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kaloy54

Bewertungen

Insgesamt 32 Bewertungen
Bewertung vom 09.07.2025
Zwickau, Dora

Gesellschaftsspiel


gut

Der Roman „Gesellschaftsspiel“ der Autorin Dora Zwickau ist ein gut geschriebener Frauenroman, der von einer sterbenden Mutter, zwei Töchtern und einer Tante handelt, die sich am Sterbebett der Mutter Gaby im Krankenhaus treffen und es geht in dem Nebenteil der Handlung um einen Tech-Milliardär der aus gerechnet in Weimar eine per App entwickelte neue Form der Gesellschaft entwickeln möchte. Der Teil, in dem es um das Sterben der Mutter geht, ist sehr traurig. Es kommen zwischen den Frauen ungelöste Konflikte zu Tage, die sie belasten und die sie gerne gelöst hätten. Den Teil mit dem Tech- Milliardär fand ich recht interessant, hat mich jedoch nicht vom Hocker gerissen. Der angenehm zu lesende Schreibstil wird unterbrochen von Chatverläufen und Mails, die den Unterhaltungswert des Buches steigern.

Bewertung vom 21.06.2025
Bendix, Caspar

Born to perform - Sei das Rad, nicht der Hamster


ausgezeichnet

Born to perform- Sei das Rad und nicht der Hamster ist ein kurzweiliger Roman von Caspar Bendix mit vielen witzigen und außergewöhnlichen Figuren. Hauptfiguren sind Bo Martens, der nach abgeschlossenem BWL Studium in der Firma des extrovertierten Dr. Thomas Meermann zu arbeiten anfängt, sowie sein langjähriger Freund, der Lehrer Jan Hansen. Die Handlung dreht sich um Bo´s erste Zeit in der Firma und seinen langsamen Aufstieg, begleitet und gefördert durch die unkonventionelle Art seines Chefs.Natürlich kommt die Liebe auch nicht zu kurz. Bo versucht die beruflichen Ratschläge seines Chefs auf sein Liebesleben zu übertragen. Der Schreibstil ist locker, leicht und ziemlich witzig und es hat Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen und noch den einen und anderen Tipp für´s Leben zu bekommen. Das allzu schlicht gehaltene Cover passt gar nicht so richtig zu dem unterhaltsamen Buch.

Bewertung vom 21.06.2024
Maguire, Roisin

Mitternachtsschwimmer


sehr gut

„Mitternachtsschwimmer“ ist ein großartiger, menschlicher Roman, in dem es um Liebe, Freundschaft, Miteinander geht und dessen Handlungsort das idyllische Irland ist.
Die Handlung spielt zur Zeit der Corona Krise und des Lockdowns, in der es für keinen Menschen leicht war und in dieser schweren Zeit ereilt dem Protagonisten Evan ein schweres Schicksal.
Seine Tochter ist gestorben und aufgrund dessen ist seine Ehe stark in die Krise geraten, weil jeder der beiden Elternteile aauf seine eigene Art trauert. Evan beschließt sich eine Auszeit zu nehmen, um zur Ruhe und wieder zu sich selbst zu kommen und mietet ein Cottage von Grace in der kleinen irischen Stadt Ballybrady. Grace ist ein etwas eigenwilliger, aber herzensguter Mensch. Sie ist am liebsten zusammen mit ihrem Hund unterwegs oder beschäftigt sich mit ihren Hobbys. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, vermietet sie das Cottage. Im Urlaubsort angekommen, wird Evan vom Lockdown überrascht und praktisch gezwungen, sich in Ballybrady länger aufzuhalten. Nach und nach lernt er die unterschiedlichsten Dorfbewohner kennen und merkt, was im Leben wirklich wichtig ist. Der Roman ist gut lesbar, flüssig geschrieben und manchmal vielleicht etwas zu sentimental. Insgesamt gesehen jedoch, hat er mir gut gefallen.

