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Toni
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Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 41 Bewertungen
Bewertung vom 14.07.2025
Reid, Taylor Jenkins

Atmosphere


ausgezeichnet

Atmosphere ist nicht einfach nur ein Roman über das All. Es ist ein Roman über alles, was uns bewegt: Sehnsucht, Mut, Entbehrung, Liebe – und die große Frage, wie weit wir bereit sind zu gehen, um ganz wir selbst zu sein. Taylor Jenkins Reid hat es wieder getan: Sie schreibt eine Geschichte, die nicht nur gelesen, sondern gespürt werden will.

Joan Goodwin ist eine Figur, die mich tief beeindruckt hat – nicht, weil sie perfekt wäre, sondern weil sie sich etwas zutraut, das für Frauen in ihrer Zeit (und manchmal auch heute noch) alles andere als selbstverständlich ist. Als Astrophysikerin, als Frau, als Mensch mit Träumen, die größer sind als jede Konvention. Ich habe jede Seite mitgefiebert, ihren Weg zur NASA verfolgt, ihre Zweifel geteilt, ihre Stärke bewundert – und dann kam diese Wendung, die mich völlig unvorbereitet getroffen hat: die Liebe.

Was Atmosphere so besonders macht, ist die enorme emotionale Bandbreite. Die wissenschaftliche Kulisse ist faszinierend, ohne überfordernd zu sein, und gleichzeitig schafft Reid es, zwischen den Sternen ganz irdische Fragen zu stellen: Was bedeutet es, alles zu wollen – Karriere, Erfüllung, Nähe? Muss man sich entscheiden? Oder darf man einfach beides träumen?

Der Schreibstil ist wie immer brillant: pointiert, bildhaft, elegant – und immer zutiefst menschlich. Ich hatte beim Lesen oft Tränen in den Augen, aber nie, weil es kitschig war. Sondern weil es echt war. Ich liebe Bücher, die mich daran erinnern, dass wir alle mehr sein dürfen als das, was von uns erwartet wird.

Bewertung vom 13.07.2025
Myers, Benjamin

Strandgut


sehr gut

Strandgut ist kein Roman, der mit Handlung überrollt oder mit Effekten glänzt – vielmehr ist es ein stilles, poetisches Stück Literatur, das sich langsam entfaltet, wie Ebbe und Flut am Strand. Und genau das ist seine Stärke.

Benjamin Myers erzählt die Geschichte von Bucky, einem gebrochenen Mann, der auf seine alten Tage ans Meer gespült wird – und dort etwas findet, was er längst verloren glaubte: Bedeutung, Erinnerung, vielleicht sogar einen neuen Anfang. Die Sprache ist ruhig, manchmal fast meditativ, aber stets stimmungsvoll. Besonders die Beschreibungen der Küste, der salzigen Luft und des Meeres sind eindringlich und kraftvoll – sie tragen das Buch fast wie eine zweite Hauptfigur.

Was mich berührt hat, war die leise, ungezwungene Verbindung zwischen Bucky und Dinah. Zwei Menschen, beide vom Leben gezeichnet, finden durch Musik und das Meer eine stille Form von Nähe. Es ist keine klassische Liebesgeschichte – eher eine Begegnung zweier Seelen, die sich im richtigen Moment erkennen.

Ganz ohne Längen kommt der Roman nicht aus, gerade im Mittelteil hätte ich mir etwas mehr Dynamik gewünscht. Doch dafür entschädigt das Buch mit seiner atmosphärischen Dichte und einer ganz eigenen Art von Trost, die selten geworden ist in moderner Literatur.

Bewertung vom 13.07.2025
Jimenez, Abby

Say You'll Remember Me


sehr gut

Manchmal stolpert man über eine Geschichte, die einen nicht mehr loslässt – nicht weil sie laut oder dramatisch ist, sondern weil sie sich still und ehrlich mitten ins Herz schreibt. Say You’ll Remember Me von Abby Jimenez war für mich genau so ein Buch.

Ich habe mich auf einen lockeren, romantischen Roman eingestellt – bekommen habe ich eine emotionale Achterbahnfahrt über Verantwortung, Timing und das, was man Liebe nennt, wenn sie nicht in den Alltag passt. Samantha war mir von Anfang an sympathisch – nicht perfekt, aber echt. Ihr innerer Zwiespalt zwischen einem Moment voller Glück und der Verantwortung für ihre Mutter ist so greifbar, dass man fast mitlebt, statt nur mitzulesen.

