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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
MaikePdf
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 56 Bewertungen
Bewertung vom 10.05.2025
Just For The Summer
Jimenez, Abby

Just For The Summer


ausgezeichnet

Liebe auf Zeit? Das wollen wir doch mal sehen

Just for the Summer hat mich von der ersten Seite an gepackt und bis zum Schluss begeistert. Abby Jimenez versteht es wunderbar, Humor und Herz zu verbinden. Die Dialoge sind spritzig, die Chemie zwischen den Hauptfiguren absolut spürbar und gleichzeitig bringt die Geschichte auch emotionale Tiefe mit.

Besonders schön fand ich, dass es ein gelungener Abschluss der Reihe ist. Ich habe mich sehr über die kleinen Einblicke in die Leben der Paare aus Teil eins und zwei gefreut. Es fühlt sich an wie ein Wiedersehen mit alten Freunden und macht die Geschichte noch runder.

Die Figuren wirken lebendig und echt, mit all ihren Stärken und Unsicherheiten. Die Liebesgeschichte ist romantisch und berührend und zeigt, wie wichtig Vertrauen und Selbstliebe sind. Dazu kommen herrlich unterhaltsame Nebenfiguren und ein Setting, das sofort Lust auf Sommer macht.

Für mich ist dieses Buch eine tolle Empfehlung für den Sommer. Warmherzig, charmant und die perfekte Mischung aus Leichtigkeit und Gefühl. Ich habe jede Seite genossen.

Bewertung vom 10.05.2025
Himmlischer Frieden
Wen, Lai

Himmlischer Frieden


weniger gut

Viel Potenzial, wenig Spannung

Ich musste mich durch Himmlischer Frieden regelrecht durchkämpfen. Der Roman war für mich zu langatmig und spannungsarm, sodass ich mehrfach kurz davor war, abzubrechen. Zwar erkennt man die autobiografischen Ansätze und das Bemühen, ein Bild vom China der 70er- und 80er-Jahre zu zeichnen, doch die Umsetzung hat mich leider nicht abgeholt.

Die Protagonistin Lai bleibt über weite Strecken blass, und ihre Entwicklung wirkt eher behauptet als erlebbar. Gerade bei einem Buch, das den Aufbruch und Widerstand einer ganzen Generation darstellen will, hätte ich mir mehr emotionale Wucht und Klarheit gewünscht. Stattdessen verliert sich die Geschichte in langgezogenen Beschreibungen und seltsamen, teils widersprüchlichen Szenen. Auch der historische Kontext, insbesondere die Proteste 1989, bleibt seltsam vage und hinterlässt bei mir keinen tieferen Eindruck.

Wer sich für die Zeitgeschichte Chinas interessiert, mag hier einzelne interessante Einblicke finden. Mir persönlich war das aber zu wenig, um über die zähe Erzählweise und fehlende Spannung hinwegzusehen.

Bewertung vom 24.04.2025
Killer Potential (MP3-Download)
Deitch, Hannah

Killer Potential (MP3-Download)


weniger gut

Leider kein Killer, nur Potenzial

„Killer Potential“ von Hannah Deitch hat mich leider nicht überzeugt. Die Grundidee? Super. Aber die Umsetzung? Eher enttäuschend.

Ein Stern Abzug allein für die unnötige, beleidigende Wortwahl. Die Verwendung des T-Worts in einem der ersten Kapitel war absolut fehl am Platz und leider auch unnötig für den Plot. Das hat für mich auch die queere/LGBTQIA+ Repräsentation der Hauptfiguren ziemlich getrübt, weil es einfach einen respektlosen Beigeschmack hinterlässt. Dabei hatte ich mich so auf ein Paar lesbischer Verbrecherinnen gefreut.

Die Handlung? Leider viel zu vorhersehbar. Der große „Twist“ war schon von Anfang an absehbar. Statt großem „Aha!“-Moment, eher ein „Na endlich sagt’s mal jemand“-Gefühl. Dazu kommt ein absolut unrealistisches Zeitgefühl: Innerhalb von Stunden weiß plötzlich ganz Amerika über diesen Fall Bescheid, auf jedem Sender läuft es. Nein.

Evie als Protagonistin? Schwierig. Ihre Entscheidungen wirken oft unnachvollziehbar und wenn sie so ein Genie ist würde sie die Prämisse mehr hinterfragen und selbst schnell dem "Twist" auf die Schliche kommen.
Die Liebesgeschichte kam aus dem Nichts. Plötzlich sind die beiden ein Paar, ohne dass man wirklich versteht, warum. Trotzdem ein paar gute open door spicy Szenen dabei.

Was bleibt, ist eine Story mit Potential, das aber leider nicht ausgeschöpft wird. Der Schreibstil schwankt zwischen poetisch gewollt und wirr formuliert. Gerade beim Hörbuch ein Ärgernis, da ich mehrfach zurückspringen musste um die verschachtelten Sätze und Metaphern verfolgen zu können.

Fazit: Gute Idee, schlechte Umsetzung. Queere Repräsentation allein macht noch keinen guten Roman aus – vor allem, wenn sie durch respektlose Sprache untergraben wird.

