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Buchdetektivin
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Morbach

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Insgesamt 18 Bewertungen
Bewertung vom 17.09.2025
Eden, Francis

The Deadly Side of Love (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Was passiert, wenn eine “leicht” untalentierte Hexe eine Beschwörung durchführt? Genau, sie bindet den Tod höchstpersönlich an sich.

Um ihren Buchladen zu retten will Dee eine Schutzgeist beschwören - das sollte doch auch für eine nicht ganz so begabte Hexe möglich sein! Denkt sie! Doch natürlich geht die Beschwörung schief und kein anderer als der Tod persönlich, mitsamt seinen Schattenwesen, steht vor ihr. Schlimmer noch, er steht nicht nur vor ihr, er ist an sie gebunden. Zu allem Überfluss ist er auch noch heiß! Nicht im Sinne von “ich verbrenne mir gleich die Finger” sondern eher “Oh, an dem würde ich mir gerne die Finger verbrennen”!
Jetzt hat Dee nicht nur einen Laden den sie zu verlieren droht, sondern auch noch einen Dämon an der Backe. Wie kommt sie da nur wieder raus? Der sprechende Schädel Gilbert ist auf jeden Fall keine große Hilfe…

Oh was habe ich mich auf dieses Buch gefreut! Als es nun endlich da war, bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen, weil es so gut ist!

Die Protagonistin Dee ist einfach zuckersüß, etwas schusselig, minimal verpeilt und magisch gesehen eine Vollkatastrophe. Diese Kombi macht sie einfach nur liebenswert. Es macht sehr viel Spaß sie auf ihrem Abenteuer zu begleiten.

Ydril ist der Tod höchstpersönlich - mürrisch, egozentrisch und verdammt gutaussehend. Er hat mir mit seiner Art - und vor allem seinen Gedanken - richtig viel Spaß gemacht. Harte Schale - weicher Kern.

Aber auch so “kleinere” Charakteren wie Ydrils Schattenwesen habe ich geliebt. Sie runden die Geschichte ab, einfach weil sie da sind und stumm interagieren.
Und da wäre noch mein heimlicher Liebling: Der anfangs erwähnte sprechende Schädel Gilbert! Was habe ich ihn und seine Sprüche gefeiert! So lustig ( & nervig für Dee) er ist, genauso geheimnisvoll ist er. Er rundet das Gesamtpaket der Charaktere ab. Ohne ihn hätte das “gewisse Etwas” gefehlt.

Der Schreibstil von Francis Eden ist richtig angenehm und man merkt kaum, wie man nur so durch die Seiten fliegt. Er ist wunderbar bildhaft, ohne zu ausschweifend zu werden. Wie schon mehrfach erwähnt bringt sie eine wunderbare Portion Humor in die Geschichte, ganz ohne gezwungen zu wirken. Nur das Ende, das nehme ich ihr ein bisschen krumm! Das ist natürlich Spaß, aber manno, ich möchte bitte Teil 2 haben. Es ist kein böser Cliffhanger, aber ein Plot-Twist, den ich absolut nicht habe kommen sehen.

Über die Gestaltung des Buches brauchen wir, glaube ich, nicht reden. Das Cover passt zu 100% und lädt schon auf den ersten Blick zum Anschauen an. Und auch der Farbschnitt ist so mega passend.

Selbst wenn ich massiv suchen würde, ich glaube ich würde keinen negativen Punkt zu “The deadly Side of Love” finden. Es ist ein erfrischendes Buch, was sich so weglesen lässt und dabei richtig gut unterhält.

