Benutzer
Benutzername: 
B.Schmidt

Bewertungen

Insgesamt 11 Bewertungen
Bewertung vom 30.07.2025
Dubois, Julie

Gefährliche Aussicht


ausgezeichnet

Gefährliche Aussicht von Julie Dubios ist ein weiterer Krimi mit viel Lokalkolorit, guten Essen, einem spannenden Kriminalfall und tiefen Einblicken in das Privatleben von Commissaire Marie Mercier.
Es ist der Autorin ein weiteres Mal vortrefflich gelungen französisches Flair zu vermitteln.
Der Kriminalfall kommt natürlich bei allem Anderen nicht zu kurz. Spannend wie immer und Julie Dubois lädt ihre Leser von Anfang an ein, selbst mit zu ermitteln. Natürlich gibt es die ein oder andere falsche Fährte, manche Spur endet in einer Sackgasse und es kommt zu überraschenden Wendungen. Am Ende ist der Fall aber absolut logisch aufgeklärt und lässt keine offenen Fragen zurück.
Julie Dubios verknüpft so geschickt das Privatleben ihrer Kommissarin mit dem Kriminalfall, dass man das Gefühl bekommt tatsächlich dabei zu sein, beim Spaziergang mit Maries Hund genau so wie bei der Befragung der Zeugen oder Verdächtigen. Im Hintergrund führt die Autorin die Geschichte um Marie und ihre Familie konsequent fort. Als Leser bekommt man das Gefühl mit jedem weiteren Buch eine engere Bindung zu den Protagonisten einzugehen. Es wird zu einem seltenen aber intensiven Treffen mit Freunden.
Gerade die ausführlichen Beschreibungen der Landschaft, des Dorflebens und des Familienlebens schaffen eine harmonische Grundstimmung, man fühlt sich bei der Lektüre einfach wohl. Die ruhige und Konsequnte Ermittlungsarbeit von Marie trägt ebenfalls zu dieser Grundstimmung bei.
Einmal angefangen möchte man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich gebe diesem Band fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.
Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Buch von Julie Dubois. Ich bin zu neugierig, wie es mit Marie und ihren Lieben weiter geht und für einen spannenden Mordfall wird auch gesorgt sein.

Bewertung vom 26.07.2025
Menzel, Marlene

Inselfrühling auf Spiekeroog. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Im zehnten Band, Inselfrühling auf Spiekeroog von Marlene Menzel, haben Anke Petersen und Reik Büttner den wohl bisher schwierigsten und emotionalsten Fall ihrer bisherigen Zusammenarbeit zu lösen.

In Merles Laden wird ein Toter gefunden, zu dem Merle im Vorfeld Kontakt hatte. Schlimmer hätte es die Familie nicht treffen können und die Freundschaft von Reik und Anke wird auf eine sehr harte Probe gestellt.

Dies ist meiner Ansicht nach der beste Teil dieser Reihe! Marlene Menzel beschreibt mit sehr viel Empathie all die vielschichtigen Gefühle der beiden sympathischen Ermittler. Den Zwiespalt, in den Anke gerät, auf der einen Seite will sie den Freund nicht außen vor lassen, auf der anderen Seite muss sie sich an Regeln halten um den Fall gerichtssicher aufzuklären. Diesen Drahtseilakt hat die Autorin sehr gut beschrieben und herausgerarbeitet, man fühlt beim Lesen Ankes innere Zerissenheit, ihre Selbstzweifel und Unsicherheit.

Reik dagegen sonst immer souverän und der Fels in der Brandung wirkt etwas verloren. Er wird mit einer Situation konfrontiert, die er sich in seinen schlimmsten Träumen nicht ausgemalt hätte.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, die ganze Ermittlungsarbeit um diesen vertrackten Fall ließ sich gut nachvollziehen, die Gefühle aller Protagonisten haben sich mit sehr gut vermittelt und waren nachvollziehbar. Ich habe mit allen mit gelitten und alles daran gesetzt Anke in ihrer Arbeit zu unterstützen.Nur hat die Autorin auch dieses Mal wieder einige Fährten gelegt, mich in Sackgassen geführt und mit falschen Spuren gelockt. Anke war somit dann doch fast auf sich allein gestellt.

