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Nina Albert

Bewertungen

Insgesamt 169 Bewertungen
Bewertung vom 06.10.2025
Schumacher, Manfred

Der Kriminale Inquisitor


ausgezeichnet

„Ene, mene, muh, raus bist du…“

Goslar, 1368.
Ein gnadenloser Serienmörder dezimiert die Adelsfamilie von Trossberg und hinterlässt makabre Spuren: einen unheilvollen Schneemann und einen entstellten Kinderreim. Inmitten von Pestschatten und mittelalterlichen Intrigen nimmt Jan von Granitweiler – ein ehemaliger Ordensritter und heutiger kriminaler Inquisitor – die Verfolgung auf.
Doch Granit stößt bald auf mehr als nur eine Mordserie: Hinter den Taten verbirgt sich ein lange geplanter Rachefeldzug, der in die dunkelsten Abgründe der Vergangenheit führt. Jeder Mord ist Botschaft und Vergeltung zugleich, jedes Opfer sorgfältig gewählt.
Zwischen den Gassen der alten Kaiserstadt und den Wäldern des Harzer Vorlands kreuzen sich Schicksale: die junge Isolde Bracht, Tochter aus gutem Haus, die heimlich als Wilddiebin ihr eigenes Geheimnis hütet – und jemand, der aus ganz anderem Grund nach blutiger Vergeltung dürstet.

Mit detailverliebter Sprache, packender Spannung und authentischem Mittelalter-Flair erschafft Manfred Schumacher einen historischen Kriminalroman, der tief in die Welt des 14. Jahrhunderts entführt.
Ein Thriller, so düster wie faszinierend – und so lebendig erzählt, dass man die Schatten Goslars atmen hört.
☃️☃️☃️☃️☃️ | 5

Bewertung vom 05.10.2025
Nöstlinger, Christine

Anna und die Wut


ausgezeichnet

Von der Wut zur Wunderkraft!


Es war einmal ein kleines Mädchen, das hieß Anna. Und Anna hatte ein großes Problem. Ihre Wut kam schneller als der Blitz — und sie war riesengroß! Wenn Anna wütend wurde, dann fühlte es sich an, als ob in ihrem Bauch ein Vulkan brodelte.
Ihre Haare standen wie Igelstacheln zu Berge, ihre Augen funkelten wie Blitze, und sie musste schreien, stampfen, heulen, spucken und manchmal sogar beißen. Dann war ihre Wut überall — in der Luft, im Zimmer, auf den Gesichtern der anderen. Die Kinder auf dem Spielplatz wollten nicht mehr mit ihr spielen. „Oh nein, da kommt der Giftzwerg!“, riefen sie. Und Anna blieb traurig zurück. Sie wollte gar nicht mehr aus ihrem Zimmer kommen. Mama versuchte es mit leisen Worten. „Anna, du musst lernen, deine Wut runterzuschlucken!“, sagte sie. Papa versuchte es mit Geduld. „Anna, du musst der Wut aus dem Weg gehen!“, sagte er. Aber nichts half. Die Wut war einfach stärker. Eines Tages kam Opa vorbei. Er lächelte nur und gab Anna eine kleine Trommel. „Anna, mit der Trommel kannst du die Wut verjagen!“ Anna ist skeptisch, ob das wohl klappt — und als die Wut das nächste Mal in Anna hochkroch, griff sie beherzt nach der Trommel…
Der Kinderbuchklassiker über die große, wilde Wut – neu erzählt von der preisgekrönten Bilderbuchkünstlerin Anke Kuhl. Für alle Familien mit kleinen Wüterichen und großen Gefühlen. In klaren, rhythmischen Sätzen fängt die Autorin das Lodern und Überkochen der Wut ein – so unmittelbar, dass man sie fast spüren kann. Die Illustrationen leuchten in den Farben der Emotion: feurig, stürmisch, dann sanft und hell. Gesichter, Gesten, Körper – alles ist überzeichnet, als würde die Wut selbst aus den Seiten springen. Die Geschichte macht aus Annas Kampf mit der Wut ein poetisches Drama voller Herz. Man sieht, wie sie leidet, wie sie sich verliert – und doch nach einem Weg sucht. Bis eine pfiffige Idee das Blatt wendet: Mit einer Trommel verwandelt Anna ihre Wut in Klang, in Rhythmus, in Kraft. Und so wird aus ihrer größten Schwäche ihre stärkste Gabe.
Ein poetisches Bilderbuch über große Gefühle, kleine Wunder - und die Kraft, die zu verwandeln!
🥁🥁🥁🥁🥁 | 5