Bewertung vom 23.04.2025
Great Big Beautiful Life
Henry, Emily

Great Big Beautiful Life


gut

Emily Henry goes Evelyn Hugo

Emily Henry wagt mit diesem Roman einen spannenden Genresprung – weg von reiner Romance, hin zu einer biografisch geprägten Geschichte über Familie, Erinnerung und Identität. Die Parallelen zu Taylor Jenkins Reid sind deutlich, was je nach Blickwinkel positiv oder negativ interpretiert werden kann.
Die Liebesgeschichte zwischen Alice und Hayden ist zwar vorhanden, bleibt aber eher im Hintergrund. Stattdessen steht die Lebensgeschichte von Margaret Ives im Fokus. Die letzte verbleibende Nachfahrin der berühmten Familie Ives, deren Vergangenheit in vielen Details aufgerollt wird. Für meinen Geschmack war das stellenweise zu ausschweifend und nicht immer fesselnd.
Trotzdem zeigt Henry in einzelnen Momenten ihre Stärke, wenn es um zwischenmenschliche Dynamik geht. Das Ende überrascht mit einem gelungenen Twist, der einige Fäden zusammenführt. Jedoch ist der Weg dahin mit über 450 Seiten recht lang geraten.
Ein mutiger Schritt von Emily Henry, der nicht alle Leserinnen und Leser abholen wird. Für Fans klassischer Romance eher ungewohnt, für offene Leser:innen mit Interesse an verschachtelten Erzählformen aber sicher interessant.

Bewertung vom 06.04.2025
Das Ministerium der Zeit
Bradley, Kaliane

Das Ministerium der Zeit


sehr gut

Zeitreise mal anders

Ein kreativer Ansatz wird ruhig umgesetzt und vereint dabei viele Genres.

„Das Ministerium der Zeit“ hat mir echt gut gefallen. Die Idee, dass ein Ministerium Menschen aus der Vergangenheit in unsere Zeit holt, fand ich spannend und mal was ganz anderes. Die Geschichte zwischen der Erzählerin und dem Zeitreisenden Graham Gore war interessant, manchmal lustig und auch ein bisschen romantisch – das hat mir gut gefallen.
Graham ist ein interessanter Charakter mit trockenem Humor, und es war unterhaltsam zu lesen, wie er auf unsere moderne Welt reagiert. Auch der Schreibstil war leicht zu lesen und an vielen Stellen witzig.
Manche Teile, vor allem die mit den historischen Hintergründen, fand ich zwischendurch ein bisschen langweilig. Da hätte es für mich gern etwas schneller weitergehen können. Aber insgesamt hat mir die Geschichte trotzdem Spaß gemacht und ich mochte die besondere Stimmung im Buch.
Auch bin ich online auf die valide Kritik daran gestoßen, dass Graham seiner Brücke ausgeliefert ist und durch die Machtdynamik zwischen den Beiden die Liebesgeschichte einen schlechten Beigeschmack bekommt. Sie zeigt ihm gezielt Medien und Vorbilder, die ihrem Typen entsprechen und formt sich so auf komische Art und Weise einen Wunsch-Partner.

Bewertung vom 06.04.2025
The Surf House
Clarke, Lucy

The Surf House


gut

Sommer Thriller

Lucy Clark zeigt ihre Stärken und Schwächen.

„The Surf House“ hat spannend angefangen – der Anfang mit dem Überfall in Marrakesch hat mich direkt gepackt. Auch die Idee mit dem Surf House und der verschwundenen Frau fand ich interessant. Zwischendurch hatte die Geschichte für mich aber einige Längen. Es ging viel ums Surfen und Arbeiten im Hotel, dabei ist die Spannung etwas verloren gegangen.

Erst gegen Ende nimmt die Handlung wieder richtig Fahrt auf. Besonders die vielen Twists hintereinander fand ich dann wieder sehr unterhaltsam. Die letzten 100 Seiten liest man wie immer bei Clarke am besten am Stück durch.

Der Schreibstil war angenehm zu lesen, und insgesamt war das Buch okay, aber es hätte noch etwas mehr Spannung in der Mitte gebraucht. Ein solider Thriller für zwischendurch, aber die Geschichte und Charaktere stechen nicht wirklich heraus. Ich schätze von Ende des Jahres werde ich es vergessen haben.