Es war spannend von Anfang an. Am Ende wurde der Fall auf die bestmögliche und zufrieden stellende Weise gelöst. Ich gebe diesem Buch fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 06.07.2025
Finch, Karen

Was früher blüht, ist länger tot


ausgezeichnet

Das Cover des Buches, Was früher blüht, ist länger tot, von Karen Finch, kommt erstmal recht fröhlich daher. Die beherrschende Farbe ist ein schönes Wiesengrün, im unteren Drittel des Covers sieht der Betrachter ein Bauernhaus mit Schafen und über das Buch verteilt blühende Pflanzen. Erst dann sieht man die Handschellen, die Lupe, das Messer und die Fußspuren, es drängt sich dem Betrachter der Verdacht auf, dass es hier nicht nur um Idylle geht.

So ist es dann auch, schon im Prolog wird der Leser in einem ganz perfiden Mord hineingezogen. Im.weiteren Verlauf des Buches schafft Karen Fincher eine sehr idyllische Atmosphäre, die jäh endet, als der zweite Mord geschieht. War man als Leser gerade noch schlendernd im Dorf, mit seiner Blumenpracht und den bunten und pittoresken Häuschen unterwegs, holt einen spätestens jetzt die Wirklichkeit wieder ein. Der Wechsel zwischen Idylle, Lokalkolorit und Spannung ist der Autorin sehr gut gelungen.

Karen Finch hat für ihr Buch sehr unterschiedlich Charaktere geschaffen, die einem durchaus auch im wirklichen Leben begegnen könnten. Mit ihrer Protagonistin Helen, ehemals Mitglied der MET und nun aus familiären Gründen wieder in ihrem Heimatdorf bei ihrer Mutter hat sie einen Treffer gelandet. Helens Zerrissenheit und ihre Unzufriedenheit mit der jetzigen Lebenssituation hat die Autorin sehr gut herausgearbeitet, ohne den Fluss der Geschichte zu stören oder aber die Spannung zu drücken. So wie sie diesen Mutter Tochter Konflikt aufgreift, lässt sie auch aktuelle Themen wie Zuwanderung, Abschiebung und Rassismus und nicht zuletzt Beziehungskrisen ganz selbstverständlich einfließen.

Zwei Morde, die unterschiedlich nicht sein könnten und auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben entwickelt Karen Finch zu einem sehr spannenden Krimi, der die Leser sehr lange Zeit im Dunkeln tappen lässt. Sie gibt immer wieder Informationen preis, es entstehen Thesen und Vermutungen, aber nie passten alle Fakten zusammen. Die von ihr gefundene Lösung ist absolut logisch. Sie klärt alle offenen Fragen und verknüpft alle losen Fäden.

Was früher blüht, ist länger tot, hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Mir hat die Verknüpfung von Cozy Crime und den aktuellen Problemen sehr gefallen. Ich hatte einige sehr spannende Lesestunden fernab vom Alltag. Mich hat dieses Buch sehr angesprochen und ich gebe fünf Sterne. Ich hoffe auf eine Fortsetzung.

Bewertung vom 10.06.2025
Kalpenstein, Friedrich

Prost, auf den Doktor


ausgezeichnet

Prost, auf den Doktor ist nunmehr der elfte Teil der Reihe von Friedrich Kalpenstein um das Ermittlerduo Tischler und Fink. Wie erwartet war auch dieses Buch ein echter Pageturner. Alte Bekannte hatten ihren Auftritt und viele der Protagonisten haben sich weiterentwickelt. Es war wie ein Besuch bei Freunden, Hätte es nicht diesen Mord gegeben, der Tischler und Fink vor Rätsel gestellt hat; aber nicht nur die Polizisten haben gerätselt, nein auch die Leser.