Bewertung vom 04.10.2025
Zwickau, Dora

Gesellschaftsspiel


ausgezeichnet

„Spiel mit mir ein Spiel…“

Und plötzlich versetzt eine Eilmeldung die Welt in helle Aufregung: ein Visionär plant ein „Gesellschaftsspiel“ in Weimar: gesellschaftliche Mitbestimmung für alle per App. Ein sogenanntes „Update und Upgrade auf das demokratische Miteinander“! Und nicht nur die Schwestern Isabell und Annika und ihre Tante Dagmar fragen sich: „Dystopie oder Utopie - und wie nennt man man eigentlich noch mal den Mittelweg?“
Ein luzider Roman über drei Frauen, die von einem Schicksalsschlag zusammengeführt, hoffnungsvoll optimistisch beginnen, sich mit einer zukunftsweisenden Idee auseinandersetzen. Innerhalb kürzester Zeit stehen sie an der Schwelle einer öffentlichen Debatte, während sie sich noch an das Gefühl herantasten, als Familie zusammen zu gehören. Doch allein die Verbundenheit, welche die App generiert, schafft eine lohnende Basis wieder mehr aufeinander zu zugehen, sich gemeinsam Hindernissen in den Weg zu stellen, aber auch Medienwirksamkeit ernst zu nehmen und soziales Vertrauen aufzubauen, um das Gedankenkonstrukt unserer Zukunft wieder aktiv zu gestalten.

„Es war einmal…“ Ein Märchen, das wahr werden könnte…

Bewertung vom 04.10.2025
Goldewijk, Yorick

1000 und ich. Zweifle nicht, zögere nicht, hinterfrage nicht.


ausgezeichnet

„Nicht das schwarze Schaf ist anders…


…sondern die Weißen sind alle gleich.“
Yorick Goldewijk erzählt in melodisch klingenden Worten die Geschichte von „8“, einer Unbeseelten, „deren Dasein seinen Sinn im Dienst für die Beseelten hat.“ Für 8 ist jeder Tag gleich; sie taucht unter in einem Meer aus Tausenden anderen Mädchen, die genauso aussehen wie sie. Und 8 glaubt: „Ich bin die Einzige, die das nicht ignorieren kann, und ich weiß, dass es nie gut ist, die Einzige zu sein, denn wenn du die Einzige bist, bist du etwas. Und wenn du etwas bist, dann willst du etwas, dann wirst du träumen, denken, zweifeln.“ Bis eines Tages ein anderes Mädchen den Blick hebt und sie ansieht. Und nichts wird mehr so sein wie zuvor… „Für einen Moment fühle ich den Wind über meine Fingerspitzen streichen…“

Poetisch aneinandergereihte Sätze und metaphorische Gedankengefüge hauchen dieser Dystopie Leben ein. In einer sterilen, eintönigen Welt, die auf künstlicher Intelligenz basiert, dringt ein „Sonnenstrahl zwischen den Türmen hindurch“ und entpuppt die blutleere 8 als empathisch. Ihr surreales Gedankenkarussell zaubert ausdrucksstarke Bildsequenzen und ihre Träume thematisieren atmosphärisch was verboten ist und was sie hinter ihrer Maske aus Belanglosigkeit verstecken muss: Identität, Individualität und Freundschaft!

„Zweifle nicht, zögere nicht, hinterfrage nicht.“
88888 | 5

Bewertung vom 04.10.2025
Kampen, Anja von

Knietzsche und der Tod


ausgezeichnet

„Zum Sterben schön“

Ein fröhlich buntes Buch mit einem eigentlich ernsten Thema: dem Tod. Behutsam werden hier Kinder mit dem Ende des Lebens in Berührung gebracht. Dennoch „was nach dem Tod kommt, weiß keiner. Das ist das bestgehütete Geheimnis im ganzen Universum!“ Trotzdem lernst du hier eine Menge faszinierender Fakten, denn „fast so unendlich wie die Unendlichkeit sind die Gedanken, die man sich rund um den Tod machen kann.“ Welches sind die häufigsten Todesursachen? Was passiert wenn du alterst? Wo ist man gut aufgehoben, wenn der Tod naht und wie merkt man eigentlich, dass jemand tot ist? Welche Menschen und Tiere werden mit dem Tod in Verbindung gebracht? Welche Vorstellungen gibt es über das, was nach dem Tod passiert und welche Rituale gibt es? Wie fühlt sich Trauer an und welche Schritte führen raus aus dem Schmerz? Außerdem bekommst du Tipps wie du am besten trösten und wie du dir Erinnerungen bewahren kannst. Und wie gehen denn nun die Menschen in anderen Ländern mit dem Tod um? Das und noch so vieles mehr, erfährst du in „Knietzsche und der Tod“. Und hinterher ist man sowieso immer schlauer! „Todsicheres Mumienehrenwort!“

