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matroa
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München

Bewertungen

Insgesamt 54 Bewertungen
Bewertung vom 01.10.2025
Nussbaum, Cordula

Die 1-Minuten-Strategie gegen mentale Erschöpfung


sehr gut

Kleine Impulse mit großer Wirkung
Das Buch „Die 1-Minuten-Strategie gegen mentale Erschöpfung“ von Cordula Nussbaum ist ein wertvoller Begleiter für alle, die sich im Alltag erschöpft fühlen und nach einfachen Wegen suchen, mehr mentale Balance zu finden.
Das Cover wirkt auf den ersten Blick etwas befremdlich, entfaltet beim genaueren Hinsehen jedoch eine starke Symbolkraft: Eine Frau sitzt erschöpft „zwischen den Stühlen“ – ein treffendes Bild für die mentale Zerrissenheit, die viele im Alltag empfinden. Damit spricht das Buch genau die Zielgruppe an, die nach mehr Energie, Klarheit und Leichtigkeit sucht.
Auch das Innenlayout ist gut durchdacht: Farbige Markierungen und eine übersichtliche Gestaltung machen Lust, direkt mit den kurzen Übungen loszulegen.
Inhaltlich überzeugt das Buch durch einen verständlichen und alltagsnahen Zugang zum Thema mentale Erschöpfung. Die Autorin setzt auf sogenannte „Mini-Moves“ – kleine, schnell umsetzbare Impulse, die helfen sollen, Stresssituationen besser zu bewältigen. Ob achtsamer Umgang mit dem Smartphone, der gezielte Einsatz von To-do-Listen oder einfache Dankbarkeitsrituale – viele der vorgestellten Tipps sind zwar nicht neu, aber so kompakt und praxisnah aufbereitet, dass sie leicht in den Alltag integriert werden können.

Bewertung vom 11.09.2025
Enders, Giulia

Organisch


ausgezeichnet

Ein außergewöhnliches Sachbuch

„Organisch“ ist das zweite Buch der bekannten Autorin von „Darm mit Charme“.
Bereits das Cover, eine Blume aus Organen, ist kreativ gestaltet und sticht deutlich aus der Masse anderer Sachbücher hervor.
Inhaltlich überzeugt das Buch durch einen ganzheitlichen Blick auf den menschlichen Körper. Die Organe werden als intelligente, kooperierende Systeme dargestellt. Dabei gelingt es der Autorin, wissenschaftliche Zusammenhänge anschaulich, verständlich und unterhaltsam zu erklären – ohne belehrend zu wirken. Statt sich auf Einzelfakten zu konzentrieren, legt sie den Fokus auf übergeordnete Zusammenhänge.
Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen Erzählung – ein stilistischer Kniff, der dem Sachbuch eine persönliche und unterhaltsame Note verleiht. Hier charakterisiert die Autorin eine Person aus ihrem Umfeld – etwa ihre Uroma oder Mutter – und verknüpft deren Eigenschaften mit dem jeweiligen Organ des Kapitels. Das ist unterhaltsam und originell, wirkt an einigen Stellen jedoch etwas konstruiert.
Hervorzuheben sind auch die liebevoll gestalteten Illustrationen, die von der Schwester der Autorin stammen und das Buch visuell bereichern.
Insgesamt eine klare Empfehlung für alle, die sich für Gesundheit interessieren und den menschlichen Körper besser verstehen möchten – auf unterhaltsame und zugleich fundierte Weise.

Bewertung vom 02.12.2022
Groschupf, Johannes

Die Stunde der Hyänen


sehr gut

Ein Thriller aus Berlin

Mehrere Brandstiftungen in Berlin, eine strafversetzte Polizistin und eine ambitionierte Journalistin. Kann das was werden? Alle drei haben ihr Päckchen zu tragen. Ein junger Postbote setzt verschiedene Autos in Brand und ergötzt sich daran, auch nachdem er einen Fernfahrer schwer verletzt hat. Die Polizistin hat es schwer, unter ihren neuen Kollegen zu bestehen. Die Journalistin führt eine toxische Beziehung mit einem (weitgehend) talentbefreiten Autor. Somit ist der Roman schon von der Ausgangslage sehr vielfältig angelegt. Hinzu kommen noch einige Nebenhandlungen, z.B. um die Jünger Jahwes, eine religiöse Gemeinde, in der der Postbote und Brandstifter Mitglied ist.
Der Roman liest sich insgesamt recht flüssig. Die Handlungen werden meist sehr eindrücklich geschildert, einzelne Handlungsstränge bleiben jedoch eher oberflächlich.
Daher vier Sterne.