Friedrich Kalpenstein hat es ein weiteres Mal verstanden einen Fall aufzubauen, der bis zum letzten Moment spannend blieb. Er hat seine Leser zum Mitraten eingeladen, er hat seine Hinweise gestreut, falsche Spuren gelegt und uns in Sackgassen geschickt. Bis zum Ende hatte ich nur eine Idee, aber keine belastbare Lösung. Ich liebe diese Krimis, nicht grausam und blutig, es gibt eine Leiche und ab da liegt der Focus auf den Ermittlungen. Es war sehr spannend Tischler und Fink zu begleiten, zu sehen, wie sich immer mehr Facetten des Mordopfers zeigen und wie sich immer mehr Spuren auftaten, je länger die beiden an diesem Fall arbeiteten. Ich habe mehrmals gedacht, ich hätte die Lösung, aber irgend eine Kleinigkeit passte nicht und auf den nächsten Seiten wurde auch klar warum. Der Twist am Ende war genial und damit wurden dann auch die offenen Fragen geklärt und das letzte Teilchen fiel an seinen Platz.

Sehr gefallen hat mir die Dynamik beim Stammpersonal, ich mag es sehr, wenn sich die Protagonisten vom ersten Kennenlernen bis zum letzte Buch weiterentwickeln. Der Autor macht das hier wirklich sehr gut, ich bin immer gespannt, wie die eine oder andere Geschichte, die er im aktuellen Band anstößt im nächsten Buch ihre Fortsetzung findet.

Alle Protagonisten, bis hin zum kleinen Nebendarsteller sind echt Charaktere und sehr gut vorstellbar. Friedrich Kalpenstein stattet sie alle mit reichlich Details aus, so dass sie man sie wiedererkennt. Niemand wird einfach nur erwähnt. Ich bin schon jetzt auf das nächste Buch dieser Reihe gespannt.

Fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung für alle Freunde des intelligenten Krimis. Jedes Buch dieser Reihe ist abgeschlossen und steht für sich selbst. Alle Bücher gibt es auch als Hörbuch, gelesen von Helmfried von Lüttichau, auch sehr zu empfehlen. Durch die Modulation seiner Stimme weiß der Hörer immer sofort um welchen Protagonisten es geht, alle sind klar voneinander zu unterscheiden. Das Hören wird hier zum Genuß.

Bewertung vom 09.06.2025
Nentwich, Vera

Frau Appeldorn und der tote Kapitän


ausgezeichnet

Frau Appeldorn und der Tote Kapitän ist der dritte Teil dieser Reihe, geschrieben von Vera Nentwich. Vorausschicken möchte ich, dass dieses Buch in sich abgeschlossen ist und unabhängig von den zwei anderen Fällen gelesen werden kann.

Frau Appeldorn, pensionierte Chefsekretärin ist es gewohnt, dass alles so läuft, wie sie es für richtig hält. Das bekommt auch ihr gutmütiger Nachbar Herr Büyüktürk zu spüren, als er sie nach einem Unfall mit einem Radfahrer an die Ostsee chauffieren soll. Die Dame mit dem roten Hut möchte dort den Mord an dem Mann aufklären, den sie kurz zuvor kennen und schätzen gelernt hat. Das Duo Frau Appeldorn und Herr Büyüktürk hat mich im Laufe der Lektüre immer wieder an Miss Marple und Mister Stringer erinnert.