Bewertung vom 30.03.2025
Only Margo
Thorpe, Rufi

Only Margo


sehr gut

Sexarbeit ist Arbeit

„Only Margo“ ist eine mitreißende, ehrliche und humorvolle Geschichte, die gleichzeitig tiefgründige Themen aufgreift.
Margo ist eine junge alleinerziehende Mutter, die mit ungebrochenem Kampfgeist und Einfallsreichtum ihr Leben meistert. Auch wenn Sie viele Hürden überwinden muss und in ihrem engen Umfeld auf viel Ablehnung stößt, bleibt sie entschlossen und inspirierend.
Der Roman bietet eine unterhaltsame Mischung aus skurrilen Momenten, Gesellschaftskritik und emotionaler Tiefe. Themen wie Mutterschaft, soziale Vorurteile und die Realität von Sexarbeit werden mit Witz und Feingefühl behandelt. Während einige Szenen bewusst überzogen wirken, verliert die Geschichte nie ihren emotionalen Kern. Random Pluspunkte für den Wrestler-Opa, der die Parallelen zwischen Sexarbeit und anderen Entertainment-Industrien anschaulich darstellt.
Auch wenn sich einige Aspekte kritisch hinterfragen lassen, geht es in „Only Margo“ nicht darum, belehrend zu sein – es ist vielmehr ein Buch, das unterhält, aufrüttelt und zum Nachdenken anregt.
Der lockere Schreibstil hat mir sehr gefallen und machte es möglich zeitweise zu vergessen, dass ich lese.

Trigger Warnungen: Drogenmissbrauch, Entzug, Rückfall

Bewertung vom 28.03.2025
Geht so
Serrano, Beatriz

Geht so


gut

Aus Spaß wird Ernst
Ein Roman, der ernste Themen wie psychische Erkrankungen, Angststörungen und Medikamentenmissbrauch behandelt – jedoch mit einer Prise Sarkasmus und Humor.
In „Geht So“ verfolgen wir Marisa, die in Ihrem Job als Key-Account-Managerin in einer Werbeagentur gelangweilt und frustriert ist. Von diesem Frust lenkt Sie sich mal mit YouTube und mal mit Drogen ab. Alles, was den Alltag erträglich macht.
Serrano schafft es die Gedankengänge so eindrücklich zu beschrieben, dass es einen vergessen lässt, dass man gerade liest. Marisa wird mal erfrischend und lustig und dann wiederum erschreckend radikal, was die Spannung aufrechterhält und Ihrem Charakter mehr Dimension verleiht. Während der sarkastische Grundton das Buch dabei unterhaltsam macht, geht so jedoch auch etwas Potential für emotionalen Tiefgang liegen gelassen.
Allgemein bin ich immer sehr dankbar für Trigger Warnungen, daher werde ich diese am Ende der Review einmal ergänzen.

Trigger Warnung: Tod, Drogenmissbrauch, Psychische Erkrankungen

Bewertung vom 10.03.2025
Der letzte Mord am Ende der Welt
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt


weniger gut

Ein Durcheinander

Ein wilder Mix aus Dystopie und Krimi der sich nicht ganz entscheiden kann.

"Der letzte Mord am Ende der Welt" hat mich leider etwas enttäuscht und verwirrt zurückgelassen. Ein Kriminalroman in dystopischem Setting ist die Prämisse, aber zwischendrin hat sich der Erzählstrang irgendwo verloren.

Die Welt wird konsequent aufgebaut. Durch den Mord an der Wissenschaftlerin wird das Gesellschaftliche Gefüge in Aufruhr versetzt. Wir verfolgen Emory, die den Mord aufklären will. Die Ermittlungen wirkten auf mich zeitweise langweilig und im schlimmsten Fall unlogisch.
Das KI-Element wirkte viel mehr wie Science-Fiction, statt Dystopie und hat wenig für die Stimmung in einem Kriminalroman bewirkt.

Generell war es besonders in der Mitte des Buches sehr langweilig und die ich musste mich teilweise zwingen dranzubleiben. Das Ende liefert zudem nicht alle Antworten auf die Fragen, die das Buch über seine Geschichte hinweg aufwirft. Details, die erst betont werden, um dann nicht mehr relevant zu werden stören mich noch immer.

Die Charaktere sind generell eher flach und nicht besonders packend oder überzeugend geschrieben. Vielleicht nur etwas für Fans von Turton.

Bewertung vom 10.03.2025
No Hard Feelings
Novak, Genevieve

No Hard Feelings


gut

Quarterlife Crisis

Ein lesenswerter Roman über Selbstfindung und Weiterentwicklung.

Das Buch "No Hard Feelings" liefert eine tiefgründige Auseinandersetzung mit dem Erwachsenwerden, toxischen Beziehungen und der Selbstfindung in den 20ern. Unser Hauptcharakter Penny ist selbst mitte-ende-zwanzig und fühlt sich festgefahren in Ihrem Leben. Egal ob mit de nicht erfüllenden Job, der toxischen On-Off-Beziehung oder generellen Selbstzweifeln kann jede Lesende Person hier einen Ansatzpunkt für Selbstreflektion finden. Die stilistische Wahl der Ich-Perspektive im Buch unterstützt die Identifikation mit Penny ebenfalls. Die meiste Zeit der Geschichte bleibt Penny in Ihren Denkmustern gefangen was irgendwann schon fast frustrierend wird. Generell ist das Buch jedoch humoristisch gehalten und pendelt gut zwischen Leichtigkeit und tiefgründigen Thematiken. Therapie wird für meinen Geschmack etwas oberflächlich behandelt. Die Lehre der Selbstverantwortung bzw. -befreiung wird zum Ende hin jedoch stark und effektiv dargestellt.