Bewertung vom 01.03.2024
Höller, Kristin

Leute von früher


ausgezeichnet

Die junge Autorin Kristin Höller hat mit ihrem Roman " Leute von früher " einen faszinierenden Roman über das Leben von Einheimischen und Urlaubern in einem Erlebnisdorf auf einer nordfriesischen Insel geschrieben.
Ihre Protagonistin Marlene hat ihr Studium abgeschlossen und sucht einen Job. Sie fängt als Saisonkraft in dem Erlebnisdorf Strand auf einer Insel an zu arbeiten.
Dort arbeiten die Inselbewohner in Kostümierungen wie von hundert Jahren, um den Touristen ein einmaliges Urlaubserlebnis zu bieten.
Auch Marlene verkauft nun verkleidet Krämerwaren an die Inselbesucher.
Während ihres Inselaufenthaltes lernt sie Janne kennen, eine junge Frau, zu der sie sich schnell hingezogen fühlt.
Janne hat jedoch, genauso wie die anderen Inselbewohner, ein Geheimnis, das mit der versunkenen Stadt Rungholt und der Insel zu tun hat.
Der Roman ist sehr gut lesbar und die Handlung hat mir sehr gefallen.

Bewertung vom 01.03.2024
Hjorth, Vigdis

Ein falsches Wort


ausgezeichnet

Auf den Roman " Ein falsches Wort " von Vigdis Hjorth bin ich durch das eindrucksvolle und gut gestaltete Buchcover aufmerksam geworden, das schon durch das allein sitzen einer Person abseits der Familie zeigt, dass es in diesem Roman um Probleme in einer Familie geht.
Vigdis Hjorth schreibt in ihrem neuen Werk über eine zerrüttete Familie, die besonders schwer nach dem Tod des Vaters zu tragen kommt.
Es entspannt sich ein Erbstreit zwischen der Protagonistin Bergljot und ihren Geschwistern.
Der Vater hat den Geschwistern zwei Ferinehäuser vermacht und Bergljot dabei ausgelassen.
Bergljot fährt nach über zwanzigjähriger Abwesenheit nach Hause und dort kommt es zu einem Eklat, weil sie endlich erzählt, weshalb sie so lange Jahre nicht mehr den Kontakt zur Familie gesucht hatte.
Sie wurde als Kind von ihrem Vater missbraucht und die Mutter hat dazu geschwiegen.
Vigdis Hjorth schreibt sehr emotionsvoll und man kann die Qualen ihrer Protagonistin sofort spüren.
Ein sehr anspruchsvoller Roman, der zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 24.01.2024
Tallert, Kurt

Spur und Abweg


sehr gut

In seinem autobiografischem Roman " Spur und Abweg " schreibt der
junge Autor Kurt Tallert über die Verfolgungsgeschichte seines halbjüdischen
Vaters während der Zeit des Nationalsozialismus und verfolgt dabei tiefliegende Spuren
bis hin zu seiner Urgroßmutter, die wie alle anderen jüdischen Familienmitglieder ins
Konzentrationslager gebracht wurde.
Kurt Talert ist das jüngste von vier Kindern und sein Vater war bei seiner Geburt mit 58 Jahren
schon relativ alt.
Die Vergangenheit hat seinen Vater zeitlebens beeinträchtigt und verfolgt.
Das hat sich auch auf sein Familienleben ausgewirkt. Er hat seinem Sohn einiges über seine
Vergangenheit erzählt, jedoch blieben für Kurt noch viele Fragen offen.
Er beginnt nach dem Tod seines Vaters zu recherchieren und macht sich auf die Suche nach der
Geschichte seiner Familie.
Der Roman ist emotional geschrieben und hat mich sehr zum Nachdenken gebracht.
Besonders die Tatsache, dass die Geschichte der Eltern auch noch das Leben der Kinder
beeinflusst und bestimmt.