Vera Nentwich hat mit Frau Appeldorn eine starke Protagonistin geschaffen. Nach außen ist Frau Appeldorn eine selbstbewusste Frau, die ihr Markenzeichen, den roten Hut, voller Stolz trägt. Sie steht zu den Menschen, die ihr etwas bedeuten und ist der Gerechtigkeit verhaftet. Selbst wenn es gefährlich wird bleibt sie hartnäckig am Ball. Ihren Nachbarn Herrn Büyüktürk mag sie mehr als sie zugibt, er wiederum ist ein ruhiger Mann, mit vielen Talenten. Nur eines kann er nicht, Frau Appeldorn auf ihrer Mission aufhalten. Die Autorin hat die Protagonisten sehr gut beschrieben und mit vielen Details ausgestattet. Die Ferienwohnung und der Ort Niendorf sind ebenfalls gut vorstellbar und es kommt schon allein durch das farbenfrohe Cover des Buches Urlaubsstimmung und Ostseefeeling auf.

Der Fall entwickelt sich von Seite zu Seite, es gibt erst kaum Verdächtige und dann ist fast jeder verdächtig. Vera Nentwich nimmt ihre Leser mit auf Spurensuche und streut ihre Hinweise geschickt. Die ein oder andere Sackgasse ist natürlich dabei. Der Twist am Ende, der dann zur Auflösung führt, hat es in sich. Auf einmal sortieren sich die Puzzleteilchen und fallen an den richtigen Platz. Das was ich vorher bemüht zusammengeführt habe und auch das, was nicht richtig passen wollte ergibt nach dem richtigen Hinweis Sinn und die Lösung des Falles ist somit rund und logisch. Man hätte die Verbindungen erkennen können, die Hinweise waren alle da.

Ein sehr unterhaltsamer Krimi mit sympathischen Protagonisten, die auch nach der Lektüre im Gedächtnis bleiben.

Bewertung vom 27.04.2025
Vassena, Mascha

Der Schädel von Sant'Abbondio / Moira Rusconi ermittelt Bd.4


ausgezeichnet

Der Schädel von Sant'Abbondio, von Mascha Vassena ist Teil einer Reihe, kann aber unabhängig von den anderen Büchern gelesen werden.

Die Autorin schafft mit ihrem Schreibstil von der ersten Seite an eine ganz besondere Atmosphäre. Auf der einen Seite, die wirklich gelungene Beschreibung von Land und Leuten und des Privatlebens der Protagonisten und auf der anderen Seite die atmosphärisch dichte Krimihandlung.

Ich habe noch kein Buch dieser Reihe gelesen und bin erst mit diesem Teil eingestiegen, trotzdem hatte ich keinerlei Schwierigkeiten mich in die Handlung, die Personen und ihre Zugehörigkeit einzufinden. Wie nebenbei lässt Mascha Vassena immer wieder geschickt Informationen aus den früheren Büchern einfließen, so dass sie erklärend für die Neueinsteiger, dabei aber nicht langweilig für die Stammleser sind. Allein die Beschreibung der Wohnsituation von Moira, Luna, dem Großvater, dem Hund und den Katzen ist so detailreich und liebevoll, dass man selbst gerne auf diesem Hof und im Gästehaus wohnen möchte. Würde die Idylle nur nicht durch den Fund des Schädels gestört. Schnell stellt sich heraus, dass der Schädel zum Opfer eines Verbrechens gehört, das weit in der Vergangenheit stattgefunden hat.

Die Tätersuche gestaltet sich nach so vielen Jahren natürlich sehr schwierig. Mascha Vanessa füttert unter Leser mit Informationen, so dass sie an der Aufklärung aktiv beteiligt werden. Ich habe mich gerne darauf eingelassen und fand die Mördersuche absolut spannend. Natürlich gab es mehr als eine falsche Fährte und nicht immer passten die Informationen zusammen, weil immer noch das letzte Puzzleteil fehlte. Ich hatte viele Verdächtige und muss zugeben, dass sich mir die Lösung erst ganz am Ende gezeigt hat. Die Aufklärung hat mich sehr zufrieden gestellt, sie ist logisch und beantwortet alle offenen Fragen.