Bewertung vom 12.09.2025
Jackson, Holly

Not Quite Dead Yet


ausgezeichnet

Halloween wird in Yets Heimatstadt mit einem großen Fest gefeiert - niemand ahnt, dass dieses Halloween ihr letztes sein wird. Denn nach dem Fest wird Yet brutal niedergeschlagen und so schwer verletzt, dass klar ist, dass sie innerhalb von circa 7 Tagen sterben wird. Da sie keine Chance hat, dies zu verhindern, setzt sie sich in den Kopf, ihre verbleibende Zeit zu nutzen, um für ihre eigene Gerechtigkeit einzustehen und ihren Mörder zu finden. Wird es ihr gelingen und wie viel Zeit bleibt ihr wirklich?

Eigentlich wollte ich das Buch gar nicht lesen, weil mich der Klappentext nicht so wirklich angesprochen hat, aber einer Intuition folgend, habe ich es dann doch getan. Und ich habe es nicht eine Sekunde bereut. Dieses Buch ist anders, da man weiß wie es zwangsläufig ausgehen wird. Aber der Weg dahin ist so spannend, dass man nur noch am rätseln ist und nur so durch die Seiten fliegt. Ich glaube, ich habe im Laufe der Geschichte so gut wie jeden verdächtigt, aber dennoch kam ich nicht darauf, wer letztendlich der Mörder war. Diese Verstrickungen und falschen Fährten sind so gut gemacht, dass man gar nicht auf den wahren Mörder kommen kann. Einfach meisterhaft!

Die Protagonistin Yet ist am Anfang etwas anstrengend gewesen und ich habe sie bzw. ihre Art nicht so richtig gemocht. Ich kann auch nicht sagen, ob es besser geworden ist oder ob ich mich schlicht daran gewöhnt habe, dass sie ist, wie sie nunmal ist. Dies ist allerdings auch der einzige minimale Kritikpunkt.
Auch alle anderen Charaktere sind deutlich dargestellt und man hinterfragt viel, bei jedem einzelnen. Ganz schlimm fand ich Yets Mutter, aber ich schätze das war von der Autorin auch so gewollt.

Der Schreibstil ist sehr leicht und gut zu lesen. Wie gesagt, bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Auch die Kapitellänge ist angenehm, was das Lesen nochmal etwas auflockert.

Das Cover ist relativ neutral, aber die Autorin spricht schon für sich. Dennoch ist es ein Eyecatcher und wird sicher nicht so leicht übersehen.

Wer ein spannendes Buch sucht, welches zum miträtseln einlädt und einen dennoch immer wieder im Dunkeln tappen lässt, der ist mit “Don´t quite dead Yet” genau richtig. Allerdings sollte man auch die Taschentücher bereithalten.

Bewertung vom 07.09.2025
Kneidl, Laura

Henry & Kate / The Darlington Bd.1


ausgezeichnet

Kate landet unverschuldet auf der Straße, nachdem ihre Mutter gestorben ist. Und als ob das nicht schon reichen würde, behauptet der Ex ihrer Mutter, dass sie Schulden bei ihm hätte und treibt diese mit Hilfe seiner Schlägertypen ein. Auch wenn sie es hasst, bleibt Kate gar keine andere Wahl als andere Leute zu bestehlen. Unabsichtlich klaut sie dabei auch das Handy des Hotelerben Henry. Als dieser plötzlich vor ihr steht und sein Handy zurück verlangt, eröffnet sich Kate ein Weg, von dem sie sich nie hätte träumen lassen, dass es ihn gibt. Und auch in Henry regen sich Gefühle, die er nicht für möglich gehalten hätte.

Oh mein Gott, was für ein tolles Buch! Anfangs war ich etwas skeptisch, aber jeder einzelne Punkt wurde sowas von vom Winde verweht. Schon auf den ersten Seiten habe ich gemerkt “dieses Buch ist anders”. Und so war es auch. Ich habe einfach jede Seite geliebt, ich habe mit Kate und Henry gebangt, gehofft, gelacht und geflucht. Mich hat schon lange kein Buch mehr so mitgerissen, die es “The Darlington” geschafft hat.

