Im Roman "The Academy" von Elin Hilderbrand und ihrer Tochter Shelby Cunningham geht es um ein amerikanisches Elite-Internat, welches ganz überraschend den zweiten Platz eines international anerkannten Rankings erreicht. Der Verlauf dieses bedeutenden Schuljahres wird aus der Sicht zahlreicher Charaktere geschildert. Dabei bieten die Karte des Campus sowie die Übersicht der wichtigsten Personen einen gelungenen Überblick. Die Covergestaltung gefällt mir auch sehr gut.
Der Schreibstil ist sehr eingängig und orientiert sich in Teilen auch an der entsprechend handelnden Person. Die große Stärke des Romans ist definitiv die Charaktergestaltung. Diese sind sehr authentisch mit all ihren Stärken und Abgründen. Im Verlauf werden sehr realistische Themen des Personals, der Schülerschaft und ihrer Familien behandelt. Da spielen sicherlich die persönlichen Erfahrungen des Autorinnen-Teams eine große Rolle.
Leider habe ich mich über lange Zeit gefragt, wo der Roman genau hinführen soll. So gibt es immer wieder Verweise auf den Tod einer Schülerin im vergangenen Schuljahr, allerdings wird ein wesentliches Detail nie aufgelöst. Das hat mich sehr gestört. Auch die eigentliche "Message" des Romans bleibt blass, da sich jeder Konflikt relativ schnell und ohne großes Aufhebens löst.
Im Fazit ist es ein kurzweiliger und wirklich unterhaltsamer Roman, der allerdings keinen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen wird.
"Mein erstes Fahrrad" aus der Reihe "Wieso? Weshalb? Warum?" dreht sich um das Heranführen von Kindern an das Radfahren und den richtigen Umgang mit den Fahrrädern, ihre Pflege und das Verhalten im Straßenverkehr. Die Illustrationen sind sehr detailreich, farbenfroh und sehr ansprechend. Sie motivieren Kinder, sich auf Radtouren in die Natur zu begeben und bieten eine gute und pädagogisch wertvolle Unterstützung für Eltern. Die Texte sind sehr gut für das Vorlesen geeignet und kindgerecht. Die entdeckbaren Elemente hinter den Pappklappen sind sehr gelungen und bieten viele Überraschungen. Das Buch kommt in einem festen Einband, der auch mal ein ausgekipptes Wasserglas und einen Sturz überleben sollte. Die Seiten und Klappen machen einen stabilen Eindruck. Ich würde das Buch definitiv anderen weiterempfehlen.
"In the shadows we wait" von Alessia Gold ist der Auftakt einer Dilogie. Die Aufmachung mit dem scheinenden Cover und dem roten Buchschnitt ist gelungen.
Der Start des Dark-Romantasy-Romans ist sehr spannend, sodass ich schnell eine hohe Lesemotivation hatte. An das Setting und die Mischung aus modernen und altmodischen Elementen musste ich mich erst gewöhnen.
Das Buch hat mich im weiteren Verlauf sehr an bekannte Vampirromane erinnert, angefangen mit Dracula, da sich die Protagonistin auf einem beschwerlichen und mysteriösen Weg nach Rumänien begibt. Alle, die den Roman schon gelesen haben, werden im Übrigen bestätigen können, dass der Plot auffällig nah an The Vampire Diaries angelehnt ist...
Der Schreibstil ist gelungen, auch wenn mir immer mal wieder Wiederholungen aufgefallen sind.
Leider ist das Verhalten der handelnden Personen zu häufig unlogisch. Die Geschichte fokussiert sich sehr stark auf die Beziehungen, obwohl immer wieder spannende Elemente geschildert werden, die die LeserInnen allerdings nie selbst miterleben können. Das ist sehr schade.
Die Protagonistin ist leider relativ blass, ob sie Talente oder viel Charakter hat, habe ich nicht erfahren. Sie ist stets die, die reagiert und selten agiert (außer in den spicy Szenen...). Darüber hinaus ist sie die einzige weibliche Person, die eine größere Rolle in dem Roman spielen darf. Es ist die klassische "Frauenromanfigur", die von allen männlichen Wesen in ihrem Umfeld bedingungslos angebetet wird. Da fehlt es mir deutlich an Vielschichtigkeit.
In "Botanik des Wahnsinns" von Leon Engler beschreibt der Protagonist anhand seiner Familiengeschichte, wie psychische Erkrankungen über Generationen hinweg weitergegeben werden. Dabei kann man sehr viel über den gesellschaftlichen Umgang mit Personen mit einer psychischen Erkrankung lernen, zur Geschichte, Schattenseiten und auch zu den kleinen Erfolgen.
Die Covergestaltung ist sehr passend und erschließt sich, wenn man das Buch gelesen hat.