Mir hat gerade die Verknüpfung von Privatleben mit der Aufklärung des Verbrechens sehr gut gefallen. Ich war noch nie im Tessin, habe aber durch dieses Buch einen kleinen Einblick in Land und Leute und die gesellschaftlichen Strukturen bekommen.

Ich gebe diesem Buch fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung. Man muss die ersten Bücher nicht gelesen haben, Vorkenntnisse sind nicht nötig, aber wenn man dieses Buch gelesen hat, kommt man um die Lektüre der anderen Bücher nicht herum. Jedenfalls geht es mir so. Diese Reihe gibt es auch als Hörbuch.

Bewertung vom 19.03.2025
Koch, Krischan

Das Schweigen der Kegelrobben / Thies Detlefsen Bd.13


ausgezeichnet

Das Schweigen der Kegelrobben, von Krischan Koch ist der nunmehr dreizehnte Band um den Fredenbüller Dorfpolizisten Thies Detlefsen und Hauptkommissarin Nicole Stappenbek. Diesmal finden die Ermittlungen nicht in Fredenbüll sondern auf Amrum statt und das Team aus De Hidden Kist darf natürlich auch nicht fehlen.

Krischan Koch schafft es immer wieder Spannung mit Humor zu würzen und seine Leserschaft ab der ersten Seite mitzunehmen. Schon der Prolog war spannend, bedrückend und hat den Leser mit einigen Fragen zurück gelassen. Was als launiges Wiedersehen began driftete ganz schnell für die Beteiligten in den blanken Horror ab. Vermisste Personen, zwei Leichen, dem Krimiherz blieb nichts zu wünschen übrig. Dazu noch der feine Humor des Autors und seine Kunst Spuren und Fährten auszulegen. Manche sind versandet, manche führten in die Irre und andere brachten uns der Lösung näher. Die Beschreibungen der Charaktere ist so detailreich, so gelungen, dass man keine Schwierigkeiten hat sich die Personen angefangen bei Thies über Nicole, Fiete und bis hin zu Kuddel vorzustellen. In meinem Kopf hat Krischan Koch viele schöne Bilder entstehen lassen, aber noch viel mehr gruselige Szenen. Ich mag den flotten Schreibstil des Autors, der einen das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen lässt. Das Stammpersonal ist mittlerweile so vertraut, dass man sich ihnen zugehörig fühlt. Ermitteln mit ihnen macht einfach Spaß und in brenzligen Situationen sind sie zuverlässig zur Stelle. Wer möchte nicht solche Freunde haben.

Nach vielen Irrungen und Wirrungen hatte ich den Fall am Ende gelöst,dachte ich. Krischan Koch wäre nicht er selbst, hätte er am Ende nicht noch einen Twist für seine Leser parat. Die Lösung war dann logisch und hat alle offenen Fragen geklärt.

Ich gebe diesem Buch fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung. Der Autor hat mich wieder einmal auf das Feinste unterhalten. Ich hatte spannende Lesestunden, die mich ganz tief haben abtauchen lassen. Mehr kann man sich von einem guten Buch nicht wünschen.

Jetzt freue ich mich auf das Hörbuch, Buch und Hörbuch, das ist für mich ein absolutes Vergnügen!

Bewertung vom 05.03.2025
Menzel, Marlene

Inseldate auf Spiekeroog. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mit dem achten Teil der Spiekeroog Krimis um die Kommissare Anke Petersen und Reik Büttner hat uns die Autorin gezeigt, dass sie auch nicht ganz so cosy kann. Anke Pedersen und Reik Büttner, die beiden sympathischen Kommissare auf Spiekeroog, bekommen dieses Mal alle Hände voll zu tun, es scheint als würde auf Spiekeroog ein Serienmörder sein Unwesen treiben. Der Zeitpunkt ist denkbar schlecht, hat doch Anke Petersen noch mit den Folgen des letzten Falles zu kämpfen. Sie ist häufig abgelenkt, unkonzentriert und in ihrer eigenen Gedankenwelt gefangen.