Bewertung vom 29.12.2023
Pinnow, Judith

Der Schacherzähler


ausgezeichnet

Judith Pinnows Roman "Der Schacherzähler" ist ein wunderschöner, herzerwärmender Roman um die Freundschaft eines ältereren einsamen Mannes zu einem hyperaktiven kleinem zehnjährigen Jungen.
Der Protagonist Walter lebt nach dem Tod seiner Frau allein und einsam in seinem Haus. Er kommt in seinem Leben nur durch ein genau durchgetaktestes tägliches Lebensritual einigermaßen zurecht.
Bis er durch Zufall bei seinem täglichen Schachspiel im Park, den Jungen Janne kennenlernt, der aufgrund seiner Hyperaktivität viele Probleme in der Schule hat.
Die beiden freunden sich nach und nach an und Walter, der sich gegenüber Janne und seiner alleinerziehenden Mutter "Oldman" nennt, bringt Janne das Schachspielen bei. Eine ganz besondere Freundschaft entsteht.
Neben Jannes und Oldmans Problemen, geht die Autorin auch auf die kleineren und größeren Probleme ihrer anderen Buchfiguren ein. Das macht den Roman noch interessanter und lesenswerter.
Der Roman hat mir vom Anfang bis zum Schluss ausgezeichnet gefallen .

Bewertung vom 16.09.2023
Hjorth, Vigdis

Die Wahrheiten meiner Mutter


ausgezeichnet

Die Norwegische Autorin Vigdis Hjorth hat in ihrem neuen Roman „ Die Wahrheiten meiner Mutter „ ein ausgezeichnetes Werk
über die zerrüttete Beziehung einer Tochter zu ihrer Mutter und ihrer Familie verfasst.
Ihre Protagonistin Johanna heiratet jung und verlässt die Familie für einen Kunstlehrer , weil sie erkennt,
dass sie den von ihrer Familie für sie erwünschten Lebensweg ( Familie, Kinder) nicht gehen möchte.
Johanna lebt ihr eigenes Leben und wird eine bekannte Künstlerin.
Der Kontakt zu ihren Eltern und ihrer Schwester verläuft nur noch sporadisch, wird aber von ihrer Mutter und ihrer Schwester beendet,
als Johanna nicht zur Beerdigung ihres Vaters erscheint.
Als auch Johannas Man verstirbt, entschließt sie sich nach Norwegen zurückzukehren
und den Kontakt zu ihrer Mutter wieder aufleben zu lassen.
Im Laufe der Zeit und auch aufgrund ihrer Lebenserfahrung lernt sie langsam manche Beweggründe
und damaligen Handlungen ihrer Mutter zu verstehen.
Dieser Roman über die Beziehung von Mutter ist sehr intensiv geschrieben
und die Tochter- Mutter Beziehung sehr gut wiedergegeben.

Bewertung vom 22.08.2023
Tscheplanowa, Valery

Das Pferd im Brunnen


ausgezeichnet

Valery Tscheplanowa hat mit ihrem Roman „ Das Pferd im Brunnen „ einen literarisch vorzüglichen Roman geschrieben, der nicht nur durch das auffallende Buchcover überzeugt.
Die Geschichte handelt von dem Leben von vier Frauen einer Familie und hat ihren Beginn im russischen Kasan.
Die Protagonistin Walja, Tochter von Lena und Enkelin von Nina, hat sich dort hinbegeben, um sich auf Spurensuche nach der Herkunft ihrer Familie zu machen, die es alle in ihrem Leben nie leicht hatten und trotz allem niemals ihren Willen haben beugen lassen.
Da ist zum einen ihre Urgroßmutter Tanja, die in ärmlichsten Verhältnissen lebte, bei der Walja sich als Kind aufhielt und die sie heimlich, da in Russland verboten, hat taufen lassen.
Die Tochter von Tanja, Nina, musste schon als Kind im Alter von sieben Jahren ihrer Mutter im Krankenhaus bei der schweren Arbeit helfen und durfte ihren Wunsch später einmal Ärztin zu werden , nicht verwirklichen und wurde Krankenschwester.
Auch Ninas Kinder, Mischa und Lena haben es in ihrem Leben nicht leicht und leiden unter der Unzufriedenheit ihrer Mutter.
Trotz aller Widrigkeiten sind die Frauen stolz und stehen fest in ihrem Leben.
Der Roman ist in einem außergewöhnlichen klaren und bildhaften Schreibstil verfasst und hat mir sehr gut gefallen. Man erfährt viel über das harte Leben in Russland.