Ein kurioses Nachschlagewerk über den Tod.
💀💀💀💀💀 | 5

Bewertung vom 04.10.2025
Obrecht, Bettina

Marlene und die wilde Bande


ausgezeichnet

„Alle Räuber aufgepasst!“

Marlene wünscht sich nichts sehnlicher, als eine echte „Piraten-Räuberhauptfrau“ zu sein. Sie hasst rosa Kleidchen und möchte eins auf gar keinen Fall: süß sein! Eine echt grauseliggruselige Ratte namens „Grauswurzula“ hat sie schon mal; fehlt nur noch eine „wilde Bande“! Als endlich neue Nachbarn einziehen, wittert Marlene ihre Chance; doch Manuel und seine Jungs spielen nicht mit Mädchen. Aber Marlene wäre nicht Marlene wenn sie so einfach und schnell aufgeben würde…

Das Kinderbuch „Marlene und die wilde Bande“ von Bettina Obrecht erzählt die Geschichte eines Mädchens, dass nicht in eine typische „Mädchen“- Schublade passt, sondern genau so sein will wie es ihr gefällt: räuberisch und wild. Und sie wünscht sich echte Freunde, die sie so akzeptieren wie sie ist! Ob der neue Nachbarsjunge wohl so ein echter Freund werden kann? In großer Druckschrift und mit farbigen Illustrationen ermuntert das Buch zum mitlesen, schmunzeln und staunen. Was Marlenes Alltag wohl so alles an Überraschungen bereithält!? Ein mutiges Buch und ein Plädoyer fürs Anderssein; „womöglich gibt es doch noch echte, wilde Ratten, die Grauswurzula verprügeln, weil sie anders ist als sie…und vielleicht finden Ratten ordentlich geputzte Wohnungen und saubere Kleider ekelhaft.“

Einen warmherzige Vorlesegeschichte über Freundschaft und den Mut zum Anderssein.
🐀🐀🐀🐀🐀 | 5

Bewertung vom 20.09.2025
Yagisawa, Satoshi

Die Tage im Café Torunka


ausgezeichnet

„Dieses Café ist ein Platz, an dem die Zeit wie in goldenes Licht getaucht verweilt…

…und das kleinste Flüstern ein Wunder entfalten kann.“ In einer schmalen Gasse des alten Tokioter Viertels Yanaka liegt ein unscheinbarer Ort, der wie von Zauberfäden durchwoben scheint: das Café Torunka. Wer seine Schwelle übertritt, wird vom Duft frisch gebrühten Kaffees umarmt – und findet sich in einer Welt wieder, in der nicht die großen Taten, sondern die leisen Gesten zählen.
Im Café Torunka begegnen sich drei Menschen mit Narben im Herzen: Shuichi, dem in der geheimnisvollen Chinatsu ein vergessenes Stück seiner Vergangenheit entgegenschimmert, Shizuku, die den Schatten ihrer verstorbenen Schwester mit sich trägt, bis ein Funken Hoffnung ihr den Weg erhellt und Hiro, der seine große Liebe wie einen verlorenen Stern zurück an den Himmel rufen will.
Wie zarte Papierfiguren entfalten sich ihre Geschichten – Geschichten von Erinnerung, Verlust und dem behutsamen Neubeginn. Das Café selbst wird zu einem märchenhaften Ort der Verbundenheit: zwischen Tassenklirren und gefalteten Balletttänzerinnen offenbart sich die stille Magie menschlicher Nähe.
So erzählt „Die Tage im Café Torunka“ von einem Platz, an dem Zeit langsamer fließt, Herzen wieder lernen zu hoffen – und sich selbst in unscheinbaren Augenblicken Wunder offenbaren…
„Dieses Café ist ein Ort, an dem die Zeit nicht flieht und selbst die zarteste Geste den Glanz des Wunderbaren in sich trägt.“