Kate ist eine ganz tolle Protagonistin, die sofort einige Sympathiepunkte erhalten hat, auch wenn sie Menschen beklaut. Generell ist durch sie viel Aufklärungsarbeit in Sachen Obdachlosigkeit eingebaut, aber nicht so, dass es überhand nimmt. Es bleibt ganz einfach während dem Lesen im Hinterkopf hängen. Auch ihre Ängste und, vor allem anfangs, Zwänge kommen super gut rüber und man muss Kate einfach mögen.
Bei Henry ist es ähnlich. Der Hotelerbe, welcher ein Hotel retten muss, das durch die Skandale seines Vaters in Verruf geraten ist und sich gleichzeitig mit ebendiesem Vater herumschlagen muss. Ich habe ihn wirklich zu keinem Zeitpunkt beneidet. Aber dennoch hat die Autorin es geschafft, ihn als richtig tollen Mann hinter den Kulissen erscheinen zu lassen. Er ist absolut liebenswert und hat mich des Öfteren schwärmen lassen. Aber, und das fand ich richtig gut, auch er ist nicht perfekt.

Der Schreibstil in “The Darlington” ist super angenehm, ebenso die Kapitellänge.Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und hätte es problemlos in einem Rutsch durchlesen können.

Das Erscheinungsbild ist einerseits absolut passend, wenn man es auf das Hotel bezieht, andererseits fehlt mir noch das “gewisse Etwas”. Aber so schlicht es außen ist, so gewaltig ist es innen.

Wie man vielleicht merkt, habe ich dieses Buch mit großem Genuss gelesen und ich kann es kaum erwarten bis Teil 2 und 3 erscheinen. Vor allem auf Teil 2, mit dem wilden Bruder Eathan und der aus Teil 1 bereits gut bekannten Grace, bin ich mega gespannt. Teil 3 geht dann um meinen Lieblingsbruder, hierauf freue ich mich am meisten.

Wer also einen Pageturner Richtung modernen Aschenputtel sucht und sich zeitlich ein bisschen in den Protagonisten verlieben möchte, der ist bei “The Darlington” genau richtig.

Bewertung vom 02.09.2025
Grimm, Liza

Eislotus. Wasser findet seinen Weg / Bücher der Macht Bd.1


ausgezeichnet

Nara ist eine Elementgesandte, welche an der Akademie des Lichts in einem (unblutigen) Stellvertreterkrieg die Ehre erkämpfen soll, die Buchmagier zu sich ins Dorf zu holen.
Die größte Schwachstelle ist das Seelenbuch jedes Teilnehmers - denn wie der Name schon sagt, ist die Seele des Trägers an das Buch geknüpft, ebenso wie die Seelen der vorherigen Träger.
Zusammen mit anderen Elementgesandten durchläuft sie die Wochen der Akademie, dabei zeigt sich, dass es noch andere Gefahren gibt, als nur die Mitstreiter. Wer ist Freund und wer ist Feind?

Die Idee hinter “Eislotus” hat mich von vornherein begeistert und nachdem immer mehr positive Stimmen laut wurden, musste ich dieses Buch auch einfach lesen. Was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht.

Anfangs musste ich mit der Story und Nara warm werden, aber spätestens ab dem Zeitpunkt, als sie in der Akademie war, war das “Eis” gebrochen. Ab da konnte ich die Geschichte so richtig genießen und bin nur so durch die Seiten geflogen.
Das Worldbuilding ist mega bildhaft und gut durchdacht. Auch die Charakter sind richtig gut ausgearbeitet und man erhält einen passenden Eindruck zu jedem einzelnen, egal ob es um die Protagonisten Nara und Katso geht, oder um Nebencharaktere. Jeder einzelne ist mit so viel Hingabe gestaltet, dass sie alle auf ihre Art besonders sind.

Die Plots in der Story sind richtig gut gewählt, nicht zu krass aber auch nicht komplett vorhersehbar. Sie haben die Geschichte lebendig gehalten und dem Ganzen sogar noch ein bisschen mehr Tiefe verliehen.

