken. Ums abrücken und ausbrechen. Ich liebte alles an diesem Buch!
Danke!

Bewertung vom 01.09.2025
Geschke, Linus

Der Trailer / Donkerbloem Bd.1


gut

Der Auftakt einer Trilogie, die viel verspricht - und dennoch nichts für mich ist.
Ich habe bis vor kurzem super viele Thriller gelesen (und gehört), aber ich komme einfach nicht mehr so richtig rein.
Mich nerven die Charaktere und die vorhersehbare Handlung.
Dieses Buch ist dennoch anders, und besser als die meisten Thriller - dennoch habe ich mich eher durchgequält.
Zum Inhalt möchte ich nicht viel schreiben, dass tun hier alle anderen schon. Ich habe es als Hörbuch gehört, und fand den Sprecher super!
Viele verschiedene Stimmlagen zu unterschiedlichen Protagonisten machten es zu einem Hörerlebnis (auch wenn der Inhalt mich nicht so richtig fesseln konnte). Eines am Ende noch: als Thriller Liebhaber muss man dieses Buch einfach gelesen haben!

Bewertung vom 31.08.2025
Jarawan, Pierre

Frau im Mond


weniger gut

Ich habe dieses Buch als Hörbuch gehört, die vielen Zeitsprünge haben das Hörerlebnis beeinflusst.
Es war oftmals frustrierend, weil ich den Zusammenhang nicht gefunden hatte - und wenn ich dann erneut gehört habe, nicht mehr rein kam.
Der Roman ist in drei Zeitebenen geschrieben: 1966, 2020 und alles was zwischen den Jahren passiert.
Man sortiert also ständig neu, in welcher Zeit man sich gerade befindet.
Kurzum geht es um eine Rakete, welche ins All geschissen wird (1966), eine Explosion (2020) und all die Familenstorys zwischendrin.
Mich hat das Buch leider weder berühren, noch abholen können. Das Cover und der Klappentext haben zu viel versprochen.

Bewertung vom 31.08.2025
Espach, Alison

Wedding People


gut

INHALT
Phoebe hat nicht damit gerechnet, auf eine Hochzeitsgesellschaft zu treffen. Schon gar nicht an dem Tag, an dem sie ihr Leben beenden möchte. Lila und Gary sind die „Glücklichen“, die die sich trauen wollen. Zumindest macht das vorerst den Anschein. Das eigentliche Frame spielt sich leise nebenbei ab. Am Ende kommt alles anders als man denkt.

EINDRUCK UND FAZIT
Was war das denn? Ich komme einfach in diese amerikanischen Romane nicht rein. In den Büchern ist einfach immer viel los, zu viel. Zu viel Drama, zu viel von allem. Ich finde auch, dass die seltsamen - witzig gemeinten Szenen - nicht ganz ankommen und immer einen Ticken drüber sind. Phoebe finde ich ganz sympathisch gezeichnet und die Grundidee klasse, leider hapert es an der Umsetzung. Ich finde, dass das Thema Suizidgedanken (Pläne) ziemlich platt abgearbeitet wurde. Die Geschichte ist vorhersehbar und typisch amerikanisch. Insgesamt hätten 150 Seiten dem Buch auch keinen Abbruch getan. Schade!

Bewertung vom 31.08.2025
Bach, Kathrin;Voland & Quist

Lebensversicherung


sehr gut

Dieses Buch ist zu recht für den Buchpreis 2025 nominiert.
Es ist anders. Besonders. Nicht nur der Inhalt, sondern auch alles andere in diesem Buch. Deshalb würde es den Preis auf jeden Fall verdienen.

"Ich bin 3 Jahre alt und am meisten Angst habe ich davor, dass alle sterben. Ich bin neun jähre alt und am meisten Angst habe ich davor, dass alle sterben. Ich bin 18 Jahre alt und am meisten Angst habe ich davor, dass alle sterben. Ich bin 34 Jahre alt und am meisten Angst habe ich davor, dass alle sterben." S. 155

Hauptprotagonistin im Buch ist eine junge Frau. Eine Frau mit Angststörung. Ausgelöst durch die Eltern, diese machen mit der Angst der anderen Geld. Sie verkaufen Versicherungen.
"Immer wenn meine Mutter in meiner Kindheit das Haus verlässt und mit dem Auto wegfährt, sage ich: Pass auf dich auf, fahr vorsichtig. Ich hänge die Wörter so dicht aneinander, dass sie wie ein einzelnes klingen: passaufdichauffahrvorsichtig. Ich darf nicht vergessen es zusagen, sonst passiert meiner Mutter etwas." S. 144
Was bei mir hängen blieb ist, dass man sich nicht gegen alles versichern kann, dass ein Restrisiko bleibt. Da auch in meinem Leben verschiedenen Ängste eine Rollen spielten (und immer noch spielen), hat mich die Autorin sehr zum nachdenken angeregt. Dieses Buch ist so anders, kühl und dennoch intensiv. Kurz und prägnant und dennoch so viel aussagend. Es ist so viel mehr im Buch, als in Worten verfasst wurde. Es ist definitiv ein Kandidat für den Buchpreis 2025.