Interessanter Blick hinter die Influencer-Kulisse
Für ein Debüt hat Joana June her wirklich einen ordentlichen Roman hingelegt! Freundschaft, Selbstfindung, Selbstverwirklichung, Träume und der große Wunsch nach Anerkennung - dies alles und noch viel mehr vereint dieses Buch. Von der ersten Seite an ist man in das Leben der beiden Hauptprotagonistinnen Lilly und Anouk involviert. Aus wechselnden Perspektiven werden wir Zeuge der Gedanken und Geheimnisse der beiden und erfahren gleichzeitig viel über die oftmals so oberflächliche und grausame Welt von Social Media. Der Sprachstil ist wunderbar flüssig und modern und sorgt ebenfalls dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. Zum Ende hin hat es sich die Geschichte für meinen Geschmack etwas gezogen. Da hätte ich tatsächlich noch auf einen gewissen Clou, einen Twist oder Ähnliches gehofft. Nichtsdestotrotz hat mir der Roman super gefallen.
True Crime meets hohe Erzählkunst
Ich konnte dieses Buch nicht mehr aus Hand legen! Das liegt natürlich zum einen an der fesselnden, auf einem wahren Fall beruhenden, Geschichte. Zum anderen aber auch an dem gekonnten Aufbau des Romans und der wunderbaren Sprache des Autors. Man merkt in jedem Satz, dass Alexander Rupflin sich eingehend mit allen, diesen Fall betreffenden Fakten, auseinandergesetzt hat. Und - was noch viel entscheidender ist -, dass er die Protagonisten persönlich kennengelernt und interviewt hat. Hierdurch überschreitet der Roman die typische Grenze eines True Crime und beleuchtet nicht nur die Perspektive und das Motiv des Täters, sondern zeigt ebenfalls die Hilflosigkeit, die Trauer und die Wut der Hinterbliebenen seines Opfers. Und auch dem Opfer Gabriel versucht Rupflin in jedem Moment gerecht zu werden, reist sogar nach Brasilien, um dessen Wurzeln kennenzulernen. Ein wirklich gelungenes Buch!
Spannendes Thema mit Aktualitätsbezug unterhaltsam verpackt
"Das Geschenk" habe ich tatsächlich in einem Rutsch weggelesen - und das lag nicht allein an der überschaubaren Seitenzahl. Vom ersten Moment war ich in der Geschichte gefangen und konnte nicht mehr aufhören weiterzulesen. Sprachlich fand ich das Buch sehr gut und auch der so realistisch-ironische Blick auf den politischen Alltag und das meist überforderte Regierungspersonal war einfach köstlich. Dass die Elefanten als Metapher zu verstehen sind, wurde schon oft erwähnt. Ich finde die Umsetzung aber wirklich sehr gelungen. Hier wird deutlich, was eine kleine spontane Aussage/Entscheidung als Folge mit sich bringen kann. Der Roman regt zum Nachdenken an. Für mich hätten es gern noch ein paar Seiten mehr sein dürfen. Gerade den Blick hinter die politischen Kulissen hätte ich gern noch vertiefter präsentiert bekommen. Insgesamt aber wirklich gelungen und sehr unterhaltsam.
Wunderschöne Ausgabe und gelungener Auftakt!
Zuerst muss man wirklich die wunderschöne Hardcover-Ausgabe erwähnen - so liebevoll und wertig gestaltet, einfach toll. Im Inneren finden sich dann für jedes Kapitel eine ebenso schöne Zeichnung sowie ein paar einleitende Worte, die das Kapitel kurz und teilweise auch ein bisschen lustig zusammenfassen. Was ich mit Blick auf die junge Zielgruppe auch ganz toll fand, waren das Glossar und das Personenverzeichnis am Ende des Buches. Hier kann man sich kurz und knapp über die im Buch erwähnten, historischen Personen erkundigen. Zudem werden die verwendeten, typisch wienerischen Begriffe noch einmal auf hochdeutsch erläutert. Die Hauptfigur Philomena ist ein aufgewecktes Mädchen, das in ihren jungen Jahren bereits viel Schlechtes erlebt hat. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen und sieht stets das Gute im Leben. Gemeinsam mit ihrem Hund und ihrem Netzwerk aus guten Freunden macht sie dich daran, für Gerechtigkeit zu sorgen - auch wenn sie dafür in einem Kriminalfall ermitteln muss. Ich fand die Geschichte auch als Erwachsene tatsächlich sehr interessant und hatte viel Freude beim Lesen. Absolut empfehlenswert für junge Leser/innen, die es ein bisschen spannend mögen.
Durchaus empfehlenswert!
Ein Mädchen verschwindet im Museum - was als normaler Vermisstenfall beginnt, entwickelt sich schon bald zur verzweifelten Suche nach der Wahrheit. Ich mochte das Buch sehr, da das Setting räumlich und zeitlich etwas anheimelndes, gemütliches verströmt. Auch waren die Figuren sehr gut herausgearbeitet, von den Familienangehörigen des Mädchens bis zum Ermittler und seiner alten Liebe. Der Spannungsbogen war bis zum Ende solide konstruiert. Beim Lesen wurde schnell klar, dass es mindestens einen Vorgängerband rund um Ellen Grönblad & Nils Gunnarsson geben muss (tatsächlich sind es sogar zwei). Diese zu kennen ist für die Lektüre von "Im Finsterwald" jedoch überhaupt keine Voraussetzung. Ich werde die beiden ersten Bände sicherlich noch nachträglich lesen. Die Sprache ist übrigens ebenfalls sehr angenehm zu lesen. Für mich war das Buch eine kleine Entdeckung.