Die Einführung mit der Zerstörung aller Familienerinnerungsstücke schafft für den Protagonisten den Anlass, sich mit der eigenen Familiengeschichte und den Auswirkungen auf ihn selbst auseinander zu setzen. Er steigert sich fast zwanghaft in die Vorstellung hinein, selbst auch irgendwann psychisch zu erkranken.
Dabei sind sehr treffende Ausführungen enthalten, wie sich psychische Erkrankungen im Detail äußern und wie emotional abgestumpft damit, unter anderem aufgrund des Schams und der Stigmatisierung umgegangen wird. Auch die Verbindung zwischen psychischem und physischem Leiden wird sehr treffend beschrieben. Der Autor beschreibt, wie weit die Grenze zwischen Alltagsmarotten und "richtigen" Krankheitssymptomen verschwimmt und wie weit psychische Erkrankungen in der Gesellschaft verbreitet sind. Dabei übt er immer wieder subtile Gesellschaftskritik.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Mir ist der subtile Humor aufgefallen, der die Absurdität des gesellschaftlichen Umgangs mit psychischen Erkrankungen gut ausdrückt. Auch sind sehr gelungene Metaphern enthalten.
Es steckt wirklich viel zwischen den Zeilen, was, auch wenn man schon einiges über "die Psychiatrie" weiß, innehalten und nachdenken lässt. Dabei schafft der Autor immer wieder gekonnt den Perspektivwechsel zwischen speziellem Einzelfall und dem Allgemeinen.
Fazit: Ein, trotz der tiefgründigen Thematik, sehr kurzweiliger und lehrreicher Roman. Sehr empfehlenswert!
Dabei bleibt die Frage: Gibt es überhaupt einen "normalen" Menschen?
In "Im Schatten von Giganten" von Jasmin Schreiber aus dem Kosmos-Verlag geht es um die kleineren Lebewesen in unser heimischen Natur, die häufig übersehen oder als Schädlinge identifiziert werden. Die Autorin teilt nicht nur ihr Biologie-Wissen. Von ihr stammen auch die zahlreichen Fotografien, die zum Teil sogar sehr stimmungsvoll sind. So kommt das Gesamtwerk aus einer Hand, was man diesem Sachbuch auch anmerkt. Der liebevolle und empathische Schreibstil motiviert, selbst in die Natur zu gehen und auf die Details zu achten, die man zugunsten größerer Lebewesen häufig übersieht. Das Thema des Buches und auch die Untergliederung in verschiedene kleinere Lebensräume haben mir sehr gut gefallen. Ich konnte einiges lernen, sodass ich das Sachbuch als gute Ergänzung zum Allgemeinwissen betrachte. Sicher ist es auch besonders für Eltern geeignet. Die Lektüre war sehr kurzweilig und unterhaltsam, da sie nicht zu sehr ins Fachliche abdriftet.
Für den letzten Punkt haben mir einige systematisierende Informationen gefehlt und einzelne Fotos zu den erwähnten Arten gefehlt.
In "Kodiak Echoes - hide me" dem ersten Teil einer Reihe von Julia Pauss geht es um die Protagonistin Brynn, die im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms auf einer Insel Alaskas landet. Dabei trifft sie auf ihren geheimnisvollen Nachbarn Archer. Beide werden schnell mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.
Der Einstieg in den Roman ist gelungen und beginnt direkt spannend. Der Schreibstil ist solide und durch viel wörtliche Rede einfach gehalten. Die Dialoge sind zum Teil etwas vorhersehbar.
Die Haupt- und Nebenpersonen und ihre Motive bleiben, zumindest hier im ersten Teil der Reihe, relativ blass. Der einzige, der sich mit seinem Charakter von mir überzeugen konnte, war Archer. Auffällig häufig kommt es zu Wiederholungen, z. B. dass die Protagonistin Instant-Ramen mag. Das ist einmal sympathisch, wirkt nach der dritten Wiederholung aber leider eher wie der Versuch, möglichst nahbar und "edgy" zu wirken. Die Protagonistin wirkt in der ersten Hälfte sehr kläglich, was nicht zum Verhalten im weiteren Verlauf und auch nicht in Bezug auf die Vorgeschichte passt. Dadurch ist die Entwicklung für mich nicht ganz überzeugend. Dazu kommt, dass sie fast schon klischeehaft immer wieder gerettet werden muss.
Das Setting auf Kodiak Island mitten in der Natur hat mir sehr gut gefallen. Im Laufe des Romans lernt man viel über die Umgebung und ihre Bewohner.
Der Unterhaltungswert war für mich recht gut, daher gibt es 3 Sterne.
In "Mein wunderbarer Cottage-Garten - Glück im Einklang mit der Natur" beschreibt Isabelle van Groeningen von Grund auf den Aufbau ihres eigenen Cottage-Garten. Als Expertin gibt sie dabei viele hilfreiche Tipps für den eigenen Garten und bezieht sich auf viele verschiedene Arten von Pflanzen für den Garten (Schnittblumen, Sträucher, Gräser, Obst, Gemüse, etc.).