Mir hat dieser Krimi wieder einmal sehr gut gefallen. Ich mag das Format, es bietet sich an, für eine kurze Auszeit zwischendurch, ohne an Qualität einzubüßen. Marlene Menzel entwickelt die Charaktere konsequent weiter, mit jedem neuen Fall erfährt man mehr über die beiden Ermittler und das "Stammpersonal" auf Spiekeroog. Ich bin gespannt auf den nächsten Teil, ob sich dann einige private Verwicklungen lösen.

Die Autorin vermittelt in dieser Krimireihe viel Lokalkolorit, ich sehe die kleine Polizeiwache direkt vor mir und kann den Sanddorntee von Reik praktisch riechen. In Merles kleinen Laden würde ich mich sehr gerne mal umschauen, oder in der Kneipe Tjarks Geschichten lauschen, obwohl ich ihn etwas gruselig finde.

Jeder Teil dieser Reihe ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den anderen gelesen eerden. Die Fälle sind immer spannend und laden zum Ermitteln ein. Allerdings sollte man die Autorin nicht unterschätzen, sie lockt ihre Leserschaft gekonnt auf falsche Fährten und im Sande verlaufende Spuren. Die Lösung war auch dieses Mal logisch und ließ keine Fragen offen. Ein spannender Fall, der am Ende zu einer homogenen Lösung kam.

Ich vergebe fünf Sterne und eine Leseempfehlung. Mein Dank gilt der Autorin, die es ein weiteres Mal geschafft hat mich meinen Alltag vergessen zu lassen und eine Auszeit auf Spiekeroog zu nehmen.

Bewertung vom 05.03.2025
Franke, Christiane;Kuhnert, Cornelia

Spröde Sprotten schwimmen schlecht / Ostfriesen-Krimi Bd.12


ausgezeichnet

Nun sind wir schon im zwölften Band der Regionalkrimi Serie von Christiane Franke und Cornelia Kuhnert und auch in diesem Band, Spröde Sprotten schwimmen schlecht, lassen die beiden Autorinnen nicht nach.

Man hat das Gefühl mittendrin dabei zu sein und wünscht sich ins Dattein oder auch auch an Mutter Steffens Tisch. Das Stammpersonal ist nach wie vor sympathisch und es ist gut vorstellbar das Trio am Tresen des Dattein zu treffen und mit Rosa, Henner und Rudi das ein oder andere Getränk zu sich zu nehmen. Mir gefällt sehr gut, dass sich diese drei Protagonisten im Laufe der Reihe immer weiter entwickelt haben und mir so immer vertrauter geworden sind. Schnepel ist gewohnt nervig und verdächtigt wie immer jeden und Haueisen versucht geduldig seine Mannschaft auf Spur zu halten.

Der Fall spielt dieses Mal in einer Luxusseniorenresidenz und die beiden Autorinnen haben es ihrer Leserschaft nicht gerade leicht gemacht. Der Fall war äußerst knifflig und es gab viel zu ermitteln. Die gestreuten Spuren erwiesen sich nicht nur einmal als Sackgasse, es gab falsche Fährten, die auch nur in die Irre führten und doch war alles da. Cornelia Kuhnert und Christiane Franke haben uns Leser mit allem versorgt, um den Fall selbst zu lösen, dabei gingen sie äußerst geschickt vor und ich bin ihnen wie immer auf jede falsche Fährte gefolgt. Die letzte Wendung dieses Krimis hatte es wirklich in sich, bis zum letztn Moment war ich mir unsicher, ob das wirklich die Lösung sein kann.