Bewertung vom 01.11.2022
Bücker, Teresa

Alle_Zeit


gut

Ein grundsätzlicher Blick auf die Zeit

Das Buch hat ein schlichtes, ein wenig feminin wirkendes Cover.

Die Autorin betrachtet das Thema Zeit in mehreren Großkapiteln unter verschiedenen Schwerpunkten, darunter die Arbeitszeit oder die Care-Zeit.
Die Autorin hat sich umfassend mit dem Thema auseinandergesetzt, da alleine schon 60 der 400 Seiten Quellenangaben sind. Sie plädiert für einen anderen Umgang mit der Zeit, d.h. die Reduzierung von Erwerbsarbeitzeit und eine bessere Wertschätzung der Care-Zeit. Diese Aspekte ziehen sich auch wie ein roter Faden durch das Buch. Das Buch zeigt zwar viele weitere interessante Aspekte, vieles wiederholt sich aber auch streckenweise, was den Lesefluss etwas hemmt. Zudem reißt die Autorin manche Themen nur oberflächlich an (z.B. Klimaschutz, Bedingungsloses Grundeinkommen).

Fazit: Ich gebe keine Kaufempfehlung für das Buch, finde es aber auch nicht gänzlich schlecht. Daher drei Sterne.

Bewertung vom 18.10.2022
Mann, Michael;Gardiner, Meg;Gardiner/Mann, Meg/Michael

Heat 2


weniger gut

Zu viel des „Guten“

Heat 2 ist die Fortsetzung zum Film Heat (1995), den ich nicht gesehen habe. Dafür gibt es eine Zusammenfassung zu Beginn des Buchs.

Das Buch besteht aus fünf Teilen. Es gibt mehrere Handlungsstränge, die am Ende ineinanderfließen. Hauptmotiv sind kriminelle Begebenheiten, die sich über mehrere Jahre in Mexiko und den USA ereignen. Die kriminellen Organisationen werden im Buch sehr detailliert geschildert. Ebenso detailreich ist die übrige Erzählung, was z.T. den Lesefluss hemmt. Mitunter ist die Handlung ziemlich brutal und wirkt auch etwas übertrieben. Erwartungsgemäß gibt es den großen Showdown zum Ende des Buches. Bei rund 700 Seiten und vielen Charakteren ist es auch nicht immer einfach, der Handlung zu folgen.

Fazit: Ein Roman, der sich eher wie ein Drehbuch liest. Für Filmfans sicher ein gutes Buch, für alle anderen eher ein quälend langer Thriller.

Bewertung vom 18.09.2022
Coccia, Emanuele

Das Zuhause


weniger gut

Sehr abstrakte Abhandlung

Die Idee, das Zuhause aus philosophischer Sichtweise zu betrachten, finde ich zunächst mal sehr interessant. Das Zuhause ist mehr als der Ort, an dem wir uns aufhalten, wenn wir nicht arbeiten gehen oder nicht anderweitig unterwegs sind. Sehr gelungen ist auch das Bild auf dem Cover, das die verschiedenen Facetten des Zuhauses bildlich darstellt.
Der Autor hat m.E. eine eher eigentümliche Logik der inhaltlichen Einteilung, wenn man schon das Inhaltsverzeichnis betrachtet. Hier geht es von „Umzügen“ über „Zwillinge“ zu „Küchen“. Eigentümlich sind auch viele Gedankengänge des Autors. Er verarbeitet oftmals Autobiografisches, zum Beispiel dass er einen Zwillingsbruder hat. Was das mit dem Zuhause zu tun hat, erschließt sich mehr hier sehr schwer, sind Zwillinge doch statistisch gesehen eine Ausnahme (ungefähr jede 40. Geburt). Er belegt ebenfalls keine seiner Gedankengänge, Fuß- oder Endnoten sucht man vergebens. Lediglich eine Auswahlbibliografie findet sich am Ende. Ganz selten nimmt er Bezug zu anderen Philosophen.
Insgesamt eine schwierige, mitunter auch gedanklich holprige Lektüre, die trotz allem ein paar interessante Aspekte zum Thema Zuhause aufzeigt.