Xavier ist kein typischer Romance-Held, sondern jemand, der seinen Schmerz nicht übertüncht, sondern mit einer ruhigen Wärme begegnet. Und genau diese Sanftheit macht ihn so besonders – nicht nur für Sam, sondern auch für mich als Leserin. Ihre Begegnung ist magisch, ja – aber das eigentliche Gewicht liegt in dem, was danach passiert: im Loslassen, im Erinnern, im Hoffen, dass das Leben vielleicht doch noch eine zweite Chance schenkt.

Was mich besonders berührt hat, war die Balance aus Leichtigkeit und Ernst. Jimenez schreibt mit Witz, aber auch mit viel Herz für die leisen Töne des Lebens – für Verluste, die keine dramatischen Brüche sind, sondern sanfte Abschiede vom Gewohnten.

Bewertung vom 13.07.2025
Rayne, Piper

The One I Stood Beside / Plain Daisy Ranch Bd.2


gut

Ich bin eigentlich ein Fan von Friends-to-Lovers-Geschichten – besonders, wenn sie wie hier mit tropisch-beliebten Elementen wie „Fake Marriage“, „Small Town“ und einem Cowboy-Setting gewürzt sind. The One I Stood Beside klang nach einer romantischen Auszeit voller Gefühl, Herzklopfen und dem besonderen Charme ländlicher Idylle. Und genau das bekommt man – allerdings leider ohne große Überraschungen.

Sadie und Jude sind sympathisch, keine Frage. Die Idee einer Scheinehe zur Rettung der Familienfarm bietet viel Potenzial für emotionale Nähe und knisternde Momente. Doch obwohl die Geschichte an vielen Stellen warmherzig ist, blieb bei mir das echte Kribbeln aus. Die Entwicklungen zwischen den beiden wirken vorhersehbar, fast wie nach Drehbuch. Gerade im Mittelteil hatte ich das Gefühl, dass die Story etwas auf der Stelle tritt.

Was mir gefallen hat, ist die Kulisse: Die ländliche Atmosphäre der Plain Daisy Ranch hat definitiv Charme, und Piper Rayne beschreibt sie mit liebevoller Detailliertheit. Auch die Nebenfiguren fügen sich gut ein, wirken aber manchmal eher wie Platzhalter für die Fortsetzung der Reihe.

Bewertung vom 11.05.2025
Moninger, Kristina

The First to Fall / Red Summer Bd.1


ausgezeichnet

The First to Fall von Kristina Moninger ist ein fesselnder Auftakt ihrer neuen New-Adult-Suspense-Serie. Mit intensiver Atmosphäre und authentischen Figuren erzählt Moninger die Geschichte von Jakob, der nach einer Tragödie in den Alpen um seinen Platz in der Welt kämpft. Als Aurora, die Schwester der Verstorbenen, unerwartet auftaucht, geraten seine sorgsam errichteten Mauern ins Wanken.

Besonders beeindruckend ist, wie Moninger die düstere Bergkulisse als Spiegel für die innere Zerrissenheit ihrer Figuren nutzt. Die knisternde Spannung zwischen Jakob und Aurora, kombiniert mit dem mysteriösen Hintergrund, sorgt für echte Gänsehautmomente. Ein Muss für alle, die sich in dramatische Liebesgeschichten mit einer Prise Thrill fallen lassen wollen. Ein vielversprechender Serienstart, der Lust auf mehr macht

Bewertung vom 11.05.2025
Jimenez, Abby

Just for the Summer


ausgezeichnet

Just for the Summer von Abby Jimenez ist die perfekte Mischung aus Romantik, Humor und Tiefgang – ein Roman, der gleichzeitig zum Lachen und zum Nachdenken anregt.

Die Geschichte von Justin und Emma, die sich zufällig über einen viralen Reddit-Post kennenlernen, hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Die beiden sind herrlich authentisch – mit all ihren Ecken, Kanten und Unsicherheiten. Besonders schön fand ich, wie Jimenez es schafft, die Leichtigkeit eines Sommerflirts mit den ernsteren Themen des Lebens zu verweben, ohne dabei jemals kitschig zu werden.

Die Dialoge sind spritzig und clever, die Chemie zwischen den Hauptfiguren spürbar, und die Nebencharaktere bringen genau die richtige Portion Chaos und Herz mit. Jimenez hat ein unglaubliches Talent dafür, Figuren zu schaffen, die einem sofort ans Herz wachsen.

Für alle, die an die Magie der zweiten Chance glauben und eine Liebesgeschichte suchen, die einen noch lange begleitet, ist Just for the Summer ein echtes Highlight. Ein absoluter 5-Sterne-Roman!