Bewertung vom 30.08.2025
Jansen, Lea

KRIPO SYLT - Gefährliche Gezeiten


ausgezeichnet

„Die Wahrheit ist wie das Meer: klar, tief und unergründlich.“

Auf Sylt, an der Nordsee, ermitteln Hauptkommissarin Nele Petersen und ihr Kollege Ole Schiller in ihrem zweiten Fall.
Nach einer Sturmflut wird an der Küste die Ruine eines Dorfes freigelegt. Es wird ein Runenstein, auf dem sich Schriftzeichen befinden, entdeckt. Neben diesem Runenstein wird kurz danach die archäologische Leiterin Dr. Lena Feldhusen tot aufgefunden. War es Mord oder war es wirklich ein Fluch, vor dem die Inschriften auf dem Stein warnen? Die beiden Ermittler Petersen und Schiller müssen das klären.
Im zweiten Fall lernt man Nele und Ole etwas besser kennen. Nele ist eine sympathische, kluge Frau, Oles Vergangenheit bleibt noch etwas geheimnisvoll.
Die Ermittlung mit der Ausgrabung und dem archäologischen Team ist sehr interessant. Der Schreibstil ist flüssig, die Handlung spannend, man kann gut miträtseln wer der Täter ist.
Ein gelungener zweiter Fall von Nele und Ole.

Für jeden, der gerne spannende und kurzweilige Krimis liest, sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 30.08.2025
Schumann, Fritz

Japan, wer bist du? (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Ich bin zutiefst dankbar“ (itadakimasu)

Dieses wunderschöne Buch ist eine Sammlung äußerst ungewöhnlicher Geschichten von Menschen, die mit ihren Ideen die japanische Gesellschaft und Kultur beeinflussen und mitgestalten.
„Wie kann man auf der Insel, auf der die größte Giftgasfabrik in Asien stand, Tourismus mit süßen Kaninchen betreiben?“ Warum sitzen in einer Schule in Nagoro mehr als einhundert Puppen? Und warum sind die Menschen in Hatoyama eigentlich so glücklich?
Jenseits des Mainstream entdeckt der Leser Japan aus einer recht ungewöhnlichen, aber durchaus faszinierenden Perspektive. Der Autor ist ein erfahrener Fotojournalist, die Erlebnisse sind somit autobiografisch und sorgfältig recherchiert und wirken dadurch um ein vielfaches authentischer. Die Orte und Personen finden sich eher im Verborgenen, was die Erzählungen umso echter und eindrucksvoller macht. Große Farbfotos, edler Einband und liebevoll gestaltete Kapitel lassen vermuten, wieviel Zeit und Herzblut in diesem literarischen Werk verborgen sind. Im Anhang findet sich ein Quellenverzeichnis, in dem die wichtigsten Hinweise und Inspirationen der Recherche vermerkt sind. Hier findet man beispielsweise Links zu Dokumentarfilmen und kann dadurch das gelesene Wissen zusätzlich erweitern und die Geschichten lebendig werden lassen.

Japans versteckte Orte entdecken und unkonventionelle Geschichten erfahren!

Bewertung vom 30.08.2025
Just, Roman

Eric Holler: Glück Auf, Tod! (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Wer heute ist, verdankt dem, der gestern war"

Roman Justs zweiter Band der Gelsenkrimi-Reihe "Eric Holler - Glück auf, Tod" ist ein spannungsgeladener Regionalkrimi aus dem Ruhrgebiet mit dem Privatdetektiv Eric Holler in der Hauptrolle. Der unkonventionelle Protagonist bereichert die Handlung mit seiner stets hervorragenden Beobachtungsgabe und seinem kriminalistischen Gespür, das ihn diesmal in eine Kinderklinik mit einer ungewöhnlichen Anhäufung von Todesfällen führt. Diese dubiose Tatsache stellt den Ermittler vor ein großes Rätsel - jetzt ist sein Spürsinn gefragt. Was hat die Kinderkrankenschwester Cornelia mit den mysteriösen Vorfällen zu tun? Dann überraschend ein Mord…Da bleibt nur eins, der „Privatschnüffler“ zieht den Kriminalisten Manfred Werthofer zu Rate und das smarte Ermittlerduo legt erneut los…

Auch der zweite Teil besticht wieder durch seine packende, facettenreiche Handlung und viele überraschende Wendungen. Ergänzend begeistert die authentische Schilderung der Stadt mit ihrer von der Industrie geprägten Landschaft und lässt den Lokalkolorit lebendig werden.

Auch in Teil zwei beweist Eric Holler kriminalistischen Spürsinn vom Feinsten!