Der Schreibstil von Liza Grimm ist super angenehm und es wird definitiv nicht mein letztes Buch von ihr gewesen sein. Einzig die Fußnoten fand ich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn man einmal verstanden hat, dass es sich im Kommentare eines Beobachters / einer Beobachterin handelt, dann passen diese richtig gut zur Geschichte.

Alles in allem ein sehr gutes Buch, welches dazu einlädt, in diese tolle Welt einzutauchen, mitzurätseln und auch das ein oder andere Herzklopfen zu entwickeln.
Ich freue mich sehr auf Band 2. Für alle, denen es wichtig ist, ich finde den Cliffhanger nicht zu krass. Es lässt sich gut bis Oktober aushalten, wenn Teil 2 erscheint.

Bewertung vom 02.09.2025
Tailor, Nicole

Nadea - Aurora Mission


ausgezeichnet

Nadea wird mitten in der Nacht von einem Fremden besucht, welcher ihr die Möglichkeit eröffnet, an einer Schule für Drachenreiter aufgenommen zu werden. Sie zögert nicht lange und so beginnt das Abenteuer ihres Lebens.
Ca. ein Jahr später hat sie sich in der Schule zusammen mit ihrem Drachen eingelebt. Plötzlich wird ihnen mitgeteilt, dass eine der gefürchtetsten Schulen ihrer Zeit geschlossen wird und die Schüler mitsamt Drachen nun an ihre Schule kommen. Die Schüler von der Lakek-Schule gelten als brutal, erbarmungslos und gnadenlos. Allen voran Izan Renus - er gilt als besonders gefährlich, denn er hat das Unmögliche getan und einen wilden Drachen gebunden. Zwischen ihm und Nadea knistert es besonders, aber kann sie ihm trauen? Welche Geheimnisse birgt er? Und ist Nades wirklich die, die Sie zu sein scheint?

Ich bin ja ein kleines Drachen-Fangirl und daher war sofort klar, dass ich dieses Buch einfach lesen muss. Und ich habe jede einzelne Seite geliebt (außer die letzte). Die Geschichte rund um Nadea ist nicht neu, aber dennoch ist sie etwas ganz besonderes. Sie als Protagonistin ist einfach super angenehm, die meisten ihrer Handlungen sind nachvollziehbar und vor allem die Beziehung zu ihrem Drachen ist so schön dargestellt, dass man selber so einen Drachen haben möchte (ok, den wollte ich auch schon vorher).
Gleichzeitig ist Izan Renus unnahbar und man versucht immer wieder hinter seine Fassade und seine Absichten zu blicken, was gar nicht so einfach ist.
Richtig gut gefallen hat mir wieder einmal die Kommunikation mit den Drachen und generell die Charakter der Drachen an sich. Am meisten bekommt man natürlich von Nadeas Drachen mit, aber auch das, was man an Charakter über die anderen Drachen erfährt, ist sehr individuell und spannend.

Der Schreibstil von Nicole Tailor ist von Seite 1 an sehr angenehm und flüssig zu lesen. Man ist sofort in der Geschichte drin und fliegt nur so durch die Seiten. Gleichzeitig ist das Worldbuilding toll, lässt aber auch eigenen Interpretationsspielraum, was ich persönlich viel angenehmer finde als eine komplette Welt, in die man als Leser “reingepresst” wird.
Generell finde ich, dass die Darstellungen im Buch nicht zu komplex sind und sich dementsprechend gut weglesen lassen, ohne zu oberflächlich zu sein.

Und können wir bitte über dieses Mega Cover sprechen? Als ich es das erste Mal gesehen habe, war ich super geflasht. Das Gesamtpaket ist einfach wunderschön und ich freue mich jetzt schon so sehr auf Teil 2, der mindestens genauso schön wird, davon bin ich überzeugt.