Bewertung vom 11.05.2025
Kullmann, Katja

Stars


sehr gut

Katja Kullmann gelingt es in Stars, mit einem klugen, ironischen Blick die Frage nach Selbstbestimmung und Zufall in modernen Zeiten aufzugreifen. Ihr Roman zeigt auf erfrischende Weise, wie leicht man sich zwischen Ambition, Alltag und der Sehnsucht nach Sinn verlieren kann.

Kullmanns Protagonistin ist vielschichtig, charmant widersprüchlich und erinnert daran, wie schwer es sein kann, in einer unbeständigen Welt festen Boden unter den Füßen zu behalten. Besonders beeindruckt hat mich, wie sie die oft skurrilen Auswüchse der Selbstoptimierung und den Hype um Esoterik und Astrologie eingefangen hat, ohne dabei ins Klischeehafte abzurutschen.

Wer Romane mit einem scharfen, manchmal bissigen Humor schätzt und gerne über die subtilen Mechanismen nachdenkt, die uns Menschen antreiben, wird hier bestens unterhalten. Ein intelligentes Lesevergnügen mit Tiefgang!

Bewertung vom 11.05.2025
Henry, Emily

Great Big Beautiful Life (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Emily Henry hat es wieder geschafft – sie liefert eine prickelnde, humorvolle und tief berührende Liebesgeschichte, die einfach ins Herz trifft. Great Big Beautiful Life vereint alles, was ich an ihren Romanen liebe: schlagfertige Dialoge, facettenreiche Charaktere und eine Atmosphäre, die man förmlich spüren kann.

Besonders gefallen hat mir, wie Emily Henry die Dynamik zwischen Alice und Hayden entwickelt. Ihre Chemie knistert auf jeder Seite, und selbst die kleinen Gesten und Blicke sind meisterhaft beschrieben. Gleichzeitig schafft Sie es, ernstere Themen wie Selbstfindung, Vergangenheitsbewältigung und den Mut, für die eigenen Träume zu kämpfen, einfühlsam zu verarbeiten.

Für Fans von romantischen Komödien mit Tiefgang, unerwarteten Wendungen und einem Hauch von literarischem Glamour ist dieser Roman ein Muss. Ein echtes Highlight für jede Leseliste!

Bewertung vom 28.03.2025
Chen, Karissa

Die Tage nach dem Pflaumenregen


sehr gut

Die Tage nach dem Pflaumenregen ist eine berührende Geschichte über Liebe, Verlust und die Frage, ob die Zeit wirklich alle Wunden heilt. Vor der Kulisse Shanghais im Jahr 1938 erleben Suchi und Haiwen eine zarte erste Liebe – bis der Krieg sie auseinanderreißt. Jahrzehnte später treffen sie sich in Los Angeles wieder, doch während Haiwen hofft, die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen, hat Suchi längst gelernt, nach vorne zu blicken.
Der Roman ist atmosphärisch dicht und wunderschön erzählt, mit einem angenehmen Schreibstil, der die Emotionen der Figuren spürbar macht. Besonders beeindruckend ist die Darstellung Shanghais und die Verknüpfung historischer Ereignisse mit der persönlichen Geschichte der Protagonisten.
Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass manche Entwicklungen vorhersehbar sind und man sich an einigen Stellen noch tiefere Einblicke in die Gefühlswelt der Figuren wünschen würde. Dennoch ist es ein gefühlvoller, eindringlicher Roman, der zeigt, dass manche Geschichten nie wirklich enden.

Bewertung vom 28.03.2025
Mittelmeier, Martin

Heimweh im Paradies


sehr gut

Heimweh im Paradies nimmt uns mit in die faszinierende Welt der Exilanten in Kalifornien – eine bunte Mischung aus Künstlern, Intellektuellen und Geflüchteten, die sich zwischen Traumstränden und politischem Ernst neu erfinden müssen. Im Mittelpunkt steht Thomas Mann, gefeierter Literat und moralische Instanz, der hier seinen Doktor Faustus schreibt und über Deutschland nach Hitler nachdenkt.
Martin Mittelmeier fängt diese besondere Zeit mit viel Gespür für Atmosphäre ein. Die Gegensätze zwischen Sonnenschein und Heimweh, zwischen hitzigen Debatten und mondänen Partys machen das Buch lebendig. Der Stil ist mal erzählerisch, mal essayistisch – informativ, aber nie trocken.
Kleine Schwächen? Vielleicht hätte man sich an manchen Stellen noch näher an die Figuren herangewünscht. Aber insgesamt ist es ein kluges, unterhaltsames und eindrucksvolles Buch über eine Epoche, in der Weltgeschichte und Literatur aufeinandertreffen.