Leider ganz anders als erwartet
Nach dem Lesen des Buches dachte ich zuerst, dass der Titel "Die feindliche Zeugin" eventuell nur ein Ausrutscher in der deutschen Übersetzung war. Aber bei genauerer Prüfung stellte ich fest, dass auch im Original der Titel "The Witness" genutzt wurde. Ich frage mich wirklich warum. Titel und Klappentext haben (zumindest bei mir) eine gänzlich andere Erwartung geschürt, die dann nicht eingetreten ist. Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen. Man flog locker und flüssig durch die Seiten, Langeweile kam nicht auf. Die Hauptfigur Rosa hat mir jedoch gar nicht zugesagt. Sind vergleichbare Hauptprotagonistinnen normalerweise überambitionierte Überfliegerinnen oder zumindest ehrgeizige Powerfrauen, so habe ich hier oftmals gedacht: Was soll das? Fehler reihen sich bei ihr an Fehler, auch ihre Einstellung lässt meiner Meinung nach häufig zu wünschen übrig. Auch privat fehlt ihr die meiste Zeit völlig die Empathie und die soziale Kompetenz. Im Nachhinein habe ich mich gefragt, was mir das Buch eigentlich sagen wollte. Denn auch eine Einführung in das britische Rechtssystem habe ich leider nicht wirklich erhalten. Im Gegenteil, an vielen Stellen wurden die Polizei und das Justizsystem indirekt als ziemlich unfähig dargestellt, aber offensichtlich nur, damit es besser zur Story passt. Da hätte man viel mehr draus machen können.
Spannend!!
Das Buch hat wirklich Spaß gemacht. Hier wird sehr plastisch geschildert, was passieren kann, wenn zwei Schicksale ohne Vorwarnung aufeinandertreffen und man nur eine falsche Entscheidung trifft. Dies passiert der SAT-Tutorin Evie, die - von schockierenden Ereignissen überrumpelt, ihren Verstand für eine Sekunde ausschaltet und damit ihr ganzes bisheriges Leben über Bord wirft. Ich mochte die Erzählstimme von Evie sehr. Ich konnte richtig mit ihr mitfühlen und war fast selbst mit auf dem Roadtrip. Auf der anderen Seite wollte ich sie durchgehend schütteln und ihr sagen, dass sie mit ihrem Verhalten doch alles nur noch auswegloser macht. Auch der Schluss hat mich nochmal sehr berührt. Ich würde dieses Buch absolut weiterempfehlen. Eine sehr gelungene Mischung aus Thriller, Freundschaft, Sehnsucht und Roadmovie.
Ein echtes Highlight
Dieser Roman war für mich die perfekte Strandlektüre. Spannend, emotional, anrührend. Die Geschichte der Freundinnen Bess, Jonie und Evangeline wird aus der Perspektive von Bess auf zwei Zeitebenen erzählt. Der rückblickende Erzählstrang beleuchtet die Freundschaft vor dem tragischen Tod Evangelines sowie die Zeit der Anschuldigen und öffentlichen Diskriminierungen danach. Der gegenwärtige Handlungsstrang beinhaltet das erste Treffen von Jonie und Bess nach zehn Jahren. Doch dieses Aufeinandertreffen ist nicht ganz so zufällig und ganz so harmlos wie es zuerst den Anschein hat. Dieses Buch hat mich von Beginn an gefesselt. Oftmals wurde ich zurückgeworfen in die eigene Vergangenheit, zu den eigenen Freundschaften, die aus unterschiedlichen Gründen irgendwann mal auseinandergegangen sind. Gleichzeitig fieberte ich mit den Protagonistinnen des Romans mit. Ich kann dieses Buch wahrlich empfehlen!
Gelungene Adaption eines Klassikers
Mir hat der Roman sehr viel Spaß bereitet. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt - und die beiden Erzähler könnten unterschiedlicher nicht sein. Da wäre zum einen der sympathische Dr. Watson, stets auf der Seite des Guten zu finden. Dessen Gegenpart bildet der finstere, stets gewaltbereite Moran, Komplize des Professor Moriarty. Dieser regelmäßige Perspektivwechsel treibt die Story gut voran und hält das Spannungsniveau hoch. Das Setting selbst erzeugt von Beginn an die typische Londoner Atmosphäre, mit dunklen, nebelverhangenen Gassen und unheimlichen Figuren. Später wechselt das Geschehen an einen Ort, den Sherlock Holmes Leser ebenfalls gut kennen. Diese Einordnung des Romans in die historischen Erzählungen von Conan Doyle ist dem Autor sehr gut gelungen. Das Ende war mir etwas zu sehr in die Länge gezogen, aber alles in allem ist der Roman empfehlenswert.
Thriller mit ein paar Schwächen
„The Island – Auf der Flucht“ ist ein solider Thriller, hat für mich aber noch Luft nach oben. Das Setting der „einsamen“ Insel mitten in der Karibik fand ich eigentlich ganz spannend, aber so richtig was daraus gemacht hat die Autorin meiner Meinung nach nicht. Ich habe das Gefühl, Nicola Martin hat hier inhaltlich ein paar Baustellen zu viel eröffnet, die aber alle nicht so wirklich bearbeitet wurden bzw. deren Auflösung dann etwas sehr oberflächlich war. Ich habe beim Lesen tatsächlich oftmals abgeschaltet und drei Seiten weiter fiel es mir auf: War dann aber nicht weiter schlimm, viel passiert war dann meist eh nicht. Ich liebe ja wendungsreiche Thriller mit Plottwists, aber hier war es mir dann schon zu viel. Das ständige Hin-und-Her der Hauptfigur Lola bzgl. der Verdächtigen, ihrer eigenen Vergangenheit, ihren Wünschen und Plänen für die Zukunft etc. war mir irgendwann etwas zu viel.
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