Ich freue mich aber generell auf Teil 2, denn Teil 1 endet mit einem kleinen Cliffhanger. Er ist nicht so massiv, dass ich die ganze Welt in Frage stelle, aber ich war schon traurig, als es vorbei war. Ich wäre so gerne in der Welt von Nadea geblieben und hätte natürlich auch gern gewusst, was allein auf den nächsten zwei Seiten passiert.

Alles in allem ist das Buch absolut empfehlenswert für so kleine Drachen-Fangirls wie mich oder solche, die vielleicht erst mit dem Drachen-Game beginnen wollen, da es nicht zu komplex gehalten ist.

Bewertung vom 27.08.2025
Krawiec, Jenni

A Mountain Between Us


ausgezeichnet

Vic lebt ihr Fotografen-Leben in vollen Zügen. Kein Berg ist ihr zu hoch, keine Reise zu weit, um das perfekte Foto zu schießen. Auf die Bitte ihrer besten Freundin hin kommt sie jedoch zurück in ihre Heimat, aus der sie vor so langer Zeit regelrecht geflohen ist.
Ein Zusammentreffen mit ihrer Familie und vor allem mit ihrem Kinderfreund Samuel ist somit unausweichlich. Doch Samuel ist nicht nur ihr Kinderfreund und Mitglied der Bergwacht, welche Vic fotografisch begleiten soll, er ist auch ihre erste große Liebe und die beiden verbindet eine gemeinsame Nacht und anschließender Schmerz.
Kann die Zusammenarbeit der beiden funktionieren? Und wie gestaltet sich die Arbeit mit der Bergwacht? Wird Vic so schnell wie möglich wieder abreisen, oder hält sie vielleicht doch etwas in den Alpen?

Small Town mit Second Chance - was braucht es mehr für ein richtig gutes Buch? Da ich beide Tropes sehr gerne mag, war für mich klar, dass ich “A Mountain between us” unbedingt lesen muss.
Man kommt gut rein in die Geschichte, da der Schreibstil von Jenni Krawiec super angenehm ist. Gleichzeitig baut sie eine angenehme Spannung auf, da nicht klar ist, was zwischen Vic und Samu vorgefallen ist und warum Vic ihre Heimat so überstürzt verlassen hat.

Die Entwicklung der Charaktere ist sehr gut nachvollziehbar, ebenso wie ihre Probleme miteinander. Einzig Samu hat es zwischendurch geschafft mit seiner Art für ein Augenrollen zu sorgen. Aber dies macht er mit anderen Charakterzügen wieder gut. Vor allem hält er die ein oder andere Überraschung für den Leser bereit.
Bei Vic weiß man oft nicht, warum sie sich “so anstellt”, aber mit der Zeit wird einiges klar, sodass ich persönlich sie gut verstehen konnte.
Nebencharaktere wie Lexi und Mo haben ebenfalls ihre Eigenheiten, welche die Geschichte aber nur noch lebhafter machen. Alles in allem sind die Haupt- und Nebencharakter absolut stimmig.

Das Setting mit der Bergwacht durch die Alpen zu fliegen hat mich, schon als ich den Klappentext gelesen habe, hellauf begeistert. Leider kam dieser Punkt in der Geschichte viel zu kurz, sodass es nur einen richtigen Einsatz gibt, auf dem wir Vic und Samu begleiten dürfen. Dies hat mich persönlich leicht enttäuscht, hier hätte ich mir ein bisschen mehr gewünscht.

Das Cover bzw. die Gestaltung des Buches ist ein absoluter Traum. Die Gestaltung ist wunderschön und die Innenklappe einfach nur mega schön.

Für Leser der Tropes Small Town, Slow Burn und Second Chance ist dieses Buch ein absolutes Muss. Wenn man dann noch ein bisschen tierlieb ist, dann führt kein Weg daran vorbei.
Wer sich allerdings das Buch überwiegend wegen der Bergwacht holen will, der sollte es sich nochmal überlegen, denn diese Enttäuschung wird weder dem Leser, noch dem Buch gerecht.