Dabei hat mir insbesondere das Gartenbeispiel in der Buchinnenseite des Hardcovers gefallen. Auch die Zeichnungen und die zahlreichen Fotos haben das Beschriebene anschaulich gemacht. Weiterhin hat mir gefallen, dass die Kapitel in Gartenbereiche untergliedert sind. Das erleichtert das Übertragen auf den eigenen Garten.
Der Autorin ist ein gutes Buch gelungen mit viel Inspiration für das eigene Beet.
Allerdings ist es kein Buch für Anfänger, da wenig praktische Tipps und Grundlagenwissen vermittelt wird. Insbesondere Pflanzpläne wären hilfreich gewesen.
In "Lifestyle of Longevity - Voller Energie in ein längeres Leben" teilen die Autorinnen Dr. Kati Ernst und Kristine Zeller ihre Erfahrungen zu einem gesunden Lebensstil. Fernab dieses Trendbegriffes werden in dem Sachbuch viele nachhaltige und sinnvolle Tipps in Form von Hacks zu den Themen Ernährung, Bewegung, Erholung und mentale Gesundheit gegeben. Besonders gefallen hat mir die ansprechende Aufmachung im Hardcover mit zwei farbigen Lesebändchen, zahlreichen anschaulichen Tabellen und farbigen Hervorhebungen. Das Buch ist sehr gut strukturiert und ermöglicht es, alle Themen schnell wiederzufinden. Aus meiner Sicht ist es ein sehr gelungenes und übersichtliches Werk. Alle Tipps und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit werden nachvollziehbar erklärt. Dabei gehen die Autorinnen auch verantwortlich mit möglichen Risiken um.
Ein sehr inspirierendes und motivierendes Sachbuch, in das ich regelmäßig reinschauen werde.
"Der große Riss" von Cristina Henriquez dreht sich um den Bau des Panama-Kanals, einer für damalige Verhältnisse unfassbare technische Leistung, und die damit verbundenen Einzelschicksale der Einheimischen sowie derer, die wegen des Baus einwandern.
Die Aufmachung des Hardcovers ist sehr gelungen. Besonders gefallen haben mir die Karte und das Plakat zu Beginn.
Als Leserin kam ich schnell in der Geschichte an. Dabei wird sehr eindrucksvoll dargestellt, wie das Leben der Einheimischen vor dem Bau des Kanals war und wie sich der Rassismus strukturell durch die gesamte Gesellschaft zieht.
Dabei hat mir der Schreibstil insbesondere in der ersten Hälfte des Romans sehr gut gefallen. Der Autorin gelingt es, Situationen und auch Charaktere mit wenig Worten auf den Punkt zu bringen. Dies wird mit einer Nüchternheit vorgetragen, die mir sehr gefällt. Dennoch wachsen einem einige Protagonisten ans Herz. Besonders schön fand ich die Darstellung der Beziehungen zwischen Eltern und erwachsen werdenden Kindern. Kritisieren kann man, dass die handelnden Personen nur zum Teil eine Entwicklung durchmachen. Diese fehlte mir bei einer Protagonistin. Auch baut der Roman im 2. Teil an sprachlich leicht ab, sodass ich das Ende als schwächsten Teil betrachten würde. Da man das Gefühl bekommt, es fehlen ein paar Seiten.
Dennoch wurde ich sehr gut unterhalten, da der Roman keine Längen hatte. Einige wichtige politische und gesellschaftliche Themen wurden abbildet, die auch heute noch von Bedeutung sind. Getragen wurde der Roman von den liebevoll konstruierten Protagonisten und Protagonistinnen.
Das aktiv-Heft "Schule" von Rebecca Mönch aus der Wieso-Weshalb-Warum-Reihe richtet sich an Kinder im Vorschulalter. Ziel ist die kindgerechte Vorbereitung auf die Schulzeit. Dazu gehören erste Übungen zu Zahlen und Buchstaben sowie Herausforderungen im Straßenverkehr. Kinder sollen lernen, was sie in der Schule erwartet und was bei der Einschulung passiert. Sicherlich kann den Kindern so auch etwas Ehrfurcht vor diesem aufregenden Ereignis genommen werden. Neben den sehr gelungenen Illustrationen erhalten die Kinder auch Gelegenheit, selbst kreativ zu werden. So können sie sich ihren Wunsch-Schulranzen gestalten. Sehr schön finde ich auch die Sticker.
Ein rund um gelungenes Buch für Spaß und erstes Lernen, das sich bei uns großer Beliebtheit erfreut. Mein einziger Abstrich ist, dass es möglicherweise noch ein wenig umfangreicher hätte sein können.
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