Bewertung vom 13.09.2022
Tschischwitz, Heiko von

Die Welt kippt


ausgezeichnet

Das Thema Klima spannend und erschreckend zugleich dargestellt

In seinem Debutroman bringt Heiko von Tschischwitz Akteure aus aller Welt zusammen. Da sind zum einen die deutsche Klimaaktivistin Tessa Hansen und ihre Gegenspielerin Shannon (und spätere Freundin), die in den USA lebt und dort in einer Firma für nachhaltige Anlagen tätig ist. Zum andern sind in der Story auch der US-amerikanische Präsident, der deutsche Bundeskanzler und der chinesische Vize-Premier involviert. Der Roman spielt ein paar Jahre in der Zukunft.
Immer wieder stellt sich die Frage, wie schlimm die Auswirkungen des Klimawandels sein werden und welche Gegenmaßnahmen noch ergriffen werden können.
Auf den neuen Superquantencomputer Minerva, der noch viel präziser den Klimawandel berechnen kann, setzen viele ihre Hoffnung.
Ein weiteres wiederkehrendes Motiv ist die Rolle der Chinesen bei der Bekämpfung des Klimawandels: Soll man mit der Supermacht trotz Menschenrechtsverletzungen kooperieren? Diese Frage treibt insbesondere die Klimaaktivistin Tessa um.

Ein Roman, der sich vom Anfang bis zum Ende spannend liest. Obwohl es sich hier natürlich um Fiktion handelt, könnte es sich so ähnlich zutragen. Von mir daher eine klare Kaufempfehlung.

Bewertung vom 23.08.2022
Storm, Andreas

Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1


sehr gut

Gelungenes Krimidebut

Die Schrift auf dem Cover ist ein wenig gewöhnungsbedürftig.

Inhaltlich ist der Krimi allerdings durchaus interessant: Der Kunstsachverständige Lennard Lomberg erhält unterwegs auf dem Weg zum Flughafen einen merkwürdigen Anruf, der ihn zur Rückgabe eines verschollenen Gemäldes auffordert. Kurze Zeit später ist der Anrufer tot.
Zwar gilt Lomberg nicht als tatverdächtig, er fängt aber dennoch das Ermitteln an. Dabei muss er die eigene Familiengeschichte neu aufrollen, da sein Vater möglicherweise mit dem verschollenen Gemälde etwas zu tun haben könnte.

Insgesamt ein nicht ganz einfacher Krimi, der auf mehreren Zeitebenen spielt: In der Gegenwart (2016), 50 Jahre zuvor und ausschnittsweise auch noch im Zweiten Weltkrieg. Der Roman wechselt mehrfach die Schauplätze, Schwerpunkte sind hier (West-)Deutschland und Frankreich.

Wer viel Action erwartet, wird hier nicht fündig. Dennoch ein solides Erstwerk mit Fortsetzungspotenzial.

Bewertung vom 12.08.2022
Rademacher, Cay

Die Passage nach Maskat


ausgezeichnet

Eine Schifffahrt mit Folgen

Der Fotograf Theodor Jung reist mit seiner Frau, seinen Schwiegereltern und seinem Schwager, auf dem Ozeanliner Champollion von Marseille Richtung Orient. Nach zwei Tagen ist seine Frau Dora spurlos verschwunden. Alles spricht dafür, dass sie nie an Bord gewesen ist.
Theodor will dem mysteriösen Verschwinden auf den Grund gehen. Bei dieser Aufklärung hilft ihm die Stewardess Fanny Philip. Immer wieder geschehen merkwürdige und gefährliche Dinge. Die reiche Familie, in die er eingeheiratet hat, scheint ebenfalls keine weiße Weste zu haben. Theodor weiß am Ende nicht mehr, wem er überhaupt trauen kann, denn (fast) jeder scheint Dreck am Stecken zu haben.

Ein sehr kurzweiliger Krimi mit einigen überraschenden Wendungen. Sehr gut wird auch das Gefühl der ausgehenden Zwanzigerjahre vermittelt. Insbesondere der Luxus dieses Jahrzehnt, aber auch die Klassenunterschiede werden hier immer wieder thematisiert. Das Ende ist ein wenig überraschend.


Dennoch: Klare Kaufempfehlung vorn mir.