Bewertung vom 22.08.2025
Girardeau, Maxime

Letztes Kapitel: Mord


sehr gut

Max ist ein erfolgreicher Autor, der Abgabetermin für sein neues Buch steht schon, aber ihm passiert mit das Schlimmste, was einem Autor passieren kann: er steckt in einer Schreibflaute. Was ihm einst so leicht fiel, will ihm nun nicht mehr gelingen. Nach einem Gespräch mit einem alten Freund erfährt er von Chat GPT und ist sofort fasziniert.
Aus dem KI-Programm wird seine Muse, welche ihm helfen soll sein neues Buch zu schreiben. Seine Inspiration: Der geheimnisvolle Mann von gegenüber. Max will alles über dessen Leben erfahren und rutscht in einen gefährlichen Strudel aus Ereignissen. Und dann wird auch noch eine Leiche in seiner Wohnung gefunden…

Nichts spaltet die Buchwelt aktuell so sehr wie die KI. Mittlerweile gibt es ganze Bücher, welche mit KI geschrieben sind. Als ich dann gelesen habe, dass es in dem Buch von Girardeau um einen Autor geht, der sich beim schreiben seines neuen Buchs von einer KI helfen lässt und dass die KI-Abschnitte auch noch original sind, war mir klar, dass ich es einfach lesen muss. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Es ist äußerst faszinierend, wie selbstverständlich man KI mittlerweile nehmen kann und in dem Buch wird es nochmal ganz deutlich. An sich war die Entwicklung dahingehend zwar etwas krass, aber ich denke nicht realitätsfern.

Der Hauptcharakter Max ist schon ein wunderlicher Kerl, wobei er aber nie nervig ist. Manche seiner Handlungen konnte ich zwar nicht nachvollziehen, aber geschadet hat es der Story auf keinen Fall. Viel eher passte es sehr gut.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und gut zu lesen, wobei die Spannung nicht zu kurz kommt. Dabei gab es aber nur einen einzigen Plottwist, mit dem ich nicht so wirklich gerechnet hatte.
Das Cover ist sehr auf die Geschichte bezogen, da ungefähr diese Szene im Buch beschrieben wird. Auch die numerischen Abbildungen passen perfekt zum Thema.

Wer also einen nicht zu rasanten, aber trotzdem spannenden Thriller sucht, der sich mit einer KI beschäftigt, der ist bei “Letztes Kapitel: Mord” absolut richtig.

Bewertung vom 22.08.2025
Sanderson, Brandon

Yumi and the Nightmare Painter


ausgezeichnet

Yumi und Maler leben in zwei komplett unterschiedlichen Welten. Yumi als “Heilige” in Demut im Licht und Wärme, abgeschottet von nahezu allen anderen Menschen. Nur für ihre Rituale und zum Beschwören der Geister kommt sie unter Menschen, aber jeglicher Kontakt ist ihr nicht gestattet.
Maler in einer Welt aus Dunkelheit, in der er zusammen mit anderen Malern Albträume jagt.
Plötzlich finden sie sich in der jeweiligen Welt des anderen wieder, ohne zu wissen warum. Dabei müssen sie unweigerlich für den anderen einspringen bzw. eine Geschichte über den Verbleib des anderen aufrecht erhalten. Für beide sind diese krassen Gegensätze nicht leicht und über allem steht die Frage: “Warum ist das passiert und was ist ihre Aufgabe dahinter?”

Bisher hatte ich nur ein Buch von Brandon Sanderson gelesen, welches mich aber nicht so überzeugen konnte. Dennoch war ich, allein schon aufgrund der Aufmachung, sehr neugierig auf “Yumi and the Nightmare Painter”. Und was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht.
Das Worldbuilding ist auch ohne vorherige Kenntnisse der Welt von Brandon Sanderson gut verständlich und so bildhaft, dass man sich während dem Lesen in diese Welt hineinversetzt fühlt.