Der Fall wurde aus meiner Sicht absolut logisch und glaubwürdig gelöst. Ich hatte einige sehr vergnügliche und spannende Lesestunden und musste mich zwingen, das Buch aus der Hand zu legen. Es fiel sehr schwer. Der flüssige und eingehende Schreibstil des Autorinnenduos reisst die Leser einfach mit. Die Spannung war hoch bis zur Auflösung und doch gab es immer wieder gemütliche Abschnitte, die bezeichnend sind für das Leben der Protagonisten in ihrer Heimat.Auch der trockene Humor kam nicht zu kurz, es gab so einige Stellen, die mich schmunzeln liessen. Nach der Lektüre wünsche ich mir immer eine solche Gemeinschaft, eine Kneipe wie das Dattein und den Häkelbüddelclub.

Mein Dank geht an die beiden Autorinnen, die es erneut geschafft haben mich den Alltag vergessen zu lassen und mich zu Ermittlungen nach Neuharlingersiel geschickt haben. Ich gebe dem Buch fünf Sterne und eine dringende Leseempfehlung.

Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Ermittlung mit Rosa, Henner und Rudi.

Bewertung vom 05.03.2025
Kalpenstein, Friedrich

Salute - Die letzte Fahrt


ausgezeichnet

Salute-Die letzte Fahrt geschrieben von Friedrich Kalpenstein ist ein atmosphärisch dichter und spannender Krimi mit viel Lokalkolorit und hohem Unterhaltungswert.

Friedrich Kalpenstein lässt uns wie immer tief in die Geschichte eintauchen, ab der ersten Seite befindet man sich in Bardolino, sitzt bei Paul Zeitler auf der Terrasse und lässt das Geschehen auf sich wirken. Was als harmloser und entspannter Morgenspaziergang beginnt wird innerhalb kürzester Zeit zu nicht ganz ungefährlichen Mordermittlungen. Der Autor vermittelt neben der Spannung, die der Fall mit sich bringt, durch die eingestreuten italienische Redewendungen und seine detailreiche und liebevolle Beschreibung der Umgebung sehr viel Lokalkolorit. Selbst wenn man noch nie am Gardasee gewesen ist, glaubt man nach der Lektüre Bardolino zu kennen. Ich hatte nach dem Buch ein sehr deutliches Bild des Ortes und der Einwohner vor meinem inneren Auge. Friedrichs Beschreibungen sind sehr ausführlich und die vielen Einzelheiten lassen ein Bild entstehen und d!es nicht nur bei den Orten sondern auch bei den Protagonisten. Den Rentner sehe ich praktisch vor mir, wie er das Bündel Geldscheine möglichst unauffällig in seiner Kleidung verschwinden lässt. Der Autor versteht es meisterlich Spannung und Humor miteinander zu vereinen und nebenbei noch tiefe Gefühle zu wecke und zu polarisieren. Er hat es geschafft, dass ich zu jedem Protagonisten eine Meinung habe. Ich hatte während der gesamten Lektüre Kino im Kopf, für mich viel besser als Fernsehen. Ich habe geschmunzelt, gehofft und mitgezittert und natürlich die ganze Zeit versucht den Fall zu lösen. Es ist mir nicht gelungen, obwohl ich im Nachhinein sagen muss es lag alles offen da. Ich bin dem Autor ein weiteres Mal brav auf jede falsche Fährte gefolgt. Die Lösung des Falles hat mich überzeugt, alles passt zusammen und jede offene Frage ist geklärt.

Sehr gefallen hat mir auch, dass sich das Stammpersonal aus Band eins weiter entwickelt hat. Die Protagonisten wirken dadurch gleich so viel echter und lebhafter. Ich hatte wieder einmal eine gelungene Auszeit in Bardolino mit spannender Ermittlungsarbeit, fernab von meinem Alltag.

Das Buch erhält von mir fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung. Ich freue mich schon auf den nächsten Ausflug nach Bardolino und bin gespannt, ob Paul Zeitler und ich den Bootsführerschein machen und etwas mehr italienisch lernen.