Auch die Charaktergestaltung ist sehr detailreich, sodass man von beiden ein sehr gutes Bild bekommt.
Yumi ist die zurückhaltende der beiden und manchmal in ihrer Bescheidenheit schon ein bisschen drüber, was aber sehr gut zu ihrer “Rolle” passt. Ich konnte ihre Beweggründe sehr gut verstehen und es hat mir sehr viel Spaß gemacht ihre Entwicklung zu verfolgen.

Maler hingegen ist in weniger Bescheidenheit aufgewachsen, hat es aber auch nicht einfach im Leben. Erst im Laufe der Geschichte erfährt man, warum er ist wie er ist und was dazu geführt hat, dass die anderen Maler sich ihm gegenüber so abweisend verhalten.

Generell ist die ganze Entwicklung beider Charaktere so toll, dass es mega viel Spaß gemacht hat das zu lesen und die eigentliche Story schon fast in den Hintergrund getreten ist. Der Plottwist war, für mich zumindest, sehr unvorhergesehen und hat dem Ganzen nochmal eine entsprechende Portion Spannung verliehen.

Der Schreibstil von Brandon Sanderson ist sehr angenehm zu lesen. aufgelockert wird die Geschichte nicht nur durch die Charakterentwicklung, sondern auch durch den Humor, welcher mich sehr oft zum schmunzeln gebracht hat.
Auch eine Prise Romantik kommt in diesem Buch nicht zu kurz, wobei es wirklich nur eine “Spur” und nicht übertrieben ist.
Ganz besonders sind die vielen Illustrationen im Buch, welche so liebevoll gestaltet sind und richtig gut zur Geschichte gepasst haben. Sie haben dem Buch nochmal das gewisse etwas gegeben.

“Yumi and the Nightmare Painter” ist für jeden zu empfehlen, der etwas außerhalb der klassischen Fantasy sucht. Da das Buch so besonders ist, fällt es mir schwer, es weiter einzugrenzen, da ich es nahezu jedem empfehlen würde, der auch nur ansatzweise Fantasy liest.

Bewertung vom 22.08.2025
Cors, Benjamin

Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Zwei Leichen in einem Kühlhaus - und das im Hochsommer. Dieser bizarre Mord stellt nur den Anfang eine Serie dar, welche die Gruppe 4 wieder in vollem Maße fordern wird.
Doch nicht nur der neue Fall beschäftigt Jakob und Mila massiv, auch ihre eigenen Geister der Vergangenheit geben keine Ruhe und fordern ihren ganz eigenen Tribut…

“Der zweite Fall der Gruppe 4? Das kann nur gut werden” - das waren meine Gedanken, als ich von “Aschesommer” gehört habe. Und was soll ich sagen, ich wurde natürlich nicht enttäuscht.
Dieses Mal war es, als würde man alte Bekannte wieder treffen. Man kannte das komplette Team, auch wenn natürlich die ein oder andere Eigenheit erst jetzt ans Tageslicht kommt.
Die Morde waren wieder beispiellos und bis zum Ende war es ein Katz und Maus spiel, bei dem man nicht wusste, wer der Mörder ist. Denn alles deutet auf einen verurteilten Mörder hin, welcher sicher in einer psychiatrischen Klinik untergebracht ist und somit die Morde nicht begangen haben kann… Oder?

Wie schon bei “Krähentage” geht es auch in “Aschesommer” direkt rasant los und der Leser ist mittendrin. Die Schreibweise ist gewohnt angenehm und mitreißend, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Und tatsächlich kann man hier im Laufe des Buches sogar noch ein bisschen sein Allgemeinwissen auffrischen. Worum genau es geht wird an dieser Stelle nicht genannt, weil es Spoilern würde, aber ich fand es richtig gut. Da merkt man, dass der Autor nicht nur “runterschreibt”, sondern sich richtig was beim Plot gedacht hat.

Mir hat “Aschesommer” sogar noch etwas besser gefallen als “Krähentage”. Wobei man auf jeden Fall die Reihenfolge einhalten sollte, allein schon um die Hintergründe der Charaktere zu verstehen und Teil 2 spoiler Teil 1 auch ordentlich.

Ich kann die Bücher von Benjamin Cors jedem empfehlen, der spannende, gut durchdachte Thriller mag, welche zu einem langen miträtseln einladen. Und ich verspreche euch, nichts wird so, wie es zu sein scheint.

Bewertung vom 21.08.2025
Hale, Ziggy

Wild Ember


ausgezeichnet

Die Welt des Pferderennsportes ist eine Welt für sich. Für Mina war es seit Geburt an ihre Welt, welche sie um nichts in der Welt tauschen wollte. Doch dann wird sie Opfer eines feigen Hinterhalts. Dieser zwingt sie, ihrer Welt zwei Jahre den Rücken zu kehren.
Als sie sich entschließt zurückzukehren, freut sich nicht jeder darüber. Was hält man vor ihr geheim? Wer weiß mehr, als er vorgibt zu wissen?
Und wer hat sie damals so schwer verletzt? Schwebt sie weiterhin in Gefahr?
Ein düsteres Buch im Herzen der Welt des Pferderennsports.

“Wild Ember” ist nicht nur ein Buch für Pferdemädchen. Vielmehr ist es ein Buch über Familienintrigen, Geheimnisse und einer Welt, die ihresgleichen sucht.

Anfangs hatte ich Probleme, in das Buch reinzukommen, da vieles sehr undurchsichtig ist. Es gibt sehr viele Namen, die man erstmal zuordnen muss und da machen die “klassischen” Namen es einem nicht gerade leichter. Zudem kommen viele Begriffe aus dem Reitsport, die mir zwar geläufig sind, aber jemanden, der gar nichts damit zu tun hat, schon Schwierigkeiten machen könnten. Dafür gibt es allerdings am Ende des Buches ein Glossar.

Im Laufe des Buches wurde vieles einfacher und der Lesefluss war ungebremst. Man fliegt nur noch so durch die Seiten und kann vor lauter Spannung, Unglauben und Kopfschütteln gar nicht aufhören zu lesen. Das schockierendste war aber die letzte Seite! Es ging danach nicht weiter! Ich möchte bitte jetzt direkt Band 2. So gemein!

Der Schreibstil ist sehr angenehm und gut zu lesen. Die Länge der Kapitel ist ebenfalls gut gewählt und auch die verschiedenen Perspektivwechsel, unterbrochen von “Omen” waren richtig gut gewählt.

Ich muss zugeben, dass ich mit der Protagonistin Mina anfangs auch nicht warm geworden bin. Ich konnte einige ihrer Entscheidungen nicht verstehen. Aber im Laufe des Buches hat sich dies geändert und mittlerweile mag ich sie sehr gerne.

Bei River hingegen hatte ich direkt den “Bad Boy Radar”. Er ist zwar ziemlich undurchsichtig, aber für mich dennoch greifbarer als Mina. Gegen Ende des Buches war es dann vollends um mich geschehen.

Auch alle anderen Charaktere sind “speziell”, manche mehr, manche weniger. Andere z.B. Minas Schwester Winifred konnte ich so gar nicht leiden. Aber dennoch runden sie alle gemeinsam die Story ab.

Mich hat das Buch letztendlich vollends überzeugt und ich bin so froh, es nicht weggelegt zu haben. Nun muss nur noch ganz schnell November werden, damit endlich Teil 2 erscheint.

Wer also Drama in der High Society in einem doch eher ungewöhnlichen Setting sucht, der ist bei “Wild Ember” genau richtig. Vor allem aber sollte man dem Buch Zeit geben, denn auch eine Raupe braucht Zeit, um zum tollen Schmetterling zu werden.